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Pfingstbonus: nochn Kunstwerk von S!NEDi

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S!NEDi: irgendwelche pfingstkokken ...


S!NNTAGSMALER: CRASH|ABSTRACT

PF!NGSTM!NTAGSMALER | federleichte elemente | gedicht & bild

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S!NEDi|photography: federleichte elemente

diese feder ist kein federkiel
mit dieser feder ist nichts beschrieben
diese feder wiegt sich federleicht im wind
sie passt sich an
gegen den mainstream erhebt sie sich nicht
schwebt einfach mit auf jeder welle

gewiss - sie ist grün
und damit kein politisches neutrum
aber sie muckt nicht (mehr) auf
sie hat sich nierdergeschwebt
sie ignoriert alle an-regungen
sie tanzt nicht (mehr) auf der thermik

sie stammt aus einem gefieder
und wurde geputzt
halt routinemäßig durch den schnabel gezogen
sie half beim flügelschlag
und beim aufplustern
bis sie ausgerissen wurde

die feder flieht dem staubsauger 
tunlichst vor der düse
krallt sich mit kleinen widerhaken
an einen karierten tischläufer
ehe sie wie auf dem trampolin
wie in zeitlupe federt

diese feder hat ihre mitte längst gefunden
die mitte - der schaft - zwischen den rippen
wie ein rückgrat
von dem sich die federbekleidungsstrahlen 
wie zarte fühler ausstrecken




sinedi



ESC | Eurovision Song Contest: HEROES

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S!NEDi's Bild zu: Wir sind die Helden unserer Zeit / Aber wir tanzen mit den Dämonen, die in uns sind


Ja - es ist für mich schon so eine Art Pflichtveranstaltung, hier im Blog das Siegerlied im ESC - diesmal für 2015 - zu präsentieren - einfach auch, um mithalten zu können mit der Textzeile: Wir sind die Helden unserer Zeit / Aber wir tanzen mit den Dämonen, die in uns sind ... Und wenn es für den deutschen Titel schon nicht mal ein einziges Pünktchen gibt - und wir diesen Titel wohl nie mehr wieder hören werden, müssen wir uns eben an diesen "Helden" ergötzen : Es ist nicht alles Geld was glänzt ...


Hier die deutsche Übersetzung des Textes des Siegerliedes gesungen von Måns Zelmerlöw 
geschrieben von Anton Malmberg Fest af Segerstad zusammen mit Linnea Deb und Joy Deb

Erzähl den Göttern nicht, dass ich so eine Unordnung hinterlassen habe
Ich kann nichts rückgängig machen, was geschehen ist
Lass uns in Deckung gehen

Was, wenn ich der einzige Held bin, der noch übrig ist?
Du feuerst besser deine Waffe ab
Ein letztes Mal

Er sagte: "Trockne deine Tränen
Und lebe dein Leben, als ob es kein Morgen gäbe, mein Sohn
Und sag den anderen
Sie sollen es wie ein Kolibri singen
Die großartigste Hymne, die man jemals gehört hat!"

Wir sind die Helden unserer Zeit
Aber wir tanzen mit den Dämonen, die in uns sind

Die Grillen singen ein Lied für dich
Sag kein Wort, mach kein Geräusch
Das ist das, was Leben ist

Ich lasse Würmer zu Schmetterlingen werden
Wache auf und stelle die Welt auf den Kopf
Erfüllt von Respekt

Er sagte, ich bin nie von deiner Seite gewichen
Wenn du dich verirrt hast, war ich direkt hinter dir
War dein Fels in der Brandung

(Chorus)

Speakers' Corner - ein Bildband - und mehr ...

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Christlicher Missionar mit Bibel, 1993 | Foto: Philip Wolmuth

JOHN HARRIS

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Stören Sie die Ruhe!
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Redefreiheit


Lange vor Twitter bot sie ein öffentliches Forum für Idealisten, Hitz- und Wirrköpfe.
Nun feiert ein neuer Bildband die Speakers’ Corner

„Ich habe dort indischen Nationalisten gelauscht, Abstinenzpredigern, Kommunisten, Freidenkern, Vegetariern, Mormonen, der Heilsarmee sowie Übergeschnappten jeder Couleur, die sich alle gesittet auf der Tribüne abwechselten und auf ein recht gutmütiges Publikum zählen konnten.“ Das schrieb George Orwell vor 70 Jahren über die rhetorische Kultstätte im Londoner Hyde Park. Es gebe, erzählte der Schriftsteller seinen Lesern weiter, „sehr wenige Länder auf der Welt, die ein vergleichbares Schauspiel bieten“.

Über die Jahrzehnte ist die Gestalt dieses Schauspiels erstaunlich konstant geblieben. Die Redner stellen sich auf ein mitgebrachtes kleines Podest und verausgaben sich. Egal welche Ansichten sie verfechten, ihre Gesichtsausdrücke gleichen sich: Wut, Enttäuschung, Ungeduld gegenüber einer Welt, die einfach nicht begreifen will. Um sie herum spiegeln die Mienen der Zuhörer unterschiedliche Grade an Verblüffung, Gleichgültigkeit und Belustigung wider. Dass jemand sich bekehren lässt, ist unwahrscheinlich. Erhellenderes als hin und wieder ein verbaler Schlagabtausch zwischen einem Redner und einer Gegenstimme aus dem Publikum ist kaum zu erwarten. Und doch hat das Ritual etwas Unwiderstehliches, beinahe Magisches: Denn es ist ausgelebte Redefreiheit. Politik und Religion im Rohzustand.

All dies fängt der Fotojournalist Philip Wolmuth in seinem neuen Buch mit dem schlichten Titel Speakers’ Corner ein. Es versammelt Bilder und Redefragmente aus 35 Jahren und setzt einigen Stammgästen auf den Podesten im Park ein Denkmal. Sei es der wiedergeborene Christ und Ex-Sträfling Stuart Wheeler, der mit vorspringendem Kinn und tiefliegenden Augen wie der fleischgewordene Bibelmoralismus daherkommt. Oder Joshua, ein zauselbärtige Verschwörungstheoretiker aus den 70er Jahren, der aussieht, als würde bei ihm jeden Moment eine Sicherung durchbrennen. Oder die diversen Muslime, Atheisten, Palästinenseranwälte und Atomwaffengegner. Oder Donald Soper, der hochangesehene Methodistenpfarrer, Abstinenzler und Abgeordnete des britischen Oberhauses, der über 70 Jahre lang regelmäßig im Hyde Park sprach. Wolmuths Bild von Soper zeigt ihn, wie er den Finger himmelwärts reckt und denkbar höflich an seinem Publikum verzweifelt – vier Jahre vor seinem Tod im Alter von 95 Jahren. Das Zitat zum Bild endet mit den wunderschönen Worten: „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie in der Kälte herumstehen. Nächste Woche bin ich wieder hier.“

In diesen zwei Sätzen liegt etwas unverkennbar Britisches – so wie in der ganzen Geschichte der Speakers’ Corner. Auch wenn das Gesetz zur Parknutzung von 1872 Versammlungen und öffentliche Ansprachen im Hyde Park ausdrücklich vorsah, beruhen die Zusammenkünfte am Nordostrand der Grünanlage nicht auf festgeschriebenen Regeln oder Gesetzen, sondern auf Tradition. Die Redner finden selbst ihren Platz und wechseln sich ab, es gibt keine Organisatoren. Zwar zeigen Philip Wolmuths Bilder, dass die Polizei das Spektakel kritisch im Auge behält, doch nur selten sieht sie sich zum Eingreifen veranlasst.


Offiziell seit 1872 das Original: Die Speakers' Corner im Hyde Park London, 1995 | Foto: Philip Wolmuth




Als ich noch in London lebte, ging ich sonntagnachmittags gelegentlich hin. Besonders deutlich sind mir die tadellosen Anzüge und die geschliffene Rhetorik des britischen Ablegers der Nation of Islam in Erinnerung. Und dass niemals fünf Minuten zu vergehen schienen, ohne dass die Palästinenser erwähnt wurden. Und was für eine unerhörte Bandbreite an Verschwörungstheorien im Angebot war, vor allem nach dem 11. September 2001.

Dass vieles davon heute in Internetforen blüht und wuchert und sich die Speakers’ Corner als prädigitaler Vorläufer von sozialen Medien und Onlinekommentarspalten betrachten lässt, mag banal klingen. Bemerkenswerter ist vielleicht, dass die Speakers’ Corner selbst im Zeitalter von Twitter und Facebook fortbesteht und eine Welt für sich bleibt – auch wenn die Zahl der Redner und die Publikumsmenge zurückgegangen sind.

Im Vorwort zu seinem Buch schreibt Wolmuth:„Die verhandelten Themen haben heute wie damals so gut wie nichts mit den Schlagzeilen des Tages zu tun. Mindestens die Hälfte der Redner sind Prediger, wie besessen wird über Fragen von Religion, Rasse und Nationalität debattiert. Viele regelmäßige Besucher sagen, der Ort habe sich mit den Jahren gewandelt, es gebe heute weniger Podeste als früher, der Kreis der Redner sei kleiner geworden, der Anteil an religiösen Versammlungen hingegen größer. Auch hat sich die Demografie verschoben, im Publikum wie auf dem Podium. Heute predigen hier mindestens ebenso viele Muslime wie Christen. Doch allen Veränderungen zum Trotz bewahrt sich die Speakers’ Corner ihre eigentümliche Faszination, die aus der Intensität und Verschrobenheit des unmittelbaren Austauschs von Argumenten entsteht.“

Inmitten eines lückenlos durchgetakteten und entsprechend einschläfernden Wahlkampfs, wie wir ihn in Großbritannien vor den Unterhauswahlen gerade erleben (selbst bei Versammlungen der vermeintlich unangepassten Ukip wird die Publikumsbeteiligung auf ein Minimum beschränkt), haben diese Worte echtes Gewicht. Bei allen extremen und abwegigen Tiraden, die es im Hyde Park zu hören gibt, kann das, was Wolmuths Buch feiert, in der Tat nicht genug gepriesen werden: ein Umfeld, in dem niemals die leblose politische Standardrhetorik ertönt – „hart arbeitende Familien“, „schwere Entscheidungen“, der ganze Quatsch.

Hier sagen die Redner unverblümt, was sie denken. Manchmal kann das abstoßend sein. Engstirnigkeit und Fanatismus brodeln regelmäßig hoch und oft bleibt dabei der Anstand auf der Strecke. Aber vermutlich ist gerade das der Punkt: Dass wir echte Redefreiheit erleben, spüren wir nur dann, wenn sie uns auch kränken und tief empören kann.

