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"Postfaktisch" [ˈpɔstˌfaktɪʃ] ist Wort des Jahres 2016

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Bilderrätsel zu "post|fuck|tisch" - S!

[ˈpɔstˌfaktɪʃ]

Gesellschaft für deutsche Sprache

"Postfaktisch" ist Wort des Jahres 2016

Brexit, Trump, Pegida, AfD, Le Pen: Sie profitieren, wenn gefühlte Wahrheiten wichtiger sind als Fakten. Ein tiefgreifender Wandel, fand die Jury des Wort des Jahres.


Der Begriff"postfaktisch" [ˈpɔstˌfaktɪʃ] ist zum Wort des Jahres 2016 gekürt worden. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bekannt. In politischen und gesellschaftlichen Diskussionen gehe es zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten, hieß es in der Begründung der Philologen. Immer größere Bevölkerungsschichten seien aus Widerwillen gegen "die da oben" bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen zu akzeptieren. Insofern stehe das Wort für einen tiefgreifenden politischen Wandel.

Die Gesellschaft wählte das Wort des Jahres erstmalig 1971 aus, seit 1977 sucht die Jury alljährlich aus Tausenden Vorschlägen Wörter und Wendungen heraus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich besonders bestimmt haben. 2015 lag der Begriff "Flüchtlinge" ganz vorn. "Postfaktisch" hatte es vor kurzem in der englischen Übersetzung post-truth schon zum International Word of the Year 2016 gebracht.

Auf Platz zwei der Liste der Gesellschaft landete das Kunstwort "Brexit", mit dem der geplante Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) bezeichnet wird. Das vorangegangene Referendum sei zugleich ein "Triumph postfaktischer Politik" gewesen, denn die Befürworter seien mit zum Teil gezielten Fehlinformationen vorgegangen. Auf Platz drei wählten die Experten den Begriff "Silvesternacht", mit dem nach den massenhaften Übergriffen auf Frauen vor allem in Köln nun neue, unerfreuliche Assoziationen verbunden seien.

Für die Auswahl entscheidend ist der Sprachgesellschaft zufolge nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz, Popularität und sprachliche Qualität. So war die Berliner "Lichtgrenze" zum Mauerfall-Jubiläum das "Wort des Jahres" 2014. Den sprachlichen Nerv der Zeit hatten in den Jahren zuvor – nach dem Urteil der Jury – die Abkürzung GroKo für Große Koalition (2013), die Rettungsroutine (2012) und der Stresstest (2011) getroffen.

Eine andere Jury aus Sprachwissenschaftlern und Journalisten kürt zudem jedes Jahr ein "Unwort". Am 10. Januar wird die Entscheidung für 2016 bekanntgegeben. zeit.de


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ach - ich habe es kommen sehen - ich habe "postfaktisch" geradezu in echt postfaktisch gefühlt (beweis): ich fühlte sein herannahen. die medien hatten es gut und inflationär platziert - immer wieder - und als ich dann endlich wikipedia zu rate zog, was das eigentlich sei, wurde mir auch klar, warum ich das erst nachschauen musste: "postfaktisch" ist quasi selbstredend postfaktisch - ist eigentlich nur ein eindruck, ein anflug, ein gefühl, ist unsachlich (!), eine anstachelung, aber eben keine korrektheit, keine nachprüfung auf den wahrheitsgehalt - es würde einem us-film-kreuzverhör kaum standhalten: ist so mehr aus dem "lamäng" - oder früher sagten wir: "ich hatte es im urin", "da lag was im busche", "ich wusste plötzlich, wo der hase langlief" - ich hatte da so eine unwillkürliche ahnung, da war so ein fingerzeig ...

tja - eigentlich habe ich eine heimliche hochachtung vor solchen "ahnungen" und "annahmen" und "fingerzeigen": und kein geringerer als anselm grün würde diese "hinweise" als "sprache der seele" beschreiben - als dialog mit gott himself ...

aber 2016 wird "postfaktisch" nicht mit unserem himmlischen "godfather" in verbindung gebracht - sondern eher mit seinem gegenteil und dessen konsorten ...

afd und pegida schreien in deutschland "lügenpresse" - weil die gemeldeten "fakten" gar nicht interessieren, sondern sie ihren "postfaktischen""wahrheiten" - ihren verwirrten gefühlen nacheifern: wenn man ihnen nachweist, dass die anzahl der übergriffe und gewalttaten von asylanten und migranten proportional nicht höher liegen als die der von der "ur-deutschen" bevölkerung begangenen, schreien sie "lügenpresse" - und wenn die polizei ein brutales überwachungsvideo veröffentlicht, auf dem junge männer eine junge frau in berlin-neukölln die treppe zu einem u-bahnsteig heruntertreten, wissen die postfaktisch fühlenden, dass es sich dabei um eine "migranten-gang" handeln muss - ohne dass bereits ein täter davon erkannt wurde...

aber nun gut - ich schätze mal - ganz postfaktisch und in aller bescheidenheit - dass 80 % der in deutschland beheimateten (!) bevölkerung irgendwann in der ahnenkette einen migrantions-fall hatten - und es somit diese postfaktisch angenommenen  braven "ur-deutschen" gar nicht - oder nur sehr selten - gibt -
aber zu diesem geschreibsel hier kann ich mit fug und recht sagen: es ist ein "post" - faktisch in meinem blog ... - oder so ... S!

"postfaktisch" - das schon wieder um-die-ecke-gebrachte wie-wort ... click here

ZEIT: Die besten Alben des Jahres | Bon Iver: 33 "GOD"

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... und von den empfohlenen alben habe ich mir bon iver's "22,A Millon"ausgesucht - und präsentiere hier das stück "33'god'" - und anschließend das Full Album:

 




Freiburg-Trainer Christian Streich äußert seine und meine und hoffentlich unsere Angst ...

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08.12.2016: Hasskommentare gegen Flüchtlinge und deren Helfer machen SC-Freiburg-Trainer Christian Streich Angst. Was man dagegen tun kann und wie er die Situation einschätzt, im Video ...

Nachdenkliche Worte eines Fußball-Trainers zur politischen Situation im Land. Freiburg-Coach Christian Streich (51) nutzte am Donnerstag die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Darmstadt (Samstag, 15.30 Uhr), um Stellung gegen Rassismus zu beziehen.

Hintergrund der aufrüttelnden Rede ist der Mord an Medizinstudentin Maria (†19). Dringend tatverdächtig ist ein Flüchtling (17) aus Afghanistan, der als 15-Jähriger nach Deutschland einreiste und im Oktober Maria in Freiburg vergewaltigt und getötet haben soll. In unmittelbarer Nähe zum Schwarzwald-Stadion. Die Beweise sind erdrückend.

Seitdem wird viel diskutiert in Deutschland – und leider auch viel gehetzt. Die sozialen Medien kochen über, in unzähligen Postings schlägt Flüchtlingen und Helfern blanker Hass entgegen. Die extreme Rechte instrumentalisiert den Mord an Maria, um weiter aufzustacheln.

Freiburg-Trainer Streich nahm sich am Donnerstag deshalb die Zeit, Klartext zu reden: „Man muss große Angst haben, was passiert“, sagte er auf der Pressekonferenz.

Konkret bezog er sich auf Äußerungen des stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Fraktion in Mecklenburg Vorpommern, Holger Arppe. Der hatte Marias Vater in einem Tweet „pathologische Realitätsverweigerung” attestiert, weil die Familie bei Marias Beerdigung dazu aufgerufen hatte, statt Blumen lieber unter anderem für Flüchtlinge zu spenden.

