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Inklusion: "Lieber Santa, Gott ist beschäftigt und ich brauche Deine Hilfe." - Mobbing wegen Übergewicht

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Mobbing wegen Übergewicht einer Achtjährigen
Inklusion im Schulalltag in den USA




"Lieber Santa, Gott ist beschäftigt und ich brauche Deine Hilfe."

Schon dieser Tage schreibt der achtjährige Ryan seinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann - doch er will kein Spielzeug für sich: Der Junge bittet den Weihnachtsmann - stellvertretend für Gott, der gerade zu beschäftigt scheint - um etwas ganz anderes, nämlich dass das Mobbing gegen seine übergewichtige Schwester aufhören möge: "Lieber Santa, Gott ist beschäftigt und ich brauche Deine Hilfe."

Karen Suffern, die alleinerziehende Mutter von den achtjährigen Zwillingen Ryan & Amber aus Rocky Mount im US-Bundesstaat North Carolina, hat es schwer. Sie hat nur ein geringes Einkommen und muss jeden Dollar einzeln umdrehen - und so auch schon allmählich anfangen, für die Weihnachtsgeschenke ihrer Kinder zu sparen. 
Mutter Karen bat deshalb schon jetzt ihre Kinder, Wunschzettel zu schreiben. Doch in dem Brief ihres Sohnes fand sie keine Auflistung von Jungen-Spielzeug und Abenteuer-Büchern, sondern einen Hilferuf für die übergewichtige Schwester Amber. In krakeliger Handschrift und in seiner eigenen Rechtschreibung stand da zu lesen:


"Lieber Weihnachtsmann (lieber Santa), meine Mama sagt, ich soll Dir einen Wunschzettel schreiben. Ich wollte mal ein ferngesteuertes Auto und einen Hubschrauber, aber das will ich nicht mehr. Die Kinder in der Schule hänseln Amber und das ist nicht fair, denn sie hat gar nichts gemacht und das macht mich wütend. Ich habe schon gebetet, damit sie aufhören, doch Gott ist zu beschäftigt - und ich brauche Deine Hilfe. Darfst Du Geschenke auch früher verschenken? 
Kannst Du Big Time Rush*) dazu bringen, zu Ambers Geburtstagsparty zu kommen? Es würde sie so glücklich machen. 
Wenn das nicht geht, bring ihr bitte einfach alles, was sie sich wünscht. Danke, Santa. 
Dein Ryan
PS: Meine Mom macht die besten Geburtstagspartys. Du kannst kommen, wenn du magst 
*) Amber ist ein großer Fan von "Big Time Rush", eine Band aus einer gleichnamigen Teenie-Fernsehserie. 




Dieser Wunschzettel löst nun einen Domino-Effekt aus

Mutter Karen war so gerührt von diesem Brief ihres Sohnes, dass sie ihn an den Blogger Tony Posnanski weiterleitete, der in seinem Blog "The Anti-Jared" darüber berichtet, wie es ist, innerhalb eines Jahres 100 Kilo an Gewicht zu verlieren. Posnanski schickte die Geschichte an das Leserportal "iReport" der News-Seite CNN.
"Amber wird in der Schule gehänselt wegen ihres Gewichts. Sie fühlt sich zu schwach, um dagegen anzukämpfen. Wie die meisten Kinder, die gemobbt werden, schluckt sie es [im wahrsten Sinne des Wortes] hinunter", berichtet Posnanski in dem Leserportal. "Als ich acht Jahre alt war, wog ich selbst 100 Kilo. Ich weiß, wie es ist, in die Schule zu gehen und auf die verletzenden Kommentare der anderen zu warten. Aber mit Menschen wie ihrem Bruder Ryan, die die wahre Schönheit sehen und das Beste für andere Menschen wollen, können diese Tyrannen bekämpft werden."
Nun griff also CNN diese Geschichte auf und setzte sich mit Mutter Karen in Verbindung: "Ja - ich versuche, das Selbstbewusstsein meiner Tochter zu stärken und sage ihr, dass sie trotzdem schön ist. Ich kenne das nämlich: die Leute sagen auch zu mir verletzende Dinge, weil auch ich ein Gewichtsproblem habe", sagte Karen. "Und doch kann ich mir kaum vorstellen, was sie da täglich durchmacht." Ihre Tochter selbst habe ihr nie direkt gesagt, dass sie gemobbt werde.

ADHS

Die Mutter erklärte weiter, Amber leide unter ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - eine oftmals bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität äußert) und weiteren psychischen Auffälligkeiten. Sie schlucke eben negative Gefühle immer wieder herunter - durch Essen und Naschen - und wiege mit 70 Kilo etwa doppelt so viel wie ihr Bruder Ryan. Vor drei Wochen seien Amber und Ryan in die dritte Klasse gekommen. Und da sie nun erstmals mit Ryan in den gleichen Klassenraum ging, bemerkt Ryan nun erstmals hautnah die Problematik seiner Schwester. Er berichtete Karen, was er wahrnahm und was die Schwester bislang still in sich aufnahm: Wie Amber im Unterricht gehänselt werde, dass die Klassenkameraden über sie kicherten und Witze rissen, besonders auch beim Sport, wenn Amber eben nicht nicht so flink und behände auf allen Vieren über den Boden krabbeln könne, und dass sie ihr gegenüber vermuteten, sie sei ein Adoptivkind, weil sie eine dunklere Haut habe - und ganz anders wirke als ihr Bruder ...


Diese Story über Amber & Ryans Zwillingsliebe - ausgelöst mit dem selbstlosen Wunschzettel - kursiert seitdem im Internet - und auch die Grundschule des Zwillingspärchens veröffentlichte inzwischen dazu eine Stellungnahme : "Wir nehmen diesen Fall sehr ernst und kümmern uns um die Betroffenen. Wir sind extrem wachsam, um unsere Schüler vor solchen Zwischenfällen zu schützen. Unsere Lehrer und Angestellten sind dazu ausgebildet und vorbereitet, mit einem derartigen Verhalten umzugehen"...

Tony Posnanski, der Blogger, richtete nun nach vielen Anfragen und Anregungen dazu eine Webseite ein, auf der potenzielle Unterstützer für die Familie spenden können. 

Und die Musiker von Big Time Rush werden von Fans einer eigens eingerichteten SocialNetwork-Seite mit Anfragen bombardiert, auf Ambers Geburtstagsparty zu spielen. Vielleicht können sie dem Weihnachtsmann ja damit tatsächlich auf die Sprünge helfen.


Mit Materialien von Von Carola Padtberg-Kruse | SPIEGEL-ONLINE http://www.spiegel.de/schulspiegel/mobbing-achtjaehriger-schreibt-hilferuf-an-weihnachtsmann-a-922993.html und CNNiReport http://ireport.cnn.com/docs/DOC-1036156 - Fotos: TonyPosnanski.com/CNN

Wahlkampf: Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz beim ankreuzen ...

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Einer geht noch - einer geht noch rein ...
Mann ficht Landtagswahl an

Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz beim ankreuzen ...


Beeinflusst ein Kreuz an der Wand die Wähler bei der Abgabe ihrer Stimme? Ein Mann aus Unterhaching bei München nimmt es mit der Trennung von Staat und Kirche jedenfalls ganz genau: Weil ein Kruzifix aus Holz die Wähler in einem Wahllokal womöglich irritiert haben könnte, ficht der 48-jährige Rainer Schmidtke jetzt das Ergebnis der bayerischen Landtagswahl an. Er fordert, die Abstimmung gebietsweise zu wiederholen - zwar wieder mit Kreuzchen, jedoch ohne jene an der Wand.

Konkret geht es dabei um ein Wahllokal im Pfarrheim St. Alto in Unterhaching. Schmidtke war dort am Sonntag als Beisitzer im Wahlvorstand des Stimmbezirks eingesetzt. Im Erdgeschoss des Pfarrheims, in dem ein etwa ein Meter hohes Kruzifix an der Wand hängt, sah der Diplom-Ingenieur einen Verstoß gegen das Wahlgesetz.

In einem Fax an Landeswahlleiter Karlheinz Anding und an Regierungsdirektor Werner Kreuzholz fordert Schmidtke jetzt ernsthaft die Annullierung aller Ergebnisse, die in Wahllokalen mit Kruzifixen zustande kamen. Zudem sollen die Kreuze aus den betroffenen Wahllokalen noch vor der bevorstehenden Bundestagswahl am Sonntag entfernt werden.

Schmidtke beruft sich dabei auf das Gesetz über Landtagswahl, Volksbegehren und Volksentscheid. Demnach ist laut Artikel zwölf "jede Beeinflussung der Abstimmenden durch Wort, Ton, Schrift, Bild oder auf andere Weise (. . .) verboten".

Seine Drohung an den Landeswahlleiter sei jedoch ernst, sagt er: Sollte Anding seine Forderungen zurückweisen, die Wahl in Teilen zu wiederholen und die Kruzifixe aus den Wahllokalen zu entfernen, werde er vor Gericht ziehen, sagt Schmidtke. Einen Rechtsanwalt habe er bereits eingeschaltet.

aus: http://www.sueddeutsche.de/bayern/mann-ficht-landtagswahl-an-ein-kreuz-zu-viel-1.1774471

Wahlkampf: Wer wird uns verraten ... ????

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WER WIRD UNS AB SONNTAG WIEDER EINMAL VERRATEN ??? 
- - richtig - - 
die SOZIALDEMOKRATEN ...


Wenn man Steinbrück befragt zu einer "ROT-ROT-GRÜNEN" Koalition, plappert er gebetsmühlenartig: 

"Die Linkspartei besteht aus drei Lagern: Während man im Osten durchaus Verantwortung übernimmt - gibt es da aber auch noch die kommunistische Plattform  - und ziemlich viele Sektierer in Westdeutschland, so versprengte Alt-Sozialisten und Kommunisten, die ich teilweise auch noch aus meiner Studentenzeit als Mitglieder von KPD/ML und dem KB kenne ... Mit denen kann ich nicht regieren - weder außenpolitisch, noch europapolitisch noch in der Haushalts- und Wirtschaftspolitik".
[... rasch eingeworfen: auch Jürgen Trittin, ein duchaus ja akzeptierter Koalitionär Steinbrücks, z.B. war Genosse im Kommunistischen Bund (KB) ... - das möchte ich hier nicht als Makel einfügen - sondern nur als Beispiel, wie schnodderig man sich da selbst - auch über die eigene Geschichte - hinwegsetzt ... - und: Die SPD selbst besteht zur Zeit aus mindestens zwei großen unversöhnlichen Flügeln: dem wirtschaftspolitisch durchaus im merkelschen Geist tickenden "Agenda-Flügel" und dem vom Namen her ehemals "links-sozialen" und gewerkschaftsnahen Flügel ...]. 
"Ich muss" - so Steinbrück weiter -  "Verantwortung übernehmen für ganz Deutschland, auch gegenüber internationalen Partnern und für eine solide, verlässliche auch Wirtschafts- und Finanzpolitik. Und diese Möglichkeit sehe ich in der heutigen Konstellation mit der Linkspartei nicht. Solange diese Partei ihre eigene Parteiengeschichte nicht aufgearbeitet habe, solange ist diese Partei auch vor dem Hintergrund ihrer wirtschafts- und finanzpolitischen Vorstellungen für mich nicht koalitionsfähig."


Alte SPD-Fahne | Foto: tobia.sgrab.de

Nun - diese Sätze stakkatoartig im Basta-Stil - eben "Kante zeigend" - im hanseatischen Slang heruntergespult, verfangen vielleicht beim oberflächlichen Wähler ... ("richtig so" - "weitermachen") ... - in Wirklichkeit jedoch ist die Linke die einzige Partei (vielleicht mit Abstrichen auch die "Grünen"), die die EURO-Krise in ihrem Wahlprogramm realistisch analysiert und aufgearbeitet hat - und so echte Alternativen zur Merkelschen Flickschusterei anbieten kann ... Alle anderen Parteien eiern in dieser Hinsicht einfach herum, um sich für Merkel "koalitionsfähig" zu geben ...

Und die umfragemäßig sowieso als Kanzlerin geeignetere Parteigenossin von Steinbrück, die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, hat sich zwei Jahre mit den Grünen von den Linken in NRW - also jenen Sektierern, die Steinbrück da ausgemacht haben will, "tolerieren" lassen ... - bei ihrer durchaus erfolgreichen Regierungsarbeit - und wurde ja auch vom Wähler anschließend dafür honoriert - nicht etwa abgestraft ...

