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BAP | Wolfgang Niedecken: Do kanns zaubre | Visionen zu einem kölschen Text ...

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S!NEDi|bild|bearbeitung nach: universal-music.de
Nee - ich bin ja kein "kölsche Jong" - aber der Wolfgang Niedecken ist ja nur vier Jahre jünger als ich - und folglich begleitet er mich schon eine ganze Zeit lang durchs Leben.
Vorauszuschicken ist noch mein aktueller Bezug: Der Georg Büchner wird zur Zeit ja 200 Jahre alt - und dazu lese ich das Buch: Hermann Kurzke: Georg Büchner - Geschichte eines Genies, C. H. Beck, 2013 - Und im Laufe der Interpretationen Büchners durch den Autor Kurzke fiel mir Wolfgang Niedecken ein: Nicht als "Gleichnis" - soweit will ich da gar nicht gehen - aber schon als "Verwandter" im Habitus, im "Genie", in der "Atmosphäre" ...
Zu Beginn - als sich bei mir die BAP-Songs so allmählich aus dem alljährlichen kölschen Karnevalsrauschen lösten, abhoben und eigenständig in meinem Geist und meinen Ohren - als geborener Ostwestfale - einen Platz beanspruchten und herumwabberten, habe ich noch immer versucht, den kölschen Slang für mich zu übersetzen ins sogenannte "Hochdeutsche" - aber bin dabei doch relativ krass gescheitert.
S!NEDi|photography: als ich dir alles gesagt - hektisch und trotzdem erlöst ...


Irgendwann hab ich mir dann gesagt: Nimm es an wie die englischen Pop-Songs - und da ich ja fast kein Englisch kann - hatte ich keine Ahnung, was sie mir "damit sagen wollten" ...- und ich war trotzdem selig ... 
Nachdem ich mich einigermaßen im Internet tummeln kann - mit all den Song-Übersetzungen (wovon ich hier im Blog ja schon eine Menge geliefert habe) - und dem Google-Translator und anderen Übersetzungs-Tools bin ich in dieser Hinsicht etwas ambivalent: Auf der einen Seite erfahre ich damit, welchen Schmarren die uns all die Jahre vorgejault haben - auf der anderen Seite staune ich über die lyrischen Inhaltskompositionen mancher Texte - besonders auch bei meinem besonderen Spezie Leonard Cohen ... 
Aber kurz danach - in meiner ewigen inneren Hitparade - taucht schon Wolfgang Niedecken auf - mit dem für mich einmaligen Song "Do kanns zaubre...": Zu Anfang - als ich noch nicht die Google-Übersetzungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen konnte - und das Kölsch dieses Songs einfach nach meinen Empfindungen "übersetzte", dachte ich immer, es wäre ein Lied von einem Vater, der aus dem Krieg nach Hause kommt - für das Kind quasi als Fremder, den es durch Erzählungen der "Mamm" zwar ahnte - aber nicht kannte - und dem Kind kam es nun so vor als, als könne dieser "Mann" "zaubere" - so wie "wie din Mamm, die Kate läät" ..., diese markanten Zeilen waren ja in den kölschen Idiomgewittern auch als Ostwestfale herauszufiltern ... 
Aber - ich war da auf dem hölzernen Weg - und doch: Die tatsächliche "Übersetzung" des Songs "Do kanns zaubre..." hat mich nicht etwa enttäuscht - es war anders - und doch irgendwo und irgendwie ähnlich ..., es ist ja ein Liebeslied - und Schöneres gibt es ja nicht ... - und die Liebe hat ja sooo viele Sprachen und Formulierungen - und das ist gut so ...

 

Und hier die Texte:

Do kanns zaubre

1.)
E weiß Blatt Papier, ne Bleisteff,
Jedanke bei dir, setz ich
ahm Finster un hühr, wat sich
avvspillt vüür der Düür, bess ich
avvrötsch en die Zick, en der et dich für mich nit joov
un mir ming Levve vüürm Daach X op eimohl vüürkütt wie en Stroof.

Refr.:
Du kanns zaubre, wie ding Mamm die Kaate läät,
irjendsujet muss et sinn
jede andre hätt jesaat: Et ess zo spät,
dä Typ ess fäädisch, dä Typ
dä krisste mer wirklich nit mieh hin.

2.)
Mem Rögge zur Wand, spaßend
un jede Naach voll woor ich,
ming bessje Verstand hassend,
total vun der Roll woor ich.
T schlemmste woor, als mir, wie du mich endlich registrierst
entsetzlich klarwoot, dat et jetz oder nie met uns zwei passiert.

3.)
Mensch, woor ich nervös, als ich
dir alles jesaat hektisch
un trotzdämm erlös, weil du mich
nit treck ussjelaach un dich
für mich intressiert häss, für all dä Stuss, dä uss mir kohm
für dä Laber, dä ich jebraat hann, weil die Changs zo plötzlich kohm.

Refr.:
Du kanns zaubre, wie ding Mamm die Kaate läät,
irjendsujet muss et sinn
jede andre hätt jesaat: Et ess zo spät,
dä Typ ess fäädischnä, dä Typ
dä krisste mer wirklich nit mieh hin.

4.)
E wieß Blatt Papier, ne Bleisteff
Jedanke bei dir, setz ich
ahm Finster un hühr en mich,
Kriej kaum jet notiert, weil ich
immer noch nit raffe, dat mir uns tatsächlich hann
un mir deshalv halt wießmaache, dat du wirklich zaubre kanns.

.................................

Du kannst zaubern

1)
Ein weißes Blatt Papier, ein Bleistift,
Gedanken bei dir, sitze ich
am Fenster und höre,
was sich abspielt vor der Türe,
bis ich abrutsche in die Zeit,
in der es dich für mich nicht gab
und mir mein Leben vor dem Tag X auf einmal vorkam wie eine Strafe.

Ref:
Du kannst zaubern,
wie deine Mama, die Karten legt
- irgend so etwas muß es sein.
Jeder andere hätte gesagt: "Es ist zu spät.
Der Typ ist fertig,
den kriegst du wirklich nicht mehr hin."

2)
Mit dem Rücken zur Wand, spaßend,
und jede Nacht voll war ich.
Mein bißchen Verstand hassend,
total von der Rolle war ich.
Das Schlimmste war, als mir,
wie du mich endlich registriert,
ntsetzlich klar wurde, daß es jetzt oder nie mit uns zwei passiert.

3)
Mensch, war ich nervös,
als ich dir alles gesagt - hektisch
und trotzdem erlöst,
weil du mich nicht direkt ausgelacht
und dich für mich interessiert hast,
für all den Stuß, der aus mir kam,
für all den "Laber"(Unsinn), den ich gebracht habe,
weil die Chance zu plötzlich kam.

4)
Ein weißes Blatt Papier, ein Bleistift,
Gedanken bei dir, sitze ich
am Fenster und höre in mich,
kriege kaum etwas notiert,
weil ich immer noch nicht "raffe"(begreife),
daß wir uns tatsächlich haben
und mir deshalb halt weismache,
daß du wirklich zaubern kannst.

Kristallnacht - Reichspogromnacht - Romantische Kristallnacht - eine Gegenüberstellung

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - aufgeregt

PARDON - SOLL AUCH NICHT WIEDER VORKOMMEN 

In der Nacht vom 09. auf 10. November 1938 brannte auch in Bielefeld die Synagoge der jüdischen Gemeinde nach den gezielten Brandstiftungen und Plünderungen durch die dafür abkommandierten NS-Trupps - den "Novemberpogromen", der sogen. "Reichskristallnacht".  
Hier das Bild der brennenden Synagoge in Bielefeld:



...................................................




Am kommenden Samstag entspannen sich die Besucher des Sauna-Wellnessparks "Kristall" in Thüringen bei Kerzenschein bis Mitternacht. Von dem Angebot weiß man jetzt nicht nur in Bad Klosterlausnitz - denn der Veranstalter warb auf seiner Internetseite für die "lange romantische Kristall-Nacht".

Bad Klosterlausnitz - Dem Sauna-Wellnesspark "Kristall" im thüringischen Bad Klosterlausnitz ist offenbar ein Wortspiel mit seinem Namen gründlich daneben gegangen: Der Veranstalter warb auf seiner Internetseite für die "lange romantische Kristall-Nacht" - ausgerechnet am 9. November.

An diesem Tag jährt sich zum 75. Mal die Reichspogromnacht, in der Nationalsozialisten Synagogen, Geschäfte und Wohnungen von Juden zerstörten und in Brand steckten. Die Herkunft des Begriffs "Reichskristallnacht" ist zwar unklar, seine Verwendung jedoch unumstritten.
Vor diesem Hintergrund klingt die Veranstaltung in der Therme besonders bitter: "Genießen Sie die Abendstunden im romantischen Licht der Kerzen und entspannen Sie bei heißen Aufgüssen! Bis 24 Uhr erleben Sie gefühlvolle Stunden in zauberhaftem Ambiente."

Das Autorenblog "Blogrebellen" veröffentlichte einen Screenshot der Seite und prompt folgten die bösen Kommentare auf Facebook. "Ich halte ihre Veranstaltung zum Jahrestag der Reichspogromnacht für pietätlos und unverschämt. Ich bitte, nein ich fordere Sie auf diese abzusagen", hieß es in zig Varianten im sozialen Netzwerk. Auch auf Twitter machte die Anzeige schnell die Runde.

Den Veranstaltern war dieser Fauxpas offenbar sehr unangenehm. Nachdem sie auf der Homepage den Namen von der "langen romantischen Kristall-Nacht" in die "lange romantische Nacht in der Kristalltherme" geändert hatten, folgte eine Entschuldigung auf ihrer Facebookseite:

"Sehr geehrte Gäste, in aller Form möchten wir uns für unsere unsensible Namensfindung für die Veranstaltung am 09.11.2013 entschuldigen. NATÜRLICH war das ausgesprochen unpassend. Ein kleinlauter Erklärungsversuch: Bei vielen unserer Veranstaltungen hängen wir aufgrund unseres Firmennamens häufig das Wort "Kristall" an. So auch dieses Mal. Wir bedauern das wirklich ausserordentlich und selbstverständlich war dies KEINE Absicht und glauben Sie uns, wir sind selbst ziemlich beschämt über unseren Fehler."

Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE wollte sich das Management des Sauna-Wellnessparks nicht zur Sache äußern.

kbl | SPIEGEL-ONLINE | http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/9-november-sauna-lud-zur-romantischen-kristall-nacht-a-931603.html

bild & gedicht | zur zeit: die sonne bringt es an den tag | ja - wenn das licht sich erbricht ...

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S!NEDi: licht erbricht


ja - wenn das licht 
sich erbricht
über all das, was 
da drängt
was da im verborgenen
im dunklen eben noch -
und nun beleucht
in gleißend
glucksendem spot ...
wenn schon das licht
rülpst die
brennende sod
 wieder mal
der hieroglyphen 
sinn verraten
und es dem einen durch
und dem anderen 
durchgeht - 
und die suche
wo der deckel ist
für immer & ewig
da drauf
zupacken:
für immer versiegelt
und verschlüsselt
bis - ja bis das
licht
sich erbricht

sinedi 

S!NEDi: Die Sonne bringt es an den Tag

Große Koalition: Sie hielten einen Rat ... - aber es wurde nichts draus ...

