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Auge um Auge ... - impuls für die woche

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Knapp zwei Wochen nach den Anschlägen von Paris hatte die Bundesregierung am Donnerstag eine Kehrtwende im Kampf gegen den IS eingeleitet: Deutschland will sich nun auch militärisch am internationalen Einsatz gegen die Terrororganisation in Syrien und im Irak beteiligen - und zwar auch ohne Uno-Mandat.

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin kritisiert die Bundesregierung: "Es liegt bisher keine überzeugende Rechtsgrundlage vor, und es fehlt ein tragfähiges politisches Konzept für die Befriedung Syriens", sagte er dem SPIEGEL.

"Es ist unverantwortlich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel dem französischen Präsidenten Francois Hollande einen deutschen Bundeswehreinsatz in Syrien in Aussicht stellt. Wer Bundeswehr-Tornados nach Syrien schickt, der züchtet noch mehr Terroristen und erhöht die Anschlagsgefahr in Deutschland", kommentiert Sahra Wagenknecht die Sondersitzungen der Regierungsfraktionen zur militärischen Beteiligung Deutschlands im Krieg gegen den IS. Die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Die Bundesregierung wird zu einem wachsenden Risiko für die innere Sicherheit Deutschlands, weil sie aus den gescheiterten Kriegseinsätzen im Irak, Afghanistan und Libyen keine Konsequenzen zieht. CDU/CSU, SPD und Grüne sind unfähig, den Kreislauf aus Bomben, Zerstörung und Terrorismus zu durchbrechen. Der IS muss besiegt werden, indem konsequent sein Nachschub an Waffen und Kämpfern sowie die IS-Finanzströme unterbunden werden. Dazu müssen sämtliche Waffenexporte in die Region gestoppt, die Zusammenarbeit mit den größten Terror-Sponsoren Saudi Arabien und den Golfstaaten beendet und die Türkei endlich dazu bewegt werden, die Grenze zu Syrien für jegliche IS-Unterstützung zu schließen. Die Bundesregierung ist dafür mitverantwortlich, dass diese Maßnahmen bis heute nicht umgesetzt wurden."

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Ach ja - nun versucht man "in großer Solidarität""Seit an Seit" den Krieg aus den Metropolen €uropas in die Wüsten und Verwüstungen des Nahen Ostens nach Syrien und Kurdistan und dem Irak zu tragen - und so richtig - mit Tschingderassabum und allem Gedöns: das kostet dem "freien Westen" Milliarden - und man holt sogar verlegen hüstelnd Herrn Putin mit ins Boot und bedauert das "zimperliche Zaudern" Chinas - aber "bringen" wird das alles - nichts ... 


- außer: die Arbeitsplätze bei der weit verzweigten Rüstungsindustrie in Deutschland und in der Welt sind für 2016 erst einmal gesichert - und die Gummidäumlinge zum Geldzählen werden weiterhin irgendwo benötigt - wie z.B. bei der Airbus Group, Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann, Diehl Defence, Thyssen-Krupp und Heckler & Koch nebst all den großen und kleinen Satelliten dieser Firmen und die Banken, die das mitfinanzieren, und die Teile der Kfz-Industrie, die alle satt und reichlich Militärfahrzeuge bauen - und wo man sich um diese lächerlichen Abgaswerte nicht scheren muss ... 
Und der böse "Feind", der sogenannte "IS", kauft ja über undurchsichtige Kanäle z.B. in der Türkei und in Saudi-Arabien ebenfalls fleißig an diesen heißen Quellen mit ein - wo sollte das ganze z.T. hochgerüstete Waffenarsenal denn sonst herkommen ... - ergo: die Wirtschaft wird weiter boomen: Auch eine Seite von: "Wir schaffen das!" ...
Das also ist die Antwort des "Christlichen Abendlandes": "Auge um Auge - Zahn um Zahn" - statt „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“... Matth. 5, 38-41 - Jesus wollte damit - und das sei hier gleich richtiggestellt - beileibe kein neues Gebot ausgeben, dass alle Christen, die man auf die eine Seite geschlagen hat, dem Angreifer die andere Seite für einen weiteren Schlag anbieten sollen ... - nein: man muss den Kontext dieser Matthäus-Passage beleuchten ... Da ist zu allererst der Singular - die Einzahl: "Wenn  dich  jemand"... - (Jesus sagt ausdrücklich in diesem Falle nicht im Plural "ihr" und "euch" - und er weiß in den einzelnen Texten, die ihm authentisch zugeschrieben werden, da schon zu differenzieren) - hier erteilt Jesus also einem vielleicht etwas aufbrausenden Menschen einen Rat - und dann ist da das "Übel"jener Zeit zu beachten, nämlich die römische Zwangsherrschaft im Land Israels. Römische Soldaten pflegten Angehörigen ihrer Kolonialvölker bei Unbotmäßigkeiten einen "Backenstreich" zu versetzen: mit dem Handrücken (der rechten Hand) auf die rechte Wange zu schlagen: ein Schlag, der den Geschlagenen entehren und tief beleidigen sollte. 

Jesus rät jedoch jetzt dringend dazu, in diesem Fall nicht zurückzuschlagen (was noch mehr Probleme mit sich brächte), sondern dem Schlagenden die andere, linke Wange hinzuhalten und ihn so seinerseits zu beschämen und zu einem friedlichen Verhalten zu bringen: Wer nach einem solchen schmählichen Schlag die Kraft dazu hat, das Gesicht zu wenden, und die andere Wange hinzuhalten, der sagt damit: "Schau her, du kannst mich vielleicht noch einmal schlagen, aber deine Beleidigung trifft mich nicht. Weil du nicht im Recht bist. Du kannst mich damit nicht kleinkriegen. Denn ich weiß, dass ich im Recht bin!" Das Hinhalten der anderen Wange ist so keinesfalls als ein Zeichen des Aufgebens, der Niederlage und Kapitulation von Jesus gemeint, des Hinnehmens des Bösen, sondern ein selbstbewusstes Zeichen des Protestes ...: Ihr könnt mit mir machen was ihr wollt und wenn ihr das eine gemacht habt - könnt ihr das andere meinetwegen auch noch tun - aber ich werde meinen festen Standpunkt deshalb nicht aufgeben - weder nach Rechts noch nach Links schauen: Unbeirrbar meinen Weg verfolgen: "Hier stehe ich - ich kann nicht anders"...! - und sogar die Bayern kennen das ja, wenn sie auch gerade auf dem Oktoberfest mit den Bierseideln aufeinander losgegangen waren - dieses plötzliche: "Sein mia wieda guad" ... 

Hier liegt wohl auch die sprachliche Wiege der Begriffe "Recht sprechen" - Recht geben - richtig -- versus --"Linkem (ungewöhnlichen - anderen - paradoxen - pfiffigen - auch falschem - linkischen - ungeschickten) Verhalten" - etwaslinksliegen lassen: Etwas ignorieren" - einen empfindlichen Stoff auf links bügeln -auf links ziehen...

Das Beispiel aus der Bergpredigt muss deshalb immer wieder in andere, neue und zeitgemäße Verhältnisse selbstständig übertragen werden. Wir rekapitulieren deshalb noch mal: Wenn also in biblischer Zeit der Ordnungshüter einer Besatzungsmacht einem Bürger zur Zurechtweisung einen solchen Backenstreich versetzt, geschieht das — wie auch heute oft in der Auseinandersetzung miteinander — nicht, um ihn in erster Linie buchstäblich zu verletzen, sondern es ist die höchste Form einer Beleidigung, die eine Gegenreaktion, eine Konfrontation provozieren soll (z.B. auch beim Fußball: Zinedine Zidan und sein legendärer Kopfstoß im Fußball-WM-Finale 2006 als Re-Aktion wohl auf eine verbale Beleidigung durch den Gegenspieler) ... - womit dann der römische Soldat eine "Handhabe" gegen den Sich-zu-Wehr-Setzenden hat und ihn "zu Recht" bestrafen oder gefangennehmen oder gar kreuzigen könnte ... - Und genau diese vom "Täter" durch sein provokatives Handeln beabsichtigte Gegenreaktion - diese sich ab nun aufschaukelnde Eskalationsspirale, die sich letztlich immer höher schraubt bis hin zum Mord und Selbstmord ganzer Völker, wollte Jesus mit seiner vor-geschlagenen "paradoxen ('linken') Intervention" unterbrechen und unterbinden ... - das gängige quasi automatisch angelegte Verhaltens-Ablaufschema entscheidend abbrechen - und den Anderen damit ebenso entscheidend irritieren zum sofortigen Innehalten: HALT - STOPP - Anhalten - Aufhören - Schluss jetzt ...
Jesus meinte also offensichtlich, dass jemand, der durch einen Backenstreich wie dem des römischen Soldaten auf die rechte Wange — oder auch durch beißende Worte — provoziert wird, sich nicht dazu hinreißen lassen sollte, es demjenigen heimzuzahlen. Er sollte vielmehr versuchen, mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Sache eskaliert und in einem Teufelskreis des Bösen endet.
Und genau dieses Friedensgebot - diesen Verweis auf diplomatische Lösungen - auf so etwas wie Mediation(gewaltlose Konfliktlösung) - auf Reden statt Schlagen - auf paradoxe Unterbrechungen der Gewaltspirale - auf Sozialarbeit und Streetworker mit echten Perspektiven in den Slums und Vorstädten der europäischen Metropolen, wo die emotional ausgehungerten und deshalb für den IS ansprechbaren oft arabischstämmigen Jugendlichen hausen, auf personelles, finanzielles und waffenmäßiges Austrocknen des IS statt des unfruchtbaren Bombardierens - genau diese ur-christlichen Tugenden letztlich "zum Frieden" verweigert dieses "Christliche Abendland" ...
... Und das ist das unlösbare Dilemma der armen Frau Merkel: Gegenüber den Flüchtlingen - nach außen "Hui" ... (siehe "Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter"- und "Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen", was heute quasi "Merkelesk" übersetzt: 'Wir schaffen das' heißt (und daran muss ausgerechnet der Linke Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch jüngst im Bundestag erinnern - und diese Matthäus-Textpassage zitieren ...) ...
- von den paar "Verwaltungskrisen" in Berlin und anderswo in den Asylantenheimen mal abgesehen - und dem - für mich immer noch unverständlich - verweigerten Ausfliegen von Flüchtlingen aufgrund der EU-Richtlinie 2001/51/EG - und zwar direkt aus den Heimatländern bzw. aus den Asyl-Lagern der Türkei nach €uropa - hübsch gerecht verteilt in die verschiedenen Zielflughäfen der Metropolen - das wäre ein großer Schritt zur Gewaltprophylaxe in dieser Welt ...
... aber mit den von der "Wirtschaft" ihr aufgezwungenen neoliberalen turbokapitalistischen "wirtschaftskonformen" Deals zu Krieg und zur Rüstung und "Auge um Auge ..." und gegen den "Frieden" - da lebt Frau Merkel nach innen einfach "Pfui" ... - denn ohne diesen nun mit diesen Beschlüssen immer weiter vor sich hin eskalierenden Krieg gegen den IS hätte sich auch die Flüchtlingskrise irgendwann weitestgehend erledigt ... - Die Flüchtlinge sind ja nach meinem Empfinden sowieso inzwischen zu den "lebenden" Flutwellen oder Fackeln geworden, die der IS bewusst auslöst bzw. zündet und mit seinen Schlepperbanden dann übers Mittelmeer (ver)treibt - "gegen" das Christliche Abendland ... Und wir können sie dann ja nicht abweisen - wir müssen dann helfen - wir müssen unsere Grenzen offenhalten - gemäß dem schon oben zitierten Matthäus bzw. Dietmar Bartsch:"Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen" - wer sollte das sonst tun ... ??? Das hat Adolf Hitler vor 75 Jahren übrigens auch schon so gemacht wie der IS heute: Wen man nicht gebrauchen kann und wer nur ein unnützer Esser ist - und nicht den rechten Glauben hat, der soll verschwinden - irgendwie - irgendwohin - sonst wird eben nachgeholfen ...

Wann wird es da jemals eine Balance geben - in diesem "Christlichen Abendland" - und diesen "Werten der freien Welt" ... ??? Wann wird endlich mit diesen falsch programmierten Eskalations-Spiralen, die in allen Kriegen dieser Welt zu Nichts und Wiedernichts führen - in Geschichte, Gegenwart und auch in der Zukunft - und jüngst schon in Vietnam, dann im Libanon, permanent in Israel und Palästina und immer noch in Afghanistan - wann wird damit endlich Schluss gemacht ...???

