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Atom-Ent[sic!]lagerung | virtuell | wer da sucht | der findet ...

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s!NEdi: Atom-Ent[sic!]lagerung | virtuell | wer da sucht | der findet


(m)ein wort zum sonntag -88: Jacques Derrida und "Die Wolke des Nichtwissens"

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Vor Jahren hörte jemand in Toronto den französischen Philosophen Jacques Derrida vor einer Versammlung von Akademikern sprechen. Es war auf der Jahresversammlung der American Academy of Religion and Society of Biblical Literature; genauer, er saß in einer Runde, die von seinen Schülern und Bekannten befragt wurde. Es ist bekannt, dass er Atheist ist (nicht an Gott glaubt) oder zumindest Agnostiker (also meint, dass Gott nicht existent ist). 

Jacques derrida - apieceofmonologue.com


Überraschenderweise war eine der ersten Fragen an ihn: "Beten Sie?" Seine Antwort war noch erstaunlicher: "Ich bete andauernd; auch jetzt, wie ich hier sitze und mit Euch spreche." 

Die nächste Frage war in etwa: "Professor Derrida, Sie haben doch in der Vergangenheit ihren Lesern immer zu verstehen gegeben, dass Sie nicht an Gott glauben. Was meinen Sie mit 'Ich bete andauernd'? Zu wem oder was beten Sie denn?" 

Seine Antwort: "Wenn ich bete, rufe ich in den Abgrund. Beten ist ein Ruf. Und man ruft ja nicht, wenn jemand da ist. Man ruft nur, wenn jemand fort ist, oder weit weg. Beten bedeutet jemanden rufen, der nicht direkt in der Nähe ist, ein Ruf ins Unbekannte."



....................

In einer mittelalterlichen Handschrift mit dem Titel „The Cloud of Unknowing“, übersetzt „Die Wolke des Nichtwissens“, beschreibt ein unbekannter englischer Mystiker im ausgehenden 14. Jahrhundert einen christlichen Versenkungsweg, der in die unio mystica, die Vereinigung mit Gott führen möchte. Die Ostkirche spricht von der Theosis, der Vergöttlichung des Menschen.



Nach Aussagen des unbekannten englischen Verfassers ist sie ein göttliches Gnadengeschenk. Er schreibt, dass sich Gott in Bildern, Gedanken und Worten nicht fassen lässt. Das mystische Gebet erfordere vom Übenden daher, alle Gedanken, Überlegungen, Vorstellungen und Fantasien zu lassen, an nichts anzuhaften, offen zu sein und „an sich geschehen lassen“.

Weiter schreibt er: „Löse dich innerlich von allen Geschöpfen und schenke ihnen keine Aufmerksamkeit mehr. […] Von deinem Bemühen werden alle Menschen Gewinn haben. Du wirst allerdings nie ganz verstehen, wie das vor sich geht. […] Diese Übung scheint dir das Einfachste der Welt zu sein, wenn Gott deine Seele mit fühlbarer Freude erfüllt. Du übst gerne. Entzieht er aber seine Hilfe, fällt die Übung dir sehr schwer, ja, sie erscheint dir fast unmöglich. Doch lass nicht nach und übe solange, bis sie dir wieder Freude macht. 

Für einen Anfänger ist es normal, nichts wahrzunehmen als ein gewisses Dunkel, das dein Bewusstsein umgibt, wie eine Wolke, in der man nichts erkennt. Du scheinst weder etwas zu erkennen noch zu spüren, außer einem reinen Verlangen nach Gott, das im tiefsten Inneren deines Seins lebendig ist. Gleich was du tust, dieses Dunkel und diese Wolke bleiben zwischen dir und deinem Gott. Du bist zunächst enttäuscht, denn du kannst ihn weder mit deinem Denken erfassen, noch fühlst du dich von seiner Liebe überströmt. 

Versuche, dich in diesem Dunkel zu Hause zu fühlen. Sooft du kannst, kehre in dieses Dunkel zurück und rufe nach dem, den du liebst. Wenn du hoffst, Gott in diesem Leben schauen und erfahren zu können, wie er in sich selbst ist, dann wisse, dass das nur im Dunkel dieser Wolke möglich ist. Wenn du, wie ich dir geraten habe, bestrebt bist, einzig Gott zu lieben, alles andere zu vergessen und damit zum Kern der kontemplativen Übung vordringst, dann bin ich sicher, dass Gott in seiner Güte dich zu einer tiefen Erfahrung seiner selbst führen wird.“

Da es nicht ausbleibt, dass ablenkende Gedanken dem Übenden zu schaffen machen, empfiehlt der Autor der „Wolke“ ein kurzes Wort („Nimm nur ein kurzes Wort mit einer einzigen Silbe; das ist besser als eines mit zwei Silben, denn je kürzer es ist, desto besser passt es zum Werk des Geistes.“), wie „Gott“ (God/Good) oder „Liebe“ (Love) oder ein anderes einsilbiges Wort zu wählen, das einem entspricht und der eigenen Sehnsucht Ausdruck verleiht. 

Das Wort soll man innerlich sprechen (mit dem Atem verbinden) und auf sich wirken lassen, ohne dass man über seine verschiedenen Bedeutungen nachdenkt. Der Autor weiter: „Das Einüben der inneren Sammlung und Ruhe ist mühsame Arbeit, es sei denn, Gott hilft auf besondere Weise, sonst braucht es schon lange, bis man sich daran gewöhnt. […] Warum aber ist diese Übung trotzdem so mühsam? Mühsam ist der unerbittliche Kampf gegen die zahllosen Gedanken, die dich zerstreuen und plagen, und dein Bemühen, sie unter die Wolke des Vergessens zu bringen, von der ich schon sprach. Das ist mühsame Arbeit, die wir leisten müssen, damit Gott in uns wirken kann. Er weckt dann die Liebe, was nur er allein vermag. Wenn du das Deine tust, wird Gott auch das Seine tun, das verspreche ich dir.“


Mit Material aus: 
http://www.mennoniten.de/fileadmin/downloads/reimer-beten.pdf
http://www.kontemplative-meditation.de/index.php/herzensgebet/grundlegung

Parzany vs. Jörns: Streit um Jesus ...

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Streit um Jesus

Wie sollte das Evangelium heute verkündet werden?


Der evangelikale ProChrist-Prediger, Pfarrer Ulrich Parzany (links), und der liberale Theologieprofessor Klaus-Peter Jörns (rechts) im Streitgespräch - Originalfoto: idea / Axel Griesch


Zwischen liberalen und konservativen Theologen gibt es immer wieder Diskussionen, worauf es im christlichen Glauben eigentlich ankommt. Aus Anlass der größten Evangelisation in Europa – ProChrist  – bat idea zwei Experten an einen Tisch: den Theologieprofessor Klaus-Peter Jörns (Berg/Starnberger See) und den Sprecher der Evangelisation „ProChrist“, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel). Das Gespräch moderierte Karsten Huhn.

idea: Herr Jörns, Herr Parzany, wie sollte Jesus Christus heute verkündet werden?
Jörns: Jesus Christus verkünden – das klingt für mich nach einem Markenartikel, den man fix und fertig hat und nun verbreiten will. So verstehe ich unseren Auftrag nicht. In seiner Umgebung ist Jesus zuerst ein Revolutionär gewesen: Er verkündete einen Gott, der uns Menschen bedingungslos liebt. Und er sah die Menschen nicht als böse von Jugend auf an, sondern als Menschen, die es schwer haben, gut zu sein. Wir müssen auf Fragen antworten, die heute dran sind. Das verlangt zum Beispiel ein Update, das Glaube und Evolution verbindet.
Parzany: Nach meiner Auffassung ist es die zentrale Aufgabe der Christen, Jesus Christus bekanntzumachen. Inihm gibt sich Gott selbst in seiner leidenschaftlichen, voraussetzungslosen Liebe zu erkennen. Durch Jesus Christus will uns Gott zurückgewinnen und die Trennung zwischen Gott und Mensch überwinden. Jesus ist Mensch geworden, er identifiziert sich mit uns, hat unsere Sünden für uns getragen und gibt uns durch die Auferstehung über den Tod hinaus eine Perspektive für die Ewigkeit.
Jörns: Wenn Sie von „Trennung zwischen Gott und Mensch“ reden, kommt das Menschenbild der „Sündekultur“ hervor, gegen das Jesus gekämpft hat. Es beurteilte den Menschen nach den Forderungen des Gesetzes, die absolut und unerfüllbar sind. Jesus sah die Menschen anders: als „mühselig und beladen“ – gerade wenn sie gut sein wollen. Er half ihnen, das Leben zu ertragen, indem er ihnen die Vollmacht zur Vergebung gab. 
Parzany: Ihre Kritik an der „Sündekultur“ kann ich nicht nachvollziehen. Gott will mit uns Menschen in einer Beziehung leben, und es ist eine unerhörte Wohltat, dass er uns Menschen liebt und uns nicht aufgibt, selbst dann, wenn Menschen meinen, ohne ihn besser leben zu können. Gott geht es nicht um ein unerbittliches Gesetz, sondern um eine Liebesbeziehung. Diese haben wir Menschen gebrochen – und das ist unser Unheil!

Was hat Jesus wirklich gesagt?
Jörns: Sie reden mit ausgesprochener Lust vom Gericht Gottes und von Verdammnis, und ihr Positivwort lautet dann „Rettung“. Sie konfrontieren den Menschen mit einem Forderungskatalog, an dem schon Jesu Zeitgenossen gelitten haben. Kein Mensch kann aber alle Gebote erfüllen. Deshalb tritt Jesus mit aller Konsequenz auf die Seite der Menschen und sagt: Der Mensch ist nicht für das Gesetz da, sondern das Gesetz ist für die Menschen da, als Gottes Dienst an uns (Markus 2,27).
Parzany: Beim Lesen Ihrer Bücher frage ich mich: Woher wissen Sie eigentlich, was Jesus wirklich gesagt hat – nach all den Worten, die Sie von ihm aussortiert haben? Die Evangelien berichten schroffste Gerichtsworte von Jesus, zum Beispiel in Matthäus 10,15: „Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als euch.“ Herr Jörns, Ihr Umgang mit der Bibel scheint mir willkürlich zu sein. Sie suchen sich aus der Bibel den Jesus heraus, der Ihnen passt!