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Ähh - wissen Sie noch, wann die Bundestagswahl 2013 stattfand ... ??? - Richtig: Am 22.09.2013 - und am 23.09. stand das amtliche Endergebnis fest ...


S!NEDi|bild|bearbeitung - nach SZ-Bildcomposition



Rasch - angeblich auf Volkes Druck [und der BILD] - verständigte man sich auf eine "längerfristige" Verhandlungsrunde zu einer sogenannten "Großen Koalition" ... - wobei - ich habe das wiederholt in diesem Blog dargestellt - die tatsächlich vom Volk gewählte Rot-Rot-Grüne Mehrheit im Bundestag mit ihren 9 Sitzen Vorsprung aus irgendwelchen Vorbehalts- und Gewinnmaximierungsüberlegungen einiger Genossen der Einfachheit halber von der SPD außen vor gelassen wurde (also: "Wer hat uns - mal wieder - verraten = Richtig: die Sozialdemokraten" ...) 
Und nun - sieben Wochen (!) - 49 Tage - später (wenn ich richtig mit meinen Fingern nach- und abgezählt habe ... [= eins im Sinn]) - stellt man fest, dass es in einigen Punkten trotz permanenter Sitzungen immer noch mächtig hakt: 
  • Bei der Maut für PKW's -
  • beim Mindestlohn - 
  • bei der doppelten Staatsangehörigkeit - 
  • bei der Mütterrente ...
Aber all das zeichnete sich auch bereits 50 Tage zuvor genauso ab. Und deshalb wird das, was eigentlich gar nicht mehr geradezubiegen ist - aus "Loyalitätsgründen" - Gott weiß warum (= Union) - und aus "staatspoltischer Verantwortung für unser Vaterland" (= SPD) im kleinen Kungelkreis beiseite geräumt werden: "Dass es zum Schluss noch entscheidende politische Fragen gibt, die an anderer Stelle gelöst werden, das ist uns aber auch klar", sagte Frau Pippi Langstrumpf-Nahles am Donnerstagabend...

Die Kehrseite der Medaille sowieso: Seit Monaten befinden sich die jetzigen Koaltionsverhandler in einem permanenten Wahlkampf:
  • auf Bundesebene findet kaum - trotz aller NSA-Debatten - eine politische tatsächliche "Arbeit" statt - und da an den Verhandlungsrunden auch fast alle Ministerpräsident(inn)en der Bundesländer teilnehmen - findet auch dort - 
  • auf Landesebenen - ebenfalls seit Monaten - eigentlich keinerlei politische Arbeit mehr statt ...
Also - das angeblich in €uropa wichtigste Land - meldet sich im Grunde so gut wie in ganz 2013 von der politischen internationalen bzw. europäischen Bühne einfach ab - und schmort langanhaltend im eigenen Saft ... - im eigenen Parteienklüngel ... - auf Kosten nicht etwa dieser beteiligten Parteien - sondern auf Kosten der Bürger dieses Landes, die brav für diesen Parteienhickhack ihre Steuern entrichten (müssen) ... - [= aus der Kirche austreten wegen Klaus-Peter Terbartz-van Elst, das tun einige Viele - aber die steuerpflichtige Staatsangehörigkeit kann man leider wegen "unnötiger und überflüssiger Verzögerungen im Amt" der beteiligten Koalitionäre  nicht einfach "ablegen" ... - und das ist eigentlich "schade" ...)
Gabriel aktiviert Handy

Und doch frage ich mich: Warum solch ein Gezocke und Geklüngel "ernsthaft" von NSA und GCHQ belauscht und abgehört wird (oben auf dem Foto - und auf dem Ausschnitt rechts !!! - erkennt man, wie SPD-Gabriel sein Handy vor der Verhandlungsrunde klammheimlich aktiviert ...): die armen bedauernswerten Abhörer  - mit all ihren roten verschwollenen Ohren - sie tun mir leid ... - außer BlaBla bisher eigentlich nichts - aber vielleicht ist das Ganze auch nur eine Einschläferungstaktik der Bundesrepublik gegenüber Amis und Briten - um endlich tatsächlich - aber in Ruhe - ohne Handy und Headphone - intern verhandeln zu können ....

impulse für die woche -111 | ich denke - also bin ich ... rené descartes

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S!NEDi|photo|graphy: "Der Denker" | Rodin-Plastik vor der Kunsthalle Bielefeld | aus der Serie: Zen² im Quadrat ...

„Indem wir so alles nur irgend Zweifelhafte zurückweisen und für falsch gelten lassen, können wir leicht annehmen, dass es keinen Gott, keinen Himmel, keinen Körper gibt; dass wir selbst weder Hände noch Füße, überhaupt keinen Körper haben; aber wir können nicht annehmen, dass wir, die wir solches denken, nichts sind; denn es ist ein Widerspruch, dass das, was denkt, in dem Zeitpunkt, wo es denkt, nicht bestehe. Deshalb ist die Erkenntnis: »Ich denke, also bin ich,« (lat.: ego cogito, ergo sum) von allen die erste und gewisseste, welche bei einem ordnungsmäßigen Philosophieren hervortritt.“
René Descartes: "Die Prinzipien der Philosophie", Elzevier Verlag Amsterdam 1644, Kap. 1. Über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis, Absatz 7

 „Cogito ergo sum“

Der französische Philosoph und Mathematiker René Descartes (1596 – 1650) gilt als Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Im Mittelpunkt seines Versuchs die exakten Methoden der Mathematik auf die Philosophie zu übertragen, stand der Zweifel.
Sinneseindrücke könnten täuschen. Auch auf das Denken sei nicht immer Verlass – ebenso wenig wie auf die Überlegungen früherer Denker. Als kleinsten gemeinsamen Nenner ließ er lediglich die Tatsache gelten, dass er zweifle – damit rückschließen könne, dass er denke und existiere. Mit seinem berühmtem Ausspruch „Cogito ergo sum“ wurde er zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Aufklärungsphilosophie.

Descartes lebte im Verborgenen, sein Aufenthaltsort war teilweise nicht bekannt. Als er sein Werk in Bruchteilen und unter einem Pseudonym veröffentlichte, waren seine Gedanken derart brisant, dass sie ihm eine Anklage wegen Atheismus und Gotteslästerung einbrachten.

Descartes Werk

Descartes wollte die Welt auf rein naturwissenschaftliche Weise erklären. Trotzdem gab es in seiner Philosophie Platz für ein höhere Macht – die Existenz Gottes leitete er folgendermaßen ab:
1. Beweis: Die Idee Gottes als vollkommenes Wesen deutet auf die Existenz Gottes hin, denn wäre Gott nicht existent, wäre er nicht vollkommen. 
2. Beweis: Eine Ursache kann nicht weniger vollkommen sein als ihre Wirkung. Da die Vorstellung des Menschen von Gott weit vollkommener ist als seine eigene Vollkommenheit und Realität, lässt sich daraus schließen, dass Gott existiert.
In seinen Abhandlungen über die Methode (Discours de la méthode) entwickelte Descartes vier Verfahrenregeln, um zu wahrem Wissen zu gelangen:
1. Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt worden ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann. 
2. Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen 
3. Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten4. Stets prüfen, ob in der Untersuchung Vollständigkeit erreicht sei
Jeff Wall: The Thinker | 1986 | Exponat aus einer derzeitigen Wall-Ausstellung der Pinakothek der Moderne in München - Man beachte die Ähnlickeit in der Haltung mit dem Rodin-Denker - aber das Bajonett im Rücken ...



Descartes in Stichpunkten

Geboren am 31. März 1596 in La Haye, Frankreich – Ab 1618 Soldat, er zog durch Holland, Deutschland, Österreich und Ungarn – 1629 bis 1649 Aufenthalt an verschiedenen Orten in Holland – 1649 auf Einladung von Königin Christine von Schweden Umzug nach Stockholm – gestorben am 11. Februar 1650 in Stockholm.

Werke u.a.:
Discours de la méthode pour bien conduire sa raison et chercher la vérité dans les sciences (Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Forschung) – Meditationes de prima philosophia (Meditationen über die Grundlagen der Philosophie) – Principia philosophiae (Die Prinzipien der Philosophie)

Mit Materialien von: focus und sueddeutsche.de


SPIEGEL-ONLINE-Foto des Tages vom 08.11.2013 - Mein Titel: MAKE LOVE - NOT WAR ...

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Foto: REUTERS/SPIEGEL-ONLINE

MAKE LOVE - NOT WAR ...
Handgestopfte Liebes-Bären aus China ...
Nein - das ist keine Teddybär-Massenorgie, sondern harter Produktionsstress in einer chinesischen Stofftier-Fabrik ... Und die produziert ihren "Love"-Bär für Europa und die USA ... - vieles noch "handmade" - wie man sieht ...
Die chinesischen Ausfuhren stiegen im Oktober deutlich stärker als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat exportierte die Volksrepublik Waren im Wert von mehr als 138 Milliarden Euro. Für den Rest der Welt ist das ein Hoffnungszeichen - China könnte die Weltwirtschaft mitziehen.


WIKIPEDIA:
Make love, not war (deutsch: Mach Liebe, nicht Krieg) entstand um 1967 als Slogan von Hippies und einer Antivietnamkriegsbewegung aus Protest gegen den Kalten Krieg und den Vietnamkrieg. Der Spruch wurde dann in der Mode vermarktet und war als Button und aufgedruckten T-Shirts zu erwerben.
In der griechischen Komödie Lysistrata wird das Thema, Liebe anstatt Krieg zu machen, bereits thematisiert. Theoretisch hat Wilhelm Reich mit seiner Analyse der von ihm so bezeichneten sexuellen Zwangsmoral und seinen Schriften zur sexuellen Revolution zur Idee der freien Liebe beigetragen.
Die Erfindung des Ausspruchs selbst reklamiert der US-amerikanische Sozialkritiker George Alexander Legman (1917–1999) für sich, wie er 1963 während einer Vorlesung an der Ohio University vermeldete.  Im Musical Hair lässt der deutsche Drehbuchschreiber den Protagonisten in der deutschen Fassung angesichts seiner Weigerung am Vietnamkrieg teilzunehmen, analog zu dem Wahlspruch sagen: "Bumsen statt Bomben".
Eine dem Sinne nach ähnliche Bewegung ist Breasts Not Bombs, eine im Juli und September 2005 in Berkeley und Washington D.C. von der aus New York stammenden amerikanischen Aktionskünstlerin Sherry Glaser initiierte Demonstration gegen von der Bush-Regierung im Irak angewandte Gewalt sowie gegen Kriegsgewalt allgemein. Diese Demonstration fand auch ein Internet-Pendant, an dem sich engagierte Menschen beteiligen können, indem sie Bilder von sich in entblößter Darstellung hochladen.Das Besondere und der Hauptbestandteil der Aktion liegt in im teilweise bis völlig entblößten Auftritt der Demonstranten. Die Aktion war wegen der nicht allzu umfassenden Resonanz bisher insgesamt nur beschränkt öffentlichkeitswirksam und blieb einigermaßen umstritten.
1996 wurde der Wahlspruch vom Hardcore-Techno-Produzenten 3 Steps Ahead in seinem Lied Gabbers Unite verwendet, das sich gegen Verfeindungen innerhalb der Gabberszene richtet. Im Jahre 2007 wurde der Slogan umgewandelt in der Folge Make Love, Not Warcraft von South Park verwendet um auf die Onlinesucht des Spiels World of Warcraft aufmerksam zu machen.
Im Jahr 1967 antwortete der damalige kalifornische Gouverneur Ronald Reagan mit den Worten „Diese Leute [Protestierende] schreien Make Love not war. Sie sehen aus als könnten sie keines von beiden“. Reagans Äußerung wurde damals von jungen Leuten als Provokation empfunden.