Mit "Vernunft" hat dieses an sich ur-"animalische" Kampfesverhalten des Zusammenrottens jetzt rund um M. President Hollande wenigstens nichts aber auch gar nichts zu tun ... - das ist pures restanimalisch-männliches Imponiergehabe (das schreib ich übrigens als Mann ...)- und alle alle - auch die Frauen in den Regierungen - machen da - leider Gottes - mit ...S!

Imponiergehabe - Abb. nach: Barbara Nellen-Caeners | fotocommunity.de


S!NNTAGSMALER: brettvormkopp: das ableben eines krümelmonsters

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S!NEDi|art: brettvormkopp - 27-11-2015


da schoss es von links nach rechts
mir unter die lider: regenbogenfarben
girlandenhaft
quer übers brett
das ich seit geraumer zeit
vorm kopf spüre
im kopf spüre
tief eingekerbt halt
jeden gedanken zerbröselnd
zu krümeln
um daraus das monster
zu formen
das halloween und auch
thanksgiving so tapfer
überlebt hatte -
heute in der früh - gegen 04.17
ist es dann friedlich
entschlafen ...:

hier eine lese seiner asche ...

sinedi

das böse k. wort ... - ene mene miste - es rasselt in der kiste ...

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das böse k.-wort: hollande darf das in den mund nehmen - bei ihm heißt das böse k.-wort ja "la g."-wort ... ursula von der leyen meint aber, das wäre kein k., wenn wir mit dschingderassabum auf den "is" losgehen - und obwohl sich dieser "is" ja islamischer "staat" nennt und im irak und in syrien in einer unzusammenhängenden fläche immerhin rund 8 mio. ausgepresste menschen in einem "k" wie "kalifat"(link) umfasst [wikipedia meldet: die terrororganisation islamischer staat (is) hat am 29. juni 2014 auf dem von ihr beherrschten gebiet einen als kalifat bezeichneten staat (!) ausgerufen, ihr anführer abu bakr al-baghdadi bezeichnet sich dem entsprechend als kalif ...] - würden wir trotzdem nicht mit einem staat im konflikt liegen, sondern mit einer mörderbande. womit sie recht hat. 

das erinnert mich an früher, als ich nicht "ddr" sagen durfte - sondern "ostzone" sagen musste, obwohl die "ddr" bei den olympiaden die goldmedaillen gewann - aber das ist wieder eine andere geschichte ...

- und der herr van aken von der linken sieht das auch so mit dem staat und der mörderbande - er sagt: "frankreich ist in frankreich von franzosen und belgiern angegriffen worden[und ich füge hinzu, da waren vielleicht auch ein paar verirrte 15-17-jährige kinder beim anschlag dabei - von wo auch immer - die - bevor sie schwitzend und nervös ihre sprengstoff-weste vorm stade de france zündeten, um rasch zu den 72 jungfrauen zu kommen - ihre gefälschten syrischen pässe auf den asphalt ablegten] - aber jetzt deswegen zu sagen: deshalb darf ich in syrien bombardieren"...

und er sagt auch: "ja, was die franzosen jetzt machen, ist die anerkennung des is als staat. einen größeren gefallen kann man denen doch gar nicht tun, als dass man jetzt sagt: 'ich bin von der armee eines feindlichen staates angegriffen worden.' nein! das ist kein staat, das sind blutige mörder und terroristen. die darf ich doch nicht auch noch staatlich anerkennen!"
"Dort unten in Syrien bombardiert jeder im Moment nach eigenem Gusto. Die Türken machen ihr eigenes Spiel, die Russen machen ihr eigenes Spiel, die Amerikaner und Europäer auch. Es ist so, dass wir seit Jahren einen Stellvertreter-K. in Syrien haben, da gibt es keine richtige Kooperation."

... und um so richtig k. zu spielen - so mit un-mandat und allem pipapo - dazu muss der vermaledeite putin ins boot geholt werden - und mit dem der noch mehr vermaledeite "massengiftgasmörder" assad - und mit denen stimmt dann auch china erfolgreich mit - und erst dann - dann ist das mandat perfekt - und auch ohne k.-wort endlich ein k. ...





so einen semantischen purzelbaum gab es ja in afghanistan, in kundus, auch schon: kein k. - sondern ein "polizeieinsatz" oder so ähnlich ... - zur "befriedung des landes" oder so ähnlich

kein böses k.-wort ... und wo man kein k. spricht, kein k. formuliert - da ist auch kein k. und wo kein k. ist, da ist f. ...

wenn erst einmal die in der bundesflagge eingehüllten särge auf dem rollfeld stehen - wie meine alte frau mutter immer sagte - dann ist immer noch f. - auf deubel komm raus - auf keinen fall k.




und dann spielen wir: "ich hatt' einen" k. - ähhh - einen "kameraden" - im solo hinter einem busch auf dem friedhof mit einem trompeter vom theaterorchester.

deutschland sollte sich endlich einen zentralen heldenfriedhof in berlin anlegen: - vielleicht irgendwo in der nähe der holocaust-stelen, dann müssten die zwangs-ehrenden schulklassen nicht so weit herumschwadronieren oder könnten gleich auf den stelen zum ausruhen von der nächtlichen fete liegenbleiben - einen friedhof so richtig pompös und nachdenklich, mit vielen putten aus gips - aber keinerlei k.helden-getue, so mehr deutsch halt, so tiefergehend --- wie es deutsche art ist ...

a b c d e f g h i j l m n o p q r s t u v w x y z: ich hab das böse k. extra ignoriert - nie wieder werde ich k. sagen ... - und ich bin bereits 1969 als k.dienstverweigerer anerkannt worden - ich bin ein staatlich geprüfter k.-gegner - obwohl damals gar kein k. herrschte - aber das war nur 24 jahre nach dem letzten k.ende ...


in frankreich ist la g. wenigstens la g. - in deutschland aber ist der k. noch längst kein k. - und nur für den französisch-abiturienten ein k. - pardon ein la g. ...

nie wieder k. - sonst sollten mir die rechten schwurfinger abfaulen ...

gedankenblitze - das ist ab heute hier die neue rubrik ...

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also ich hab da grad ein paar minuten zeit - da schreib ich hier mal was für das blog - jawohl "das" blog - von logbuch - von tagebuch - und nicht "der" blog - wenn sie verstehen was ich meine: 
eigentlich dachten sie, angie würde nach dem anschlag in paris die schotten dicht machen für die flüchtlinge aus nah und fern - hat sie aber nicht gemacht ... (da behaupten sogar welche - diese besserwisser - diese verschwörungstheoretiker - der ganze anschlag wäre nur ge"türkt" worden, damit angie endlich die grenzen dicht macht - damit europa endlich - wenn sie verstehen was ich meine ... - behaupten die ganz in echt ... - wegen der gefälschten pässe und so - und den völlig bescheuerten stadion-zündungen, die praktisch aus deren is-sicht völlig schief gelaufen sind ... - amateure - gekaufte burschen - wo hinterher der is mit prahlt - mit solchen versagern ...) überall tauchten plötzlich "über griechenland eingereiste" attentäter auf - verschwanden aber auch irgendwie wieder genauso schnell: 1 in bayern - ein doppelter pass in österreich - zerrissene körper von 15-17-jährigen burschen - aber heile pässe direkt daneben auf dem asphalt - beide gefälscht - der angebliche hauptdrahtzieher noch auf der flucht - mal in ostwestfalen - mal hier - mal da - belgien spielt da wohl auch eine gewisse rolle - also da ist heute - also da hat so ein mann an der kasse neben mir gestanden - blond - aber das konnte auch ne perücke sein - und größer als der gesuchte - aber das könnten auch einfach höhere absätze oder irgendwelche spezialtarnschuhe sein - ich meine - wer weiß wie der heutzutag aussieht, denn der anschlag selbst ist ja auch schon wieder über 10 tage her ...




ach ja - da wussten neulich welche, dass 15 [sic!] - 30.000 Flüchtlinge aus tunesien - oder war das algerien - egal - aber eins von diesen nordafrikanischen states da - also dass die nach istanbul geflogen sind - haben sich da gefälschte syrische pässe gekauft (die werden da ja wohl fürn 5er im bauchladen verkauft ...) um dann nach deutschland einzureisen als syrische flüchtlinge, um nicht wieder abgeschoben zu werden: reine wirtschafts-emigranten also ... - hätten sonst keine chance ... (übrigens - den unterschied zwischen immigranten, migrant und emigranten habe ich bis heute nicht begriffen ... - auch nicht warum immi mit zwei m geschrieben wird aber emi nur mit einem: ein migrant ist gewandert. ob er ausgewandert (emigrant) oder eingewandert (immigrant) ist, sagt das wort nicht: "das migrieren ist des müllers lust" ... - oder so ...

und angie hat die grenzen nicht dichtgemacht - und dabei weiß der seehofer doch genau, wie wichtig das jetzt wäre und sein co. der söder - keiner ist blöder - obwohl man die gesamte deutsche grenze nach allen seiten gar nicht zubekommen würde - da gäbe es immer und überall schlupflöcher genug ... ach - ich hab da übrigens heute ein päckchen von hermes bekommen - ganz eckig verpackt - so im winkel - mit einem britischen absender - wahrscheinlich der tisch, den wir bestellt haben - wahrscheinlich ... - aber ich weiß es nicht - steht nicht drauf, was da drin ist ... ich warte noch etwas ab - bis ich das ungetüm öffne ... mal sehen, was da drin ist - 

also chut chon - wird schon wieder ...S!


übersetzung vom italienischen ins deutsche: si ne di = auf unbestimmte zeit ...

Magdeburg - du Schöne ... - Ein SPIEGEL-ONLINE-Bericht zum 1. Advent ...

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Zum 1. Advent - hier clicken ...




Hier im Innern des Landes 
Songtext von Franz Josef Degenhardt

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch 
hier im Innern des Landes leben sie noch 
nach den alten Sitten und alten Gebräuchen, 
kaum dezimiert durch Kriege und Seuchen, 
stämmig und stark ein beharrliches Leben, 
den alten Führern in Treue ergeben, 
dem herzhaften Trunke, der üppigen Speise, 
in Häusern, gebaut nach Altväterweise, 
gefestigt im Glauben, daß alles fließt, 
daß unten stets unten, oben stets oben ist,

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch 
hier im Innern des Landes leben sie noch, 
die gewaltigen Mütter mit Kübelhintern, 
Bewahrer der Sitten, Leittier den Kindern, 
die Männer, die diese Mütter verehren 
und auf ihr Geheiß die Familie vermehren, 
die Söhne, die nach diesen Vätern geraten -
prachtvolle Burschen und gute Soldaten -, 
die Töchter, die mit dem Herzen verstehn 
und im weißesten Weiß hochzeiten gehn.

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch
hier im Innern des Landes leben sie noch
und lieben die Blumen und Hunde und Elche,
vor allen Dingen die letzteren, welche
aus Bronze sie in die Wohnzimmer stellen,
wo sie dann leise röhren und bellen,
wenn jene traulichen Weisen erklingen,
die ihre Herrchen so gerne singen,
kraftvoll und innig nach gutalter Art,
von den zitternden Knochen, vom Jesulein zart.

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch 
hier im Innern des Landes leben sie noch 
und folgen den Oberhirten und -lehrern, 
den Homöopathen und weisen Sehern.
Sie lieben das erdverbundene Echte, 
hassen zutiefst das Entartete, Schlechte, 
sind kurz vor der Sturmflut noch guten Mutes 
und tanzen im Takt ihres schweren Blutes, 
einen Schritt vor, zurück eins, zwei, drei, 
und schwitzen und strahlen und singen dabei:

Wie oft hat man uns schon totgesagt, doch 
hier im Innern des Landes leben wir noch.
Ja, da leben sie noch.

Franz Josef hat das alles viel zu "traulich" gemalt seinerzeit - 
heut ist alles viel viel krasser mit dieser braunen Brut ...

S!NNTAGSMALER: Rückgrat zeigen ...!!!

