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Chodorkowski (Russland) und Jeremy Hammmond (USA) | Was ist Freiheit ???

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Vor wenigen Wochen verhängte ein New Yorker Bundesgericht gegen den 28-jährigen Jeremy Hammond die rechtlich mögliche Höchststrafe bei einem Geständnis. Hammond ist ein Aktivist und Hacker. Er brach in das Computersystem eines privaten Nachrichtendienstes ein, der Behörden und Unternehmen mit Informationen versorgt, und leitete die gestohlenen E-Mails an WikiLeaks weiter. Außerdem kopierte er Zehntausende von Kreditkartendaten und überwies damit mehrere hunderttausend Dollar an gemeinnützige Organisationen.

Denn anders als Chodorkowski wollte sich Hammond nicht selbst bereichern. Vor Gericht sagte er: "Ja, ich habe Gesetze gebrochen, aber ich glaube, manchmal müssen Gesetze gebrochen werden, damit Veränderungen möglich werden." Hammond wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. So lange saß auch Chodorkowski.

Wird Genschman sich als nächstes für Hammonds Rettung einsetzen? Wird Steinmeier appellieren und Merkel intervenieren? Und was ist mit Edward Snowden?

Der Gulag liegt "gleich nebenan, keine zwei Meter von uns entfernt", hat Solschenizyn einst geschrieben. 
Ob es zu Weihnachten noch weitere "deutsche" Wunder gibt ... ???

aus: S.P.O.N.-Kolumne "Im Zweifel links" -  von Jakob Augstein

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Es wird Weihnachten 
Wer jetzt Dreck am Stecken hat - der verzeiht lieber: der entschuldigt sich lieber: 
Zur Zeit wird allenthalben begnadigt -verziehen, geherzt und geküsst - Aber - der Stern da am Himmel soll kein Brennpunkt sein - Soll mild lächelnd - aber stetig - in aller Ruhe seine Bahn ziehen: 
Wie jetzt - ...: Das ist Euch nicht genug ...Was wollt ihr denn noch: zu Weihnachten ist doch euer Teller voll ...
Langt nur zu ... 
Wie jetzt: Das Krippenspiel - ja - das Krippenspiel ist doch - ist doch in ein paar Szenen nun zu Ende - Und für eine Fortsetzung gibt es kein Drehbuch mehr ... kein Manuskript ... 
Was wollt ihr denn noch ... ??? Immer Weihnachten ... ??? Ihr spinnt wohl - ... Jahraus - Jahrein ... ??? Schön wär's - Aber nun nehmt doch bitte mal Vernunft an ... 
sinedi 

Papst Franziskus is TIME’s Person of the Year for 2013

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aufgeschnappt - aufgelesen, aufgepeppt - weitergesagt


Senkrechtstarter: 
Papst Franziskus ist "Person of the Year" 2013


New York. Papst Franziskus ist für "Time" der "Mensch des Jahres" 2013. Das New Yorker Magazin würdigte den "Superstar jenseits der Siebzig" als "Volkspapst", der die Macht für Reformen habe.
Bild: Time.com

Das "Time Magazine" hat Papst Franziskus zur "Person des Jahres" gekürt. Gewürdigt werden unter anderem sein Verzicht auf große Autos, prunkvolle Kleidung und seine Absage "an Pomp und Privilegien". Der Vatikan zeigt sich erfreut.

Nun ist er auch der Stimmungskönig in den USA. Papst Franziskus (76) ist am Mittwoch zur "Person des Jahres" 2013 des renommierten "Time Magazin" gekürt worden. Eine Ehrung, die genauso schnell kam wie der Friedensnobelpreis für Barack Obama: neun Monate; solange ist Franziskus im Amt. Hoffnungsträger muss man schmieden, solange sie heiß sind - oder, wie ein Papstvertrauter dem Pontifex riet: "Reformen muss man machen, solange der Petersplatz voll ist."

Am Abend des 13. März 2013 sprach der neue Mann an der Spitze von rund 1,2 Milliarden Katholiken von der Mittelloggia des Petersdoms sein kirchliches "Yes, we can", im einfachen weißen Gewand. Bevor er die Menge segnen könne, sollte sie für ihn beten - schon das eine ungewöhnliche Geste, der in den 24 Stunden danach unzählige weitere folgen sollten: Er ließ die schwarze Limousine stehen, um mit den anderen Kardinälen gemeinsam den Kleinbus zum vatikanischen Gästehaus zu nehmen. Am nächsten Morgen, dem ersten als Papst, zahlte er persönlich seine Hotelrechnung.

Besuche in Krankenhäusern, bei Waisen, die spektakuläre Reise auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa, Bäder in der Menge, unter Jugendlichen, Küsse und Umarmungen für einen furchtbar entstellten Kranken. Dazwischen: Reformankündigungen, Telefonate mit Fremden, die ihm verzweifelte Postkarten geschrieben hatten. Öffentliche Reden und Worte der Ermutigung, die, anders bei seinem Vorgänger Benedikt XVI. keinesfalls hohe Theologie, sondern eher praktische Seelsorge darstellen - und direkt ins Herz treffen.

Zugleich halten seine Ansprachen denen einen Spiegel vor, die sie am lautesten loben. Denn die Appelle des Franziskus, sich den Armen zuzuwenden und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, müssen unbequem klingen in den reichen Ländern - auch dann, wenn diese ein hoch organisiertes kirchliches Wohlfahrtssystem unterhalten. Mehr als einmal hat der Mann aus Argentinien bereits gepredigt: Caritas zu delegieren reicht nicht aus. Der einzelne und sein Tun sind gefragt.

Franziskus hat Ende September die Heiligsprechung seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Johannes XXIII. angekündigt; ausgerechnet jener Päpste des 20. Jahrhunderts, denen er mit seinen Eigenschaften vielleicht am meisten ähnelt - und die als bislang einzige Päpste den seit 1927 vergebenen Titel einer "Person des Jahres" erhielten.

Adventliche Stimmung in der katholischen Welt

Johannes XXIII. (1958-1963) war der "Papa buono", der Gefangene besuchte, Witze über seine unattraktive Erscheinung machte und sich selber riet, sich nicht so wichtig zu nehmen. Johannes Paul II. (1978-2005) war ein Star. Ein Mann der gut gesetzten Gesten, gelernter Schauspieler, Meister der Inszenierung.

Und einer, der mit slawischer Sturheit durchsetzte, was er sich in seinen Kopf gesetzt hatte. Das freilich ist noch der ungelöste Wechsel, der in dem Hype um Franziskus und auch in Ehrungen wie der zur "Person des Jahres" steckt. Mit enormem Tempo ist der neue Papst an die Umsetzung seiner Pläne gegangen. Ein Rat von acht Kardinälen der Weltkirche arbeitet an Vorschlägen für eine Reform der Römischen Kurie. Doch zugleich: Am Dienstag wird Franziskus 77 Jahre alt.

Kein Alter für einen Mann mit dieser Energie, mag man einwenden - und als Beleg erneut Johannes XXIII. anführen. Der verkündete in genau diesem Alter die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), das die katholische Weltkirche veränderte wie kein anderes Ereignis des 20. Jahrhunderts.

Einstweilen herrscht vor allem adventliche Stimmung in der katholischen Welt - und das "Time Magazine" hat dem Kranz am Mittwoch eine neue Kerze zugefügt. Fast schon eine schöne Bescherung, wenn am Freitag im Vatikan der Christbaum auf dem Petersplatz erleuchtet wird.

(KNA | domradio)

Weihnachten - in uns ... GOTT nahe zu sein ist mein GLÜCK | impulse für die woche -119

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Herzliche Weihnachtsgrüße 
und ein gutes und gesegnetes 2014



Graphik Jahreslosung 2014: S!NEDi-art

Meinen Weihnachtsgruß 2013 
habe ich diesmal in Beziehung gesetzt 
zu der Jahreslosung 2014: 

Gott nahe zu sein ist mein Glück | Psalm 73,28

Und das ist bei dieser Textaussage ja auch gar nicht so abwegig: Mit Weihnachten kommt Gott ja immer und immer wieder neu als Kind, als Mensch in diese Welt - und in diesem Zur-Welt-Kommen schenkt er sich uns - auch innerlich und äußerlich wahrnehmbar - in seiner allernächsten Nähe und Berührung - hier - mitten in und unter uns ...  

Meister Eckhart hat schon vor rund 800 Jahren zum Weihnachtsfest gesagt: 

„Wir feiern Weihnachten, auf dass diese Geburt auch in uns geschieht. Wenn sie nicht in mir geschieht, was hilft sie mir dann? 
Gerade, dass sie auch in mir geschieht, darin liegt ja alles.“

Und:„Mein Dasein hängt daran, dass Gott mir nahe ist und gegenwärtig“ …,
sagt Meister Eckhart dazu weiter ... 

Ja - wenn wir Gott als dieses Kind in der Krippe betrachten und als Weihnachten feiern, fühlen wir unwillkürlich gleichzeitig innerlich das ewige Kind „in uns“ - das ja wie ein lichter Kern uns allzeit von Anfang an begleitet und bei uns ist und mit uns geht ... Alle seelische Verwundung heilt, wenn wir dieses Kind „in uns“ aufspüren und erwecken lernen - und uns mit ihm versöhnen können im inneren Dialog ... - ja - wenn wir ihm ermöglichen, aus seinem Krippendasein - wo es ja „in Windeln gewickelt“ liegt - sich mit uns weiter zu ent-wickeln und sich durch uns weiter ent-wickeln lässt - und uns so Gestalt gibt. 

Weihnachten bringt uns in Beziehung mit Gottes unmittelbarer Nähe in diesem „inneren Kind“ - und so zu unserem einzigartigen lebenslangen Werden und Gedeihen - hin zu unserem individuellen Sosein im Hier und Jetzt: unserem jeweils einmaligen und unverwechselbaren Habitus. In seiner einzigartigen Weise verkörpert so jedes Lebewesen einen besonderen Aspekt Gottes - der sich durch uns zum Ausdruck bringen will durch seine unmittelbare Nähe und sein Wirken - um uns so auch äußeres Profil zu verleihen ...

Dadurch wächst in uns aber diese tiefe Ahnung, nämlich dass uns Gott durch die Geburt dieses Kindes gleichzeitig auch seine Würde und Ge-Wissen schenkt: Weihnachten ist diese alljährliche - ja täglich - erkennbare Ge-Wissheit, dass Gott ins Leben weckt und es entwickelt und aufblühen lässt - immer wieder aufs Neue ...

„Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo – du fehlst ihn für und für!“ 
sagt dazu Angelus Silesius …




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"Das innere Kind" in der Literatur:
  • Aussöhnung mit dem inneren Kind von Erika J. Chopich, Margaret Paul und Angelika Bardeleben (2009)
  • Das Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem inneren Kind von Erika J. Chopich, Margaret Paul und Tatjana Kruse (1. Januar 2005)
  • Befreie dein inneres Kind: Wie Sie sich selbst geben, was Ihnen Ihre Eltern nicht gaben (HERDER spektrum) von Mike Hellwig (5. April 2011)
  • Versöhnung mit dem inneren Kind: Von der heilenden Kraft der Achtsamkeit von Thich Nhat Hanh und Ursula Richard (4. Oktober 2011)
  • Das innere Kind umarmen: Die Kraft der Gefühle nutzen und Verhaltensmuster ändern von Kim-Anne Jannes (1. März 2013)
  • Die Heilung des inneren Kindes: Sieben Schritte zur Befreiung des Selbst von Susanne Hühn (5. Januar 2008)
  • Mit der Kindheit Frieden schließen - Wie alte Wunden heilen von Ulrike Dahm (11. Januar 2011)
  • Das Kind in uns. Wie finde ich zu mir selbst von John Bradshaw und Bringfried Schröder (14. August 2000)
  • Das innere Kind wird erwachsen: Konflikte mit den Eltern loslassen und frei werden (HERDER spektrum) von Cornelia Nack (9. August 2011)
  • Das Innere-Kinder-Retten: Sanfte Traumaverarbeitung bei Komplextraumatisierung von Gabriele Kahn (1. November 2010)
  • Innere Kinder, Täter, Helfer & Co: Ego-State-Therapie des traumatisierten Selbst von Jochen Peichl (August 2011)
  • Hand in Hand mit dem inneren Kind (MVG Verlag bei Redline): Wie Sie Bedürfnisse aus der Vergangenheit erfüllen... von Gabriela Bunz-Schlösser (1. Januar 2006)
  • Das verlassene Kind. Gefühlsverletzungen aus der Kindheit erkennen und heilen von Dr. med. Daniel Dufour (15. Mai 2012)
  • Kraftquelle Inneres Kind: Was uns nährt, tröstet und lebendig macht von Susanne S. Weik (1. März 2011)
  • Befreie und heile das Kind in dir: Geführte Meditation zur Verwandlung deines inneren Kindes von Robert Th Betz (19. Oktober 2005) - Audiobook

2013 - schlaglichter - ungeordnete highlights an john lennon | von S!NEDi

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SCHLAGLICHTER 2013

ungeordnete highlights aus den
S!NEDi-archiven
x-mas-song: john lennon
     
please click on the speaker-icon ...





