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der heiland - unser retter - ist da ...

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 REMBRANDT: DETAIL, HEAD OF CHRIST, c. 1648-56 - bild: brownartist.wordpress.com




Heiland

Fromme deutsche Sprache

In der Weihnachtszeit besingt man ihn wieder in vielen Liedern: Den Heiland. Jesus Christus ist hier gemeint. Doch es handelt sich dabei um eine rein deutsche Wortschöpfung. Eine Übersetzungsvariante, die umstritten ist.

Das Wort "Heiland" taucht erst im 9. Jahrhundert im Zuge der ersten Bibelübersetzungen ins Deutsche auf. Die Bibelübersetzer setzten Heiland an die Stelle des griechischen Wortes: "soter", was zu deutsch eigentlich "Retter" bedeutet. Doch diese setzte sich im deutschen Sprachraum dann schnell durch – auch außerhalb von Bibeltexten, wenn Jesus beispielsweise oft als Heiland der Welt bezeichnet wurde.

Hier wird schon deutlich: es geht bei dieser Wortschöpfung Heiland nicht nur um eine reine Übersetzung sondern damit sollte auch ein ganz spezieller Aspekt im Leben und Wirken Jesu herausgehoben werden. Der Bibelwissenschaftler Gunter Fleischer erklärt: "Mit dem Wort Heil verbindet man auch die Vorstellung des Arztes, der heilt. Das heißt: in Jesus sieht man den Seelenarzt. Die Kommunion in der Heiligen Messe als Begegnung mit dem Heiland kann dann auch als Medikament, als Arznei verstanden werden."

Aus einer Zeit, in der die Innerlichkeit überbetont wurde

Wenn Jesus als Heiland bezeichnet wird, geht es also vor allem um eine innerliche Beziehung zwischen dem Betenden und Jesus. Das Wort Heiland hat dann einen therapeutischen Charakter: Die innerliche Beziehung zu Jesus kann heilend wirken oder das Leben in die richtige Bahn lenken. Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf Jesus Christus. "Aber: es ist ja nicht das Einzige, was Jesus auszeichnet", wirft Gunter Fleischer ein und weist auf die Kehrseite dieser Übersetzungsvariante hin: "Es hat die Gefahr, und das ist zum Teil in evangelischen Strömungen dann besonders erkennbar, dass auf einmal der Glaube sehr reduziert wird auf eine reine Innerlichkeit."

Und so wird das Wort Heiland auch kennzeichnend für den so genannten Pietismus, eine Frömmigkeitsform aus dem evangelischen Raum. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert wird Jesus dort fast nur noch als der Heiland bezeichnet, was einer Überbetonung des privaten Charakters des Glaubens gleich kommt. Weil Jesus aber nicht nur innerlich wirkt, sondern in seiner Person auch die Aufforderung liegt zum Wirken nach außen, in die Welt, plädiert Gunter Fleischer für die ursprünglichere Übersetzung "Retter", denn "wenn der Retter kommt, dann will er auch die Welt verändern, schon jetzt. Und weil Heiland eben nur eine Dimension umfängt und weniger das Ganze umschreibt, hat man sich dann doch entschieden in der Einheitsübersetzung wieder mit Retter zu übersetzen."

Bibelübersetzungen haben den Heiland wieder gestrichen

Die Einheitsübersetzung ist die von evangelischen und katholischen Theologen gemeinsam erarbeitete Bibelfassung aus den 1960er und -70er Jahren. Seit dem ist der Retter als Übersetzung für das griechische Original wieder etabliert, wie zum Beispiel an ganz bekannt Stelle im Weihnachtsevangelium des Lukas. Dort lautet die Verkündigung der Engel: "Heute ist euch der Retter geboren" (Lukas 2,11). Fleischer meint, man könnte an dieser Stelle auch sagen: Heute ist euch der Heiland geboren, wie es in älteren Weihnachtsliedern durchaus noch der Fall ist. "Es wäre richtig, es würde nichts wegnehmen, aber es wäre zu wenig."

Darum plädieren heute nicht wenige Theologen dafür, beide Begriffe für Jesus zu verwenden, auch wenn in den aktuellen Bibelübersetzungen das Wort Heiland nicht mehr zu finden ist. (domradio)

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tja - das ist sowas mit dem "heiland" ... dies hier oben ist ein eindeutig "katholischer" beitrag aus dem "domradio", der sich von daher naturgemäß etwas schwertut mit dem "jesus für alle" - der in tiefer innerlichkeit im protestantismus verankert sei: doch wenn jeder seinen jesus - seinen heiland - in sich trägt - und wenn er jetzt zu weihnachten immer wieder neu in uns geboren wird - müsste sich das auch auf das "äußerliche" im leben abfärben, müsste das "miteinander" positiv und stressfrei zu beeinflussen sein ... wenn jesus aber der "retter" dieser welt ist, hat er zur zeit ja vielleicht gerade "urlaub" genommen (→ s. aleppo) ...

es wird oft vor lauter ehrfurcht und "heiligkeit" verdrängt, dass jesus uns seinen "abba" (seinen "papa") bereits vor 2000 jahren aus den weiten himmeln zu uns auf die erde und in unsere herzen mitgebracht hat: in der weihnacht ist das geschehen: gott als sohn jesus - als mensch - in einem ärmlichen stall in einer harten holzkrippe bei armen hirten und ochs und esel - ohne nordmanntanne - und damals war nicht mehr sondern gar kein lametta, kein glühwein, kein lichtermeer - nur das schnauben des viehs und die andacht der anwesenden und herbeigeeilten - und so etwas wie ein "frohlocken" in den atemnebeln dieser eiseskalten nacht ...

aber katholiken haben in bezug auf jesus und gott immer einen hauptamtlichen "vermittler" von amtswegen eingebaut - den fürsprecher und anklopfer und türöffner, der ihnen die bibel nicht als ein von menschen mit irgendwelchen "politischen" absichten in vielen jahren geschriebenen überlieferungstext erklärt, sondern jede lesung endet ja mit dem bekräftigungsruf "verbum domini" - deutsch: "wort des lebendigen gottes" bzw. "evangelium unseres herrn jesus christus" - und eingefleischte katholiken fragen deshalb lieber vor lauter fehlender zivilcourage "darf ich das auch glauben oder denken" - und "was sagt der bischof - oder der beichtvater - dazu" ...