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S!NEDi: Rückgrat zeigen!

augen zu - mit weitsicht - gedankenblitze

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also ich hab da grad ein paar minuten zeit - da schreib ich hier mal was für's blog - wenn sie verstehen was ich meine:
  
um das gleich vorweg zu nehmen - ich liebe hamburg. ganz ehrlich... "auf kampnagel" noch vor oder nach der vorstellung rasch ein bruschetta zu essen  (= richtig: das sind die besonders mediterran gewürzten tomatenwürfelchen auf einer riesenscheibe getoastetem olivgeöltem ciabatta-toscanabrot) mit nem glas pinot grigio - oder im bucerius kunstforum eine vegane spezialitätenkreation im "season" genießen - einfach köstlich ... 

und das sind ja nur die dinge, die leib und magen zusammenhalten - aber hamburg ist für mich altem ostwestfälischen kunstbeflissenen europäer mit migrationshintergrund im 3. glied immer eine reise wert... - immerzu ...

doch nun muss ich die betrübte klage hören, das wohl gut 51 % der hamburger bürger gegen die austragung der olympiade 2024 gestimmt haben - die hanseaten nennen sich ja gern und stolz "bürger" - weil sie ja alle für die hochverschuldete stadt "bürgen" - mit mindestens 17.000 euro pro kopf (manche statistiken behaupten sogar fast 23.000 ...) - also auch der älteste greis, der mittellose penner und das neugeborene in der krippe - und man denke dabei nur an die pekuniären purzelbäume um die elbphilharmonie ...

da nennt man mich - der ich auch - ich sag das ja hier ganz offen - dagegen votiert hätte wenn ich bürger der hansestadt - also hanseat - wäre - da nennt mich ein kommentator tatsächlich: "restaurativ behäbig" und "sicherheitsbeflissen, mutlos" - was ja erst einmal besser ist als "fortschrittlich aber beliebig und hals über kopf mit dem kopf durch die wand" ... 

Na - meinetwegen: in sport hatte ich schon zu schulzeiten - um es vorsichtig auszudrücken - immer ne Zensur unterhalb von "ausreichend" - wegen meiner behäbigkeit - und "sicherheit" gehört zu den 3 grundbedürfnissen des "normalen" menschen, damit er "gesund" gedeihen kann: liebe, sicherheit und geborgenheit - diese drei - "aber die liebe ist die größte unter ihnen" (gut - das letzte halbzitat ist aus 1. kor.13,13: glaube, hoffnung, liebe - was aber ja circa diesen menschlichen bedürfnissen und voraussetzungen für eine gesunde entwicklung ungefähr in der antiken biblischen sprache entsprechen dürfte ...) ...

also es sind nach meinem dafürhalten ganz schlagende und weitsichtige (weitsichtigkeit ist immer abhängig von der "sichtweite") und seriöse argumente, die die hanseatischen bürger mehrheitlich getrieben haben, nicht für olympia zu stimmen: da wusste niemand, wer denn die zeche letztlich bezahlt - in berlin hat man ja den einen schwarzen der 5 olympischen ringe in den derzeitigen und zukünftigen haushaltsdebatten auf deubel komm raus betonartig einfach für sich adaptiert und umbenannt als sogenannte "schwarze null" - da wären also für das hamburger unterfangen wohl deutlich weniger als die angedachten 6,2 mrd geflossen ... - und wer soll das dann alles bezahlen ... ???


olympiaburn


also - so als zaudernder sicherheitsbeflissener restaurativ behäbiger mensch schmeckt mir auch im tv der professionell gedopte und geschmierte sport selbst nicht mehr so richtig: dfb-niersbach, sepp blatter, uli hoeness, franz beckenbauer und konsorten - und echt merkwürdige schiedsrichter-entscheidungen ab der 89. minute, wenn das spiel auf messers schneide steht -  und all die "olympiasieger", denen man wegen doping das edelmetall wieder abgenommen hat - gedopte pferde sogar in deutschland, radfahr-chemikalien, testosteron und all das zeugs ...  das ioc, der leichtathletik-weltverband iaaf, der radsportverband uci, die fifa,zuletzt eben sogar der saubermann unter den verbänden, der deutsche fußball-bund - sie haben mit ihrem absolutistismus und ihrer selbstherrlichen mentalität jegliches wohlwollen zerstört ... - ja - und wen hätte hamburg zu den mindestens 17.000 pro kopf noch alle zusätzlich bestechen und schmieren müssen, um vom ioc dann auf den schild gehoben zu werden:






nee - lieber restaurativ behäbig als augen zu und durch - um der weitsicht willen ...

nochmal: "augen zu" - alle "augen zudrücken" - um mit "weitsicht" - auch die entwicklung dieser metropolenregion in den "blick" zu nehmen, die jetzt ihr "größtes ziel" vor "augen" verloren hat ... - ach gottchen ... 

aber: "und welchen nutzen hätte der mensch, ob er die ganze welt gewönne, und verlöre sich selbst oder beschädigte sich selbst?"(luk. 9,25) - oder auf neudeutsch: for what is a man advantaged, if he gain the whole world, and lose himself, or be cast away? "was hülfe es dem menschen"... 

- und chuat choahn - wird schon wieder ... S!

gedankenblitze: ...und dann haben wir eichhörnchen gefüttert ...

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also ich hab da grad ein paar minuten zeit - da schreib ich hier mal was für's blog - wenn sie verstehen was ich meine:

eben im frühstücksfernsehen - im morgenmagazin - da präsentierte man uns lockig und flockig die neuesten "flüchtlings-themen": diesmal ging eine reporterin zu den "refu-docs", wie sie sich nennen – ein beispiel wurde gezeigt mit einem kinderarzt, der auf engstem raum sprechstunden für die menschen dort durchführt - dankeschön - für 70,00 euro die std. - wie man nicht versäumte zu betonen - während in der schriftlichen sendungsankündigung steht: die ärzte arbeiten dort "ehrenamtlich" - naja also wahrscheinlich "ehrenamtlich" für 70 euro die stunde ... - naja - und dieser arzt da im beispiel hatte in oberbayern sogar noch weitere ärzte zur mitarbeit gewinnen können ... und der arzt erzählte, wie ihn seine mutter ja auch im rucksack auf der flucht bis dahin geschleppt hatte, wo er heute lebt ...

tja - und dann sah der arzt bei der gefilmten untersuchung einen "spider-man" auf dem t-shirt eines kleinen syrischen jungen: und meinte triumphierend: "na also - da bist du ja der 'spider-man' - da bist du ja schon voll deutsch ausgestattet ... - aaaahhhh" ... 

und man filmte mit der leuchtenden kamera diese geflüchteten vertriebenen menschen mit ihren müden und blassen bauchweh-kindern - und deren infektionen - und den folgen der unterwasser-expeditionen auf der flucht - 



und dann war der bericht zu ende - so nach 4.57 min. - aber länger "unterhält" man ja auch nicht in einem stück ... - in einer sequenz ... ja - und dann kam die unvermeidliche überleitung der studiomoderatorin - die dann professionell lächelnd auf einem sofa hockend sinngemäß sagte: "eine schöne arbeit mit diesen flüchtlingen" - was sich - ich weiß auch nicht warum - für mich so ähnlich anhörte, wie: "und dann haben wir eichhörnchen gefüttert, die ja jetzt zu winteranfang so wenig finden ..."

ja - alles muss beim fernsehen schnell gehen - und man scheut sich nicht bis in die intimsten kontakte zwischen arzt und kleinem patient einzudringen - sprechstunden wie im taubenschlag und am fließband in tropfenden und ungeheizten kellern irgendwo da in den unteren gefilden einer flüchtlings-"unterkunft", einer ehemaligen kaserne ... 
die winterfütterung ist auch nicht mehr das, was sie mal war ... - so - und nun zum nächsten "beitrag" - abgehakt - fertig ... hahaha - und - guten morgen ... (letzteres muss man so triumphierend hallotria-mäßig intonieren: gu-ten ... mor ...gen ...


- ach übrigens - gestern hat das ard-"moma" ja vom hygieneverständnis der syrischen flüchtlinge berichtet - die sich hier in deutschland größtenteils ohne wasser auf der toilette säubern müssen - mit wasser, das sind die syrerinnen von zu Hause aus gewohnt - und hier nun nur mit trockenem 3-4-lagerigem papier ... - denn die mitteleuropäerin gießt zwar wasser auf das was sie da hinterlässt - reibt sich selbst aber nur mit 4-lagerigem papier ab...tsssstsssstsss .... - nein - sowas .... ist doch lustig - was "die" da unten unter hygiene verstehen - und die hatten da in syrien oft weniger infektionen als hier in der "unterkunft" -  ...hahaha - und guten morgen - und der reporter gestern machte noch so seine witze, als die toilettenfrau erzählte, die syrischen oder türkischen frauen brächten sich oft ihre kleine plastikflasche voll wasser mit: "wasser to go" sozusagen, meinte der moma-reporter ... - jaja - haha - 
und chuat choahn 
- wird schon wieder ... S!

Syrien-Kriegseinsatz - ein gefundenes gedicht dazu ...

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Kriegskarte für den Bundeswehr-Einsatz gegen den IS: "Man bekämpft sich gegenseitig ein bisschen lustlos und streitet sich über Nist-, Brut- und Weideplätze" ...









Über die Grenzen des Lebens

Die Evolution jedoch stagniert. 
Die Bewegungsmöglichkeiten der Lebewesen 
sind natürlichen Beschränkungen unterworfen. 
Sie können die wenigen Formen 
nur untereinander austauschen und vervollkommnen. 
Danach tritt Langeweile ein. 
Man bekämpft sich gegenseitig 
ein bisschen lustlos 
und streitet sich über Nist-, Brut- und Weideplätze. 
Mehr hat das Leben kaum zu bieten. 


Es geht nicht um Evolution im Leben, sondern allein um Vertrautheit.




Dann erfindet sich, 
quasi als letzte schillernde Blüte, 
das Denken und mit ihm die großen Themen, 
die das Denken beschäftigen sollen. 
Am Abend läuft Derrick 
auf einem in die obere Zimmerecke 
des Schankraums gestellten Fernseher. 
Es geht nicht um Evolution im Leben, 
sondern allein um Vertrautheit. 
Bewegung ist nur sinnvoll 
als Bewegung hin zum Vertrauten. 
Alles andere ist Unsinn.

Frank Witzel


aus: Frank Witzel
Die Erfindung der Roten Armee Fraktion 
durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 
Matthes & Seitz 2015
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2015
S. 212 - (kursive Hervorhebungen und Vers-Zeilenanordnungen durch S! ...)


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Also - ich kann diesen Witzel-Roman von der "Erfindung ..." nicht "in einem Stück weglesen" - ich muss ihn immer mal wieder aus der Hand legen oder weiterswitchen - je nach Darbietungsmedium - und stehenlassen und liegenlassen und sackenlassen ...


Da wird ja auf über 800 S. ein Kaleidoskop von Zeitgeschichte, Fiktion, Traum & Wirklichkeit, Kindheitserinnerung & Wahn ausgebreitet, ein Kaleidoskop, das es in sich hat ... in hervorragenden temporeichem, wechselhaften Stil, in der Patchwork-Technik unserer Zeit - und fast alle 5-6 Zeilen sind für sich genommen immer ein Stück moderner aber durchaus durchkomponierter aussagekräftiger Lyrik - so wie hier oben - dieses von mir entdeckte Gedicht "Über die Grenzen des Lebens" ..., wie ich es denn betitelt habe ...

Also - mit meinem zumeist aus laienhaftem Literatur-Habitus heraus gespeisten literarischen Halbwissen muss sich dieser Witzel-Roman ernsthaft sogar vor einem Vergleich mit Goethes Faust nicht scheuen - nur eben anders ... - und nicht wegen "Kassemachen" mal so dahingeworfen ... - sondern ein ur-deutsches und doch multikultiträchtiges Werk, das hoffentlich "bleiben" wird ...

"Bewegung ist nur sinnvoll 
als Bewegung hin zum Vertrauten."

"Du bist zwar untrainiert - aber innerlich und auch äußerlich beweglich - bewahre dir das", sagte mal eine Bewegungs-Gestalttherapeutin in einer Ausbildungssequenz zu mir ... - Bewegung ist ja nicht das "Immer höher - immer schneller - immer weiter - immer spektakulärer" - das man heutzutage als "Sport" bezeichnet - und um das man "Olympische Spiele" veranstaltet - aber eigentlich sind das doch Zirkusnummern, ist das Artistik...: Das Stadion ist die Arena - und die Zuschauer sitzen rundherum oder zu Haus am TV auf den Rängen - und haben dafür je nach Komfort bezahlt ... 

Bewegung - das sind vielleicht die kaulquappenähnlichen Schwimmzüge des Kleinstembryos im Fruchtwasser ... - das sind die uralt in und mit der Ewigkeit verankerten Bewegungsmuster, deren wir uns im "real life" wieder bedienen lernen und "wie von selbst" erinnern oder "habhaft werden" - mit denen wir "vertraut" sind - und die uns eintauchen lassen in dieses urige Meer, was gefüllt ist mit dieser Ursuppe aus Liebe, Sicherheit und Geborgenheit - wenn Sie verstehen was ich meine ...