Quelle: SPIEGEL-ONLINE | WIKIPEDIA-Stichwort: Make Love - not War ...

Günther Jauch und Max Raabe putzen Stolpersteine | Gedenken an die Opfer des NS-Regimes

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TV-Moderator Günther Jauch liest nach der Putzaktion die Inschrift auf  Stolpersteinen. Neben ihm die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer - Fotos: Florian Schuh | dpa | Bild.de | stern.de



Bewegende Veranstaltungen zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938

Prominente wie Moderator Günther Jauch (57), Sänger Max Raabe (50), Liedermacher Klaus Hoffmann (62) und Ex-Bürgermeister Walter Momper (68) haben mit einer besonderen Aktion der Novemberpogrome vor 75 Jahren gedacht. Sie putzten am Samstag in Berlin „Stolpersteine“ – kleine in den Boden eingelassene Messingplatten, die an Opfer des NS-Regimes erinnern.
Max Raabe putzt auch ...

Bei der Putzaktion im Berliner Stadtteil Schöneberg waren auch Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz (56) und die Zeitzeugin Margot Friedländer (92) mit dabei.

Der Künstler Gunter Demnig gestaltet die kleinen Tafeln, die inzwischen in mehr als 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas an die Opfer der Nazis erinnern. Immer wieder schänden Unbekannte die Gedenkplatten und beschmieren sie mit dunkler Farbe. 
Auch in zahlreichen anderen Orten gab es heute Gedenkveranstaltungen.

Es war ein Spaziergang des Grauens. Und doch soll er Mut machen: Indem Prominente am Sonnabend, dem 75. Jahrestag der Reichspogromnacht, Stolpersteine in Schöneberg und Charlottenburg putzten, riefen sie auch andere Berliner auf, das grauenhafte Schicksal der Deportierten nicht zu vergessen.

"Es ist gut, wenn möglichst viele sich um Stolpersteine kümmern. So geht das Erinnern weiter", sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz (56, SPD) am Vormittag auf dem Wittenbergplatz. Von dort startete er mit Stars aus Show, Politik und Kultur, um Stolpersteine rumd ums KaDeWe zu putzen und weiße Rosen niederzulegen.

Erster Stopp: Passaer Straße 2/3, wo Rosalie Borchardt (88) 1943 den Freitod wählte, um der Deportation zu entgehen. Ihre Nachbarn, das Ehepaar Isaac (76) und Rosa Lesser (74), starben 1942 im KZ. Diese drei Stolpersteine reinigte die Künstlerin Zazie de Paris. Dann wurden Namen und Lebensdaten der Toten verlesen.

Auf dem Weg zur nächsten Adresse erklärte Historiker Bjoern Weigel (33) den Anwesenden, was in den Tagen um den 9. November 1938 in dieser Ecke Charlottenburgs geschah, hielt alte Fotos hoch.

Zweiter Stopp: Marburger Straße 1. Sänger Max Raabe (50) putzte den Stolperstein von Irene Meyer (70), die am 11. Mai 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt starb. "Es ist unbegreiflich, wie die Menschen aus dem Leben gerissen und einer kranken Idee geopfert wurden", sagte Max Raabe. "Es schnürt mir den Hals zu."

Dritter Stopp, ein prachtvoller Altbau: Marburger Straße 3, wo Berlins ehemaliger Bürgermeister Walter Momper (68, SPD) und der Liedermacher Klaus Hoffmann (62) niederknieten, um gemeinsam die vier Stolpersteine am Boden zu schrubben. Sie erinnern an Hermann Frank (84) und die Familie Lefèbre, deren Sohn Lutz keine acht Jahre alt wurde. Der Junge, Mama Hertha (39) und Papa Otto (61) wurden am 12. Januar 1943 zusammen mit 1150 Menschen vom Bahnhof Grunewald nach Auschwitz deportiert und sofort ermordet.

Unter den Gästen der Gedenkveranstaltung ist auch Margot Friedlander (92), Holocaust-Überlebende. Auch sie legt Blumen ab, erklärt: "Das bedeutet mit sehr viel."

Dritter Stopp, das Haus gegenüber: Marburger Straße 16. Hier hatten Anwohner bereits Gerbera und eine gelbe Rose niedergelegt. Fünf Menschen wurden aus dem Haus verschleppt, alle wurden 1943 in Auschwitz ermordet. TV-Star Günther Jauch (57) putzte die Stolpersteine. Es sind die von Leo (58), Hedwig (51), Isabella (16) und Herbert (14) Gluskinos sowie Irmgard Masse (28), einer Kindergärtnerin.

Der Talk-Master bedankte sich bei der 92-jährigen Zeitzeugin Margot Friedlander: "Es ist toll, dass Sie in die Schulen gehen und von Ihrem Schicksal sprechen. Ich bewundere das." Und gegenüber der B.Z. bekannte Jauch: "Wann immer ich Stolpersteine sehe, bleibe ich stehen und denke an das Schicksal jener Menschen."

«Das ist das gute an diesen Steinen: Egal wer da vorbei kommt, egal wann man da vorbei kommt, die sind immer da, und künden immer vom jüdischen Leben in Deutschland und künden von dem großen Verbrechen, das damals verübt wurde», sagte Jauch. Er selbst hockte vor den Steinen und griff zu Putzmittel und Lappen. Berlins Kulturstaatssekretär Andre Schmitz sagte, die «Stolpersteine» erinnerten an Einzelschicksale und zeigten dabei auch das Ausmaß der Verfolgung.

Immer wieder schänden Unbekannte die Gedenkplatten und beschmieren sie mit dunkler Farbe. So etwas sei beschämend, sagte Jauch. «Aber das Gute daran ist, es finden sich sofort immer Bürger die sagen, wir bezahlen sofort die Erneuerung der Steine.» Das sei ein schönes Zeichen dafür, dass sich die Menschen gegen Antisemitismus engagierten.


In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 hatten Nationalsozialisten einen Großteil der mehr als 1200 Synagogen und jüdischen Gebetshäuser in Deutschland zerstört sowie Tausende andere jüdische Einrichtungen und Geschäfte verwüstet und teilweise geplündert. Bei der Terrorwelle wurden nach Einschätzung von Historikern mehr als 1300 Menschen getötet und über 30 000 Juden in Konzentrationslager verschleppt



Mit Materialien aus: Bild.de |  stern.de | bz.berlin | MSN Deutschland


Am 06.12.2012 wurde für meine Tante Erna Kronshage, die Opfer der NS-"Euthanasie" wurde (s. http://erna-k-gedenkblog.blogspot.de/), in Bielefeld-Sennestadt ein Stolperstein gelegt. Bitte klicken Sie auf das Bild - um nähere Einzelheiten dazu zu erfahren ... - und beachten Sie dort bei Interesse weitere themenrelevante Links ...





Inklusion und die Aufarbeitung der NS-Gewalt 
Im Zeichen der gesellschaftlich diskutierten Prämisse einer allgemeinen INKLUSION - wird es Zeit, die radikal ausgegrenzten und durch die NS-"Exklusion" brutal separierten, "niedergeführten" und "ausgemerzten" NS-Gewaltopfer in der Erinnerungsarbeit und im Gedenken in unseren gegenwärtigen Alltag ganz selbstverständlich mit hineinzunehmen - und die Umstände dieser Gewalt und Menschenverachtung zu kommunizieren.

Denn: "Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst", schreibt der Sozialpsychologe Harald Welzer in Anlehnung an Jean Baudrillard ...

Die europaweit aktive Stolperstein-Aktion des Künstlers Gunter Demnig ist die sicherlich zur Zeit bedeutendste Initiative, eben diese längst abgespaltenen Schicksale in das gesellschaftliche Kollektiv-Bewusstsein zurückzubeordern - und ist damit ein notwendiger Teil erfolgreicher gesellschaftlicher und individueller innerer Inklusion und Gewaltprophylaxe.

Vielleicht einfacher ausgedrückt: Zur inneren Barrierefreiheit gehört auch eine permanente und erfolgreiche Aufarbeitung und somit der allmähliche Abbau - nicht die Verdrängung oder Leugnung - all der Schrecken, Schranken und Hindernisse, die das kollektive schlechte Tätergewissen auch unserer Altvorderen über all die Jahre hinweg verdrängt und so zu einem zähen fast undurchdringlichen Wust in uns allen aufgetürmt hat ...
[von wegen: die "Gnade der späten Geburt" - H. Kohl] 
sinedi

Videos zur Opferbiographie Erna Kronshages und der Legung des Stolpersteins zu ihrem Gedenken 

Klein ganz Groß: ...wenn sich in einem kleinen wort ein großes herz verrät | ludwig fulda

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S!NEDi|photo|graphy: blüten vom christusdorn | aus der serie ZEN² IM QUADRAT | 
wenn sich in einem kleinen wort ein großes herz verrät ...





Das ist der herrlichste Akkord, 
den Menschenohr versteht, 
wenn sich in einem kleinen Wort 
ein großes Herz verrät.


Dies ist eine Lebensweisheit von Ludwig Fulda (1862 – 1939)




Ludwig Anton Salomon Fulda (* 15. Juli 1862 in Frankfurt am Main; † 30. März 1939 in Berlin) war ein erfolgreicher deutscher Bühnenautor und Übersetzer.



Ludwig Fulda war der Sohn eines Bankiers und begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits während seines Studiums der Germanistik und Philosophie als Mitarbeiter einer historisch-kritischen Dichterausgabe, nachdem er zunächst eine kaufmännische Ausbildung abgebrochen hatte. Nach dem Abschluss seines Studiums an den Universitäten von Berlin, Leipzig und Heidelberg promovierte er 1883. Danach stellten sich die ersten Erfolge auf dem Theater ein, so dass er ab 1884 als freier Schriftsteller in München lebte (später zeitweise auch in Berlin). Mit seinem Freund Max Bernstein entwickelte er Vermarktungsstrategien für literarische Werke ebenso wie Möglichkeiten, die Zensur zu umgehen. 1886 organisierten die beiden die erste Aufführung von Henrik Ibsens "Die Gespenster" in Deutschland (in Augsburg) als offiziell nicht öffentliche Aufführung. In Anschluss daran gründete Fulda 1889 in Berlin zusammen mit Otto Brahm und Fritz Mauthner die „Freie Bühne“, deren Leitung er innehatte.