ich behaupte hier mal als eingefleischter protestant, der auch mit seiner protestantischen kirche mehr hadert als derzeit mit dem katholischen papst, dass mit dem begriff "retter" auch viel zu sehr dieser paulus-kirche mit ihrem dogma des "sühneopfer-tod" und der herabsetzung und nichtzulassung der frauen gefrönt wird - als mit dem tatsächlich unter mühen inzwischen von der kritisch-historischen bibeltextforschung freigelegten jesuanischen "heiland" - aber auch bereits der mittelhochdeutschen "heliand"-dichtung, die leider oben noch gar nicht explizit erwähnt wird - "heliand" hieß es also schon, als es noch gar keinen protestantismus gab und selbst luther noch in "abrahams wurschtekeller" ruhte ... 

der "retter" der welt - das klingt eben sehr nach: "vergebung der sünden aller durch jesu tod am kreuz" - und damit nach freifahrtschein von beichte zu beichte ... -

der "heiland" hingegen ist einmal mehr der "innere heiler" - aber zum anderen auch der "fliegende heiler" draußen vor der tür auf der straße für die armen und krüppel und flüchtlinge und außenseiter - für die ehebrecherin (... "der werfe den ersten stein" ...)  und für die samaritanerin am jakobsbrunnen - und für die frauen martha und maria und ihrer beider unterschiedlichen formen des glaubens - der heiler durch handauflegen, gebet, zuspruch und "dein glaube hat dir geholfen - gehe hin und erzähle niemandem davon" - der vertreiber und austreiber der unguten gedanken, die wie böse geister uns immer wieder heimsuchen - und die bezeichnung "heiland" nimmt jesu wirken zwischen geburt und seinem gewaltsamen tod am marterkreuz durch die jüdische tempeldynastie und der römischen besatzungsmacht in den blick - den jesus der bergpredigt und der handhalter in den damaligen finalen "hospiz"-phasen am lebensende, der jesus des "vater-unsers" - nämlich alle die passagen, die das "apostolische glaubenbekenntnis", das in beiden großen christlichen kirchen vor sich hin gebrabbelt wird, nach alter paulinischer art ebenfalls total ausklammern, denn paulus von tarsus kannte den tatsächlichen jesus ja nur vom hörensagen und hat die eigentliche botschaft jesu nie begriffen, sondern sein eigenes ding gedreht ...

tja - und von wegen "... in den aktuellen Bibelübersetzungen sei das Wort Heiland nicht mehr zu finden" ...: in der neuesten luther-revision 2017 - gerade erst erschienen - steht doch tatsächlich in lukas 2, 10-14:


10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;  
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.  
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.  
 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:  
 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Luther-Revision 2017) S!


Jenseits von Eden: photography & song

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S!NED!|photography: JENSEITS VON EDEN
music-slideshow: click on the picture


JENSEITS VON EDEN 
SONGTEXT

Wenn selbst ein kind nicht mehr lacht wie ein kind
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn wir nich fühlen, die erde sie weint
Wie kein and'rer planet
Dan haben wir umsonst gelebt
Wenn eine träne nur wasser noch ist
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn man für liebe bezahlen muss
Nur um einmal zärtlich zu sein
Dann haben wir umsonst gelebt
Lass uns jeden tag
Das leben endlos spüren
Und uns niemals unsere ehrlichkeit verlieren
Wenn uns gar nichts mehr zusammen hält
Verlöscht vielleicht das letzte licht der welt
Wenn selbst ein kind nicht mehr lacht wie ein kind
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn wir nich fühlen, die erde sie weint
Wie kein and'rer planet

Wenn unser glaube nicht mehr siegen kann
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn jede hoffnung nur ein horizont ist
Den man niemals erreicht
Dan haben wir umsonst gelebt
Ich will mit dir eine neue liebe spür'n
Wenn wir uns auch in gedanken nur berühr'n
Irgendwann muss ich für immer geh'n
Dann will ich sagen
Diese welt war schön
Wenn selbst ein kind nicht mehr lacht wie ein kind
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn wir nich fühlen, die erde sie weint
Wie kein and'rer planet
Dan haben wir umsonst gelebt
Wenn eine träne nur wasser noch ist
Dann sind wir jenseits von eden
Wenn man für liebe bezahlen muss
Nur um einmal zärtlich zu sein
Dann haben wir umsonst gelebt      

Hallelujah - Leonard Cohen

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bild-show by S!NED! 2014



HALLELUJAH
Deutscher Text

Ich hab gehört, es gäbe da so einen geheimen Akkord,
den David damals spielte und an dem Gott auch Gefallen fand.
Aber du interessierst dich nicht für Musik, oder?
Das Ganze geht so: F-Dur, G-Dur, A-Moll, F-Dur,
und damit komponierte der verwirrte König das Halleluja.

Dein Glaube war stark, aber du brauchtest einen Beweis,
dann sahst du sie auf dem Dach baden und ihre Schönheit
zusammen mit dem Mondlicht haben dich einfach überwältigt.
Sie fesselte dich an einen Küchenstuhl,
zerstörte deine Krone und schnitt dir die Haare ab.
Und von ihren Lippen konnte man das Halleluja vernehmen.

Du sagst, ich würde vergeblich den Namen Gottes in den Mund nehmen,
dabei kenne ich seinen Namen nicht einmal.
Aber wenn es denn so ist, welche Bedeutung hätte das denn für dich?
In jedem Wort strahlt ein gewisser Lichterglanz,
es macht also keinen Unterschied welches du nun gehört hast:
Das heilige oder das zerbrochene Halleluja.

Ich habe mein Bestes gegeben. Ich weiß, es war nicht viel.
Ich war unfähig zu fühlen, und darum habe ich Kontakt gesucht.
Ich sage die Wahrheit, ich bin nicht gekommen um dir was vorzumachen.
Und auch wenn alles schief gelaufen ist, 
stehe ich vor dem Musik-Gott mit nichts auf meiner Zunge: als Halleluja.