Also - chuat choan - wird schon wieder - S!


kifferparanoia & 8|samkeit

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kifferparanoia

isch glaab', de hole misch ab ha-haaa!
da drüben liegt im mondlicht das doppelhaus
mit verhangenen fenstern
in den rahmen scheint ab und an flackerlicht
da bewegen sich schatten - silhouetten
lauern hinter den vorhängen
die haben sich aufmunitioniert
die wollen mir ans leder - alle zusammen
weil ich nicht so bin wie sie
diese eiseskälte, die von da drüben weht
die die eisblumen vor die scheiben malt
wie schlafmohn - wie sleepmoon - 
da tapsen auch wölfe durch das schneefeld
zwischen uns ...
isch glaab', de hole misch ab ha-haaa!
mir gefriert die zunge im hals
und das fishermans wird zu einer lila kaskade
rundum - rundum - rundum
im gelben licht tanzen die wölfe:
die geiß ist tot - die geiß ist tot ...
rotweißlein und totgeißlein - rosenrot
& mausetot
isch glaab', de kumme un hole misch ...
die scharren mit den pfoten an der tür:
an der tür scharren die mit den pfoten:
eure liebe mutter ist wieder da 
und hat euch etwas mitgebracht
weiße schneeballpfoten stecken sie 
durch die fensterlade
ab und zu diese acht - diese 8 - im kopf
achtung - fertig - los - die 8|samkeit ...
sie warten nur auf einen günstigen moment
sie werden mich - in ihrem maul hängend
an den zaun schleudern, der unsere
grundstücke voneinander trennt:
schwapp - schwapp - ein schütteln ...
nervenzucken nur noch - klonische phasen
im gelben licht tanzen die wölfe:
isch glaab', se hole misch nu ab 
ha-haaa!
guten abend, herr kommissar, 
ich doch nicht, herr kommissar:
ich - geraucht - ich habe nichts geraucht ... 
schreie - was für schreie ...




sinedi


Nazi-Jäger | Beate & Serge Klarsfeld

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aufgedeckt


Am 15. Januar 2016 erscheint „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ (2 Bände, knapp 2000 Seiten, 59 Euro). Mit 3500 historisch-kritischen Anmerkungen wollen die Herausgeber vom renommierten Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ) alle Gefahren bannen, die von dem Buch heute noch ausgehen könnten. Rechtzeitig zu diesem Freigabetermin der Druck- und Verkaufsrechte nach 70 Jahren für diese olle Makulator erscheint pünktlich das Buch der "Gegenseite": 
"Erinnerungen"
Beate Klarsfeld, Serge Klarsfeld 
Erschienen am 09.11.2015 
Übersetzt von: Helmut Reuter, Anna Schade, Andrea Stephani 
624 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-492-05707-3
€ 28,00

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Kasia Strek pour « la Croix »

Der Backenstreich für 
Kurt-Georg Kiesinger

Die Nazi-Jäger

Neuerscheinung: Beate und Serge Klarsfeld haben ihre "Erinnerungen" vorgelegt. Das Buch liest sich wie ein Kriminalroman. 1968 ohrfeigte die Autorin Bundeskanzler Kurt Kiesinger

VON WILFRIED MOMMERT


Collage Dietrich Schulze - nrhz.de


Berlin. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) war schon in den Anfangsjahren der Bundesrepublik 1952 der Ansicht, "wir sollten jetzt mit der Naziriecherei mal Schluss machen". Der Mann, der später den Grundstein zur Aussöhnung mit den Juden und dem Staat Israel legte, meinte damit das Stöbern in der NS-Vergangenheit mancher bundesdeutscher Politiker. Das sah die im Trümmer-Berlin der Nachkriegszeit aufgewachsene und 1960 nach Frankreich gegangene Beate Klarsfeld Jahre später aber ganz anders. 

Sie ohrfeigte Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 1968, wie zuvor auf einer studentischen Versammlung in der Technischen Universität Berlin öffentlich angekündigt, auf einem CDU-Parteitag in Berlin aus Protest gegen dessen NS-Propaganda-Vergangenheit. Die hatte sie zwar vorher immer wieder dokumentiert, ohne dafür größeres öffentliches Interesse zu finden. Kiesinger hatte nach der Ohrfeige daher nur eine Frage: "War das die Klarsfeld?" Die prompte Antwort der Justiz war noch am selben Abend ein Jahr Gefängnis (das Klarsfeld allerdings nicht verbüßen musste) in einem sogenannten Schnellgerichtsverfahren. 

Fast ein halbes Jahrhundert später, im Sommer 2015, wurden Beate (76) und Serge (80) Klarsfeld, dessen Vater in Auschwitz umgebracht wurde, von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Jetzt sind die Memoiren der neben Simon Wiesenthal wohl bekanntesten Nazi-Jäger auf Deutsch unter dem Titel "Erinnerungen" erschienen. 

Die Erinnerungen mit minuziös festgehaltenen Details und Abläufen sowohl der umfangreichen Recherchen als auch mitunter atemberaubenden Verfolgungsjagden über die Jahrzehnte zwischen Bolivien und Damaskus lesen sich wie ein Kriminal- oder Abenteuerroman, ein Thriller würde man sagen, wenn es nicht um so grauenhafte Geschehen wie die Nazi-Verbrechen ginge. Deutlich wird dabei die Hartnäckigkeit, um nicht zu sagen die Besessenheit bei der Verfolgung der noch Jahrzehnte nach Kriegsende unbehelligten NS-Kriegsverbrecher.


© DPA - Beate und Serge Klarsfeld bei einer Demonstration
gegen die nach ihrer Meinung schleppenden Ermittlungen
gegen den ehemaligen SS-Obersturmbandführer und
Gestapo-Chef Kurt Lischka 1979 vor dem Landgericht Köln
Ein Hauptmotiv für diese Hartnäckigkeit war aber auch die bittere Erkenntnis, dass die meisten der Gestapo- und SS-Männer, die im besetzten Frankreich gewütet hatten und - mit Hilfe der französischen Polizei - für die Deportation von etwa 75.000 Juden in die Vernichtungslager verantwortlich waren, bis dahin nie vor Gericht gestellt worden waren. Aber auch die Kollaboration des französischen Vichy-Regimes mit den Deutschen war ihr Thema ("Vichy-Auschwitz - Holocaust-sur-Seine"). 

Die Jagd auf den berüchtigten Gestapo-Chef von Lyon, Klaus Barbie ("Schlächter von Lyon"), der sich unter dem Decknamen Klaus Altmann in Südamerika versteckt hatte, und dessen Auslieferung nach Frankreich war einer der größten Erfolge des Ehepaars. Dabei hatten die Klarsfelds die frustrierende Erfahrung machen müssen, dass französische Zeitungen zunächst für die ihnen zugeleiteten Dokumente wenig Interesse zeigten. 

Ähnlich war es Beate Klarsfeld mit den Dokumenten zu Kiesingers NS-Vergangenheit ergangen, nach deren Veröffentlichung schließlich im Combat sie sogar ihre Stelle im Deutsch-Französischen Jugendwerk verlor. 

Umso größere Unterstützung fand Klarsfeld in der DDR, weil es um den verhassten westdeutschen "Klassenfeind" ging, über den man zudem in den eigenen Staatsarchiven auch einige brisante Dokumente besaß, die Serge Klarsfeld einsehen konnte. Beate Klarsfeld räumt in ihren Erinnerungen auch freimütig Zahlungen und Privilegien wie Flugtickets oder Sommerurlaube ein, betont aber auch, sie habe sich niemals von irgendjemand "instrumentalisieren" lassen: "Ich habe immer in meinem eigenen Auftrag gehandelt." Sie sei auch nie Anhängerin des kommunistischen Regimes gewesen und habe sich zudem immer als Deutsche, nie als West- oder Ostdeutsche, gefühlt. 


Berührende Lektüre über die jüngere Zeitgeschichte

2012 wurde Beate Klarsfeld im wiedervereinten Deutschland von der Partei Die Linke gegen Joachim Gauck als Bundespräsidenten-Kandidatin aufgestellt, für Klarsfeld "ein ungleiches Duell, das Deutschland jedoch zur Ehre gereichte". Damit hätten sich ein Mann und eine Frau gegenüber gestanden, "die jeweils eine Seite der deutschen Nachkriegsgeschichte verkörperten". Sie habe sofort "Ja" gesagt, "weil ich mich an meine Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis erinnerte und auf den langen Weg zurückblickte, den Deutschland und ich seit 1968 zurückgelegt hatten". 

Diesen Weg in den Erinnerungen der Klarsfelds noch einmal nachzulesen, ist eine der spannendsten und berührendsten Dokumentationslektüren über die jüngere Zeitgeschichte.

Text: © 2015 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Donnerstag 03. Dezember 2015

Debakel - zieht sich hin | Emily Dickinson: Gedicht 704

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S!NEDi|art: unterliegendes gekröse - oder auch: gebetsschutt

Gedicht 704

Mein Part ist heut - das Unterliegen
Ein bleicheres Geschick als Siegen
Kaum Lobeshymnen – Glockenklang
Mir folgt kein Trommler - mit Gesang
Nicht rasch wie Schüsse geht's voran
Debakel - zieht sich hin -
Voll Flecken ist's, voll von Gebeinen
Und Männern die zu steif zum Beugen
Und Stapeln von Gestöhn
Von Splittern weiß - in Knabenaugen
Gebetsschutt
Klar in Stein gehauen
Des Tods frappantes Tun

Emily Dickinson
(meisterhaft übersetzt von Gunhild Kübler)



S!NEDi: Debakel - zieht sich hin ...


In der neuen ZEIT Nr. 49/2015 empfiehlt Susanne Mayer den Band - 
Emily Dickinson: Sämtliche Gedichte. Zweisprachig. Übersetzt, kommentiert von Gunhild Kübler. Verlag Carl Hanser München, 1.404 Seiten. 49,90 €uro. 
- mit dem kleinen Hinweis: "Lyrik in ihrer reinsten, leisesten Form" ... 


Emily Dickinson - diese Daguerreotypie entstand um 1859 und wurde erst 2012 entdeckt ...

Hier habe ich nun in einer Notiz zu einer Sendung des Deutschlandfunks ein paar Gedichte von Emily Dickinson gefunden - wovon ich eins hier präsentiere, das Emily schrieb angesichts des Amerikanischen Bürgerkriegs mit all seinen Schrecken - und wie dieser Krieg sich für sie in ihrer calvinistisch frömmelnden Einsamkeit zu Haus darstellte ... - ausgestattet mit nach meinem Geschmack entsprechenden Bildmaterialien aus dem eigenen Fundus ... S!

Spiritualität - Ein Interview mit Heinz Streib Ph.D. (64), Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Bielefeld | impuls für die woche

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"Ein Mensch ist ein räumlich und zeitlich beschränkter Teil
des Ganzen, das wir 'Universum' nennen. 
Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle 
als etwas vom Rest des Ganzen Abgetrenntes - 
was eine Art optische Täuschung des Bewusstseins ist. 
Diese Täuschung ist wie ein Gefängnis, 
das uns auf unsere persönlichen Belange 
und auf die Zuneigung zu den wenigen 
uns am nächsten stehenden Menschen einengt. 
Das Streben nach Befreiung von dieser Fesselung 
ist der einzige Gegenstand wirklicher Religion, 
indem wir den Radius des Mitfühlens für andere ausweiten, 
so dass es alle Lebewesen und die gesamte Natur 
in ihrer Schönheit umfasst. 
Auch wenn uns dies nicht vollständig gelingen kann, 
so ist doch bereits das Streben nach diesem Ziel 
Teil der Befreiung und Grundlage 
für das Gefühl innerer Geborgenheit." 
Albert Einstein, 1950



Spiritualität

Ein Interview mit Heinz Streib Ph.D. (64), Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Bielefeld


Würden Sie sich selbst als spirituellen Menschen bezeichnen? 

Streib: Vor der Durchführung dieses Forschungsprojekts hätte ich für mich selbst die Bezeichnung "spirituell" nicht gewählt. Und im Lichte der Ergebnisse würde ich mich gezwungen sehen, sofort hinzuzufügen, in welchem Sinne ich mich als "spirituellen" Menschen verstehe. Und dann würden meine Ausführungen ziemlich lange dauern. 

Was beschreiben Sie als Spiritualität? 

Streib: Meine Minimaldefinition lautet: Spiritualität ist erfahrungsbezogene Religion des Einzelnen, privatisierte Religion mit deutlichem Bezug zur Mystik, also der innerlichen Erfahrung oder der Suche danach. 

Ist jeder Mensch von Natur aus spirituell? 

Streib: Das würde ich so nicht behaupten. Aber sehr viele Menschen, die wir befragt haben, berichten von Transzendierungserfahrungen, die über ihr Alltagserleben hinausgehen. 