Mein liebstes Rednerzitat aus Wolmuths Buch stammt von einem gewissen Jim Huggon aus dem Jahr 1981: 

„Wie wird man Anarchist? Nun, das ist nicht leicht. Man kann nicht einfach so das ganze Gefüge der westlichen Zivilisation umkrempeln. Vor allem ist es rechtswidrig. Das muss man üben. Fangen Sie mit ein paar kleineren Verstößen an: Fahren Sie nachts ohne Licht mit dem Rad nach Hause. Betreten Sie den Rasen. Wenn Sie dann selbstsicherer werden, gehen Sie Größeres an: Erregen Sie öffentliches Ärgernis. Stören Sie die Ruhe der Königin. Trainieren Sie weiter – und bald schon werden Sie Banken ausrauben und Regierungen stürzen.“

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INFO:Speakers’ Corner - Philip Wolmuth - The History Press 2015, 120 Seiten, 27,66 €

Artikel von John Harris, Autor des Guardian - abgedruckt in der Freitag

Übersetzung: Michael Ebmeyer

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Speakers' Corner auf Google Map

 Hier - solch ein Blog - das ist für mich wenigstens - auch so ein Redeplatz wie auf der Insel dort drüben im Hydepark: Das Internet als Speakers' Corner ... - so sollten Sie lieber Leser es jedenfalls betrachten und wahrnehmen: Vielleicht zeigen Sie auch hier bei der Betrachtung und Lektüre "unterschiedliche Grade an Verblüffung, Gleichgültigkeit und Belustigung"... Und dass sich hier jemand bekehren lässt, ist wahrscheinlich unwahrscheinlich. Und doch hat das Ritual der Kommentierung des Weltgeschehens und die Reaktion darauf mit meinen kleinen kreativen S!NEDi-Ergüssen für mich jedenfalls etwas Unwiderstehliches, beinahe Magisches: 


Denn es ist ausgelebte Rede- und Kreativfreiheit - ja - auch Politik und Religion im Rohzustand...

S!NEDi malt S!NT VOR DER FLUT ...- ein Porträt - und in dieser Intensität eine Weltneuheit

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S!NEDi|art: SINT VOR DER FLUT - Mai 2015

  •  ja - du hast richtig gelesen: dieser bärtige junge mann heißt nun einmal "sint vor der flut" ...
  • jedes ding muss ja seinen namen haben - und auch wenn dieses Ding sicherlich auch seine zwei seiten hat und somit in etwas persönliches hineinrakt: ein name muss sein ...
  • die vor der fluts, dass ist ein alter eigenstämmiger familienname - dessen genealogie weit bis hinter die entstehung des chamäleons zurückreicht ...- alles längst belegt und beurkundet ... - wie der name schon sagt - bis weit vor der großen flut seinerzeit ...
  • die urahnen von mijnheer sint sind sicherlich - nein müssen - mit auf dem letzten schiff gewesen sein,
  • sonst gäbe es diese familie ja gar nimmer mehr - wäre seinerzeit mit abgesoffen wie so viele ...
  • dieses gemälde habe ich aus dem gedächtnis aufs holz gebracht - so wie ich es damals auf dem landsitz in der familiengalerie der vor der fluts in chemenuela angetroffen hatte - und so eindrücklich in erinnerung behielt: der gute alte sint ... - er hat noch das familienvermögen zusammengehalten, was inzwischen in alle vier winde verstreut ist und sich unwiederbringlich vom acker gemacht hat ...
  • sint vor der flut war einfach nur ein guter kerl - wie das bild es schon aussagt - wenigstens war das meine vornehmliche absicht bei der niedermalung aus dem gedächtnis ....

THE DOORS: THE END - Songs, die die Welt bewegen

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hier clicken


The End - Songtext | Übersetzung:

Das ist das Ende, schöner Freund 
Das ist das Ende, mein einziger Freund 
Das Ende 

Von unseren sorgfältigen Plänen 
Das Ende 
Von allem, das besteht 
Das Ende 
Weder Sicherheit noch Überraschung 
Das Ende 
Ich werde dir nie wieder in die Augen sehen 
Kannst du dir vorstellen, was sein wird 
So grenzenlos und frei 
Verzweifelt angewiesen 
auf die Hand eines Fremden
In einem hoffnungslosen Land 

Verloren in einer römischen Wildnis voller Schmerz
Und alle Kinder sind wahnsinnig 
Alle Kinder sind wahnsinnig 
Warten auf den Sommerregen 

Da ist Gefahr am Rande der Stadt 
Nimm die Straße des Königs 
Bizarre Szenen in der Goldmine 
Nimm die Straße nach Westen 

Reite die Schlange 
Reite die Schlange 
Zum See 
Zum uralten See 
Die Schlange ist lang 
Sieben Meilen 
Reite die Schlange 
Er ist alt 
Und seine Haut ist kalt 

Der Westen ist am besten 
Der Westen ist am besten 
Komm her und wir werden den Rest machen 

Der blaue Bus ruft uns 
Der blaue Bus ruft uns 
Fahrer, wohin bringst du uns? 

Der Killer erwachte vor Sonnenaufgang 
Er zog seine Stiefel an 
Er nahm ein Gesicht aus der Ahnengalerie 
und er ging weiter den Flur entlang 
Er ging in das Zimmer, in dem seine Schwester lebte 
Und dann besuchte er seinen Bruder 
und dann ging er weiter den Flur entlang 
Und er kam an eine Tür 
Und er schaute hinein: 
"Vater?" 
"Ja, Sohn?" 
"Ich werde dich töten! 
Mutter, ich will dich ficken!" 
Komm schon, YEAH!

Komm schon, Liebling. Gib uns eine Chance 
Komm schon, Liebling. Gib uns eine Chance 
Komm schon, Liebling. Gib uns eine Chance und
triff mich hinter dem blauen Bus
einen blauen Felsen machend
auf einem blauer Bus
einen blauen Felsen machend
Komm schon, yeah ... 

Töte! Töte! Töte! Töte! Töte! Töte! Töte! 

Das ist das Ende, schöner Freund 
Das ist das Ende, mein einziger Freund 
Das Ende 

Es schmerzt, dich freizugeben 
doch du wirst mir niemals folgen 

Das Ende des Lachens und der sanften Lügen 
Das Ende der Nächte, in denen wir versuchten zu sterben 

Das ist das Ende



sinedi|photography: the end

Rainer Werner Fassbinder - zum 70.

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S!NEDi-art: Rainer Werner Fassbinder - damals - als das anderssein noch zur show gestellt wurde ...


Zum 70. von Rainer Werner Fassbinder

Von mir geliebt und von anderen gehasst


nach einem Text von Christiane Peitz | tagesspiegel.de

Er drehte 44 Filme, starb mit 37 Jahren, geliebt und gehasst. Versöhnt sich die Nation jetzt mit dem streitbaren Filmemacher? Wird der Bürgerschreck nun zum Schöngeist?


Sie liegt nackt auf dem Bett, er sitzt davor, breitbeinig, stumm. Die Familie versammelt sich am Esstisch, die Kamera scannt Gesichter, Blicke, knappe Sätze. Und die Partyleute auf der Terrasse regen sich kaum, als Hanna Schygulla in Zeitlupe tanzt. Liebespaare, Familienaufstellungen, Gruppenbilder mit Stars: Fassbinders Filme sind Installationen einer erstarrten Gesellschaft, die etwas zu verbergen hat, tableaux vivants der Nachkriegsrepublik. Spröde, präzise, von glühender und entlarvender Kälte. 


44 Filme hat Rainer Werner Fassbinder in 16 Jahren gedreht, er wurde nur 37 Jahre alt und starb am 10. Juni 1982 an einer Mischung aus Drogen, Alkohol und einer Überdosis Arbeit. Am 31. Mai wäre er 70 geworden.


Fassbinders Filme sind Sittengemälde, Erkundungen der sozialen Gefüge in Deutschland, Figurenkonstellationen mit Spiegelbildern und sorgfältigen Raumkompositionen.

Berserker, Bürgerschreck, Enfant terrible des deutschen Films: und immer mit Lederjacke und Zigarette. 


Neuerdings ist ganz Deutschland mit Fassbinder beschäftigt. Am 31. Mai wäre er 70 geworden; nach der ersten großen Retro zum 10. Todestag 1992, nach internationalem Ruhm mit Ausstellungen im New Yorker MoMA und dem Pariser Centre Pompidou kehrt der Prophet nach Hause zurück und ist in Mode wie nie. Wird gefeiert, restauriert, digitalisiert, re-inszeniert, musealisiert, aktualisiert, eingemeindet, auf den Kunstsockel gehoben – und alle verstehen ihn jetzt. Die Kulturnation versöhnt sich mit dem großen Außenseiter des deutschen Films - dem Enfant terrible der 68-er schlechthin - diesem unmöglichen Typen, der in nur 16 Jahren 44 Kino- und TV-Filme drehte.


Wie aktuell ist nun dieser Fassbinder, wie historisch? "Fassbinder JETZT"heißt eine Ausstellung in Berlin ...

Fassbinder - nun endlich begnadigt - und plötzlich einer von uns. Einschließlich seiner Homo- und Bisexualität, seiner Politisierung des Privaten, seiner Arbeitswut, seines Drogenkonsums (der mit zu seinem frühen Tod mit 37 Jahren führte, am 10. Juni 1982), seiner Melancholie, seines Leidens an Deutschland, der statischen Einstellungen und der legendären Kamerakreisfahrten. Rainer Werner Fassbinder, eine Marke, ein Label.

Mit Textbausteinen u.a. aus tagesspiegel.de

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Rainer Werner Fassbinder: Ich werde nie vergessen, wie ich im Bielefelder Kamera-Filmtheater saß, um mir u.a. seinen verstörenden Teilbeitrag in dem End-68-er-Epos "Deutschland im Herbst" anzuschauen ... - Nee - anzuschauen ist das falsche Wort: um mit ihm in die Zeit ganz tief einzutauchen oder vielleicht auch aufzutauchen - das wäre vielleicht zu seinem Beitrag richtiger ...



Und dann - dann bin ich jeweils spätabends noch einmal zum "Spätfilm"-Programm aufgestanden, um mir die "unterbelichteten" - die "dunklen" - Teile von"Berlin Alexanderplatz" in all den Fortsetzungen anzuschauen - ein für mich grandioses Werk, das ich als Video-Doku (inzwischen sind die dunklen Passagen digital aufgehellt worden) und mit dem Text-Drehbuch von Zweitausendeins hüte wie meinen Augapfel und wie einen Schatz bewache, in meinem Herzen bewege - mit all seinen Ur-Döblinschen Dialogen ...


Ansonsten habe ich seinerzeit wohl so ziemlich alle RWF-Filmekonsumiert - nee - konsumiert ist wiederum das falsche Wort - vielleicht wäre aufgenommen richtiger - oder vielleicht noch besser: versucht aufzunehmen - so gut ich konnte ... 

Während wir 68-er zum größten Teil damit beschäftigt waren und sind, die faschistische Vergangenheit unserer jungen Republik, unserer Eltern bzw. deren nationalistisch-faschistisch geprägte Umwelt und deren Werden und Sein darin seinerzeit und bis Hier und Heute aufzuarbeiten und zu entlarven, hielt RWF bereits uns als Nachfolgegeneration den Spiegel vor: WIE überwinden wir unsere ganz persönliche [Mit]schuld  -  WIE erklären wir uns unsere RAF-Entgleisungen und auch die übergriffigen Nicht-"Erziehungs"-Methoden und unverzeihlichen Tabu-Brüche, mit denen wir zu experimentieren versuch(t)en und so unsere Kinder befracht(et)en und belast(et)en ... = Denn diese alte "Schuld" verbreitet(e) sich weiter - so wie die Pest - sie infiziert(e) ausgehend vom Faschismus und all seinen Greueltaten auch in gewisser Weise (all) die Nachkriegsgeneration(en) - auch noch heute und im Hier & Jetzt ... 

Gewiss - vieles davon ist nicht etwa "genetisch" in uns eingepflanzt - vieles können wir im reflektierten Handeln und So-Sein ein paar Jahrzehnte danach vielleicht erfolgreicher überwinden - doch immer erst, nachdem wir uns mit jener Zeit - und dieser unmittelbaren [Nachkriegs-]Generationskultur der 68-er und dem was sie damals umtrieb - auch wirklich auseinandergesetzt haben - vielleicht mit ein paar Fassbinder-Filmen, die uns mit hineinnehmen in ein solches unmittelbares Durchleben ...