Da schreibt also sogar der gewiss wirtschaftsliberale Mitbegründer der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland, Wolfgang Münchau, unlängst im Spiegel: „Rot-Rot-Grünist die beste Lösung für Europa“[Link anclicken]. Die Linken hätten als Einzige wenigstens verstanden, dass die uns alle bedrohende Euro-Krise eine Krise von Ungleichgewichten ist. Wenn allein dieser Gedanke in Deutschland politisch am Leben gehalten werden könnte, so wäre das ein kleiner Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft.

Und erst jetzt hat ja der Linken-Abgeordnete Jan van Aken die Chemielieferungen aus Deutschland an Syrien durch eine Anfrage an das Wirtschaftsministerium recherchieren können, die sich auch zum Bau von den jetzt in Rede stehenden unvorstellbar grausigen Giftgas-Bomben aus dem Wirkstoff Sarin eignen würden. Diese Lieferungen stammen aus Rot-Grünen und Schwarz-Roten Koalitionszeiten ... - wohlgemerkt ... 

Wenn man also das einzig mögliche Koalitionstrio - nämlich ROT-ROT-GRÜN - das diesem grundfalsch agierenden Merkelismus, als uns vorgeführte turbokapitalistische Wirtschaftsmarionetten-Mogelpackung - auch mit den immensen Waffenexporten in die Spannungsfelder der Welt - etwas Anderes und Kreativeres entgegensetzen könnte - wenn man also diese mögliche Option der Vernunft einfach mit ein paar fadenscheinigen Begründungen - und mit dem unverarbeiteten Trauma, das Oskar Lafontaine dem Agenda-Flügel der SPD bereitet hat - immer wieder ausschließt, disqualifiziert man sich allmählich für mich als ernstzunehmende demokratische Partei

Man will nämlich gar nicht mehr zum Wohle der Bürger nach Bündnissen und Alternativen unter den demokratischen Mitbewerbern nach den bestmöglichen Lösungen fahnden, sondern man spielt die beleidigte Leberwurst - und schließt wahrscheinlich eher Bündnisse mit den "Schwarzen" - als mit den "Linken" Verwandten "von drüben" ...

Und was bei einer von Steinbrück geforderten "Geschichtsaufarbeitung" - dann aber aller Parteien in gleichem Maße - auch mit all den Propagandataten im "Kalten Krieg" bzw. zur Wiederbewaffnung und zur Notstandsgesetzgebung - an "Leichen im Keller" noch aufgespürt würde - sehen wir ja jetzt umrissartig beim "Pädophilievorwurf" Trittins von 1981 ...

Überhaupt - historisch und geschichtlich-staatspolitisch ist es meiner Meinung nach allmählich unverantwortlich, dass man über 20 Jahre nach der Annektierung bzw. dem "Beitritt" der DDR "zum Gültigkeitsbereich des GG der Bundesrepublik Deutschland" die vorgefundenen inzwischen ja durchaus demokratisch tickenden politischen Strömungen einer daraus gewachsenen Partei dieser Landesteile einfach ausschließen will - und ihr die historisch-geschichtlichen Verwachsungen und Verwerfungen als gelebtes Parteienleben einfach abspricht und sie damit brandmarkt: Da bleibt für mich "das Geschmäckle" übrig von alter "Siegermentalität" und "Imperialismus und Kolonisierung" - eben auch in dieser sich so " dem Staate verantwortlich" gebärdenden SPD - und mir klingelt dann doch noch eher der Kohlsche Satz von 1990 in den Ohren: „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“

Und wer hat und wird uns deshalb - ab Sonntag - bei den Koalitionsverhandlungen mit Angie zu einer sogenannten "Großen Koalition" - wieder einmal verraten - ...??? Ja - richtig - wieder einmal mehr - die "Sozialdemokraten" ... 


Papst-Interview: GOTT SUCHEN | impulse für die woche -106 | Auszug aus einem sensationellen Interview

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Repro: Aufmacher für ein paar Stunden auf  SPIEGEL-ONLINE


Drei Tage vor der Bundstagswahl rückt der Bericht über ein sensationelles Interview mit Papst Franziskus - geführt von Antonio Spadaro SJ, Chefredakteur der italienischen Jesuiten-Zeitschrift "La Civiltà Cattolica" - in SPIEGEL-ONLINE für ein paar Stunden an die erste Aufmacher-Position der Internet-Seite.

Im SPIEGEL geschieht so etwas nicht allzu oft - schon gar nicht in politisch so turbulenten Zeiten: also muss es dieses Interview in seinen verblüffenden und offenen Aussagen doch "faustdick hinter den Ohren" haben, um so hoch und aktuell von den SPIEGEL-ONLINE-Redakteuren eingestuft zu werden.

Lesen Sie deshalb den diesbezüglichen SPIEGEL-Beitrag hier: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/papst-franziskus-neuer-umgang-mit-schwulen-abtreibung-und-verhuetung-a-923415.html


Ich zitiere aus diesem Papst-Franziskus-Interview die kontemplativen Passagen über die "Suche nach Gott" in dieser Zeit:



Gott suchen, um ihn zu finden, ihn finden, um ihn immer zu suchen: nunc|hic - jetzt|hier ... 

„Es gibt de facto die Versuchung, Gott in der Vergangenheit zu suchen oder in den Zukunftsmöglichkeiten. Gott ist sicher in der Vergangenheit, denn man findet ihn in den Abdrücken, die er hinterlassen hat. Er ist auch in der Zukunft, als Versprechen. Aber der - sagen wir - ,konkrete Gott‘ ist heute. Daher hilft das Jammern nie, nie, um Gott zu finden. Die Klage darüber, wie barbarisch die Welt heute sei, will manchmal nur verstecken, dass man in der Kirche den Wunsch nach einer rein bewahrenden Ordnung, nach Verteidigung hat. Nein - Gott kommt im Heute entgegen.“

„Gott zeigt sich in einer geschichtsgebundenen Offenbarung, in der Zeit. Die Zeit eröffnet Prozesse, der Raum kristallisiert sie. Gott findet sich in der Zeit, in den laufenden Prozessen. Es ist nicht nötig, die zeitgebundenen Möglichkeiten, auch wenn sie auf lange Dauer bestehen, gegenüber den tatsächlichen Abläufen zu privilegieren. Wir müssen eher Prozesse in Gang bringen als Räume besetzen. Gott offenbart sich in der Zeit und ist gegenwärtig in den Prozessen der Geschichte. Das ist der Grund dafür, Handlungen zu privilegieren, die neue Dynamiken hervorrufen. Es verlangt auch Geduld und Warten.“

„Die Begegnung mit Gott in allen Dingen ist kein empirisches ‚Heureka‘. Wenn wir Gott begegnen wollen, wollen wir ihn - im Grund - sofort mit empirischen Methoden feststellen. So begegnet man Gott nicht. Man findet ihn eher in dem leichten Hauch des Elias. Die Sinne, die Gott wahrnehmen, sind diejenigen, die Ignatius ‚spirituelle Sinne‘ nennt. Ignatius verlangt, die geistliche Sensibilität zu öffnen, um Gott zu begegnen - jenseits einer rein empirischen Annäherung. Nötig ist eine kontemplative Haltung: Es ist das Gefühl, dass man auf dem rechten Weg des Verstehens und des Liebens gegenüber Dingen und Situationen geht. Das Zeichen dafür, dass man auf dem rechten Weg ist, ist das Zeichen des tiefen Friedens, des geistlichen Trostes, der Liebe zu Gott und allen Dingen in Gott.“

„Ja, beim diesem Suchen und Finden Gottes in allen Dingen bleibt immer ein Bereich der Unsicherheit. Er muss da sein. Wenn jemand behauptet, er sei Gott mit absoluter Sicherheit begegnet und nicht berührt ist von einem Schatten der Unsicherheit, dann läuft etwas schief. Für mich ist das ein wichtiger Erklärungsschlüssel. Wenn einer Antworten auf alle Fragen hat, dann ist das der Beweis dafür, dass Gott nicht mit ihm ist. Das bedeutet, dass er ein falscher Prophet ist, der die Religion für sich selbst benützt. Die großen Führer des Gottesvolkes wie Moses haben immer Platz für den Zweifel gelassen. Man muss Platz für den Herrn lassen, nicht für unsere Sicherheiten. Man muss demütig sein. Die Unsicherheit hat man bei jeder echten Entscheidung, die offen ist für die Bestätigung durch geistlichen Trost.“

„Das Risiko beim Suchen und Finden Gottes in allen Dingen ist daher der Wunsch, alles zu sehr zu erklären, etwa mit menschlicher Sicherheit und Arroganz zu sagen: ‚Hier ist Gott.‘ Dann finden wir nur einen Gott nach unserem Maß. Die richtige Einstellung ist die von Augustinus: Gott suchen, um ihn zu finden, ihn finden, um ihn immer zu suchen. Und häufig findet man nur tastend, wie man in der Bibel liest. Das ist die Erfahrung der großen Väter des Glaubens, die unser Vorbild sind. Man sollte das 11. Kapitel des Briefes an die Hebräer lesen: Abraham ist aufgebrochen, ohne zu wissen, wohin er gehen soll - im Glauben. Alle unsere Vorfahren im Glauben starben im Blick auf die verheißenen Güter - aber immer von Ferne ... Unser Leben ist uns nicht gegeben wie ein Opernlibretto, in dem alles steht. Unsere Leben ist Gehen, Wandern, Tun, Suchen, Schauen … Man muss in das Abenteuer der Suche nach der Begegnung eintreten und in das Sich-Suchen Lassen von Gott, das Sich-Begegnen-Lassen mit Gott.“

„Denn Gott ist voraus, Gott ist der immer Voraus-Seiende … Gott ist ein wenig wie die Mandelblüte in Deinem Sizilien, Antonio [gemeint ist der Interviewer Antonio Sparado SJ], die immer als erste blüht. 


Mandelblüte in Sizilien | foto: sizilien-magazin

Das lesen wir bei den Propheten. Daher begegnet man Gott beim Gehen, auf dem Weg. Hier könnte einer sagen: Das ist Relativismus. Ist es Relativismus? Ja, wenn man ihn schlecht versteht - wie einen verschwommenen Pantheismus; nein, wenn man ihn im biblischen Sinn versteht, für den Gott immer eine Überraschung ist. Daher weißt du nie, wo und wie du ihn triffst. Nicht du fixierst Zeiten und Orte der Begegnung mit Ihm. Man muss daher die Begegnung erkennen, ausmachen. Dafür ist die Unterscheidung grundlegend.“

„Wenn der Christ ein Restaurierer ist, ein Legalist, wenn er alles klar und sicher haben will, dann findet er nichts. Die Tradition und die Erinnerung an die Vergangenheit müssen uns zu dem Mut verhelfen, neue Räume für Gott zu öffnen. Wer heute immer disziplinäre Lösungen sucht, wer in übertriebener Weise die ‚Sicherheit‘ in der Lehre sucht, wer verbissen die verlorene Vergangenheit sucht, hat eine statische und rückwärts gewandte Vision. Auf diese Weise wird der Glaube eine Ideologie unter vielen. Ich habe eine dogmatische Sicherheit: Gott ist im Leben jeder Person. Gott ist im Leben jedes Menschen. Auch wenn das Leben eines Menschen eine Katastrophe war, wenn es von Lastern zerstört ist, von Drogen oder anderen Dingen: Gott ist in seinem Leben. Man kann und muss ihn in jedem menschlichen Leben suchen. Auch wenn das Leben einer Person ein Land voller Dornen und Unkraut ist, so ist doch immer ein Platz, auf dem der gute Same wachsen kann. Man muss auf Gott vertrauen.“ - Papst Franziskus


Auszüge aus dem Interview von Papst Franziskus mit Antonio Spadaro SJ: Quelle: Online-Zeitschrift "Stimmen der Zeit" (ggf. Link anclicken)


Wahlkampf: Stimmen aus Griechenland zur Wahl in Deutschland

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Ursprungsfoto Glezos: (c) www.johndcarnessiotis.com

Stimmen aus Griechenland zur Wahl in Deutschland:

Ein Theatermacher:"Wie keine andere Figur verkörpert Angela Merkel für viele die Misere in unserem Land. Ich schätze, wenn wir am Sonntag hier wählen könnten, wäre die Linke an der Macht. In einem eigens geschriebenen Stück zur deutschen Wahl bekäme die Linke 29 Prozent der Stimmen. Angela Merkel und die CDU müssten sich mit fünf Prozent begnügen. Am Freitag werden wir in Athen auf einer Bühne den deutschen Wahlkampf nachspielen - in 50 Minuten. Und die Redezeiten für die "Parteien" werden entsprechend der letzten Bundestagswahl proportional verteilt: 17,5 Minuten für die CDU, 5,75 für die Linke..."