Es gibt keinen Einheitsjesus
Jörns: Nein! Subjektive Wahrnehmung ist keine Schande, sondern dringend notwendig. Die Bibel selbst führt das vor: Denn es gibt vier Evangelien und nicht nur eins, also keinen Einheitsjesus. Die Evangelien spiegeln unterschiedliche religiöse Herkünfte und Lebensbezüge der Evangelisten. Die Distanz zwischen Markus und Johannes ist riesengroß – es sind fast zwei Religionen, wenn man genau hinschaut. Ich sortiere keine Bibelverse aus. Was ich von Jesus zitiere, ist eine Schnittmenge: Wir haben ungefähre Konturen seiner Botschaft. Aber historische Kritik heißt, auch Jesus kritisch zu rezipieren. Er hat doch auch dazugelernt, so dass er die alte Grenze zwischen Juden und anderen überwinden konnte: Die Syrophönizierin, die er lieblos abgewiesen hatte, hat schließlich ihn überwunden! (Matthäus 15)
Wie ist die Auferstehung zu verstehen?

Parzany: Dass Sie unterschiedliche Aspekte in der Bibel zu Gegensätzen stilisieren, halte ich für völlig unberechtigt. Wenn ich einen Juwel betrachte, kann ich dies von verschiedenen Seiten tun und erhalte verschiedene Draufsichten. Deshalb handelt es sich doch nicht um unterschiedliche Juwelen! Herr Jörns, Sie reden so hoch von der Auferstehung, aber wenn man genauer hinschaut, bleibt davon nicht mehr viel übrig: Jesu Grab war Ihnen zufolge natürlich nicht leer, sondern Jesus lebt im Geiste weiter. Verzeihen Sie, aber so was lese ich auch ständig in der Esoterik!
Jörns: Ich und Esoterik! Wenn ich von Gott rede, möchte ich, dass das mit der realen Welt zu tun hat, in der ich lebe. Ich akzeptiere keine Sonderwirklichkeit für den Glauben, in der aus mythischen Bildwörtern wie Himmelfahrt physikalische und biologische Realien werden. Ich muss biblische Einsichten mit dem verbinden können, was ich sonst vom Leben weiß. Die bei Ihnen übliche Vermaledeiung des Zeitgeistes ist bildungsfeindlich – und das lehne ich ab. Herr Parzany, Sie gehen von einer Schöpfungsvorstellung aus, die von anno Tobak stammt … 
Parzany: … nein, das tue ich nicht…
Jörns: … und ich bemühe mich, eine zeitgemäße Vorstellung von Gott und der Schöpfung zu finden. Ich glaube: Gott ist Geist (Johannes 4,24). Er ist vom Urknall an die Potenz, aus der sich alles Leben über das Heute hinaus entfaltet. Schöpfung ist ein offener Prozess. Das ist kompatibel zu anderen Wissenschaften.
Parzany: Ich teile mit Ihnen den Wunsch, dass Gott und Glauben mit dieser Welt zu tun haben und wir den Dialog zu den Wissenschaften pflegen. Ich möchte den Glauben nicht in eine isolierte Zone abschieben …




Jörns: … was Sie machen, ist aber wissenschaftsfeindlich!
Parzany: Wieso?
Jörns:Das, was man heute wissen kann und wissen muss, ist mit Ihrer Theologie nicht zu verbinden.
Parzany: Der entscheidende Punkt, der uns trennt: Ich glaube nicht, dass wir über Gott etwas Zutreffendes aussagen können, wenn er sich uns nicht offenbart. Sie gehen dagegen davon aus, dass es nur eine Wahrnehmungsgeschichte der Religionen gibt. Wenn ich dem folgen würde, wäre ich Agnostiker: Wir können von Gott nichts Genaues wissen. Die Religionskritiker des 19. Jahrhunderts waren konsequenter, als Sie es sind. Ich würde lieber als Agnostiker leben als mit Ihrer Selbstkonstruktion.

Sind wir ohne Gott verdammt?
Jörns: Sie verstehen nicht: Wahrnehmen kann man nur, was einem begegnet! Schlimm ist: Sie machen gezielt Angst vor der Verdammnis! Sie schreiben: „Es fehlt der Predigt die Angst, dass Hörer und Prediger in die Hölle kommen.“
Parzany: Pfarrer brauchen die Sorge, dass es um Tod und Leben in Zeit und Ewigkeit geht – die Bibel gebraucht dafür den Ausdruck „Rettung“. Denn an der Frage, wie wir zu Gott stehen, entscheidet sich unsere Existenz. Sind wir mit Gott verbunden, wird das Leben gelingen. Sind wir es nicht, werden wir scheitern.
Jörns:Warum machen Sie Angst?
Parzany: Angst ist ein Engegefühl in lebensgefährlichen Situationen. Das ist nicht unmoralisch, sondern ganz natürlich. Als Vater habe ich doch auch Angst, wenn meine Kinder in Gefahr sind. Und es ist nun mal so: Ohne Gott ist der Mensch verloren.
Jörns: Kein Mensch oder Tier sind je ohne Gott. Sie predigen, dass Jesus am Kreuz „das Gericht, das wir verdient haben, trägt“. Da kann ich nur sagen: Die meisten Menschen auf der Erde erleben bereits die Hölle von Hunger, Krieg, Rassen- und Glaubensdünkel. Ja, wir müssen gerettet werden – und zwar vor solcher Höllenpredigt! 
Parzany: Sie vertreten eine Opiumreligion vom netten Gott .
Jörns: Nein. Ich nehme die Seligpreisungen und den Heilandsruf Jesu ernst: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Jesus kümmerte sich um die „Religionsgeschädigten“, die von Angst- und Gerichtspredigern produziert werden. Ich halte es für einen Missbrauch der Seelen von Menschen, wenn Sie ihnen heute noch sagen, dass sie den Tod, den Jesus erlitten hat, eigentlich selbst verdient hätten. Und wer „den lieben Gott“ verhöhnt, begreift nicht, dass „lieben“ im Deutschen auch „leiden können“ heißt. 
Was hat Jesu Tod zu bedeuten?

Parzany: Ich halte es für verantwortungsvoll zu sagen, dass Gott durch den Kreuzestod seines Sohnes die Welt mit sich selbst versöhnt hat. „Darum bitten wir an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Korinther 5,20) – das ist für mich der Kern des Evangeliums. Und Jesus selbst sagt: „Der Menschensohn ist … gekommen, … dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45).
Jörns: Dass diese Rede vom „Lösegeld“ schon Theologie ist, merkt doch jedes Kind. Sie ist angehängt worden an Jesu Aussage „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen“.
Parzany: Ich wundere mich über solche Spekulationen. Woher wollen Sie wissen, was damals vermeintlich gedacht wurde? Nach diesen Prinzipien könnte ich auch „Der Mai ist gekommen“ analysieren und wer weiß was draus machen. Das ist doch Willkür!
Jörns: Nein! Jeder lernt im Theologiestudium, dass Jesus „nur“ gepredigt, aber nichts geschrieben hat. Die Evangelien sind Glaubenszeugnisse, die seine Botschaft mitentwickelt haben. Fast jeder Jesus-Satz enthält auch die Theologie derer, die von ihm geschrieben haben. Beides zu trennen ist eine Hilfe, Jesus zu verstehen. Im Übrigen: Hätte Jesus den Lösegeld-Satz gesagt, hätte er hier noch das alte Gottesbild transportiert. Aber das passte nicht zu seiner vertrauensvollen Anrede „Abba“ im Vaterunser: Gott vergibt ohne jede Vorleistung, ohne blutige Sühne, allein aus seiner Liebe. Herr Parzany, Sie machen es dagegen wie Paulus, der die bedingungslose Liebe Gottes wieder zu etwas vom Blut Jesu Abhängigen machte. 
Parzany: Das halte ich für völlig verfehlt! Wir dürfen das Leben Jesu niemals von seinem Leiden, Sterben und Auferstehen trennen. Jesus ist keine Salami, die man sich scheibchenweise zurechtschneiden kann. Die bedingungslose Liebe Gottes erweist sich doch im Sterben von Jesus, so sagt es der Apostel Paulus im Brief an die Römer.

Braucht Gott das Blut seines Sohnes?
Jörns: „Durch sein Blut sind wir gerettet vor Gottes Zorn“, heißt es in Römer 5,9. Also redet Paulus von der Ursache und Bedingung für unsere Rettung. Es wäre schlimm, wenn das so wäre! Das würde bedeuten, dass Gott seine Liebe dadurch ausdrückte, dass er den unschuldigen Jesus ans Kreuz – in diesen grauenvollen Tod – hineinschickte. Das kann ich nicht akzeptieren! Paulus konnte so denken, weil er als pharisäischer Theologe die Opferpraxis des Tempelkultes gewöhnt war. Das ist 2.000 Jahre her und nicht mehr unsere Welt.
Parzany: Gott brauchte den Tod seines Sohnes nicht, sondern wir brauchen ihn. „In Christus versöhnte Gott die Welt mit sich selbst“, heißt es in 2. Korinther 5,19. Der Kreuzestod Jesu lässt sich nur begreifen, wenn wir das Geheimnis der Dreieinigkeit Gottes berücksichtigen: Gott selbst war in Christus und starb für uns.
Jörns:Ich brauche diesen Tod nicht.
Parzany: Dann machen Sie das mit Gott aus. Ich brauche diesen Tod! Ich nenne Ihnen eine Analogie: Jeder Vater, jede Mutter wäre bereit, das eigene Leben zu geben, wenn dadurch der Tod des eigenen Kindes vermieden werden könnte.
Jörns: Ein gefährlicher Vergleich! Sie brauchen doch nicht den Tod Ihrer Angehörigen!
Parzany: Nein, auch die Liebe des Menschen zeigt sich in der Hingabe des eigenen Lebens für den anderen. Wir würden uns gerne mit dem geliebten Angehörigen identifizieren – nicht wegen irgendwelcher Gesetze, sondern aus Liebe. Wir können es letztlich nicht – das ist unsere Ohnmacht, und an dieser Stelle findet der Vergleich seine Grenze. Aber er ist eine Brücke, um Jesu Kreuzestod zu begreifen. Er ist kein kultisches Opfer, kein blutrünstiges Geschäft, sondern Gottes Geschenk an uns.