Ein abermaliges oberflächliches "Verdrängen" wäre gesellschafts-politisch und sozial nur als pathologisch zu bezeichnen - "machte uns alle nur noch kränker" - ...



Henry Darger - und das verschwundene Bild eines erdrosselten Mädchens ...

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Ein typisches Bild von Henry Darger | imgbuddy.com










Henry Darger und das verschwundene Bild eines erdrosselten Mädchens ...


Henry Darger 
Henry Darger | smashinglists.com/wp-content

(* wahrscheinlich am 12. April 1892 in Chicago; † 13. April 1973 ebenda) war ein zurückgezogen lebender amerikanischer Schriftsteller und Künstler, der als Hausmeister in Chicago lebte und arbeitete.

Er wurde bekannt durch das nach seinem Tode entdeckte 15.145 Seiten umfassende und mit mehreren hundert Zeichnungen und Aquarellen illustrierte Manuskript mit dem Titel The Story of the Vivian Girls, in What is known as the Realms of the Unreal, of the Glandeco-Angelinian War Storm, Caused by the Child Slave Rebellion. Dargers Werk wurde zu einem der am höchsten gelobten der Outsider Art.

Henry Darger hat keine Ausbildung genossen, er stammte aus armen Chicagoer Verhältnissen. Er war nicht nur literarisch und künstlerisch außergewöhnlich begabt, er hatte auch ein besonderes Talent, Stimmen zu imitieren. Mal sprach er in seiner Kammer mit den Stimmen der Vivians, mal ahmte er die herrischen Laute der Schwestern in den Krankenhäusern nach, in denen er sich seinen Unterhalt verdiente.

Als Zwölfjähriger war er nach einer dubiosen Diagnose (Selbst-Missbrauch - „self-abuse“, was wohl für eine Phase exzessiver Selbstbefriedigung stand) in ein Heim "für geistig Minderbemittelte" gesteckt worden, und hatte selbst seelische und körperliche Misshandlungen erlebt. Die Eltern hatte er früh verloren - mit 8 Jahren die Mutter, die bei der Geburt einer Schwester starb - und mit 13 Jahren den Vater, der aber zuvor schon kurz nach dem Tod der Mutter in einem Altersheim leben musste... Begegnungen mit Menschen suchte Henry Darger möglichst zu vermeiden. Lieber verstrickte er sich in Selbstgespräche, streifte in einem langen, abgetragenen Militärmantel durch die Straßen und durchflöhte die Mülleimer nach Dingen, die seine Fantasiewelt anregten.

Manchmal zog er Fäden aus dem Müll, verknotete sie und wickelte sie zu Wollknäueln auf. Vor allem aber sammelte er Gedrucktes, das sein Zimmer bald zustapelte. Aus diesem Stoff nährte er seine literarischen und bildlichen Welten. Die meisten Figuren zeichnete er nicht, sondern pauste ihre Konturen aus Anzeigen, aus Mal- und Kinderbüchern ab und fügte sie mit Kohlepapier in seine fantastischen Kampf- und Massakrierszenarien ein. Anschließend kolorierte er.

Darger hatte ein besonderes Gespür für eine fein nuancierte Farbgebung. Seine geflügelten Schlangen-Mensch-Wesen, "Blengins" genannt, können gut etwa neben den fantastischen Imaginationen von Max Ernst bestehen. Und seine collagierten Kompositionen lassen manchmal an die Figurenkonstellationen bei Neo Rauch denken.

Man kann den Kampf der Vivians als Auseinandersetzung mit den Grausamkeiten der Geschichte des 20. Jahrhunderts sehen. Sicher aber ist er zugleich Ausdruck einer produktiven Bewältigungsstrategie, mit deren Hilfe Darger seine Traumata verarbeitete.

So scheinen kleine Mädchen für ihn, seit seine Mutter bei der Geburt seiner Schwester gestorben war, besonders zwiespältig besetzt gewesen zu sein: Sie lösten in ihm auf der einen Seite Sehnsucht, idealisierende Schwärmerei und einen Beschützerinstinkt aus, aber auf der anderen Seite auch Wut und Aggression.

Dargers Hauptwerk lässt insgesamt keinen Zweifel daran, dass in seiner Phantasie aufgrund dieser Ambivalenz ein Inferno gewütet haben muss, das ihn ein Leben lang begleit: Es ist eben diese Erzählung mit dem Bandwurm-Titel "The Story Of The Vivian Girls in What is Known as the Realms of the Unreal, of the Glandico-Angelinian War Storm, Caused by the Slave Child Rebellion" - und mit 15.145 Seiten wahrhaft ein gewaltiges Epos. Zumal es noch eine Fortsetzung namens "Crazy House: Further Adventures in Chicago" gibt - mit weiteren 8500 handgeschriebenen Seiten.

Das Mammut-Manuskript erzählt von den Vivian Girls, sieben Prinzessinnen, die auf einem fremden Planeten mit vielen Monden, von denen einer die Erde ist, in einen blutrünstigen Aufstand von Kindersklaven gegen ihre erwachsenen Unterdrücker kämpfen. Es ist eben jene Geschichte, die Dargers Bilder illustrieren. Über weite Strecken ist die Erzählung dann auch eine Aneinanderreihung immer neuer, immer grausamerer Schlachtenszenarien. Denn was er in seinem Phantasieuniversum passieren ließ, war nicht weniger als eine Rache an Gott.

Das Original-Zeitungsbild mit Elsie Paroubek
(escapeintolife.com)
Bis zu seinem 19. Lebensjahr war Henry Darger ein strenggläubiger Katholik, der drei bis viermal täglich zur Messe ging. 1911 dann passierte etwas, das seinen Glauben über Jahre erschüttern und seinen restlichen Lebensweg vorzeichnen sollte: Der Verlust eines Fotos. Eigentlich war es lediglich ein grob gerasterter Zeitungsausschnitt. Er zeigte ein zehnjähriges Mädchen namens Elsie Paroubek. Diese wurde 1911 entführt und kurze Zeit später wahrscheinlich erdrosselt in einem Kanal aufgefunden. Warum das Bild Darger so wichtig war, ist ungeklärt. Doch in seinem Tagebuch beschrieb er den Kampf um das Foto. In seiner Autobiographie nimmt Darger an, dass dieses Foto gemeinsam mit zahlreichen anderen Sachen bei einem Einbruch in sein Appartement gestohlen wurde. Er fand dieses Foto nie wieder und als er das Bild im Zeitungsarchiv einer öffentlichen Bibliothek entdeckte, wurde ihm nicht erlaubt, es zu kopieren.

Als er den Kampf um dieses Bild als verloren glaubte, flehte er Gott an, ihm bei einer Wiederbeschaffung zu helfen. Erst bat er, dann drohte er damit, in seinen Manuskripten für "Realms of the Unreal"schreckliche Massaker zu entfesseln, wenn das Bild nicht wieder auftauche.

Dargers Bild von "Annabelle Aronburg - Vivian" -
aus dem Gedächtnis gemalt nach dem verlorenen Zeitungsausschnitt
rawvision.com
Der Ausschnitt blieb aber verschwunden und Darger begann, die Geschichte der Rebellion der Kindersklaven zu schreiben. In ihr machte er Paroubek zur Kindermärtyrerin Annie Aronburg, deren grausamer Tod den Aufstand der Halbwüchsigen gegen ihre Unterdrücker auslöst. Der Mordanschlag auf die kindliche Rebellin Annie Aronbourg wird darin als schockierendster Kindermord dargestellt, den die glandelinische Regierung je zu verantworten hatte und der deshalb den Krieg auslöste. Durch die Leiden in diesem Krieg hoffen die Vivian Girls in der Lage zu sein, einen Sieg für die Christenheit zu erringen. Darger sah zwei Enden für die Geschichte vor. In der einen triumphierten die Vivian Girls, in der anderen wurden sie geschlagen und die gottlosen Glandelinians übernahmen die Herrschaft. Erst 1944, zwei Weltkriege und 32 Jahre später, beendete er sein Epos. Der Grund dafür, sein Leben einer Geschichte über eine Revolution von Kindersklaven zu widmen, bleibt trotz des gigantischen Umfangs im Dunkeln. Fest steht, dass er in seiner Jugend dreimal versucht hatte, aus den Kinderheimen, in denen er aufwuchs, zu fliehen, bis es ihm mit 17 endlich gelang. Kurze Zeit später wurde die Anstalt, aus der er entkommen war, in einen Missbrauchskandal verwickelt. Viele Darger-Experten vermuten, dass auch der Künstler selbst ein Opfer geworden sei.

Eine der grausamen Schlachtszenen Dargers | escapeintolife.com

Mithilfe seiner fiktiven Ersatzhandlungen gelang es Darger offensichtlich, Begehren und Aggression gegenüber dem weiblichen Geschlecht in Form von jungen Mädchen zu sublimieren. Trotz der heilsamen Abenteuer in seinem "Reich des Irrealen" aber blieb er ein einsamer Mann. "Ich hatte ein elendes Weihnachten", schrieb er zwei Jahre vor seinem Tod. "In meinem Leben gab es nie ein glückliches. Ich bin bitter, aber ich sehne mich glücklicherweise nicht nach Rache."

Darger hat die Handlung seines riesigen Romans auch in 300 hinreißende Aquarellzeichnungen übersetzt. In der Kunstwelt werden sie als Sensation gefeiert. Kürzlich gelangten 45 von ihnen durch eine Schenkung in den Besitz des Pariser Musée d'Art Moderne. Zusammen mit Leihgaben aus diversen Sammlungen werden sie ab Freitag dort ausgestellt.


Text unter Verwendung von Artikeln aus: WIKIPEDIA , SPIEGEL.de, SPIEGEL.de


OBAMA-IKONE: HOPE - und das meint der StreetArt-Künstler heute ...

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S!NEDi nach AP

Obama-Künstler Shepard Fairey


NO HOPE

Das Konterfei des US-Präsidenten im Street-Art-Style wurde weltberühmt und zum Markenzeichen seines Wahlkampfs 2008. Der Künstler, der es erstellte, geht nun hart mit seinem Idol und dessen Politik ins Gericht.


Der Künstler Shepard Fairey ist tief enttäuscht vom US-Präsidenten und dessen Politik: In einem Interview mit dem US-Magazin "Esquire" sagte er auf die Frage, ob er mit der Präsidentschaft zufrieden sei: "Nicht im Geringsten." Der Einsatz von Drohnen und die Aktionen der NSA seien nicht die Sachen, die er von Barack Obama erwartet habe. Fairey hatte die markante Grafik mit dem "Hope"-Slogan für den Präsidenten kreiert.

Fairey gestand zwar ein, "dass Obama eine schwierige Amtszeit hatte", allerdings sei der US-Präsident Kompromisse eingegangen, "die ich niemals erwartet hätte". Er habe Obama ein paar Mal persönlich getroffen. Dieser sei ein von Grund auf guter Mensch, der aber in seinen Entscheidungen nicht frei sei.

Beim Präsidenten macht der Künstler nicht halt, auch die amerikanischen Bürger bekommen im Interview ihr Fett weg: "Wir brauchen eine Öffentlichkeit, die nicht so ungebildet und selbstgefällig ist", urteilt Fairey. Viele Amerikaner seien unwissend und faul und selbstgefällig: "Sie regen sich über die Politik der Regierung auf, aber schaffen es nicht einmal wählen zu gehen", sagte Fairey. "Täten sie das, würde sich vielleicht etwas ändern."