Eine Lehrerin:"Die Wahl in Deutschland? Das ist wie bei uns, ein Auswechseln der Köpfe ändert gar nichts. Nur ein Politikwechsel könnte uns helfen. Im Mai 2012 als in Paris der Sozialist François Hollande auf Nicolas Sarkozy folgte, haben wir auch gehofft - aber danach blieb alles wie es war. Wir haben alle Angst,  denn bis Jahresende sollen auf Druck der EU 25.000 Beamte in eine Reserve versetzt werden, eine Vorstufe für eine mögliche Entlassung. Und die Schüler? Die Armut ist sichtbar, in jeder Familie gibt es einen Arbeitslosen, oft sind beide Eltern arbeitslos. Viele Kinder essen nur einen Sesamkringel den ganzen Schultag über. Ausgerechnet in Berufsschulen fallen viele Zweige weg. Schüler haben Ausbildungen angefangen, die sie jetzt nicht beenden können."

Ein Journalist: "Finanzminister Giannis Stournaras hat gerade im Fernsehen gesagt: Die Wirtschaft ginge in Richtung Erholung. Nur davon merken viele Griechen gar nichts - bei 27 Prozent Arbeitslosigkeit. In den Rentenkasse klaffen abgrundtiefe Löcher, viele arbeiten ohne Gehalt, in der Hoffnung, ihren Job behalten zu können - für bessere Zeiten. Allmählich frisst sich die Krise durch den Staat: Die Zahl der Geburten im Land ist seit 2009 um zehn Prozent gesunken. Aber es gibt immer noch Betuchte, die in anderen Sphären schweben."

Der Chef der griechischen "Privatisierungsbehörde", der geschasst wurde, nachdem er im Privatjet eines griechischen Öl-Milliardärs mitgeflogen war, der vom Staat gerade Europas größte Wettfirma gekauft hatte: "Ich bin kein Mönch - ich bedauere nichts".

Ein Busfahrer:"Es gibt kein Geld für Ersatzteile. Wenn ein Bus kaputt geht, schlachten sie ihn aus, um damit andere Busse zu reparieren. Um 55 Prozent hat man mein Gehalt reduziert: 1070 Euro netto habe ich noch im Monat, mit drei Kindern."

Ein anderer Journalist: "Die Regierung macht, was Merkel sagt, solange das nicht den inneren Zirkel der Macht berührt. Merkels größte Sünde ist ihre Besessenheit, dass Athen die Sparmaßnahmen auf Punkt und Komma erfüllt. Ohne die Krise müsste sich das Land nun nicht mit den Neofaschisten von Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte)*) abplagen."

Ein Mann protestiert in Thessaloniki, nachdem der Rapper MC Killah P ermordet wurde
Foto: KOSTAS TSIRONIS | rollingstone.de

[*)Ein Mitglied der Neonazi-Partei hat in der Nacht zum Mittwoch den 34-jährigen Hip-Hop-Sänger Pavlos Fyssas erstochen und damit das ganze Land geschockt. Unter dem Namen MC Killah Psang Fysass linkspolitische Raptexte. In einem Song von Fyssas heißt es: "Ich bin Grieche, mit allem, was dazugehört - aber ich trage keine Fahne vor mir her."]



Mit Materialien aus: Das Gesicht der Krise | Christiane Schlötzer | sueddeutsche.de 

wahlkampf: Wählengehen ... Gedicht - und nicht ganz dicht ...

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Und sie quatschen - dieses Wenn und dieses Aber - oder auch: Aber wenn ...
Und dann ducken sie sich weg unter der Last ihrer Argumente - längst auswendig gelernt - die spulen sich einfach ab - ab - ab - ob das justement passt oder auch nicht:
Und wenn sie die Arme heben und die Finger spreizen und sich an die Stirn tippen und die Faust ballen - und den "Blickkontakt aufnehmen" (vielleicht mit einem stakkatoartigen aber knappen Augenzwinkern ... - zu den vermeintlichen Fans) - zuerst mit Links - dann mit Rechts: für all die Kameras der Weltpresse - und den Internetstreams der TV-Anstalten ...
Sie können mir jede Frage stellen: ich werde Ihnen keine Antwort schuldig bleiben - ihnen aber natürlich auch keine Antwort tatsächlich geben - ich will mich da einfach noch nicht festlegen - die Materie dazu ist sehr schwer zu durchdringen - das muss erst einmal in die Ausschüsse ...       Ich kenne zwar längst Ihre Fragen - auch wenn sie die noch gar nicht gestellt haben - ich weiß aber auch längst meine Antwort - und Du weißt ja auch, was Du hören willst...
Also echt - Wahlk(r)ampf ist einfach nur - puppig: Könntest Du - und Du - und Du da hinten - auch ...
Und so richtig - so von der Pieke auf ??? - na ja - ich weiß ja nicht: Statt Studienpraktikas gab es da eine Menge Volontariatszeiten (bei Parteifreunden - versteht sich): Überall mal reinschauen kann ja nicht schaden - und wie Dissertationen (ab)geschrieben werden, wissen wir ja seit der letzten Lesgislaturperiode zu Genüge [und ich sag nur: Scheiß Google - scheiß Google - scheiß Google ...].
Also - Sie müssen das verstehen - ich lass mir meinen Durchblick hier nach all den Jahren doch nicht madig machen - irgendwie muss doch morgens die Butter auf den Tisch: der eine so - der andere so - und jedem ist es ja auch nicht gegeben ...
Wie - Fußballspielen - ???? Ich hatte doch damals diesen Kreuzbandriss in der Jugend - na ja - für die Landesliga hat es dann ja noch gereicht - aber damit kannst Du nichts werden - da ist es in der Politik schon besser - Du musst nur wissen was Du willst - dann wirst Du - ja Du - Deinen Weg schon machen - das Wichtigste aber - ist am Sonntag "Wählengehen" - wenn Du verstehst, was ich meine ...
sinedi 






In The Year 2525 | Twenty five-Twenty five | s!NEdi|music|video

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Ich lese zur Zeit den neuen Roman vonClemens Meyer: IM STEIN, S.Fischer, 2013: ... und in diesem Roman spielt "In The Year 2525" eine gewisse Rolle:

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   ("Aber durch die ewige Nacht funkelt
Sternenlicht von unendlich weit her.
Vielleicht ist es dort gerade gestern."
"Von dir, Hans?"
"Nee. Im Internet übesetzt, Songtext, USA."
"Feine Sache.")


aus: Clemens Meyer: Im Stein | Roman | S. Fischer, 2013 | 
S. 118

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UND DESHALB HIER - nochmals meine "2525-Slideshow"....
(und passt auch irgendwie gut zum Wahltag ...;-))




S!NEDI: 2525


IN THE YEAR 2525
Zager & Evans

Deutscher Text:

In the Year 2525 Original Songtext

Im Jahr 2525,
falls die Menschheit überhaupt bis dahin überlebt,
ist sie hoffentlich schlauer.

Im Jahr 3535 braucht man sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob man die Wahrheit sagt oder lügt:
Alles, was man denkt, tut, sagt,
hängt jeweils von der Pille ab, die man morgens einnimmt.

Im Jahr 4545 kann man getrost auf Zähne und Augen verzichten:
Es gibt nichts mehr zum Kauen,
und es schaut einen auch keiner mehr an...

Im Jahr 5555 baumeln die Arme schlaff am Körper.
Auch die Beine haben nichts mehr zu tun,
das erledigen alles Maschinen.

Im Jahr 6565 braucht keiner mehr zu heiraten:
Man holt sich seinen Sohn oder seine Tochter einfach aus einer großen Glasröhre...

Im Jahr 7510 -
wenn Gott wieder mal vorbeischauen will, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.
Vielleicht sieht er sich dann um und sagt:
"Ich glaube, es wird allmählich Zeit fürs Jüngste Gericht!"

Im Jahr 8510 schüttelt Gott sein gewaltiges Haupt und sagt entweder:
"Schön, wie weit es der Mensch doch gebracht hat!"
Oder aber:
"Lass uns Tabula Rasa machen und noch mal von vorn anfangen!"

Im Jahr 9595 -
ich frage mich ernsthaft, ob der Mensch dann noch existiert.
Er hat der Erde alles genommen und nichts zurückgegeben.

Dann sind 10000 Jahre vergangen.
Der Mensch hat Milliarden von Tränen vergossen, ohne zu wissen, wofür.
Jetzt ist die Zeit seiner Herrschaft über die Erde vorbei.
Aber durch die ewige Nacht funkelt Sternenlicht von unendlich weit her.
Vielleicht ist es dort gerade gestern...

Im Jahr 2525
Falls noch Menschen leben.
Wenn noch Frauen leben, dann werden alle Rätsel gelöst sein.





Bundestagswahl 2013: Ein Gespenst geht um in €uropa ...

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CORBIS

Da ist es wieder - das alte "Gespenst" - das ja im Marx-Engels-Text des "Kommunistischen Manifests" von 1847/48 einstmals sogar "umging in Europa" ..., und das Willy Brandt 1982 neu beschworen hat - nämlich: "Die Mehrheit links der Union": 
2005 war es im Bundestag bereits im Schwange (51,0 : 45,0 % der Stimmen) - aber da wollten Oskar Lafontaine und auch die SPD-Spitze davon nichts wissen ...; 2009 hatte man diese "linke" absolute Mehrheit wieder verloren (45,6 % : 48,4 %) - aber nun - heute - 2013 - hat man sie allen Unkenrufen zum Trotz wieder erreicht - 42,7 : 41,5% ...: ganz knapp - aber mit 319 : 311 Sitzen im Bundestag ist die rechnerische Mehrheit von "Links von der Mitte" (=Rot-Rot-Grün) relativ deutlich.

Bei aller besoffenen Siegestrunkenheit der Union ist das die kleine Niederlage - die den Merkel-Sieg auch ein klein wenig zu einem "Pyrrhussieg" macht: Nach 4 Jahren ist das "Gespenst" zurückgekehrt - und brütet mehr denn gleichstark auf den Abgeordnetensitzen...
Vielleicht gelingt es Angela Merkel ja, eine der drei "linken" Parteien für eine Koalition zu gewinnen - und sicherlich wird das letztlich diese staatstragende und regierungsgeile Agenda-Mehrheit in der SPD (Steinmeier, Oppermann u.a.) aus "Verantwortung für unser Land" übernehmen - um wieder einmal diese "Gesinnung" vor dem turbokapitalistischen Scheinkonservatismus "nach langen internen Abwägungen - und mit viel Bauchschmerzen" erneut zu verraten (s. auch auf diesem Blog den Post: "Wer wird uns verraten ..." - http://nunchic.blogspot.de/2013/09/wahlkampf-wer-wird-uns-verraten.html) ...

Gegenüber den Schwarzen knickt man da ein - gegenüber der eigenen roten Verwandtschaft zeigt man einmal mehr seinen unversöhnlichen Spalter-Dickkopp - das mag verstehen wer will ... 


Woran ich das festmache, weiß ich nicht - aber in mir ist so ein Ahnen, dass die nächste Bundestagswahl nicht erst 2017 stattfindet ...





Bundestagswahl: Die Kehrseite eines glorreichen Sieges ...