Article 1

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In der Nähe des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz weht Schwarz-Rot-Gold auf Halbmast. Bildbearbeitung nch "zeit-online"



#PrayForBerlin
#IchBinEinBerliner



There is a crack in everything,
That's how the light gets in.

Leonard Cohen

#katzenstattspekulationen

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#katzenstattspekulationen


Ein Hashtag gegen Gerüchte nach dem mutmaßlichen Anschlag in Berlin



Nach dem möglichen Anschlag in Berlin bekennt sich das Internet mit Katzenbildern gegen Spekulationen.
Dem schließe ich mich gerne an ...
Wir posten Katzenbilder, die ewigen Symbole für die Leichtigkeit – und bisweilen auch die Belanglosigkeit – des Internets. Wir posten das, was normalerweise immer als Beweis dafür genommen wird, dass im Internet nur Quatsch verbreitet wird. Dass dort viele Menschen nichts zu sagen haben und das Netz statt mit klugen Inhalten einfach mit flauschig-süßem Wohlfühlkram fluten. 

Genau deshalb ist die Botschaft des Hashtags an diesem Abend so stark: Lieber Flauschiges zum Wohlfühlen als Unausgereiftes zum Angstkriegen. Lieber auch mal nichts sagen, wenn man nichts zu sagen hat.

Ein Zeichen der Besonnenheit in einer traurigen Nacht.

S! - no comment



UNICEF-FOTO DES JAHRES

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Ein Lächeln inmitten einer Müllkippe: Diese Aufnahme des iranischen Fotografen Arez Ghaderi ist als Unicef-Foto des Jahres ausgezeichnet worden. Ghaderi traf das Mädchen in einer Zeltstadt in der Provinz Razavi-Khorasan. Während seine Eltern Arbeit suchen, wühlt es im Abfall nach nutzbaren Dingen. Unicef schreibt, die Widerstands- und Strahlkraft des Mädchens mache das Foto zu einem Symbolbild.

SPIEGEL-FOTOSTRECKE

MUT - um im bilde zu sein ...

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BILD-Schlagzeile heute - dagegen setze ich hier:

sie sind ihr eigener emotionaler experte - sie wissen zu trauern - sie spüren ihre freude - sie wissen, wann sie sich zurückziehen wollen, wann sie zu hause bleiben, wann und wohin sie rausgehen wollen oder müssen - wann und wo und wofür sie kerzen anzünden und/oder blumen ablegen und/oder spenden ...

sie müssen sich keine rezepte ansehen und anhören in den medien, wie sie sich jetzt zu verhalten haben, dafür haben sie innere seismographen, die da unbestechlich sind und sie jenachdem antreiben oder dämpfen ...

von daher braucht es keine massenmedien, die das besser wissen als sie und wir ...

da gibt es doch im tv-morgenmagazin "ratschläge", wie sie mit ihren kindern oder enkeln sprechen sollen - und wie sie sich durch den tag bewegen sollen: dabei fahren sie vielleicht ja jeden tag mit dem rad, mit dem auto oder zug und straßenbahn, begeben sich täglich also in ein vielfach höheres sicherheitsrisiko, und kennen sich doch bestens damit aus - und können sich vertrauen und einiges zutrauen ...

das fatale am punktuell zuschlagenden terrorismus ist seine unberechenbarkeit und die ausgelösten massentötungen völlig unbeteiligter personen - aber vor allen dingen auch seine propaganda- und massenwirkung - d.h. in der quintessenz aber auch wie oft und in wieviel varianten und mit wieviel überflüssigen fragen und antworten im nachhinein darüber schwadroniert wird und die das geschehene seziert bis in jede winzigste dna-spur, die nur show sind und uns uberlegenes behördliches wissen vorgaukeln sollen und vielleicht mit versteckter "werbung" ausgestattet sind, um uns durch "sicherheitsmaßnahmen" oder anderer weitsichtiger haustechnik das geld aus den taschen zu ziehen - mit echter trauer hat das nichts zu tun - nicht einmal mit echtem bedauern - sondern mit: the show must go on ...

und wir dürfen das nicht verkennen: im internationalen kapitalismus setzt man solches "wissen" immer als geschäftsmodell ein - man gibt keine ratschläge als geschenk, sondern "verkauft" uns jeweils eine "medikation" und rezeption wie auf einem beipackzettel in der medikamentenschachtel - oder hält sie uns feil ...

auch der "terrorismus" ist eine ausgeburt dieses globalen die wirtschaft ankurbelnden 3. "weltkrieges"arm vs. reich -  wozu der amrikanische unternehmer warren buffett sagt: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen" - und die bundesregierung hat gerade wieder der ausfuhr von waffen aller art auch in krisengebiete des nahen bzw. mittleren ostens und dem arabischen sprachraum zugestimmt - und die rüstungsfirma heckler & koch weiß bestimmt nicht im einzelnen, wer alle mit ihren automatischen handfeuerwaffen herumläuft - und in "großer koalition" aller kräfte wird gestern der ausfuhr der waffen zugestimmt - heute wegen eines anschlags mit eben solchen waffen unbeholfen und gestelzt getrauert - und morgen schon flott das geld gezählt - und man lässt sich freudig feiern für die vielen so "erhaltenen arbeitsplätze" - und fragt leise nach dem scheck "in bar" - (und sie wissen ja auf welches konto...) ... -

und das ist hier nicht einmal als kritik gemeint - sondern unser verdammtes normales leben hier in diesem system der "demokratischen märkte" - ein leben, ein system, das vom eigentlichen weihnachtsfest-anlass sowie der lebensphiliosphie dieses mit weihnachten in die welt gekommenen jesus von nazareth weit entfernt ist  ...

margarete stokowski schreibt in ihrer neuesten spiegel-kolumne:
Nach den Anschlägen in Utøya und Oslo im Sommer 2011 sagte der damalige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg in seiner Trauerrede: "Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben. Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit." Obwohl man sah, dass er sich beim Reden sehr zusammenreißen musste, waren es Worte, die vielen Menschen geholfen haben. Sie wirken noch heute. 
In Polen deckt man an Heiligabend den Tisch immer für eine Person mehr als man erwartet. Es soll ein Zeichen dafür sein, dass man einen Gast aufnehmen würde, wenn einer käme, denn, na ja, Sie kennen die Weihnachtsgeschichte. Meistens kommt dann doch keiner. Ich kann nicht alles empfehlen, was Polen zurzeit so machen. Aber das ist ein guter Brauch.
also nur mut - denn sie wissen selber was sie wollen ... S!

lesen sie dazu auch die kolumne von mely kiyak in der "zeit" - click here - oder in der rechten sidebar dieses blogs ...

sie dürfen hier gern mit dem lesen aufhören - wenn sie es überhaupt bis hierher geschafft haben ... - aber sie dürfen auch noch die kommenden zeilen voller immerwährender gewissheit weiterlesen - zur ermutigung - oder lassen sie sie einfach links liegen - auf alle fälle gibt es hierzu keinerlei geschäftsinteressen ...