Fairey ist in der Street-Art-Szene besser unter seinem Pseudonym Obey bekannt.

SPIEGEL.de/loe


Frank Shepard Fairey nach einem Foto von
Getty Images
Frank Shepard Fairey 

(* 15. Februar 1970 in Charleston, South Carolina) ist ein zeitgenössischer Street-Art Künstler, Grafiker und Illustrator aus der Skateboard-Szene und wurde zunächst mit seiner „André the Giant Has a Posse“-Aufkleber-Kampagne bekannt. Das Institute of Contemporary Art in Boston, das dem Künstler im Jahr 2009 eine Einzelausstellung widmete, bezeichnet ihn als einen der bekanntesten und einflussreichsten Streetart-Künstler. Er benutzt normalerweise nur seinen zweiten Vornamen und seinen Nachnamen.

Fairey erfand 1989 die Aufkleberkampagne „André the Giant Has a Posse“, als er an der Rhode Island School of Design (RISD) studierte. Hieraus entwickelte sich die „Obey Giant“-Kampagne, die sich durch die Mitarbeit und Reproduktion der Aufkleber zu einer weltweiten Kampagne entwickelt hat. In einem Manifest, das Fairey 1990 verfasste und das auf seiner Website zu finden ist, verbindet er seine Arbeit mit Martin Heideggers Konzept der Phänomenologie. Seine „Obey“-Kampagne benutzt verschiedene Zitate aus dem John Carpenter-Film Sie leben!, unter anderem das „Obey“- sowie das „This is Your God“-Zitat.

Fairey schloss die RISD 1992 mit einem Bachelor of Arts in Illustration ab. Nach seinem Abschluss gründete er in Providence, Rhode Island, eine kleine Druckerei mit dem Namen Alternate Graphics, die sich auf den Siebdruck von T-Shirts und Aufklebern spezialisierte. Dies ermöglichte es ihm, seine eigene Kunst weiterzuverfolgen. Während der Zeit in Providence lernte Fairey 1994 die amerikanische Filmemacherin Helen Stickler kennen, die ebenfalls die RISD besuchte und dort einen Abschluss in Filmbereich erlangte. Im Frühjahr 1995 stellte Stickler die Kurzfilmdokumentation über Fairey und seine Kunst mit dem Titel André the Giant Has a Posse fertig. Der Film feierte 1995 auf dem New York Underground Film Festival Premiere. Er wurde ebenfalls auf dem Sundance Film Festival 1997 und auf über 70 weiteren Filmfestivals und in Museen weltweit gezeigt.

Shepard Fairey gründete 1997 zusammen mit Dave Kinsey und Phillip DeWollf die Designagentur BLK/MRKT, die sich auf Guerilla-Marketing und die Entwicklung von „high-impact marketing“-Kampagnen spezialisiert hatte. Kunden waren unter anderem Pepsi, Hasbro und Netscape. Fairey verließ BLK/MRKT im Jahre 2003 und gründete seine eigene Agentur Studio Number One. Diese arbeitet unter anderem für Kunden wie Virgin, Adidas oder Nike. Fairey gründete das Label OBEY clothing.


hier clicken


Im Jahre 2004 gründete Shepard Fairey zusammen mit Roger Gastman die Kunst- und Kulturzeitschrift Swindle Magazine. Im Juli 2006 wurde das Buch Supply and Demand: The Art of Shepard Fairey veröffentlicht. Einen größeren Auftritt hatte Fairey 2010 in der Street Art-Dokumentation Exit Through the Gift Shop des britischen Künstlers Banksy. Neben seiner erfolgreichen Karriere als Grafikdesigner und Künstler tritt Shepard Fairey auch als DJ unter den Namen DJ Diabetic und Emcee Insulin in verschiedenen Clubs auf. Er selber ist an Diabetes erkrankt. Fairey lebt zusammen mit seiner Frau und seinen Töchtern in Los Angeles.

Im Jahr 2012 bekam er einen Gastauftritt in der bekannten Zeichentrickserie Die Simpsons, in der Episode El Barto. Der US-amerikanische Titel der Folge lautet Exit Through the Kwik-E-Mart, was eine Referenz auf den Film Exit Through the Gift Shop ist. Die Episode wurde am 4. März 2012 in den USA ausgestrahlt. 

Im Juni 2012 wurde das Album Americana von dem kanadischen Musiker Neil Young und der Band Crazy Horse veröffentlicht. Fairey schuf dafür das umfassende Artwork.

Ende 2014 arbeitete Shepard Fairey mit der New Yorker Indie-Rock-Band Interpol zusammen, indem er das Artwork des Albums El Pintor an einem Haus in Williamsburg (North 7th Street und Driggs Avenue) umsetzte und eine Reihe von signierten grafischen Drucken herstellte.
Größere Bekanntheit erreichte Fairey im Zuge des Wahlkampfes während der US-Präsidentschaftswahlen 2008 mit seinem ikonischen Plakat „HOPE“ für Barack Obama. Es ist Teil einer Posterserie, die Fairey zunächst in Eigenregie für die Obama-Kampagne entwarf. Das in den Nationalfarben rot, blau und weiß gehaltene, stilistisch an die Pop-Art erinnernde Poster entwickelte sich rasch zum bekanntesten Motiv der Obama-Wahlkampagne. Im Rahmen der Amtseinführung Obamas wurde es von der Smithsonian Institution erworben und ist in der National Portrait Gallery in Washington, D.C. ausgestellt. Das Plakat war Gegenstand eines Urheberrechtsstreites zwischen Fairey und der Nachrichtenagentur Associated Press. Associated Press beanspruchte die Bildrechte an einem als Vorlage für das Plakat dienenden Foto des AP-Fotografen Mannie Garcia, das Fairey eigenen Angaben zufolge über die Bildersuche bei Google fand. Im Januar 2011 einigten sich beide Seiten, die Rechte auf das „Hope“-Plakat zu teilen. Die finanziellen Details der Einigung blieben vertraulich. Fairey und Associated Press vereinbarten darüber hinaus eine zukünftige Zusammenarbeit, bei der der Künstler Fotos der Agentur benutzen wird.
Der Künstler Mark Vallen wirft Fairey weitere Plagiate vor. In einer umfangreichen und detaillierten Kritik zeigt er diverse Beispiele für die Arbeiten von Shepard Fairey auf, die deutlich auf bereits existierenden Werken basieren. Vallen bemängelt, in Fairey Werken sei keine eigene Note erkennbar und auf Grund der Vertuschung der Ursprungsquelle würde der Betrachter wissentlich getäuscht.

Text: WIKIPEDIA







S!NNTAGSMALER: der alt mohn

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S!NNTAGSMALER: S!NEDi: der alte mohn

Fassbinder wird 70

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noch eine bildbearbeitung von rwf von S!NEDi


 Am Sonntag wäre Rainer Werner Fassbinder 70 geworden - ich kann mir dieses kreative Kraftwerk gar nicht 70-jährig vorstellen ...

Aber um RWF hier noch einmal zu ehren stelle ich Euch eine YouTube-Playlist ein, die einen knappen Ausschnitt zeigt auf sein Werk und sein Schaffen ... - ansonsten: Im SPIEGEL hat Alexander Kluge, einer seiner Weggefährten, gemeint, der Sarg wäre bei der Beerdigung sicherlich leer gewesen, weil RWF in all den Jahren noch weiterhin mitten unter uns ist ...

S!NNTAGSMALER: S!NEDi|art: zustandsversuche um ein porträt

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S!NEDi: zustandsversuche um ein porträt











NS-Zeit - Interesse bei den Schülern wecken ....

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Besuch im KZ Dachau - Unter Verwendung eines Fotos der Realschule Weilimdorf (rsweilimdorf.de)
Pflichtbesuch - na ja - 
freiwilliges Interesse wecken - wäre sicherlich besser ...

Schüler aller Schularten sollten sich in KZ-Gedenkstätten mit der Geschichte auseinandersetzen

 von Lisa Scheremet, Jüdische Allgemeine



Einen Pflichtbesuch in KZ-Gedenkstätten für alle Schüler forderte der Zentralrat der Juden bereits im Januar. Für Gymnasien gilt das längst. Die bayerische CSU lehnt eine Ausweitung solcher Pflichtbesuche auf andere Schularten nun ab. Viele Schüler stammten aus Migrantenfamilien, andere hätten »kognitive und emotionale Einschränkungen«, heißt es zur Begründung.

Wir stehen vor dem winzigen Gebäude, versteckt in einem Innenhof. Heute ist es ein Wohnhaus, lediglich die Tafel mit der Aufschrift »In diesem Gebäude befand sich die Synagoge, das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde in unserer Stadt« erinnert daran, dass dieses Häuschen vor Jahrzehnten mit jüdischem Leben gefüllt war. Meine Schüler sehen das Haus zum ersten Mal, eine Erinnerung an das Grauen der Nazizeit in ihrer Heimatstadt. 

EMPATHIE 
Die Schüler verschlingen jedes meiner Worte, ihre Fragen enden nicht. Ich entdecke Empathie, Interesse und Traurigkeit in ihren Augen. Es ist so anders als der normale Unterricht, es ist gelebte Geschichte, es ist das, womit wir Lehrer die Schüler teilhaben lassen. Diese stummen Zeugen, die es in fast jeder deutschen Stadt gibt, sind besser als jedes Geschichtsbuch. 

Die Jugendlichen möchten wissen, »warum alle etwas gegen die Juden haben«, ob jemand aus meiner Familie in der Schoa umgekommen ist und ob wir nächstes Jahr ein ehemaliges Konzentrationslager besuchen können, »weil doch viele aus unserer Klasse damals auch dort gelandet wären«. Wir sprechen über gängige Beleidigungen wie »Zigeuner«, »Schwuchtel«, »Jude« oder »Behinderter«. 

VERANTWORTUNG 
Die Welle des Antisemitismus, Rassismus und der Abwertung aller, »die nicht so sind wie ich«, verbreitet sich rasant auf deutschen Schulhöfen. Doch nach diesem Tag spüre ich Zuversicht. Die Jugendlichen haben sich auf die Herausforderung eingelassen und verstanden, dass man für seine Mitmenschen Verantwortung trägt. Für diese Verantwortung gibt es weder ein Mindestalter, noch eine bestimmte Herkunft oder emotionale Stabilität. Diese Verantwortung muss jeder von uns übernehmen, in jeder Gesellschaftsschicht, von klein auf. 

Ich nehme mir vor, mit meiner Klasse eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen. Solche Besuche müssen für alle zur Pflicht werden, um aus der Vergangenheit zu lernen und zu verstehen, dass es keine Rolle spielt, welche Hautfarbe, Religion oder Sexualität ein Mensch hat. Wenn wir Lehrer es nicht tun, wird es keiner tun.

Die Autorin ist Lehrerin an einer Hauptschule.

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 Ja - mit dem Anliegen an sich bin ich unbedingt einverstanden: jede Schülerin - jeder Schüler - sollte in der Schulzeit unbedingt Gelegenheit bekommen, sich mit den Gräueltaten des NS-Regimes tatsächlich hautnah auseinanderzusetzen. Und das ist wohl am eindrücklichsten und profiliertesten in den Gedenkstätten selbst gegeben, wo zum größten Teil gut vorbereitete Info-Materialien und oft gut gemachte Unterrichtsmedien auch für Schüler und Jugendliche vorgehalten werden, oder auch in der Begegnung mit diesbezüglichen Dokumentationen, Archiven bzw. tatsächlichen oder virtuellen Zeitzeugen und Familienangehörigen und Nachkommen oder mit einem Rundgang zu den örtlichen "Stolpersteinen" - für ein Innehalten und Gedenken an die namentlich genannten NS-Opfer direkt vor Ort - in der Nachbarschaft ...