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Die Kehrseite der Medaille

Da bleibt der Jubel der Union im Halse stecken: Wenn man sich mal den Schlaf aus den Augen wischt und "am nächsten Tag" - wenn man eine Nacht drüber geschlafen hat - einen Blick auf das Wahlergebnis wirft: 
  • da ist gestern eine komfortable Regierungsmehrheit verspielt worden -
  • da ist die schwarz-gelbe Regierung unter Merkel mit Pauken und Trompeten abgewählt worden - von 48,4 % ist sie auf 41,5 % abgestürzt:  6,9 % Verlust ...
  • über die Hälfte der für den Bundestag relevanten Wählerstimmen möchten einen Politikwechsel - und nur noch weniger als die Häfte möchten, dass Merkel sich weiterhin so durchwurschtelt ...
  • und so muss sich die Kanzlerin Leihstimmen bzw. Koalitionspartner aus der Opposition des bisherigen Bundestags suchen, wenn sie überhaupt weitermachen will ...
  • diese Frau - die so gern und oft vom "durchregieren" sprach - versucht nun wie eine Bettlerin durch die bisherigen Oppositionsparteien zu tingeln - um sich "Partner" zu angeln: immer auch gegen einen ihr nicht geneigten Bundesrat ...
  • "Schwatz-Grün" und "Schwatz-Rot" - das sind doch keine stabilen "Partner" für Angie - das sind bestenfalls "Quickies" - "Geschwätz", mit denen man immer mal wieder baden gehen kann ... - jeden Regierungstag aufs Neue ...
  • Deutschland ist seit gestern in jedem Falle ein Stück instabiler geworden ...

S!NEDi: Der Wald vor lauter Bäumen ...


Und leider - leider haben Sigmar Gabriel und seine "Genossen" noch gar nicht bemerkt, welche Chancen ihnen da eigentlich erwachsen sind: Sie sehen einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht ... Die SPD kann nämlich ihre Geschichte nicht richtig aufarbeiten, was sie der "Linken" immer vorwirft - sonst würde sie bemerken, dass aus der alten Volkspartei SPD mit all ihren sich seit Urzeiten behakenden Flügeln historisch inzwischen drei linke bzw. linksliberale und in sich selbst relativ stabile Parteien gewachsen und geworden sind ...
Wenn man sich dieser historisch einheitlichen Wurzeln etwas mehr bewusst würde "in Tagen wie diesen", könnte man den sich seit gestern abzeichnenden Sieg gegen den konservativ-bürgerlich-marktkonformen-turbokapitalistischen Merkelismus auch wirklich realisieren und geschickt auskosten: Mehrheit ist Mehrheit - basta: So funktioniert Demokratie und so hat seit Jahren bereits der Konservatismus und nun der daraus gewachsene Merkelismus funktioniert: Und da hat der Wähler - wenn man richtig hinschaut und die Brille mal putzt, seit gestern längst notwendige Korrekturen vorgenommen - und diese benötigten Mehrheiten ganz neu verteilt ...

Politik ist eben mehr als Lobbyismus und Klientelbefriedigung, das hat der Wähler am Sonntag den Abgeordneten des neuen Bundestages als unabdingbare Aufgabe ins Heft geschrieben - Politik ist das Werben um Ideen und Lösungen - mit wechselnden Mehrheiten - und mit der Ablösung eines heimlich von den jeweiligen Parteien vorgegebenen "imperativen Mandats" in ein tatsächlich nach Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG zugesichertes "Freies Mandat", in dem der Abgeordnete bei Abstimmungen ausschließlich nach seinem persönlichen Gewissen entscheiden kann. Letzteres schützt vor Einflussnahme von Wählern, Wählergruppen, Parteien bzw. Fraktionen oder anderen politischen und wirtschaftlichen Gruppen und garantiert die Unabhängigkeit - wenn die derzeit gewählten Abgeordneten überhaupt noch verstehen, was das Grundgesetz damit meint ...
P.S. Zur Erinnerung - und als Nachhilfe-Unterricht: Die SPD-Politikerin Heide Simonis ist trotz verbindlicher Koalition in vier Anläufen - bei jeweils erfolgreichen Probeabstimmungen vorab in den beteiligten Fraktionen - 2005 nicht zur Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein gewählt worden, weil sie nicht die zur Wahl erforderlichen Stimmen auf sich vereinen konnte ... - und die Bundeskanzlerin muss ja auch mit der Mehrheit der Stimmen im Bundestag bestätigt werden ...


siehe dazu auch: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/augstein-kolumne-spd-sollte-nach-bundestagswahl-mehr-links-wagen-a-923917.html

Bundestagswahl: Merkel-Land ist abgebrannt ...

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In der heutigen NEUEN WESTFÄLISCHEN wird das Horror-Gemälde "MERKEL-LAND" abgebildet - wie übrigens ähnlich in vielen deutschen Gazetten - in dem man die Erststimmen-Wahlkreise als einzige - aber total verfälschende optische Option ausgibt ...
Wichtig ist jedoch einzig und allein die Sitzverteilung aus Erst- und Zweitstimmen im neuen Bundestag - und bei der ist von "Merkel-Land" nicht mehr so viel übrig: Merkel-Land ist im Bundestag genau 8 Sitze kleiner als das vereinigte Grün-Grün-Rote Lager ... - Lassen Sie sich also von diesen "überwältigenden" Wahlkreis-Abbildungen nicht kirre machen ...
Im Vergleich zum alten Bundestag verschieben sich die Kräfteverhältnisse der beiden Lager in Deutschland wie folgt: 

Das Bürgerlich-Konservative-angeblich "Liberale" Lager (also Merkel-Land) hatte 332 Sitze (CDU/CSU 239 + FDP 93) - und die Rot-Rot-Grüne Opposition: 290 Sitze = also ein minus von 42 Sitzen gegenüber Merkel-Land ...

Im neuen Bundestag hat Merkel-Land 311 Sitze (gegenüber 2009 minus 21 Sitze) - und Rot-Rot-Grün 319 Sitze (ein plus von 29 Sitzen) - gegenüber Merkel-Land also sogar ein plus von 8 Sitzen :

Das Minus von Rot-Rot-Grün von 42 Sitzen gegenüber Merkel-Land wurde also mehr als augeglichen - und mit 8 Sitzen sogar übertroffen ...

Wieso also eigentlich "Merkel-Land" und "überragender Wahlerfolg von Angela Merkel" ...??? Das Land ist wieder einmal Rot-Rot-Grün (wie schon 2005) - eine deutliche "Mehrheit links von der Union" von der Willy Brandt schon Anno Dunnemals sprach ...: Eine sehr gute Ausgangs-Basis ... - und man könnte daraus etwas machen ...


Sitzverteilung 2013

Merkel Koalition: Mutti ganz freundlich ...

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Zuerst ist Mutti ganz freundlich zu dem Hasen, guter Hase, na komm her, kleiner Hase, komm zu mir, und dann, zack: Ein Schlag ins Genick, der Hase ist tot. Es ist eine harte, gefährliche Mutter, die dieser Roberto da am Lagerfeuer schildert.



Alle, die jetzt in Koalitionsverhandlungen mit Angela Merkel eintreten wollen, sollten sich diese großartige Szene aus Jim Jarmuschs Film "Down by Law" mit Roberto Benigni sehr genau ansehen, denn hier ist ihr Schicksal vorgezeichnet: Wer sich mit der übergroßen Frau Bundeskanzlerin einlässt, in dem steckt bald kein Leben mehr. Die SPD hat das lernen müssen bei den Wahlen nach der letzten Großen Koalition, wo sie auf eine historisch niedrige Wählerzustimmung gestutzt wurde. Die FDP hat es bitter am vergangenen Sonntag erfahren: Neben Angela Merkel ist kein Platz in der deutschen Politik.


S!NEDi|foto|bearbeitung: Mutti grillt den Hasen ...


Der Hase über dem Lagerfeuer

Da liegt folgender Gedanke doch sehr nahe: Will man als SPD- oder Grünen-Abgeordneter nicht als Hase über dem Lagerfeuer enden, darf man Angela Merkel nicht zur Kanzlerin wählen. Soll sie sich doch im dritten Wahlgang von CDU und CSU mit der einfachen Mehrheit im Amt bestätigen lassen und fortan mit wechselnden Mehrheiten regieren. Merkel müsste sich für jedes Gesetz neue Zustimmung suchen. Es gäbe keine alternativlosen Entscheidungen mehr, die ex cathedra von der Regierungsbank aus dem Volk hingeworfen werden: so und nicht anders? Doch, vielleicht auch anders. Man müsste sehr ausführlich darüber debattieren. Eine Minderheitsregierung Merkels könnte dem Parlament grandiose Redeschlachten und überraschende Allianzen bescheren.

Und wenn sich diese Regierung nicht halten könnte? Würde dann der Euro scheitern, die Europäische Union zerbrechen, mithin das Abendland untergehen? Aber nicht doch. Es gäbe Neuwahlen, das ist alles, und die wären keine Katastrophe: Mit einer neuen FDP, die als tatsächlich liberale Partei aus den rauchenden Trümmern steigt, die ihre letzten Verweser hinterlassen haben. Mit Grünen, die sich bis dahin möglicherweise entschieden haben, was sie sein wollen: progressive Kraft oder wertkonservative Naturfreunde. Mit einer SPD, die sich auf ihre Rolle als Vetreterin der Arbeiter und Angestellten besinnt.

So abwegig ist das gar nicht: Aus Merkels Sicht könnte dieses Szenario durchaus Sinn ergeben. Denn bei Neuwahlen würde die Union wieder haushoch gewinnen, wahrscheinlich noch höher als am vergangenen Sonntag. Dann gäbe es klare Verhältnisse. Und viele Deutsche hätten, was sie sich wünschen, weil sie fühlen wie Roberto Benigni als Bob in "Down by Law": "Eine sehr seltsame Mutter. Aber ich liebe meine Mutter."

Quelle: aus Kommentar "Neue Bundesregierung: Down by Merkel" | von Stefan Kuzmany | SPIEGEL-ONLINE


Rot-Rot-Grüne Unterhändler | an tagen wie diesen: S!NEDi|kritzel | gedicht & bild

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 S!NEDi: aus meinem kritzel-tagebuch: rot-rot-grüne unterhändler | an tagen wie diesen


heimlich - nachts - 
bei wind und wetter
begegnen wir uns
an alten demokrationslinien -
verfallenen mauern
entlang - 
schieben wir uns
im trenchcoat
mit sonnenbrille:
gibst du mir - genosse
geb ich dir - genossin
die guten ins töpfchen
die schlechten ins kröpfchen

über den eigenen 
schatten springen
ist nur inmitten
der schwarzen nacht
überhaupt möglich -
bei dichter bewölkung

aufgerissene gräben zuschaufeln
um tunnel zu graben
damit niemand 
etwas merk(el)t
in diesem unserem lande

der wind weht wo er will

und wann er will
und all die demoskopen
haben mit der falschen brille
in ihre kristallkugeln
geblickt

sagen sie niemandem, 

dass ich sie nicht kenne
sie kommen mir auch 
überhaupt nicht 
bekannt vor
auch ich werde
uns nur unter folter verraten
mit dem revolver an der schläfe ...
wenn überhaupt

machen sie mal die augen zu

und was sie dann sehen
gehört ihnen -
drehen sie sich nicht um
das könnte auffallen ...

schwerter zu pflugscharen schmieden
um so blühende landschaften
umzupflügen:
das geht unter die haut
zu markte getragen - 
[wirtschaftlich konform]
dass ich das noch -
und dass ich das noch
erleben darf ...
überhaupt noch - leben darf ...

sinedi


Bundestagswahl 2013: Möchte ich mich hiermit bei den Parteien als Wähler entschuldigen ....

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Mein Gott - was habe ich da nur wieder angerichtet ... - ich - der bundesdeutsche Durchschnitts-Wähler:

  • Da habe ich die schwarz-gelbe Regierung einfach abgewählt;
  • da habe ich eine absolute Mehrheit für Frau Merkel zu verhindern gewusst;
rot-rot-grüne bundestagsmehrheit 2013
  • und da habe ich Rot-Rot-Grün nach vier Jahren in der gemeinsamen Opposition endlich wieder eine stabile Mehrheit von acht Sitzen Vorsprung vor dem Unions-Lager im Bundestag beschert - [mit 8 Sitzen Mehrheit hätte Frau Merkel die schwarz-gelbe Koalition locker fortgesetzt - und würde das für einen großen Sieg ausgeben - und für einen "Vertrauensbeweis" - wenn ich als Wähler das zugelassen hätte ...]
  • da zeigt also eine legitim gewählte Sitz-Mehrheit im Bundestag  - also die Mehrheit der Wähler in Deutschland - ganz demokratisch an, dass sie endlich anders regiert werden möchte - und Frau Merkels Herumgeeiere satt hat ...
  • und da stelle ich als Durchschnitts-Wähler die eigentlichen Sieger der Wahl, nämlich dieses rot-rot-grüne Lager, angeblich vor "unlösbare" Aufgaben ...
  • und da möchte ich mich bei allen beteiligten Parteien auch noch für dieses schreckliche Ergebnis vielmals entschuldigen;
  • vielleicht müssen wir ja bald schon erneut wählen, weil man sich untereinander nicht einigen kann:
  • dann wird wieder so lange gewählt - bis die "Richtigen" gewählt sind - oder ein neues Wahlvolk - insgesamt also eine "Demokratie" mit einer Qualität ähnlich der in Russland - oder in China ...
  • wenn ich jetzt abschließend schreiben würde: ... Warten wir's ab ! ... wäre ich unehrlich ... - dazu bin ich eben als der Durchschnitts-Wähler viel zu ungeduldig ... 