Können Sie das genauer beschreiben? 

Streib: Manche sagen etwa, die Nähe zur und die Fürsorge für die Natur sei für sie spirituell. Das könnte man als Ökospiritualität bezeichnen. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Aber diese Art von Spiritualität kommt meist ohne Vorstellungen von einem Himmel, von höheren Wesen, dem Jenseits oder Gott aus. 

Was macht Spiritualität aus? 

Streib: Die innere Erfahrung, unter anderem ein Gefühl von Verbundenheit mit Allem, dem Universum, oder die Erfahrung von etwas, was die Menschen zutiefst berührt, ihre übliche, rationale Erfahrungswelt überschreitet, aber nicht unbedingt mit höheren Mächten zu tun haben muss. 

Das kann einfach so passieren, etwa, wenn Menschen von Musik ergriffen werden? Oder wenn sie durch den Tod Angehöriger besonders sensibel und achtsam sind? 

Streib: Tatsächlich deckt Spiritualität ein breites Feld an Erfahrungen ab. Es gibt eine riesige Vielfalt, wie Menschen Spiritualität erleben. Und spirituell heißt nicht unbedingt religiös, kann ihrem Verständnis von Religion sogar entgegengesetzt sein. Zugleich gibt es aber auch Menschen, für die Spiritualität eng mit ihrer Religion verknüpft ist, die etwa beim Lesen der Bibel von spirituellen Erfahrungen berichten, oder in ihrer Beziehung zu Gott. Mehr als 1.700 Menschen in USA und Deutschland haben ihre Definition von Spiritualität in unseren Fragebogen geschrieben, in der Analyse dieser vielen Text sind zehn Komponenten, zehn teilweise radikal verschiedene Bedeutungen von Spiritualität hervorgetreten. 

Müssen die Kirchen beunruhigt sein, weil viele einen Trennstrich ziehen zwischen Religion und Spiritualität? 

Streib: Wir waren jedenfalls angesichts der Ergebnisse einer früheren Studie über Dekonversion überrascht, dass doppelt so viele Menschen, die sich als spirituell bezeichnen, aus Kirchen und allen möglichen anderen Religionsgemeinschaften ausgetreten sind. Diese Ausgetretenen finden aber nicht unbedingt neue Kirchen oder Gemeinschaften. Und viele wählen dann nichtorganisierte, lockere Formen, um ihre Spiritualität zu leben, sie besuchen Kurse oder Workshops oder nutzen Plattformen im Internet. Diese Menschen brauchen kein religiöses Gebäude mehr. 

Ist der Begriff Spiritualität nicht vor allem esoterisch aufgeladen? 

Streib: Das Wort Esoterik löst bei den von uns befragten Menschen starke Reaktionen aus. Viele sagen, sie seien spirituell, aber überhaupt nicht esoterisch. Eine klare Abgrenzung. Ihre Spiritualität ist eine offene, nicht festgelegte Suche ohne festes Weltbild, während für Esoteriker oft Vorstellungen von Engelwesen, Geistern oder ähnlichem eine Rolle spielen. Dennoch haben wir auch Menschen befragt, die Spiritualität mit esoterischen Vorstellungen verbinden. Einzelne bauen sich ohnehin ihre eigene Religiosität. 

Die Generationen ab den späten 1960er Jahren haben fernöstliche Geistestraditionen für sich entdeckt. Auch sie suchten oder suchen meist spirituelle Erfahrungen. Welchen Einfluss haben Taoismus, Hinduismus und Buddhismus? 

Streib: Diese Geistestraditionen sind mittlerweile bei uns in ruhigere Fahrwasser geraten, das heißt, sie sind angekommen und haben sich etabliert. Buddhistische Inhalte und Praktiken, etwa Meditationsformen, werden zum Beispiel im Gesundheitswesen integriert, Yoga gibt es auch in Fitness-Angeboten. Das ist eine eher praktische, fast technische Integration. Charakteristisch für die Aufnahme dieser spirituellen Traditionen ist, dass nicht mehr unbedingt klare Grenzen zwischen ihnen gezogen werden. So entstehen Patchwork-Spiritualitäten, eine Art eigener Kunstwerke, in denen nicht der Verstand bestimmt, sondern die Erfahrung. 



Teilweise versuchen Kirchengemeinden, Praktiken aus anderen Traditionen zu integrieren. Sie bieten Meditationen und Kontemplationen an. Um mithalten zu können auf dem spirituellen Markt? 

Streib: Ich würde das nicht unbedingt auf die Kategorie Angebot und Nachfrage reduzieren. Hier werden elementare Bedürfnisse, die lange, etwa in den Klöstern auch der christlichen Tradition gepflegt wurden, wieder entdeckt. Das ist teilweise auch eine Rückkehr zu mystischen Formen, ein "Sich-wieder-Erinnern". 

Katholiken und Protestanten haben ja auch ihre eigenen Mystiker wie Meister Eckhart, Hildegard von Bingen oder Jakob Böhme. 

Streib: Und es ist interessant zu sehen, dass sie in der spirituellen Szene eine große Konjunktur erleben. Sie werden wieder gelesen. Wir stellen sowieso fest, dass Mystizismus und Spiritualität eng miteinander verknüpft sind, stärker als mit Religiosität. 

Was ist eigentlich los mit den christlichen Amtskirchen? Nach wie vor treten sehr viele Mitglieder aus. Bieten die Kirchen zu viel Verkopftes, zu viel Politik und Gesellschaftskritik statt Tiefe und Erfahrung? 

Streib: Ein Teil der Leute sagt tatsächlich, dass sie ihr spirituelles Bedürfnis durch die Kirche nicht abgedeckt sehen. Aber es ist schwer zu ermessen in den Umfragen, ob die Menschen gerade deshalb die Kirchen verlassen. In großen Umfragen wird seit 2008 nach Spiritualität gefragt. Es gibt definitiv Bewegungen in beide Richtungen, so haben wir durchaus auch Menschen befragt, die eine Reihe anderer Traditionen ausprobiert haben und sich dann wieder einer christlichen Kirche zuwenden, weil sie sich dort doch eher ein Zuhause versprechen. 

Gibt es spirituelle Atheisten? 

Streib: Da haben wir eine sehr interessante Entwicklung festgestellt. Ja, es gibt spirituelle Atheisten, wenn auch als statistisch relative kleine Gruppe. Es sind Menschen, die sagen, sie seien hochspirituell, an Gott aber glauben sie nicht, auch Engel oder andere höhere Wesen gibt es nicht in ihrer Vorstellung. Gott brauchen sie nicht für ihre Spiritualität. Für sie zählt die Verbundenheit mit der eigenen Tiefe oder mit allen anderen.

Und wie definieren die, die glauben, Gott? 

Streib: Da gibt es so viele Vorstellungen wie es religiöse und spirituelle Menschen gibt. Besonders in den Szenen der Spirituellen gibt es keinen Papst, keinen Guru oder eine andere Autorität, die eine Definition vorgibt. Jeder entwickelt seine Vorstellung selbst. Es werden dabei fast selbstverständlich Inhalte verschiedener Religionen übernommen. Widersprüche sind unbedeutend, weil es nicht um das Begreifen, sondern um das Ergriffen-Sein geht. 

Kann das, was spirituelle Individualisten suchen, nicht vor allem in der Gemeinschaft gefunden werden? 

Streib: Natürlich, und zwar auch im Rahmen einer Tradition. Es gibt Menschen, die sagen, es bewegt sie sehr, ein Vaterunser zu beten, weil es schon Unzählige andere über Jahrhunderte auch gemacht haben. Für sie ist es eine bewegende - spirituelle - Erfahrung. 

Hat die Untersuchung ihre Wahrnehmung von Spiritualität verändert? 

Streib: Ich war erst skeptisch gegenüber dem Wort Spiritualität. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass damit ein Begriff existiert, der vielleicht nicht alles abdeckt, aber eine alte, seit Menschengedenken existierende Suche nach der Tiefe religiöser Erfahrungen ausdrückt. Insofern ist Spiritualität so etwas wie die Wiederentdeckung einer verlorenen Dimension. Das ist nicht die Erfahrung Einzelner, sondern die Erfahrung von vielen, es ist eine Bewegung von unten. Das finde ich sehr sympathisch. Hier nehmen Menschen ihre Bedürfnisse selbst in die Hand. Ich sehe den Begriff also nicht mehr so skeptisch wie vorher.

Heinz Streib (Bildbearbeitung nach einem Foto der Uni Bielefeld)



Heinz Streib Ph. D. (64) ist Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Bielefeld. Unter anderem leitet und berät er biografische Religionsforschung und die religiöse Lage der Gegenwart. "Was bedeutet Spiritualität?" heißt die jüngste Publikation Streibs, zusammen mit Professoren-Kollegin Barbara Keller. 

 Die Fragen stellte Ansgar Mönter (49) - © 2015 Neue Westfälische, Freitag 04. Dezember 2015



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Immer wieder wird der Mensch be- und durchleuchtet - nun auch in seinen spirituellen Persönlickeitsanteilen - und all die schlauen Fragen der studierten diesbezüglichen Forscher beschreiben immer differenzierter diese Aspekte - und fördern die jeweiligen Rudimente zutage, die sich dann zu gewichtigen Einzelaspekten zusammenaddieren - und doch ist das Ganze auch hierbei immer mehr als die Summe seiner Teile - will sagen: diese Studien und Befragungen zur Spiritualität sind immer nur einzelne kleine Schlaglichter - einzelne Spots in diesen sehr individuell gestalteten und gefühlten und hin und her vagabundierenden Themenbereichen. "Vagabundierend" sind diese Themenbereiche deshalb, weil wir damit wie unsere Uraltvorderen quasi als Sammler und Jäger unsere inneren geistlich-seelischen als "spirituellen""Nist-, Brut- und Weideplätze" aufsuchen und finden und nach deren "Abgrasen" immer wieder weiter neu suchen - immer weiter - immer weiter ...: Einen Gott suchen ist ein ewiges Suchen - und der Mensch wird sehr wahrscheinlich erst mit dem Eintritt der "Seele" in die "Ewigkeit" dann endlich "finden" und "zur Ruhe kommen": "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich's stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin" ... 1. Kor 13,12.

Basics & Essentials
Aber eins machen diese Studien doch auch deutlich: Der Mensch ist von Natur aus immer weiter auf einer spirituellen Suche - auch wenn es nach außen "vor lauter Coolness" kaum noch den Anschein hat: Alle suchen nach Antworten - ein Lebenlang nach diesen "Basics & Essentials" - wie ich sie in der rechten Sidebar dieses Blogs seit ein paar Wochen anzeige ...

Gut - ich schreibe auch oft floskelhaft von der "Gottesferne" der derzeitigen Menschheit und ihrer Zerrissenheit in tagesaktuelle Ereignisse, in die sie sich jeweils verstricken lässt ... - sei es in Nah oder Fern ... - und in diesem immer mehr anschwellenden "Weißen Rauschen" wird es dann immer schwerer, sich auf sich selbst zu besinnen um sich auszuloten ...

Und darüber wird in Begegnungen oft hinweggelacht: 
  • die tatsächlich ge- und erlebte Sexualität, 
  • der eigene Tod und das tatsächliche Empfinden beim Tod der Nächsten, und auch 
  • der eigene "innere" Glaube und die innere "Spiritualität", 
das sind trotz aller öffentlichen Befragungen und Bekundungen und medialen Revolutionen und Erfindungen, trotz aller Titelgeschichten und Sonderseiten oder Sondersendungen und Interviews - gerade zu den hohen kirchlichen (!) Feiertagen - immer noch die großen menschlichen Tabuthemen - und werden das wohl auch für alle Zeit bleiben - denn diese Aspekte machen irgendwie trotz aller Worte und Begriffe - und trotz aller voyeuristischen Ambitionen Einzelner in Wirklichkeit einfach nur "sprachlos" - und sind somit "versiegelt" in einem selbst - und auch vor NSA und Facebook - trotz allem - ziemlich geschützt und abgeschottet ... 

 


ECHT ODER FÄLSCHUNG ... ??? - La Bella Principessa - da Vinci oder Greenhalgh ...

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aufgebauscht

Ein echter Greenhalgh ???

Ein Porträt gibt Rätsel auf  VON TERESA DAPP | NW

Kunststreit: Ein englischer Kunstfälscher behauptet, dass "La Bella Principessa" nicht von da Vinci sondern vom ihm stamme. Das Bild soll eine Supermarkt-Verkäuferin zeigen





London. Nachdenklich schaut die junge Frau geradeaus. Der Maler hat die Dunkelblonde im Profil porträtiert, sie trägt ein grün-rotes Gewand, ihr Zopf ist mit einem Band umwunden. Typisch Renaissance, typisch 15. Jahrhundert. Typisch Leonardo da Vinci?