Wie ist das Abendmahl zu verstehen?
Jörns: Dass der Kreuzestod als Sühne gedeutet worden ist, verdanken wir einer kultisch orientierten Theologie. Menschenopfer und später Tieropfer waren in der Antike überall üblich. „Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung“ (Hebräer 9,22) – glaubte man. Dieser Sühnegedanke findet sich bei Paulus oft, etwa in Römer 3,25: „Ihn – Jesus – hat Gott zu einem Sühnopfer gemacht in seinem Blut.“ Dieser Gedanke wurde im ersten Jahrhundert von Juden verbreitet, die das Blut der Märtyrer als Sühnemittel und Bundesblut (2. Mose 24,8) verstanden. Er steckt in dem „für uns gestorben“ bei Paulus. Dieses Denken hatte Jesus aber nicht geteilt. Er hat die Vergebung im Vaterunser vom Blutvergießen und Kult abgekoppelt. Den neuen Weg weisen die Seligpreisungen, weist die Bergpredigt: weg vom Blut, weg von dieser elenden Logik, dass ein Unrecht mit dem nächsten Unrecht ausgeglichen werden soll. Unglücklicherweise hat Paulus das nicht übernommen. Er hat die ganze Jesus-Predigt ausgeblendet.
Parzany: Was Sie vertreten, halte ich für ein Zerrbild. Was in der Bibel nicht in Ihr Weltbild passt, lassen Sie weg, etwa Jesu Einsetzungsworte beim Abendmahl: „Das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden“ (Matthäus 26,28).
Jörns: Jesus hat in seiner Botschaft das Wort „Bund“ nie verwendet. Die Abendmahlsworte sind frühkirchlich.
Parzany: Und das wissen Sie so genau, obwohl diese Aussage in den Evangelien von Matthäus, Lukas und Markus steht?
Jörns: Dass Jesus in den letzten Stunden seines Lebens noch eine Bundesmahltheologie geschaffen habe, finden Sie nirgends in der wissenschaftlichen Exegese. Diese Theologie ist frühkirchlich.
Gibt es zwei neue Konfessionen?

Parzany: Ich finde es völlig unangemessen, Jesus auf einen Verkündiger der Liebe Gottes zu reduzieren, wie es liberale Theologen immer wieder getan haben. Jesus lehrte Vergebung nicht nur, sondern er allein ist es, der sie uns auch schenken kann! In dieser Frage unterscheiden wir uns sehr! Ich bin Ihnen aber sehr dankbar für Ihre klaren Worte. Dazu kann ich mich leichter verhalten als zu dem Geschwurbel, das ich sonst oft in der Kirche höre. Ihre Untersuchung „Die neuen Gesichter Gottes“ bei Berliner und Brandenburger Pfarrern im Jahr 1992 hat es auf den Tisch gebracht: Nur noch 13 % der Pfarrer vertreten, dass der Tod der Sünde Sold ist, lediglich 52 % sagen, dass Menschen Erlösung von der Sünde brauchen, und nur 74 % glauben an die Auferstehung der Toten.Das Stammpersonal der Kirche trägt die Kernaussagen des Glaubens also nicht mehr mit. Und ich rege mich mit Ihnen darüber auf, dass diese Erkenntnisse in den Kirchenleitungen keine Resonanz finden. Ich meine: Darüber muss diskutiert werden!
Jörns: Ja, aber im Sinn einer Glaubensreform! Ich denke, dann wird aufgedeckt, dass es längst zwei neue Konfessionen gibt, quer durch die bestehenden hindurch: eine biblizistische und eine aufgeklärte. Das gilt es zu akzeptieren.
idea: Vielen Dank für das Gespräch!


Ulrich Parzany 
(71) war Generalsekretär des CVJM in 
Deutschland und ist 
Sprecher der per Satellit übertragenen 
Evangelisation „ProChrist“. Von Parzany 
erschien 2012 das 
Buch „Christ. Glauben. Leben“.


Klaus-Peter Jörns 
(73) ist emeritierter 
Professor für Praktische Theologie. 2012 
erschien von ihm das 
Buch „Update für den 
Glauben. Denken und 
leben können, was 
man glaubt“. Jörns 
ist Mitbegründer der 
„Gesellschaft für eine 
Glaubensreform“.


Quelle des Streitgesprächs: http://glaubensreform.de/media/pdf/Streitgespraech-Joerns-Parzany.pdf (idea)

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sinedi's Anmerkung:

Ich habe oben im Header meines Blogs das Motto stehen: "Ich suche nicht - ich finde" ..., das im Ursprung als Zitat wohl Pablo Picasso zuzuschreiben ist. 
Auch dieses oben hochgeladene für mich äußerst spannende Streitgepräch habe ich "zufällig" entdeckt - wofür ich sehr dankbar bin. 
Ich bekenne, dass mein immersuchender Glaube von den Positionen Prof. Klaus-Peter Jörns am stärksten angesprochen wurde - und das ich auf den Seiten http://klaus-peter-joerns.de/ und http://glaubensreform.de/ sowie http://www.offene-kirche.de/ viele Anregungen fand, die ich nach und nach hier besprechen werde - und die sicherlich die Anstöße zu meinen folgenden "(m)ein-wort-zum-sonntag"-Beiträgen beinhalten können, wenn ich sie denn dazu redaktionell "rechtzeitig" finde ,-)) ...


Pulitzer-Preis für Foto: Javier Manzano

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Nah dran: Das preisgekrönte Foto des AFP-Fotografen Javier Manzano entstand im syrischen Aleppo. FOTO: AFP/Getty Images

Pulitzer-Preis für Foto aus Syrien-Krieg


New York (AFP). Für ein Foto von syrischen Rebellen ist der freie AFP-Mitarbeiter Javier Manzano (kl. Bild) mit dem Pulitzer-Preis geehrt worden. Der 37-Jährige nahm die Auszeichnung in New York entgegen. Insgesamt erhielten 21 Ausgezeichnete jeweils einen Scheck über umgerechnet rund 7.700 Euro. Zu sehen sind auf dem Foto syrische Rebellen, die sich mit Waffen in einem Versteck aufhalten, in das ein wenig Licht durch Einschusslöcher fällt. Manzano hatte das Bild im Oktober 2012 in der syrischen Stadt Aleppo aufgenommen. Der Pulitzer-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Journalisten.

Text: Neue Westfälische, 01.06.2013,Titelseite | Bild: AFP/Getty Images (http://blog.chasejarvis.com


Hitler sehen - und andere Gesichter...: PAREIDOLIE

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SPIEGEL-Wissenschaft: Menschliche Gesichter in Gegenständen: Phänomen Pareidolie

Warum wir überall Hitler sehen

Eine Katze mit Hitler-Bart? Ein Teekessel, geformt wie die Silhouette des Diktators? Immer wieder erkennen Menschen das Antlitz Hitlers in Hausfassaden, Wolken und anderen Gegenständen. Warum ist das so?

Der Henkel ragt dunkel und gewellt über das Teekesselchen wie die Silhouette kurzer, akkurat gescheitelter Haare. Auf dem Deckel thront ein schwarzer Knubbel, so breit wie hoch. Ein Bärtchen? Und auch die Tülle reckt sich in die Höhe wie eine erhobene rechte Hand.

Ein Werbeplakat für einen Teekessel ging in dieser Woche um die Welt. Nicht, weil das Gerät besonders viel konnte. Wasserkochen und Pfeifen, weiter nichts. Doch wer einmal darauf aufmerksam gemacht wurde, konnte nicht anders: Aus der Silhouette des Kesselchens starrte der Diktator auf die Straßen von Culver City in Los Angeles County, in denen die Plakate hingen.
Buchcover

Das Phänomen ist kein Einzelfall. Immer wieder sehen Menschen die markante Silhouette Hitlers in Gegenständen, in Hauswänden, sogar in flauschigen Kätzchen. Die Neigung dazu ist tief im Menschen verwurzelt. Wissenschaftler bezeichnen sie als Pareidolie - die fälschliche Erkennung von Mustern in der Unordnung. Erlebt hat das Phänomen fast jeder schon mal.


Filmplakat: Chaplins Diktator
"Es gibt eine allgemeine Tendenz unter Menschen, alle Dinge als sich selbst ähnlich aufzufassen und diese Eigenschaften auf alle Objekte zu übertragen. Wir erkennen menschliche Gesichter im Mond und Armeen in den Wolken", schrieb der schottische Philosoph David Hume einst. Die Eigenschaft, Gesichter in Dingen zu erkennen, waren für ihn eine der Voraussetzung für die Entstehung von Religionen.