Edward Snowden ist meine Person des Jahres - und natürlich ein Held ...

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augeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - weitergesagt

Snowden und die NSA-Enthüllungen 2013

Verräter, Hacker oder Held?

Am Ende des Jahres seiner Enthüllungen über die US-Geheimdienste sieht Ex-NSA-Mitarbeiter Snowden seine Mission als erfüllt an. Was er ans Tageslicht beförderte, stempelte ihn für die einen zum Verräter, für andere zum Helden. Doch seine größte Angst bleibt.


S1NEDi|photomontage: Edward Snowden - abgeschirmt



Von Rolf Büllmann, BR-Hörfunkstudio Washington | tagesschau.de

Edward Snowden ist vieles: Je nachdem, wen man fragt, bekommt man unterschiedliche Antworten. Für US-Präsident Barack Obama ist er einfach ein Hacker, jedenfalls kein Patriot. Für John Boehner, den ranghöchsten Republikaner in Washington, ist er ein Verräter. Für seine Anhänger und Unterstützer ist Snowden ein Held. Auf alle Fälle ist er zu einer der wichtigsten Personen des Jahres 2013 geworden.

"Mein Name ist Ed Snowden"

Das hat er wohl schon geahnt, als er kurz nach der Veröffentlichung der ersten Geheimdokumente, die er weitergegeben hat, in Hongkong ein Interview gab. "Mein Name ist Ed Snowden, ich bin 29 Jahre alt, und ich arbeite für Booze Allen Hamilton als Infrastruktur-Analytiker für die NSA in Hawaii", sagte er. Es hörte sich so unaufgeregt an, was dieser schmale, junge Mann mit drei-Tage-Bart und Brille über sich selber zu sagen hatte. Am Anfang des Interviews jedenfalls. Als er sich dann aber über seine Motive äußerte, wurde es deutlich spannender.

Edward Snowden sagt, er hätte sogar US-Präsident Obama überwachen können.

"Wenn man in der Position ist, besonders viel sehen zu können - wie ein System-Administrator bei diesen Geheimdiensten - dann kriegt man viel mehr mit als der normale Angestellte. Man sieht Dinge die verstörend sind, und man erkennt, dass da Missbrauch geschieht", sagte Snowden. Und das, so fügte er hinzu, sei etwas, was er irgendwann einfach nicht mehr habe akzeptieren können: dass die Geheimdienste de facto unkontrolliert in die Privatsphäre der Menschen eingedrungen seien.

US-Regierung bestreitet Vorwürfe

Das sind schwere Vorwürfe, die die US-Regierung zurückweist: Die Arbeit der NSA und anderer Geheimdienste sei immer kontrolliert worden, sagt sie. Doch Snowdens Aussagen und die Dokumente, die er weitergegeben hat, haben viele die Frage stellen lassen: War die Kontrolle streng genug?

Snowden jedenfalls behauptete: "Nicht alle Analysten haben Zugriff auf alles - aber ich hätte von meinem Arbeitsplatz aus jeden überwachen dürfen - Dich oder Deinen Steuerberater, einen Bundesrichter oder sogar den Präsidenten, wenn ich seine persönliche E-Mail-Adresse gehabt hätte."

Asyl in Russland

Das ist starker Tobak, und wer derartige Informationen weitergibt, weiß, dass er damit gegen Gesetze verstößt. Snowden hat sich deshalb abgesetzt - erst nach Hongkong - und hat dann schließlich Asyl in Russland bekommen, wo er bis heute lebt.

Der Grünen-Politiker Christian Ströbele, der ihn dort besucht hat, sagt: "Herr Snowden ist gesund. Ich würde sagen - nach äußerem Anschein - ein junger Mann, kerngesund und gut drauf, munter." Doch sicher nicht nur munter. Dafür hat er zu viel aufgegeben und zu viel riskiert.

Kann Snowdens Handeln etwas bewirken?

Gleichzeitig sorgt er sich, ob sein Handeln überhaupt etwas bewirken kann. Das sei seine größte Angst, sagt er, dass sich gar nichts ändert. Doch diese Angst ist wohl unbegründet.


Snowden hat eine Debatte in Gang gesetzt.

Die US-Regierung muss sich nach den Veröffentlichungen der Snowden-Dokumente einiges anhören: von Verbündeten, die ganz und gar nicht erfreut darüber sind, dass sie abgehört werden - Kanzlerin Angela Merkel wird ihr Handy wohl nie wieder völlig unbeschwert nutzen. Und der US-Präsident musste einräumen: "Die Geheimdienste sollten nicht unbedingt alles tun, nur weil sie es tun können." Das sagte Obama nachdem bekannt wurde, wie viel Daten die NSA tatsächlich abfängt, untersucht und speichert.

Die Debatte darüber, ob es nicht Zeit ist, die neuen technischen Möglichkeiten anzuerkennen und den Geheimdiensten strengere Regeln aufzuerlegen, ist in vollem Gange. Und allein das zeigt, dass Edward Snowden tatsächlich eine der wichtigsten Personen des Jahres ist - ob man ihn nun einfach nur als Hacker sieht oder als Verräter oder als Held.

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Whistleblower zieht Bilanz

Snowdens Weihnachtsbotschaft

Ein halbes Jahr war Pause, nun meldet er sich zurück: Edward Snowden hat sich erstmals nach seinen Geheimdienst-Enthüllungen wieder zu Wort gemeldet.


Screenshot der "Washington Post" mit Snowden-Interview | tagesschau.de


In einem ausführlichen Interview mit der "Washington-Post" zog er eine positive Bilanz. "Was meine persönlichen Bedürfnisse betrifft, ist das Ziel erreicht. Ich habe bereits gewonnen." Er sei persönlich zufrieden, weil Journalisten in der Lage gewesen seien, die Geschichte über das massenhafte Sammeln von Internet- und Telefondaten zu erzählen.

Schlimmer als bei George Orwell

Im britischen Sender Channel 4 hielt er außerdem eine Ansprache - eine alternative Weihnachtsbotschaft, die am Abend ausgestrahlt wurde. Snowden warnte in dem 100-sekündigen Video vor dem Totalverlust der Privatsphäre. Die Überwachung sei bereits weiter vorangeschritten als von George Orwell in seiner Vision vom "Big Brother" im Roman "1984" beschrieben. "Wir haben alle Sensoren in unseren Taschen, die uns verfolgen, wohin wir auch gehen." Die Kinder von heute würden groß ohne zu wissen, was es bedeute, einen nicht aufgezeichneten oder privaten Augenblick zu haben.

Die Privatsphäre eines jeden Menschen sei aber wichtig und müsse bewahrt werden. "Die Diskussionen, die jetzt statt finden, entscheiden darüber, welches Vertrauen wir in die Technologie und unsere Regierung setzen können", sagte Snowden weiter und appellierte an die Zuschauer. "Zusammen können wir hier eine bessere Balance finden und die Massenüberwachung beenden. Wenn die Regierung wirklich wissen will, was wir denken, dann soll sie uns fragen. Fragen ist allemal billiger als spionieren."

Nach Angaben der britischen Zeitung "The Guardian" entstand der kurze Film in Russland in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Laura Poitras, die mit Snowden bei der Veröffentlichung von Geschichten über die NSA eng zusammengearbeitet habe. Es handelt sich um den ersten Fernsehauftritt von Snowden seit seiner Ankunft in Moskau.


Der britische Sender Channel 4 strahlt seit Jahren eine alternative Weihnachtsansprache aus - gut eine Stunde nach der offiziellen Ansprache von Königin Elizabeth II. Redner waren beispielsweise 2008 der umstrittene damalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad und 1999 und 2004 die fiktionalen Charaktere Ali G. und Marge Simpson.

J.-P. Marquardt. ARD London | tagesschau.de

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Snowden zu seinen NSA-Enthüllungen

"Ich habe bereits gewonnen"

Nach seinen Enthüllungen über die Arbeit des US-Geheimdienstes sieht der frühere NSA-Mitarbeiter Snowden seine Mission als erfüllt an. Er habe bereits gewonnen, sagte er der "Washington Post". Er betonte, weder ein Überläufer zu sein noch die NSA zerstören zu wollen.

Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington

"Was meine persönliche Genugtuung betrifft, ist für mich die Aufgabe bereits erfüllt. Ich habe bereits gewonnen", sagt der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden wörtlich in seinem Exklusiv-Interview mit der "Washington Post".

Nachdem die Journalisten ihre Arbeit aufgenommen hätten, sei alles, was er vorgehabt habe, bestätigt worden. Ihm sei es schließlich nicht darum gegangen, die Gesellschaft zu verändern. Sondern er habe die Gesellschaft in die Lage versetzen wollen selber zu bestimmen, ob sie sich ändern wolle, fügt Snowden in dem Interview hinzu, das ein "Washington-Post"-Reporter in Moskau führte und das in der Nacht in der Online-Ausgabe der Zeitung veröffentlicht wurde.


Foto: DPA | heute.de


Snowden: Will NSA nicht zerstören, sondern verbessern

Snowden betont, ihm gehe es nicht darum, Amerikas Geheimdienst NSA zu zerstören, sondern ihn zu verbessern. Er arbeite immer noch für die NSA. Nur sei der Geheimdienst der einzige, der das nicht begreife. Viele seiner ehemaligen Kollegen seien erstaunt gewesen, dass sie mehr Informationen über Amerikaner in den USA sammelten als über Russen in Russland. Viele seien darüber beunruhigt gewesen.


Snowden habe wenig über sein persönliches Leben in Russland preisgegeben, schreibt der "Washington-Post"-Reporter. Er sei in Russland, weil er keine andere Wahl gehabt habe, nachdem die USA ihm den Reisepass entzogen hätten, betont der Whistleblower. Weder habe er eine Beziehung zur russischen Regierung noch gebe es irgendwelche Abmachungen mit ihr. Er sei kein Überläufer. Wenn er überhaupt die Seiten gewechselt habe, dann von der Regierung zur Öffentlichkeit, wird Snowden in der Online-Ausgabe der "Washington Post" zitiert.


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Edward Snowden: Weihnachtsansprache in Channel 4 - England

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England: 

TV-Weihnachtsansprache von Edward Snowden in Channel 4

Der britische Sender Channel 4 strahlt seit Jahren eine alternative Weihnachtsansprache aus - gut eine Stunde nach der offiziellen Ansprache von Königin Elizabeth II. Redner waren beispielsweise 2008 der umstrittene damalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad und 1999 und 2004 die fiktionalen Charaktere Ali G. und Marge Simpson.




Und hier ist ein Transcript:

Update: Deutsche Version wurde von Piratenpartei übersetzt.

Hallo und Frohe Weihnachten! Ich fühle mich geehrt, die Gelegenheit zu haben, heuer mit Ihnen und Ihrer Familie sprechen zu dürfen. Unlängst haben wir gelernt, dass unsere Regierungen in Zusammenarbeit ein weltweites Überwachungssystem geschaffen haben, das alles, was wir tun, beobachtet. Der Brite George Orwell hat uns vor den Gefahren solcher Information[ssammlung] gewarnt. Die Überwachungsmethoden in seinem Buch – Mikrofone, Videokameras, Fernseher die uns überwachen – sind nichts gegen das, was heute verfügbar ist. Wir tragen Sensoren in unseren Taschen, die aufzeichnen, wohin wir auch gehen.