Der gute Hirte Psalm 23 - 1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. 
Luther 2017

S!NED!|art: schafe auf dem kahlen asten


Ausweise und Identitätspapiere an Terror-Tatorten ... - eine komische Häufung

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die folgende textpassage stammt vom russischen propaganda-kanal "rt" - und der gehört sicherlich nicht zu meinen bevorzugten info-kanälen - bisher kannte ich den gar nicht - aber da ich mich erinnerte, dass auch schon am 13.11.2015 bei den anschlägen in paris am stadion und bei "bataclan" unversehrte ausweispapiere in dem tohuwabohu bei zerfetzten selbstmordattentätern damals sichergestellt wurden, meinte ich, diesem umstand mal besonders bei "google" nachgehen zu müssen - und das #hashtag "#katzenstattspekulationen" dazu kurz außer kraft zu setzen -  und - siehe da: "rt" griff diese eigenartigkeiten dann in der reihenfolge der meldungen dazu als erstes auf - und dann auch die funke-gruppe "waz" - siehe auch link unten ...:


"Duldungspapiere" Quelle: WIKIPEDIA



rt schreib:


Plötzliche Wendung im Falle des Lkw-Anschlages von Berlin: Zwei Tage nach der Tragödie gibt die Polizei bekannt, das Ausweisdokument eines Tunesiers im Tatfahrzeug gefunden zu haben. Der Anschlag reiht sich damit in eine Reihe sonderbarer Fälle ein. Ist das noch glaubwürdig?

Schon beim einschneidendsten Attentat der jüngsten Vergangenheit sorgte ein Detail für Erstaunen und Fragezeichen: Nachdem die in die Twin Towers eingeschlagenen Flugzeuge am 11. September 2001 Stahl zum Schmelzen brachten und drei monumentale Gebäude pulverisierten, wollen Ermittler in den Trümmern von Ground Zero fast unbeschädigte Ausweisdokumente der Verdächtigen gefunden haben. Für Zweifler und Konspirologen erschien dies wenig glaubwürdig. Theorien verbreiteten sich, die Ermittlungen seien gezielt in eine Richtung gelenkt worden, die mit dem eigentlichen Tathergang wenig gemein hatte. Das Motiv: möglichst großen politischen Profit aus der Katastrophe ziehen.

Im Januar 2015 dann das Attentat auf die Redaktion der Pariser Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo. Videoaufnahmen des grausamen Anschlags zeigen mit automatischen Waffen ausgestattete Killer, die mit der Präzision eines SWAT-Teams agieren und ihre Opfer niederstrecken. Keine Frage: Hier sind trainierte Profis am Werk.

Doch obwohl den vermeintlichen Tätern zunächst die Flucht gelingt, vergessen auch sie ihre Ausweispapiere im Fluchtfahrzeug. Verantwortlich für das Blutbad sollen zwei Brüder, Söhne algerischer Einwanderer, sein. Saïd und Chérif Kouachi werden aufgrund der Ausweisfunde als Attentäter identifiziert, für Zweifel ist in der emotional aufgeladenen Stimmung kein Raum. Es folgt eine landesweite Verfolgungsjagd, die ihr Ende mit der Erschießung der Verdächtigen durch französische Spezialeinheiten endet. Tote können keine Aussage mehr machen und die „Je suis Charlie“-Welle schwappt über den Globus.

Am 13. November 2015 trifft es wieder Paris. Während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich explodieren vor dem Stadion sechs Bomben, an insgesamt fünf Orten der Stadt schießen Amokschützen auf Zivilisten. Insgesamt kosten die Anschläge 130 Menschen das Leben, mehrere Hundert weitere werden verletzt. Und zwischen einigen der Leichen vor dem Fußballtempel wird ein syrischer Pass gefunden, mutmaßlich von einem der Attentäter wie Ermittlungsbehörden und Medien verkünden. Es folgen zahlreiche sich widersprechende Geschichten über die Echtheit des Dokuments, doch im Ergebnis bombardiert Frankreich als Akt der Vergeltung vermeintliche IS-Stellungen in Syrien.

Juli 2016: „Nizza“, möglicherweise die Vorlage für „Berlin“: Ein Lkw rast am französischen Nationalfeiertag auf der Strandpromenade in die flanierende Menschenmenge. 86 Menschen überleben den Anschlag nicht. Der mutmaßliche Täter: ein 31-jähriger Franko-Tunesier namens Mohamed Salmene Lahouaiej Bouhlel. Auch er vergisst laut den Ermittlungsbehörden und Medien, welche diese Information unkritisch verbreiteten, seine Ausweispapiere im Tatfahrzeug. Auch hier kommt der angebliche Fund einem Richterspruch nach einem langwierigen Gerichtsprozess gleich. Es folgt die obligatorische Verfolgungsjagd und der Verdächtige wird von der Polizei erschossen. Weitere Fragen an den Verdächtigen nicht möglich, Zweifel an der offiziellen Theorie, nicht nötig.

19. Dezember 2016: Auch die deutsche Hauptstadt wird von einem Anschlag getroffen. Während politisch korrekte Meinungsmacher sich anfangs noch bemühen, die Tragödie als Unfall zu deklarieren, sind die Parallelen zum Lkw-Anschlag von Nizza mehr als offensichtlich. Auch die Ermittlungsbehörden verkünden noch in der Nacht der Todesfahrt am Breitscheidplatz, man ginge von einem vorsätzlichen Anschlag und einem terroristischen Hintergrund aus. Ein pakistanischer Flüchtling wird mehrere Stunden als Verdächtiger festgehalten, das SEK stürmt dessen Unterkunft am Tempelhofer Feld. “Wir haben den falschen Mann”, heißt es dann am nächsten Tag, der 23-jährige Navid B. wird wieder freigelassen.