Unsinn, behauptet Shaun Greenhalgh, von Beruf Kunstfälscher, der reihenweise Museen, Sammler, Auktionshäuser und Experten an der Nase herumgeführt hat. "Ich habe dieses Bild 1978 gemalt, als ich bei Co-op gearbeitet habe." Das ist eine britische Supermarktkette. Vorbild für die junge Frau sei Kassiererin Sally. So zitiert die Sunday Times aus Greenhalghs Buch "A Forger's Tale".

Für die Kunstwelt geht es dabei um viel, viel Geld und wohl auch den Ruf einiger Experten. Denn die sind eigentlich überzeugt, dass "La Bella Principessa", die schöne Prinzessin, ein echter da Vinci im Wert von mindestens 100 Millionen Euro ist.

Grundsätzlich wäre Shaun Greenhalgh eine solche Meister-Fälschung zuzutrauen. In der Sozialwohnung seiner Eltern im nordenglischen Bolton produzierte er Fälschungen quer durch die Epochen. Sein Geschäft wurde zum Familienunternehmen, die Eltern halfen mit.

Und es lief, 18 Jahre lang. "Lohnt sich Verbrechen wirklich?", heißt bezeichnenderweise ein Buch über die Familie, die wohl Millionen ergaunerte, seltsamerweise aber trotzdem äußerst bescheiden lebte. Im November 2007 gaben die drei alles zu. Sohn und Drahtzieher Shaun musste für vier Jahre und acht Monate ins Gefängnis.

Experten prüfen Kunstwerke bekanntlich nicht nur mit den Augen, sondern mit wissenschaftlichen Methoden. So auch Martin Kemp, früher an der Universität Oxford, der dem Bild seinen Namen gab und es 2010 zum echten da Vinci erklärte. In Videoclips auf der Homepage der Uni erklärt er ausführlich, wie er zu seinem Urteil kam. Die Erkenntnisse seien alle "absolut stimmig". Weitere Experten teilen seine Meinung, andere widersprechen und sehen nichts bewiesen.

Greenhalgh hat eine Erklärung parat: Er will ein Dokument aus dem Jahr 1587 als Leinwand genutzt haben und den Deckel eines viktorianischen Schreibtischs als Unterlage, wie die Sunday Times auf Grundlage seines Buchs ausführt. Beim Zeichnen habe er das Bild gedreht, um da Vinci zu imitieren, der Linkshänder war. Die Farbpartikel will er aus sehr alten Materialien gewonnen haben, etwa Tonerde und Holzkohle. Keine Erklärung dafür liefern die Zitate, warum Wissenschaftler einen Fingerabdruck oben links im Bild gefunden haben, den sie da Vinci zuordnen.

Den Verkaufszahlen für das in Kleinstauflage erschienenen "A Forger's Tale" (etwa: Die Erzählung des Fälschers) schaden die Behauptungen nicht. Der kleine Londoner Verlag ZCZ druckt nach eigenen Angaben gerade die zweite Auflage. Auch die zweite Auflage werde wohl wieder nur bei 400 liegen, sagte Eddie Knox von ZCZ. Greenhalghs Geschichte sei ein großer Erfolg. "Er ist ein bemerkenswerter Mann." Glaubt man der Daily Mail, arbeitet er heute als Müllmann.

Bei einer Versteigerung in New York im Januar 1998 hatte das Bild für 21.850 Dollar den Besitzer gewechselt, damals war es im Auktionshaus Christie's als ein Werk eines unbekannten Deutschen aus dem 19. Jahrhundert angepriesen worden. Die ursprüngliche Besitzerin fühlte sich betrogen und verklagte Christie's - ein Gericht wies die Klage jedoch ab.

Vielleicht könnte die Sally von der Supermarktkasse Licht ins Dunkel bringen? "Trotz ihrer bescheidenen Stellung war sie ein rechthaberisches Miststück und sehr wichtigtuerisch", schreibt Greenhalgh. Die Sunday Times schickte jemanden nach Bolton auf der Suche nach Sally - vergeblich. 

© 2015 Neue Westfälische, Freitag 04. Dezember 2015


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Da dreht der Shaun Greenhalgh den Spieß mal einfach um: Während bisher Kunstfälscher sich die Kohle einsacken und möglichst stickum unentdeckt bleiben wollen, geht hier ein derzeitiger Müllmann gezielt auf ein ganz besonderes Kunstwerk zu - und behauptet mal gerade so: "La Bella Principessa" - die schöne Prinzessin - sei kein Werk von Leonardo da Vinci, sondern sei 1978 von ihm gemalt, "als ich bei Co-op gearbeitet habe."Tja - mich erinnert das an Konrad Kujau - und seinen Coup mit den "Hitler-Tagebüchern" und dem STERN ...

Mal ganz abgesehen vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage wirft diese Behauptung, die dann sogar zu Erwähnungen zum Für & Wider in den einschlägigen Medien führen, kein gutes Licht auf den Kunstmarkt und seine verlorengegangene Bodenhaftung insgesamt ... Denn heutzutage ist es auch mit den digitalen Medien und Programmen und frei zugänglichen Analysemöglichkeiten und dem halblegalen Antikhandel gar nicht mehr so schwer zu sagen: "Das kann ich auch" ... - und für einen Müllmann ist das erst recht nicht allzu schwer - kommt er doch an altes Leinen und alten Holztafeln als Malgründe ...

Das erinnert mich an einen ZEIT-Beitrag von Wolfgang Ullrich: "Der Wahnwitz des Betriebs - Michel Houellebecqs 'Karte und Gebiet' und die Irrationalität zeitgenössischer Kunst", in dem Ullrich erzählt, wie er Michel Houellebecqs "Karte und Gebiet" in einem Seminar über "zeitgenössische Künstlerromane" besprach und diskutierte. 

Ullrich war sehr befremdet, "dass der Protagonist, der Künstler Jed Martin, mit Bildern bekannt wird, die Ausschnitte von Michelin-Straßenkarten französischer Departements zeigen" ... Nun - das fand er zu "aufgesetzt" und erschien ihm so krude wie sonst die Bilder in schlechten Filmen über genialische Künstler: Je absurder Houellebecq die Kunstwelt darstellt, desto eher lässt sich erkennen, wie willkürlich es in ihr tatsächlich zugeht. Wer könnte bestreiten, dass die Geschichten von Auktionsrekorden und Künstlerkarrieren die zeitgenössische Kunst und ihre Akteure zu einem Rätsel werden lassen? Warum jemand Erfolg hat und wofür die gezahlten Summen stehen, ist nicht zu erklären: 

"Wir sind [...] an einem Punkt angelangt, wo der Markterfolg jeden Mist rechtfertigt, ihn anerkennt und sämtliche Theorien ersetzt, niemand ist mehr imstande, ein bisschen weiter zu blicken, absolut niemand."Diese Worte, die Houellebecq Martins Galeristen in den Mund legt, bringen es auf den Punkt: Gegen so viel Maßlosigkeit und Irrationalität ist keine Theorie gewachsen. Und das würde auch für ein Falsifikat von Greenhalgh gelten ...

Und nun erkenne ich: Der Shaun Greenhalgh kann gut die direkte Romanvorlage für den "Künstler Jed Martin" aus "Karte und Gebiet" sein ... - wenn auch auf andere Motive fixiert ... Die Leser nämlich nehmen es hin, dass Houellebecqs Jed Martin im gesamten Roman kaum als "wirklicher" Künstler in Erscheinung tritt. Statt durch den Erfolg mit seinen "Kartenausschnittsbildern" motiviert weiterzuarbeiten, die Aufträge der Reichen zu erfüllen oder den Sprung in den Kanon der Kunstgeschichte zu schaffen, gibt er einfach das Malen auf. Später arbeitet der zwar wieder künstlerisch, aber seine neuen Werke haben so wenig mit den vorangehenden zu tun, dass sich keine "durchgehende" Künstlerpersönlichkeit "wie ein Roter (Talent)Faden" erkennen lässt. Allerdings finden sich – eines der Leitmotive des Romans – immer wieder Kunstkritiker, denen es gelingt, alles mit allem in Verbindung zu bringen und zu erklären, was aber letztlich nur umso mehr Zweifel am Sinn von Erklärungen weckt.

Auch dass das Bild "La Bella Principessa" tatsächlich ein da Vinci ist, "beweist" ja die einschlägige Experten-Troika - auch anhand eines scheinbar alten Fingerabdrucks und dem Linkshänder-Duktus insgesamt des Gemäldes, doch Greenhalgh skizziert ja auch, wie einfach solche vermeintlichen "Echtheitssiegel" zu "knacken" sind - bzw. zu knacken wären ...

Dieser Roman-Jed Martin wie auch dieser Shaun Greenhalgh "in echt" - sie sind also geradezu metaphysische Personen, eben weil auf ihnen keiner der üblichen Mythen passt, ihre "Erfolge" als Künstler haben eine skandalös-spekulative Dimensionen. 

Auf alle Fälle zeigt Houellebecq in seinem Beispiel, wie sehr sich im zeitgenössischen Kunstbetrieb dringlicher denn je die Frage stellt, worin Erfolg eigentlich begründet liegt. Wie in früheren Zeiten heiß diskutiert wurde, ob die Natur das Produkt göttlicher Schöpfung oder aber zufälliger Mutationen ist, geht es heute, da jeder als Individuum auf sich gestellt ist, in zahllosen Ratgebern darum, was sich Leistung und Fleiß verdankt, was eher Begabung, was dem Glück, guten Kontakten oder dem Zufall... "Kunst" kommt also nicht mehr allein von "Können" ...

So allgemeine Fragen nach Gründen sind aber nie zu beantworten. Doch sie liefern Stoff für Romane, und Houellebecq erzählt in "Karte und Gebiet" die Geschichte eines Künstlers, der, gerade weil er als solcher unfasslich bleibt, viel provokanter als die Künstlerfiguren anderer Romane der letzten Jahre ist. Und er ist damit dem Shaun Greenhalgh in "real life" so unwahrscheinlich ähnlich ... - auch wenn jener in einem anderen Kunstgenre "zu Hause" ist ...


Literatur und Bausteine aus: Der Wahnwitz des Betriebs - Michel Houellebecqs "Karte und Gebiet" und die Irrationalität zeitgenössischer Kunst - von Wolfgang Ullrich ZEIT Nr. 43 vom 22.10.2015. 
WOLFGANG ULLRICH lebt als Kunstwissenschaftler in Leipzig. Zuletzt erschien von ihm Des Geistes Gegenwart. Eine Wissenschaftspoetik (Wagenbach)

Kriegsweihnacht 2015 - gedankenblitze

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nach einem antiken Liederbuch



na - wenn es denn ganz "dicke" kommt, dann nenne ich das in übereinstimmung mit dem volksmund immer "eineschöne bescherung": nach 70 jahren leidlichem frieden ist das nun endlich wieder eine kriegsweihnacht - die kriegsweihnacht 2015 ...

für die armen hilfsbedürftigen flüchtlinge fließen noch all die krokodilstränen zuhauf vor mitleid - aber pegida und afd und alle faschistischen kräfte in diesem unserem lande benötigten ja geradezu dringend einen emotionalen ausgleich - denn auch die umfragewerte der sogenannten "bürgerlichen" parteien (die nennt man so - weil wir alle mit unseren steuer€uros für sie "bürgen" ...) waren längst nicht mehr das, was sie mal waren:

ja - und schwupps legen nun "unsere volksvertreter" pünktlich zu weihnachten ein notdürftig geschnürtes kompensationspackerl - fast so wie eine sprengbombe selbst - unter den gleichnamigen baum auf den gabentisch für's volk: friss' oder stirb...
und das bescherungs-glöckchen klingelt leis: sehet - es ist krieg hinnieden - und den haben wir für euch - extra für euch - angerichtet - zum "fest des friedens" ...
und wie singen doch die engelein auf dem hirtenfeld bei bethlehem - hoch - direkt über der wachtturmmauer zwischen israel und palästina - so traulich und hold - nach der modernen bruns-übersetzung in lukas 2,14 - und ähnlich auch übersetzt anderswo: 
"herrlichkeit ist bei gott in den höhen der himmel, und friede auf erden unter den menschen, an denen gott wohlgefallen hat" -
und dem herrn söder und seinen gesinnungskameraden sei das noch mal in seiner muttersprache ins poesiealbum notiert: 
"eer sei yn n herrgot in dyr hoeh und frid de menschn seiner gnaad!"
nu - während ich ja mit dem flüchtlingsstrom und dem vernünftigen humanen teil dieser unserer regierung noch mitzitterte - und mitspendete - kommt mir nun allerdings der verdacht, als würden diese spenden, die ja auch in gewisser weise den bund entlasten, nun als eine art "winterhilfswerk" verpulvert - für diesen waffengang ins nichts und wiedernichts ...