Streich: „Dass in diesem Land jemand einer als demokratisch eingeordneten Partei angehören darf und jemanden dann verhöhnen darf, der so etwas erleben musste – daran sehen Sie, was los ist.“




Wenn Helfer dermaßen mit Hass und Häme überzogen würden, dann sei man „in kürzester Zeit da, wo man vor ein paar Jahren dachte, dass man niemals wieder hinkommen würde“.

► Streich erinnert an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte!

„Die Generalverurteilung von Menschen gibt es solange, wie es Menschen gibt“, sagte er in seiner mehr als fünf Minuten langen Ansprache. „Wir kennen das aus diesem Land sehr gut.“

Im Dritten Reich seien es die Juden gewesen. Und nach dem furchtbaren Verbrechen an Maria würden pauschal „die Afghanen oder die Ausländer“ angegriffen. Statt gesellschaftlicher Ächtung würden die Hetzer zustimmendes Nicken ernten.

Streichs Schlussfolgerung: „Man muss das als Herausforderung annehmen und sich bekennen. Jetzt kommt es darauf an, was gesellschaftlich toleriert wird. Wer sich nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung, wenn es in die andere Richtung geht. Also ich habe Angst, wenn ich diese Entwicklung sehe. Ich habe meine Kinder. Ich habe besonders Angst um die.“

Quelle (ausnahmsweise): BILD-news

danke - danke christian streich: er ist einer der ersten "nichtpolitischen" prominenten, der deutlich und mutig stellung bezieht und sich "bekennt" - und seine möglichkeiten der persönlichen meinungsäußerung auch voll ausnutzt: das ist initiative und das ist zivilcourage ...  - ich schließe mich umfassend allen äußerungen streichs dazu voll an ... - und "bekenne" mich in seinem diesem sinne ... - und - ja - für manche meinetwegen - auch "schuldig" ... S! -
ich würde mir wünschen, dass tagesschau-sprecherinnen und -sprecher, moderatorinnen und moderatoren, fußballtrainer, redakteurinnen und redakteure, weihnachtsmarkt-anpreiserinnen und -anpreiser usw. sich alle eindeutig und klar "bekennen", wie es christian streich getan hat ... - es ist an der zeit, die persönliche meinung über alle möglichkeiten der medien lautstark und selbstbewusst zu bekennen ... - und zwar in zivilcourage und wenn es sein muss auch gegen den "strom" ... - es geht nicht an, dass sich die braune suppe jeweis nur noch hinter der menge anonym versteckt, um nicht persönlich entlarvt zu werden ...

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Kunst steht mit einem Bein immer im Gefängnis

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§ Kunst im Konflikt mit dem Gesetz

Ausstellung: Prügelnde Jesusmutter, der Flitzer Ernie, eine nackte Oberbürgermeisterin, getötete Tiere - "Kunst und Strafrecht" als Thema in Mainz und Bochum

Von Joachim Göres


"Was darf Satire? Alles!"Das ist ein bekannter Ausspruch des Schriftstellers Kurt Tucholsky, der immer wieder zitiert wird, wenn die künstlerische Freiheit durch spektakuläre Aktionen ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät - wie jüngst der Moderator Jan Böhmermann mit seinem Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdogan. Passend dazu zeigt die Universität Mainz ab Anfang Dezember die Ausstellung "Kunst und Strafrecht".


Max Ernst "Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen André Breton, Paul Eluard und dem Maler" von 1926,
heute Museum Ludwig


Zum Thema "Gotteslästerung" präsentiert sie das Gemälde des Surrealisten Max Ernst "Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen André Breton, Paul Eluard und dem Maler" von 1926, das in Paris bei seiner ersten Ausstellung einen Skandal auslöst - weniger wegen der prügelnden Maria, sondern weil dem Jesuskind dabei der Heiligenschein herunterfällt. Als das Bild kurze Zeit später in Köln gezeigt wird, erzwingt der Kölner Erzbischof die Schließung der Ausstellung und exkommuniziert Ernst wegen Gotteslästerung.

Heute ist das Bild im Museum Ludwig in Köln zu sehen. Was juristisch als Gotteslästerung gilt, ist dabei nicht nur an die Zeit gebunden. "In Polen als katholischem Land wird dieser Begriff anders bewertet als in Deutschland", sagt Dela-Madeleine Halecker, akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der Universität Frankfurt/Oder. Dort wurde die Ausstellung konzipiert.

Flitzer "Ernie"
Ernst Wilhelm Wittig wird als Flitzer Ernie aus Bielefeld auf Deutschlands Fußballplätzen bekannt. Auch in Supermärkten oder auf dem Fahrrad tritt er nackt auf. 1995 untersagt ihm die Stadt Herford mit einer Ordnungsverfügung, sich in der Öffentlichkeit ohne Kleidung zu präsentieren.

Ernie klagt dagegen, betrachtet er doch seinen Körper als Kunstwerk und sieht sich als Interaktionskünstler. Das Oberverwaltungsgericht Münster weist seine Klage ab.

"Auch bei großzügigem Verständnis der begrifflichen Anforderungen ist nicht erkennbar, dass das Verhalten des Klägers den Bereich des künstlerischen Schaffens zugerechnet werden könnte. Dem bloßen Nacktsein des Klägers ist keinerlei schöpferische Ausstrahlungskraft eigen", so die Begründung. Seitdem ist Ernie mehrfach zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt worden, u.a. wegen Hausfriedensbruch und der Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Hasen-Action
2006 töten drei Künstler in Berlin vor Publikum zwei Hasen und besudeln sich mit deren Blut. Damit wollen sie darauf aufmerksam machen, dass man Tiere töten muss, wenn man sie essen will. Sie werden dafür wegen "Tötung eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund" zu einer Geldstrafe verurteilt - auch in dritter Instanz hilft ihnen nicht das Argument, dass sie die Tiere später verspeist haben.

Die Künstlerin Erika Lust malt 2009 das Bild "Frau Orosz wirbt für das Welterbe", in dem sie den Einsatz der Dresdner Oberbürgermeisterin für den Bau einer neuen Elb-Brücke kritisiert - Dresden verlor wegen dieser Brücke den Unesco-Welterbetitel. Auf dem Bild ist Orosz fast nackt mit Strapsen und Amtskette zu sehen.
Erika Lust: "Frau Orosz
wirbt für das Welterbe"

Orosz klagt dagegen, weil sie sich entwürdigt dargestellt fühlt - und bekommt vom Landgericht Dresden Recht, das der Malerin bei weiterer Verbreitung des Bildes mit einem Ordnungsgeld von 250.000 Euro droht. Das Oberlandesgericht Dresden kassiert das Urteil, spricht von der satirischen Darstellung eines aktuellen politischen Geschehens und hebt den Vorrang der Kunst- und Meinungsfreiheit über die Persönlichkeitsrechte hervor.

  • Universität Mainz: bis 13.12. im Hörsaal RW 2, vom 12.1.-1.2.2017 in der Fachbibliothek der Juristischen Fakultät an der Uni Bochum. Infos auf www.kunstundstrafrecht.de



Was darf Kunst tatsächlich?

  • Um 1900 konnten Kunsthändler für Postkarten mit nackten Motiven von Malern wie Rubens wegen Pornografie angeklagt werden.
  • Mit dem Grundgesetz von 1949 ist die Kunstfreiheit wesentlich umfassender geschützt.
  • In den letzten Jahren haben deutsche Strafgerichte zunehmend zu Gunsten der Kunstfreiheit entschieden - doch es bleibt eine Unsicherheit.
  • Uwe Scheffler, Professor für Strafrecht an der Viadrina: "Wenn es um Kunst geht, kann niemand sicher sein, wie ein Prozess ausgeht!"