Am Mittwochvormittag dann die mittlerweile bekannte Wendung: Spiegel Online meldet, die Polizei habe die Ausweispapiere des vorgeblich tatsächlichen Täters im Anschlags-Fahrzeug gefunden. Gesucht werde ein Tunesier, bewaffnet und auf der Flucht.

... soweit textpassagen aus rt ...

lesen sie weitere spekulationen dazu auch aus einer seriösen quelle: der funke-mediengruppe (link) "waz", die ich inzwischen auswerten konnte - und die "rt" tatsächlich in allen punkten bestätigt ...

und nun darf sich jede(r) eine "verschwörungstheorie" zu dieser eigenartigen vergesslichkeit der täter entwickeln - oder ist "ausweis-liegenlassen beim terror-angriff" das hinterlassen eines "markenzeichens"...??? (vielleicht nicht nur das "markenzeichen" eines täters - sondern auch der geheimdienste, um etwas vorzutäuschen oder zu vertuschen - z.b. "fahndungspannen" - wer weiß ... - aber: psssst - sonst bin ich gleich auch schon wieder bei einer verschwörungstheorie - lesen sie dazu auch die vielen ungereimtheiten im spiegel-newsticker zu dem fall (stichworte: emmerich/niederrhein (meldung von 15.17 uhr - mittwoch) und pegida-bachmann ... (S!)



#pandabear&snowmanstattspekulationen

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#pandabear&snowmanstattspekulationen

#cafédelmarstattspekulationen - 4 std. sphärenmusic vom besten - up up & away

"vernunft" - wenigstens zu weihnachten ...

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Parteipolitisch von rechts nach links sehen wir am Ende dieser Woche AfD, CSU und einen Teil der CDU auf der einen Seite. Und auf der anderen Merkel mit dem anderen Teil der CDU und eben SPD, Grüne und Linke. ... Denn gerade entscheidet sich, wie 2017 wird, welchen Ton dieses Jahr bekommt mit seinen drei Landtagswahlen und der Bundestagswahl im Herbst. Anschreierei – oder Leidenschaft. Treibjagd – oder politische Konkurrenz. Am Schluss kann sie gern abgewählt werden. Aber es darf kein Merkel-muss-weg-Jahr werden. Sondern ein Veränderung-muss-her-Jahr.


na ja - so beim glockengeläut zum heiligen abend - beim verdauen der festtags-knödel - beim 3. glas pinot grigio - und beim revue-passieren-lassen der ereignisse in berlin und den reaktionen dazu, diesem mittlerweile "weißen rauschen" von meinungen und gegenmeinungen, von scharfmachern, abwieglern, von besserwissern, von mindestens 40-50 millionen €U-inneministern und polizeisprechern - schleicht sich bei mir ein gefühl ein, kompromisse machen zu wollen - bis dahin, mich sogar ein weiteres mal unter muttis fittichen verkriechen zu müssen ... - aber vielleicht wird das "vernünftiger" als irgend so ein gedölmere ... 

wohlgemerkt: nicht um des "lieben friedens willen", sondern darum, dass die "vernunft" - meinetwegen auch die "staatstragende" vernunft obsiegen muss in diesem unserem lande: "die 'angst'[der bild-zeitungs-schlagzeile neulich] hat uns nicht", hat uns der abtretende bundespräsident zur leitschnur aufgegeben ... 

wir müssen uns arrangieren ... - und dabei dürfen wir uns auch ruhig wieder an die doch noch feuchten schwitzehändchen fassen, um aufrecht ins neue jahr zu wanken - mit all seinen wahlen - und sicherlich erneuten politischen verkehrungen ...: "am Schluss kann sie gern abgewählt werden. aber es darf kein "merkel-muss-weg-jahr" werden. sondern ein veränderung-muss-her-jahr" - packn mia 's oa ... S!

... noch ne heilige nacht ...

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Trost der Nacht

Ankucken! Adam Elsheimers Meisterwerk »Flucht nach Ägypten« in München 

von Benedikt Erenz
 
Nach München, eines einzigen Bildes wegen. Es muss sein. In der Alten Pinakothek hängt es, nicht groß. 31 mal 41 Zentimeter, im Jahre des Herrn 1609 mit Ölfarbe auf Kupfer gemalt. Der Künstler: Adam Elsheimer, geboren 1578 in Frankfurt am Main. Der Ort: Rom. Rom zur Zeit des Galileo Galilei. Das Motiv: die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, wie sie uns das Neue Testament erzählt.



Ein Nachtstück mit Mond. Elsheimer, so heißt es, und die Wissenschaftler prüften das genau, habe hier erstmals den Sternenhimmel astronomisch exakt gemalt, so wie ihn uns der Blick durchs Fernrohr offenbart. Das Fernrohr war damals ganz neu, gerade erst erfunden. Auch den Mond habe Elsheimer ganz realistisch getroffen, mit seiner Kraterlandschaft, seinem Schattenrelief.

Ein wahres, ein magisches Bild. Ganz still zieht es den Betrachter in seinen Bann, selbst die Farben flüstern. Seht es euch an! Seht selbst!

Eigentlich, das wird man gleich bemerken, sind es vier Bilder. Vier Bilder in einem, in einer vertraut erscheinenden Landschaft, vielleicht am Main irgendwo, unterhalb Frankfurts. Oder in Italien. Es ist gleich. Nur orientalisch wirkt sie nicht.

Das erste Bild im Bild zeigt den butterweißen Mond, der sich im stehenden Wasser spiegelt. Das zweite, im Vordergrund, die Heilige Familie: Maria auf dem Esel, das Kind im Arm, Joseph zur Seite, der mit einer Fackel den Pfad beleuchtet. Das dritte, im Hintergrund zur Linken, Hirten mit ihrem Vieh, ein loderndes Feuer vor einem Felsstumpf (auf dem eine Ziege turnt), den Fliehenden Rast versprechend.