Aber so etwas - vom amtlichen Sprachgebrauch her - gleich wieder zu einem "PFLICHTbesuch" zu apostrophieren, ist meiner Meinung nach nicht angebracht. Vielleicht sollte ein Religions-, Ethik- oder Geschichtsunterricht von den Lehrkräften in den jeweiligen Kursen und Klassen inhaltlich so plastisch eindrücklich vermittelt werden, dass die Schüler von selbst motiviert sind, sich mit den konkreten überkommenen Überbleibseln und Zeugnissen aus dieser schrecklichen Zeit reflexiv und in Diskussionen lebendig und fundiert auseinanderzusetzen ...

"PFLICHTbesuch" | nach einem foto von rbb berlin ...
Diejenigen Schüler aber, die beispielsweise vielleicht während einer Klassenfahrt auf den Beton-Stelen der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin ihren versäumten Schlaf von der letzten durchgemachten Nacht nachholen oder sich dort, wenn das Wetter denn mitspielt, einfach nur sonnen - oder mit der Freundin gemeinsam über die Stelen hopsen und "Packen" spielen - die wären es ansonsten, die damit vielleicht doch irgendwie völlig unangemessen ihren verordneten "PFLICHTbesuch" absolvierten - aber ob das dann irgendwie eine besondere dem Thema angemessene Nachhaltigkeit hinterlässt - erscheint mir fraglich ...

Natürlich hat jede Nachkriegsgeneration das Recht, die Gedenkkultur an den Holocaust und den weiteren NS-Massenmorden - an Roma und Sinti, Schwulen, Psychiatrie-Insassen im Rahmen der NS-"Euthanasie", Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen u.a. - auf eine ihr angemessene Weise zu entwickeln - doch sollte auch immer etwas von Respekt, Ehre und Würde gegenüber den Opfern darin abzuspüren sein - und die inneren Strukturen eines faschistischen Systems mit seinem Blut- und Boden-Denken sollten mit erarbeitet werden können ... 


"PFLICHTbesuch" | nach einem foto von rbb berlin ...


Und das hat aber auch so gar nichts mit dem von der CSU ins Spiel gebrachten Migrationshintergrund einiger Real- oder Haupt-Schüler zu tun oder anderen "kognitiven und emotionalen Einschränkungen" der Schüler, sondern immer auch mit dem Unvermögen des in erster Linie für die Erziehung verantwortlichen Elternhauses, mit dem Unvermögen der Kultusminister und den von ihnen festgelegten pro Schuljahr durchzupaukenden Unterrichts-Lehrstoffen in eng begrenzten und genau festgelegten Zeitplänen - und vielleicht auch - 70 Jahre nach Ende der NS-Zeit - mit dem mittlerweile generationsbedingten Desinteresse und der Unwissenheit darüber auch des vermittelnden Lehr- und Unterrichtspersonals ... - meint S!


Smileys - ;-) - sind eine Bereicherung der "Schrift"sprache ...

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Sprachforscherin: 

Smileys sind eine Bereicherung


Smileys und andere kleine Bilder sind längst nicht mehr wegzudenken aus E-Mails und Kurznachrichten - doch selbst nach Ansicht einer Sprachforscherin kann das eine Bereicherung sein: Ein lachendes oder weinendes Smiley sage oft mehr als ein Wortschwall, sagte Christa Dürscheid von der Universität Zürich der Zeitung Sonntag aktuell. 

Sogenannte Emojis lockerten persönliche Nachrichten auf und böten zusätzliche Möglichkeiten, Stimmungen, Gefühle, Hinweise oder Informationen zum Ausdruck zu bringen. Es sei "ein neues Stilmittel, nicht nur für Jugendliche". Die kleinen Lachmännchen und anderen Zeichen seien auch keine wirkliche Neuheit. 

Anfangs sei die Schriftsprache sehr bildhaft gewesen. "Das piktorale Schreiben als Ersatz für Buchstaben ist eine neue Entwicklung in Anlehnung an die Anfänge der Schrift", sagte die Forscherin.

© 2015 Neue Westfälische, Montag 01. Juni 2015




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Die Schrift ist ja eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Sie wird heute als Medium zur Kommunikation und als eine Technologie zur Weitergabe und Archivierung von Wissen verstanden - ja und durch diese sogenannten Emojis werden nun sogar holzschnittartig Gefühle und innere psychische Zustände mitgeteilt und preisgegeben, die ansonsten nur kompliziert mit jeweils vielen Worten ausgedrückt werden konnten. 

Alle diese Schriftsysteme sind autonom an vielen Orten der Welt entstanden. Archaische Vorstufen unserer Buchstaben bzw. Alphabetschrift finden sich in Höhlen- und Wandmalereien aus dem Paläolithikum sowie in Form von prähistorischen Kerb- und Zählzeichen in Holz, Stein und Knochen bzw. als Einritzungen auf Kultgegenständen. Zeichensysteme für Zahlen und Zahlenbegriffe sind in der Geschichte der Menschheit schon bereits 30.000 bis 25.000 v. Chr. zu finden. 

Die jeweilig praktizierte Schreib- oder Drucktechnik war ebenso wie das Trägermaterial bestimmend für die Ästhetik eines Schreibstils bzw. einer Schriftart mit seinen Einzelbuchstaben bzw. Schriftzeichen. Zunächst dienten diverse spitze Ritzwerkzeuge, Meißel, Holzgriffel, Rohrpflanzen, Federkiele von Vögeln sowie metallene Griffel und Federn als Schreibinstrumente (siehe auch Kalligraphie). Mit der Erfindung der Typographie kamen aus Metallen hergestellte Stahlstäbchen, die Lettern, Stichel und Punzen zum Gravieren und Stechen (Hoch- und Tiefdruck), sowie Pinsel, Stifte, Lineale und Zirkel (Lithographie) hinzu.

Die ursprünglichen Trägermaterialien waren Stein (Höhlenmalerei, Denkmäler), Knochen, Holz, Leder, Blätter, Ton, Wachs, Holz, Metall, Stoff, Papyrus, Pergament, und nun schließlich Papier bzw. der virtuelle Raum.

Durch den gegenwärtigen Wandel von der materiellen Schrifttechnologie hin zu virtuellen multimedialen Informationstechnologien, erlebt unsere Schriftkultur einen noch niemals da gewesenen Strukturwandel, der unsere Schreib-, Lese- und Betrachtungsgewohnheiten in den nächsten Jahren nachhaltig laufend verändert. In diesem Zuge sind also auch die Emojis einzuordnen: als neue Zeichen, um kurz und knapp eigentlich komplexere innere Zustände darzustellen.

Das letzte Jahrhundert zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass Visionäre neue und bahnbrechende Methoden und Bandbreiten zur Übermittlung von Schrift erschlossen. Insbesondere die von der »Silicon-Valley-Community« realisierte Technologie eines individuell einsetzbaren Mini-Rechners und die damit verbundene digitale Schriftlichkeit revolutionierten und demokratisierten die gesamte Typographie und die über 7000-jährige Schriftgeschichte in nicht einmal zwei Jahrzehnten. Neue Betrachtungsweisen, Gestaltungskriterien und Disziplinen entstanden. Die Schrift verließ die traditionellen Trägermaterialen und eroberte mit der Erschließung der PC's den virtuellen Raum.

Die Schriftgestaltung als solche, einmal abgesehen von der geradezu babylonischen Schriftenvielfalt, stagnierte allerdings substantiell ein wenig, denn der Schriftbestand der früheren Jahrhunderte wurde nur verwaltet und wiederverwertet (z.B. als Webfonts) oder auch ideologisch vereinnahmt. Im Sinne der gestalterischen Typographie (Kunst, Grafikdesign, Werbung) war das 20. Jahrhundert allerdings sicherlich das quantitativ kreativste Jahrhundert. Wobei diese Emojisja ein Konglomerat sind, Schriftgestaltung erneut zu erweitern mit gestalterischen typographischen Design-Elementen - und die Entwicklung der Piktogramme in Kunst, Grafikdesign, Werbung geht genau in diese Richtung.

Aber schon die Entwicklung der ersten Schriftzeichen aus den prähistorischen Höhlenzeichnungen und Zählzeichen war ja letztlich ein piktorales Umsetzen komplexer Zeichnungen und ja vielleicht auch schon Gefühlsausdrücken hin zu einem Zeichen, das dafür stand - und für Dritte in seiner jeweiligen Bedeutung so assoziativ eindeutig sein musste, dass es zu einer Mitteilung, zu einem Transfer kommen konnte ..., meint S! ...

Unter Verwendung von Anregungen auf: hier clicken

http://www.vox.com/2014/6/17/5814454/where-emoji-come-from


Schiri - ans Telefon ... - ACHTUNG: EINE VERSCHWÖRUNGSTHEORIE ...

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S!NEDi|caricatur|montage: pfeife

ACHTUNG: EINE VERSCHWÖRUNGSTHEORIE

Die Schiedsrichter z.B. - die Pfeifenköppe in der Bundesliga
      • rechnen die einzeln oder pauschal ab ? - 
      • z.B. mit den Bayern
      • oder mit dem DFB (natürlich spült so ein HSV mehr in die Kasse als so'n KSC):
      • für nicht gegebene 11-Meter
      • für falsch gegebene 11-Meter
      • für falsch gegebene Freistöße an der Strafraumgrenze in den letzten Spielminuten
      • für nicht gegebene Tore
      • für falsch eingefärbte Brillen im Spiel


            • die Tal- und Bergfahrt der Borussia aus Dortmund - z.B.
            • der Ausgang des Relegationsspiel KSC-HSV - sprechen Bände


                  • sicherlich manchmal auch spielerisches Unvermögen
                  • aber sicherlich auch vermehrt schiedsrichterliches Verpfeife - ist das immer absichtslos ... ???


                        • und seit der letzten Blatter-Wahl in der FIFA wurde ja noch einmal allen vor Augen geführt - wie Fußball - zumindest wahrscheinlich in den großen Ligen (s. unter anderen auch Italien, Griechenland, Türkei ...) - zum allergrößten Teil funktioniert ... - und was war und ist z.B. in der Tour de France los beim Fahrradrennsport - ist das nur ein bedauerlicher Einzelfall ... - und gedopte Pferde beim Springreiten - und gedopte Leichtathleten - usw. - usf. ...???


                              • Ähhh - wer verar...t hier eigentlich wen ... ???


                                Okay - Schiedsrichter sind auch nur Menschen - die manchmal Fehler machen und Dinge falsch einschätzen - 
                                aber Schiedsrichter sind eben auch Menschen - eben ... - und Menschen sind anfällig für gewisse Vorteile ... und manchmal immer auf dem einen gewissen Auge blind ... - das wäre menschlich ...

                                Aus dem "systemischen Denkansatz" (bitte googeln ...) wissen wir: Neutralität und Un-parteilichkeit gibt's nicht- allerhöchstens eine All-parteilichkeit - wobei man das vorangestellte"All..." auch schon mal gern vergisst ...


                                Mir ist ja auch nicht verborgen geblieben, dass Schiedsrichter
                                jetzt mit Headphone und kleinem Mann im Ohr herumpfeifen, um mit ihren Assistenten an den Seitenlinien verbunden zu sein ... - ähhh - meldet sich da vielleicht manchmal - im rechten Augenblick - auch eine Geisterstimme von irgendwoher ... ???