Und nach den großen Jubelfeierlichkeiten im Unionslager und den Selbstzerlegungen der Grünen und dem Aufheulen in der SPD entdecken die Parteien so allmählich , welche Kröten ich ihnen als Wähler da ins Nest gelegt habe - zum Würgen und Schlucken ...


Da schimpft der abgehalfterte Joschka Fischer - nun als Gast-Autor in der Sueddeutschen - über seine alt-grünen Genossen - ähh - Freunde: Sie hätten mit der SPD die "Mitte" preisgegeben, die der ebenfalls abgehalfterte Gerhard Schröder doch noch für sich hätte damals gewinnen konnte ... Dass Gerhard Schröder dabei vor lauter Mitte-Buhlerei alle "linken" Tugenden verraten hat - und mit Hartz IV und der Agenda 2010 seiner Partei einen Bärendienst erwiesen hat (seitdem zerbröselt die SPD von einer einst stolzen Volkspartei zu einer Partei, die bei allen darauffolgenden Wahlen auch nur noch "mit dabeigewesen" ist ... - ihr Stimmenanteil hat sich inzwischen fast halbiert ...) - das verschweigt der gute olle Joschka, der vor lauter "Außenpolitik-Duselei" mit dem damaligen Radfahrer und Verteidigungsminister Scharping die Bundeswehr damals im alten Jugoslawien in den Kosovo-Krieg geführt hat - natürlich zur "Befriedung" der feindlich sich gegenüberstehenden Seiten (mit dem erpresserischen Slogan: "Nie wieder Krieg" oder "Nie wieder Auschwitz") ...: aber sein "Frieden" mit der Panzerfaust hat einen verheerenden Völkermord dort nicht nur nicht verhindert, sondern vielleicht sogar erst angezettelt ...

Ich meine - mit solchen Aktionen wie dem Kosovo-Krieg und der Agenda 2010 und Hartz IV und den unöffentlich exportierten Giftgas-Herstellungskomponenten an Syrien sowie den Atom-U-Boot-Lieferungen an Israel konnte man natürlich seinerzeit die "Mitte" gewinnen - sprich: im rechten Lager herumwildern ... - und sich "Lieb-Kind" bei der Rüstungsindustrie machen ... - denn da wird Kohle gemacht - und da geben sich die Lobbyisten die Klinke in die Hand ... - da trägt man rasch seinen "Ruf" davon ...
Muttis Pokerface

Joschka bemängelt dann auch noch die "Steuererhöhungspolitik" der Grünen und der SPD - und die gute Frau Merkel hat für ihre Regierung solche Steuerpläne ja auch wiederholt und vor laufender Kamera gegenüber dem Wahlvolk mit treuem Blick "ausgeschlossen" - weil das immer "zu Lasten der Konjunktur" ginge ...
Doch was lese ich da als Wähler heute: Die CDU denkt nun doch über Steuererhöhungen nach, um die SPD oder auch die Grünen ins Koalitionsboot zu ziehen ... - das wäre dann ein klassischer Wahlbetrug der guten Mutti, um an der Macht zu bleiben ... *)

Der ur-olle Adenauer soll damals schon gemeint haben - in der Antike dieser Republik - auf den Vorhalt, gestern etwas anderes gesagt zu haben als heute: „Wat kümmert misch ming Jeschwätz von jestern? - Niemand kann misch daran hindern - jeden Tag schlauer zu werden ...“.


Sudoku-Training für Steuererhöhungen: Schäuble bei der Arbeit 
ARD/bz-berlin.de
Was also den Grünen und zum Teil auch der SPD beim Wahlvolk angeblich das Genick gebrochen hat - nämlich die Forderung nach "Steuererhöhungen" bzw. die "Heraufsetzung des Spitzensteuersatzes" - die höhere Belastung der Besserverdienenden - wird nun - nach der Wahl - von Mutti und dem Profi-Sudoku-Spieler Schäuble nicht mehr ausgeschlossen ... 


Also - merke[l]: Nach der Wahl ist immer anders als vor der Wahl - aber nach der Wahl ist immer auch vor der nächsten Wahl - hoffentlich erinnern sich dann die Wähler dieses schnellen Umdenkens und des Verrats bei CDU/CSU - und dieses schnellen und klassischen geplanten Wahlbetrugs ... 
.........................................

*) DOKU:Wahlkampf-Aussagen zu Steuererhöhungsplänen in der CDU/CSU: 

Kanzlerin Angela Merkel ...

... in ihrer Rede beim "Tag des deutschen Familienunternehmens" (7. Juni 2013)
"Deshalb sage ich: Ein klares Nein zu Steuererhöhungen."

... in ihrer Rede beim 34. Bayerischen Wirtschaftsgespräch in München (9. Juli 2013)
"Es kann sehr leicht passieren, dass durch Steuererhöhungen die Verunsicherung so groß wird, dass wir zum Schluss weniger Steuereinnahmen haben als ohne Steuererhöhung."

... in einem Interview mit Antenne Bayern (8. September 2013)
"Mit der Union gibt es keinerlei Steuererhöhungen."

... in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundestag (3. September 2013)
"Sowohl die Erhöhung des Spitzensteuersatzes als auch die Einführung einer Vermögensteuer trifft das Rückgrat unserer Wirtschaft, den Mittelstand, demotiviert und motiviert nicht."



Finanzminister Wolfgang Schäuble ... 

... im SPIEGEL-Gespräch (27. Mai 2013)
"SPD und Grüne begehen einen alten Fehler linker Politik. Mit ihren Steuerplänen unterminieren sie die wirtschaftliche Entwicklung. Schon die Debatte über Steuererhöhungen ist in der gegenwärtig immer noch fragilen Lage der europäischen und der Weltwirtschaft hochgefährlich."

... im Deutschlandradio-Interview (28. Juli 2013)
"Wir haben doch die Situation, dass SPD und Grüne im Wahlkampf ganz stark für Steuererhöhungen eintreten. Die wird es auch nicht geben, weil wir sie ablehnen."



Unions-Fraktionschef Volker Kauder ...

... im Interview mit der "Berliner Morgenpost" (23. Juni 2013)
"Keine Frage: Die Kosten der Flut werden unsere Spielräume verringern. Trotzdem bringen wir Investitionen und Schuldenabbau unter einen Hut. Und zwar ohne Steuererhöhungen, weil die den Mittelstand und sehr viele Arbeitnehmer belasten und am Ende dem Land schaden."

... im Interview mit der "FAZ" (10. Juni 2013)
"Es bleibt auch dabei: Mit uns wird es in der nächsten Wahlperiode keine Steuererhöhungen geben."



CSU-Chef Horst Seehofer...

... in der "Bild am Sonntag" (9. Juni 2013)
"Ich kann den Bürgern für CDU und CSU versichern: Es wird mit uns keine Steuererhöhungen geben in den kommenden vier Jahren. Das gilt hundertprozentig. […] Wir haben die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten. Da wären Steuererhöhungen eine Todsünde, die man als Katholik nicht einmal beichten könnte."

... im SPIEGEL-Interview (29. April 2013)
"Mit höheren Steuern würden dagegen diejenigen bestraft werden, die unser Land am Laufen halten. Ich darf einem Facharbeiter bei Audi, der ein mittleres Gehalt hat, nicht das Vermögen wegsteuern, so wie es die Grünen vorhaben. Auch ein Audi-Arbeiter muss in unserem Land die Chance haben, sich ein Haus zu bauen und sozial aufzusteigen."

... in der "Welt am Sonntag" (19. Mai 2013)
"Wir haben die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten, deshalb sagen wir Nein zu Steuererhöhungen. Wir werden erbitterten Widerstand leisten gegen die Überlegungen von Rot und Grün, Substanzsteuern einzuführen, die Arbeitsplätze vernichten."

... im Interview mit dem "Bayern Kurier" (7. September 2013)
"Diese Steuererhöhungsorgien von SPD und Grünen sind pures Gift für unsere Wirtschaft und organisierte Arbeitsplatzvernichtung."



Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ...

... im Interview mit der "Bild am Sonntag" (12. Mai 2013)
"Die Steuererhöhungen der Grünen, die bereits die Mittelschicht bis zum Facharbeiter treffen, sind aberwitzig."

... im Interview mit der "Welt am Sonntag" (15. September 2013)
"Wir haben die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten. Das schafft genügend Gestaltungsspielräume. Die müssen wir nutzen, statt wie die Opposition als Erstes nach höheren Steuern zu rufen."



CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe ...

... im Interview mit SWR2 (21. Juni 2013)
"Und ja, wir wollen ohne Steuererhöhungen auskommen, weil Steuererhöhungen Gift für die Konjunktur sind."

... im Interview mit dem "Tagesspiegel" (27. Januar 2013)
"Wir lehnen klar den Plan von SPD und Grünen ab, massiv Steuern zu erhöhen. Denn Steuererhöhungen belasten vor allem den Mittelstand und vernichten so Arbeitsplätze."

... im Interview mit der "Welt" (2. Januar 2013)
"Die Steuererhöhungsorgien von SPD und Grünen sind ein Arbeitsplatzvernichtungsprogramm - und für die CDU unvorstellbar."



CDU-Vize Armin Laschet ...

... im WDR5-Interview (24. Juni 2013)
"Wenn Sie Steuererhöhungen machen, kann man jetzt schon prophezeien, dann wird die Wirtschaft Schaden nehmen, dann wird die Wettbewerbsfähigkeit nachlassen. Am Ende nehmen Sie weniger Steuern ein als wir das im Moment machen. Das ist ein politischer Grundsatzstreit."
... im Interview mit der "Welt" (21. März 2013)
"Wir sollten uns darauf konzentrieren, Steuererhöhungen zu verhindern, die SPD und Grüne planen. Sie wären Gift für den Mittelstand und den Wirtschaftsstandort."



Aus dem Wahlprogramm der Union:
"Deshalb lehnen wir Steuererhöhungen ab. […] Wir wollen die Leistungsträger in der Mitte unserer Gesellschaft - anders als Rot-Grün - nicht mit Steuererhöhungen für ihre Anstrengungen und tägliche Arbeit bestrafen, sondern sie entlasten. […] Steuererhöhungen und die Vergemeinschaftung von Schulden in Europa würden uns zurückwerfen, Arbeitsplätze und Zukunftschancen vernichten."

 „Wat kümmert misch ming Jeschwätz von jestern? - Niemand kann misch daran hindern - jeden Tag schlauer zu werden ...“

Zitat Konrad Adenauer zugeschrieben


Doku-Quelle: SPIEGEL-ONLINE


Predigt politisch: Mit der Bergpredigt Politik machen ...

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Mit der Bergpredigt lässt sich Politik machen

aus einem Artikel von KATHRIN OXEN, Leiterin des Zentrums für evangelische Predigtkultur in Wittenberg für evangelisch.de


Das politische Potenzial biblischer Texte muss auf die Herausforderungen der Gegenwart bezogen werden, etwa bei Fragen im Umgang mit dem Flüchtlingen an Europas Außengrenzen, dafür plädiert Kathrin Oxen, Leiterin des Zentrums für evangelische Predigtkultur im Gastbeitrag für evangelisch.de. Dabei gilt, die Unterschiede zwischen der Wirklichkeit Gottes und die der Welt zu zeigen.

"Wer nur zuschaut und schweigt, macht sich schuldig." Nicht ganz ohne zeittypisches Pathos benannte Heinz-Eduard Tödt vor nunmehr fast 30 Jahren den Anspruch einer sich selbst gesellschafts- und systemkritisch
verstehenden Predigtkultur.