© 2016 Neue Westfälische, Samstag 10. Dezember 2016


mit was lässt sich dieses geschlecht vergleichen? - inspiration

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was war das für mich als blogger und meinen themen hier wieder einmal für ein merk- und denkwürdiger tag: da benennt die gesellschaft für deutsche sprache "postfaktisch" zum wort des jahres 2016 - und kurze zeit später nehme ich die brandrede vom vortag wahr, die der freiburg-trainer christian streich gegen die grassierende fremdenfeindlichkeit und seine angst zu den zuständen in der gesellschaft bei einer pressekonferenz geäußert hat - 

und zu diesen ja irgenwie miteinander verwandten themen stoße ich am abend im "evangelium tag für tag" (Link - dort auf den 09.12. gehen) auf das folgende "zu-fällige" motto, das dann den tag abschließen sollte: 
"Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und rufen den andern zu: Wir haben euch aufgespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt, und sie sagen: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden aus ihren Werken." (matthäus 11, 16-19 - luther 2017)
also auch jesus kannte bereits "implizit" diesen begriff des "postfaktischen": wie man es auch dreht und wendet, man kann es niemals allen recht machen weil jeder aus seiner perspektive etwas anderes sieht - und all die tatsächlichkeiten und fakten und wahrheiten werden in einem ganz bestimmten sinne von jederfrau und jedermann interpretiert oder verdreht - oder werden nicht mal wahrgenommen und ignoriert ...: wer fastet und sich nachhaltig "ökologisch" und vielleicht sogar schon "vegan" wie eben dieser johannes der täufer ernährt - zu seiner zeit sicherlich ein radikaler "grüner" - der wird verdächtigt, von einem "dämon" besessen zu sein - der isst nicht "richtig" - und wer sein "licht nicht unter den scheffel stellt" - und fröhlich lebt und mitfeiert im gemeinsamen mahl und kein trübsal bläst - wie jesus und seine freundinnen und freunde das taten, der ist "ein fresser und weinsäufer, ein freund der zöllner und sünder" - und heute würde man von bestimmten menschen sicherlich mutmaßen: "ein freund der flüchtlinge und ausländer" - i-gitt-i-gitt ...

wir denken ja oft genug: "schlimmer kann es nicht mehr kommen ... so unmöglich wie heutzutage war es noch nie" - aber lesen gleichzeitig in diesen 2000 jahre alten texten die bereits fast gleiche problematik: die kinder spielen auf - aber niemand tanzt mit - und wenn die kinder leid erfahren und klagen und weinen oder im mittelmeer ersaufen, bekümmert das niemanden und man hastet im alltag fort und fort - und hält das für "normal" ...

es ging also schon damals nicht um die "fakten", um die wahrheiten und tatsachen, sondern es wurde auch nach gruppenzugehörigkeit je nach "gefühl" und "zeitgeist" re-agiert - was man im wahrsten sinne des wortes nicht "wahr-nehmen" wollte, wurde eben aus dem fokus ausgeblendet - und der gesichtskreis entsprechend willkürlich verkleinert: "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" ...

und heutzutage: die mehreren tausend toten flüchtlinge im mittelmeer nach der "erfolgreichen" schließung der balkanroute - und in freiburg die trauer eines vaters um seine tochter, die zusammen bis dato flüchtlinge betreut hatten - und der nun auf der trauerfeier für seine gewaltsam getötete tochter in freiburg in unwissenheit zum vermeintlichen täter u.a. auch für eine organisation sammeln ließ, die geld für eben diese flüchtlinge spendet ... 

aber - welch tragische verwicklung: der verdacht der täterschaft fällt ein paar tage nach der beerdigung des opfers auf einen jungen mann aus afghanistan ... - und nun wird doch tatsächlich dieser verzweifelte vater im nachhinein als krankhaft - mit "pathologischer realitätsverweigerung" behaftet - von einem afd-landtagsabgeordneten aus mecklenburg-vorpommern bei twitter beschimpft und verunglimpft ... - ja - bei so viel tumber postfaktizität: mit wem soll man "dieses geschlecht" - dieses gesindel - vergleichen: beim klagelied des vaters um sein kind halten manche nicht einmal inne und reagieren stattdessen mit abfälligen kommentaren in ihren "sozialen" netzwerken auf so eine schreckliche tragik - so im gemeinten sinne: "selber schuld - das hast du jetzt davon - wer sich mit flüchtlingen einlässt ...".



und der christian streich wird aufgrund seiner brandrede nun verhöhnt in den entsprechenden kommentaren in einschlägigen medien: ihm wird jede zivilcourage abgesprochen - dass er sich überhaupt äußert zu dem fall, sei eine anmaßung als fußballlehrer und ein "missbrauch" der pressekonferenz zum vorbericht für ein fußball-"spiel" - und das äußern mal so nebenbei ein paar aufgehetzte kommentarschreiber, die tagsüber bestimmt ganz "seriösen" berufen nachgehen - aber ein fußball-trainer darf nur über fußball reden - und hat die opfer in freiburg in der nachbarschaft tunlichst zu beschweigen ...

und immer noch stellt sich die frage: mit was lässt sich dieses geschlecht vergleichen? S!

Article 3

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Vermutlich lässt die Globalisierung viele so wuschig werden, weil sie Zusammenhänge deutlich macht. Der ungebremste Hunger des Westens auf frischen Fisch und neue Geräte erzeugt Ausbeutung und Armut in Afrika, dessen Bewohner sich dann auf den Weg zu uns machen, um überleben zu können. Crazy Shit, denkt sich der Mensch in der westlichen Welt, so genau wollten wir es doch gar nicht wissen. So genau wollten wir nicht erfahren, dass die meisten sich im Vollbesitz der einzigen Wahrheit wähnen. So genau wollten wir nicht wissen, wie schnell es geht, dass Nachbarn oder Familien sich zu hassen beginnen. ... (weiterlesen >>>click here)






Sexualbegleitung - was ist das denn ... ???

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tja - ich habe bis vor rund 8 jahren insgesamt 40 lange jahre in heimbereichen bei und mit geistigbehinderten menschen gearbeitet ...

es waren immer institutionen christlicher prägung, bei denen ich angestellt war, und da wurde sexualität aus dem alltagserleben der klientel weitestgehend ausgesperrt bzw. verschwiegen ...

allerdings haben wir auf eigeninitiative schon vor ca. 35 jahren einmal einen "wohngruppen-elterntag" zum thema "sexualität" in einem haus für schwerstmehrfachbehinderte kinder und jugendliche durchgeführt - und unsere hausleitung - eine diakonisse - gab dazu ein für damalige verhältnisse sehr offenes und liberales statement ab - wir waren also in gewissem sinne unserer zeit voraus ...