Haus mit angebl. Hitler-Aussehen
Dinge mit Gesicht: Linke und rechte Hirnhälfte spielen mit

Das Erkennen von Gesichtern in einer Reihe von Dingen, ist wahrscheinlich auch evolutionär bedingt. Ständig muss der Mensch aus einer Ansammlung von Linien, Kurven, Oberflächen und Farben auf das Gesehene schließen. Dabei ist das Gehirn in besonderer Weise dazu erzogen worden, Gesichter zu sehen. Bereits kurz nach der Geburt richten Babys ihre Aufmerksamkeit auf Gesichter und Dinge, die Gesichtern ähneln. Hat der Mensch einmal ein Gesicht in einem Gegenstand erkannt, verstärkt die Erwartung das Phänomen: Hitler ist aus der Silhouette der Teekanne nicht mehr wegzudenken.


Forscher des Massachusetts Institute of Technology untersuchten die Eigenschaft, Gesichter in Gegenständen zu sehen, im Jahr 2012 im Detail. Mit Hilfe funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRI) beobachteten sie bei Testpersonen, was im Gehirn passiert, während sie Bilder von Gesichtern und Bilder von Dingen mit Gesichtern betrachteten.
Haus im Hitler-Look
Laut ihren Ergebnissen bewertet ein Hirnareal in der linken Hälfte, wie ähnlich ein Bild einem Gesicht ist. Die rechte Hirnhälfte hingegen entscheidet, ob es sich bei dem Gesehenen tatsächlich um ein Gesicht handelt. Starrt man den Hitler-Teekessel an, geraten also - stark vereinfacht gesagt - beide in Konflikt: Links meldet ein Gesicht, rechts einen Gegenstand. Der Mensch sieht ein Ding mit Gesicht.

Bleibt noch die Frage, warum die Menschen rund um den Globus gerade Hitler so häufig erspähen. Ein Grund dafür ist wohl seine markante Silhouette, sein unverkennbares Bärtchen, sein strenger Seitenscheitel. Ein anderer seine grausige Berühmtheit. Überall auf der Welt kennen die Menschen den Diktator. Und überall auf der Welt erkennen sie ihn.
Katze im Hitler-Look: 





Text aus: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gesichter-in-gegenstaenden-warum-wir-ueberall-hitler-sehen-a-903199.html


Den Lebenden bei den Toten suchen: Bratislav Stojanovic in Serbien

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"Ich fürchte die Lebenden mehr als die Toten" ...

Ein Friedhof in Südserbien. Es dämmert, Äste knacken. Der letzte Besucher ist längst gegangen, nur einer ist noch da: Der Obdachlose Bratislav Stojanovic (43) lebt in einem Grab.


Dieses knapp zwei Quadratmeter große und einen Meter hohe Grab ist das Zuhause von Bratislav Stojanovic - Foto: Marco Djurica/REUTERS



Nis (Serbien) – Weil er sein Haus verlor, lebt der Serbe seit 15 Jahren unter der Erde, neben der Asche einer Familie, die vor mehr als hundert Jahren starb. Stojanovic: „Es ist kein Palast, aber es ist komfortabler als auf der Straße!“

Mit den Verstorbenen zu leben sei nicht so gruselig wie man denkt: „Am Anfang hatte ich wirklich noch Angst, aber ich habe mich mit der Zeit daran gewöhnt. Jetzt fürchte ich die Lebenden mehr als die Toten.“ Stojanovic: „Bevor ich herauskrieche, gucke ich immer vorsichtig, ob jemand in der Nähe ist. Sonst könnte ich ihn zu Tode erschrecken."

Wegen Schulden hatte der ehemalige Bauarbeiter seinen Job verloren. Monatelang lebt er in besetzten Häusern, schließlich auf der Straße, dann zog er auf den Friedhof - in ein nicht mal zwei Quadratmeter großes und knapp einen Meter hohes Grab.


Stojanovic: „Es ist trocken und es ist warm. Ich habe hier ein paar Lichter und meine persönlichen Besitztümer“, erklärt der unkonventionelle Obdachlose, der sich nach einigen Veränderungen wie Zuhause fühlt.

Benutzte Grabkerzen für die Beleuchtung seiner düsteren Behausung sucht er sich auf dem Friedhof zusammen. „Ich fürchte mich nicht, in einem Grab zu schlafen. Die Toten sind tot. Ich habe mehr Angst davor, hungrig zu sein.“

Manchmal muss er sich Zigarettenstumpen und auch seine Nahrung aus dem Mülleimer besorgen: „Doch auch das kann sehr nahrhaft sein. Es ist unglaublich, was die Menschen wegschmeißen.“ Außerdem bekomme er Kleidung und Essen geschenkt.

Die Friedhof-Verantwortlichen genehmigen dem Grabbesetzer den Aufenthalt, solange er niemanden stört. „Die Familie, welche das Grab besaß, ist längt tot. Technisch gesehen gehört es niemandem. Wenn er sich benimmt, gibt es keinen Grund, ihn gewaltsam zu vertreiben.“

Und noch einen recht makaberen Vorteil sieht Bratislav Stojanovic in seinem Heim: „Wenn ich in der Nacht sterbe, bin ich wenigstens schon am richtigen Platz.“

Text: BILD.de 


Frankfurt zahlt Blockupy-Kopfgeld ... | Kapitalismus pur: Grundrechtekauf ...

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Das Grundrecht zu beugen - und den Kapitalismus zu sichern - kostet
dem Staat gerade mal 500 €URO pro festgehaltenen Antikapitalisten...



Erst im Februar war bekannt geworden, dass das Land Hessen Teilnehmern der Blockupy-Proteste aus dem vergangenen Jahr je 500 Euro Schmerzensgeld zahlen musste, weil die Demonstranten zu Unrecht stundenlang in Gewahrsam genommen worden waren. Das Gießener Amtsgericht hatte die Polizei dazu verurteilt. Das war der deutsche Rechtsstaat in seiner ganzen Ehrfurcht gebietenden Effizienz: 
Die Leute wollen demonstrieren - der Staat unterbindet das. Die Antikapitalisten werden eingesperrt. Und nachher bekommen sie als Entschädigung dafür, dass man sie ihrer Grundrechte beraubt hat: Geld = Das ist bundesdeutscher Kapitalismus in Reinkultur ...

Am vergangenen Wochenende kam es in Frankfurt erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und antikapitalistischen Demonstranten. Es gab laut Veranstaltern mehr als 200 Verletzte. Die Polizei knüppelt den bürgerlichen Protest nieder. Und es liegt die Vermutung nahe, dass auch das Kalkül der Polizei ist: Die Bilder der Gewalt sollen die Demonstranten diskreditieren. Aber das funktioniert nicht mehr.

In Frankfurt trennte die Polizei 900 Menschen vom Zug der etwa zehntausend Demonstranten ab, noch bevor das Ziel erreicht war, die Europäische Zentralbank. Die Leute wurden umzingelt. Viele Stunden mussten die Bürger im Kessel ausharren. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt: "Am Abend löste die Polizei die Veranstaltung schließlich auf, indem Hundertschaften in die Menschenmenge drängten und die Teilnehmer herauszogen." Frankfurts Polizeipräsident Achim Thiel argumentiert mit einem Schulterzucken: Das Verhalten einiger "Störer" habe seinen Leuten keine andere Wahl gelassen, als die Demonstranten anzuhalten und ihre Identität festzustellen. 

Die Frankfurter Polizei hatte sich schon 2012 im Kampf gegen die antikapitalistischen Proteste durch besondere Unverhältnismäßigkeit hervorgetan - und tatsächlich nachfolgende Schadensersatzprozesse mit Pauken und Trompeten verloren.

Wenn der "Tarif" also so bleibt, wie eingangs notiert, und wieder eine Unrechtmäßigkeit seitens der Polizei gerichtlich festgestellt werden sollte, kostet der Einsatz gegen die 900 festgehaltenen und eingekesselten Antikapitalisten = à 500,00 €URO pro Kopf = also gerade mal 450.000 €URO dem Steuerzahler - hinzukommen natürlich die Einsatzkosten für die Polizei selbst ...

Ob das eventuell von der EZB locker aus der Portokasse beglichen wird - "un gutt iss" - das sei mal dahingestellt: Die reichen Fußball-Bundesliga-Clubs, die mal locker fast 40 Millionen für einen 20-jährigen verletzungsanfälligen Jungspunt hinblättern, zahlen ja auch fast nichts für die Sicherung des Stadions bei ihren Heimspielen - vielleicht etwas ihren eigenen "Schwarzen Sheriffs" - und zum Dank verzockt sich dann der Präsident bei der Angabe der Steuern seines Privatvermögens - und auch dabei scheint man staatlicherseits gewillt, alle Augen zuzumachen - und durch ... - ohne Anklage ...




Jeder Widerstand ist dem Staat verdächtig

"Antikapitalismus" schrieb die Polizei in Frankfurt im Jahr 2012 an die Stelle, wo auf dem Formblatt der "polizeiliche Anlass" zur Festnahme einzutragen ist.
Alles im Rahmen des Gesetzes. Alles hat seine Ordnung. Aber das ist eine sonderbare Ordnung, die eine Bedrohung sieht, wo Menschen ihre Rechte wahrnehmen und ihnen diese dann abkaufen will. Weil man mit 500 Euro auch Grundrechte kaufen kann. 

Aber ganz gleich, ob der Staat die Demonstranten kauft oder verprügelt - er schätzt sie nicht. Er misstraut ihnen. Er diskreditiert sie. Der US-Ethnologe David Graeber, Occupy-Insider und Occupy-Intellektueller, Bestseller-Autor u.a. mit dem Titel: "Schulden", hat beschrieben, wie die Globalisierungsgegner von Seattle wahlweise als Kinder reicher Eltern mit Treuhandfonds oder als gewaltbereite Chaoten verunglimpft worden waren (siehe auch: David Graeber: „Direkte Aktion“. Ein Handbuch. Aus dem Englischen von Sophia Deeg. Edition Nautilus, Hamburg 2013. 352 S., br., 28,- €URO). 