gerade wo wir jeden cent dringend benötigen zur integration und zur menschenwürdigen ausstattung aller in deutschland lebenden menschen - zur allgemeinen inklusion statt ausgrenzung - nicht nur der menschen mit behinderungen in regelschulen - sondern aller menschen - egal welcher hautfarbe, sexueller orientierung, egal welchen glaubens, ossi oder wessi, multikulti eben - verpulvern - ja schreddern unsere Volksvertreter knete für einen völlig sinnlosen und im übrigen völkerrechtswidrigen waffengang ... das ist wirklich so, als würden wir alle unser erspartes einfach in den gulli schmeißen ...

und alle machen mit - 60 % aller befragten deutschen sagen "ja" zu dieser kriegsweihnacht 2015 - und von den 13 bundestagsabgeordneten aus meinem wohnumfeld ostwestfalen-lippe haben sich nur zwei gegen den einsatz ausgesprochen: nämlich 
  • britta haßelmann (grüne) und 
  • inge höger (linke)
alle anderen votierten in namentlicher abstimmung dafür - für die kriegsweihnacht 2015 - für die spd waren das: 
  • burkhard blienert 
  • achim post und 
  • stefan schwartze 
für die cdu
  • ralph brinkhaus 
  • cajus caesar 
  • christian haase 
  • steffen kampeter 
  • carsten linnemann 
  • tim ostermann 
  • lena strothmann und 
  • heinrich zertik ... 
wobei die gute frau strothmann auch die präsidentin der handwerkskammer ostwestfalen-lippe zu bielefeld ist und seit 1999 mitglied des mittelstandsbeirates beim bundesministerium für wirtschaft und energie... - und - ich les das gerade bei wikipedia, deshalb will ich das in diesem Falle nicht verschweigen - sie ist ausgezeichnet worden mit der goldmedaille des bundesverbandes der maßschneider (!) ... 

damit wir uns auf die kriegsweihnacht 2015 auch so richtig einstimmen können, habe ich aus meinem papier-antiquitäten-fundus nach einschlägigem Material gekramt - das ja eben schon mindestens 70 jahre alt sein muss, denn erst ab dann findet man einschlägiges - was von mir dann nur noch geringfügig modifiziert werden musste ...
vielleicht kannst du damit ja einen kameraden an der "front" in afghanistan, dem irak, syrien oder mali beglücken ...: fröhliche weihnachtenwir denken an dich:
... "und frid de menschn seiner gnaad!" ... 

also - chuat choan - wird schon wieder -S!


nach einer antiken Ansichtskarte

p.s. - und ich - also ich für meinen teil gehe gleich auf den weihnachtsmarkt - zum papier-antiquitätenhändler - und suche nach alten weihnachtskarten - so 70-80 jahre alt ... - wenn Sie verstehen was ich meine ...

angst - mikrobiom und geistesblitze

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angst - "angst essen seele auf" hat rainer werner fassbinder einen film betitelt - ja angst erfasst mich schon ab und zu mal... 

  • angst vorm "ins-wasser-springen"
  • angst vorm radfahren (in jeder beziehung)
  • angst vorm fliegen

manchmal hab ich angst und weiß nicht wovor - bei plötzlichem unwohlsein und leichter panik habe ich manchmal - vor allen dingen nachts - die angst, an echten angstattacken zu leiden - die berühmte angst vor der angst - und ich weiß auch nicht, ob meine manchmal spontanen durchfälle wirklich einer im grunde genommen ja nichtdiagnostizierbaren histamin-intoleranz geschuldet sind - oder ob ich einfach - vielleicht auch unbewusst vor irgend etwas "schiss" bekomme - im wahrsten sinne des wortes ... - mit dem "wissen" und "ahnen" meines bauchhirns und dem ihm und damit mir innewohnenden billionenfach individuell zusammengesetzten und im einzelnen seit urzeiten existierenden mikrobiom ... - und wir können mit diesem bauchhirn nur in kontakt treten, wenn wir von ihm wissen und es als solches anerkennen - und den begriff "verdauen" etwas erweitern - im sinne von: "also dieses ereignis muss ich erst einmal verdauen" ... 

der schrei - nach munch
angst - also nicht so sehr vor is und den bedrohungen durch anschläge und attentate - erst recht nicht vor den muselmanischen flüchtlingen - allerhöchstens dann, wenn bürokraten aus dem christlichen abendland in diesem unserem Lande von "willkommenskultur" faseln, aber monate - vielleicht jahre - benötigen, um die asylanträge "echt deutsch" zu bearbeiten (300.000 stck. liegen da auf "halde") - und wenn diese bürokraten mit den vielen ausgebeuteten "ehrenamtlern" stolz teddys sammeln - und "extra" mit viel weitblick rinderbratwurst für die currywurst bestellen, statt den flüchtlingen wenigstens schon mal eine arbeitserlaubnis zu erteilen und leerstehende wohnungen anzumieten und zuzuweisen statt dieser gutgemeinten massenunterkünfte: noch größer - noch weiter von der city entfernt - vielleicht sogar für mehrere tausend menschen - und sich dann über den "lagerkoller" wundern - und wenn der pastor beim adventsgottesdienst das schwarze gemeinde-mitglied extra einlädt und ihm ein paar euros zusteckt - damit das fürbittengebet "etwas bunter" da vorm altar anzuschauen ist (wie in amerikanischen oder für den amerikanischen markt gedrehten krimis, in denen immer 1-2 darsteller mit dunkler hautfarbe sein müssen und vielleicht auch welche asiatisch aussehen müssen ...) - und wahrscheinlich nach irgendeiner landes- und amtskirchlichen verordnung den gespendeten arabischen koran nicht annehmen und weitergeben ... - aber die gespendete bibel in englischer sprache hingegen sicherlich heimlich einem syrischen christen zustecken ... 

nein - die angst erfasst mich auch beim wahlergebnis von marie le pen in froncreisch-froncreisch - bei den neuesten planungen zur europäischen grenzpolizei frontex, beim "ermittlungsstand" und dem "fleiß" der länder-untersuchungsausschüsse zu der nsu-mordserie ... - angst, wenn ich all diese belesenen "lügenpresse"-brüller von pegida und afd arm in arm eine kette bildend in dresden beim "montagsspaziergang" sehe - angst dann, wenn ich diese dumpfbackigen profi-politiker bellen höre, die aus rein pragmatisch-populistischen gründen vor sich hin schwadronieren - wie etwa der mann mit dem großen s vorne vor und dem kleinen öder dahinterdrein, deren partei tatsächlich ein c im schilde führen ...
klare kante zeigen - sich die kante geben
angst - wenn ausgerechnet zu weihnachten nach 70 jahren leidlichem frieden wieder eine kriegsweihnacht voll erzwungenem selbstbewusstsein anberaumt wird - da finde ich, wäre "angsthase" und "schwanz einziehen" einfach die bessere alternative ("lieber nen angsthase sein als nem doofen nen gefallen tun" ... sagten wir früher als kinder ...) - angst kommt mir hoch -wenn 60% meiner Landsleute "dafür" sind - und sich dann auf dem weihnachtsmarkt mit billigem glühwein-fusel aus dem tetrapack - mit viel "schuss" drin - sich die berühmte "Kante geben" - und die spd-politiker sprechen ja immer landauf landab von "klare kante zeigen" ... - o du fröhliche - o du selige - und gnadenbringende - und frieden auf erden den menschen seines wohlgefallens - wenn Sie verstehen was ich meine ... - also - chuat choan - wird schon wieder - S!

p.s. - augen zu - und ganz fest und achtsam dran glauben - dann verschwindet sie - echt - in echt - die angst ... - und nun pfeif ich wieder mein kleines liedchen hier im (teutoburger) wald vor mich hin - weil ich so mutig bin ...

zocken - klappern gehört zum handwerk - geistesblitze

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präsidentschaftsbewerber donald trump will muslimen die einreise in die usa verbieten - und alle welt reagiert, das entsetzen ist groß.

genau so will der bürgerschreck es haben. das nennt man heutzutage "politik (und knete) machen": 

  • je größer der schock, desto mehr interesse > 
  • je mehr interesse, desto mehr relevanz > 
  • je mehr relevanz, desto stärker der zuspruch oder die umfragewerte oder die auflage und damit die werbeeinahmen > 
  • je stärker die umfragewerte usw., desto wahrscheinlicher der sieg und die popularität und ein volles portemonnaie > 
= das ist die logik. 

und das ist auch die logik schon von al qaida (gewesen), von hamas, von der plo, vom roten khmer, eigentlich schon die guerillataktik in vietnam und von mao-tse-tung und fidel castro und che guevara - und nun die logik vom is - und war die logik der raf und seit jahren die einzige logik im israel-palästina-konflikt - aber eben auch die werbestrategie von kai diekmann für die bild-zeitung  - 

also im grunde genommen alter abgestandener kaffee - aber die masse fällt ja immer wieder erneut drauf rein - anstatt eben einfach mal zu schlucken, zu schütteln und weiterzumachen - und einfach die schnauze zu halten...

ja - wie oben schon angedeutet - auch in deutschland bzw. europa gibt es genug kleine trumps und badmans: 

deutschand hat da ja schon seit jahr und tag sein südländerproblem in dieser beziehung: die csu mit dem ollen franz-josef, der sich vorzüglich auch unter noch so viel promille dieser strategie bediente - manchmal wusste man gar nicht, was war zuerst: die strategie und dann die promille - oder umgekehrt ... - herr seehofer bedient diese strategie leidlich - und lädt sich den alten populisten orbán aus budapest zur lehrstunde ein, herr söder ist da sogar besser - und der olle gauweiler kam da nicht so recht mit an den tee ... - bzw. an den humpen ... - und der beckstein war dazu einfach zu moralisch und rechtgläubig - aber auch der fußballverein bayern münchen beherrscht diese variante - vor allem gegenüber borussia dortmund - als man den götze und den lewandowski losgeeist hat - und noch weitere sticheleien mal in die und mal in jene richtung - je nachdem: leider verzockt sich bayern manchmal dabei - verdribbelt sich sozusagen (siehe uli hoeness u.a. - und der kalle rummenigge hat da ja auch schon die "gelbe karte" ... - vorsicht!) - ja und der hollande ist onnich besser - klappern gehört zum handwerk - und trotzdem schneidet marie le pen besser ab ....


elefantenmücke
dieses zocken beherrscht die welt - und lenkt uns alle im grunde von den eigentlichen schwächen der systeme ab: die globalen ungerechtigkeiten - die ungesteuerten finanzflüsse - überhaupt die kollateralschäden der weltweiten algorithmen- und computergesteuerten neoliberalen kapital-wirtschaftseinflüsse ... - ja - und die verzocken sich bei all dem getöse auch ab und zu - aber vielleicht sind auch die flüchtlingsströme in mamas land durchaus gewollt und von langer hand eingestielt: das wollen wir doch mal sehen - ob wir die olle merkel, diesen ewigen welt-klassenprimus, nicht endlich kleinkriegen ... - wenn sie verstehen was ich meine ...

also - chuat choan - wird schon wieder - S!

Taliban - bekämpfen und versöhnen - in einem atemzug ... gedankenblitze

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Im „Kampf gegen die Taliban“ will Ursula von der Leyen ein „starkes Zeichen“ setzen: Die Verteidigungsministerin sichert der afghanischen Regierung weiterhin Unterstützung zu – in „Beratung und Ausbildung“. ... „Es ist aber auch ein klares Zeichen an die Taliban, dass wir weiter an der Seite der Afghanen stehen in ihrem Kampf gegen die Taliban“. (Handelsblatt)

so schrieb das "handelsblatt" jüngst - und just im gleichen moment erreichen mich die schlagzeilen - und videos - mit dem inhalt:




hierbei - glaube ich - ist es nicht nur die presse, die so unterschiedliche wahrnehmungen aus der gleichen rede mitnimmt - da ist auch viel "flatterhaftes" und die chamäleonartige verfärbungsstrategie in der rede unserer politik - von merkel über steinmeier bis von der leyen -: nach innen und nach außen muss man sich in diesen zeiten durchlavieren: anders sein als donald trump, aber mit den wölfen heulen - die flüchtlingszahlen im blick haben - und natürlich die umsatzzahlen der rüstungsindustrie - das tatsächliche know how einer maroden und klapprigen bundeswehr, die man nach der wende rasch ausverkauft - und in gewisser weise auch längst mit "abgewickelt" hatte - oder als gegenpfand zur angestrebten "souveränität" mit "abwickeln" musste ... : da kommt dann so ein sprachliches herumgeeiere "unserer" verteidungsministerin heraus - und schlägt sich dann so widersprüchlich für mich in der presse nieder ...

aber - ich habe natürlich auch weitergesponnen - und es sind mir so kurz vor weihnachten auch solche schlagzeilen vor meinem geistigen auge aufgestiegen:


und das schlimmste daran ist ja - mit einem bisschen "guten willen" - und ohne "brett vorm kopf" oder "dickkopp" könnten diese meine traum-schlagzeilen in ein paar wochen ja alle mögliche realität sein ... - wenn "man" nur wollte ...

wenn sie verstehen was ich meine - 
und chuat choan -

wird schon wieder ... S!