Das vierte Bild dann, die ganze obere Hälfte des Gemäldes, zeigt nichts als den unendlichen Nachthimmel über der schwarzen Kulisse der Bäume, mit der Milchstraße und weiteren Hunderten blitzender Lichtlein. Tröstlich fern, tröstlich kalt: Wie wenig den Himmel die Erde schert!

Wie wenig die Erde der Himmel. Joseph sieht ihn nicht, er blickt nach dem Kind, Maria zu ihm. Die Hirten sehen ihn nicht, sie starren ins Feuer. Die Tiere, wie verzaubert, glotzen still. Einer der Hirten facht die Glut, Funken sprühen durch die Nacht direkt der Milchstraße zu. Sternenfunken.

Was flüstert Joseph da? Will er dem Kind eine Feder reichen oder ein Zweiglein? Schläft das Kind, wie die Wolken, die den Mond umgeben, wie das Wasser schläft, der Esel auch, offenen Auges im Gehen? Oder will es nicht schlafen? Aus dem Fluchtgepäck lugen eine Korbflasche und eine Kasserolle mit langem Stiel.

Schauten die Menschen einmal nur nach oben: Wie leer der Himmel ist, so sternenvoll! Er spricht nicht, er schweigt nicht – er flimmert, schwebt, weder Bedrohung für die Fliehenden noch Schutz. Ganz allein sind sie, dass man ihnen helfen möchte. Aber niemand ängstigt sich auf diesem Bild. Niemand fragt nach Hilfe. Denn es muss ja, auch unter dem neuen Himmel Galileis, doch alles so geschehen, wie es geschrieben steht.

Das ist der Trost dieses Bildes. Das ist sein Schrecken. Das ist Elsheimers Kunst, und einmal gesehen in den hohen Sälen der Alten Pinakothek, lässt sie einen nie wieder los.


DIE ZEIT |Nr. 53 v. 21.12.2016 | S. 48

slow - 639 jahre

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Die Töne sind da. Wir sind noch da

Auf nach Halberstadt – zum langsamsten Konzert der Welt 

von Ulrich Stock

Unter allen Künsten ist die Musik am flüchtigsten. Erklingen und Verklingen sind eins, der Ton holt uns ins Jetzt, ist, wenn wir ihn hören, quasi schon fort, seine Spur in uns hinterlassend. Musik ist höchste Gegenwärtigkeit und schöne Erinnerung. Musik kennt Zukunft nur als Vorfreude auf den Konzertbesuch.



S!NED! war da ... -


Vor der Aufführung – während der Aufführung – nach der Aufführung. Diese drei Phasen wissen wir zu unterscheiden. Wir kamen zu spät – an einer leisen Stelle klingelte plötzlich ein Handy – wir waren hinterher ganz erfüllt. Das Konzerterlebnis ist etwas Kleines, um das wir kragen, das wir einschließen wie eine Perle.

Mir ist nur eine Aufführung bekannt, für die das nicht gilt. Die uns einschließt. Die Zukunft hat, jenseits persönlicher Erwartung. Deshalb schreibe ich seit fünfzehneinhalb Jahren über sie – und werde es immer wieder tun, bis mir die Worte ausgehen.

Die im Ursprung halbstündige Orgelkomposition Organ2/ASLSP des Amerikaners John Cage wird in St. Burchardi in Halberstadt in Sachsen-Anhalt ganz langsam gespielt, so langsam, dass wir darüber hinwegsterben. Die Aufführung in dem früheren Kloster begann am 5. September 2001. Sie endet am 4. September 2640. Dazwischen liegen 639 ereignisreiche Jahre.

Manch einer, der am Eröffnungsabend dabei war, hat inzwischen das Zeitliche gesegnet. Andere, die das Konzert im Burchardi-Kloster späterhin besuchen werden, sind noch gar nicht geboren. Niemand kann das gesamte Werk hören.

Deshalb müssen Sie sich jetzt auch nicht beeilen. Den Anfang haben Sie verpasst, das Ende werden Sie auch verpassen. Nie war Hören so sehr Ausschnitt und Stückwerk wie hier. So ist unser Leben: der unvollendete Teil einer größeren Melodie, deren Auf und Ab wir kaum erahnen.

Wir fahren also hin, stehen in einer leeren Kirche und hören den Klang, der sich nicht verändert. Fünf Töne – C, Des, Dis, Ais und E –, die auf Jahre im Raum stehen, bis es 2020 zum nächsten Akkordwechsel kommt. Säckchen halten die Tasten gedrückt, damit das kein Organist tun muss.

Wir gehen durch die leere Kirche und hören, wie sich das Knirschen unserer Schritte in den Akkord mischt. Jede unserer Bewegungen überformt den Klang, wie auch jeder Winkel des Raumes den Klang anders interpretiert. Polyfonie noch in der Monotonie – wer hätte das gedacht.

Je weniger geschieht, desto schärfer wird die Wahrnehmung. Die Zeit steht still und verfließt; das Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert ist ein Treffpunkt verflossener, gegenwärtiger und entstehender Seelen. Wie unterschiedlich waren, sind, werden ihre Leben sein und, verstörender noch: wie ähnlich. Hineingeworfen ins irdische Selbst, irgendwie klarkommen müssen und dann wieder weg, wohin auch immer. Und dieser prismatisch gebrochene Klang ist der Soundtrack unseres Daseins.

Gefällt er uns? Klingt er gut und rund? Schräg, schrill, fies? Und wenn er sich irgendwann ändert: Werden wir darauf gefasst sein?

Wer die Orgel hört, muss nichts tun und nichts lassen. Die Töne sind da, wir sind da. Das ist alles. Man kann schweigend lauschen, die eigene Stimme erheben, applaudieren, mit Bonbonpapier rascheln. Den Tonfluss wird es nicht stoppen.

Den Tonfluss nicht zu stoppen: Darum geht es auch. Etwas so Zartes, Zerbrechliches in die Zukunft zu geleiten. Eine Idee, die eben nicht in Stein gemeißelt ist, sondern als Schwingung den Raum erfüllt. Solange in Halberstadt etwas zu hören ist, gibt es Hoffnung.