Jeder Widerstand ist dem Staat verdächtig. Dem Gesetz ist Folge zu leisten. Das Gesetz hat recht. Wer es ändern will, dem stehen die entsprechenden Verfahren zur Verfügung. Zwar ist das Recht auf Demonstration Teil des Verfahrens. Aber es ist ein widerwillig zugestandenes Recht. Es widerspricht der Ideologie des Gehorsams, die immer noch viel stärker ist als das Ideal der Verantwortung.





Dabei gilt für Frankfurt: Die Staatsmächtigen irren, wenn sie meinen, dass die Bilder der Gewalt die Demonstrationen diskreditieren. Sie diskreditieren vielmehr den Staat, der diese Gewalt auslöst, sie nicht unter Kontrolle bringt, sie am Ende selbst ausübt. Und die Bilder der mit Pfefferspray schießenden Polizisten aus Frankfurt diskreditieren die gemeinsame europäische Währung, die immer mehr Menschen nicht als verbindendes, sondern als trennendes Element in Europa wahrnehmen.


Ein Staat, der seiner Demonstranten nur mit Gewalt Herr werden kann, verliert vor den Augen der Öffentlichkeit seine Legitimation. Der gewalttätige Staat ist der schwache Staat.

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Mit viel Textmaterial aus der jüngsten S.P.O.N.-Kolumne "Im Zweifel links" von Jakob Augstein: "Proteste in Frankfurt und Istanbul: Im Zweifel zuschlagen": 

Die gesamte Kolumne lesen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/augstein-kolumne-im-zweifel-zuschlagen-a-903393.html

GUTER MOND - Graphic | Noten | Text | Comedian Harmonists

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GUTER MOND

s!NEdi|photo|graphic: guter mond ...



Guter Mond, du gehst so stille
durch die Abendwolken hin,
bist so ruhig und ich fühle,
dass ich ohne Ruhe bin!
Traurig folgen meine Blicke
deiner stillen, heiter'n Bahn:
O wie hart ist mein Geschicke,
dass ich dir nicht folgen kann.





(m)ein wort zum sonntag -88: Alles eine Frage der Perspektive: ...

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Der  Kultur-  und  Kunsttheoretiker Jean Gebser (1905-1973) hat analysiert, was sich mit der  Entdeckung der (Zentral-)Perspektive »im Bewusstwerdungsprozess des europäischen Menschen« abgespielt hat: die Bewusstwerdung des Raumes und seine Objektivierung. 


Durch sie wurde sowohl »der Raum sichtbar gemacht,... (als) auch der Mensch selber« als der blickende Mensch. Es wurde also eine »Erweiterung des Weltbildes« erreicht - aber zugleich auch
eine Einengung. Denn die gewählte Perspektive »fixiert sowohl den Betrachter als  das Betrachtete«, stellt beide »in  einen Teilsektor« des Ganzen. Das wird oft noch dadurch unterstrichen, dass der Bilderrahmen die Funktion eines Fensterrahmens übernimmt, oder dadurch, dass der Fluchtpunkt in einen ihn umgebenden besonderen Rahmen oder Raum gestellt  wird. So sehr  Betrachter und Betrachtetes durch den  Blick verbunden sind, so sehr sind sie auch durch ihn in Subjekt und Objekt geschieden. Dabei kann der Blickende mit seinem Blick auch Gewalt ausüben. Denn der Maler und die von ihm geführten Bildbetrachter haben den »Durchblick« auf das Objekt und damit auch die Deutungshoheit über das Gesehene.



Der  Mensch, »selbst nur Teil der Welt«, räumt  dem  Ausschnitt (»Sektor«), den er wahrnimmt, »und damit der ihm selber nur möglichen Teilansicht die beherrschende Stellung ein.« Dem Ganzen aber kann man sich aus der zentralperspektivischen Einstellung zur Welt heraus nicht mehr annähern; »statt dessen verleiht man dem bloßen  Sektor >Ganzheits-Charakter<, und die Folge davon ist die sattsam bekannte >Totalität<« des Anspruchs, durch die eigene Perspektive dennoch das Ganze zu sehen. 

Gebser wollte die (Zentral-)Perspektivität in der Wahrnehmung von Leben überwinden und zu einer »integralen« Struktur des Bewusstseins kommen, die nicht mehr an der Raum-Bezogenheit der Zeit festhängt. Denn mit dem »Einbruch der Zeit« in das (mathematische) Denken sei die vierte Dimension ins Spiel gekommen.



In Picassos »Zeichnung« (Drawing)
von 1926 sieht Gebser die Integration der Zeit in die Wahrnehmung beispielhaft dargestellt: »Wenn wir diese Zeichnung betrachten, so sehen  wir  mit  einem  Blick den ganzen Menschen: das heißt, wir sehen nicht nur einen seiner Aspekte ..., sondern wir  sehen gleichzeitig seine  Frontal-, Seiten- und Rückenansicht, sehen also alle diese verschiedenen Aspekte auf einmal.« 
Auf dieser  Zeichnung seien »der Raum und  der Körper durchsichtig geworden«. Das Bild sei nicht  unperspektivisch zweidimensional; es schneide aber auch nicht - dreidimensional - einen  Seh-  bzw.  Blicksektor  aus  einem größeren Ganzen aus. Deswegen sei die Zeichnung »in unserem Sinne aperspektivisch: also vierdimensional. Denn sie nehme die Zeit -  durch die virtuellen Drehungen, die  jeweils  Zeit  brauchen, ergänze ich - in sich auf. 
»Damit aber macht sie das Ganze einsehbar.« Es sei »nicht mehr der Augenblick (die, wie der Ausdruck besagt, durch das Sehorgan erblickte, also räumliche Zeit), sondern es ist die reine Gegenwart, die Quintessenz der Zeit, die aus dieser Zeichnung entgegenleuchtet.« 
Und erst dort, wo die Zeit nicht mehr zerfalle in ihre drei Phasen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, »sondern zur reinen Gegenwart wird, ist sie konkret geworden«.
Gebsers Erkenntnisse können für den Glauben von großer Bedeutung sein. Denn seit sich Religionen wie die biblischen mit dem Anspruch auf die alleinige, durch Erwählung vermittelte Kenntnis der (ganzen) Wahrheit verbunden haben, wird für alle Glaubensgegenstände eine bestimmte Perspektive als allein angemessene dogmatisiert. Und mit der Perspektive wird die Aussage vorgeprägt, die dann herauskommt. 




Was andere aus anderen Blickwinkeln und Zeiten von Gott wahrgenommen haben, wahrnehmen und wahrnehmen werden, wird für unwahr oder belanglos erklärt. Zu Gebsers Plädoyer für die Aperspektivität passt, was das Jesus-Wort (Johannes 16,13), dass die »ganze Wahrheit« aussteht, also jenseits  der Grenze liegt, die der Kanon - trotz seiner Vielfalt - um das Christentum gezogen hat. 

Das ist wichtig, weil durch die Privilegierung bestimmter biblischer oder kirchlicher Perspektiven eine Vielzahl von Glaubensvorstellungen  raum-zeitlich fixiert worden sind, die in keiner Weise mehr zu unserem heutigen Welt- und Lebensverständnis passen. 

Die aperspektivische - man kann auch sagen: integrale oder holistische - Wahrnehmung des  Lebens fügt Zeit als Bewegung und Entwicklung in die unendliche Vielzahl der möglichen  Blickwinkel mit ins »Bild« ein, vergegenwärtigt sie in  einem sich ständig wandernden, also erweiternden Perspektivenbündel. Das ersehnte Ziel ist, das Ganze wahrzunehmen. Aber so lange wir in der Zeit leben, bewegt sich dieses Ziel ständig weiter, als offener Horizont, vor uns her. 




Wer Auferstehung als Hoffnung auf die »ganze Wahrheit« hat, muss sich deshalb von dem »Geist der Wahrheit« (Johannes 16,13) über die Bindungen durch die Raum-Zeit-Relation hinausleiten lassen. Zu dieser Offenheit passt die Tiefe und Weite der Selbstbezeichnung Gottes »Ich bin der Ich-bin-da« (Exodus 3,14).

Text aus: Klaus-Peter Jörns | Update für den Glauben: Denken und leben können, was man glaubt | Gütersloher Verlagshaus, 2012 | Fotos. s!NEdi|photo|graphy
  

The Lumineers: HO! HEY! | music|slide|show

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The Lumineers
Ho Hey 

Songtext Übersetzung

(Ho!) Ich habe versucht, es richtig zu machen
(Hey!) Ich habe ein einsames Leben gelebt
(Ho!) Anstatt dass ich hier geschlafen habe
(Hey!) Habe ich in meinem Bett geschlafen
(Ho!) Habe ich in meinem Bett geschlafen (Hey!)
(Ho!)
(Ho!) Also zeig mir Familie
(Hey!) All das Blut, dass ich verlieren würde
(Ho!) Ich weiß nicht, wohin ich gehöre
(Hey!) Ich weiß nicht, wann es schiefging
(Ho!) Aber ich kann ein Lied schreiben (hey!)
1, 2, 3 Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist mein Schatz
Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist meine Süße (Ho!)
(Hey!)
(Ho!)
(Hey!)
(Ho!) Ich denke nicht, dass du die Richtige für ihn bist
(Hey!) Schau, was hätte passieren können, wenn du
(Ho!) den Bus nach China Town genommen hättest
(Hey!) Ich hätte am Kanal gestanden
(Ho!) Und Wurzeln geschlagen (Hey!)
(Ho!) Und sie würde neben mir stehen (Hey!)
1, 2, 3 Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist mein Schatz
Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist meine Süße (Ho!)
Und Liebe, die wir brauchen , ist heute
Lasst uns auf welche hoffen
Denn oh, wir verbluten
Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist mein Schatz
Ich gehöre zu dir, du gehörst zu mir, du bist meine Süße (Ho!)
(Hey!)
(Ho!)
(Hey!)