                                Verbesserungsvorschlag: Das mit dem Headphone und kleinem Mann im Ohr könnte aber auch positiv eingesetzt und genutzt werden: ein 5. Un- (ähh "All")parteiischer schaut zeitgleich auf die Zeitlupen-TV-Bilder und meldet im "entscheidenden" Augenblick - wie es "wirklich" war ...

                                  S!NEDi ist dann mal weg ... - 08.06.2015

                                  Kirchentag Stuttgart 2015: Bibelarbeiten

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                                  Wenn Sie in einer überfüllten Straßenbahn diesen Dialog hören: 

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                                  - dann wissen Sie - es ist Kirchentag ...


                                  Fünf Tage lang - eine andere - vielleicht irgendwie "sonn"-tägliche Wirklichkeit - auch im wahrsten Sinne des Wortes bei diesen Temperaturen bis zu 35° im Schatten ... - fünf Tage lang - an denen mit dieser heißen Sonne etwas von göttlicher Offenbarung in diese Welt schien: rücksichtsvoll, offenherzig, besinnlich, fröhlich - ja - und klug ... Fünf Tage in Stuttgart. Der Kirchentag hat es bewiesen. Eigentlich ist das alles "un"-glaublich ...

                                  Ich möchte hier nun erst einmal von den Bibelarbeiten berichten, an denen ich in Stuttgart teilnehmen durfte. Die Texte habe ich "in leichter Sprache" und mit den Texten aus der "Volxbibel" jeweils eingefügt ...






                                  Bibelarbeit Donnerstag
                                  Lukas 16,1-13: "Klug handeln – mit dem Mammon?"


                                  Dies ist der Inhalt vom Bibel-Text - auch in den folgenden Bibelarbeiten hier jeweils in leichter Sprache:


                                  Da ist ein Mann.
                                  Der ist sehr reich.
                                  Der reiche Mann hat sehr viel Geld.
                                  Und sehr viel Land.
                                  Und viele Dörfer.
                                  Das macht Arbeit.
                                  Deshalb hat der reiche Mann einen Helfer.
                                  Der Helfer ist wichtig.
                                  Denn er zählt das Geld.
                                  Und er zählt das Land
                                  Und er spricht mit Menschen in den Dörfern.


                                  Aber:

                                  Der Helfer arbeitet schlecht.
                                  Der Helfer zählt falsch.
                                  Das merkt der reiche Mann.
                                  Der reiche Mann sagt zum Helfer:
                                  Du musst gehen!
                                  Du arbeitest schlecht.
                                  Du zählst das Geld falsch.
                                  Du zählst das Land falsch.
                                  Zähle ein Mal richtig.
                                  Und mach alles für den neuen Helfer fertig.
                                  Denn du verlierst deine Arbeit.

                                  Der Helfer denkt nach:

                                  Was soll ich tun?

                                  Wenn ich die Arbeit verliere bin ich in Not.
                                  Was esse ich?
                                  Wo wohne ich, wenn ich arm bin?
                                  Ich habe eine Idee.
                                  Ich brauche Freunde.
                                  Freunde helfen mir.
                                  Mit Essen und beim Wohnen.

                                  Der Helfer spricht mit den Menschen aus den Dörfern.

                                  Die Menschen haben Schulden bei dem reichen Mann.
                                  Der Helfer hofft:
                                  Diese Menschen werden Freunde.

                                  In einem Dorf:

                                  Da muss man dem reichen Mann viel Öl geben.
                                  Der Helfer sagt:
                                  Wir betrügen den reichen Mann.
                                  Wir machen die Schulden klein.
                                  Wir geben nur die Hälfte von dem Öl.

                                  Im anderen Dorf:

                                  Da muss man dem reichen Mann viel Weizen geben.
                                  Der Helfer sagt:
                                  Wir betrügen den reichen Mann.
                                  Wir machen die Schulden klein.
                                  Wir geben weniger von dem Weizen.


                                  Der Helfer zählt falsch.

                                  Und der Helfer betrügt.

                                  Aber Jesus lobt den Helfer.

                                  Weil der Helfer auch klug ist.
                                  Weil der Helfer in der Not etwas tut.

                                  Das ist das Ende der Geschichte.

                                  Jetzt kommen Ideen über Geld.

                                  Eine Idee:

                                  Nimm das Geld.
                                  Mache dir Freunde.
                                  Freunde helfen.
                                  Beim Wohnen.
                                  Oder mit Essen.
                                  Wenn das Geld zu Ende ist.
                                  Wenn die Welt zu Ende ist.

                                  Eine andere Idee:

                                  Wer ehrlich ist, ist es immer.
                                  Bei kleinen und bei großen Dingen.
                                  Wer falsch ist, ist es immer.
                                  Bei kleinen und bei großen Dingen.
                                  Noch eine Idee zum Geld:
                                  Geld ist Gott egal.
                                  Aber: Mit Geld soll man ehrlich sein.
                                  Nur dann bekommt man, was bei Gott wirklich wichtig ist.
                                  Sei ehrlich. Dann sind es andere auch.

                                  Eine letzte Idee:

                                  Man soll wissen, was wichtig ist.
                                  Man soll sich entscheiden.
                                  Was ist wichtig? Geld oder Gott?
                                  Volxbibel-Text: 
                                  • Jesus erzählte seinen Schülern ’ne Geschichte: „Ein Millionär hatte einen Mann angestellt, der sich nur um die Verwaltung seines Vermögens kümmern sollte. Irgendwann entdeckte er Belege von privaten Autokäufen und anderen Sachen. Es war eindeutig: Der Mann war ein Betrüger!
                                  • Er orderte ihn ins Büro und stellte ihn zur Rede: ‚Sie betrügen mich! Ich möchte sofort alle Abrechnungen sehen! Außerdem sind Sie gefeuert!‘
                                  • Der Mann überlegte sich, was er am geschicktesten tun sollte. ‚Ich bin rausgeflogen, aber zu einem Job auf’m Bau bin ich körperlich nicht in der Lage, und um mich auf die Straße zu stellen und zu betteln, bin ich zu stolz.
                                  • Ich hab ’ne Idee, wie ich klarkommen könnte, wenn ich arbeitslos bin. Dann sind die Leute, die meinem Chef Geld schulden, bestimmt nett zu mir und lassen mich sogar bei sich wohnen.‘
                                  • Jetzt telefonierte er rum und traf sich mit den Leuten, die dem Millionär noch Geld schuldeten. Zu dem Ersten sagte er: ‚Wie viel Geld schulden Sie ihm?‘
                                  • ‚10 000 Euro!‘ ─ ‚Okay, dann füllen Sie bitte dieses Formular aus, es sind nur noch 5000!‘
                                  • Dann redete er mit dem Nächsten und fragte den auch: ‚Wie viel Geld schulden Sie meinem Chef?‘ ─ ‚1000 Euro!‘, war die Antwort. ─ ‚Okay, machen wir mal 800 draus!‘, sagte der Mann.“
                                  • Jesus fand die Idee echt gut, sich durch wirkliche Hilfe Freunde zu machen. Er meinte, dass die ungläubigen Leute oft klüger im Umgang mit ihren Mitmenschen sind als die gläubigen Menschen, die zu Gott gehören.
                                  • Er sagte: „Nutzt eure Kohle für Gott, setzt sie schlau ein. Helft damit anderen Menschen, das wird sich irgendwann im Himmel auszahlen.
                                  • Wer mit wenigen Sachen gut umgehen kann, wird auch mit viel gut klarkommen. Wenn ihr aber bei eher unwichtigen Sachen schon unkorrekt arbeitet, dann wird man euch auch nie etwas Großes anvertrauen können.
                                  • Wenn ihr mit Geld und den Sachen anderer Leute schon nicht korrekt umgeht, wer wird euch dann die richtig fetten Sachen aus dem Himmel anvertrauen?
                                  • Und wenn ihr mit den Sachen von fremden Leuten nicht richtig umgeht, wer von euch wird euch da noch sein eigenes Geld zur Verfügung stellen?
                                  • Niemand kann gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Teams gegeneinander spielen. Er wird immer das eine hassen und das andere lieben. Ihr könnt nicht das tun, was Gott will, und zugleich auch das, was das Geld von euch verlangt.“
                                  Hans Leyendecker | Foto: dapd
                                  Ich nahm an dieser Bibelarbeit des bekannten Investigativ-Journalisten Hans Leyendecker, Ressortleiter bei der Süddeutschen Zeitung und bekannt für die Aufdeckungen mehrere spektakulärer Skandale, teil  - zu diesem Gleichnis Jesu aus Lukas 16: Darin erlässt ein Verwalter einigen Schuldnern ihre Schulden ohne Wissen seines Herrn, dem die Güter eigentlich gehören. Jesus lobt das Verhalten des Verwalters explizit, obwohl dieser doch eigentlich Gelder "verschleudert", wie Leyendecker sagte.

                                  „Lukas deutet den Schuldenerlass nicht als Metapher, sondern als wörtlich aufzufassende Anweisung“, sagt da Hans Leyendecker. Der Journalist zitierte den Theologen Eugen Drewermann, der sagte: „Geldbesitz ist nie gerecht“ und fügte hinzu: „Oder meint ihr, es sei gerecht, in Wohlstand zu leben, während andere darben?“ Weiter habe Drewermann gesagt: „Wohltätigkeit ist die einzige Möglichkeit, die Ungerechtigkeit von Geldbesitz zu mindern.“

                                  Das Gleichnis Jesu aus Lukas 16, 1-13 löse viel Verwirrung aus und sei geradezu „skandalös“. Der Hausverwalter müsse zu Recht um seinen Job fürchten, da er Geld „verschleudert“ habe. Korruption, wie dieser Tage zu sehen bei der FIFA und Sepp Blatter, sei keine Erfindung unserer Tage. „Vor einem guten Arbeitsgericht hätte der Verwalter des Bibelgeschichte heute wahrscheinlich keine Chance.“ Der Journalist fragte: „Gaukelt Geld nicht eine Sicherheit vor, die nicht existiert? Jesus rät: Häuft viel lieber Schätze im Himmel an!“


                                  Wichtig sei es, sich nicht von den Mitteln beherrschen zu lassen, sondern die Mittel einzusetzen für andere. "Alles" - das seien „Güter des Herrn“, und das sollte über den „Unglauben an den Mammon“ siegen. Im Bibeltext werde „Reichtum nicht wie in anderen Texten als Segen gesehen, sondern als Macht, die Menschen versklaven will. Das ist eine Absage an das Weltbild der Reichen“, sagte Leyendecker: „Gott prüft das Herz des Menschen“.

                                  Angesichts der ARD-Sendung „Börse vor acht“ erklärte der Journalist: „Drei Minuten der angeblich so kostbaren Zeit in der ARD werden für Börsennachrichten vermacht. Was könnte man in diesen drei Minuten alles Sinnvolles senden!“ Die Botschaft der Sendung sei jedoch immer die gleiche: „Es wird alles gut. Selbst wenn die Börse zusammenbricht. Man muss nur Geduld haben.“

                                  Die entfesselte Marktwirtschaft, zu der die Liberalisierung der Märkte, Deregulierungsmaßnahmen und der Zwang zur Privatisierung öffentlicher Einrichtungen gehörten, fordere viele Opfer.„Die Hungernden in der Dritten Welt tauchen meist nur dann im Fernsehprogramm auf, wenn sie nicht nur einfach so verhungern und still wegsterben, sondern wenn sie auch noch von einem Tsunami oder einem Erdbeben heimgesucht werden.“ Aber sicherlich nicht länger als 3 Minuten.