Sechs Tage nach Konzertbeginn flogen zwei Flugzeuge in zwei Türme in Amerika. Seitdem hat sich die Tonlage sehr geändert. Wir sehr sind wir unserer Zeit ausgeliefert? Können wir unser Schicksal beeinflussen, oder sind wir so hilflos wie die Menschen in den Geschichtsbüchern? In Sachsen-Anhalt wählt im fünfzehnten Jahr der Aufführung jeder vierte Bürger eine Partei, die ihre Zukunft in der Vergangenheit sieht. Hat man dafür noch Töne?

Was aber schön ist in Halberstadt: Die Aufführung lebt durch den Idealismus ihrer Initiatoren. So ist dieses Konzerterlebnis nicht nur unbezahlbar, sondern auch kostenlos.

Fahren Sie mal hin, solang Sie noch leben.

DIE ZEIT | Nr. 53 v. 21.12.2016 | S. 49

und hier die 639 jahre in 21 min|41 sek. ...  - bzw. John Cages Organ2/ASLP im "zeitraffer":

intolerantes histamin ...

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S!NED!: intolerantes histamin ...



Magen und Darm: Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen und Übelkeit beziehungsweise Erbrechen - Haut: Juckreiz, Hautrötung bis zur Nesselsucht (Quaddelbildung) - Zentralnervensystem: Migräne, Kopfschmerzen, Schwindel und Hitzegefühl - Atemwege: Nasenschleimhautschwellung, laufende Nase, Atembeschwerden und Asthma bronchiale - Herz-Kreislaufsystem: Herzrasen, Blutdruckabfall, Tachykardie und Herzrhythmusstörungen
Benommenheit und eine frohe Weihnacht ...

... in einem stall wird gott geboren ...

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Da schreibt ein gewisser Thomas Mayer in der F.A.Z. eine Kolumne - ganz bescheiden unter dem Titel: "Mayers Weltwirtschaft" - und diesmal - zu Weihnachten - entdeckt er - wohl zynisch gemeint: "Es ist gut, an Gott zu glauben" und begründet das - sicherlich mit gemeintem Augenzwinkern - mit einer "Kosten-Nutzen-Abwägung"die er beim ollen Blaise Pascal abgekupfert hat, als wäre Gott eine Kalkulationsmasse oder ein Wettobjekt. Pascal war ansonsten übrigens ein sehr gläubiger Christ und hat seine "Gottes-Wette" allen Ernstes formuliert - aber unser F.A.Z.-Mayer sagt dann, als man anfänglich denkt, er zitiere das nun als Satire zu dem Trugschluss eines unverbesserlichen "Christen", doch tatsächlich
"Gehen Sie Weihnachten in die Kirche? Nein? Ich auch nicht. Schon lange war ich am Heiligabend nicht mehr dort, und vor zwei Jahren bin ich aus „meiner“ evangelischen Kirche ausgetreten. Ich brachte es einfach nicht mehr fertig, im Lohnsteuerabzugsverfahren eine Kirche finanziell zu unterstützen, die unter Berufung auf den christlichen Glauben wirtschaftspolitische Ansichten propagiert, die ich für falsch halte.
Von einer Kirche erwarte ich, dass sie sich um Glaubensfragen kümmert und das politische Tagesgeschäft den Parteien überlässt. ... Fast wäre ich wegen Josef Ratzinger zur katholischen Konkurrenz gewechselt, weil ich die Konzentration auf Kernkompetenz an ihm schätzte. Davor hat mich jedoch Papst Franziskus bewahrt. Ich finde ihn sympathisch, aber wenn er sich zur Wirtschaft äußert, sträuben sich mir die Nackenhaare. Wer den Armen helfen will, muss zuerst mal daran denken, dass erarbeitet werden muss, was verteilt werden soll."
Ich will gar nicht näher auf seine Spitzfindigkeiten hierzu eingehen, aber ich habe selten so einen Stuss gelesen - ich konnte seinen Ausführungen ab dann auch nicht mehr ganz folgen, aber dazu fehlt mir wohl das ökonomische Interesse - und sie sind wahrscheinlich auch nicht nur mir eigentlich völlig egal und wie alle Wirtschaftserörterungen und diese vermaledeite "Börse vor 8" im Fernsehen total unwichtig und vertane Sendeminuten - aber mit meinen hart erarbeiteten Zwangsgebühren finanziert ... -

Obwohl Mayer für seine Kolumne sicherlich Kohle einstreicht - er ist ja  - ach gottchen - Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institutes - ein Ökonomie-"Thinktank" - ( ... muss ich das kennen ...??? - ich dachte die "Bertelsmann-Stiftung" sei schon genug ...) und immerhin Professor an der mit anthroposophischen Wurzeln gewachsenen Privat-Universität Witten/Herdecke, die sich trotz der Einstellung des Herrn Prof. Mayer"an der Weihnachtsaktion der Ruhrtal-Engel beteiligt hat", in der über 100 Weihnachts-Päckchen (sicherlich zunächst mühsam erarbeitet ! ...) für bedürftige Wittener Kinder abegeben wurden ... Und am Internationalen Tag der Behinderten luden Studierende der Uni Witten/Herdecke zur Selbsterfahrung in die StadtGalerie ein, um "Einarmiges Brötchenschmieren und was sehe ich mit 'grauem Star'?" einzuüben ... - hochwohllöblich ...

Aber das was Mayer da ablässt, kann nur jemand sagen, dessen Welt irgendwie im Innern nicht nur gespielt sondern tatsächlich geteilt ist - gespalten ist: Hier das Wirtschaftliche, die Politik, die Lobby, die Börse, das Geldzählen - da die Philosophie und die Ethik und der Glaube, der Mensch ... Und früher nannte man eine solche geteilte innere Welt in gewissem Sinne "schizophren" - übersetzt mit: "Gespaltet-Irresein" ...

Rechenaufgaben zur Rechtfertigung der "Euthanasie" in NS-Deutschland
Ich habe ein ganzes Arbeitsleben hauptsächlich mit Menschen gearbeitet, die einen pekuniären dreistelligen Tagessatz aufgrund ihrer Mehrfachbehinderungen als "Eingliederungshilfe"(= "Inklusionsknete") bekommen - sicherlich im Mayerschen Sinne von der Allgemeinheit als "Solidarbetrag" hart erarbeitet - was aber als pure Einbahnstraße aus dem Bruttosozialprodukt fließt - die behinderten Menschen selber können dazu keinerlei eigene rückfließende Leistungen beitragen ...: Eingliederung und Inklusion bedeuten nämlich dazuzugehören, ein Lebensrecht in der Mitte der Gesellschaft zu haben ... - ganz ohne jede Kosten-Nutzen-Abwägung - einfach so: Ich bin da ...