Ludwig Fulda schrieb vor allem Gedichte und Bühnenstücke und war auch als Übersetzer tätig. 1906 und 1913 unternahm er Vortragsreisen durch die USA. Sein unerschrockener Kampf gegen die Zensur, vor allem als Mitbegründer des Goethebundes in Berlin, und sein Eintreten für die Rechte von Autoren prädestinierten ihn geradezu für die Mitarbeit in der Preußischen Akademie der Künste, zu deren Gründungsmitgliedern er 1926 gehörte. Von 1925 bis 1932 war er außerdem zusammen mit Karl Federn der erste Präsident des deutschen PEN-Klubs und ab 1926 Vorsitzender des Senats der Sektion für Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste.

Zu seinem 70. Geburtstag im Sommer 1932 verlieh ihm Reichspräsident Paul von Hindenburg die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Am 5. Mai 1933 wurde er als Jude aus der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen und 1935 mit Publikationsverbot belegt.


Stolperstein LUDWIG FULDA in Berlin:
HIER WOHNTE LUDWIG FULDA, JG. 1862
GEDEMÜTIGT ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD 30.3.1939
1937 kehrte er von einem Besuch bei seinem im Jahr zuvor in die USA ausgewanderten Sohn Karl Hermann nach Deutschland zurück, was sich als fataler Fehler herausstellen sollte. Fulda bemühte sich dann lange um ein Ausreisevisum, erhielt jedoch keine Aufenthaltserlaubnis für die USA. Er starb im Alter von 76 Jahren in Berlin durch Suizid.

Ludwig Fulda war einer der meistgespielten Bühnenautoren seiner Zeit mit engen Beziehungen zum literarischen Leben und zu den literarischen Institutionen vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik.

Zu seinem bedeutendsten Bühnenstück zählt "Der Talisman". In seinen ersten Stücken orientierte er sich noch an Roderich Benedix, später an Oscar Blumenthal und mit Anbruch des Naturalismus näherte er sich erfolglos dem sozialen Drama.

Als Übersetzer vor allem von Werken Molières hat er sich bleibende Verdienste erworben. Bis heute viel gespielt ist seine Übertragung des Cyrano de Bergerac von Edmond Rostand. 
(Quelle: WIKIPEDIA)


Photography: ZEN² im Quadrat | S/W | S!NEDi

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Damien Rice: The Blower's Daughter | S!NEDi | music|slide|show in ZEN²

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Damien Rice: The Blower's Daughter 
Songtext | Übersetzung

Und so ist es 
Genau wie du sagtest, wie es sein wird
Mein Leben ist gelassen
Die meiste Zeit 

Und so ist es
Die kürzere Geschichte
Keine Liebe, keine Ehre
Kein Held in ihren Himmeln

Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
Ich kann meine Augen nicht lassen

Und so ist es
Genau wie du sagtest, wie es sein sollte
Wir werden beide die Brise vergessen
Die meiste Zeit 

Und so ist es
Das kältere Wasser
Die Tochter der Lüfte
Der Schüler der Verleugnung

Ich kann meine Augen nicht von dir lassen
...
Ich kann meine Augen nicht lassen

Habe ich gesagt, dass ich dich verabscheue?
Habe ich gesagt, dass ich alles hinter mir lassen will?

Ich kann meine Gedanken nicht von dir lassen
...
Ich kann meine Gedanken nicht lassen

Meine Gedanken
Meine Gedanken

Bis ich jemand neues gefunden habe

Body-Art | Body-Painting | Körper-Kunst aus dem Alltag ...

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - aufgeregt


Foto: Reuters/STRINGER/kurier at.

Roter Platz: 

Künstler nagelte seine Hoden fest

Der Politkünstler Pjotr Pawlenski nagelte aus Protest gegen die korrupte Polizei seine Hoden fest.


Ein nackter russischer Politkünstler hat aus Protest gegen Gleichgültigkeit und korrupte Polizisten seine Hoden an das Kopfsteinpflaster des berühmten Roten Platzes in Moskau festgenagelt. "Die Aktion kann als Metapher für die Apathie, die politische Indifferenz und den Fatalismus der modernen russischen Gesellschaft gesehen werden", hieß es in einer Mitteilung von Pjotr Pawlenski zum "Tag der Polizei", die das Internetportal grani.ru am Sonntag veröffentlichte. Es entstehe eine "Armee teilnahmsloser
Foto: Reuters/STRINGER/kurier at.
Idole, die geduldig auf ihr Schicksal wartet", warnte er. Beamte befreiten den 29-Jährigen, nahmen ihn fest und brachten ihn in eine Klinik.


Foto|bearbeitung: S!NEDi | nach
Reuters/HANDOUT



Der Künstler ist für spektakuläre Proteste bekannt: So wickelte er sich etwa in St. Petersburg nackt in Stacheldraht ein, um gegen Repressionen zu protestieren, oder nähte sich zur Unterstützung der kremlkritischen Punkband Pussy Riot den Mund zu.

Quelle u.a.: kurier.at

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Mut spendende Körperkunst

Bodypainting soll Brustkrebs enttabuisieren helfen

Jens Reichenbach | nw

Bewusste Offenheit: Anja Drosdek malt auf den Körper der brustamputierten
Ursula Westermann Nordseemotive. FOTO: Barbara Franke/NW
Ihre rechte Brust hat sie vor zwölf Jahren durch Brustkrebs verloren. Morgen soll der plastische Chirurg und Chefarzt des Klinikums Bielefeld, Hisham Fansa, den verlorenen Körperteil von Ursula Westermann wieder aufbauen. Um vorher noch einmal einen Beitrag für die Enttabuisierung dieser Krankheit zu leisten, ließ sich die 52-Jährige gestern von Bodypainterin Anja Drosdek ihren Oberkörper in eine Nordseelandschaft verwandeln.

1995 wurde bei der Dorstenerin erstmals Brustkrebs diagnostiziert. Der Schock war riesig als er 2001 zurückkehrte. Selbst die nicht mehr für möglich gehaltene Brustamputation warf Ursula Westermann nicht aus der Bahn: Sie gründete eine Selbsthilfegruppe und engagiert sich seither bei "Mamazone", Deutschlands größter Brustkrebs-Patientinnen-Initiative. Seitdem geht sie mit einem besonderen Sendungsbewusstsein in die Öffentlichkeit: "Für viele ist Brustkrebs immer noch ein Tabuthema. Ich möchte helfen, die Panik davor zu nehmen", sagt die 52-Jährige. Die Bodypainting-Aktion gehört auch dazu. 

"Das Malen auf dem Körper ist eine Entspannungstherapie - auch für Patientinnen, die noch vor der Therapie stehen." Zumal es das Selbst- und Körperbewusstsein stärke. Anja Drosdek betont, dass sie mit ihrer "Tabukunst" auch denjenigen Mut machen will, die nicht betroffen sind, die sich aber schämen hinzusehen. Eine amputierte Brust ist heute normal und nicht schlimm", fügt die Malerin aus Horn-Bad Meinberg an. Für Professor Fansa ist das Nordsee-Bodypainting von Westermann eine Premiere in seiner Klinik: "Eine gute Idee."

© 2013 Neue Westfälische, Montag 11. November 2013


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Ich mute uns hier - von der "künstlerischen" Absicht her - mal zwei sehr unterschiedliche Formen von "Körperkunst" zu - die ich heute Morgen zum Frühstück mit meiner Zeitung mitserviert bekam: Ich bin nicht prüde - und ich bin auch wirklich kunstbegeistert - aber wird hier nicht sogenannte "Body-Art / Körper-Kunst" für "marktkonforme" exhibitionische Ego-Demos in Anspruch genommen ???: 
Und das funktioniert wie die Marktwirtschaft draußen in diesem unserem Lande: Immer höher - immer weiter - immer größer - immer spektakulärer ... Nun mag das in Russland auf dem Roten Platz noch bei Pussy-Riot-Protesten und anderen Protestformen gegen dieses hoffnungslos verkniffene und korrupte Regime dort angemessen sein - und tatsächlich den "ganzen Körpereinsatz" fordern ... - aber ich glaube, dass diese Art von "Schocktherapie" keine Veränderungen mehr dort auslösen wird, sondern vom Regime und seinen Herren mit den Schlapphüten einfach "gefressen" und vereinnahmt wird: Im Ausland sind wir geschockt aufgrund der Fotos und der Aktionen - in Russland selbst wird das kaum mehr zur Kenntnis genommen werden ...
Zum Beispiel: Die Greenpeace-Schiffsbesatzung sitzt seit der friedlichen Protestaktion der Arctic Sunrise-Crew gegen Ölbohrungen in der Arktis am 18. September 2013 im Gefängnis - und wird der Seeräuberei beschuldigt. Und man juckt sich nicht die Bohne, was die internationale Öffentlichkeit dazu meint und was der Seegerichtshof - ausgerechnet auch noch in Hamburg - dazu verlautet ...
Nur - der von den USA dringend gesuchte Whistleblower Edward Snowden wird weiterhin von Putin gehegt und gepflegt ... - weil andere westliche Staaten gegenüber den USA vor einem längst überfälligen Asyl kuschen ...
 
Und auch bei der Körperbemalung der brustamputierten Frau bekomme ich - als Mann - ethisch-ästhetische Geschmacks- und Stil-Probleme - wohlgemerkt: ich meine nicht die Bemalung an sich - ich meine besonders die Wahl des Motivs: Ein eher kindlich-naiv ausgeführter "Nordseestrand" auf der Amputationsnarbe, die bereits ab dem nächsten Tag von einem Chirurgen zu einer "Ersatzbrust" wieder aufgebaut werden soll - und garniert mit den hehren Worten: Um vorher noch einmal einen Beitrag für die "Enttabuisierung" dieser Krankheit zu leisten, lasse sich die Frau von einer Bodypainterin ihren Oberkörper in eine Nordseelandschaft verwandeln... Ich meine: Warum ausgerechnet eine "Nordseelandschaft" in kindlichem Stil??? - und tabuisiert und verdeckt und "verdrängt" eine solche Übermalung die Narbe nicht noch viel mehr, als normalerweise eine einfache Bluse ... Eine über- bzw.weggemalte Op.-Narbe kann da meines Erachtens keine "Lösung" darstellen - sondern nur eine gemeinsam erarbeitete kreative Motivwahl unter bewusster Einbeziehung dieses äußerst sensibel besetzten Verlustes - nicht dessen Ver- und Wegdrängung und Kaschierung - scheint mir hier auch für eine psychohygienisch seelische Ver- und Aufarbeitung dringend angesagt ... Es gibt bei näherer Betrachtung auch ethnisch und historisch überlieferte hervorragend geeignete Zeugnisse des Body-Paintings - und wenn frau zum Beispiel ein ähnliches Motiv wie den Fantasie-Schmetterling unten aus dem WIKIPEDIA-Text gewählt hätte, könnte man in der gemeinsam erarbeiteten Gestaltung zum Beispiel den einen Flügel schlaff herunterhängen lassen - um so das Fehlende, das neu "Aufzubauende", ganz selbstbewusst anzudeuten ... - und anzugehen ...
Aber hier meinen ja die Akteure: "Das Malen auf dem Körper ist eine Entspannungstherapie - auch für Patientinnen, die noch vor der Therapie stehen." Zumal es das Selbst- und Körperbewusstsein stärke ... Die "Bodypainterin" betont, dass sie mit ihrer "Tabukunst" (aha ... - aber was ist an einem Nordseestrand auf nackter Haut bzw. Op.-Narbe tabu ???) auch denjenigen Mut machen will, die nicht betroffen sind, die sich "aber schämen hinzusehen. Eine amputierte Brust ist heute normal und nicht schlimm" - und sicher ganz besonders dann, wenn dort für einen in der Zeitung abgebildeten Augenblick irgendwelche imaginären Nordseewellen rauschen ... 
Andrea Gjestvang/ UNICEF-Foto des Jahres 2012:
Von Breivik angeschossenes Mädchen
beim Massaker in Norwegen am 22.07.2011
Da sehen doch zum Beispiel ungeschminkte Fotoporträts amputierter und versehrter Menschen - wie hier von einem Mädchen, das vom Rechtsradikalen Breivik am 22.07.2011 in Norwegen angeschossen wurde - und operiert werden musste - wesentlich ästhetischer aus ...  - findet sinedi ...