ansonsten gab es da wohl eher so eine art verdeckte wisper- und nischenkommunikation zu diesem thema damals unter der mitarbeiterschaft - etwa mit folgenden inhalten: 
  • stellt euch vor: in den niederlanden soll es tatsächlich aktive "sexualbegleiterinnen" und "sexualbegleiter" geben ... - 
  • und aus dem hause x fahren an jedem freitag bewohner in die stadt zu einem bordell - und werden da von einer mitarbeiterin hin begleitet, aber davon darf die leitung nichts erfahren ...  
  • es wurde oft abgewogen, unter welchen umständen wohnbereichs-mitarbeiterinnen und -mitarbeiter der klientel beim masturbieren behilflich sein dürfen, damit die/der bewohner(in) zum ersehnten orgasmus gelangt ... - besonders welche rechtlichen problematiken da hineinspielen (sexuelle nötigung, abhängigkeit, missbrauch u.a.m.)
  • einige hau-ruck-9x-kluge-sozialarbeiterinnen setzten dann ohne vorwarnung zu einem "aufklärungswochenende für paare" den "pro-familia"-utensilienkoffer ein - allerdings suchte danach dann eine der beteiligten behinderten frauen den dort vorgeführten holzpenis zum üben des kondomüberstreifens bei ihrem freund anschließend in "real life" in seiner hosentasche: "wo hast du den versteckt?" ... 
  • alle wussten, dass es wohl nachts selbstständige rege zwischenmenschliche besuche zwischen einzelnen "fitten" bewohnerinnen und bewohnern gab - das war nichts spektakuläres ... - da bekamen allerdings die frauen meist ohne ihr konkretes wissen die pille zur verhütung verschrieben, kondome wurden (noch) nicht verteilt ...
  • hin und wieder kam es auch zu sexuellen übergriffen, die sogar auch vor gericht verhandelt werden mussten, aber meist straffrei ausgingen aufgrund der vorliegenden behinderungen ...
  • oft bis in die 70er-/80er jahre wurden sogar jegliche sexualpraktiken zwischen dem behinderten klientel rigoros unterbunden - zum teil von schaurigsten geschichten begleitet ...
insgesamt spielte sexualität der behinderten klientel untereinander kaum eine angemessene rolle - das lag (und liegt ...) auch an einer zumeist wenig sinnlich-erotischen und sexualität oft ausklammernden heilpädagogisch "jobmäßig"-professionellen und "sachlichen" begleitung durch das wohnpersonal - zumeist nicht ausgewogen auf beide geschlechter verteilt - da hier mangels geeigneter weitergehender berufsaussichten zumeist frauen als "quereinsteigerinnen" und leider deutlich weniger männer tätig werden, was insgesamt dann nur wenig beispielgebend für diesen erotisch-sinnlichen lebensaspekt gelebt werden kann.

dieses wenig familiäre und leibferne und insgesamt zwar bis in intime bereiche reichende aber berührungsarme klima in den wohngruppen schaffte insgesamt so oft eine regelrechte asexualität ... 

jedenfalls wurde eine alltäglich geistlich-religiöse tagesausrichtung und einübung von der mitarbeiterschaft wesentlich selbstverständlicher gelebt und erwartet - worauf dann oft regelrecht überstülpend und vereinnahmend mit weitaus mehr eifer und anerkennung und "fachlichkeit" hingewirkt wurde ... 

von daher begrüße ich den folgenden in meinen augen immer noch nicht selbstverständlichen und mutigen bericht in "bento", dem jungen "spiegel"-angebot, wo nun ganz unverblümt eine "sexualbegleiterin" vorgestellt wird. 

der mensch ist ein ganzheitliches wesen - selbst kinder haben "sexuelle" gefühle - und natürlich auch menschen mit verschiedenen behinderungen. und diese "ganzheitlichkeit" ist uns mit der schöpfung mitgegeben - und sollte von daher bedacht und umfassend reflektiert werden, auch schon in den einschlägigen ausbildungen für begleiter und pfleger ...

der bento-beitrag zeigt meines erachtens eine positive entwicklung an, heraus aus der porno- und schmuddelkiste ...

auch beim stichwort "inklusion" reicht der mensch ja nicht nur vom kopf bis zum bauchnabel abwärts - sondern auch weiter unten existiert er durchaus - und hat gefühle, die augelebt werden wollen ... - alles andere - eventuell sogar eine medikamentöse sexuelle "ruhigstellung", ist unmenschlich ... S!



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Otto Dix: Ein Bilderbuch für Hana

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Otto Dix’ „Antonius predigt den Fischen“ im „Bilderbuch für Hana“, um 1925, Aquarell, 50 mal 36 Zentimeter groß

Ausstellung

  • Galerie Remmert und Barth: Otto Dix. Bilderbuch für Hana und andere Trouvaillen, Düsseldorf, noch bis Mitte Januar 2017. - Der Katalog kostet 20 Euro.

Vierzehn Aquarelle für das Mädchen Hana

Zauberhafte Szenen aus Märchen und Bibel: Die Düsseldorfer Galerie Remmert und Barth zeigt ein unbekanntes Bilderbuch von Otto Dix, das der Künstler für seine Stieftochter schuf.

von FELICITAS RHAN | F.A.Z.net

Die Geschichte klingt wie aus einem Groschenroman: Junger Künstler zieht mittellos nach Düsseldorf und wird von kunstbegeistertem Ehepaar unterstützt. Künstler und Ehefrau verlieben sich. Der Ehemann ist damit einverstanden, liebt er doch schon seit längerem die Schwester seiner Gattin. Am Ende einigt man sich und verbleibt freundschaftlich.

Hier weiterlesen ...




Russische Hacker ????

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Meine Anmerkung zu der Meldung: 

Russische Hacker - Politiker warnen vor Manipulation der Bundestagswahl - Russland könnte in den US-Wahlkampf eingegriffen haben. Das berichten US-Medien unter Berufung auf CIA-Berichte. Nun fürchten auch deutsche Politiker ein ähnliches Szenario im Bundestagswahlkampf. (click here) 
ich wieder hole mich hier: aber dazu kann ich eigenartigkeiten meiner "google-analytics"-traffics beitragen: wahrscheinlich unter verwendung meiner verschiedenen blog-adressen wurden manipulative scheinbeiträge bzw. spams abgesetzt mit dem text: “Secret.google.com You are invited! Enter only with this ticket URL. Copy it. Vote for Trump!” - gleichzeitig zeigten die festgehaltenen herkunftsstädte eine eklatante anhäufung von "st. petersburg", "samara" und "moscow" ... aus russland.

wer nun da in welche richtung spamt und das so offensichtlich macht, bleibt wohl - für mich - im verborgenen ... 




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Vor 150 Jahren: Peter Mitterhofer entwickelt eine Holzschreibmaschine - Miar sin jo di luschtigen Schiitabuaba

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NW (DPA)

Der Urahn aller Schreibmaschinen
Miar sin jo di luschtigen Schiitabuaba ...

Wien. Große Erfindungen werden manchmal in den kleinsten Dörfern gemacht. Der Tischler Peter Mitterhofer aus dem Weiler Partschins im heutigen Italien in Südtirol hat vor genau 150 Jahren mit einfachsten Mitteln eine Schreibmaschine "geschnitzt", die als Vorläufer moderner Modelle gilt. "Was ihn dazu angetrieben hat, weiß niemand so recht", sagt der Medienhistoriker des Technischen Museums in Wien, Wolfgang Pensold. Dort steht das erste von insgesamt vier Modellen, die Mitterhofer in den 1860er-Jahren herstellte. Das Potenzial seiner Arbeit wurde zunächst verkannt. 

© 2016 Neue Westfälische, Dienstag 13. Dezember 2016


Briefmarke zum 100. Todestag Mitterhofers - Österreichische Post - austrika-forum.org


Peter Mitterhofer (* 20. September 1822 in Partschins, Tirol; † 27. August 1893 ebenda) war ein österreichischer Zimmermann und als Erfinder Konstrukteur verschiedener Schreibmaschinenmodelle. Technische Details wie in seinen Entwicklungen ließen Christopher Latham Sholes und Carlos Glidden 1868 in den USA unabhängig von Mitterhofer als Eigenentwicklung patentieren und schufen die Grundlage zur Serienfertigung der ersten gebrauchsfähigen Schreibmaschinen... click here

Modell 2 - Technische Sammlungen Dresden: Hölzerne Schreibmaschine von Peter Mitterhofer (1822-1893) aus Partschins in Tirol



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"Hacker" gibt es also schon seit 150 Jahren - Miar sin jo di luschtigen Schiitabuaba ...

Beim ehrfurchtsvollen Anblick dieser Uralt-Schreibmaschinen meine ich ja tatsächlich auch auf den eigentlichen Ursprung für den Text des Liedes: "Wir sind ja die lustigen Holzhackerbuam" gestoßen zu sein ... - in österreichische Mundart per Wörterbuch übertragen auf ca.: Miar sin jo di luschtigen Schiitabuaba ... - 
Und wie es der Zu-fall will: Unten berichte ich von "Russischen Hackern" - und hier von den Holschreibmaschinen-Hackern - gewissermaßen auch als Urahn all dieser Entwicklungen ... S!