Wachsam zu sein und zu bleiben, gelingt insbesondere dort, wo sich die Predigt eng auf biblische Texte bezieht. Sie benennen die "Differenzen zwischen der Ordnung Gottes und den unordentlichen Verhältnissen in Kirche und Gesellschaft" (Wilfried Engemann). Die biblischen Texte bringen ihre eigenen Themen mit und schaffen damit eine bisweilen schmerzhafte Eindeutigkeit in der unübersichtlichen Welt. Gleichzeitig stellen sie aber auch Bilder zur Verfügung, die entschlossen die vorfindliche Wirklichkeit überschreiten.

Von diesem Überschuss an Hoffnung ist wirksame politische Predigt schon immer gekennzeichnet gewesen. Dass man mit der Bergpredigt sehr wohl Politik machen kann – vielleicht nicht als Regierung, aber als Volk – zeigen die Erfahrungen mit der politischen Wende von 1989. Das politische Potenzial biblischer Texte muss auch auf die Herausforderungen der Gegenwart bezogen werden, beispielsweise in der Frage nach dem Umgang mit den Flüchtlingen an Europas Außengrenzen.


Dabei kommt der protestantisch gut etablierten Kategorie des Gewissens eine neue Bedeutung zu. Globalisierung und Individualisierung sind heute eng verbunden. Papst Franziskus sprach bereits einige Monate vor der Katastrophe im Mittelmeer vor Lampedusa von einer Globalisierung der Gleichgültigkeit. Er fragte. "Wer hat geweint um diese Menschen, die im Boot waren? Um die jungen Mütter, die ihre Kinder mit sich trugen? Um diese Männer, die sich nach etwas sehnten, um ihre Familien unterhalten zu können?"

Das Gewissen sitzt irgendwo zwischen Kopf und Herz. Es wird angerührt nicht von Appellen, sondern von Predigten, die den Mut haben, Emotionen zu wecken. Die politische Predigt heute ist die leise, aber eindringliche Stimme der Wahrheit. Sie spricht wachsam, biblisch, genau und anrührend von den Dingen, wie sie sind -  und wie sie nach Gottes Willen sein sollen. Und wer nur zuschaut und schweigt, macht sich schuldig.

Die Herausforderungen dieser Form der politischen Predigt waren im Zeitalter konkurrierender politischer Systeme in einer noch säuberlich aufgeteilten Welt allerdings im Vergleich zu heute recht überschaubar. Es war leicht, sich zu positionieren und gegen etwas zu sein. Nach der politischen Wende in Europa um 1989 und dem Zuschnappen der "Globalisierungsfalle" spüren Predigerinnen und Prediger zwar noch immer die Wahrheit dieses Appells. Sie tun sich in der Zeit der neuen Unübersichtlichkeit aber erheblich schwerer, ihn in Predigten auch umzusetzen.


Doch jede Predigt ist politisch, sofern sie der realen Lebenssituation von Menschen Einlass gewährt. Und jede Predigt ist auch deswegen politisch, weil sie von der Wirklichkeit Gottes spricht, die mit der Wirklichkeit der Welt in vielfältiger Weise in Spannung steht. Wie kann politische Predigt als "Stimme der Wahrheit" heute laut werden?

Eine politische Predigt muss im Ganzen auf Details blicken

Zunächst ist von Predigerinnen und Predigern eine geschärfte Wahrnehmungsfähigkeit gefordert. Es ist sehr leicht, viele gesellschaftliche und politische Herausforderungen zu benennen und in Listen und Katalogen zusammen zu stellen, die die Zuhörer erschlagen. Statt aber in entmutigender Weise die Vielzahl der Probleme aufzuzählen, muss eine politisch ambitionierte Predigt heute vor allem genau hinsehen und im Blick auf das große Ganze einen Blick für die Details entwickeln.

Wo wird das große Problem, zu dem ich Stellung nehmen will, klein? Kann ich von Menschen erzählen, die von diesem Problem ganz konkret herausgefordert sind? Gehöre ich möglicherweise selbst dazu? Und bin ich bereit mir einzugestehen, dass ich angesichts der Komplexität vieler Herausforderungen in der globalisierten Welt an den Rand meiner ethischen Urteilsfähigkeit geraten kann?


Zur Wahrnehmungsfähigkeit gehört gerade in der Unübersichtlichkeit der Postmoderne aber auch eine geschärfte Form von Wachsamkeit. Politische Predigt hat ihre stärkste Kraft zweifellos immer in Systemen von Unterdrückung und Unfreiheit entfalten können. Im Dritten Reich, im Südafrika der Apartheid und im Herbst 1989 in Deutschland war es leicht, die Differenz zwischen der Wirklichkeit Gottes und der Wirklichkeit der Welt zu benennen. Aber auch innerhalb dieser Unrechtssysteme gab es Phasen, in denen noch nicht oder nicht klar zu erkennen war, ob und wie sich politische Anschauungen und gesellschaftliche Entwicklungen mit dem christlichen Glauben vereinbaren ließen.

Und auch in der neuen Unübersichtlichkeit gibt es lichte Momente, in denen sich tatsächlich schuldig macht, wer schweigt. Die klare Position, zu der die evangelische Kirche in den vergangenen Jahren im Blick auf das Problem des Rechtsextremismus gelangt ist, kann ein Beispiel dafür sein. Von der Haltung der Wachsamkeit sind wir auch innerhalb einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht automatisch entbunden.

Link zum Artikel

NSA-Skandal: Snowden trifft Ströbele

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Snowden meets Ströbele

Der US-Whistleblower Edward Snowden will bei der Aufklärung der Spähaffäre in Deutschland helfen. In einem Gespräch mit dem Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele hat er eine Aussage vor einem möglichen Untersuchungsausschuss in Aussicht gestellt. Ob er dafür nach Deutschland kommen kann, ist ungewiss.


Snowden trifft Ströbele | Foto: Büro Hans-Christian Ströbele/SPIEGEL-online


Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele hat Whistleblower Edward Snowden am Donnerstag in Moskau getroffen. Wichtigste Frage war, unter welchen Bedingungen Snowden bei einer deutschen Staatsanwaltschaft oder einem Untersuchungsausschuss des Bundestages aussagen könnte.

Laut Ströbele wäre es theoretisch möglich, Snowden freies Geleit nach Berlin zuzusichern oder ihn in Moskau zu befragen. Dieser soll "prinzipielles Interesse" signalisiert haben, aber auf seine "komplizierte juristische Situation" verwiesen haben, schreibt das ARD-Magazin "Panorama" auf seiner Website. Die Journalisten John Goetz und Georg Mascolo waren bei dem Gespräch dabei.
"Er ist grundsätzlich bereit, bei der Aufklärung zu helfen", sagte Ströbele zu "Panorama". "Die Voraussetzungen dafür müssen geschaffen werden. Dazu haben wir lange hin- und herdiskutiert." Snowden überreichte Ströbele zudem einen Brief, adressiert an Bundesregierung, Bundestag und Generalbundesanwalt. Der Grüne will am Freitag in Berlin Details des Treffens vor der Bundespressekonferenz mitteilen.


S!NEDi|photo|montage: Snowden auf Eis gelegt ...


Snowdens Anwalt hatte zuvor am Donnerstag allerdings betont, dass Deutschland nicht darauf hoffen könne, dass sein Mandant etwas zum abgehörten Mobiltelefon der deutschen Kanzlerin sagen werde. Snowden habe die Auflage Russlands akzeptiert, "keine geheimen Informationen preiszugeben", sagte Anatolij Kutscherena der Nachrichtenagentur Interfax. Auch eine Reise nach Deutschland, um dort befragt zu werden, komme nicht in Frage. "Snowden lebt in Russland und unter russischem Gesetz", sagte Kutscherena. "Er kann nirgendwohin ins Ausland reisen, sonst verliert er seinen gegenwärtigen Status."

Russland gewährte dem Enthüller der massiven Spähaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA im Sommer für ein Jahr politisches Asyl und schützt ihn damit vorerst vor der Strafverfolgung durch die US-Justiz.

Nachdem Snowden am 23. Juni auf dem Weg von Hongkong auf einem Moskauer Flughafen gestrandet war, erhielt er am 1. August schließlich temporäres Asyl in Russland. Seitdem ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten. Die US-Regierung fordert seine Auslieferung, um ihm den Prozess wegen Spionage zu machen. Laut seinem Anwalt drohte ihm das Geld auszugehen. Eine Unterstützerwebsite sammelt seitdem Spenden von bislang knapp 49.000 Dollar (35.600 Euro).

Das dreistündige Treffen der Deutschen mit Snowden fand am Donnerstagnachmittag laut "Panorama" unter größter Geheimhaltung statt. Am Mittag war die Gruppe aus dem Hotel "Marco Polo" im Stadtzentrum von Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes abgeholt worden. Diese brachten Ströbele und die Journalisten in einem grauen Kleinbus mit getönten Scheiben an einen geheimen Ort.

ffr/AFP/SPIEGEL-ONLINE


Endlich - ein ja durchaus hochrangiger und prominenter Politiker Deutschlands besucht Edward Snowden in seinem russischen Exil ... Ich bin froh bei so einem gemeinsamen Foto - denn die Bundesrepublik Deutschland ist diesem Whistleblower ja großen Dank schuldig - eigentlich auch die ganze Welt, die auf diesem Wege von der unbändigen - ja flächendeckenden - Ausspähung amerikanischer und britischer Geheimdienste erfuhr. Und es ist schon eine gehörige Portion an Zynismus wenn diese Geheimdienst nun verlauten lassen, sie handelten nur so, wie alle anderen Geheimdienste auch - und die Ausspähung auch von Regierungsmitgliedern befreundeter Staaten gehöre zu ihrem "Kerngeschäft" ... Ich frag mich, ob die oder ich im falschen Film sind ... Ich wenigstens schlage hiermit Edward Snowden zumindest für das Bundesverdienstkreuz vor - nicht wahr Frau Merkel ... - und für 2014 schon mal als Tipp für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - und für das Nobelpreis-Komitee ... - ganz ernsthaft ...: Nur Wenige haben diese Welt so durchgeschüttelt wie Edward Snowden ... - und z.B. gegen den Willen Russlands oder Chinas oder arabischer Staaten sind schon eine ganze Menge Nobelpreise vergeben worden - warum also nicht mal spektakulär auch gegen den Willen der USA ... - wenn es sein muss ...
Und eigentlich - wenn ich es mir recht überlege - dasselbe gilt auch für Hans-Christian Ströbele, der trotz angeschlagener Gesundheit es für seine demokratische Pflicht erkennt, diesen in der westlichen Welt auf Eis gelegten  - wie einen "Aussätzigen" behandelten - gebannten - "vogelfreien" und "an den Pranger gestellten" Whistleblower Edward Snowden zu besuchen ... (wo bleiben da eigentlich die bundesdeutsch prominenten Theologinnen und Theologen für eine solche Aktion ???):
Denn das ist ein Akt von großer Menschlichkeit und Solidarität (was ja ansonsten ganz früher mal die Sozialdemokraten als Alleinstellungsmerkmal für sich reklamierten...) und Mitgefühl - und einer durch und durch verinnerlichten demokratischen Gesinnung: Auch er - Ströbele - wäre für mich längst ein Kandidat für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und für das Nobelpreiskomitee ...(aber ich weiß nicht - ob er solche Preise annehmen würde ...) ...

DPA



NSA - wer sagt: Danke, Edward Snowden? - Panorama | NDR

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - aufgeregt 

NSA - wer sagt: Danke, Edward Snowden?

von Lutz Ackermann, Stefan Buchen, Ben Bolz, John Goetz, Ralf Hoogestraat, Anna Orth | panorama | ndr.de


Der Computerspezialist Edward Snowden hat mit seinen Enthüllungen große Fragen aufgeworfen: Was ist die Rolle von Geheimdiensten in der Demokratie? Wie können sie im digitalen Zeitalter gebändigt werden? Ohne den 30-jährigen US-Amerikaner hätten wir nichts von den Ausspähprogrammen Prism und Tempora erfahren.





Ohne ihn wüssten wir nicht, dass unsere Emails en masse von US-amerikanischen und britischen Geheimdiensten abgefangen und gespeichert werden. Ohne Snowden wäre es wohl immer ein Geheimnis geblieben, dass die NSA über Jahre das Mobiltelefon der Bundeskanzlerin abhörte.

Die Bundesregierung spielt alles herunter

Snowdens Auftritt auf der Weltbühne ist ein epochaler Einschnitt. Und wie sieht ihn die Bundesregierung? Angela Merkel und ihr Kabinett versuchen seit nunmehr fast fünf Monaten, Snowdens Beitrag herunterzuspielen, kleinzureden oder gar zu verleugnen.