Bedenken Sie, was das für die Privatsphäre eines durchschnittlichen Menschen bedeutet. Ein Kind, das heute geboren wird, wird ohne jegliche Vorstellung von Privatsphäre aufwachsen. Es wird niemals wissen, was es bedeutet, einen privaten Moment nur für sich zu haben; einen Gedanken, der nicht aufgezeichnet und analysiert wird. Das ist ein Problem, denn die Privatsphäre ist wichtig. Die Privatsphäre ist es, die uns ermöglicht herauszufinden, wer wir sind und wer wir sein wollen.

Die Debatte, die heute stattfindet, wird bestimmen, wie sehr wir sowohl der Technologie, die uns umgibt, als auch dem Staat, der sie reglementiert, vertrauen können. Gemeinsam können wir eine bessere Ausgewogenheit finden, die Massenüberwachung beenden und die Regierung daran erinnern: Wenn sie wirklich wissen will, was wir denken, ist Nachfragen immer günstiger als Spionieren. Für alle, die da draußen zuhören: Danke und Frohe Weihnachten.

Originalversion:

Hi and merry christmas. I am honored to have a chance to speak with you and your family this year. Recently we learned that our governments, working in concert, have created system of worldwide mass surveillance watching everything we do.

Great Britain’s George Orwell warned us of the danger of this kind of information. The types of collection in the book, microphones, video cameras, TVs that watch us, are nothing compared to what we have available today. We have sensors in our pockets that track us everywhere we go. Think about what this means for the privacy of the average person. A child born today will grow up with no conception of privacy at all. They’ll never know what it means to have a private moment to themselves, an unrecorded, unanalyzed thought. And that is a problem. Because privacy matters. Privacy is what allows us to determine who we are and who we want to be.

The conversation occurring today will determine the amount of trust we can place both in the technology that surrounds us and the government that regulates it. Together we can find a better balance, end mass surveillance and remind the government that if it really wants to know how we feel, asking is always cheaper than spying. For everyone out there listening, thank you and merry christmas.

Quelle: https://netzpolitik.org/2013/bbc-weihnachtsansprache-von-edward-snowden/

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Glaube: Religion als Medikament | Weitere "Befunde" von SPIEGEL.de

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Glaube

Unsere tägliche Gesundheit gib uns heute

Von Christian Heinrich | SPIEGEL.de


Hält uns der Glaube gesund? Einige Studien belegen, dass religiöse Menschen länger leben und seltener krank werden. Doch die Ergebnisse sind umstritten. Mediziner und Psychologen sind den Wirkungen von Religiosität auf der Spur.

Wer noch zu jenen gehört, die Weihnachten feiern, weil in diesen Tagen vor zwei Jahrtausenden Jesus Christus geboren wurde, dürfte sich über die Aussage des Wiener Psychiaters Raphael Bonelli zunächst freuen: "Wenn Religion eine Pille wäre, dann wäre sie heute wohl als Medikament zugelassen."

Bonelli hat kürzlich zusammen mit Kollegen der Duke University zahlreiche Studien über den Einfluss von Religion auf die psychische Gesundheit gesichtet und verglichen. Im "Journal of Religion and Health" kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss: Suchtkrankheiten, Suizid und ein Stück weit auch Depressionen kommen bei religiösen Menschen seltener vor als bei Atheisten.




Laut Bonelli, der die Forschungsgruppe Neuropsychiatrie an der privaten Sigmund-Freud-Universität Wien leitet, ist das auch gut erklärbar: "Viele Menschen sind heute auf sich selbst zurückgeworfen, sie fühlen sich manchmal förmlich in sich selbst gefangen und damit isoliert." Religion verweise transzendent auf etwas Höheres, man habe das Gefühl, "nur" ein Geschöpf eines Schöpfers zu sein - und das hat Bonelli zufolge etwas Beruhigendes: "Der Gläubige weiß, da gibt es jemanden, der ihn in der Hand hält und der für ihn sorgt. Man fühlt sich geborgen, und das schafft psychische Stabilität."

Schützt Glaube auch vor Bluthochdruck und Herzinfarkt?

Wie sich der religiöse Glaube auf die Gesundheit auswirkt, ist seit Jahrzehnten eine viel und hitzig diskutierte Frage, die Ergebnisse sind oft so interessant wie umstritten. Vor allem in Bezug auf Suizid und Suchtkrankheiten hat Bonelli nun mit seiner groß angelegten Untersuchung zeigen können, dass eine positive Wirkung des religiösen Glaubens hier hochwahrscheinlich ist.

Aber was ist mit körperlichen Erkrankungen? Schützt der Glaube womöglich auch vor Bluthochdruck, Herzinfarkt, Infektionskrankheiten?

Zwar gibt es jede Menge Studien, die das andeuten. So wollen etwa Wissenschaftler der Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Trondheim herausgefunden haben, dass Kirchgänger einen niedrigeren Blutdruck haben als Nichtgläubige. Andere Studien aus den USA bringen die höhere Lebenserwartung in bestimmten Gebieten mit der höheren Zahl der Kirchen dort in Verbindung.

Die meisten solcher Untersuchungen aber sind mit Vorsicht zu genießen, oft sind die Teilnehmer vorselektiert, negative Ergebnisse werden nicht veröffentlicht. "Besonders in den USA steckt hinter vielen Studien auch massive Lobbyarbeit", sagt Sebastian Murken, Religionspsychologe an der Universität Marburg. Kaum eine der Studien sei bei genauerer Betrachtung belastbar.

Sollte an manchen positiven Ergebnissen doch etwas dran sein, liegt es höchstwahrscheinlich nur indirekt an der Religion: Gläubige Menschen haben oft ein besseres Gesundheitsverhalten, sie ernähren sich gesünder und treiben mehr Sport. Auch ein gutes soziales Netzwerk und Partnerschaften, in denen religiöse Menschen häufiger leben als Atheisten, schützen erwiesenermaßen vor allen möglichen Arten von Krankheiten. Es scheint also gar nicht der Glaube an einen Gott zu sein, der die Menschen gesund hält, sondern ihr gesundheitsförderndes Verhalten sowie positive Erkenntnisse, die den Umgang mit der Krankheit erleichtern.

Glaube ist nicht gleich Glaube

Dabei trägt Glaube nicht immer zu einem gesundheitsfördernden Verhalten bei. Auf den Einzelnen kann er auch negative Auswirkungen haben, wie Bonelli herausgefunden hat. Der Psychiater unterscheidet zwei Arten von Religiosität. Die sogenannte intrinsische Religiosität ist motiviert um der Religion willen, man glaubt an Gott, weil man überzeugt ist, dass es ihn tatsächlich gibt. Die extrinsische Religiosität aber ist oft angst- oder giergesteuert. In die Kirche geht man vor allem, weil man andernfalls die Konsequenzen fürchtet, oder weil man von allen geliebt werden will.
Gerade diese Art der Religiosität kann negative Effekte haben. "Wenn etwas schiefläuft, interpretieren manche es schnell als Strafe", sagt Bonelli. "Die Betroffenen haben Angst, und diese setzt sie weiter unter Stress." Der Psychiater bezeichnet das Phänomen als "neurotische Religiosität". Zwar seien solche Fälle selten, aber sie kämen vor.

Intrinsische Religiosität aber, die noch am ehesten einen positiven Effekt auf die eigene Gesundheit hat, lässt sich nicht einfach lernen. Es sei zum Beispiel unmöglich, intrinsisch zu glauben, weil man weiß, dass man davon womöglich gesünder würde, sagt Bonelli: "Das kann man nicht wie auf Knopfdruck an- und ausschalten." Religion ist eben doch keine Pille.

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Tja - das ist wieder einmal so ein pseudowissenschaftlicher "typischer"SPIEGEL-Artikel ...: Sie erinnern mich - wie bereits die Titelgeschichte im SPIEGEL-Heft 52/2013 "Woran glaubt der Mensch" - an ein früheres Kinderspiel: Da haben wir ein altes Portemonnaie halb offen auf den Gehweg gelegt - und daran einen Faden gebunden - und immer wenn sich die "Finder" bückten, um die Geldbörse aufzuheben - zogen wir an den Faden - und "Schwupps": der Traum, sich auf billige Art und Weise zu bereichern - war dahin ...

Ja - also Vorsicht - mit einer solchen ähnliche inneren Enttäuschungs-Mechanik wird der wirklich "Suchende" - und davon soll es ja trotz allen Besserwissens noch genug geben - von der SPIEGEL-Glaubens-Fachredaktion "beglückt": Die Überschriften locken den Suchenden an - der eh schon "Wissende" wird sich einen feuchten Kehricht darum kümmern - er sucht nach Antworten auf seine "ewigen Fragen" - und "Schwupps", zieht ihm 
der SPIEGEL zumindest die Zeit des Lesens aus der Tasche (Sie wissen ja: "Zeit ist Geld" - und alle verplemperte Zeit ist trotzdem "Lebens-Zeit", die nun verloren ist ...) - sie bringt ihm aber auch keinen "inneren" Gewinn ...: Alles wird zwar vage angerissen - aber dann mit ebenso vagen Gegenargumenten und zitierten "Gegengutachten" wieder auf den "Status Quo" zurückgebracht - gerade in Sachen "Glauben": Da bedient man sich dann den etwas windigen Argumenten, dass der Glaube gesundheitliche Vorteile bringen könne, was ja von vornherein eine objektiv "unlösbare Problemstellung" ist, die keiner weiteren "wissenschaftlichen Verifizierung" tatsächlich standhalten kann: Und man hätte auch den ganzen Artikel mit einem Bibelwort "abkürzen" können: 

Das vierte Gebot Gottes lautet nämlich: "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden !"
Also - wer seine tatsächlichen biologischen Eltern - aber eben auch Gott "als seinen Vater und Mutter" - als seine ewigen Eltern - empfindet und  ehrt, dem wird es - aufgrund der ihm zuwachsenden Geborgenheit und inneren Sicherheit und seinem so erlangten Selbstbewusstsein, seiner Zufriedenheit und seinem inneren Reflexions- und Meditationsvermägen ("Liebe Deinen Nächsten - wie Dich selbst ...") dadurch - sicherlich auch "wohl ergehen" können - und wem es wohl ergeht, der lebt ja meistens länger als vielleicht der, dem es gar nicht so wohl ergeht ...

Und im sogenannten "Vaterunser"-Gebet heißt es nach der "Bibel in gerechter Sprache":

So also betet:
Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel,
dein Name werde geheiligt.
Deine gerechte Welt komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf der Erde.
Das Brot, das wir brauchen,
gib uns heute.
Erlass uns unsere Schulden,
wie auch wir denen vergeben,
die uns etwas schuldig sind.
Führe uns nicht zum Verrat an dir,
sondern löse uns aus dem Bösen.

Matthäusevangelium, Kapitel 6, 9-13,"Bibel in gerechter Sprache"


S!NEDi: MEISTER ECKHART-Bildcollage
Dem ist also eigentlich gar nichts hinzuzufügen - und der SPIEGEL hätte sich wieder einen Artikel mehr "über den Glauben" sparen können - eben in diesem vermaledeiten pseudowissenschaftlichen Sinne von "Gut - dass wir mal drüber geschrieben haben" ...: Es bedarf nämlich immer der Bitte, des Gebets, um ein zufriedenes und gesundes Leben, in dem wir bitten um das Brot, das wir zum Essen brauchen, um den Erlass unserer Schuld, wenn auch wir vergeben, und dass wir Gott ("Vater und Mutter" im "Himmel"...) nicht einfach andauernd verraten - und ihn in unserer "Allwissenheit" und unserer menschlichen Hybris einfach gänzlich verleugnen und ins "Jenseits" befördern - ja - dass ER/SIE uns aus dem Bösen löst ... Da ist also kein Platz für eine dem Glaubenden mitgelieferte "Gewissheit" von vornherein...- mit dem Slogan: Wer glaubt lebt gesund"... - das ist ein laufendes Gebet - eine immer wieder erneute Bitte - ein laufender Prozess im Dialog - ...und meinetwegen "bis in alle Ewigkeit" - und nicht abzutun mit einem in dem Artikel zumindest anklingenden apostrophierten Rezept: "Man nehme" ...