Kanzlerin der freien Welt - Time ehrt Merkel - und bei mir blitzen in paar gedanken dazu ....

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ausgezeichnet

"Kanzlerin der freien Welt"

"Time" kürt Merkel zur Person des Jahres 2015

"Time"-Cover mit Angela Merkel: "Sie gibt moralische Führung" - AFP/ TIME

Besondere Auszeichnung für Angela Merkel: Das US-Magazin "Time" hat die Kanzlerin zur Person des Jahres 2015 ernannt und würdigt damit das Handeln der deutschen Regierungschefin in der Flüchtlingskrise. Auf Platz zwei folgt IS-Chef Baghdadi.

"Man kann mit ihr übereinstimmen oder nicht, aber sie nimmt sicher nicht den einfachen Weg." Mit diesen Worten würdigt das Magazin "Time" Angela Merkels Wirken in der Flüchtlingskrise. Die US-Zeitschrift hat die Bundeskanzlerin zur Person des Jahres 2015 gekürt.

Sie habe diese Auszeichnung verdient, "weil sie mehr von ihrem Land verlangt als die meisten Politiker wagen würden, wie sie sich der Tyrannei entgegenstellt und weil sie moralische Führung gibt - in einer Welt, in der es daran mangelt", heißt es in der Begründung von "Time"-Chefredakteurin Nancy Gibbs. Merkel habe in jeder Krise, die Europa bewältigen müsse, eingegriffen und sei damit die "Kanzlerin der freien Welt".

"Die Tochter eines Pfarrers setzte Barmherzigkeit wie eine Waffe ein", heißt es außerdem ein wenig pathetisch in der Begründung. Das Bild auf dem Cover hat der nordirische Künstler Colin Davidson gemalt. "Ich hoffe, dass ein bisschen von der Würde, dem Mitgefühl und der Menschlichkeit der Kanzlerin in dem Gemälde enthalten ist", sagte der Maler.

Der Titel "Person of the Year" ist nicht immer als Auszeichnung gemeint. In der Liste finden sich auch einflussreiche Personen, die die Welt negativ geprägt und verändert haben. Darum war in diesem Jahr Abu Bakr al-Baghdadi in der engeren Auswahl, deshalb wurde 1938 Adolf Hitler zur Person des Jahres ernannt.

Merkel ist die erste "Time"-Person des Jahres aus Deutschland seit Willy Brandt 1970. Der Titel wird seit 1927 vergeben, Merkel ist erst die vierte Frau, die ihn erhält. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, er sei sich sicher, dass Merkel die Wahl "als Ansporn in ihrer Arbeit" empfinde. - syd - SPIEGEL-ONLINE

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also - ich "ringe" immer mal wieder mit "meiner" kanzlerin - sie gibt mir kein klares durchgehendes bild: in der flüchtlingsfrage finde ich sie topp - und auch direkt nach fukushima: beim ausstieg aus der atomenergie - allerdings die gleiche atomenergie, die sie ungefähr ein halbes jahr zuvor noch einmal gemeinsam mit der fdp gefestigt und bekräftigt hatte ... aber so ist sie nun mal - unser aller kanzlerin: heute hüh und mogen hot ...

manchmal stelle ich sie mir als marionettenpuppe vor - die von fremden mächten, lobbygruppen, nsa, von der partei, internationalen kartellen, im wahrsten sinne wie eine marionette "abhängig" ist - wo halt andere "die fäden in der hand halten" ... - an diesen fäden hängt - und die da ziehen und zagen und zerren - je nach dem ... - und sie macht dazu die hampelfrau ...


nach politik-sind-wir.de

aber in der flüchtlingspolitik und in der energiepolitik hat sie einfach mal spielfäden spielfäden sein lassen - und hat sich "selbstständig" gemacht - und scheinbar ihren kopf durchgesetzt... - und sie setzt sich durch - nimmt "führung" und "leitung" endlich an - und schielt nicht mehr nur nach ihren popularitätswerten - und damit ist sie völlig zu recht zur "kanzlerin der freien welt" von der "time" bestimmt worden - als "person des jahres" - das hat sie für dieses jahr sicherlich verdient ...
und wie schon einmal hier im blog gesagt: leider gottes ist sie zur zeit in dieser republik die einzige politikerin mit rückgrat - so dass selbst ich sie wohl wählen müsste - wenn sie sich auch weiterhin von diesem schwebenden fremdbestimmten spielkreuz, das wie ein damoklesschwert über ihr hängt - endgültig losbindet ... 

- danke - wenn sie verstehen was ich meine - chuat choan - 
wird schon wieder - S!


P.S. ... also das bild von colin davidson ist soooo schlecht nicht - aber mein malprogramm "painter essentials" hat es meiner meinung nach fast besser gemacht:


S!NEDi's TIME-Titel-Entwurf ....









tornados starten gegen den is: egal ist lage von hinten - gedankenblitze

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Kampf gegen den IS
Erste "Tornados" starten Richtung Türkei
Einer der heikelsten Einsätze in der Geschichte der Bundeswehr hat begonnen: In Schleswig-Holstein sind die ersten beiden "Tornados" zu ihrem Aufklärungseinsatz im Kampf gegen den IS gestartet - mit Verzögerung ... 

 
einfach mal alles hinter sich lassen - und als pilot einfach mal alles unter sich lassen: wie die oma im altenheim ...ist doch eigentlich egal - die lage - (lage ist egal von hinten gelesen) ... hier beim bundeswehreinsatz in syrien gegen den verrückten is - da passt diese abgestandene metapher: "egal ist lage von hinten" ... - denn dem is ist es ziemlich egal wer da oben fliegt - und uns ist der is eigentlich - von haus aus - ebenso ziemlich egal ...
also - ich sag euch - da kommt es diesmal nicht so sehr darauf an, was hinten dabei herauskommt - wie der gute olle kohl das formulieren würde: und das ist auch mal wieder nicht die entscheidung von angela - obwohl sie das zeug dazu hätte - das ist einfach mal erste €uropäische bürgerpflischt gegenüber froncreisch ...:
die franzmänner haben uns gegen griechenland nicht hängenlassen - obwohl es ab und zu knapp war - der hollande - na ja - sozi halt - kannste nichts machen ... - und nun dürfen wir sie auch nicht hängenlassen - obwohl die komunalwahlen in froncreisch ja längst gelaufen sind - mehr oder weniger - und frau bleistift hat ja sowieso schon längst gewonnen (bleistift = le pen) ... - also eigentlich könnten wir dieses martialische an diesem einfach nur sinnlosen waffengang gegen diesen möchtegern-gegner komplett lassen: egal - ... die wirkung ist eh verfehlt ... - überhaupt geht jede wirkung gegen den is ins leere - es ist egal ...

und umso mehr "akteure" der anschläge von paris identifiziert werden: das waren zum größten teil ja alles schlecht erzogene heranwachsende franzosen oder belgier ohne kinderstube und ohne arbeit und ohne perspektive in diesem unserem goldenen westen - also umso mehr "akteure" der anschläge von paris identifiziert werden, desto sinnloser werden diese tornado-flüge - zunächst in die türkei und dann gegen den bösen bösen is in den irak und nach syrien - denn der ist mal hier und mal da - und der bekommt waffen und knete von hier und mal von dort - früher galt ja schon: cuius regio eius religio = wessen region, dessen religion oder wes`brot ich ess des lied ich pfeif ... - und das läuft immer noch so ... - und da wird der gemeine is-kämpfer eben zum chamäleon - und die jäger mit ihm - hauptsache, alle haben ihren Spaß, bevor es sie zerreißt ...

-

zum beispiel auch gestern: dieses sinnlose geblubber, was der grün-hinter-den-ohren-neu-anwalt von beate zschäpe angeblich in ihrem namen von sich gegeben hat ...: so im sinne von: einfach mal alles hinter sich lassen - und als angeklagte nach 2,5 jahren verhandlung einfach mal alles unter sich lassen: wie die oma im altenheim ... - oder eben diese oma, die knapp den von zschäpe gelegten und nun zugegebenen finalen hausbrand überlebt hat ... einfach mal alles unter sich lassen: über den wolken muss die freiheit doch lichterloh sein ... - oder so ähnlich hat der reinhard mey das ja gesungen - damals - als die welt noch in ordnung war: als eine mauer schwarz von weiß trennte - und die freiheit nur über den wolken lag: und da man dort so selten zugegen war, musste man sich nicht für oder gegen freiheit und auch nicht jeden tag aufs neue entscheiden - denn letzteres das ist echt anstrengend für das kleine köpfchen und für die kleinen beinchen ...

da mach ich mir mal wieder ein argument vom jakob augstein zu eigen, wenn er meint: das sei ja die paradoxie der gegenwart: die eliten ernteten die früchte der globalisierung und der rest der leute solle zusehen, wo er bleibt. daheim nämlich ... - und mit dem auskommen, was er hat: wir hier oben - ihr da unten ... 



aber was bedeutet das heute noch - daheim ... was ist das: heimat - vertrautheit - bekanntheit - keine fremden - bitte immer möglichst dasselbe - bitte immer mehr des gleichen - und sogar die muslimischen sufis drehen sich so lange im kreis auf einer stelle, bis sie in trance geraten ... das ist so ähnlich - das liebt der mensch: den dreh, den kick, bis kurz vorm aus-der-kurve-getragen-werden: das wird dann angetestet - vielleicht noch bungee-springen oder die mountainbike-schussfahrt oder skilaufen - aber nicht mehr: un gutt iss ...schluss - aus - bis hierher und nicht weiter ...

es gibt menschen, die behaupten, sie fühlten ihre "heimat" - da kröche so ein wohliges etwas in ihnen hoch - so etwas wie kurz vor dem "kribbeln im bauch" - wie wenn der freddy quinn sang: "es hängt ein pferdehalfter an der wand - fragst du mich, warum ich traurig bin, schau ich nur zum pferdehalfter hin" ... - also wohl so etwas wie echte "heimat-liebe" ... - ich als migrant in der 2. generation benötige da schon so etwas wie "verortung" oder "identifikationshilfen": "hier stehe ich, ich kann nicht anders" (vielleicht der olle luther ... aber der meinte bestimmt den gewissen augenblick: das hier & jetzt - den moment ...) ... oder auch "hier bin ich mensch, hier darf ich's sein" (der olle goethe) - wogegen adenauer schon meinte: "wat kümmert mich ming jeschwätz von jestern?", und damit eine gewisse flexibilität in die deutsche denke brachte - von den millionen deutsch-deutschen flüchtlingen mal ganz abgesehen - die sich ja auch einen erweiterten heimatbegriff zusammenzimmern mussten, die bis neulich noch (vor der flüchtlingswelle) angela merkel als ihre "mutti" bezeichneten ...

dabei ist der mensch ja - anthropologisch gesehen - oder wie das heißt - keinesfalls "sesshaft" - er ist ja "von haus aus" eher jäger & sammler und zog mit seinem vieh mit - zu den neuen weideplätzen, wenn die alten leergefressen waren ... - so ähnlich also wie das heute einige unverbesserliche neider den flüchtlingen aus nahost auch ganz unverhohlen unterstellen ... - aber das wäre ja durchaus "menschlich" ... - und entspräche uralten menschlichen reflexen ...

und ob wohl der tornado-pilot am heiligen abend beim flug über der wüste - und vielleicht dem winzigen viehstall unter ihm, wo ochs & eselein an der krippe stehen und ein paar kamele hoch blöken, dass ihnen die nüstern dampfen - solche oder ähnliche gedanken hegt & pflegt oder auch die englein singen hört, wenn sie vom "frieden auf erden" schmettern - und vom "wohlgefallen"... ??? - 

wenn sie verstehen was ich meine - 
und chuat choan - wird schon wieder ... S!


Hirten um Bethlehem - Foto: W. Broemme – pixelio.de

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