"Alles nur Spekulationen in der Presse", spottete Bundesinnenminister Friedrich am 26. Juni im Bundestag. "Die NSA hat uns schriftlich, mit Briefkopf, versichert, dass sie sich in Deutschland an deutsches Recht hält", erwiderte Kanzleramtschef Pofalla auf die ersten Enthüllungen im Sommer.


Warum lädt die Regierung Snowden nicht als Zeugen?

Sympathie mit Snowden wäre ein Dolch in den Rücken der verbündeten Weltmacht USA. So lässt sich der Leitgedanke der deutschen Politik beschreiben. Um die Affäre "aufzuklären", reiste Innenminister Friedrich im Juli nach Washington. Mehrere Delegationen mit Spitzenbeamten des BND und des Verfassungsschutzes folgten ihm.

Man ließ sich von US-Regierungsvertretern erläutern, dass die ganze Überwachung im Wesentlichen unserer eigenen Sicherheit diene. Dem Naheliegenden weicht die Bundesregierung bis heute aus: Snowden nach Deutschland einzuladen, ihm sicheres Geleit zu garantieren, um ihn selbst als Zeugen zu befragen.

Der Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Ausspähaffäre wird wohl kommen. Wird die neue Regierung dann den Hauptbelastungszeugen Snowden verhindern können? Niemand könnte schließlich so weitreichend zur "Aufklärung" der inzwischen selbst von Friedrich beklagten "Straftaten auf deutschem Boden" beitragen wie er. Aber Berlin scheint genau wie Washington den Widerspruch aushalten zu wollen: Snowden ist und bleibt ein Verräter.





Quelle: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2013/nsa153.html

Graffiti | Tasso: Die Auferstehung Honeckers in Meerane

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NEUES DDR-WANDBILD IN MEERANE SORGT FÜR DISKUSSIONEN

Manche Wunder gehen ihren eigenen Weg: Da erscheint in einem neuen Wandbild mit dem vielsagenden Titel:„Es ist nicht alles gut, was schlecht war.“ in der Kleinstadt Meerane im Landkreis Zwickau im Bundesland Sachsen ein auferstandener "Jesus" mit dem Antlitz des ollen Erich Honecker - tatsächlich naturgetreu und fotorealistisch der berühmten Auferstehungs-Ikone von Caravaggio aus dem Entstehungsjahr 1603 nachempfunden - und - vor allem bis jetzt schaut das Lokalpublikum völlig überfordert auf dieses "Machwerk", reibt sich die Augen und diskutiert: Was will uns diese Provokation des Graffitikünsters "Tasso" (der ein Lokalmatador ist, erblickte er doch eben in Meerane das Licht der Welt)  nun wirklich sagen ...
Tasso selbst wird sich hüten, hierzu Einblicke in die Beweggründe seiner Motivwahl zu geben: Und außer zaghaften Wegweisern werden wir selbst gefordert sein, uns darauf einen Reim zu machen ...
Und wem es bei der Interpretation weiterhelfen könnte: Die biblische Textstelle zu genau dieser Szene lautet: Und über acht Tage waren abermals seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch! Darnach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche dein Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! (Johannes 20,26) ... 
Zum Mitinterpretieren bringe ich hier einen BILD-Artikel zum Thema und die dazugehörigen Abbildungen - und - wenn es beim Interpretieren hilft - einen Link zur Vita des Künstlers "Tasso" ...:

Ist jener dort denn auferstanden - ist der denn tatsächlich wahrhaftig auferstanden ...???


Mit Text von MARTIN WIEGERS | BILD.de


Ist dies der Erlöser? Die Bibel erzählt, dass der Apostel Thomas erst an die Wiederauferstehung Jesu glaubte, als er ihn berührt hatte (Joh 20,19–29)

Er ist wieder da: Erich Honecker. Ein neues Wandbild im Skulpturenpark zeigt den DDR-Staatsratsvorsitzenden selig als wiederauferstandenen Jesus.
Honis Wiederkehr findet vor NVA-Soldaten, einem Vopo und Jungpionier statt. Und wird vom Dach eines „Mangelwarenhauses“ von zwei Spitzeln beobachtet.


„Gott erhalte den König“ steht über Stalins Augen,"
Perestroika“ auf seinem Mund


„Elf Künstler haben auf dieser Wand ihr Bild von der DDR geschaffen“, sagt der Graffiti-Künstler Jens Müller (47) alias Tasso. Er leitete die Gruppe, die im Auftrag des Kunstvereins binnen zehn Tagen die 240 qm große Wand der „Pala Klimatechnik“ besprühte.




„Niemand hat die Absicht...“ – 
doch der Meeraner Kunstverein hat’s 

trotzdem geschafft..
Herausgekommen ist eine große Collage von Szenen aus der DDR – oftmals ironisch verfremdet. Ein Stalin-Kopf mit Augenbinde variiert ein Plattencover der Sex Pistols. Auf einem Schild stehen die Worte: „Niemand hat die Absicht, diese Wand zu bemalen.“ Und die Honecker-Szene zitiert ein berühmtes Motiv aus der Kunstgeschichte.
Caravaggio: Ungläubiger Thomas - wikipedia


Der Sprayer Tasso findet sich selber unter den abseits stehenden Punks wieder, zu denen er damals gehörte. „Heute erzählen sich die Leute, wie toll es im Intershop gerochen hat“, sagt er. „Aber sie vergessen, dass sie nur drei Mark hatten, für die sie sich nichts kaufen konnten.“ Der Bildtitel erteilt übrigens jeglicher Ostalgie eine Absage: „Es ist nicht alles gut, was schlecht war.“

Christina Zech (63) vom Kunstvereins ist sehr angetan von dem Werk: „Die letzten drei Tage standen immer wieder Leute davor, haben das Bild fotografiert – und diskutiert!“

Fotos: Härtel, Harry/Härtelpress | BILD.de 

Link Originalartikel

Vita des Künstlers TASSO bei Wikipedia

Inklusion bei Down-Syndrom: Adoption statt Abtreibung

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Herausfordernd und einzigartig -

INKLUSION:
Wenn Paare sich zur Adoption behinderter Kinder entscheiden:

"Unser Leben ist ein bisschen anders, bringt aber ganz bedeutsame und besondere Momente mit sich" ...


VON JASMIN MAXWELL | EPD | evangelisch.de


David und Carolin Neufeld haben zwei Söhne mit Down-Syndrom zu adoptiert. Diese Entscheidung haben sie bewusst getroffen - ein ungewöhnlicher Schritt, denn in ganz Deutschland haben Vermittlungsstellen Mühe, Adoptiveltern für behinderte Kinder zu finden.
Foto: epd/Conny Wenk | evangelisch.de




Manchmal macht David Neufeld auf der Arbeit kurz Pause und schaut seinen Bildschirmschoner an: Ein Foto von seinem Adoptivsohn Alexander. Der Verleger und seine Frau Carolin haben Alexander zu sich genommen, als er sechs Wochen alt war. Alexander hat das Down- Syndrom, heute ist er zwölf. "Sein Bild anzugucken, tut total gut", sagt David Neufeld. "Das Leben zu genießen, den Augenblick wahrzunehmen - Alexander verkörpert das ganz stark."

Die Neufelds leben mit Alexander und ihrem zweiten Adoptivsohn, dem siebenjährigen Samuel, der ebenfalls das Down-Syndrom hat, im oberpfälzischen Schwarzenfeld. Ihr Pflegesohn Onur lebt mittlerweile nicht mehr in der Familie. "Das ist ein herausforderndes Leben", sagt Neufeld, "aber auch ein ganz einzigartiges, das ich nie missen möchte."

In Deutschland standen 2012 rechnerisch einem zur Adoption freigegebenen Kind sechs mögliche Elternpaare gegenüber. Lange Wartezeiten für Adoptiveltern sind die Regel. Bei Kindern mit Behinderungen ist das anders. Jugendämter haben Mühe, Eltern für sie zu finden.

Nur wenige Paare nehmen behinderte Kinder auf

Vermittlungsstellen fragen alle adoptionswilligen Paare, ob sie auch ein behindertes Kind aufnehmen würden. Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele mit "ja" antworten. "Aber es sind ganz wenige, leider", sagt Claudia Flynn, Leiterin der zentralen Adoptionsstelle des bayerischen Landesjugendamtes. Die Adoptionsstellen der Landesjugendämter werden eingeschaltet, wenn für ein Kind nach drei Monaten keine Adoptiveltern gefunden wurden - oft sind das Kinder mit Behinderungen.

Flynn schätzt, dass in Bayern jährlich um die fünf Kinder mit Beeinträchtigungen vermittelt werden. Oft nicht in Adoptivfamilien, sondern zunächst oder auf Dauer in eine Pflegefamilie. Der letzte Ausweg ist eine Unterbringung im Heim.

David und Carolin Neufeld hatten eigentlich nicht geplant, ein behindertes Kind aufzunehmen. Als sie gefragt wurden, ob sie sich auch einen Sohn oder eine Tochter mit einer Behinderung vorstellen könnten, antworteten sie dennoch mit ja. "Wir haben das nicht als Wunschkonzert gesehen", sagt David Neufeld heute. Bei einem leiblichen Kind könne man schließlich auch nicht vorhersehen, ob es mit einer Behinderung auf die Welt komme.

Berührungsängste hatte das Paar nicht. Carolin Neufeld hatte zuvor als Erzieherin in einer Schule für Kinder mit geistiger Behinderung gearbeitet. Als dann Pflegesohn Onur schon in der Familie lebte, kam ein Anruf vom Jugendamt: Sie hätten da ein besonderes Kind. Ob sich die Neufelds noch immer eine Adoption vorstellen könnten? "Wir haben Alexander am Dienstag zum ersten Mal gesehen", erzählt Neufeld. "Onur hat sich im Krankenhaus direkt neben ihn ins Bett gelegt. Am Freitag haben wir ihn mit nach Hause genommen."

Betreuung rund um die Uhr

Kerstin Held ist seit 2000 Pflegemutter. Zurzeit hat sie zwei schwerbehinderte Pflegekinder, bald kommt ein drittes. "Man muss sich das einfach trauen", sagt Held, die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder ist. "Denn das Leben mit den Kindern ist ein Geschenk. Sie konzentrieren einen auf das Wesentliche im Leben."

Held berichtet aber auch, dass ihr Leben mit viel Aufwand verbunden ist. Ihre Kinder benötigen rund um die Uhr teure medizinische Betreuung. Es gebe durchaus staatliche Unterstützung, sagt sie. "Aber man muss wissen, an wen man sich wenden muss." Gerade bei behinderten Pflegekindern ist die rechtliche Lage kompliziert. Nicht selten schöben sich die Ämter die Zuständigkeiten gegenseitig zu, kritisierte das Deutsche Jugendinstitut in einer Untersuchung für das Bundesfamilienministerium.

"Wir sind als Eltern enorm gefordert", sagt auch David Neufeld. "Die Kinder brauchen gerade am Anfang besonders viel Zuwendung." Alexander und Samuel bekommen Logopädie, von Zeit zu Zeit auch Ergotherapie und Physiotherapie. Seine Frau hat ihren Beruf aufgegeben, als Onur in die Familie kam. Bereut haben die Neufelds ihr "Ja" zu ihren Söhnen nie. "Unser Leben ist ein bisschen anders, bringt aber ganz bedeutsame und besondere Momente mit sich", sagt Neufeld.


von S!NEDi bearbeiteter Film-Still aus: "So wie du bist" ... ARD



Down-Syndrom | Trisomie 21: Das sind im "Normalfall" jene "geschädigten" Kinder/Embryos, die nach Feststellung einer solchen Störung während der Pränatal-Untersuchung und einer solchen eindeutigen Diagnose - auch immer noch nach der Intervention und dem Druckaufbau vieler involvierter Ärzte auf die Eltern - auf die Mutter - in den ersten Schwangerschaftswochen abgetrieben werden - und das also ganz legal - und mit allerhand Segen ausgestattet ...

Hier nun ein ganz seltenes Beispiel des quasi umgekehrten Weges: David und Carolin Neufeld adoptieren ganz wissentlich und bewusst Kinder mit Down-Syndrom bzw. Trisomie 21 - behaupten aber damit: "Unser Leben ist ein bisschen anders, bringt aber ganz bedeutsame und besondere Momente mit sich" ...
.............................