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                                  Bibelarbeit Freitag

                                  Prediger/Kohelet 3, 9-13: „Welcher Gewinn bleibt denen, die etwas tun, von ihrer Mühe?“


                                  Der Mensch gibt sich Mühe.

                                  Immer wieder.
                                  Er macht seine Arbeit.
                                  Mal so und mal anders.
                                  Es geht ihm dabei schlecht.
                                  Nur wenn der Mensch das Ziel kennt,
                                  dann lohnt sich die Mühe.

                                  Ich sehe die Arbeit.

                                  Der Mensch hat die Arbeit von Gott bekommen.
                                  Arbeiten:
                                  Das ist die Aufgabe.
                                  Arbeit macht nur manchmal Spaß.
                                  Das will Gott so.
                                  Macht eure Arbeit!

                                  Gott hat die Welt gemacht.

                                  Gott hat die Welt schön gemacht.
                                  Gott schenkt den Menschen die Ewigkeit.
                                  Die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit.
                                  Die Zeit ist sehr lang.
                                  Die Zeit ist länger als alles, was wir kennen.
                                  Die Ewigkeit ist viel länger, als das Leben aller Menschen.
                                  In unserem Herzen wissen wir das.

                                  Gottes Schöpfung ist schön.

                                  Den Anfang von der Welt kennt nur Gott.
                                  Das Ende von der Welt kennt nur Gott.
                                  Das ist gut so.

                                  Ich kann Gutes tun.

                                  Ich kann fröhlich sein.
                                  Ich habe Arbeit und Mühe.
                                  Das will Gott so.
                                  Ich bin zufrieden.
                                  Ich habe Glück in meinem Leben.

                                  Ich esse und ich trinke.

                                  Ich freue mich auf die Zukunft.
                                  Das tut mir gut.
                                  Das macht mich glücklich.
                                  Die Mühe bleibt in meinem Leben.
                                  Aber das Glück kommt dazu.
                                  Das ist ein Geschenk von Gott an uns.
                                  Volxbibel-Text: 
                                  • Was bringt es dann einem, jeden Morgen ins Büro zu fahren, wofür dann überhaupt noch arbeiten? Ist doch eh alles schon festgelegt.
                                  • Ich hab mir das einfach mal reingezogen, was für eine harte Aufgabe Gott den Menschen gegeben hat, wenn das alles stimmt. Sie arbeiten jeden Tag wie blöd, und am Ende kommt für sie nichts dabei rum.
                                  • Dabei hat Gott für alles gesorgt, es passt so, wie es ist – aber erst, wenn die Zeit dafür kommt! Er hat uns Menschen eine Sehnsucht gegeben, nach etwas, das nie aufhört und dass wir uns fragen, was es damit eigentlich auf sich hat, aber richtig kapieren kann das keiner.
                                  • Mir wurde klar, dass es nichts Besseres gibt, als einfach happy zu sein und sein Leben zu genießen, solange man das noch kann.
                                  • Ich mein, dass ein Mensch genug zu essen im Kühlschrank hat, dass er immer was zu trinken hat, dass es ihm gutgeht bei den Sachen, die er unternimmt, das ist doch alles voll das Geschenk von Gott!
                                  Reinhard Kardinal Marx
                                  Fotobearbeitung nach wikimedia
                                  Am nächsten Tag besuchte ich zu diesem Text die Bibelarbeit von Reinhard Kardinal Marx, dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz: „Ich bin fest überzeugt, dass eine neue Episode des Christentums auf uns zukommt“, sagte der ranghöchste katholische Würdenträger in Deutschland bei seiner Bibelarbeit in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard während des evangelischen Kirchentags. Die Aufgabe der Kirche, so Marx, sei es nicht, zu sagen: „Wir wissen besser, was Du zu tun hast“. Stattdessen gelte es Hilfestellung zu leisten bei der „Entscheidung zur Wahrheit“.


                                  Das Motto des Kirchentages, „Damit wir klug werden“ (Ps 90, 12), fordere dazu auf, die Klugheit im Angesicht Gottes und der Welt zu erkennen. „Die Gefahr, dass der Glaube sich lediglich in ein Gefühl verflüchtigt, ist sehr groß. Dem müssen wir entgegentreten mit Klugheit: Der Glaube gehört zum Leben“, so Kardinal Marx. Schließlich sei der Glaube auch Aufklärung: Das Christentum sei nicht die Fortsetzung der Religion mit anderen Mitteln, sondern vernunftgeleitete Aufklärung.

                                  Bei seiner Interpretation der alttestamentarischen Bibelstelle Prediger 3, 9 – 13 („Welcher Gewinn bleibt denen, die etwas tun, von ihrer Mühe?“), wies Marx darauf hin, dass „Gewinn“ im christlichen Sinne nicht mit dem Streben nach materiellem Erfolg zu verwechseln sei.

                                  „Klug sein angesichts der Unergründlichkeit des Lebens.“ In diesem Text zeige sich die zentrale Frage, was ein glückliches Leben ausmache. „Wir brauchen nicht nur Enquete-Kommissionen für das glückliche Leben, für einen Gewinn im Leben, sondern es liegt an uns und an unserem Glauben an Gott, der das Glück verheißt. Die Frage, was Gewinn für den Menschen bedeutet, kann ich nicht in einer kurzen Bilanzrechnung darstellen, sondern das ist eine Lebensaufgabe. Wir müssen, wie Kohelet es sagt, die Welt anschauen, wie sie ist. Ohne ein Hinschauen auf die Wirklichkeit der Menschheit kommen wir nicht zu einer Klugheitsentscheidung. Oft muten wir uns nicht zu, hinzuschauen und die Dinge zu verstehen. Wir müssen uns mit der Welt befassen, das ist nicht nur eine Frage der Klugheit, sondern auch eine Verpflichtung, auch aus unserem christlichen Glauben heraus“, sagte Kardinal Marx.Nur die eingehende Beschäftigung mit gesellschaftlichen wie theologischen Fragen ermögliche kluge Entscheidungen: „Es kann nicht sein, dass wir uns in einer Facebook- und Shitstorm-Zeit von Erregungen treiben lassen“, sagte Marx.

                                  „Klugheit und Verstehen der Wirklichkeit“, so Kardinal Marx weiter, „gelingt nur, wenn wir lieben. Hass und Ablehnung sind das Gegenteil von Klugheit. Ohne Freundschaft, ohne Liebe, ohne Zuneigung gibt es kein wirkliches Verstehen. Das vermisse ich immer wieder im politischen, aber auch im kirchlichen Kontext. Wo die Liebe ist, kommt die Freude als Begleiterscheinung“, sagte Marx . 

                                  Eindringlich rief er den Kirchentagsteilnehmern zu: „Gott meint es gut mit uns! Nehmen wir das an als Geschenk und Ermutigung. In jedem Menschen ist das Geheimnis Gottes verborgen. Deshalb brauchen wir das Gebet. Das Gebet ist der Zugang zur Ewigkeit. Dieses Sich-Öffnen sollten wir neu lernen, um etwas von der Ewigkeit zu spüren.“ Nach Ansicht des Erzbischofs von München und Freising werde die Bedeutung des Gebets heutzutage unterschätzt: „Das Gebet ist verkommen zu einem Talisman“, kritisierte Marx.

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                                  Bibelarbeit Samstag
                                  Matthäus 25, 1-13: „Die Parabel von den klugen Jungfrauen“


                                  Jesus weiß:

                                  Gott verändert die Welt.
                                  Aber: Wie wird das sein?
                                  Wann wird das sein?

                                  Jesus erzählt diese Geschichte:

                                  Stellt Euch vor:

                                  Eine Hochzeit.
                                  Ein Mann und eine Frau heiraten.
                                  Aber keiner weiß, wann der Mann kommt.
                                  Alle anderen sind schon da.
                                  Auf den Mann müssen alle warten.

                                  Da sind auch 10 Mädchen.

                                  Sie wollen den Mann begrüßen.
                                  Und dann wollen sie mit ihm feiern.
                                  Aber sie müssen auch warten.
                                  Sie haben Lampen dabei.
                                  Wenn es dunkel wird, können sie damit etwas sehen.
                                  Es sind Öllampen.
                                  Wenn sie Öl haben leuchten sie.
                                  Wenn das Öl zu Ende ist, dann gehen die Lampen aus.


                                  Die 10 Mädchen gehen los.

                                  5 Mädchen haben nur das Öl in der Lampe.
                                  Diese Lampen gehen schnell aus. 

                                  Die anderen 5 Mädchen sind klug.

                                  Sie haben Öl in der Lampe.
                                  Und sie haben auch noch Öl dabei.
                                  Ihre Lampen werden länger brennen.

                                  Alle Mädchen müssen lange warten.

                                  Sie werden müde.
                                  Sie schlafen ein.


                                  In der Nacht wird es laut.

                                  Die anderen Gäste sagen:
                                  Der Mann kommt.
                                  Er will heiraten.
                                  Begrüßt ihn.

                                  Die 10 Mädchen stehen auf.

                                  Sie nehmen ihre Lampen.

                                  Alle Lampen brennen nur noch ganz wenig.
                                  Alle Lampen brauchen Öl.
                                  Aber: 5 Mädchen haben kein Öl mehr.


                                  Sie sagen zu den klugen Mädchen:

                                  Gebt uns Öl.
                                  Die Lampen gehen aus.

                                  Die klugen Mädchen sagen:

                                  Nein. Das Öl reicht nur für uns.
                                  Ihr müsst Euch Öl kaufen.

                                  Die 5 anderen Mädchen gehen los.

                                  Sie kaufen Öl und sind weg.

                                  Da kommt der Mann.

                                  Er will heiraten.
                                  Die 5 klugen Mädchen begrüßen ihn.
                                  Ihre Lampen brennen.
                                  Sie haben genug Öl in ihren Lampen.
                                  Sie gehen mit ihm zur Feier.
                                  Dann wird die Tür zugemacht.

                                  Dann kommen die anderen 5 Mädchen zurück.

                                  Sie klopfen an die Tür.
                                  Sie sagen: Mach uns die Tür auf.
                                  Aber der Mann sagt: Wer seid ihr?