POST zum 1. - FUCK zum 2. - TISCH zum 3. - click here

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CLICK HERE

ach - hören sie mir auf mit "postfaktisch" - : neulich las ich irgendwo, sobald ein begriff zum "wort des Jahres" verkommen ist - ist es bereits verbrannt - um nicht zu sagen "mausetot" ... - man könne das anhand der liste aller worte (hier zur wiki-liste linken) nachvollziehen ...

vielleicht haben diese wort-des-jahres-muffel insofern recht, als das man sich jeweils an das wort im vorjahr schon kaum mehr erinnert ... - meist entpuppt sich das ganze als ein unterfangen "ohne jeden tiefgang" ... S!

verbinde mich mit dem kreml - соедините меня с Кремлем -

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wenn angela an aleppo denkt
an die toten kinder
an die durstigen kinder
an die verwehte burka
im schutz vor sand und blendgranaten
vorm flugwind der drohnen
und der explodierenden geschosse
und die hitze der feuer
aber der bus fährt heute nicht
die 55 kilometer
über die bab al hawa road
und wenn die kinder allein losziehen
könnten sie in elfhundert
minuten da sein:
18 stunden 20 minuten ...
in badelatschen
mit der kleinsten auf
dem rücken: das da ist die grenze ...

wenn angela an aleppo denkt
ist die grenze dicht
die patrouillen schießen
rattattattattatt - feuerstoß
auch manchmal aus angst 
in den sternenklaren nachthimmel
in das heulen der goldschakale
bürgerkrieg und anarchie
hinter und vor der grenze
der pöbel gegen die intellektuellen
reich gegen arm: "und reich wird gewinnen"
sie lassen keinen rein und wenig raus
aber die hotels in antalya sind
gähnend leer:
man hat schon ratten gesehen
jeden abend schüttet der rikscha-eisverkäufer
seinen vorrat ins wasser
was einigen kreischenden möwen 
gefällt ...
ach hören sie mir doch jetzt auf
mit dem tierschutz-fütterungsgesetz
und all die kleinen fliegen da
in der grenzregion 
und €uropa wird erpresst mit diesen menschen
hinterm zaun - lebendige bomben
die man phasenweise loslassen kann

und wenn angela an aleppo denkt
bekommt sie manchmal ein leises würgen
reflux - hiatushernie:
in der datscha ist das wasser rostig - 
wenn sie länger nicht da war
aber der nachbar hat ihr frisches
brunnenwasser angeboten
zum wochenende mal
nach einem gipfel
wir sind hier ja nur
minimal mit nitrat belastet
die alten volkseigenen h²o-blei-pipelines
machen da schon eher ärger ...
und kein funktionsfähiges internet
das schalten die extra
mit irgendwelchen sendemastschüsseln:
ach was weiß ich ...

wenn angela an aleppo denkt
an den blökenden esel hinten am pfosten
die vertrockneten schlüsselblumen
vom letzten frühjahr
ist das eigentlich abendrot
oder der schein der feuer
ach - sagen sie
kann man hier al jazeera zuschalten ?
ja holen sie meinetwegen die
einwähl-frequenzen über den satelliten
wie - wie jetzt: 
an meine verschlüsselungs-koordinaten 
denke ich ständig
immerzu - kann sie auswendig im schlaf
die brauche ich, um mich zu beruhigen
wenn ich an dieses allahverdammte aleppo denke
dieses sodbrennen - diese kindertränen
die verschmierten gesichter
schalte jetzt mal ab - 
lass es mal gut sein ...
verbinde mich mit dem kreml ...
соедините меня с Кремлем - 

sinedi






und die musik spielt dazu ...

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Musikhochschule Detmold

Ex-Rektor mit brauner Vergangenheit

Musikhochschule Detmold: Bielefelder Historiker legt erste Ergebnisse seiner Forschungen über Martin Stephani (* 2. November 1915 in Eisleben; † 9. Juni 1983) vor. Die komplette Aufarbeitung erscheint im Frühjahr 2017 als Buch

Von Dirk-Ulrich Brüggemann

Fast ein Jahr lang hat sich der Bielefelder Historiker Hans-Walter Schmuhl mit der NS-Vergangenheit des langjährigen Rektors der Detmolder Hochschule für Musik, Martin Stephani, beschäftigt. Jetzt liegt ein erstes Zwischenergebnis dieser wissenschaftlichen Untersuchung vor. 23 Jahre lang war Martin Stephani Chef der renommierten Detmolder Musikhochschule. Der Alt-Rektor der Hochschule war 1983 verstorben.

Stephani, der am 2. November 2015 genau 100 Jahre alt geworden wäre, leitete auch den Musikverein Bielefeld und stand viele Jahre am Pult des Landesjugendorchesters NRW. In der NS-Zeit war Stephani auch schon in musikalisch verantwortlicher Position tätig. Vermutungen und Spekulationen zur Vergangenheit Stephanis im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im SS-Führungshauptamt können nun durch Forschungsergebnisse ersetzt werden.

Historiker H.W. Schmuhl - dgppn.de
Hans-Walter Schmuhl gilt als ausgewiesener Kenner für die Zeit des Nationalsozialismus. Für seine Untersuchungen hat er Quellen in Bundesarchiv in Berlin und Koblenz genutzt, sowie Archive der Universität der Künste in Berlin, dem Hessischen Staatsarchiv, dem Stadt- und Universitätsarchiv Marburg besucht. Dokumente aus Privatbesitz hat er ebenfalls ausgewertet.

Aus Schmuhls dem Senat der Hochschule vorgelegtem Bericht geht hervor, dass die Versetzung von Martin Stephani von der Wehrmacht zur Leibstandarte Adolf Hitler der Waffen-SS im Mai 1941 auf Initiative des Kommandeurs der Leibstandarte, SS-Obergruppenführer (Generalleutnant) Sepp Dietrich, erfolgte. Stephani fügte sich der Versetzung nur widerstrebend.

Willkommen war ihm dagegen die Möglichkeit eines Wechsels in das Musikreferat im SS-Führungshauptamt. Er verzichtete auch auf einen Arbeitsurlaub im tschechischen Olmütz, wo man ihm die Stelle eines Städtischen Musikdirektors in Aussicht gestellt hatte.
Martin Stephani 1973 -
stock|photo|alamy (Ausschnitt) - coloriert
Stephani war bis zum Ende des Krieges, zuletzt im Rang eines SS-Obersturmführers (Oberleutnant), als Musikreferent der Waffen-SS im SS-Führungshauptamt tätig. Der privaten Korrespondenz aus dieser Zeit ist zu entnehmen, dass Stephani sich mit den Herrschaftszielen des nationalsozialistischen Deutschlands identifizierte und seine künstlerische Tätigkeit mit dem Symphonieorchester der Waffen-SS als Beitrag zur Erziehung zu einer "wahrhaft nationalsozialistischen Weltanschauung" verstand. [Hervorhebung & Einschub S!: Martin Stephani leitete nach dem Krieg verschiedene Jugendorchester ! ...]

Im Senat der Hochschule für Musik besteht Konsens darüber, dass erste offene Fragen und damit verbundene Spekulationen nun durch Fakten ersetzt worden sind. "Der Senat erkennt die großen Verdienste von Professor Stephani für die Hochschule und die bis heute andauernde Bedeutung seines Wirkens an. Der Senat sieht jedoch kritisch, wie Ideologien und Weltanschauungen - auch und gerade im Hinblick auf kulturelles Denken und Handeln - auf Lebensentwürfe Einfluss nehmen können. Die Causa Martin Stephani zeigt erneut, dass Musik nicht unabhängig von Gesellschaft und Politik besteht", heißt es in der offiziellen Stellungnahme.