Kai Diekmann umarmt Philipp Rösler: "Wer mit BILD im Aufzug nach oben fährt ...."

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GEORG SEESSLEN 06.06.2013 | der Freitag, S. 13

Die Unabhängigkeitstat


Meta-Demokratie 

"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann ist zurück aus dem kalifornischen Silicon Valley und hat eine neue Online-Politik mitgebracht. Geblieben ist vor allem eine Umarmung


Trash-Inszenierung in der Geisterstadt der digitalen Moderne: Pressemensch herzt Wirtschaftsminister - dpa


Silicon Valley ist ein paradoxer Zustand. Der Ort, an dem fieberhaft an der Entortung der Welt gearbeitet wird, an Kulten der „Oberflächen“ und Fiktionalisierung. Hier ist ein Sprung in den Pool eine performative Leistung und kein Ausdruck von Spaß an Abkühlung. Und das geeignete Mittel, sich der Wirklichkeit und des Körpers zu versichern, sind Cola, Sex und Joggen bis an den Rand des Herzinfarkts.

Kai Diekmann ist ein paradoxer Zustand. Mastermind im regressivsten und reaktionärsten Medium des deutschen Mainstream, verkauft er sich als moderne, coole Boomtown-Ratte. Ein Mann fürs Grobe, der „auf Augenhöhe“ mit seiner Zeit ist, der bullig-erfolgreiche Sohn der verhärmten Bild-Leser-Familie, einer der verkauft, was er vielleicht nicht braucht, was er aber gut kennt.

Philipp Rösler ist ein paradoxer Zustand: Der Boyscout des verschärften Neoliberalismus, der gern über seinen christlichen Glauben und sein gesegnetes familiäres Daheim spricht, der Musterknabe, der immer vorlaut und schutzbedürftig zugleich wirkt. Einer, der verkaufen will, was er ist, aber nicht recht weiß, wie man das macht.

Politischer Tourismus

Die drei paradoxen Zustände sind in einem mittlerweile schon wieder ikonisch gewordenen Nachrichtenbild zusammenkomponiert, das nur scheinbar leicht zu lesen ist: Der Pressemensch in fröhlicher Umarmung mit dem Wirtschaftsminister. Nur an diesem Unort der Welt konnten die beiden so ausgelassen ihren, nun ja, Gefühlen freien Lauf lassen. Rösler, so scheint’s, hat endlich einen großen Bruder gefunden, und im sonnigen Kalifornien dürfen beide herzlich genug sein: in der Geisterstadt der digitalen Moderne.

Silicon Valley öffnet sich mittlerweile den politischen Touristen dieser Art. Der Bild-Macher wollte sich hier im Verlauf eines Jahres „neu erfinden“, das Signal auftun, wie in Zukunft mit „Journalismus“ im Netz Geld zu verdienen sei. Neben den schrillen Bildern gelangen teilgedämpfte Statements in die Nachrichtenschleifen: Bild will zum Vorreiter für Bezahlmodelle im Internet werden. Und wir müssen befürchten, dass diese Modelle weiterhin einen reichen Profit für die Unternehmer bringen, Autoren und Nutzer aber benachteiligen werden.

Die Umarmung des Wirtschaftsministers bedeutet dann wohl auf der ersten Ebene, dass dieses Projekt politisch begleitet und gefördert wird. Dieses Bild ist durchschaubar Inszenierung, beiden ist die Gegenwart der Fotografen bewusst. Und uns wiederum ist diese Tatsache bewusst. Das ist eine der Bilderfallen der Meta-Demokratie, die sich zwischen Demokratie und Postdemokratie ereignet als Medienspiel: Statt zum Bild wird die Simulation zur Karikatur. Und wie einst bei Guttenberg, der auf dem Broadway posierte, scheint paradoxerweise ein Scheitern der pseudoamerikanisierten deutschen Cleverles ausgerechnet an Amerika abgebildet: Der Stilkritik aus der Mitte hält diese Trash-Inszenierung nicht stand. Aber ist sie für diese Mitte überhaupt gedacht?

Kein Gegenschuss

Die Performativität der Geste und die Verbreitung des Fotos mag Philipp Rösler allenfalls noch bei Menschen Sympathien kosten, die seine Partei ohnehin nicht wählen werden, allerdings geht die symbolische Notation weiter. Das Foto zeigt Diekmann, nicht Rösler; wer da Gönner und wer der Begönnte ist, wer Umarmer und wer der Umarmte, das vermittelt sich sofort. Es gibt zu diesem Bild nur unerhebliche Varianten, keinen Perspektivwechsel, zum Schuss keinen Gegenschuss.

Rösler kam ja an der Spitze einer Delegation von deutschen Internetfirmengründern, die in die Hallen von Apple und Facebook Einlass finden, um, wie es der Minister ausdrückt, „den Spirit mitzunehmen“. Firmengründungen sind das erklärte Ziel, soll man hier lernen, und wie man das macht. Eine brave Schulklasse bei der Besichtigung der echten Ökonomie.

Am Ende verewigte sich Rösler bei Facebook auf einer Tafel... Foto: dpa

Ansonsten ist das Bild, das sich mit ziemlicher Vervielfältigungsgeschwindigkeit bewegte, Anlass zur meta-demokratischen Dekonstruktion. Man erinnert sich nicht nur daran, dass Philipp Rösler von Bild im Allgemeinen und Diekmann im Besonderen aufgebaut worden ist, als „cooler“ Politiker kampagniert (ausgerechnet!), und der Stern (meta-demokratisches Rivalitätsspiel, nebenbei) lässt verlauten, Bild-Mitarbeiter hätten preisgegeben, dass sie „von oben“ den Auftrag zu positiver Rösler-Berichterstattung bekommen hätten. „So souverän hat in der Politik schon lange keiner mehr auf fiese Attacken reagiert“, hat Bild gestaunt und Rösler gar „Mr. Cool“ genannt.

Tellerwäschers Millionärsträume 

Nach allgemeiner Übereinstimmung meta-demokratischer Event- und Bildkritik ist dieses Bild ein „Lapsus“. Eine unfreiwillige Selbstoffenbarung. Oder zumindest eine Inszenierung, die nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Wie aber, wenn dieses Spiel doch offenkundig sein soll und die missmutigen Kommentare der anderen Zeitungen den Effekt in Wahrheit verstärken, der sich um die Bild-Zeitung und ihren Politiker entwickelt?

Also noch einmal zum Bild selber: Ein schmächtiger Mann in teurem Stoff fällt einem kräftig-bärtigen Typen in die Arme, der durch Armbänder auffällt und der weder Jacke noch Krawatte trägt. Bevor Diekmann sich Rösler in der Umarmungsunterwerfung zunutze machen konnte, hat er sich selbst einen mehr als hemdsärmeligen und kontrolliert bodenständigen Look zugelegt. Der „bürgerliche“ Politiker sinkt einem Journalisten in die Arme, der dem bürgerlichen Dresscode entsagt hat. Davon kündete auch ein Vergleich beider Brillen-Modelle. Die FDP, die unbarmherzig die Interessen der ökonomischen „Eliten“ vertritt, von denen aber eben gerade nicht „auf Augenhöhe“ behandelt wird, sondern wie ein Hündchen, das im entscheidenden Moment draußen bleiben muss, sucht sich andere Verbündete; eher unterhalb der sogenannten Mitte. Als könnte man sich, wenn einen die Millionäre schon nicht brauchen können, wenigstens bei den Tellerwäschern (oder dem digitalen Prekariat) andienen, die sich vor dem Fernseher den Millionärsträumen hingeben. Der Bruderkuss zwischen Rösler und Diekmann ist Bild gewordener Klassenkampf. Silicon Valley vereinigt die ökonomische und die mediale Linie des Neoliberalismus.

Dort wird gerade an einer Zukunft der deutschen Mainstream-Medien gebastelt. Springers Vorstand für die Bild-Zeitung, Andreas Wiele, sagt: „Unabhängiger Journalismus hat in der digitalen Welt nur eine Chance, wenn er wie auch im klassischen Printgeschäft über Anzeigen- und Vertriebserlöse finanziert wird“. Die Unabhängigkeit vermittelt sich durch das Umarmungsbild. Wieles Journalismus darf sich mächtiger fühlen als die Mächtigen.

Keine Opposition

Diekmann, Rösler und Silicon Valley sind Figuren und Bühne eines meta-demokratischen Melodrams, von dem man wissen kann, was daraus wird oder zumindest werden soll. Das Netz wird eine neue Struktur erhalten. Die FDP wird mithilfe der Bild-Zeitung die Fünf-Prozent-Hürde überwinden. Danach wird die Bild-Zeitung den coolen Herrn Rösler abservieren und die Kampagne umdrehen. Diekmann wird jemand anderen umarmen, der der geschmeidigen Verbindung von Medien und Politik nutzt, um ihn dann für die Auflage ans Kreuz zu nageln. Rösler wird, wie man so sagt, „in die Wirtschaft gehen“, und die Bild-Zeitung wird ein Internet-Angebot der unterschiedlichsten Nutzer-Tiefen, mit endlosen Labyrinthen und Bezahlfallen sein, das sich die Print-Ausgabe für die konservative Klientel hält. Das Kapital wird ungehinderter walten, die Wirklichkeit wird noch mehr mit dem Bild-Logo versehen, die hündchenhafte FDP wird noch hündchenhafter.