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Durchaus ästhetisch-künstlerisch 
anspruchsvolleres Body-Painting |
Quelle: WIKIPEDIA

Körperbemalung/Body Painting [ˈbɒdiˌpeɪntɪŋ]) ist eine Form von Körpergestaltung. Dabei wird Farbe direkt auf die Haut aufgetragen. Die Körperbemalung hält sich ein paar Stunden bis zu mehreren Wochen (bei Henna-Tattoos), ist jedoch im Gegensatz zum Tattoo nicht permanent.

In der westlichen Welt entwickelte sich bei Zirkuskünstlern eine besondere Form der Körperbemalung, die bekannteste Form dürfte dabei der Clown sein.
In den 1960ern kam es in der modernen westlichen Welt zu einem Wiederaufleben der Körperbemalung (Body-Art: Der Körper wird als Medium oder Kunstobjekt angesehen), unterstützt von der Liberalisierung und der Freizügigkeit der damaligen Bewegung (siehe Hippie). Es gibt jedoch bis heute eine gesellschaftliche Diskussion, ob es sich bei der Körperbemalung um eine Kunstform handelt.

Heute werden Körperbemalungen besonders bei Fußballspielen oder Rave-Veranstaltungen getragen, daneben ist es auch weit verbreitet, dass sich Kinder auf Festen und Geburtstagen das Gesicht bemalen. Seit den 1990ern ist, besonders bei Jugendlichen der westlichen Welt, das Henna-Tattoo in Mode.
Am 12. Oktober 2001 gründete Alex Barendregt in Österreich die Europäische Bodypaintervereinigung ebpa (European Body Painting Association). Aufgrund der inzwischen internationalen Beteiligung von Körperbemalern benannte sich die ebpa 2004 in World Bodypainting Association (wba) um. Diese veranstaltet auch die Weltmeisterschaft der Körper- und Gesichtsbemalung in Österreich. Es gibt unter dem Patronat der wbpa auch weltweit immer mehr ähnliche Veranstaltungen zum Thema. Die größte und wichtigste Veranstaltung zur Körperbemalung ist das World Bodypainting Festival, die Weltmeisterschaft der Körperkünstler.


In Deutschland erfreut sich diese Kunst wachsender Beliebtheit. Körperbemaler aus mittlerweile dem ganzen Land und über die Grenzen hinaus besuchen das jährlich stattfindende „German Bodypainting Festival“. Spezialisiert auf den Bereich des Gesichtsschminkens derweil hat sich das „Festival der Farben“. Hier wird zusätzlich auch interessierter Nachwuchs durch die Ausrichtung von reinen Schüler-Wettbewerben gefördert.

Body-Art (dt. Körperkunst) ist ein künstlerisches Konzept des 20. Jahrhunderts. Entstanden ist diese Kunstrichtung in den 1960ern aus der Happening- und Fluxusbewegung heraus. Der Körper dient sowohl als Kunstmedium als auch als Kunstobjekt. Häufig handelt es sich um Performances. Weitere Kunstrichtungen sind Fotografie und Videokunst. Die Künstler fügen sich teilweise selbst Verletzungen und Schmerzen zu, behandeln also ihren Körper als „Material“.
Bekannte Vertreter der Body-Art sind Vito Acconci, Dennis Oppenheim, Gina Pane, Michel Journiac, Urs Lüthi, Jürgen Klauke, Rudolf Schwarzkogler und Marina Abramovic, aber auch die Vertreter des Wiener Aktionismus Ende der 1960er Jahre. „Wesentliches Merkmal der Body Art ist, den Zuschauer anzugreifen. Die Ästhetik des Kunstwerks wird dadurch bestimmt, inwieweit die Denkgewohnheiten des Zuschauers durcheinandergebracht werden und er aus seinem passiven Verhalten herausgebracht wird.“ Schock- und Ekeleffekte werden bewusst provoziert.
1975 fand in Paris die erste größere Body-Art-Ausstellung statt. Dort veröffentlichte François Pluchart ein Manifest zur Körperkunst. In diesem deklariert sich der Anspruch auf Unmittelbarkeit der eigenen körperlichen Erfahrung als politische Notwendigkeit. 

(aus: WIKIPEDIA)


Pilippinen|Taifun : Die Wundergeburt in den Trümmern

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - mitgefreut

Fast wie Weihnachten in Bethlehem vor 2000 Jahren -
Geburt im Taifun-Gebiet der Philippinen


In dieser nach dem Taifun unwirtlichen Gegend wird ein Kind geboren ... Foto: Getty Images/SPIEGEL-ONLINE



Fast wie Weihnachten im Stall zu Bethlehem:
Das Elternpaar Jobert & Emily Sagales direkt nach der Geburt
AFP
Die Wundergeburt in den Trümmern von Tacloban / Philippinen


Ihre Mutter musste schwimmen, kilometerweit laufen, stundenlang auf einem Lkw fahren: Dass die kleine Bea Joy lebt, grenzt an ein Wunder. Das Mädchen wurde auf den Philippinen geboren, mitten in dem Gebiet, das von Taifun "Haiyan" zerstört wurde.
Bea Joy - Foto: AFP/SPIEGEL-ONLINE


Tacloban - Durch die Trümmerlandschaft von Tacloban dringt am Montag der Schrei eines Neugeborenen: In einem zerstörten Gebäude des Flughafens hat Emily Sagales ein Mädchen zur Welt gebracht. Die Geburt der Kleinen steht in krassem Kontrast zum tausendfachen Tod, den der Sturm über die Stadt gebracht hat. Die Behörden fürchten, dass "Haiyan" allein in Tacloban rund 10.000 Menschen getötet hat.


Foto: dpa/BILD.de
"Sie ist so wunderschön, ich werde sie Bea Joy nennen, im Gedenken an meine vermisste Mutter", sagt die 21-jährige Mutter, während ihr Mann Jobert das Baby in den Armen hält. "Sie ist mein Wunder. Ich dachte, ich würde noch mit ihr im Bauch sterben", sagt Sagales. Im Terminal brach Jubel aus, als klar wurde, dass die Geburt erfolgreich verlaufen war.


Foto: AP/SPIEGEL-ONLINE

Die glückliche Geburt erscheint tatsächlich wie ein Wunder: Eine durch Taifun "Haiyan" ausgelöste Flutwelle packte am Freitag das Haus der Familie in San Jose nahe der Provinzhauptstadt Tacloban. Die ganze Familie wurde fortgespült, das Dorf zu einem Trümmerfriedhof. Es sei Gottes Wille gewesen, dass er seine Frau lebend in den Fluten wiederge-funden habe, sagt Jobert.

nolde-himmel - geschnitzt: gedicht & bild

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S!NEDi: ich schnitze mir meinen nolde-himmel


was weiß ich 
wie frei bin ich - bin
ein chaotisches system
konfus auch - sowieso - 
ich finde nie 
ich finde nie 
einen anhaltspunkt -
ich schnitze mir meinen
nolde-himmel...
über all die amputationen hin
hinweg setze ich: meinen trotz -
in beziehung
zum meer mit
seinen braun-schwarzen
makrelen voll
klebrigem cola-schaum
mit seinen
schwarz-braunen
haselnüssen durch
setzt es was
es wolle ...
da - horch !!!: 
es ist die glocke
von rungholt - zuerst
ganz leise - und dann
ganz leise - und dann
ganz leise - mit nem ruck
fährt der makrele*)
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*) Die Bezeichnung Makrele wurde aus dem Altfranzösischen (maquerel) über das Mittelniederländische (makereel) ins Mittelhochdeutsche (macrel) entlehnt. Die weitere Herleitung aus dem Lateinischen ist umstritten .... 

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ganz tief in die gräten -
was für ein
wirbel
ach - was weiß ich denn - 

sinedi


S!NEDi: nolde-himmel | detail

klimawandel | erderwärmung | gedicht & bild: im ewigen eis ...

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S!NEDi: kurz vorm siedepunkt



im ewigen eis
hat jemand - kurz
vorm siedepunkt -
das licht brennen lassen

die sicherheitskräfte
sind benachrichtigt
man will den block
kontrolliert sprengen

die flughäfen sind geschlossen 
die flüge gestrichen
alle autobahnen gesperrt
es ist die kälte

es ist diese eiseskälte
diese todeskälte: in der sich
knochenmaterie verflüssigt
und zum gewürm mutiert

am ende und zu anfang 
ist also der wurm
der sich zuckend ins leben ergießt
kurz vor der großen starre ...

sinedi

Taifun | Katastrophe und Gottes Ohnmacht | impulse für die woche -112 | ... jetzt hilft (nur noch) beten ...

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Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

Lactantius (ca. 250 bis nach 317), lateinisch-afrikanischer Rhetoriklehrer und christlichen Apologet




Katastrophen wie der Taifun "Haiyan" auf den Philippinen lassen selbst gläubige Menschen zweifeln: Wie konnte Gott das zulassen?

Theodizee

In der Theologie bezeichnet der Begriff "Theodizee" den Versuch, die Allmacht und Güte Gottes angesichts unschuldigen Leidens in der Welt zu rechtfertigen. Theodizee leitet sich vom griechischen "theos" (Gott) und "dike" (Gerechtigkeit) ab. Schon im Alten Testament (Hiob, Psalter) und in der griechischen Antike (Epikur) wird das Problem bedacht.

Der eigentliche Begriff stammt von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Der deutsche Philosoph schreibt in seinen "Essais de Théodicée" 1710, die von Gott geschaffene Erde sei zwar "die beste aller möglichen Welten", doch keineswegs vollkommen, da dies nur Gott selbst sei. Durch den unvollkommenen Menschen kämen Leid und Sünde in die Welt, ohne dass dies der Allmacht Gottes widerspreche.