 

Femen: Nackt-Protest im Kölner Dom

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"I am God" - Femenprotest im Kölner Dom | Foto: DPA/SPIEGEL-ONLINE.de

Weihnachtsmesse mit Kardinal Meisner: 

Femen-Aktion im Kölner Dom

Für den Erzbischof war die barbusige Protestaktion schnell erledigt: Kardinal Meisner weihte den Altar im Kölner Dom erneut und schloss die Femen-Aktivistin in seine Gebete ein. Andere sparten nicht mit Kritik - darunter der Grüne Volker Beck.


Köln/Berlin - Die Protestaktion einer nackten Aktivistin auf dem Altar des Kölner Doms während der Messe am ersten Weihnachtstag ist auf deutliche Kritik gestoßen. Der religionspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, bezeichnete sie als respektlos und "eine unnötige Störung der Gläubigen beim Gottesdienst". Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, nannte die Aktion einer Femen-Aktivistin verletzend und rücksichtslos.

Die 20-jährige Frau war am Mittwoch kurz nach Beginn des Gottesdienstes mit Kardinal Joachim Meisner nur mit einer Art Lendenschurz bekleidet auf den Altar gesprungen. Sie hatte sich die Worte "I am God" ("Ich bin Gott") auf den nackten Oberkörper gemalt und sich mit nach oben gereckten Armen der Gemeinde zugedreht. Die Frau, die der Protestorganisation Femen angehört, wurde nach wenigen Minuten von den Ordnungskräften im Dom abgeführt.

Nach Angaben einer Kölner Polizeisprecherin vom Donnerstag wurde gegen sie Anzeige erstattet wegen Störung der Religionsausübung und Hausfriedensbruchs. Für Ersteres können eine Geldstrafe oder sogar bis zu drei Jahre Haft drohen.

Bei der Frau handelt es sich Berichten zufolge um die Femen-Aktivistin Josephine Witt aus Hamburg, die bereits auf der Hannover-Messe gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin demonstrierte und wegen barbusiger Proteste in Tunesien mehrere Monate im Gefängnis saß.

"Kein übergroßes Bohei"

Für den bald aus seinem Amt scheidenden Kölner Kardinal Meisner, der die Messe las, war der Zwischenfall eine denkwürdige Geburtstagsüberraschung: Der konservative Kleriker feierte am Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Meisner gab sich unbeeindruckt: "Jeder hat den Segen verdient. Sogar die verwirrte Frau vorhin. Sie schließe ich mit ein, sie hat es wohl auch am nötigsten", sagte er dem "Express" zufolge.

ZdK-Präsident Glück kritisierte, es gebe "kein Argument, das eine solche Aktion rechtfertigt". Derartige Provokationen zielten darauf ab, andere Menschen zu verletzen, und hätten "mit dem demokratischen Recht auf Demonstration im öffentlichen Raum nichts zu tun".

Der religionspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, erklärte in Berlin, auch vor den Toren des Doms "hätte es genügend Möglichkeiten gegeben, Kritik an Kardinal Meisner oder auch der katholischen Kirche zu üben". Die Störung eines Gottesdienstes wie einen Hausfriedensbruch zu bestrafen, sei "angemessen". Beim Strafmaß für Störung der Religionsausübung sowie beim alten Gotteslästerungsparagrafen sehe er allerdings Reformbedarf, weil hier die Strafandrohung zu hart sei.
Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp nannte die Aktion in der Online-Ausgabe des "Kölner Stadt-Anzeigers""indiskutabel". Er wolle darum aber "kein übergroßes Bohei" machen. "Man sollte so etwas nicht durch übertriebene Öffentlichkeit aufwerten", sagte er.

Nach dem Vorfall hätten Kardinal Meisner und der Domzeremoniar eine symbolische Reinigung des Altars vorgenommen. Meisner habe ein Gebet gesprochen und den Altar mit Weihwasser besprengt.

SPIEGEL.de 


 


NACKT-PROTEST IM KÖLNER DOM
Meisner findet die richtigen Worte


Auf die barbusige Provokation während der Messe am ersten Weihnachtstag im Kölner Dom hat Kardinal Joachim Meisner genau richtig reagiert. Die katholische Kirche hält derartige Dummheiten aus - auch ohne Strafrecht.

Ein Kommentar.  Von Joachim Frank | Kölner Stadtanzeiger

Nicht mal ignorieren. Das ist wohl die beste Reaktion auf die Störung des Weihnachtshochamts im Kölner Dom. Denn die hinlänglich bekannten barbusigen Provokationen der Femen-Aktivistinnen zielen in diesem Fall natürlich auch darauf, dass Kardinal Joachim Meisner und seine Mitarbeiter die vermeintliche Prüderie und (sexuelle) Verspanntheit der katholischen Kirche durch Empörungsbekundungen unter Beweis stellen. Also gilt es für die Kirchenvertreter, nicht über dieses Stöckchen zu springen. Meisners spontane Worte - eine Mischung aus Unverständnis und Gelassenheit - waren deshalb genau richtig.

Ein Ärgernis ist der als (kirchen-)politische Aktion getarnte Exhibitionismus trotzdem. Weihnachten, ein voller Dom, Meisners 80. Geburtstag - diese Kombination garantiert maximale Aufmerksamkeit. Dass es der jungen Frau dabei ernsthaft darum ging, sexistische und patriarchale Strukturen der katholischen Kirche anzuprangern, das soll sie ruhig erzählen. Und wer will, soll ihr diese Schnurre glauben. Sie überhöht ein bisschen Lust an billigem Krawall so erwartbar, dass es fast schon wieder lustig ist.

Um die entscheidende Differenz zwischen spätpubertierendem Quatsch und Protest deutlich zu machen, genügt der Vergleich des Kölner Akts mit der Aktionskunst der russischen Band Pussy Riot in der Moskauer Erlöserkathedrale. Die Punkerinnen dort trafen sehr präzise diverse Schwachstellen ihrer Gesellschaft: die skandalös enge Verbandelung zwischen der orthodoxen Kirche und dem russischen Staat ebenso wie die autokratische, ja diktatorische Herrschaft in Putins Russland. Pussy Riot ging ein hohes Risiko - und bekam prompt die Härte des Regimes zu spüren.

Nichts davon muss die Provokateurin im Dom mit ihrem Larifari fürchten. Gut so. Eine starke Institution wie die katholische Kirche, mächtige Hierarchen und glaubensstarke Katholiken halten allerhand Dummheiten aus und brauchen nicht das Strafrecht, um die Regeln des Anstands und des Respekts für ihre religiöse Praxis zu  reklamieren. Rückhalt und Verständnis der Öffentlichkeit - auch der nicht kirchlich gebundenen - werden dann am größten sein, wenn die Kirche sich von ihrer im besten Sinn honorigen Seite zeigt. Vor allem an Weihnachten, dem Fest der Liebe und des Friedens.

............................................

Tja - so allmählich nützen sich diese Protestformen der Femen und der Nacktdemonstrantinnen ab, die in Russland und in den arabischen Staaten sicherlich ihre gesellschaftspolitisch bedingten Berechtigungen haben, hier im satten Westen aber gehen die Aktivistinnen wenig persönliches Risiko ein - und übrig bleibt eigentlich nur ein wenig Klamauk ... - es ist nicht mehr das, was es einst war ... Wie schnell aber nun hierbei ganze Foto-Strecken und ein Youtube-Video - alles wohlfeil fotografiert und gefilmt - in den Medien erscheinen und hochgeladen werden, macht die Angabe der Femen-Aktivistin Witt, es habe sich um eine "Mono-Aktion" ihrer Organisation gehandelt, für mich zumindest fragwürdig und zweifelhaft ... Und die "gelassene" Reaktion im Kölner Dom erscheint ja auch irgendwie etwas zu "wohlweislich" - als habe man damit gerechnet ... - aber vielleicht ist das ja auch nur die Kraft der "Gelassenheit", die in der Spiritualität liegt ...

thoughts are free | graphik zwischen den jahren

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S!NEDi: thoughts are free








bei genauer hinsicht
haben manche
einen knick in der optik
bei denen hackt es ...
die wollen einem das x
für ein u vormachen

ich meine - dies ist doch nur
der augenblick
das nu vielleicht - was 
meister eckhart meint
war damals wohl sein blick
auch schon so 
graugetönt ...

die gedanken sind frei
singt leonard cohen in
der münsterlandhalle:
[am 28.April 1976]
er singt den deutschen text:
thoughts are free

sinedi | zwischen den jahren

LEONARD COHEN: DIE GEDANKEN SIND FREI | in Deutsch | 1976

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SENSATIONSFUND: 
DIE GEDANKEN SIND FREI - GESUNGEN VON LEONARD COHEN 1976 - UND ICH WAR MIT DABEI ...   

DIES LIED - JETZT IMMER NOCH UND MAL WIEDER AKTUELL - PASSEND ZUR NSA-BEDROHUNG .... 
Tja - was lange währt - wird endlich gut: Nachdem ich gestern in meinem Gedicht in zwei Zeilen angedeutet hatte, wie Leonard Cohen in der Münsterlandhalle am 28.04.1976 "Die Gedanken sind frei..." auf Deutsch gesungen hatte - machte ich heute Nacht noch nach jahrelanger intensiver Suche den Sensationsfund im www.: 
So sieht ein Original-Ticket v. 28.04.1976 aus ...

Von dieser Seite (Link) konnte ich unter anderen alten antiken Cohen-Songs dieses gute alte deutsche Volkslied, von ihm in 1976 auf einer Deutschland-Tournee gesungen (- und von mir - wie gesagt - am 28. April 1976 in Münster begeistert mitgesummt -), - endlich herunterladen ...
Heute habe ich das gute Stück gleich zu einer neuen Slideshow verarbeitet ... Die Tonqualität ist eben so, wie von einem Livemitschnitt vor 37 Jahren nicht anders zu erwarten ... 

Infos zum Original-Lied: DIE GEDANKEN SIND FREI:
Um 1780 wurde der Text zum ersten Mal auf Flugblättern veröffentlicht. Im Zeitraum zwischen 1810 und 1820 entstand die Melodie dazu, und das Lied wurde in der Sammlung Lieder der Brienzer Mädchen in Bern gedruckt. Im Jahr 1842 wurde das Lied in Schlesische Volkslieder von Hoffmann von Fallersleben und Ernst Richter veröffentlicht, diese letzte Version stammt von Hoffmann von Fallersleben. Die grundlegende Philosophie ist bereits aus der Antike bekannt. Das Kernmotiv des späteren Liedtextes findet sich schon im 13. Jahrhundert unter anderem bei Freidank (Bescheidenheit, 1229)

diu bant mac nieman vinden,
diu mîne gedanke binden.
man vâhet wîp unde man,
gedanke niemen gevâhen kan

und Walther von der Vogelweide (joch sint iedoch gedanke frî– Sind doch Gedanken frei).

Später wurde dem ursprünglich vierstrophigen Lied eine weitere Strophe hinzugefügt.

Immer wieder war das Lied in Zeiten politischer Unterdrückung oder Gefährdung Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Im 19. Jahrhundert wurde das Lied im deutschen Sprachraum zur Einforderung akademischer Freiheit und Meinungsfreiheit nach den Karlsbader Beschlüssen insbesondere von Studentenverbindungen gesungen; es gehört seither verbändeübergreifend zum Kernbestand deren Liedgutes.
Der Vater Sophie Scholls wurde Anfang August 1942 wegen hitlerkritischer Äußerungen inhaftiert. Sophie Scholl stellte sich abends an die Gefängnismauer und spielte ihrem dort einsitzenden Vater auf der Flöte die Melodie vor.
Am 9. September 1948, auf dem Höhepunkt der Berliner Blockade, hielt Ernst Reuter vor über 300.000 Berlinern vor der Ruine des Reichstagsgebäudes seine Rede, in der er an „die Völker der Welt“ appellierte, die Stadt nicht preiszugeben. Nach dieser Rede erklang spontan aus der Menge u. a. das Lied Die Gedanken sind frei. Auch in der tagespolitischen Auseinandersetzung gegen staatliche Überwachung und Restriktion wird das Lied häufig gesungen.