Und der unabhängige Journalismus? Schon besser gelacht. Dass Philipp Rösler sich von seinem großen Bruder von der Presse so demonstrativ umarmen lässt, macht klar, dass man auf die Verschleierung der geschmeidigen Beziehung von Medien und Politik keinen Wert mehr legt. Das ist, natürlich, keine „Verschwörung“; es ist der Charakter der Meta-Demokratie am Umschlag zur Postdemokratie selber. Welche Opposition, welche Kritik hätte noch Chancen gegen die Verbrüderung von Politik und Journalismus im Zeichen von Apple, Google & Facebook?

Philipp Rösler und seine IT-Start-up-Gründer kehren aus Silicon Valley zurück. Kai Diekmann kehrt aus Silicon Valley zurück. In Silicon Valley lachen die digitalen Gespenster.

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„Für die Bild-Zeitung gilt das Prinzip: Wer mit ihr im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.“
Springer-Chef Matthias Döpfner 2006

Anmerkung sinedi: Wir hatten den Maler, deshalb kommt der Beitrag zu dieser Judas-Kuss-ähnlichen Umarmung erst heute ...
Das Bild von Rösler und Diekmann machte umgehend die Runde im Netz. Auf einer Website kann man ihm etwa einen eigenen Text verpassen. Foto: Screenshot Thomas Pfeiffer | rp-online - Gleichzeitig sieht man an den verschiedenen Perspektiven, dass dort in Kalifornien eine regelrechte Foto-Session geschossen wurde ...

werde ich erkennen | wie ich erkannt bin

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Wir sehen jetzt 
durch einen Spiegel 
in einem dunklen Wort, 
dann aber von Angesicht zu Angesichte. 
Jetzt erkenne ich's stückweise;
 dann aber werde ich erkennen,
 gleichwie ich erkannt bin.
1. Korinther 13,12


s!NEdi|photo|graphic: werde ich erkennen | wie ich erkannt bin



βλέπομεν γὰρ ἄρτι δι’ ἐσόπτρου ἐν αἰνίγματι, τότε δὲ πρόσωπον πρὸς πρόσωπον· ἄρτι γινώσκω ἐκ μέρους, τότε δὲ ἐπιγνώσομαι καθὼς καὶ ἐπεγνώσθην.



...
Ich bin erkannt. Und ich selbst erkenne nur Stückwerk. Nur Teile werden mir klar. Warum ist die Welt so? Warum gibt es das Leiden, den ganzen Kummer, so viel Verzweiflung? Warum so viel Dunkelheit - das bleibt für uns oft verborgen, Gott bleibt verborgen, in Dunkelheit. Ein dunkles Bild...

Aber, sagt die Bibel, eines Tages werden wir Gott gegenüberstehen von Angesicht zu Angesicht. Das ist die große Zukunftshoffnung der Bibel. Vieles verstehen wir nicht, vieles ist widersprüchlich. Gott wo bist du, fragen wir. Und in der Bibel ist die Hoffnung: eines Tages, in Gottes Zukunft, da wird Gott mitten unter uns sein. Gott wird unter uns wohnen, wir werden ein Volk sein, all die Kriege und Auseinandersetzungen, die Tränen, ja der Tod werden nicht mehr sein.

Jostein Gaarder, der bekannte Autor von "Sofies Welt", bezieht sich in seinem Buch "Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort" exakt auf unsere Bibelstelle. Es handelt von Cecilie, einem Mädchen, das sterbenskrank ist und sein letztes Weihnachtsfest erlebt. In ihrem kleinen Notizbuch notiert sie ihre Gedanken. Sie liegt in ihrem Zimmer, Weihnachtsgeräusche dringen zu ihr nach oben, ihr kleiner Bruder Lasse erzählt vieles. Auf ihrer Reise auf den Tod hin lernt sie den Engel Ariel kennen. Und Cecilie führt mit ihm Gespräche über Gott, die Welt und die beiden Seiten des Spiegels. Sie spürt das Sterben nicht, die Leserin ahnt es. Sie fliegt erstmals mit Ariel mit.

Gaarders Buch endet wie folgt:
"Etwas später flogen sie zum offenen Fenster zurück und setzten sich auf die Fensterbank, wo Ariel bei seinem ersten Besuch gesessen hatte. Beide blickten auf Cecilies Bett. Sie fand es seltsam, daß sie sich selbst dort liegen sehen konnte. Ihre blonden Haare waren über das Kissen gebreitet, und auf die Bettdecke hatten sie den alten Weihnachtsstern gelegt.

"Ich finde mich auch schön, wenn ich schlafe", sagte sie. Ariel hielt ihre eine Hand. Er blickte zu ihr hoch und sagte: "So, wie du hier sitzt, bist du noch schöner." "Aber das kann ich nicht sehen, jetzt bin ich doch auf der anderen Seite des Spiegels." Erst, als sie das gesagt hatte, ließ Ariel ihre Hand los. "Du siehst aus wie ein prächtig gekleideter Schmetterling, der von Gottes Hand losgeflogen ist", sagte er. Sie sah sich im Zimmer um. Ein dünner Streifen Morgensonne zog sich über Schreibtisch und Boden. Unter Cecilies Bett hatten einige Strahlen den Weg zu dem chinesischen Notizbuch gefunden. Sie sah, wie die vielen Seidenfäden glitzerten und funkelten."

So endet das Buch. Ich finde, das ist eine wunderbare Übersetzung der Frage nach Gott und dem Sinn und dem Tod. Cecilie ist auf der anderen Seite des Spiegels. Auf unserer Seite des Spiegels können wir uns die Trauer der Eltern, die Tränen der Großeltern, den Kummer des Bruders vorstellen. Mit dem Tod hat sich für das Mädchen die Perspektive verändert. Das Stückwerk nimmt ein Ende, sie erkennt, wie sie schon immer erkannt war ...
aus einer Predigt von Dr. Margot Käßmann zum Gottesdienst am 28. Juli 2002 in St. Martin, Kassel, zur dortigen Documenta 11

Wahlkampf-Politiker: Auf die Flut starren ... - Ritual-Reflexe

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sinedi's anmerkung:
»Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtijall, und welch schöne Sache ist doch der Krieg!«
KURT TUCHOLSKY: EIN PYRENÄENBUCH, 1927

 Visite im Helikopter

Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger, gelernter Filmschauspieler, 2005, Erdrutsch in La Conchita. REUTERS



"Politiker", die auf Katastrophen starren


Wenn Politiker Flut-, oder Erdbebengebiete besuchen, entstehen auf dem Weg dorthin erstaunlich ähnliche Bilder: Sie starren aus Luftfahrzeugen auf das große Unglück. Medienwissenschaftler Andreas Dörner erklärt, warum der Helikopter der neue Feldherrenhügel ist.


Bundeskanzlerin Angela Merkel, 2006,
Überschwemmungen bei Hitzacker. DPA
einestages: Herr Dörner - die aktuellen Bilder von Merkel, die aus dem Flugzeug auf die überfluteten Gebiete um Dresden herabschaut, kommen einem frappierend bekannt vor. Weshalb lassen sich Politiker eigentlich so gerne in dieser Pose fotografieren? 
Dörner: Wenn beispielsweise jemand wie George W. Bush nach dem Hurrikan "Katrina" über das zerstörte New Orleans fliegt, dann ist das eine wichtige Form der Wahlkampfinszenierung. Die Politiker lassen sich in einer Pose ablichten, die den Eindruck vermitteln soll: Ich habe den Überblick über das Geschehen. 
einestages: Gibt es ein historisches Vorbild für diese Art von Selbstinszenierung? 
Bundeskanzlerin Angela Merkel, 2013,
überflutete Gebiete zwischen Dresden und Pirna. DPA
Dörner: Das reicht weit zurück. Früher ließen sich Herrscher gerne auf Gemälden als siegreiche Feldherren festhalten, die vom Feldherrenhügel auf das Schlachtgeschehen herabblicken. Auf diese Weise sollte symbolisiert werden, dass sie Zusammenhänge und Strukturen erkennen, die der Normalsterbliche weiter unten nicht bemerkt. Inzwischen haben die Politiker allerdings gelernt, dass man es nicht einfach bei dieser Vogelperspektive belassen darf. 
einestages: Inwiefern? 
Dörner: Barack Obama hat das zum Beispiel aus den Fehlern George W. Bushs gelernt: Bush war ja 2005 nach der Flutkatastrophe in New Orleans vorgeworfen worden, dass er nur im Hubschrauber über das Krisengebiet geflogen war und heruntergeschaut hat - und sich nicht selbst zu den leidenden Menschen hinabbegeben hat. Obama hat es dann 2012 im Wahlkampf besser gemacht, indem er sich im Flugzeug fotografieren ließ - aber auch am Ort des Geschehens, wo er Flutopfer umarmte und ihnen Trost zusprach. 
einestages: Das "Gummistiefelfoto" hat also das "Feldherrenfoto" abgelöst? 
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, 2002,
Elbe-Hochwasser in Dresden. REUTERS
Dörner: Es ist jedenfalls wichtig, um zu zeigen, dass man sich nicht scheut, Distanz abzubauen und selbst mitten ins Geschehen zu gehen. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch der Dresscode: Wenn etwa US-Politiker in Katastrophengebiete gehen, sind sie nie in Anzug und Schlips dort, sondern immer mit einer blauen Windjacke. Diese bewusst rustikale Kleidung soll zeigen: Hier redet jemand nicht nur, sondern packt mit an. 
einestages: Politiker als mildtätige Macht, die von oben mit wohlwollendem Blick auf das Leid der Menschen hinabblicken - ein Schelm, wer dabei religiöse Assoziationen spinnt? 
Dörner: Keineswegs. Die Vogelperspektive trägt sicherlich religiöse Züge. Das gilt ganz besonders für Amerika, wo Religion und Politik insgesamt sehr viel enger verzahnt sind. Das Bild des Heilsbringers aus der Luft kann hier durchaus sehr bewusst vor diesem Hintergrund inszeniert sein. Im deutschen Kontext wäre ich da skeptischer. Das Publikum würde die religiösen Bezüge hier gar nicht so klar erkennen wie die Wähler in den USA. 
einestages: Also doch eher Helfer in Windjacke statt Heilsbringer aus der Luft. In den vergangenen Jahren haben sich ja tatsächlich deutsche Politiker immer häufiger in Gummistiefeln bei Überflutungen gezeigt - haben sie von Obama gelernt? 
Russlands Premierminister Wladimir Putin, 2010,
 überschwemmte Gebiete rund um Krasnodar. REUTERS
Dörner: Sie haben vor allem von Gerhard Schröder gelernt. Bei der Wahl 2002 lag die Union unter Edmund Stoiber lange in allen Umfragen vorne - bis zur Flutkatastrophe in Ostdeutschland. Schröder nutzte damals die Gelegenheit, sich selbst in Regenjacke und Gummistiefeln direkt an den betroffenen Orten als Mann der Tat zu inszenieren. Er hat dabei ganz bewusst auch den sozialdemokratischen Mythos Helmut Schmidt aufgegriffen, der ja bei der Hamburger Flutkatastrophe 1962 als wortkarger Macher zu einer Leitfigur der deutschen Politik wurde. Aus dem Wahlkampferfolg Schröders 2002 hat Merkel auf jeden Fall gelernt, dass man derartige Anlässe nutzen muss, um Symbolpolitik zu machen: Nun zeigt sie sich auch in Wanderstiefeln direkt vor Ort, mit Horst Seehofer an ihrer Seite, der sogar eine Rot-Kreuz-Helferjacke anhat. 
einestages: Ist diese Selbstinszenierung als bürgernaher Helfer nicht viel zu durchschaubar, um wirklich ein Wahlergebnis ändern zu können? 
Dörner: Keineswegs. Aus der Wahlforschung wissen wir, dass die Stammwähler immer weiter zurückgehen und die Wechselbereitschaft der Wähler zunimmt. Die wechselbereiten Wähler werden auch durch kurzfristige Stimmungen beeinflusst – und diese Stimmungen lassen sich durch geschickte Image-Arbeit gestalten. Gerade in Krisensituationen wie der gegenwärtigen. 