Ein schweres Erdbeben erschütterte im Jahr 1755 nicht nur die europäische Handelsmetropole Lissabon, sondern auch das optimistische Welt- und Gottesverständnis der damaligen Zeit. Angesichts von 30.000 Todesopfern wurde nicht nur die Allmacht Gottes infrage gestellt, sondern die Existenz Gottes überhaupt bestritten: Die fehlende vernünftige Antwort auf die Frage, wie die Allmacht Gottes und das Leid zusammengedacht werden können, wurde nun von Atheisten als Beweis angeführt, dass es Gott nicht gibt.

Viele zeitgenössische Theologen und Kirchenvertreter sehen mit dem Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) die Grenzen der menschlichen Vernunft erreicht, um das Theodizee-Problem zu lösen. Die Spannung zwischen dem Glauben an die Güte Gottes und der Wahrnehmung des schuldlosen Leidens in der Welt lasse sich allein im Glauben und Gebet aushalten: "Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!" (Psalm 121).

Gerade angesichts von Katastrophen - wie etwa den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, dem Tsunami im Indischen Ozean 2004, dem Erdbeben in Haiti 2010, der Nuklearkatastrophe von Fukushima/Japan 2011 oder jetzt dem Taifun auf den Philippinen - spüren Menschen, dass sie ihr Leben nicht selbst in der Hand haben. Anders als im Christentum, wo das Gebet in Not und Verzweiflung und das Ringen mit Gott (Hiob) angesichts von Ungerechtigkeit einen wichtigen Platz einnimmt, spielt die "Theodizee" in Religionen wie etwa dem Buddhismus und Shintoismus in Japan eine zu vernachlässigende Rolle.

Gott ist gut, aber nicht allmächtig

Aus der Erfahrung persönlichen Leides kommt der Rabbi Harold S. Kushner in seinem Buch „Wenn guten Menschen Böses widerfährt“ zu dem Schluss, dass Gott zwar gut, aber nicht allmächtig sei. Die Frage nach dem „Warum?“ des Leides führe zu nichts, da sie entweder Wut auf sich selbst (Was habe ich getan, dass mir das passiert?) oder auf Gott (Warum lässt Gott das zu?) zur Folge habe und diese Wut verhindere, dass der Mensch Hilfe von anderen Menschen und von Gott annehmen könne. Da Gott durch die Menschen wirke, solle die Frage vielmehr lauten „Wenn mir dieses Leid nun schon einmal passiert ist, wer kann mir helfen?“ Dieser Lösungsansatz ist auch im Rahmen der sog. Theologie nach Auschwitz verbreitet. Auch Hans Jonas ist der Meinung, dass der Begriff der Allmacht zweifelhaft sei und dass deswegen auf dieses Gottesattribut verzichtet werden müsse. Jonas glaubt, dass Gott deswegen in Auschwitz nicht eingegriffen habe, weil er es nicht konnte. Jonas schlägt deshalb die Idee eines Gottes vor, der darauf verzichtet (hat), in den Verlauf des Weltgeschehens einzugreifen.

Christus am Kreuz als Ohnmacht Gottes

Durch die Kreuzigung Christi sei die Ohnmacht Gottes deutlich geworden (Dorothee Sölle: „Gott hat keine anderen Hände als die unseren“). Zugleich wird die besondere Nähe Gottes zu den Menschen in der Passion beschrieben. Gott entäußert sich selbst und unterwirft sich menschlicher Grausamkeit, um zugleich eine Perspektive aufzuweisen, die in die Ewigkeit hineinragt.

Klaus-Peter Jörns: Die Wirklichkeit des Leidens und die Nähe Gottes - 

Dass Gott Leiden zulässt, ist nicht zu bestreiten. Dass Leiden keine Strafen sind, haben wir von Jesus gelernt. In seiner Sicht fordern Leiden von Menschen und Tieren liebevolle Zuwendung heraus, die Gottes Mitleiden mit den Geschöpfen ausdrückt. 

Warum aber gibt es überhaupt Leiden?  Leiden haben damit zu tun, dass die Erde und alles Leben auf ihr sterblich geschaffen sind – damit das Leben nicht vergreist, sondern sich in der fortdauernden Evolution weiter entwickeln kann. Unsterbliches Leben hat es im Kosmos nie gegeben. Für den Glauben ist der Tod das Tor zu neuem Leben, zur weitergehenden Menschwerdung des immer noch unfertigen Menschen. So macht der Glaube fähig, Leiden und leidvolle Abschiede zu ertragen und selbst die Perversionen der Freiheit – zerstörerische Gewalt und Angst erzeugende Drohung mit dem (ewigen) Tod – energisch einzudämmen.

Buchbesprechung zu: KLAUS-PETER JÖRNS: Lässt Gott leiden?
Mit Audio-CD
Schriften zur Glaubensreform, Band 1
Gütersloher Verlagshaus, 64 Seiten, € 9,99 
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Beten schadet nicht ...

1. Gebet unterbricht den Lauf der Dinge
Wer betet, unterbricht den normalen Ablauf des Tages. Was um einen herum geschieht, wird nicht als unvermeidlich oder selbstverständlich wahrgenommen. Stattdessen ordnet man im Gebet seine Gedanken. So kann, wer betet, sich selbst davon abhalten, besinnungslos zu werden und alles einem vermeintlichen Schicksal zu überlasen. Man kann durch Gebet Zusammenhänge entdecken und Verantwortung übernehmen.

2. Beten tröstet
Nur wer sich an Gott wendet, wer seinen Kummer Gott anvertraut, kann auf Trost von Gott hoffen. Im Gebet kann man zur Ruhe kommen, die Seele kann aufatmen. Beten bedeutet, nicht allein zu bleiben. Wer nicht allein ist in seinem Leid und Kummer, kann Geborgenheit spüren und sich so von Gott trösten lassen.

3. Wer betet, darf stammeln
Kaum eine andere Gesprächssituation ist so freundlich wie das Gebet. Wer betet, braucht keine geschliffenen Formulierungen oder besonderes Sprachvermögen. Wir können einfach reden, wie wir eben können, stammelnd, nach Worten ringend – ja, selbst stumm.

4. Der Zweifel kommt raus
Wie kann es sein, dass solches Unglück geschieht? Wie kannst Du, Gott, das zulassen? Solche Gebete gibt es, seit Menschen glauben. In den Psalmen gibt es Beispiele davon, wie Menschen sich gerade in der Katastrophe mit ihrem Zweifel und ihrer Klage an Gott wenden, zum Beispiel in Psalm 22.

5. Beten schafft Gemeinschaft
Wer im Gebet an andere denkt, für andere bittet, stellt sich in eine Gemeinschaft mit diesen Menschen. Im Gebet für andere machen wir deutlich, dass sie uns nicht egal sind. Wir nehmen Anteil am Schicksal anderer Menschen. Wir gehören zusammen.

6. Worte ausleihen ist erlaubt
Ob das Vaterunser, ob Psalmen oder Gebete ganz anderer Menschen - immer kann man einstimmen in die Worte, die an Gott gerichtet sind. Gerade wenn einem selbst die Worte fehlen, weil alles gerade so wunderschön oder so entsetzlich ist, hilft es sehr, dass es Formulierungen und Formeln gibt, die wir einfach mitsprechen und nachsprechen können.

7. Jesus hat gesagt: Betet immer!
"Lass nicht nach im Gebet", sagt Jesus. Er macht in seinen Gleichnissen und Reden immer wieder deutlich, dass man Gott mit einem Gebet sogar "nerven" darf. Gott hat immer Sprechzeit, selbst wenn andere längst schlafen (wie in Lukas 11,5-12).

Literatur zum Thema: WIKIPEDIA und evangelisch.de

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Ja - Dorothee Sölle hat den Satz gesagt: „Gott hat keine anderen Hände als die unseren“ ... - Bei näherem Hineinspüren in diese Worte zeigt sich gleichzeitig eben auch die "Kehrseite" der "Allmacht" Gottes und unserer Existenz: Eben der ohnmächtige Gott in all seiner Schwäche und damit eben doch jener "Stärke" - die anders ist ist als etwa pure Muskelkraft und willkürliche Gewalt - eine "Stärke", die jedoch im Nu im Glauben "Berge versetzen kann": ER begleitet uns, fasst unsere Hand, ER lebt in uns, SEIN Reich ist "mitten unter uns" ... - aber nur wir können IHN und "SEIN Reich" leben - da kommt nichts "physisch" Ertastbares und Sichtbares von irgendwo her auf uns herab - nur in uns kann etwas wachsen und heranreifen in SEINEM Geist - nur wir können IHN in unserem Sosein verwirklichen - ER macht uns seine Angebote im Jetzt & Hier - im nunc|hic: Und wir sind es vielleicht letztlich, die da freveln mit dem Klima und mit der Erderwärmung und der Nichtbegrenzung von Autoabgasen in €uropa - einfach aus "marktkonformem" Profitdenken: ER kann uns immer nur beistehen im Hinhören und uns mit seinem vorsichtigen Flüstern und Raunen in uns und unserem "Gewissen" bestärken, damit wir die Berge "versetzen", die sich - vor IHM [!] - und vor uns - aufgetürmt haben - wenn wir eben genau "lauschen" und erspüren - und ER leidet mit uns und trauert - und tröstet uns im Gebet ...
Der sogenannte "Allmächtige" als Begriff und als Attribut, als "Personal"bezeichnung gar - der über-über-übermächtige Suuuuper-Herrscher, dem wir "auf Deubel komm raus" in SEINER Willkür ausgeliefert sind, auf seinem unvorstellbar kostbarem Thron hockend da droben (mit Bart und Rohrstock und Tsunami im Ärmel), war immer nur eine Projektion - ein Popanz menschlicher Hybris und pervers-kraftvoller gedanklich-psychologischer "Übertragungs"phänomene - aus der festen Überzeugung heraus, in SEINER unmittelbaren "Nachfolge" "im Gehorsam" so stehen zu müssen - um diese Gott zugeschriebene "Rolle" nachzuahmen, um folglich selbst als rücksichtsloser Tyrann unbegrenzte "Allmacht" (..."über Alles und Jeden" ...) anzustreben ... Wer IHN so auffasst , be-greift IHN nicht, kann IHN nicht fassen - denn Göttliches zeigt sich eher im Machtlosen, im Schwachen, im Armen, in der unmittelbaren Not, im Untergehen, im Kleinen - also im genauen Gegenteil einer "Allmacht" - eben so - wie ER nun mal ist - ("ICH bin - der ICH bin...) - und uns durchs Haar streicht - und an die Hand fasst - und der mit uns in unserer Angst im Wald pfeift - er kann nicht all den Wiggel und die Ursachen verhindern - die uns dazu bringen, in unserer Not, IHN ab und zu zu bitten (zu beten), uns wieder aufzuhelfen - um uns wieder, in Gemeinsamkeit mit IHM, "Instand"zu setzen ...





Bacon-Triptychon: Rekordpreis bei Christie's ...