S!NEDi: thoughts are free




Heute verbreitete Text-Fassung:
1. Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten?
Sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei:
Die Gedanken sind frei!
2. Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!
3. Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei!
4. Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
Die Gedanken sind frei!
5. Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei!

aus: WIKIPEDIA

Das Lied wurde prominent in einer "gmx"-Werbung verwendet (s. YouTube) - und eine ganze Reihe Liedermacher und Interpreten haben das Lied immer wieder vorgetragen: Hannes Wader, Nena, Heike Makatsch, Freddy Quinn, Wolf Biermann - und viele viele andere ... - eben weil es so zeitlos aktuell ist: seit dem Mittelalter bis heute ....

gefahr im verzug - der hebelschmerz in der linken schulter | lyrische anwandlung

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[da] was weiß ich denn - 
ja - was weiß ich denn: 
mit wem ich damals
vorgefahren kam - 
das ankommen nur war uns wichtig - 
und diese "schwieligen" unregelmäßigkeiten
(da im kellermuffigen
tauben-schlag)

er berichtete dem arzt: - 
sofort und unverzüglich - 
von eben dem 
"hebelschmerz" 
[vectis dolere] wie die lateiner sagen
in der linken schulter:

das müsse ich beobachten -
meinte der irgendwie zickig und grün
mit so einer minimalen 
gelben aura drumrum:
oder "ein schuss" - 
was sag ich: "ein schüsschen" - 
mehr brüchig - als rostig ...
das fragte er/sie/es mich eindringlich:
ja wie jetzt - ...???

warum sie nur darauf achten
dass wir nicht zu lang
unsere hände drücken 
ineinandergefaltet: 
"gefahr im verzug" - 
zeigt dann dieser 
verdammte mundwinkel - 
un-will-kürlich

im flicflac über die wäscheleine - 
ich freue mich über 
das aufkommende zwischenhoch
in der kulturellen emanzipation: 
sie trägt nämlich keine strümpfe - 
ich meine dadrunter - unten
drunter - genau dazwischen ...
wenn sie verstehen was ich meine ...



eine schlüpfrige aura damals:
ineinandergefaltet:
gefahr im verzug - 
unsere hände drückend 
ineinandergefaltet
wie zu einem stereostoßgebet ...

hoffentlich kann ER unsere
ge-danken auseinanderhalten
beim lesen:
unser gewirke - 
all die strumpfhalter
vom alten dachboden - abgelassen:

da - wo sich hinter
astlöchern im herbst
die sonne zernieselt ...
 um dann geradezu aufzustrahlen
in ihrer schüchternheit:
diese mundwinkel - 
un-will-kürlich

diese mundwinkel - 
un-will-kürlich
als ginge der deckel
zu ...- und ich bin raus ...

aus - aus - aus:
wir müssen nur schauen - 
dass nur die Heide 
[oder war es Heike ???] 
also - nicht so richtig
 nicht so richtig 
ins wackeln kommt ...
und darum sagen sie "wir"
wenn sie doch auch genausogut 
"sich!"
meinen könnten ...



sinedi

Klimaforschung: Wir wissen nicht soviel, wie wir zu wissen meinen ....

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - angemerkt



Klimaforschung 2013/2014:
Wir wissen nicht soviel, wie wir zu wissen meinen ...
Wir wissen nicht soviel, wie wir zu wissen meinen. Und eventuell wissen wir noch nicht einmal genug, wie wir wissen müssten, um zu wissen, wie wenig wir eigentlich wissen. Dennoch schreitet die Wissenschaft voran, und strebt weiter danach, seinen Weg zu finden - und uns gegen Knete - mittels Medien zu unterhalten: Je nach dem ... 
Aber - womit alle Prognosen Recht behalten: Es geht um unsere Knete dabei ... : Ölförderung, Ölverknappung, Energiever(sch)wendung, Energiewechsel, Heizölpreis, Vorratshaltung, Fracking usw. usf. ... - das alles muss doch - irgendwie - "wissenschaftlich" zu untermauern sein ...


Es darf nicht sein - was nicht sein darf:Trotz der allerorten prophezeiten Erderwärmung vergrößert sich im Norden das Packeis ...

... und seit mehr als 10 Jahren gibt es in Deutschland und weiten Teilen Europas einen Trend zu kälteren Wintern, mit erheblichen Phasen von Kälte und Schnee, insbesondere in den letzten fünf Wintern. Dieses steht in krassem Widerspruch zu den Aussagen der etablierten Klima-Forschung (2010) : "Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben". Und nun 2013 d a s : Strenger Winter sogar bis Ende März! Eine peinliche Kalamität, aus der sich nun die deutschen Klima-Alarmisten mit einer meteorologisch schier abenteuerlichen Hypothese schon seit zwei Jahren heraus zu helfen versuchen : "Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht den strengen Winter als eine Folge der Erderwärmung: Eisige Winde würden ihn auslösen, die durch den Klimawandel in der Arktis jetzt ungehindert zu uns nach Europa kämen."

Nichts dergleichen haben die Klima-Modelle prognostiziert. Besonders peinlich ist es, daß noch vor 10 Jahren bei Interviews mit Klima-Forschern Schlagzeilen dieser Art gedruckt wurden:

"Winter ade: Nie wieder Schnee? In Deutschland gehören klirrend kalte Winter der Vergangenheit an".

Nun widerlegt die reale Natur alle bisherigen Modell-Prognosen zu Jahres- und Winter-Temperaturen.





F a z i t :
Nicht Genaues weiß man nicht, aber die brav nach-plappernden Medien haben erst mal wieder Klima-Katatstrophen-Futter für die gläubige Leser-Gemeinde.
Nach dem jährlichen sommerlichen Eis-Minimum erholt sich im folgenden Winter die Eisfläche stets wieder (siehe Video oben), und liegt dann mit geringer Streuung um den langjährigen Mittelwert, z.B. derzeit (März 
2013) sogar leicht darüber. Viel Eis "erzeugt" viel Kaltluft, und die kommt infolge der stochastischen Schwingungen der Nordatlantische Oszillation (NAO) mal nach Mitteleuropa, und mal eben nicht. Nämlich: Die NAO entzieht sich bis heute jeglicher Vorhersage, einer Korrelation mit einer Klima-Katastrophe und mit CO2 schon ganz und gar !

Auch einigen Medien fällt mittlerweile auf, dass Erklärungen der etablierten Klimaforschung zu Entwicklungen, die ihren Modellen und Vorhersagen widersprechen, immer erst hinterher kommen:
"...sind drei [inzwischen sind es fünf ...] kalte Winter [Anm.= gemeint waren im Artikel: 2008-2010/11] ... zufällig?" ... "Solche Winter sind unangenehm, nicht nur für diejenigen, die frieren, sondern auch für diejenigen, die wegen des CO2-Ausstoßes wärmere Temperaturen angekündigt haben" ... "Die Realität sei, schrieb der amerikanische Klimaforscher JUDAH COHEN, daß wir nicht trotz des Klimawandels frieren, sondern wegen ihm" ...
Überzeugend wäre eine solche Erklärung aber nur, wenn sie nicht erst im Nachhinein käme. Stattdessen wurde jahrzehntelang das Gegenteil verkündet. Man erinnere sich an DAVID VINER von der britischen Climat Research Unit. Im Jahre 2000 hatte VINER gesagt, Schneefall in Großbritannien werde in wenigen Jahren sehr selten und eine Sensation sein: "Kinder werden bald nicht mehr wissen, was Schnee ist."

Unter Verwendung von Textbausteinen und Lebensforschungen sowie der SZ - übiges Bildmaterial: S!NEDi-photography


BILD-APO voll im Einsatz: Fingerhauen in der Loipe ...

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...ab heute haut BILD der Regierung munter auf die Finger ... (16.12.2013)


2 BILD-Ausrisse: oben vom 16.12. - unten vom 28.12.: Nur weiter so - und danke für diese kritische Berichterstattung, liebe neue APO ...

... und dabei will die GroKo nach einer Idee von Bundestagspräsident Lammert die Legislaturperiode von 4 auf 5 Jahre verlängern. Die nötige Zweidrittel-Mehrheit für solch einen Schritt ist ja durch die GroKo nun endlich gegeben. Gerda Hasselfeldt (CSU) begründet das heute in einer TV-Stellungnahme sinngemäß mit: Da im Wahljahr quasi wegen des Wahlkampfes und der Koalitionsbildungen praktisch keine politische Arbeit stattfinden kann - ist eine solche Verlängerung der Legislaturperiode dringend notwendig ... 
Also: alle diese "Volksvertreter" bekommen monatliche Abgeordnetendiäten ...- aber seit fast einem Jahr - in ganz 2013 geht das ja schon so - kämpfen sie einzig und allein für ihre Parteien - Seit an Seit mit den jeweiligen Landesfürsten - wobei also weder im Bundesparlament noch in den Landesparlamenten kaum irgendeine sinnvolle sachbezogene kontinuierliche Arbeit stattfinden kann ... - und das alles finanziert von Steuergeldern, die jedoch eben nicht für versteckte oder offene Parteiarbeit gezahlt werden, sondern für Parlamentsarbeit ... - und zum guten Schluss dieses Jahres, bei dem unterm Strich wenig herausgekommen ist, läuft man mit Strickstirnband (hört-hört) und blau-weißen Langlaufskiern (ein Schelm, wer dabei an die bayerischen Landesfarben denkt ...) in St. Moritz - in der Schweiz (hört-hört) - in der Loipe - zur "Erholung" (so leicht & locker wie es auf dem Foto oben zu sehen ist...).
Ja - warum hat der Herr Rösler (F.D.P.) bei solch traumhaften Arbeitsbedingungen heute bekanntgegeben, seine Zeit als "Politiker" sei nun abgeschlossen ...???? - Das verstehe, wer will ...
Und ich hab früher schon die Lehrer immer für ihre Ferienzeiten und Unterrichtsvorbereitungszeiten bei nur 20-26 Wochenstunden Unterricht echt beneidet ... -: Liebe Lehrer - im Nachhinein - pardon - und "Respekt" ...!!! 

BILD-APO: CSU|BILD-APO|NPD und die Inklusion in Europa

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 INKLUSION in Europa

Das Fingerhauen im Konglomerat: 
CSU | BILD-APO | NPD 
gegen Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien 

Das Parlament macht Urlaub, die BILD-APO (Außerparlamentarische Opposition) arbeitet! In einer sogenannten "Großen Anfrage" an die Bundesregierung will BILD-APO wissen: Was sind die Folgen der unbegrenzten Zuwanderung von Bulgaren und Rumänen, die ab 1.1.2014​ auf den deutschen Arbeitsmarkt kommen?

Also - alles hübsch der Reihe nach:

Im schwarz-roten Koalitionsvertrag (auch von Horst Seehofer für die CSU unterschrieben ...) klingt zunächst noch alles so schön. "Wir werden die Willkommens- und Anerkennungskultur in unserem Land stärken", heißt es auf Seite 106. "Dies fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und steigert zugleich die Attraktivität unseres Landes für ausländische Fachkräfte, die wir brauchen."


Horst Seehofer als mögliches Plakatmotiv. (Foto: Screenshot: SZ.de)


"Wer betrügt, der fliegt"

Doch zum Jahresende schlägt der Koalitionspartner aus Bayern weit weniger einladende Töne an. "Wer betrügt, der fliegt", heißt es in einer Beschlussvorlage der CSU, die am Wochenende durch Netz und Zeitungen kursierte.

Unmittelbar vor Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Rumänen und Bulgaren zum 1. Januar macht die CSU Front gegen die sogenannte Armutszuwanderung. Die Horst-Seehofer-Partei will Ausländern den Zugang zum deutschen Sozialsystem erschweren, etwa durch eine dreimonatige Sperrfrist für Hartz-IV-Hilfen an Zuwanderer. Ertappte Betrüger sollen außer Landes verwiesen und nicht wieder einreisen dürfen.

Die CSU hatte am Wochenende diesen schärferen Kurs gegen Armutsmigranten gefordert. In einer Beschlussvorlage der CSU-Landesgruppe im Bundestag für ihre Klausur Anfang Januar war der "fortgesetzte Missbrauch der europäischen Freizügigkeit durch Armutszuwanderung" kritisiert worden. Die CSU fordert eine Wiedereinreisesperre bei Sozialbetrug und erwägt eine Aussetzung aller Sozialleistungen in den ersten drei Monaten des Aufenthalts.