Weitere Links zum Thema. 

http://nunchic.blogspot.de/2012/01/ein-fruhes-beispiel-fur-gelungene.html

http://nunchic.blogspot.de/2013/06/inklusion-das-anders-normale-parchen.html

http://aktuell.evangelisch.de/artikel/89571/herausfordernd-und-einzigartig

http://www.mittendrin-magazin.de/

http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=439

Alles zum Label "Inklusion" auf diesem Blog

Loriot | in memoriam: DIE ENTE BLEIBT DRAUSSEN ...| zur ZEN²-Serie von S!NEDi|photography

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S!NEDi: aus der ZEN²-Serie: DIE ENTE BLEIBT DRAUSSEN ...
(zur Zen²-Serie siehe Fenster in der rechten Sidebar ...)


Zwei Herren im Bad

Den Text habe ich von einem Video des Zeichentrickfilms mit-
geschrieben. Es können also noch Fehler enthalten sein. Lustig
ist's aber trotzdem! (Freddy)


M1: Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich wäre jetzt
ganz gerne allein.

M2: Wer sind Sie überhaupt?

M1: Mein Name ist Müller-Lüdenscheidt.

M2: Klöbner, Doktor Klöbner.

M1: Angenehm.

M2: Angenehm.

M1: Können Sir mir sagen, warum Sie in meiner Badewanne sitzen?

M2: Ich kam vom Ping-Pong-Keller und hatte mich in der Zimmer-
nummer geirrt. Das Hotel ist etwas unübersichtlich.

M1: Aber jetzt wissen Sie, dass Sie in einer Fremdwanne sitzen
und baden trotzdem weiter.

M2: Von Baden kann nicht die Rede sein, ist ja kein Wasser in
der Wanne.

M1: Als ich das Bad betrat saßen Sie im warmen Wasser.

M2: Aber Sie haben es ja wieder abgelassen.

M1: Weil Sie es eingelassen haben, Herr Doktor Klöbner. In meiner
Wanne pflege ich das Badewasser selbst einzulassen.

M2: Na, dann lassen Sie's doch jetzt ein.

M1: Mein Badewasser lasse ich mir ein, wenn ich es für richtig
halte.

M2: Gewiss, natürlich.

M1: [Pfeift vor sich hin]

M2: Es sitzt sich recht kühl, einfach so in der Wanne.

M1: Ich sitze gern mal ohne Wasser in der Wanne.

M2: Ach.

M1: Was heißt 'ach'?

M2: Ach. Sie sagten, dass Sie gerne ohne Wasser in der Wanne
sitzen und ich meinte 'ach'.

M1: Aha.

M2: Ich hätte auch 'aha' sagen können, aber ich wollte meiner
Verwunderung darüber Ausdruck geben, dass Sie es vorziehen,
ohne Wasser in der Wanne zu sitzen.

M1: Herr Doktor Klöbner, ich leite eines der bedeutendsten Unter-
nehmen der Schwerindustrie und bin Ihnen in meiner Badewanne
keine Rechenschaft schuldig.

M2: Nein, nein.

M1: Ich entscheide persönlich, ob ich mit Wasser bade oder ohne.

M2: Ja, ja.

M1: Im übrigen sagte ich nur...

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt...

M1: Bitte lassen Sie mich ausreden. Ich sagte, daß ich, wenn es
die Situation erfordert, durchaus in der Lage wäre, auch mal
ein Wannenbad ohne Wasser zu nehmen.

M2: Ja, ja.

M1: Und die Entscheidung darüber, ob ich mein Wannenbad mit oder
ohne Wasser zu nehmen habe, lasse ich mir von niemandem auf-
drängen.

M2: Nein, nein.

M1: Auch nicht von Ihnen, Herr Doktor Klöbner.

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt, es wäre ja immerhin denkbar, dass es
gewisse Argumente gäbe, die dafür sprächen, jetzt Wasser ein-
laufen zu lassen.

M1: Wie wollen Sie das beurteilen?

M2: Mein Gott, ich bade ja nicht zum ersten Mal.

M1: So?

M2: Und nach meiner Erfahrung ist eben ein warmes Wannenbad mit
Wasser zweckmäßiger als ohne.

M1: Das ist Ihre ganz persönliche Meinung, Herr Doktor Klöbner.
Aber man darf ja wohl noch anderer Ansicht sein.

M2: Ach, was.

M1: Sie können Sich in meiner Wanne eine eigene Meinung überhaupt
nicht leisten.

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt!

M1: Herr Doktor Klöbner! Ich lasse jetzt das Wasser ein, wenn Sie
mich höflich darum bitten.

M2: Bitte.

M1: Höflich.

M2: Höflich.

M1: Na, also.

M2: Was machen Sie da?

M1: Ich lasse etwas kühleres Wasser ein.

M2: Das ist sehr aufmerksam, aber ich hätte doch gerne noch eine
Kleinigkeit von dem Heißen.

M1: Wenn ich jetzt einen Schuss von dem kalten dazunehmen könnte.

M2: Das war eine Idee zu viel.

M1: Ach.

M2: Ich glaube, noch ein paar Tropfen heißes und man könnte sich
einigen.

M1: Geht es so?

M2: Oh, ja. Vielen Dank.

M1: Oh, bitte sehr. Die Ente bleibt draußen.

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt!

M1: Die Ente bleibt draußen!

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt, ich bade immer mit einer Ente.

M1: Nicht mit mir.

M2: Ich kenne Sie ja erst seit heute.

M1: Wenn Sie die Ente hereinlassen, lasse ich das Wasser heraus.

M2: Das sind wohl die Erpressermethoden Ihrer Gangsterfirma.

M1: Herr Doktor Klöbner!

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt!

M1: Akademiker wollen Sie sein? Ha!

M2: Also, was ist jetzt?

M1: Ich lasse das Wasser heraus, wenn Sie die Ente hereinlassen.

M2: Ich nehme meine Ente herein.

M1: Wo ist der Stöpsel?

M2: Sie sitzen drauf. Wissen Sie eigentlich, dass viele Menschen
überhaupt kein Bad besitzen?

M1: Ach, Sozi sind Sie wohl auch noch?

M2: Herr Müller-Lüdenscheidt!

M1: Herr Doktor Klöbner! Also lassen Sie die Ente in Gottes Namen
herein.

M2: Nein, mit Ihnen teilt meine Ente das Wasser nicht.

M1: Sie lassen sofort die Ente zu Wasser!

M2: Ich denke nicht daran.

M1: Dann tauche ich jetzt so lange, bis Sie die Ente zu Wasser
lassen.

M2: Bitte sehr.

M1: Es ist mir ernst! Ich zähle bis drei. Eins, zwei, drei...
mhhhhhhhh...

M2: Da sind Sie ja schon wieder.

M1: Jawohl.

M2: Passen Sie mal auf!

M1: Herr Doktor Klöbner? Hören Sie? Wenn Sie nicht sofort auf-
tauchen, verlasse ich die Wanne. Die Luft anhalten kann jeder.

M2: Was sagen Sie nun?

M1: Sie langweilen mich.

M2: Aber ich kann länger als Sie.

M1: Es gibt wichtigeres im Leben.

M2: Was denn?

M1: Ehrlichkeit, Toleranz...

M2: Ja.

M1: Mut, Anstand...

M2: Ja. Ja.

M1: Hilfsbereitschaft...

M2: Ja.

M1: Tüchtigkeit, Zähigkeit...

M2: Ja.

M1: Sauberkeit...

M2: Aber ich kann länger als Sie.

M1: Es kommt auf den Charakter an.

M2: Aber ich kann länger als Sie.

M1: Und das glaube ich ihnen nicht.

M2: Dann tauchen wir jetzt gleichzeitig.

M1: Wie Sie wünschen.

M2: Das werden wir ja sehen.

M1: Das werden wir sehen.

M2: Ich habe schon ganz verschrumpelte Finger.

M1: Ich auch.

M2: Also. Eins, zwei!

M1: Drei... mhhhhhh...

M3: Ist hier jemand? Hallo? Entschuldigen Sie, ist das hier
            Zimmer 107?

http://www.ta7.de/txt/film/film0003.htm



Ströbele: Grün(Rot) vergeht nicht: Immer weiter - immer weiter ...

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Der Grüne Christian Ströbele vertraut vor allem auf sich selbst

S!NEDi|bild|bearbeitung nach: photo:b üro|ströbele / prenzlauerberg-nachrichten.de



Berlin (dpa). Hartnäckig, streitbar, immer für Überraschungen gut – und auf öffentlichen Effekt bedacht: Diesem Image ist Hans-Christian Ströbele mit seinem Snowden-Treffen voll gerecht geworden. Und mit dem großen Berliner Auftritt, bei dem er auch Edward Snowdens jüngsten Brief öffentlich machte. Aber die Angelegenheit zeigt auch eine andere Seite: Ströbele ist vorsichtig – und dadurch vertrauenswürdig.

Bei der Aufnahme des Kontakts mit dem Geheimdienst-Enthüller Snowden half Ströbele ein Mittelsmann. „Es reicht nicht, eine Mailadresse oder Handynummer zu kennen“, sagte Ströbele. „Es gab die Empfehlung eines Mittelsmannes, dass mein Mitarbeiter und ich okay sind. Nur so konnte sich Snowden sicher sein, dass er sich ohne Gefahr an uns wenden kann.“ Einer von Ströbeles Mitarbeitern kommt aus der antifaschistischen Szene und hat enge Kontakte zu Internetaktivisten. „Nur ich und meine beiden Mitarbeiter wussten Bescheid“, berichtete Ströbele.

Abwägend ist Ströbele meist. In seiner Grünen-Bundestagsfraktion geht er trotz linker Gesinnung nur selten auf totalen Konfrontationskurs. Im September holte Ströbele zum vierten Mal in Folge ein Berliner Direktmandat. Zuvor hatte es Zweifel gegeben, ob er es noch mal will und macht. Ströbele ist 74, eine Krebserkrankung hat Kraft gekostet.

Doch dann sagte der hagere Grauhaarige mit den auffallend buschigen Augenbrauen: „Ich will nicht nur von außen zusehen, sondern mitmischen.“ Der Ex-SPD-Mann, frühere RAF-Anwalt, taz- und Alternative-Liste-Mitbegründer wurde mit 46 Jahren erstmals in den Bundestag gewählt. Doch seine besondere Geschichte begann erst 2002, als die Grünen ihm einen sicheren Listenplatz verweigerten. Dem Altlinken gelang die Sensation: Im Berliner Szenebezirk Friedrichshain-Kreuzberg errang er als bundesweit einziger Grünen-Kandidat einen Wahlkreis direkt.

Geworben hatte er auch mit dem Anti-Joschka-Fischer-Slogan „Ströbele wählen heißt Fischer quälen“. Anders als sein RAF-Anwalts-Kollege Otto Schily, der sich als Bundesinnenminister zum politischen Hardliner wandelte, ist Ströbele immer links geblieben.

Im jüngsten Wahlkampf stand Ströbele mit lila Fahrrad („Zweimal geklaut, zweimal wiedergekommen“) auf Straßenfesten, an Ufern, auf dem Markt. Bei Demos in der ersten Reihe, die Haare immer etwas wild.

Im Kreuzberger Kiez wird er gegrüßt, Menschen klopfen ihm auf die Schulter, als wäre er einer der Ihren. Doch eigentlich wohnt Ströbele etwas entfernt, im Stadtteil Moabit, wo man ihn öfters in Cafés antrifft. Veranstaltungen, bei denen es links und grün zugeht, finden in Berlin selten statt, ohne dass Ströbele sich gut sichtbar platziert.

Politisch zählen zu seinen Kernanliegen die Menschen- und Bürgerrechte, das Ende des Afghanistankrieges, Konsequenzen aus dem NSU-Skandal oder auch eine Vermögenssteuer. Dass er ein Händchen auch für witzige Auftritte hat, zeigte er zum Beispiel mit einem Song zur Drogenpolitik: „Gebt das Hanf frei.“ Selbst wurde der Anwalt dabei aber auch früher keinen Hippie-Klischees gerecht: „Ich habe noch nie einen Joint geraucht.“

(siehe auch: http://nunchic.blogspot.de/2013/10/nsa-skandal-snowden-trifft-strobele.html )


© 2013 Neue Westfälische, Montag 04. November 2013
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