Die komplette Aufarbeitung Schmuhls soll nun im Frühjahr 2017 im Rahmen der von Rebecca Grotjahn herausgegebenen Schriftenreihe "Beiträge zur Kulturgeschichte" im Alli-tera-Verlag in Form einer Monographie vorgelegt werden. Hier soll im Detail die Biographie Stephanis vor und nach 1945, insbesondere auch seine Berufung als Direktor an die heutige Hochschule für Musik Detmold, dargestellt werden.

Professor Martin Stephani bei der Arbeit mit einem Jugendorchester - Quelle: ljo-nrw - coloriert




Text: © 2016 Neue Westfälische, Donnerstag 15. Dezember 2016



da werden über 90-jährige und vom alter gezeichnete ns-täter plötzlich verurteilt, weil sie vor 75-/80 jahren - also im alter von 18-25 zur wachmannschaft eines kz gehörten - da wird eine 88-jährige holocaust-leugnerin zum x-ten mal verurteilt - aber wegen altersgebrechen werden die "strafen" dieser "täter"gruppe wahrscheinlich nie tatsächlich angetreten. 

die justiz in deutschland hat wohl auch einen abermaligen generationswechsel hinter sich - und junge engagierte staatsanwälte klagen "schluss"-endlich nun das an, was mindestens 2 berufsgenerationen ihrer inzwischen ausgeschiedenen alt-kollegen jeweils in all den jahren vertuscht und versäumt haben ...

und auch über 30 jahre nach dem tod des musikprofessors stephani wird nun endlich seine "braune" vergangenheit aufgearbeitet, wo er sicherlich ein zufriedenes schaffen - auch bei jugendorchestern - mit viel anerkennungen und ehrungen (link) und ansehen und ruhm im nachkriegsdeutschland längst hinter sich gebracht hat ...

ich kritisiere nicht, dass man diese verfehlungen nun doch noch benennt und auch ahndet - aber das ist nichts weiter als reine symbolik und erinnerungsaufarbeitung - und hat so gar nichts nichts von wiedergutmachung - machen wir uns da nichts vor ... - 

ich möchte vielmehr auf die "unabhängige" justiz und die staatsanwaltschaften und alten historiker- und parteien-seilschaften hinweisen, die 50-/60 jahre lang in der nach-ns-zeit auf dem rechten auge tatsächlich tief blind blieben oder wurden, als man diese ns-aktivisten tatsächlich noch hätte wenigstens enttarnen und unehrenhaft aus den öffentlichen ämtern entfernen und ihre verdienstorden und auch teile ihrer pension aberkennen können, bei deren anrechnung ja sicherlich die aktiven "braunen" amtszeiten im pensionsendbetrag mit eingerechnet werden - oder eben tatsächlich bei entsprechenden vergehen auch anklagen und verurteilen - aber gleichzeitig hat man ja viel lieber mit großem eifer linke straftäter gejagt und mit sondergesetzen ganz spontan und mit viel tam-tam und sonderverfahren abgeurteilt und mit wenig verfassungskonformen berufsverboten belegt aufgrund des "radikalen-erlasses".

warum ereilten dann - wenn überhaupt ein solcher an sich ja sowieso dubioser erlass in kraft gesetzt wird - diese berufsverbote nicht erst recht auch ehemalige nazis und eindeutige ns-bekenner - warum konnten die - z.b. wie stephani - ungestört an "staatlichen" hochschulen auf die jugend losgelassen werden ? - (der gängige originalton damals gegenüber linken "radikalen" gruppierungen: " ... da ist jetzt die ganze härte des gesetzes gefordert - der staat ist nicht erpressbar ..."): wer also verurteilt diese alten skandalösen und justiz- und partei-immanenten "holocaust-leugner", die ja auch in rang und ehren geschwiegen und geleugnet haben und die akten unter verschluss hielten und halten und deren inhalte aussaßen und aussitzen - wer entlarvt sie und benennt sie ??? justiz hat ja wohl immer auch etwas mit "gerechtigkeit" zu tun - und bedarf ebenfalls der "aufarbeitung" ... S!

augen zu - und durch ... - oder: wer hat uns verraten ... ???

Blaues, Blaues hob sich und fiel. - Vor 150 Jahren wurde Wassily Kandinsky geboren

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SEHEN (Wassily Kandinsky) konkrete Lyrik

Blaues, Blaues hob sich und fiel.
Spitzes, Dünnes pfiff und drängte sich ein, stach aber nicht durch
An allen Ecken hat’s gedröhnt
Dickbraunes blieb hängen scheinbar auf alle Ewigkeiten.
Scheinbar, Scheinbar.
Breiter sollst Du deine Arme ausbreiten.
Breiter, Breiter.
Und dein Gesicht sollst du mit rotem Tuch bedecken.
Und vielleicht ist es noch gar nicht verschoben: bloß du hast dich verschoben.
Weißer Sprung nach weißem Sprung.
Und nach diesem weißen Sprung wieder ein weißer Sprung.
Und in diesem weißen Sprung ein weißer Sprung. In jedem weißen Sprung ein weißer Sprung.
Das ist eben nicht gut, das du das Trübe nicht siehst: im Trüben sitzt es ja gerade.
Daher fängt auch alles an.......................................................................................
..................Es hat gekracht.....................................................................................







Kandinskys Gemälde "Komposition auf Weiß"
Foto: dpa|nd




Ein Visionär der Moderne: Vor 150 Jahren wurde Wassily Kandinsky geboren

Kandinskys Glaube an eine abstrakte Farben- und Formensprache kam aus seinen ungewöhnlich starken optischen Reaktionen. Er besaß ein absolut eidetisches Gedächtnis, konnte sich Form, Farbe und Ort eines jeden Gegenstandes vor Augen rufen und sie auf die wirkliche Welt projizieren. Er vermochte Farben zu »hören« und Klänge zu »sehen«. Seine Bilder sollten einen Geisteszustand schildern, sollten Manifestationen der Seele sein. Seine Gedichte indessen hoben Momente des Sehens und der Wahrnehmung konkreter Details hervor. Mit dem Band »Vergessenes Oval« werden Kandinskys nachgelassene deutsch- und russischsprachige Prosaverse nun erstmals einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

quelle: neues deutschland, 16.12.2016


DEIN! Stadtmuseum - in Kassel

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Schau »DEIN! Stadtmuseum« 
mit Leihgaben von Menschen aus Kassel 

Bürger stellen ihre Kunst aus

Immer nur teure Picassos zu begucken, die reichen Fremden gehören, ist auf dauer öde. Viel schöner wäre es doch, wenn die Museen zeigen würden, was bei mir zu Hause an der Wand hängt. Gesagt, getan: : "DEIN! Stadtmuseum" in Kassel verwirklicht diese Idee und präsentiert bis zum 17. April 2017 560 (Kunst-)Objekte, die Kasseler Bürger dem Haus zur Verfügung gestellt haben. Hier schreitet der Museumspädagoge Klaus Wölbling die Fotowand der Leihgaben ab. (Foto DPA)


Von Fußballtrikots über Napoleons Gesetzbuch bis zu einer originalen Oscar-Statue - in seiner neuen Sonderschau zeigt das Stadtmuseum Kassel besondere Leihgaben von Menschen aus Kassel. Das Museum hatte im Oktober dazu aufgerufen, rund 560 Objekte aus Privatbesitz wählte es nun aus. Alle haben einen Bezug zur Stadtgeschichte. »Wir wussten nicht, was kommt. Wir zeigen einen spannenden Bogen von unmöglich bis einzigartig«, sagte der Leiter des Stadtmuseums Kai Füldner am Donnerstag. Es seien Dinge zu sehen, die sonst nie in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen wären.