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Kunstwerk bei Christie's
Edvard Munch: Der Schrei
Bacon-Triptychon erzielt Rekordwert bei Auktion

So viel Geld wurde bei einer Auktion noch nie für ein Kunstwerk bezahlt: Für den Rekordpreis von 142,4 Millionen Dollar ist das Triptychon "Three Studies of Lucian Freud" von Francis Bacon versteigert worden. Bislang hielt Edvard Munchs "Der Schrei" die Bestmarke.
Francis Bacon: "Three Studies of Lucian Freud" | aus einem Foto von DPA /SPIEGEL-ONLINE

New York - Ein Gemälde des britischen Künstlers Francis Bacon hat bei einer Auktion 142,4 Millionen Dollar erzielt - und ist damit das teuerste jemals versteigerte Kunstwerk. Der Zuschlag erfolgte am Dienstag im New Yorker Auktionshaus Christie's nach einem langen Bietergefecht. Christie's gab den Namen des Käufers nicht bekannt.

Das dreiteilige Werk mit dem Titel "Three Studies of Lucian Freud" stammt aus dem Jahr 1969 und wurde bislang noch nie auf einer Auktion angeboten. Den bisherigen Rekord hielt das im vergangenen Jahr für 119,9 Millionen Dollar versteigerte Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch. Die Bestmarke gilt allerdings nur für Auktionen. Außerhalb der Auktionshäuser sollen einige Bilder schon deutlich mehr gekostet haben, das ist aber in der Regel unbestätigt.

Die drei Bilder Bacons zeigen den in Berlin geborenen britischen Maler Lucian Freud. Freud, 1922 geboren und somit 13 Jahre jünger als Bacon, war ein Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud und Malerkollege von Bacon. Beide malten sich mehrfach gegenseitig. Die drei Bilder des Triptychons sind jeweils zwei Meter hoch und fast eineinhalb Meter breit. Sie zeigen den sitzenden Freud - das Gesicht wie bei Bacon üblich entstellt und übermalt.

Christie's nennt das Werk "eine der wichtigsten und interessantesten Arbeiten Francis Bacons". Es sei noch nie zuvor bei einer Auktion angeboten worden. Allerdings war es mehrfach zu sehen, so wenige Jahre nach seiner Entstehung in der Kunsthalle Düsseldorf. Viele Jahre waren die drei Bilder aber getrennt, jetzt wurden sie wieder als Triptychon zusammen verkauft.
Quelle

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Irgendwie wie handaufgezogene Marionetten wirken für mich diese "Drei Studien von Lucian Freud", die sich da in geometrischen Glaskäfigen bzw. Glaskabinen fläzen. Zu der fantasievollen Entstellung der Gesichter bilden diese geometrischen Linien der mehrdimensional wirkenden "Einrahmungen" einen strengen Kontrast. Was da malerisch wie in zeitlupenhaft eingefrorenen Eruptionen aufgewabbert worden ist, wirkt durch die Linien begrenzt und wie in einer Zelle jeweils eingesperrt: Das Modell kommt niemals "mit dem Kopf durch die Wand" - und wenn es noch so schreit und seine Grimassen zieht. 
Francis Bacons Leben stand unter dem Einfluss von Alkohol und Glücksspiel. Sein Biograph Daniel Farson berichtet von einer Vita zwischen Halb- und Unterwelt: von Verführungen des 15-jährigen Bacon durch Stallburschen in Dublin, von einem geheimen Spielclub in seiner Wohnung, von zwielichtigen Etablissements in Berlin und Paris bis hin zu Bacons Kriegserlebnissen, wo er nach Bombenangriffen Tote wegkarrte. Dem Abgründigen gegenüber steht der großmütige Gentleman Bacon; der belesene Intellektuelle, der die antiken Tragödien, Nietzsche, Sigmund Freud und Marcel Proust las, von James Joyce und T.S. Eliot schwärmte und eine ungewöhnliche Arbeits- und Selbstdisziplin aufbrachte. 
Die Wirkungskraft seiner Malerei strahlt bis zum heutigen Tage auf zeitgenössische Künstler aus. So hoben einige Maler, die zur sogenannten Neuen Leipziger Schule gezählt werden, in Interviews die Bedeutung Francis Bacons für ihre Arbeiten hervor.
„Es gab so viel Krieg in meinem Leben“, bekannte Francis Bacon in seinem letzten veröffentlichten Interview drei Monate vor seinem Tod. Der Maler spannte damit eine Hintergrundfolie, vor der man sein Werk deuten kann, rückte Lebenslage und Schaffen in einen spezifischen Zusammenhang. Tatsächlich spielt der Gewaltaspekt eine zentrale Rolle in Bacons Bildern. Immer wieder beschäftigte er sich mit den Themen Gewalt, Zerstörung und Verfall, in deren Zentren die menschliche Figur steht. Torsohafte, verkrüppelte Körper, bluttriefende Fleischmassen und verstümmelte Kadaver sind erklärte Ausdrucksträger exzessiver Gewalttätigkeit. Seine Entwürfe sind Spiegel der Schicksalhaftigkeit menschlicher Existenz, die für ihn ein Dasein zum Tode ist. 
Bacons Leinwände sind gerahmt, auch hier wie fast immer in den Maßen 198 cm x 147,5 cm (größere Maße ließ sein Atelier nicht zu), nicht gefirnisst, sondern hinter Glas ausgestellt. Seine Bilder, meist mit Öl gemalt, waren zunächst durch einfache symmetrische Beziehungen und übersichtliche Farbzonen strukturiert. Dies gilt sowohl für Einzelbilder als auch für Bildergruppen, seine Triptychen. Simple geometrische Formen bilden den Hintergrund. Ein oftmals kreisrunder Hintergrund oder eine elliptische Horizontlinie, rechteckige Wandflächen, gerüstartige Linien im Raum bei geordneter, pastelliger Farbpalette sind das Dekor für Bacons Figuren. Die Figuren selbst sind mit reicherer Palette aufgetragen, mit groben Pinselstrichen verschmiert, die Farben mit Bürsten oder Lappen auf die Leinwand gestrichen. So verhalten sich die farbigen Inkarnate kontrapunktisch zu den entleerten, fast sterilen Hintergründen und geraten auf diese Weise in Isolation. Sie sind unscharf, verwackelt und teilweise bis zur Unkenntlichkeit deformiert. Mehrere Farbschichten überlagern einander, entstellen die Züge der Figur, verwackeln ihre Konturen. Die Beziehung zwischen Figur und Hintergrund wird brüchig. Erscheint die Kulisse statisch und neutral, werden die Figuren oftmals dynamisch und energiegeladen dargestellt. Auf eine fast klinische Folie legt sich der Gegensatz einer zerdehnten Körpermasse.

Literatur



NSA-Skandal: Wer hat dich, Du schöner Wald ... - ein Lauschangriff im Grünen von Florian Mehnert

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - weitergesagt ...

Warum internationalen Geheimdiensten die Überwachung von Privatmenschen überlassen, wenn man auch selbst ganz leicht abhören kann - da, wo die Menschen sich völlig unbeobachtet fühlen? Dachte sich der Künstler Florian Mehnert und installierte Mikrofone in deutschen Wäldern. Seine Abhörprotokolle sind nun online.


So und ähnlich sieht Ausspähen im Wald aus. (Foto: Homepage von Florian Mehnert/SZ)



"Ich habe ihr gesagt: Ich kann nicht mehr", erzählt der Mann von der aktuellen Trennung seiner offenbar letzten Lebensgefährtin. Das Kind fragt: "Und dann?" Tja, sie sei durchaus "fertig" gewesen, führt er aus, "aber was soll man machen, wenn man nicht mehr will, ne?". Das Kind zeigt Verständnis.
Es sind kurze Szenen wie diese, die Florian Mehnert auf seiner Homepage veröffentlicht. Unter dem Titel "Abhörprotokolle aus den Wäldern" kommen 21 kurze Aufzeichnungen zusammen, die er wochenlang im deutschen Wald aufgenommen hat. In der Vulkaneifel, bei Köln, im bayrischen und im Schwarzwald hat er Spaziergänger auf Lichtungen und an Wegen abgehört.

Und dabei hat Mehnert die aktuelle Abhörtechnik eingesetzt, die es im einschlägigen Elektronik-Fachhandel zu kaufen gibt: 
  • Richtmikrofone 
  • Wanzen, die mit GSM-Technik ausgerüstet sind, um das Mobiltelefon zu alarmieren, sobald es Geräusche gibt;
  • Aufnahmegeräte, die sich nur bei bestimmten Dezibelwert-Geräuschen einschalten;
  • "Manchmal habe ich auch ganz sichtbar ein Mikrofon am Wegesrand installiert und mich in der Nähe versteckt," sagt Mehnert der SZ.
Mehnert, ein 44-jährige gebürtige Kölner, in Niederweiler (bei Freiburg) und Le Parfondrupt (Frankreich) als Künstler tätig - und dessen Werke hier und da an Anselm Kiefer erinnern - will die Menschen aufrütteln, da ihm der Widerstand gegen die NSA-Abhöraffäre insgesamt in der Öffentlichkeit zu lau ist ... Und so dringt er in das Heiligste der Deutschen vor, die nämlich von Alters her ein besonders inniges Verhältnis zum Wald haben sollen (z.B. Lied: Wer hat Dich Du schöner Wald" ...).


Choral: "Wer hat dich, du schöner Wald" .... - S!NEDi-slideshow
auf das Lautsprecher-Icon clicken ...


S!NEDi: Deutscher Wald
Der Wald, der auch für Florian Mehnert "Ursprung, Rückzug, Schutz" bedeutet, wird nun von ihm ebenfalls abgehört. So will er über den Wald als letzte Rückzugsmöglichkeit des modernen Menschen die unsichtbare Bedrohung im Netz sichtbar machen. Und damit zum Nachdenken anregen. Wenn nicht mal mehr die freie Natur vor Ausspähung sicher ist - was soll dann noch sicher sein? Die Absurdität der NSA-Überwachung überhaupt im und durch das Netz will Mehnert mit seinem Lauschangriff im Grünen demonstrieren.



(unter Verwendung von Materialien aus: SZ-Artikel: "Künstler verwanzt Wald", von Ruth Schneeberger | sueddeutsche.de)

DNA: Auf den Spuren unserer Ahnen -

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S!NEDi | graphic: die ahnenreihe - genetisch sortiert


Dass man nun die DNA aus 3000 Jahre alten Höhlenmenschen generieren kann - und abgleichen kann mit der DNA heute lebender Menschen - und dass sich da Gemeinsamkeiten zumindest errechnen - und vielleicht ja auch erkennen lassen - hat man uns gestern in der "Aktuellen Stunde" im WDR-Fernsehen vorgeführt - und eben auch in WDR 5 - in der Sendung "Leonardo" ...  
Mich hat es dazu gebracht - diese Graphic hier oben zu erstellen: Und auch hierbei war das Ausgangsmaterial ein Zufallsfoto aus einer Imbissbude in St. Peter-Ording - und der Rest - also quasi die "genetische Anpassungstour" haben dann "Photoshop"-"Verschönerungs"- und Photobearbeitungs-Filter ausgeführt - allerdings so - wie ich - der "Schöpfer" dieses kleinen Kunstwerkes - das haben wollte ... - in ca. 60 Minuten insgesamt - also etwas schneller als in den 3000 Jahren "real life" - zwischen der Höhle im Sauerland - und den Nachfahren heute in Ostwestfalen-Lippe.