                                  Jesus sagt:

                                  So ist das.
                                  Gott ändert die Welt.
                                  Irgendwann.
                                  Bleibt wach!
                                  Volxbibel-Text:
                                  • „Dort, wo Gott das Sagen hat, wird es so abgehen, wie es bei zehn jungen Frauen war, die nach einem alten Brauch den Mann, der heiratet, von zu Hause abholen sollten.
                                  • Sie fuhren mit ihren Mopeds in sein Dorf, aber nur fünf waren schlau genug, auch ausreichend Benzin mitzunehmen.
                                  • Als der Typ aber nicht zu Hause war, mussten sie durch den ganzen Ort gurken, um ihn zu finden.
                                  • Gegen Mitternacht fanden sie ihn und wollten zurückfahren.
                                  • Da setzten sich alle Frauen auf ihre Mopeds und wollten losfahren.
                                  • Aber die fünf ohne Ersatzkanister stellten fest, dass ihr Tank bald leer war, und baten die anderen, ihnen doch was abzugeben.
                                  • Die Schlauen rechneten aber vor: ‚Hey, wenn wir euch jetzt noch was abgeben, dann packen wir den Rückweg auch nicht mehr. Geht doch in den nächsten Ort, da gibt es 'ne Tanke!‘
                                  • In der Zwischenzeit waren der Mann, der heiraten sollte, und die jungen Frauen mit genug Benzin im Tank wieder bei der Hochzeit gelandet. Dann wurde die Tür abgeschlossen.
                                  • Spät in der Nacht kamen dann auch die anderen fünf an. Sie klingelten und sprachen in die Gegensprechanlage: ‚Aufmachen, wir sind da!‘
                                  • Aber der Bräutigam sagte nur: ‚Wer seid ihr denn? Ich kenn euch gar nicht!‘
                                  • Darum macht keinen Blödsinn und seid immer bereit! Denn ihr habt keinen blassen Schimmer, an welchem Datum und zu welcher Uhrzeit ich wiederkommen werde.“
                                    Erhard Eppler - nach einem Foto
                                    von dpa
                                    Nicht oft enden die morgendlichen Bibelarbeiten auf einem Kirchentag mit "standing ovations" - stehendem Applaus. Im Beethovensaal der Stuttgarter Liederhalle würdigten die Zuhörer mit minutenlangem Beifall einen Mann, der den Kirchentag ebenso geprägt hat, wie die Friedensbewegung. Erhard Eppler hatte die Bibelarbeit als seinen letzten Beitrag zum Kirchentag angekündigt. Er gestaltete ihn als beinahe philosophische Betrachtung von Klugheit.

                                    Der inzwischen 88-jährige SPD-Politiker verabschiedete sich mit der Auslegung eines Matthäus-Textes, mit dem er sichtbar rang - und "sein Jesusbild" verteidigte.

                                    Die Parabel von den klugen Jungfrauen aus dem Matthäus-Evangelium entspreche nicht seinem Jesusbild, postulierte der 88-Jährige. Eine allegorische Deutung lehnte er ab. Eppler skizzierte die Parabel als Schilderung, in der viele Details offen bleiben, in der man sich "erst mühsam zurechtfinden" müsse. Die Einordnung des Bräutigams als Christussymbol beschreibe einen "barbarischen Christus", sie sei "unjesuaisch". Auch wenn er sich damit der Kritik vieler Kirchentagsbesucher aussetze: "Ich bin zu dem Schluss gekommen, die Parabel kann nicht von Jesus selbst kommen."

                                    Eppler ordnete das Gleichnis ein in die Christenverfolgungen am Ende des ersten Jahrhunderts. Es sei wohl erst zu jener Zeit entstanden und dann Jesus zugeschrieben worden. Die frühen christlichen Gemeinden seien damals "Freiwild" gewesen, verfolgt sowohl von den römischen Herrschern wie von jüdischen Gemeinden. Ihre letzte Hoffnung auf Rettung und Erlösung sei die bevorstehende Wiederkehr des Christi gewesen. Sie hätten an eine unmittelbar bevorstehende Wiederkehr Christi geglaubt, aber der genaue Zeitpunkt sei unbekannt gewesen. Angesichts dieser Naherwartung sei ständige Wachsamkeit und Bereitschaft angesagt gewesen.

                                    Der Evangelist Matthäus habe, so Eppler, eine "nicht ganz gelungene Parabel" aufgeschrieben. Er habe damals aber die (bis heute nicht eingetretene) Naherwartung als bekannt voraussetzen können. "1900 Jahre nach Matthäus gehen wir heute natürlich anders an diesen Text heran. Eppler ist sicher: Matthäus würde über sein Ringen mit dem Text heute eher schmunzeln als empört sein. Und die "10 Jungfrauen" muteten doch inzwischen auch irgendwie "muslimisch-paradiesisch" an ...

                                    Eppler schlug dann einen Bogen zurück zu seiner ersten Bibelarbeit auf dem Kirchentag in Hannover 1967. "Festgebissen" habe er sich auch damals - an einem Text von Dietrich Bonhoeffer zum Thema Vorurteile: 

                                    Dummheit, hatte Bonhoeffer 1944 geschrieben, sei kein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt. 

                                    Der Dumme sei im Gegensatz zum Bösen mit sich selbst restlos zufrieden, Ihn plage kein schlechtes Gewissen. "Wir sind nicht, sondern wir werden entweder dumm oder klug", war Epplers Fazit in Anspielung auf das Kirchentagsmotto. 

                                    Angesichts einer heutigen Gesellschaft, "in der man sehr viel Geld verdienen kann, indem man Menschen dumm macht", schloss er mit einer Mahnung: "Wir werden klüger, wenn wir mit unserer Eitelkeit fertig werden und die Grenzen unserer Fähigkeiten erkennen."


                                    Mit Materialien zum Kirchentag aus: Stuttgarter Zeitung, pro, idea, dbk, kirchentag.de



                                    Kreuz: Arnulf Rainer, 1988 - Domkirche St. Eberhard Stuttgart | impuls für die woche -180

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                                    Auch nach Ostern und Pfingsten dürfen wir uns mit einem "Schmerzensbild" von Arnulf Rainer beschäftigen, das in der Domkirche zu Stuttgart gezeigt wird - und das ich während einer "Kirchentags"-Bibelarbeit mit Kardinal Marx dort entdeckte:


                                    Arnulf Rainer, „Kreuz", 1988 


                                    Die Kreuzigung als Schmerzensbild?

                                    KREUZBILD


                                    Im rechten Seitenschiff an der Wand der Domkirche St. Eberhard bei der im Boden eingelassenen Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges befindet sich ein abstraktes, in vehementen Farben gemaltes Bild von Arnulf Rainer in angedeuteter Kreuzform. Die Farben, teilweise mit den Händen aufgetragen, bedecken dick und pastos die Tafel. Teilweise strömt die Farbe aber auch flüssig über die Bildfläche. Das ganze Bild wird vom kräftigen, hellen Rot der hintersten Farbschicht dominiert. Darüber liegen braune, grüne und schwarze Farbschichten. Das Grün als Farbe keimenden Lebens ist zwischen Blau und Rot kaum sichtbar. Rot als Farbe des Zorns und des Schmerzes kann uns das Leiden Christi in konfrontierender Weise spüren lassen.

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                                    Betrachtung zum Bild von Arnulf Rainer

                                    Entsetzen, Zerstörung, Verwüstung? Schmiererei, Kunst? Ähnliche Gedanken werden jeden beim ersten Anblick dieses Bildes beschäftigen.

                                    Die folgende Betrachtung soll in das Bild hineinführen, uns in Berührung mit dem Inhalt bringen und die Möglichkeit persönlicher Betroffenheit und Andacht eröffnen.

                                    Was ist zu sehen?

                                    Das von einem Metallrahmen begrenzte Bildfeld hat die angedeutete Form eines Kreuzes. Auf dieser Bildfläche verfließt die Farbe und breitet sich aus, Der obere Teil des Bildes wurde vom Maler vehement mit Farbe bearbeitet, während die restliche Fläche von nach unten strömender Farbe bedeckt wurde.

                                    Rot als Farbe des Schmerzes, des verströmenden Blutes in Zusammenhang mit Schwarz als Trauer- und Todesfarbe bestimmt hauptsächlich die Bildwirkung, Die breite Bahn brauner Farbe zwischen roter und schwarzer Farbschicht kann sowohl das Holz des Kreuzes als auch die Erde
                                    • aus der wir entstanden sind 
                                    • und in die wir zurückkehren, 
                                    symbolisieren. 

                                    Blau als Farbe des Himmels und des Wassers, damit des Lebens und der Taufe, bestimmt in Zusammenklang mit dem kleinen Anteil grüner Farbe -Farbe der Hoffnung und der Zuversicht - den zukunftsweisenden, an die Auferstehung erinnernden Teil des Bildes.

                                    Trauer, Schmerz, Verzweiflung bleiben aber trotz dieses Hoffnungsschimmers am stärksten erfahrbar. Können und wollen wir uns einem Schmerzensbild, wie es in dieser Radikalität und Expressivität nur aus dem Mittelalter bekannt ist, aussetzen? Wollen wir aus der Konfrontation mit diesem Schmerzensbild Glaubenskraft und -stärke für das Eintreten gegen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit schöpfen? Diese Fragen muss jeder für sich selber beantworten. Dabei kann die Auseinandersetzung mit diesem Bild nur unterstützende Wirkung haben ...

                                    Domkirche St. Eberhard Stuttgart 
                                    Bild: Arnulf Rainer, „Kreuz", 1988 
                                    Text: Alexander Fluhr 
                                    Foto: Joachim Feist


                                    Auf diesem Kruzifix-ähnlichen Bild von Arnulf Rainer kann ich nichts erkennen, was das gängige kirchliche Dogma vom "Sühnetod" Jesu am Kreuz bestätigen könnte: Da bleibt eher ein zerfließender, sich auflösender Schattenfetzen "seiner selbst" zurück ...

                                    Da krallen noch Spuren seiner zerschlagenen und sogar mit Gottvater im Todeskampf hadernden und ringenden Hände und Arme am Kreuzesgebälk links und rechts und ziehen und kratzen Abdrücke und Rillen - wo die Dornen der "Krone" sich im tiefsten Schmerz an der Todesgrenze beim Hin- und Herschlagen in krampfenden Zuckungen ins Holz gegraben haben - und da fällt mir das trostlose elendige "Niedergefahren zur Hölle" eher ein als etwa ein strahlender "Sieg im Tod" ...

                                    Und doch: Jesus selbst ist bereits von diesem Kreuz hinabgestiegen - und er ist zweifellos bereits auf dem Weg - auf seinem Weg in "alle Ewigkeit" - in sein immerwährendes Sein - und hinterlässt uns seine vielfältigen Impulse - damit wir leben können...

                                    Dieses Kreuz ist ein grausamer Tatort, der für die "Spurensicherung" taugt zur Aufklärung eines gemeinen populistischen und (kirchen)politischen Mordes.

                                    Aber: Nicht jeder Tod bringt einen Menschen um, denn in diesem Kunstwerk ahnt man bereits sein seelisches Aufwärtssteigen und dieses nach Oben drängende und emporstrebende, den Tod zurücklassende und abwerfende "Über-sich-selbst-Hinauswachsen" - in andere Sphären des Seins - wo Rotz und Wasser endlich abgewischt werden: »Da! die Behausung Gottes ist bei den Menschen. Gott wird bei ihnen wohnen. Sie werden Gottes Völker sein, und Gott – Gott wird bei ihnen sein. Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein. Auch Trauer, Wehgeschrei und Schinderei wird nicht mehr sein. Das Erste ist vergangen.« (Johannesoffenbarung 21, 3-4 - BigS)

                                    Und dieses Kreuz von Arnulf Rainer beweist eben durch seine reichhaltige Spurenlage die Wahrheit eines baldigen heranbrechenden Ostermorgens ... und deutet bereits das Herabgießen von Inspirationen - von Be|geisterung an - immer und immer wieder neu ... - S!




                                    Gipfelerlebnisse: Schluss - Aus ...

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                                    Kinder - wie die Zeit vergeht ...

                                    Frühjahr 2012: ... was ick Dir, Barack, noch flüstern wollte - dauert eine Zijarette - und'n letztes Glas im Stehen - wenn Du verstehst, was ick damit meine ...

                                    Frühjahr 2015: ... also Barack, mit dieser ewigen Rumknutscherei kommen wir ja onnich weiter - denn durch das Abhören meiner Handys weißt Du ja längst schon alles - da hab ick ja tatsächlich nix mehr zu hinzuzufügen - also fass mal ner nackten Frau in die Taschen - wenn Du verstehst, was ick damit meine ...
                                    nach Fotos von AFP u. thetimes.co.uk
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