Dazu gehören neben Trikots des KSV Hessen Kassel auch teils mehr als 100 Jahre altes Spielzeug, eine alte Rechenmaschine oder ein kleines Transrapid-Modell. Der Transrapid wurde jahrelang in Kassel gebaut. Auch der »Code Napoleon« (Napoleons Gesetzbuch, 1808) ist ausgestellt, weil in dem Exemplar Kassel erwähnt ist. Ein Höhepunkt ist die Oscar-Figur von Thomas Stellmach. Der Kasseler Filmemacher erhielt die Auszeichnung 1997 für den an der Kunsthochschule Kassel produzierten Puppentrickfilm »Quest« (bester animierter Kurzfilm).

Zu sehen ist auch eine Fotowand mit Bildern der Leihgeber mit deren Ausstellungsstücken. Die Schau mache die Verbindung des Museums zur Kasseler Bürgerschaft deutlich, sagte Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD). Der »Lebensnerv« des Museums sei mitten bei den Menschen. »DEIN! Stadtmuseum« ist von diesem Freitag bis zum 17. April 2017 zu sehen. (Text: WESTFALEN-BLATT, 16.12.2016)

 - ich hate schon die fotos im kasten - wie man so sagt - um voller stolz hier meine wohnzimmer-galerie zu präsentieren: mit werken von woldemar winkler (surrealist, dresden/gütersloh), dem 3-d-schnittbild-star james rizzi, werke von klaus fußmann (schleswig-holstein), werke aus der künstlerfamilie pfenningschmidt (düsseldorf/bad salzuflen), einen burma-buddha, ein werk eier holländischen "art-brut"-künstlerin, werke des großvaters meiner frau, eigene fotos und ölschinken, die "unvollendete schnitzfigur: sensemann" meines vaters - ich könnte da schon einen kleinen kunstkatalog zusammenstellen ... - aber dann habe ich mir gedacht, das ist vielleicht doch protzerei und eine zur-schau-stellung - und böse langfinger würden sehen, was ich so an kunst zu bieten habe ... - und außerdem präsentiere ich ja hier im netz in verschiedenen blogs alle meine künstlerischen ergüsse - "S!NED!|art" ... - und das muss reichen - da bin ich ja ganz bescheiden ...😈 S!

der apotheker sucht nach dem neuen cannabis - inspiration

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das bedrohende war nicht der blick
waren nicht diese augen
nein - das war diese durchdringlichkeit
von hinten durch den rücken

ich glaubte, sie hätten
sich zusammengerottet
hielten einen rat, prosteten mir zu
machten pläne - schwiegen abwägend


wie bringen wir ihn
endlich zur strecke
er tobt und tapst
noch immer hin und her

in seinem alter
kann er nicht mehr radschlagen
etwa wie ein pfau
er würde seine federn verlieren


vom duft her roch er nach seife
nach dieser tiefblauen seife
sie wissen schon
die mit dem lemonenmehl

am goldenen schlüssel 
halten wir erst einmal an
da kannst du immer noch
aussteigen - als wäre nix gewesen


ansonsten schaust du nach drüben
in den gleißenden lichtkegel
der auf das schachbrett tropft
vorsicht: die dame steht im "gardez"

sinedi








himmelhund jauchzend - zu tode betrübt ... | S!NED!|art: 4. Advent-Bonus

Ein feste Burg ist unser Gott - ein gute Wehr & Waffen ...

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 In Dortmund haben am Freitagabend Rechtsextreme den Turm der Reinoldikirche besetzt. Dort zündeten sie Pyrotechnik und warfen sie in die Menge.

Acht Rechtsextremisten haben am Freitagabend gegen 18.40 Uhr den Turm der Dortmunder Reinoldikirche besetzt und sich dort verbarrikadiert. Sie hängten ein Transparent über die Brüstung und zündeten auf dem Kirchturm Pyrotechnik. Mit Unterstützung der Feuerwehr musste die historische Tür am Turm mit schwerem Gerät zerstört werden, damit die Extremisten von der Plattform geholt werden konnten. Im Umfeld der Kirche befanden sich zur gleichen Zeit weitere Rechtsradikale, die Flugblätter verteilten. Um die skandierten Parolen der Rechtsradikalen zu übertönen, läuteten die Hausherren die Glocken der Reinoldikirche. Dagegen kamen die Rufe der Rechtsextremen nicht an. Gleichzeitig hatten sich in der Kirche ein Chor und ein Orchester zum Proben für ein Konzert am nächsten Abend getroffen. Sie wurden unmittelbar Zeugen des Polizeieinsatzes. Die Rechtsextremen wurden in Gewahrsam genommen. Der Staatsschutz nimmt jetzt die Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole auf - sie hatten sich Hakenkreuze auf die Stirn gemalt. Quelle (click here)


ich habe ganz bewusst diese schreckliche meldung von oben hier nicht mehr besonders herausgestellt, weil sonst eine ganz bestimmte gruppe von verirrten menschen eine viel zu große aufmerksamkeit erlangt - denn das ist ja der zweck ihres tuns ...

stattdessen möchte ich das evangelische "kampflied" luthers dem vorgang entgegensetzen:


Ein feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen.
Er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt böse Feind
mit Ernst er’s jetzt meint,
groß Macht und viel List
sein grausam Rüstung ist,
auf Erd ist nicht seinsgleichen.

Mit unsrer Macht ist nichts getan,
wir sind gar bald verloren;
es streit’ für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt Jesus Christ,
der Herr Zebaoth,
und ist kein andrer Gott,
das Feld muss er behalten.

Und wenn die Welt voll Teufel wär
und wollt uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,
wie sau’r er sich stellt,
tut er uns doch nicht;
das macht, er ist gericht’:
ein Wörtlein kann ihn fällen.

Faszinierende Faszien

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Bild: personal-fitness-kw
NETZWERK-ORGAN

Faszinierende Faszien

Sie umgibt sämtliche Strukturen des menschlichen Körpers, interessiert hat sich für das Organ aber lange Zeit niemand. Aber die Faszienforschung entdeckt immer mehr Zusammenhänge.


Sie ist das am meisten unterschätzte Organ des Körpers: die Faszie. Muskeln und Knochen, Sehnen und Gelenke, Nerven und innere Organe - all das hat die Medizin auf Form und Funktion geprüft. Für dieses weiße Zeug aber, das wie ein feines Häutchen sämtliche Strukturen des Körpers umgibt, hat sich lange keiner interessiert. Das ändert sich gerade. 

Faszien sind ein Teil des Bindegewebes. Sie umgeben jedes Organ, jeden Muskel, jede Sehne, und sind untereinander verbunden. Dadurch entsteht ein großes Netzwerk an Gewebe, das sich durch den Körper zieht. Seine Aufgabe: Alles am richtigen Platz halten, den Körper stützen und schützen. Das Netzwerk fungiert als Stoßdämpfer, Bewegungen werden abgefedert, so dass im Inneren nicht die volle Wucht dessen ankommt, was von außen auf uns einwirkt. Ohne Faszien würden alle inneren Organe hin und her rutschen. Zudem sorgen die Fasern dafür, dass der Körper sich verändern kann. Die Dehnungen des Bauches während einer Schwangerschaft sind nur dank Faszien möglich. Wenn die Lunge sich zum Atmen ausdehnt und zusammenzieht, mischen ebenso Faszien mit wie bei Verdauungsprozessen.