Ein Lemgoer gehört zur ältesten FamilieVerwandt mit einem Höhlenmenschen

Von Thomas Samboll
Eine Höhle im Harz, 3000 Jahre alte Knochen und eine Wissenschaftlerin, die sich vor allem mit der Entschlüsselung alter DNA beschäftigt: Durch diese Kombination erfuhr ein Mann aus Lemgo von seiner Verwandtschaft mit dem Höhlenmenschen M1.

Manfred Huchthausen schaut auf eine Figur in einer Glasvitrine, die den Höhlenmenschen M3 darstellt.
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Willi Huchthausens Cousin Manfred mit der Rekonstruktion eines Höhlenmenschen
Der Beweis ist so groß wie eine Scheckkarte und komplett aus Plastik. Willi Huchthausen hat ihn gerade auf seinen Wohnzimmertisch gelegt, zu Hause im  ostwestfälischen Lemgo. Auf dem Plastikkärtchen ist ein Bild von ihm zu sehen, daneben steht sein Geburtsdatum und ein ungewöhnlicher Vermerk: "Verwandt mit M1, 1000 vor Christus." Ein Scherz? Ganz und gar nicht. Das, was da vor dem 70-Jährigen auf dem Tisch liegt, ist ein offizieller Ausweis, ausgestellt und beglaubigt vom Höhlenerlebniszentrum in Bad Grund im Harz. "Das soll schon so eine gewisse Zugehörigkeit der Familie bedeuten", sagt Willi Huchthausen.
M1, der Mann, mit dem er nach Meinung von Wissenschaftlern so gut wie sicher verwandt ist, ist einer der Stars des Höhlenerlebniszentrums. Dort wurde ein Teil der benachbarten Lichtensteinhöhle nachgebaut, in der 3000 Jahre alte Menschenknochen gefunden wurden – und zwar nicht nur von einem, sondern gleich von 65 Bronzezeit-Genossen. Willi Huchthausen hatte von seinem Cousin Manfred von der Geschichte erfahren. Der wohnt noch heute in unmittelbarer Nähe der Höhle. Der 70-Jährige holt ein Zeitungsfoto hervor: Es zeigt Manfred und den Bronzezeitmann M1, so, wie er vielleicht einmal ausgesehen haben könnte: "M1 sieht aus, wie wir uns einen gut aussehenden, kräftigen, willensstarken Menschen vorstellen", findet Willi Huchthausen. "Er ist jedenfalls sympathisch dargestellt. Ein Dreitagebart, heute modern." Allerdings ist M1 im Höhlenerlebniszentrum nur aus Wachs: "Das ist mehr eine Figur als ein Verwandter."

Wissenschaftler der Uni Göttingen entschlüsseln alte DNA


Susanne Hummel hält einen bronzezeitlichen Speichen-Knochen aus der Lichtensteinhöhle in den Händen
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Susanne Hummel mit einem rund 3000 Jahre alten menschlichen Knochen
Den doch ein bisschen komplizierten Verwandtschaftsverhältnissen der Huchthausens ist man an der Uni Göttingen auf die Spur gekommen. Susanne Hummel leitet hier die Arbeitsgruppe "Analyse alter DNA" und forscht schon viele Jahre an den Knochen aus der Lichtensteinhöhle. Dort lagen sie bei gleichbleibend niedriger Temperatur und eingehüllt in einen dicken Mantel aus Kalk, der im Laufe der Zeit aus dem Gestein herausgewaschen worden war – ein absoluter Glücksfall für die Wissenschaft, betont Susanne Hummel: "Das hat dazu geführt, dass wir dort 3000 Jahre alte DNA finden, die sich aber in so gutem Zustand befindet, wie das unter weniger geeigneten Umständen häufig noch nicht mal bei wenige Jahre alten Skelett-Elementen der Fall sein würde."
Trotzdem gibt es bei der Analyse alter DNA immer wieder dasselbe Problem: In aller Regel ist sie nur noch in so kleinen Mengen vorhanden, dass sie selbst mit modernsten Instrumenten nicht analysiert werden kann. Die Wissenschaftler greifen deshalb zu einem Trick: Sie vervielfältigen die Abschnitte der DNA, die sie besonders interessieren. "Um überhaupt in den Messbereich der Geräte hineinzukommen, mit denen dann hinterher genau untersucht werden kann, wie zum Beispiel der genetische Fingerabdruck aussieht", erklärt Susanne Hummel. "Heutzutage werden solche genetischen Fingerabdrücke beispielsweise genutzt, um Vaterschaftsuntersuchungen zu machen."

Genetischer Fingerabdruck der Bronzezeitmenschen


USA: Erste Verurteilung eines Verbrechers aufgrund eines genetischen Fingerabdrucks
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Der genetische Fingerabdruck beweist Verwandtschaftsverhältnisse
Der "Vaterschaftstest bei den Bronzezeitmenschen" zeigte eindeutig, dass die Höhlenbewohner miteinander verwandt waren. Die Göttinger Forscher hatten damit den ältesten Stammbaum der Welt gefunden, eine wissenschaftliche Sensation. Jetzt war klar: Die Höhle war das Familiengrab einer vermutlich hoch angesehenen Bronzezeit-Sippe. Und, so Willi Huchthausen, "so könnte eventuell auch unser Name entstanden sein: die Hucht, viele, die dort hausen."
Warum es sich um die "Ur-Huchthausens" handeln sollte, kann man mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks allerdings nicht erklären. Damit lassen sich familiäre Beziehungen höchstens über drei Generationen nachweisen – dann sind durch Vererbung zu viele Vermischungen auf dem entsprechenden DNA-Abschnitt eingetreten. Wie aber lässt sich eine Verwandtschaft über 3000 Jahre belegen? "Dafür werden andere Sequenzen benutzt, die tatsächlich unverändert beziehungsweise nur durch seltene Spontan-Mutationen verändert durch die Generationen hinweg vererbt werden", erklärt Susanne Hummel. "In der männlichen Familienlinie sind das Sequenzen, die auf dem Y-Chromosom liegen, also auf dem Geschlechtschromosom."

Massengentest im Umkreis der Lichtensteinhöhle


Chromosomen
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Bestimme Sequenzen auf den Chromosomen sind der Schlüssel
Die Professorin wollte es genau wissen: Sie rief alle männlichen Bewohner der Gegend um die Lichtensteinhöhle zu einem Massengentest auf. Das Ergebnis verschlug den Experten fast die Sprache: Über 40 Jungen und Männer, die ihre DNA untersuchen ließen, waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Nachfahren der Höhlenmenschen. Bei Willi Huchthausens Cousin Manfred fanden die Forscher nahezu gerichtsfeste Beweise, dass er in direkter Linie mit dem Höhlenmann M1 verwandt ist. Und weil Manfred und Willi denselben Urgroßvater haben und damit auch dasselbe Muster auf ihren Y-Chromosomen, gilt auch Willi Huchthausen als direkter Nachfahre – und damit als Mitglied der Familie, die nicht nur den ältesten, sondern auch den längsten nachgewiesenen Stammbaum der Welt hat.

Gewisse Distanz zu den Verwandten aus der Bronzezeit

Rund zwei Stunden Autofahrt liegen zwischen Lemgo und der Lichtensteinhöhle, zwischen Willi Huchthausen und dem Fundort der Gebeine seiner Urahnen. Trotzdem ist er nicht häufig im Harz. Das liegt zum einen an seiner Parkinson-Erkrankung, aber auch an einer gewissen Distanz zu den Bronzezeit-Verwandten. 3000 Jahre sind eben doch eine ganz schön lange Zeit. "Ich weiß ja nicht, was für Menschen das waren, was die da angestellt haben", sagt Willi Huchthausen. "Man kann ja davon ausgehen, dass, wer sich solange behauptet hat, nicht unbedingt der gnädigste und der liebste Mensch war. Die müssen sich ja täglich gegen andere Sippen durchsetzen. Haben sich wahrscheinlich auch immer die schönsten Frauen geholt aus der Nachbarschaft."

... gives you wings: "dies pils verleiht flügel" ...

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S!NEDi|photo|graphic: flying toadstolools - gives you wings
"dies pils verleiht  flügel"


Die Flugangst vorm Fliegen mit Pilzen

Die Wirkung tritt ca. nach einer Stunde ein. Dazu zählen von innen aufsteigende  Wahrnehmungen visueller, akustischer und sensorischer Art. Man hört Geräusche klarer, und auch der Tastsinn kann übersteigert wirken. Es kann zu starken körperlichen Aktivitäten kommen. Gegen Ende kann sich ein tiefer, von starken Träumen begleiteter Schlaf einstellen. Da die Wirkstoffe physiologisch unverträgliche Stoffe sind, können sie meist zu Übelkeit und Erbrechen führen. Auf alle Fälle ist mit einem Kater zu rechnen ... - "Jetlag"



KOALITION: Grenzziehungen gegen Konfluenz...

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S!NEDi|photo|graphic: grenzziehungen mit lücken im gebälk


ANMERKUNG ZU KOALITIONSVERHANDLUNGEN ALLER ART



In meiner Ausbildung zum Gestaltberater vor vielen Jahren haben wir diese "Fälle" oft erörtert: Wenn jemand Probleme hat mit seinen "Grenzen" - seinen "Grenzziehungen" - mit seinem "Standpunkt" - seinem "Kern" - letztlich mit seiner Identität überhaupt - mit seinem: "Wer bin ich eigentlich ???": Wie und wodurch unterscheide ich mich von Anderen - oder vom Anderen ... 
Jemand ist geworden ... - Er ist ... - doch er weiß gar nicht wo er beginnt - wo er anfängt - und wo er aufhört - endet - nicht mehr er selbst ist - wenn er also in der "Konfluenz" lebt: da zerfließt er oft ins All oder so etwas - da wird der Kern, das Ich, die Person und deren Überzeugungen atomisiert - löst sich auf - geht oft auf in diese Welt - in einen anderen Menschen - oder in eine Gruppe von Menschen: Und da sind dann manchmal unkontrollierbare Impulse, die einen beherrschen - oder"fremde Mächte" - und man weiß gar nicht, woher das alles kommt ... 

Konfluente Menschen, die nicht unterscheiden können, was sie selbst und was ihre Partner fühlen, benötigen ein sehr klares, einfaches Gegenüber, einfach um die Erfahrung entwickeln zu können, anders zu sein als der Andere, Grenzen zu ziehen, abgegrenzt zu sein - aber trotzdem im Kontakt zu bleiben ...

Unbedingt hierzu auch: 
http://nunchic.blogspot.de/2012/11/abgrenzungen-grenzen-lattenzaune.html



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