US-Präsident Obama erörtert an Bord vom Helicopter Marine One die Lage der BP-Ölpest 2010 im Golf von Mexico - Pete Souza | White House Photo




Andreas Dörner, Jahrgang 1960, ist Professor für Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen der Einsatz von Fernsehen als politischem Medium und Wahlkampfkommunikation. 


Das Interview führte Danny Kringiel | einestages-SPIEGEL-ONLINE
http://einestages.spiegel.de/s/ab/28695/selbstinszenierung-im-foto-politiker-besuchen-katastrophengebiete.html


wochenendgruß: antlitz - noch nicht aus dem rahmen gefallen ...

fracking: my self-fracking | art-video

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s!NEdi: my self-fracking



In The Year 2525 | Twenty five-Twenty five | s!NEdi|music|video

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... und nun  - passend zu meinem video 
"my self-tracking" ... :




s!NEdi: ausblick auf 2525 ...


IN THE YEAR 2525
Zager & Evans

Deutscher Text:

Im Jahr 2525
Falls noch Menschen leben.
Wenn noch Frauen leben, dann werden alle Rätsel gelöst sein.

Im Jahr 3535
Braucht keiner mehr die Wahrheit zu sagen, oder zu Lügen,
denn alles was du denkst, tust und sagst ist in deiner täglichen Pille.

Im Jahr 4545
Braucht keiner mehr Zähne, möchte niemand mehr Augen.
Du findest nichts zu kauen.
Niemand schaut dich an.

Im Jahr 5555
Deine Arme hängen schlaff an dir herunter.
Deine Beine haben nichts zu tun.
Verschiedene Maschinen erledigen das für dich.

Im Jahr 6565
Braucht keiner mehr einen Ehemann, keiner mehr eine Frau.
Du schaffst dir deinen Sohn und auchdeine Tochter im Reagenzglas.
Whoa-oh

Im Jahr 7510
Wenn Gott noch kommt, dann sollte er es jetzt tun. Vielleicht schaut er sich um und
sagt. „Ich glaube, es ist Zeit für den Jüngsten Tag“.

Im Jahr 8510
Schüttelt Gott seinen gewaltigenKopf.
Entweder wird er sagen. „Ich bin damit zufrieden was die Menschheit erreicht hat“.
Oder er löscht sie aus und fängt noch einmal von vorne an.
Whoa-oh

Im Jahr 9595
Ich frage mich ob es dann noch Menschen gibt.
Er hat der Erde alles genommen,
aber nichts zurückgegeben.
Whoa-oh

Nun sind zehntausend Jahre vergangen.
Die Menschheit hat eine Milliarde Tränen geweint.
Doch was sie nicht weiß,
die Herrschaft der Menschheit ist vorbei.

Aber nach einer ewigen Nacht.
Das blinzeln von Sternenlicht.
So unglaublich weit weg.
Vielleicht ist es erst gestern.

Im Jahr 2525
Falls noch Menschen leben.
Wenn noch Frauen leben, dann werden alle Rätsel gelöst sein.



Paul Simon: YOU CAN CALL ME AL ... - s!NEdi|music|slide|show

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You Can Call Me Al



music an-/aus: lautsprecher-symbol clicken ...


Übersetzung von Paul Simon

Songtext Übersetzung

Ein Mann geht die Straße entlang
Er sagt: "Wieso bin ich in mir drin so weich? warum bin ich in mir drin so weich?
Der Rest meines Lebens ist so hart.
Ich brauche eine Foto- Gelegenheit
ich möchte einen Schuss als Erlösung
Möchte nicht als Cartoon auf einem Cartoon- Friedhof enden.
Knochengräber, Knochengräber, 
Hunde im Mondschein
weit weg, meine gut schwingende Tür
Herr Beerbelly, Beerbelly
nimm dieses Gemurmel von mir weg
du weißt, dass ich diesen Mist nicht mehr amüsant finde

Refrain: 
Wenn du mein Leibwächter sein wirst, 
kann ich dein lang verlorener Kumpel sein
Ich kann dich Daddy rufen 
und Daddy, wenn du mich rufst, kannst du mich Al nennen. 

Ein Mann geht die Straße entlang und sagt: "Wieso bekomme ich so wenig Beachtung? Bekomme nur eine Winzigkeit an Beachtung und meine Nächte sind so lang
Wo ist meine Frau und meine Familie?
Was wäre, wenn ich hier sterbe?
Wer wird mein Vorbild sein, jetzt, wo mein Vorbild gegangen ist, gegangen?
Er schleicht sich die Gasse hinunter
mit ein paar kugelrunden kleinen schlecht aussehenden Mädchen die ganze Gasse entlang
Da sind Zwischenfälle und Unfälle
Da sind Anspielungen und Behauptungen

Refrain: 
Wenn du mein Leibwächter sein wirst, 
kann ich dein lang verlorener Kumpel sein
Ich kann dich Daddy rufen 
und Daddy, wenn du mich rufst, kannst du mich Al nennen. 

Ein Mann geht die Straße entlang, 
es ist ein Straße in einer fremden Welt
Vielleicht ist sie in der dritten Welt
Vielleicht ist er das erste Mal dort
Er spricht die Sprache nicht
Er hat keine Zahlungsmittel
Er ist ein fremder Mann
Er ist umgeben von Geräuschen
Da ist Vieh auf dem Marktplatz,
vereinzelte Gruppen und Waisenhäuser
Er sieht Engel in den Gebäuden
denkt über die Unendlichkeit nach.
Er sagt: "Amen! Und Hallelujah!"

Refrain: 
Wenn du mein Leibwächter sein wirst, 
kann ich dein lang verlorener Kumpel sein
Ich kann dich Daddy rufen 
und Daddy, wenn du mich rufst, kannst du mich Al nennen.

s!NEd|photographyi: Nenn mich doch einfach: "AL" ...

Fotos aus dem Inneren ... (Slide-Show einer BILD.de-Foto-Strecke)

david guetta feat. sia | she wolf | falling to pieces | S!NEDI|music|slide|show

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She Wolf (Falling to Pieces) 

Songtext

Ein Schuss im Dunkeln 
Eine Vergangenheit verloren im Raum 
Und wo beginne ich? 
Die Vergangenheit und die Jagd 
Du jagtest mich nieder 
Wie ein Wolf, ein Räuber 
Ich fühlte mich wie ein Reh im Scheinwerferlicht

Deine Liebe und die Zeit sind eingefroren 
Hungrig auf mein Fleisch 
Aber ich kann mit der Wölfin nicht mithalten 
die mich in die Knie zwang 
Was du in diesen gelben Augen siehst 
ist ich zerfalle in Stücke

Ich zerfalle in Stücke 
zerfalle in Stücke 
Ich zerfalle in Stücke 
zerfalle in Stücke

Hat sie gelogen und gewartet 
War ich ein Köder um dich einzufangen 
Der Reiz des Tötens 
Du kommst mir vor wie eine Sünde 
Allein unter Wölfen 
Und nun scheint es so zu sein 
Ich dachte ich wäre ein Teil von dir

Deine Liebe und die Zeit sind eingefroren 
Hungrig auf mein Fleisch 
Aber ich kann mit der Wölfin nicht mithalten 
die mich in die Knie zwang 
Was du in diesen gelben Augen siehst 
ist ich zerfalle in Stücke

Ich zerfalle in Stücke 
zerfalle in Stücke 
Ich zerfalle in Stücke 
zerfalle in Stücke




zeichen der zeit ... - was jeder sich dabei denkt: eine bluete - eine bluete

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zeichen der zeit ... - was jede(r)
sich dabei denkt ...





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