Erst daraufhin startete die sogenannte BILD-APO eine sogenannte "Große Anfrage" - wahrscheinlich aus "Sorge um Deutschland" - und weil man sich als BILD-APO natürlich der rechtspopulistischen Politik der CSU vorbehaltlos anschließt:

..."Die Armutszuwanderung aus Bulgarien und Rumänien geht Millionen Menschen an!
Wer wissen will, was der ab 1.1. unbegrenzte Zuzug aus Bulgarien und Rumänien bedeutet, für den Job, für unsere Kassen, ist kein Rechtspopulist, so wie es uns Grüne und Linke glauben machen wollen.
Im Gegenteil: Wer sich der Debatte nicht stellt, treibt den Rechtspopulisten die Wähler zu!
Die Regierungsvertreter von Union und SPD sollten das wissen. Und die BILD-Anfrage schnell beantworten." ...
Bela Anda in BILD.de


Repro von der sogen. "Großen Anfrage" von BILD-APO
Damit befindet sich die CSU und dann die BILD-APO in "guter" Gesellschaft mit weiteren rechten sogenannten "APO"-Mitgliedern (die NPD ist bis dato zum Glück ja tatsächlich eine außerparlamentarische Partei geblieben ... ):
"...Die NPD findet es außerordentlich erfreulich, daß die CSU zu Beginn des Superwahljahres 2014 mit dem Kampf gegen „Armutsmigration“ ein NPD-Kernthema salonfähig macht, bei dem die Wähler der NPD ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und Problemlösungskompetenz zusprechen. Dabei ist klar, daß die CSU-Forderungen zur Eindämmung der Zuwanderungsflut eher kosmetischer Natur sind, um konservative und protestgeneigte Wählermilieus ruhigzustellen. Nach der CSU-Vorlage ist eine Aussetzung des Bezugs von Sozialleistungen für die ersten drei Monate des Aufenthalts zu „prüfen“. Gegen die nicht wenigen Sozialbetrüger soll jedenfalls härter vorgegangen werden. So müsse es nicht nur eine Möglichkeit zur Ausweisung der Person, sondern auch zur Verhinderung einer Wiedereinreise geben. „Wer betrügt, der fliegt“, heißt es in der Vorlage. ..." 
aus DS-aktuell.de: "DS-Deutsche Stimme" - "Nationale Monatszeitung" der NPD - veröffentlicht am 29.12.2013 - ca. 15.00 Uhr
Und im SPIEGEL dann bereits am 30.12.2013, um 07.34 Uhr - also sieben einhalb Stunden nach Veröffentlichung der sogenannten "Großen Anfrage" von BILD-APO, fast schon die umfassende "Antwort" und vor allem: Richtigstellung: 

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles (SPD) -  
Ihr Ministerium hält dem scharfen Kurs der CSU Fakten entgegen:

In der Debatte um Armutsmigranten aus Bulgarien und Rumänien erntet die CSU Widerspruch aus der Bundesregierung. Laut neuen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums gibt es keine Belege für eine bedeutende Zuwanderung ins deutsche Sozialsystem. Die vollständige Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Bürger beider Länder zum 1. Januar 2014 sieht das Haus von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) optimistisch.

Nach den Erfahrungen der Öffnung für Polen und weitere mittel- und osteuropäische EU-Bürger 2011 seien keine "erheblichen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt" zu erwarten, heißt es in einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Das Papier trägt die Unterschrift der neuen Parlamentarischen Staatssekretärin im Arbeitsministerium, Anette Kramme (SPD).

"Populistischer Popanz ohne Substanz"

Das Bundesarbeitsministerium tritt den Einschätzungen und Befürchtungen vom Konglomerat CSU/BILD-APO/NPD mit vielen Fakten entgegen. So sei in den vergangenen Jahren die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Bulgaren und Rumänen in Deutschland stärker gestiegen als die Zahl der Zuwanderer aus beiden Ländern. "Diese Entwicklung deutet auf weiterhin gute Beschäftigungsaussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt hin", schreibt das Ministerium.

Auch die Zahl der bulgarischen und rumänischen Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialhilfe ist zwischen 2010 und 2013 deutlich weniger gestiegen als die Zahl der Migranten aus beiden Ländern. Insgesamt geht es um eine kleine Gruppe, nämlich um 0,4 Prozent aller Leistungsberechtigten. Allerdings trage ein Teil der Zuziehenden in besonders betroffenen Kommunen zu einer Verschärfung der Probleme bei und belaste Hilfseinrichtungen wie etwa Obdachlosenheime.

"Die vermeintliche Armutsmigration aus Bulgarien und Rumänien ist ein populistischer Popanz ohne Substanz", sagte die Initiatorin der Anfrage, die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke. Einzelne kommunale Brennpunkte existierten, "doch platte Parolen zur Einschränkung der EU-Freizügigkeit helfen weder den betroffenen Menschen noch den Kommunen".

Die SPD-Vizevorsitzende Aydan Özoğuz warf der CSU vor, durch "falsche Pauschalurteile" die Stimmung gegen Arme aufzuheizen. Die Angst vor der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu schüren sei "eindimensional und unsachlich", sagte Özoğuz, die als Staatsministerin im Kanzleramt für Migration zuständig ist. Auch aus der Wissenschaft kam scharfe Kritik. Der Arbeitsmarktforscher Klaus Zimmermann sprach von einer "unverantwortlichen Stimmungsmache". Zugleich müsse allerdings ein "Sozialtourismus" durch klare Regeln verhindert werden.

Laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit profitiert Deutschland von der Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien - zu diesem Schluss kommt der Migrationsforscher Klaus Zimmermann. Für den deutschen Arbeitsmarkt sei die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit, die ab Januar 2014 für Bürger dieser Staaten gilt, eine "gute Chance". Die große Mehrheit der Zuwanderer seien gut qualifizierte Fachkräfte wie Ärzte oder Ingenieure, die in Deutschland dringend gebraucht würden.

Auch Forscher des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) halten in ihrem neuesten Bericht fest: "Die Zahlen zur Beschäftigung und zum Leistungsbezug rechtfertigen es gegenwärtig nicht, die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien pauschal als 'Armutszuwanderung' zu qualifizieren." Die Probleme konzentrierten sich auf einige strukturschwache Kommunen wie Duisburg, Dortmund und Berlin. 

Mit Materialien von sz.de


Uli Hoeneß als mögliches Plakatmotiv. Montage: S!NEDi





GOTT IST NÄHE UND GLÜCK | Übung zur Jahreslosung 2014 | impulse für die woche -120

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Graphischer Wortsalat aus allen hier wiedergegebenen Übersetzungs-Varianten der Jahreslosung 2014 - Psalm 73,28 WordleCreate - S!NEDi



Jahreslosung 2014: Psalm73,28:


Gott nahe zu sein ist mein Glück.  
Einheitsübersetzung
........................................................................
Gott zu nahen ist mir gut. 
Elberfelder
........................................................................
Dir nahe zu sein ist mein ganzes Glück. 
Gute Nachricht
........................................................................
Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! 
Neue Genfer Übersetzung
........................................................................
Gottes Nähe ist gut für mich.
Bibel in gerechter Sprache (BigS)
........................................................................
Mein Glück aber ist es, Gott nahe zu sein; 
Neue Zürcher
........................................................................
Gott nahn ist mir das Gute... 
Martin Buber mit Franz Rosenzweig
........................................................................
Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte ... 
Luther

Ich habe aus verschiedensten Bibel-Übersetzungen den Text der Jahreslosung 2014 heraus kopiert, um auch die Vielfalt der Übersetzungsmöglichkeiten und die "schriftstellerischen" Leistungen der jeweiligen Übersetzer je nach Charakter und Gabe bei ein und demselbem Ausgangs-Grundtext zu dokumentieren ...
Diese Vielfalt beim Ausdruck eines Gedankens zeigt uns auch die verschiedenen Möglichkeiten auf, "Gott nahe" - vielleicht auch "in uns" - zu kommen ... - und die Distanz und die Nähe zu ihm zu empfinden und auszuloten ...

Also - wer Gottes Nähe besingt, muss ja auch ein Empfinden für Nähe und Ferne in sich tragen, in sich erspüren, denn in dem Umstand angemessenen Qualitäten wird ja wahrscheinlich innerlich auch empfunden, wenn Gott nicht nah sondern fern ist... Eine unwirtliche Gegend - irgendeine felsige Wüstenei vielleicht - wird ja oft als "gottverlassene Gegend" bezeichnet... - genauso wie andere Momente der Nähe uns "anrühren"/"berühren" ... Und wir bezeichnen Menschen - je nach "Entfernung" von uns - als die "Nächsten" - und andere als die "Allerletzten" - [oder auch die Redensart: "nichts liegt mir ferner"]...

Ja - da scheint ein irgendwie uns eingepflanztes "Navi" zu funktionieren: Wem sind wir nah - von wem fühlen wir uns "angezogen" - und wem sind wir fern, wo fühlen wir uns "abgelehnt" ... - und wir spüren auch, wenn sich jemand "sperrt", uns nicht "erträgt" ... - dazu müssen wir jedoch genügend sensibilisiert sein - in uns selbst: 

Eine gute Übung zu Distanz und Nähe habe ich seinerzeit in der Gestaltarbeit kennengelernt: 
Die Gruppenmitglieder suchen sich einen Partner, eine Partnerin, die ihm/ihr interessant erscheint. Sie nehmen eine Distanz zueinander ein, in der sich beide noch wohl fühlen. Sie lassen sich Zeit, einander wahrzunehmen. 
Die beiden Protagonisten stellen sich in der größtmöglichen Distanz, die der Raum zulässt, gegenüber. Auf das Zeichen des Begleiters hin gehen sie ganz langsam aufeinander zu.
Die Langsamkeit ist wichtig, damit die Zeit für die Wahrnehmung der inneren Resonanz gegeben ist. Die beiden stoppen an dem Punkt, an dem sie die Grenze ihres Sicherheitsabstandes spüren. Das Paar soll sich dabei nonverbal auf einen Abstand verständigen, der für beide akzeptabel ist. Sie können mit der eigenen Grenze oder der vermuteten Grenze des Gegenübers experimentieren, z. B. spüren, wie der Körper auf verschiedene Distanzen reagiert, welche Empfindungen sich melden, wenn der andere sich über die eigene Grenze bewegt. Im letzten Teil der Übung halten die beiden Blickkontakt und gehen unter Wahrung des Abstandes aneinander vorbei bis zum Ausgangsplatz des anderen.
Bei dieser Übung ist es wichtig, dass die beiden Akteure genau beobachtet werden. So kann dann nämlich wahrgenommen werden, wie der Leib  unwillkürlich auf Grenzverletzungen reagiert, die Betreffenden das aber selbst gar nicht merken. Sie beachten ihren "Sicherheitsabstand" nicht und begeben sich damit unwillkürlich in  eine Stressbeziehung.  Diese Fremdbeobachtungen sensibilisieren für das eigene Erleben bei dieser Übung.

Begegnungs-Einübung zu Gott

Nun - in einer ähnlichen vielleicht in der einsamen Meditation im stillen Kämmerlein oder in einer kleinen und feinen Exerzitien-Gruppe imaginierten Übung gelingt es uns vielleicht, uns auch für diesen Gott "in uns" zu sensibilisieren - uns seine Nähe bzw. seine Ferne zu vergegenwärtigen - vielleicht auch unseren im Augenblick(!) benötigten "Sicherheitsabstand" zu Gott auszuloten. Wichtig dabei ist, Gottes Nähe überhaupt erfahrbar zu machen, Gottes Nähe in uns zu realisieren: seine ausgebreiteten Arme als Wartender auf uns "wahrzunehmen", und seine Wärme und sein Licht zu spüren, seine Stimme und sein Wispern zu deuten - und das Gefühl zu sensibilisieren: Hier im Hier & Jetzt - im Kontakt - fühlen wir uns am Wohlsten - hier sind wir an- und aufgenommen - bzw. dieser "Abstand" muss noch bleiben - ehe sich der ein oder andere von solcher Nähe ganz einnehmen lässt - oder sich auch verabschiedet, weil es nicht "auszuhalten" ist ... Und die Fremdbeobachter solcher Begegnungs-Einübung zu Gott - sind wir selbst oder ist jene Gruppe ... Wir schauen dazu wie aus einer "Meta-Ebene" unseren Kontaktaufnahmen und unseren körperlichen Reaktionen dabei zu ...