Bild: yogasita
Bei 90 Prozent der Deutschen, schätzt Robert Schleip, sind die Faszien nicht im optimalen Zustand. "Das liegt an unserer oft sehr einseitigen Lebensweise, wir belasten und fordern unseren Körper meist nicht ausgewogen genug", sagt der Biologe und Psychologe, der als deutscher Pionier der Faszienforschung gilt. Er ist Direktor der "Fascia Research Group", die zur Neurophysiologie Universität Ulm gehört. Schleip kam als "Rolfer" auf das Thema Faszien. Rolfer behandeln ihre Patienten manuell, sie erspüren mit den Händen Verspannungen und lösen sie durch Druck. Auch Physiotherapeuten und Osteopathen kennen diese Erfahrung: eine verhärtete Stelle wird nach und nach gelöst und es geht den Menschen besser. Der dafür gern als Begründung angeführte Energiefluss hat Schleip nie überzeugt. Wohl aber die Idee, dass im Bindegewebe etwas im Argen liegt und diese Struktur wieder in Balance gebracht werden muss. Also setzte er sich mit den Faszien auseinander.

Die moderne Faszienforschung ist noch jung, ständig entdecken Wissenschaftler neue Zusammenhänge. An der Uni Heidelberg hat ein Team um den Neuroanatom Siegfried Mense gerade gezeigt, dass Rückenschmerzen ihre Ursache häufig in einer Verdickung der Lumbalfaszie haben. Diese Bindegewebsschicht zwischen Haut und Rückenmuskulatur hat viele Schmerzrezeptoren. "Der fasziale Rückenschmerz ist großflächiger", erklärt Robert Schleip. "Wenn der Patient mit dem Zeigefinger auf eine Stelle zeigen kann, ist es unwahrscheinlich, dass die Faszie der Auslöser ist, erstreckt sich der Schmerz aber über eine mindestens handtellergroße Fläche, ist vermutlich die Faszie verklebt." Noch etwas sei auffällig: Wer an faszialen Rückenschmerzen leide, werde - oft entgegen seiner Natur - zu einem Jammerlappen oder einer Mimose. "Das Ganze bekommt eine emotionale Färbung."

Es gibt drei Arten von Faszien: die oberflächlichen, die tiefen und die viszeralen. Die oberflächlichen befinden sich hauptsächlich im Gewebe der Unterhaut. Sie bestehen aus lockerem Binde- und viel Fettgewebe. Sie verbinden das Körpergewebe mit den Organen und füllen an vielen Stellen freien Raum - als Puffer. Gleichzeitig laufen Blutgefäße und Nerven hier hindurch. Dieses Gewebe speichert Wasser und Fett.

Faszien, die Knochen, Gelenke und Muskeln umgeben und durchdringen, nennen Experten tieferliegend. Sie sind fast überall im Körper vorhanden. Damit zum Beispiel Muskelfasern nicht aneinander reiben, sind sie durch eine feine Faszienschicht voneinander getrennt. Die tieferliegenden Faszien sind es, die die Wissenschaft besonders überrascht haben. In ihnen befinden sich nämlich nicht nur alle peripheren Nervenenden, sondern auch verschiedene Rezeptoren, mit denen chemische und mechanische Reize sowie Temperatur wahrgenommen werden können. Dadurch werden die Faszien zu einem Sinnesorgan, das eine entscheidende Rolle in der Körperwahrnehmung spielt.

Die sogenannten viszeralen Faszien schützen die inneren Organe. Das Gehirn ist zum Beispiel von einer solchen doppelten Faszienschicht umgeben, der Hirnhaut. Auch das Brust- und das Bauchfell oder der Herzbeutel sind viszerale Faszien.

Bild: faszien-senmotic


Kurzum: Die Faszie ist überall. Der Gedanke liegt also nahe, dass die Gesundheit der Faszien sich entscheidend auf unser Wohlbefinden auswirkt. Werden sie nicht ausreichend belastet, verkümmern sie. Statt einem geschmeidigen, dehnbaren Gewebe haben Menschen, die keinen Sport oder nur einseitig Sport treiben, hier eine filzig-verdickte Struktur, die weder elastisch noch gleitfähig ist. Diese Verhärtungen schmerzen, die Faszien verkürzen sich. Wir werden unbeweglich und steif, Nerven können in den verklebten Faszien eingeklemmt werden. Auch Stress erhöht den faszialen Tonus und trägt so zu Verspannungen bei. Um all das zu verhindern, müssen Faszien regelmäßig trainiert werden. "Das ist mit Sicherheit kein Allheilmittel, aber damit kann doch sehr viel in die richtige Richtung bewegt werden", sagt Robert Schleip. Und: "Faszientraining kann ein Jungbrunnen sein."

Text: Claudia Füßler © 2016 Neue Westfälische, Beilage  das magazin "Gesundheit", Freitag 16. Dezember 2016



ich bin immer wieder "fasziniert", wie erst allmählich die "schulmedizin" der alternativen erfahrungsmedizin durch "naturwissenschaftliche beweise" mit hilfe neuester mikroskopisch-elektronisch-chemischer untersuchungsmethoden hinterherhinken muss: denn auch hier bei den faszien entdeckt man nun ein riesiges miteinander verbundenes auf botenstoffe und nervenverbindungen beruhendes letztlich elektromagnetisch kooperierendes netzwerk, dass man bisher ziemlich vernachlässigt und teilweise ignoriert hat. 

aber wenn man osteopathie oder die chakren-arbeit und "handauflegen" und akupunktur und andere manuelle oder autogene trainings- und yogamäßige "alternative" therapien allmählich ernstnehmen lernt und in seiner wirkungsweise erklären und verstehen will, kommt man um diese fakten auf dauer nicht herum ... denn - wer oder was "heilt" hat ja letztlich "recht" ... 

hier war die schulmedizin jahrelang tatsächlich "postfaktisch" aufgestellt - was sie ja der erfahrungsmedizin und den "alternativen" all die jahre "hochwissenschaftlich" untermauert unterstellt hat ... 

genauso geht es ja mit dem sogenannten "bauchhirn" und dem "mikrobiom": alles bis vor kurzer zeit für die schulmedizin "unwissenschaftliche" vertelleken, deren raffinierte kommunikations- und netzwerkstrukturen bis in unsere psyche (stichwort: psychosomatik) und in die emotionalität hinein sich uns erst allmählich tatsächlich offenbaren. 

wenn all diese sensiblen netzwerke nun auch noch miteinander und untereinander andocken und jeweils kommunizieren - im guten wie im schlechten - (die bibel spricht ja schon vor 2000 jahren in einem vergleich von "dem einen leib und den vielen gliedern - ... der da - wie gott - wirkt alles in allem" !!!)  müssen viele "erkenntnisse" der schulmedizin sicherlich neu oder anders interpretiert werden - und ob die "leber von zimmer 17" dann noch im richtigen klinik-bett liegt, sei mal dahingestellt ... - und viele ergebnisse der homöopathie und der alternativen medizin stehen plötzlich in einem ganz neuen licht da - und damit auch das ganze "wissen" um die "placebo"-wirkungen ...

wiederum ist das ja gleichzeitig auch immer ein angriff auf die "schulmäßige" und profitorientierte pharmazie - bei allen fortschritten, die hier gar nicht in abrede gestellt werden sollen - aber der mensch ist eben ein individuelles einzelwesen mit einer jeweils anderen alters- und geschlechtsmäßigen verstoffwechselung und eben kein mechanisch funktionierender "automat" - und da passt der beipackzettel mit der rundherum-hauruck-rezeption unter dem slogan: "man nehme ..." immer weniger und muss - wie in der homöopathie - ganz allmählich "einschleichend" dem jeweiligen organismus mit seiner psyche angepasst werden ... - sogar noch mit wetterfühligen und tageszeitlichen schwankungen ... - na - dann gute besserung - S!
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