Visionen und Meditation

"Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen". So lautet ein vielzitiertes Wort des allseits geschätzten Altbundeskanzlers Helmut Schmidt. Das Wort des Realpolitikers zielte damit polemisch auf Leute, die ihre Visionen politisch umsetzen wollten. Wäre es anders gemeint gewesen, hätten zigmillionen Menschen Ärzte aufsuchen müssen. Denn Visionen haben und genießen seit Jahrzehnten alle, die sich beispielsweise televisionär betätigen, also fernsehen. Dass wir alltäglich Visionen haben, Tele-Visionen zumal, nämlich Einblicke in ferne und fiktive Sphären, ist uns so gewöhnlich geworden, dass wir das Sonderbare daran nicht mehr wahrnehmen: Wir stellen uns inzwischen längst auch ohne Fernseher etwas vor, können Szenen imaginieren und können oft die bizarresten Träume noch am nächsten Morgen reproduzieren ... - was uns eben mit den seit Kindesbeinen eingeübten "Seh-" und "Wahrnehmungs"-Gewohnheiten der "Tele-Vision" und des Kino-Films auch gut gelingt - und all das Gebrabbel in uns und das permanente Kopfkino können mittlerweile oft schon zu viel werden - und dieses inwendige Getöse bringt nun viele Menschen in die Psychiatrie - das Zuviel an "Medien" und "Sendungen" ... - wenn man den "Fluss" und die Nachwirkungen und Echos in einem nicht mehr abstellen kann ...

Moses und Johannes trauten wir zu, die Stimme des Herrn zu vernehmen; und den Hirten auf dem Felde lassen wir es jede Weihnachten durchgehen, wenn sie "himmlische Heerscharen hören", die Gott loben und preisen. Alle anderen (ob Jeanne d’Arc, Büchners Lenz oder seltsame Politpropheten) sind, nein waren verdächtig, wenn sie Stimmen hörten.

Das hat sich gründlich geändert, seitdem es neben der Entwicklung der bewegten Bilder auch Tonaufzeichnungen, Telefon und Radio gibt. Man muss sich die ungeheure Irritation der Zeitgenossen vergegenwärtigen, die erstmals per Telefon Stimmen aus der Ferne hörten oder die gar mit Hilfe einer Wachswalze oder einer Platte die Stimmen von Verstorbenen vernahmen – und eben nicht halluzinierten. Auf einmal erklangen körperlose Stimmen aus einem Schalltrichter oder einem Telefonhörer. Und der Hörende brauchte sich nicht einzubilden, ein von Gott Erwählter zu sein; er musste sich aber auch nicht von anderen sagen lassen, dass er ein Psychotiker sei. Er hörte jemanden reden oder Töne erzeugen, der nicht gegenwärtig war – und war trotzdem nicht besessen oder verrückt.

Und dabei ist Gott ja durchaus gegenwärtig und in uns präsent und wartet auf unseren Kontakt mit ihm - aber er drängt sich nicht auf - gerade so kurz nach Weihnachten können wir ihn jedoch aufspüren ...

Meister Eckhart schon vor 800 Jahren und zum Beispiel Angelus Silesius vor ca. 350/400 Jahren sowie alle die alten Mystiker in den Religionen dieser Welt kannten zwar noch kein TV und kein Radio und waren dadurch nicht so eingeübt in das Hören von Stimmen und in die bunten Szenen eines immerwährenden Kopfkinos - aber sie vernahmen bereits deutlich die "Stimme ihres Herrn" - in ihren eingeübten Exerzitien und meditativen Imaginationen - wenn sie in sich hineinhörten und -sahen - und äußerten dazu ihre ureigensten "Wahrheiten" und "Wahrnehmungen"... - sie galten und gelten heutzutage allgemein eher als weise "Seher" denn etwa als "Spinner", die heutzutage sicherlich eine psychiatrische Diagnose gestellt bekämen ...
"Halt an, oh’ Mensch, wo willst Du hin?Der Himmel ist in Dir. Und suchest Du ihn anderswo – Du verfehlst ihn für und für." (Angelus Silesius)
"Gott muß sich mir selber zu eigen geben, so wie er selber ist, oder mir wird nichts, und mir gefällt nichts. Wer ihn also ganz empfangen will, muß vorerst sich selber ganz hingegeben haben und aus sich selbst heraus gegangen sein." (Meister Eckhart)
"Die Seele besitzt eine Fähigkeit, alle Dinge zu erkennen, darum hat sie keine Ruhe, sie komme denn in die oberste Vorstellung, wo alle Dinge Eines sind. Und dort findet sie Ruhe und das ist in Gott." (Meister Eckhart)
 "A L L E S  was man von Gott zu denken vermag, das ist alles Gott nicht.
Was Gott in sich selber sei, dazu kann niemand kommen,
er werde denn in ein Licht gerückt, das Gott selber  I S T ."
(Meister Eckhart)
Die befreiende, gesundheitsfördernde und stressreduzierende Wirkung vom heilsamen "In-Sich-Gehen", der MeditationZentrierung – Achtsamkeit ist inzwischen längst auch bei den Menschen des 21. Jahrhunderts wissenschaftlich erwiesen.

Du schaffst so Raum für Neues und lernst das in der menschlichen Entwicklung inzwischen gewohnheitsmäßige und permanent laufende Gedanken- und Gefühlskino damit auch zu beruhigen - bzw. du lernst das Gebrabbel und das weiße Rauschen aller übereinanderflimmernden Bilder in dir sinnvoll zu selektieren und zu sortieren

Es fühlt sich gut an, in sich selbst zu Hause zu sein. Du lernst dich zu erden, bei dir zu sein und den Augenblick immer tiefer wahrzunehmen. Schritt für Schritt wächst eine neue Grundbefindlichkeit ins Leben, die geprägt ist von mehr Zuversicht und Vertrauen in „Das was Ist“: die eigene Entwicklung und den Lebenssinn. Ein gesünderer und genussvollerer Umgang mit privaten und beruflichen Anforderungen kann sich organisch von innen entwickeln - und so auch eine sinnvolle, gesunde und "selbst-verständliche" Navigation zu Gott "in uns" ...
Meditation, Gebet und Dialog (Selbstgespräche mit verteilten Rollen) sind als "Gottesdienst" also genauso sinnvoll und alltäglich in das Leben zu integrieren, wie z.B. das Zähneputzen. 

Den Umgang mit dem inneren Navi, um die Distanz und Nähe zu Gott "in uns" auszuloten, müssen wir einüben: Eine allgemeingültige Gebrauchsanweisung dafür gibt es nicht ... ein Jeder, der Lust und Neugier verspürt, kann sich auf den Weg in sein Selbst machen - und wird nach ein paar Enttäuschungen zum guten Schluss fündig ... - auf geht's - auch 2014...


S!NEDi | graphic Jahreslosung 2014
Literatur u.a.: JOCHEN HÖRISCH: Der Rundfunk hat Sendungsbewusstsein | swr 2 - dokublog;
Kurt F. Richter: Erzählweisen des Körpers; Doris Wäder | fletchbizzel.de



FROHES NEUES JAHR: Die Luft ist raus ... - Geplatzter Plastikvogel

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FROHES NEUES JAHR - 

aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - aufgeplatzt

Geplatzter Plastikvogel in Taiwan


Ankunft der Riesenente im Hafen: Hier ist sie noch ganz groß - Foto: DPA | SPIEGEL-ONLINE


Ende einer Ente

Und plötzlich war die Luft raus: Eine 18 Meter große Plastikente eines niederländischen Künstlers ist direkt nach ihrer Ankunft in einem taiwanesischen Hafen geplatzt. Die Organisatoren hatten eigentlich auf Zigtausende Besucher gehofft.

Erneut ist einer Riesen-Gummiente des niederländischen Künstlers Florentijn Hofman in Taiwan die Luft ausgegangen. Nachdem eine Vorgängerin einem Erdbeben im November zum Opfer fiel, explodierte am Dienstag eine weitere 18 Meter hohe Version der klassischen gelben Badeente.


S!NEDi: entengewimmel
Der Organisator des Events, Huang Jing-tai, entschuldigte sich bei den Fans, die die Quietscheente zum Jahreswechsel in Keelung im Norden des Landes bestaunen wollten. "Das Wetter ist gut heute, und wir haben die Ursache des Problems noch nicht gefunden", sagte Jing-tai.
Medienberichten zufolge hatte ein Augenzeuge Adler auf der Gummiente gesehen, die den Konkurrenten mit ihren Schnäbeln bearbeiteten. Bei dem Erdbeben der Stärke 6,3 im November hatte eine der Riesenenten in der nördlichen Provinz Taoyuan infolge eines Stromausfalls dramatisch an Luft verloren. Als sie wieder aufgepumpt werden sollte, führten heftige Windböen dazu, dass das Hinterteil der Ente platzte.




In der weiter südlich gelegenen Stadt Kaohsiung hatte das Gummitier zuvor während seines einmonatigen Aufenthalts im Hafen vier Millionen Besucher angelockt. Im September war aus dem Kunstwerk wegen des Taifuns "Usagi" vorsorglich die Luft abgelassen worden.

Von Hofmans Ente gibt es mehrere Exemplare: Das 16,5 Meter hohe Original befindet sich seit 2007 auf einer Reise um die Welt und hat bereits in 13 Städten in neun Ländern Station gemacht.

ade/AFP/SPIEGEL-ONLINE

2014: Leben in Zeit & Raum - Eine Neujahrsmeditation

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Hierüber lohnt es sich am Neujahrstag zu meditieren: 


Reproduktion der letzten Seite zum 01.01.- aus: "In der Stille meines Herzens" - Der Kalender für die Advents- und Weihnachtszeit - von Roland Breitenbach - Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH 2013




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Ein Kreuz in seinen geometrischen Einzelkomponenten – eine vertikale und eine horizontale Linie – erklärt die Entstehung der Bedeutung dieses uralten Symbols: Die horizontale Linie steht einmal für die Erde, so wie die vertikale Linie auf den Himmel deuten lässt. Die Verbindung der beiden Linien zu einem Kreuz symbolisiert so die gleichmäßige Verbindung von Himmel und Erde.
Im Christentum symbolisiert der vertikale Balken auch die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Der horizontale Balken des Kreuzes verbindet die Beziehung zwischen den Menschen. Heute ist das Kreuz besonders als Zeichen des Christentums verbreitet und wurde 431 durch das Konzil von Ephesos offiziell als christliches Zeichen eingeführt. 

Das Symbol des Kreuzes ist jedoch nicht allein das Sinnbild für die Ermordung Jesu und für die Beziehung zwischen Gott und den Menschen - sondern auch ein Symbol für die gegenseitige Durchdringung von Zeit & Raum in Jesus:




Der Kreuzesstamm | steht senkrecht bzw. vertikal für die Raum-Analogie: "Wie Oben - so Unten": Oben und Unten spiegeln sich jeweils ...

- Raum :

"Quod est inferius, est sicut quod est superius, et quod est superius, est sicut quod est inferius ad perpetranda miracula Rei Unius."
  
"Was unten ist, ist wie das, was oben ist, und was oben ist, ist wie das, was unten ist, um das Wunder der Einheit zu vollbringen."


+

 - und der waagerechte bzw. horizontale Kreuzesbalken  steht für den Zeit-Strahl aus "Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft" in Ewigkeit - bzw. der Zeit-Analogie: 

- Zeit :

"Quod fuit est sicut quod erit et quod erit est sicut quod fuit, ad perpetranda miracula aetemitatis".

"Was war, ist wie das, was sein wird, und was sein wird, ist wie das, was war, um die Wunder der Ewigkeit zu vollbringen."


(...nach den Analogie-Gesetzen aus der "Tabula Smaragdina" des "Corpus Hermeticum", der Hermes Trismegitos zugeschrieben wird ... (2.-3.Jhrdt n. Chr.)

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Auch in Jesus am Kreuz - symbolisch also genau auf dem "Herz-Punkt" der Menschengestalt - dem sogenannten "Herz-Chakra" - durchkreuzen sich:

a)- der Raum - = der "Mittelpunkt" des Raumes zwischen "Himmel"& "Erde" - "Oben"& "Unten" - "Hoch"& "Niedrig"

+ mit 

b)- der Zeit - = im Hier & Jetzt des Augenblicks - der aktuellen "Gegenwart" (dem "Nu" Meister Eckharts) ... - aus der Vergangenheit kommend ... | in die Zukunft weiterschreitend ...: immerzu - ewig ...

Literatur: Anonymus d'outre tombe | (d.i. Valentin Tomberg): Die Großen Arcana - Meditationen, Bd 1

Leonard Cohen HALLELUJAH - 1. singing by choir! choir! choir! - 2013 in Toronto - music|slide|show by S!NEDi (zen²) - 2. singing by himself ...

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please click on the speaker-icon ...

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choir! choir! choir! 
singing
Leonard Cohen

HALLELUJAH

Recorded in Toronto on October 15, 2013. 

HALLELUJAH
Deutscher Text

Ich hab gehört, es gäbe da so einen geheimen Akkord,
den David damals spielte und an dem Gott auch Gefallen fand.
Aber du interessierst dich nicht für Musik, oder?
Das Ganze geht so: F-Dur, G-Dur, A-Moll, F-Dur,
und damit komponierte der verwirrte König das Halleluja.

Dein Glaube war stark, aber du brauchtest einen Beweis,
dann sahst du sie auf dem Dach baden und ihre Schönheit
zusammen mit dem Mondlicht haben dich einfach überwältigt.
Sie fesselte dich an einen Küchenstuhl,
zerstörte deine Krone und schnitt dir die Haare ab.
Und von ihren Lippen konnte man das Halleluja vernehmen.

Du sagst, ich würde vergeblich den Namen Gottes in den Mund nehmen,
dabei kenne ich seinen Namen nicht einmal.
Aber wenn es denn so ist, welche Bedeutung hätte das denn für dich?
In jedem Wort strahlt ein gewisser Lichterglanz,
es macht also keinen Unterschied welches du nun gehört hast:
Das heilige oder das zerbrochene Halleluja.

Ich habe mein Bestes gegeben. Ich weiß, es war nicht viel.
Ich war unfähig zu fühlen, und darum habe ich Kontakt gesucht.
Ich sage die Wahrheit, ich bin nicht gekommen um dir was vorzumachen.
Und auch wenn alles schief gelaufen ist, 
stehe ich vor dem Musik-Gott mit nichts auf meiner Zunge: als Halleluja.


S!NEDi | graphic nach einem video-still ....








LEONARD COHEN: Live-Version
Deutsche Übersetzung

Baby, ich war schon mal hier.
Ich kenne dieses Zimmer, ich bin schon auf diesem Fussboden gelaufen.
Ich habe immer allein gelebt, bis ich dich kennenlernte.
Ja, ich habe deine Flagge auf dem Marmorbogen gesehen,
Aber Liebe hat doch nichts mit einem Triumphzug zu tun.
Sie ist nur ein kaltes und total zerstörtes Halleluja.

Es gab mal eine Zeit, da hast du mir gesagt,
was dich im Innersten bewegt.
Aber jetzt hältst du alles vor mir verborgen, oder?

Aber ich weiß noch, wie ich in dich hineingekrochen bin,
Und die heilige Taube war dabei auch mit im Spiel.
Und jeder Atemzug von uns war ein kleines Halleluja.

Mag sein, dass es da einen Gott gibt.
Aber alles was ich von der Liebe gelernt habe,
ist jeden sofort niederzuschiessen, der dich mir ausspannen will.

Aber das was du heute Nacht hier hörst soll kein Klagelied sein,
und auch nicht das Siegerlächeln von jemandem, der glaubt das Licht gesehen zu haben.
Nein, es ist nur ein kaltes und sehr einsames Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja.



Zen-Geschichte: Wenn ich esse, dann esse ich ...

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Ich habe gestern schon ein paar Anregungen für "Zeit-Raum"-Meditationen zum neuen Jahr hier gegeben - heute nun fand ich in meinen Mails - in meinem täglichen "Seelenfutter", das ich von Mandy abonniert habe - nun diese äußerst gut dazu passende Zen-Geschichte:

S!NEDi|photography aus der serie zen²


Es kamen einmal ein paar Suchende 
zu einem alten Zenmeister. 

"Herr", fragten sie "was tust du, 
um glücklich und zufrieden zu sein? 
Wir wären auch gerne so glücklich wie du." 

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: 
"Wenn ich liege, dann liege ich. 
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. 
Wenn ich gehe, dann gehe ich 
und wenn ich esse, dann esse ich." 

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. 
Einer platzte heraus: "Bitte, treibe keinen Spott mit uns. 
Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. 
Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?" 

Es kam die gleiche Antwort: 
"Wenn ich liege, dann liege ich. 
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. 
Wenn ich gehe, dann gehe ich 
und wenn ich esse, dann esse ich." 

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der 
Meister nach einer Weile hinzu: 

"Sicher liegt auch Ihr 
und Ihr geht auch und Ihr esst. 
Aber während Ihr liegt, 
denkt Ihr schon ans Aufstehen. 
Während Ihr aufsteht, 
überlegt Ihr, wohin Ihr geht 
und während Ihr geht, 
fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. 
So sind Eure Gedanken ständig 
woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. 

In dem Schnittpunkt 
zwischen Vergangenheit und Zukunft 
findet das 
eigentliche Leben statt. 
Lasst Euch auf diesen 
nicht messbaren Augenblick 
ganz ein 
und Ihr habt die Chance,
 wirklich glücklich und zufrieden zu sein.

S!NEDi|photography aus der serie zen²

Quelle unbekannt
übernommen aus "Gekreuz(siegt)" - Mein tägliches Seelenfutter

Leonard Cohen: ...Dass dem Fluss die Tränen kommen | Democracy ist coming to the USA

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Ihr habt es ja schon bemerkt: - ich habe es derzeit - sicherlich auch mal wieder vorübergehend - mit meinem guten alten Wegbegleiter Leonard Cohen ...



Heute nun - im neuen Jahr - fiel mir sein Song "Democracy is coming to the USA" aus dem Jahre 1992 - vom Album "The Future" - ein - und ich suchte mir eine gute deutsche Übersetzung, die ich bei Detlev Bölter fand ...
In Anbetracht der weltweiten NSA-Abhöraffären - aber auch angesichts der Großen Koalition hier bei uns - bekommt sein zynischer Song wieder eine neue - anders colorierte - und fast "internationale" - irgendwie "hellsichtige" Bedeutung, die ich Euch nicht vorenthalten möchte - lasst die Zeilen auf Euch wirken und übertragt sie auf die jetzige Zeit - auch hier in die deutsche "Demokratie"-Gegenwart ...

 


Leonard Cohen
Democracy is coming to the USA

Demokratie
Übersetzung und Anmerkungen: Copyright Detlev Bölter

Sie kommt wie durch einen Windkanal
Aus jenen Nächten auf dem Tiananmen Square *)
Sie kommt aus dem Gefühl
Das hier sei noch nicht die Wirklichkeit
Falls doch, dann stimmt der Ort noch nicht ganz
Aus den Kämpfen gegen Unruhen
Aus den Sirenen, Tag und Nacht
Aus den Feuerstellen der Obdachlosen
Aus der Asche der Schwulen
Kommt die Demokratie in die USA

Sie kommt durch einen Riss in der Mauer
Auf einem imaginären Schwall von Alkohol **)
Aus der umwerfenden Botschaft
Der Bergpredigt
Die zu verstehen Ich gar nicht erst vorgebe
Sie kommt aus der Stille
Am Landedock in der Bucht ***)
Aus dem tapferen, mutigen, ramponierten
Herz von Chevrolet:
Die Demokratie kommt in die USA

Sie kommt vom  Leid der Straße
Von heiligen Plätzen, Treffpunkten der Rassen
Von der mordlustigen Schlampe
Die in jede Küche reinplatzt
Um klar zu stellen, wer auftischt und wer isst ****)
Von der bohrenden Enttäuschung
In der die Frauen auf ihren Knien
Um Gottes Gnade beten in der hiesigen Ödnis
Und der Ödnis anderswo
Die Demokratie kommt in die USA

Segle weiter, segle weiter
Mächtiges Staatsschiff! *****)
Zu den Küsten der Not
Vorbei an den Riffen der Gier
Durch die Böen des Hasses
Segle weiter

Sie kommt zuerst nach Amerika
Zur Wiege der Besten und der Miesesten
Die hier ihre Grenzen erfahren
Und wie Veränderungen funktionieren
Und hier erlangen sie spirituelle Sehnsucht.
Hier ist die Familie zerbrochen
Und hier sagen die Einsamen
Dass die Herzen sich ganz grundsätzlich
Öffnen müssen
Die Demokratie kommt in die USA

Sie kommt von den Frauen und Männern
Oh Liebste, lass uns wieder lieben!
Wir werden so tief darin versinken
Dass dem Fluss die Tränen kommen
Und der Berg ein "Amen!" ruft
Sie kommt wie der Gezeitenstrom
Unter der Macht des Mondes
Hochherrschaftlich, mysteriös
In sinnlichem Gewand
Die Demokratie kommt in die USA

Segle weiter...

Ich bin sentimental, versteht es recht
Ich liebe das Land, doch ich ertrage nicht, wie es hier läuft
Ich bin kein Linker und kein  Rechter
Ich bleibe einfach heut Nacht zu Hause
Und verlier' mich in diesem traurigen, kleinen Bildschirm.
Doch ich bin hartnäckig wie ein Müllbeutel aus Plastik
Den die Zeit nicht kleinkriegt
Ich bin zwar Müll, doch noch halte ich
Diesen kleinen Wlldblumenstrauß empor:
Die Demokratie kommt in die USA

.......................
*) Platz des Heiligen Friedens in Peking, auf dem 1989 eine studentische Demonstration blutig niedergeschlagen wurde

**) Wodka ?

***) Ein wehmütiger Song von Otis Redding heißt: "Sitting on the dock
        of the bay"

****) Bei uns würde man vielleicht sagen:..."wer der Kellner ist und wer der Koch"...

*****) "0 Ship Of State" ist ein patriotisches Gedicht von Henry Wadsworth Longfellow (1890)

Natürlich wurde dieser potentiell kränkende Song in den USA kontrovers aufgenommen. Es gibt ganze Abhandlungen über Cohens Staatsverständnis, die sich an diesem Song aufhängen. Hier ein interessanter Analyseversuch aus (typisch) deutscher Sicht.
"Democracy" entstand nach dem Fall der Berliner Mauer, der Cohen sehr beeindruckt hat, doch nicht etwa positiv. Er sah unseren Optimismus, was die Demokratisierung des Ostens und den damit - von uns Westlern - proklamierten Fortschritt betraf, von Beginn an sehr skeptisch. Der Song drückt aus, dass es bis zu einer wahrhaftigen Demokratie noch ein sehr weiter Weg sei. Doch dieser Weg sei am ehesten in den USA
möglich. Cohen hat zu diesem Thema über 60 Strophen geschrieben; hier zwei Beispiele, die ihm für die Songversion wohl etwas zu heftig erschienen:

Sie kommt nicht auf die europäische Art
Mit jenem Lächeln, das Konzentrationslager verbirgt
Sie kommt nicht aus dem Osten
Wo sie ohne Plan verprassen
Während Fürst Dracula den Gang herunter schreitet
Und ich weiß, dir fehlt dein Baby, doch wir sahen sie heute
Sie reinigte ihr MG, sie winkte mit Ihrer Mütze

Zuerst töteten wir den HERRN, dann klauten wir den Blues
Ständig diese schmierigen Leute in den Nachrichten
Doch, wer hat da was zu lachen
Hinterm Rücken des Schwarzen Mannes
Wenn er miese Witze über Juden macht?
Wer macht wirklichen Profit? Und wer zahlt dafür?
Wer lenkt das Sklavenschiff hinein in die Charleston Bay?


"Der Song ist, da er patriotische Hoffnung enthält, ein Gegenstück zu Cohens sonst pessimistischen Prophezeiungen, wie sie etwa in "The Future" erscheinen. Solche fast gleichzeitigen Ereignisse wie die Wahl Obamas plus die 2008er Finanzkrise passen natürlich gut in Cohens Vorstellung, dass die größten Kontraste auch die fruchtbarsten seien (the cradle of the best and of the worst"). Doch die Frage ist, ob wir Weltuntergangspropheterie aus der Schreibstube wirklich brauchen, selbst wenn sie, wie hier, kleine Versatzstücke der Hoffnung enthält. Ich
denke, sie dient Cohen - bei aller berechtigten Verzweiflung über den Zustand der Menschheit - auch der Bewältigung seiner persönlichen Depression."

(C) Detlev Bölter


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