Nach Thomas Mayer müsste man nun dazu aber - wenn ich ihn recht verstehe - für diese Personengruppe sicherlich ebenfalls in eine "Kosten-Nutzen-Abwägung"einsteigen, die aber bereits in den gängigen "Rechenbüchern" 1934-1945 als zu lösende Aufgaben abgehandelt wurden: "125 Mark sind die Ausgaben für ein gesundes deutsches Schulkind. Um wieviel Prozent teuerer kommt dem deutschen Volk ein Geisteskranker oder Krüppel?"– So lautete eine Rechenaufgabe in der Zeit des Nationalsozialismus - was dann zur "Enlösung" der "Euthanasie" führte ...

Doch diese Welt beinhaltet eine ganz gesunde und wohl irgendwie gottgewollte "globale" diversitäre Ganzheitlichkeit, die jeweils die vital benötigten Komponenten mittels "innerer" und "äußerer" Natur ausgleicht und ergänzt: Und wirtschaftliche Fragen sind deshalb immer auch eine Frage an die "Moral"(...Wer hat sich wann unter welchen Umständen welche Produktionsmittel mit welcher Gewinnspanne unter den Nagel gerissen ... - und was ist Gewinn und was sind Investitionen und Lohnkosten) und an die "Verteilung" und an die "Gerechtigkeit", an den "Glauben", was sich bei jedem natürlich anders definiert. Aber - man muss in jedem Fall - nicht "erst das erarbeiten, was verteilt werden soll"... - das sagen zwar irgendwelche unverbesserlichen Wirtschaftsbonzen und BWL-Lehrer oder anscheinend Wirtschaftsprofessoren, die nicht einmal versucht haben, Jesu Äußerungen zu "Wirtschaftsfragen" zu verstehen oder nachzuvollziehen - die lieber "zocken" und sich in anderen "harten" virtuellen "Systemen" tummeln...

Oder hätte Jesus vor 2000 Jahren lieber bei seiner"Kernkompetenz" bleiben sollen, als er formulierte:

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
22 Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. 23 Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!
24 Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
25 Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? 27 Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?
28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? 31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat."
(Matthäus 6, 19-33 - Luther 2017)


Tja, Herr Mayer - es ist genug für alle & jeden da - es kommt allerdings auf den Lebensstil der Einzelnen an und seine Bereitschaft, zu Teilen - und wie gesagt auf die Verteilungsgerechtigkeit an: Wenn 8 Menschen um eine Torte sitzen - und die Torte in 8 Stücke zerteilt ist - der Herr Mayer aber schon mal 2-3 Stücke vorab für sich haben will -weil er meint, sich die "erarbeitet"zu haben ..." - gibt's eben ein Problem ... - (... vergleiche dazu das aufschlussreiche "Wirtschafts"-Gleichnis Von den Arbeitern im Weinberg - Matthäus 20, 1-16: alle sind zwar gleich - aber keiner ist gleicher ...)

Und wenn auf der Welt "Ein Prozent der Weltbevölkerung 2016 mehr Vermögen angehäuft haben, als die restlichen 99 Prozent zusammen", wie es in einem Bericht der britischen Aktivistengruppe Oxfam zur Vermögensverteilung auf der Welt (PDF) heißt - weiß man, Herr Mayer, wohin Sie mit Ihrer Kernkompetenz die Welt gebracht haben ... - denn "erarbeitet" hat sich dieses "eine Prozent" sein "Vermögen" nicht - und es scheint da auch irgendetwas mit der "Verteilung" nicht zu stimmen ...

Die Mutter Jesu machte sich auch Gedanken jenseits ihrer angestammten Kernkompetenz und formuliert gar in Lukas 1, 46-53 - im sogenannten "Magnificat":
46 ... Meine Seele erhebt den Herrn,
47 und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes;
48 denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
49 Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
50 Und seine Barmherzigkeit währet für und für
bei denen, die ihn fürchten.
51 Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.

52 Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.
53 Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Tja - Herr Meyer: " ...und lässt die Reichen leer ausgehen"... - das kommt, weil man Geld nicht essen kann und die Börsen Zockerbuden sind, wo Menschen allein ihre Spielsucht austoben - und denken, wunders was sie wären und was das wäre ... - aber tatsächliche menschliche "Werte" werden da nicht verhandelt ... Ihr "weiser" finaler Zocker-Ratschluss: "Besser als der Illusion hinterherzujagen ist es, der Unsicherheit mit kluger Spekulation zu begegnen,"könnte mir auch zwischen den oft weinroten plastikgesäumten abgegriffenen und geperlten Wollvorhängen aus muffigen Straßencasinos entgegengeflüstert kommen - in denen ganz nostalgisch Ihre Art Finanztransaktionen noch in "Echtzeit" nachzuverfolgen sind (ich empfehle dazu auch, insgesamt mal wieder Hesses "Steppenwolf" zur Pflichtlektüre in Ihren Ökonomie-Kursen zu machen ...). Jedoch - Gott ist keine Illusion, keine Kalkulationsmasse - und auch kein "kluges" Spekulationsobjekt ...

das leben schlechthin: zockerparadies und spielhölle ...

Noch ist das alles andersherum: Der große Finanz-Guru Warren Buffett hat das klar formuliert. Bereits vor 10 Jahren sagte er:„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“ ...  - Aber in dem oben angesprochenen "Reich Gottes", das jetzt schon seit seiner stillen Revolution vor 2000 Jahren"mitten unter uns"ist, spielt dieses "Kapital" überhaupt keine Rolle: Schluss - Aus - Vorbei - Knete ist scheißegal ... - und Warren Buffett kann wie Onkel Dagobert Duck dann in seinem "Portefeuille" das angegammelte Kapital zählen, drehen und wenden, abstauben und umschichten wie er will, es taugt nicht mehr zum Leben und nicht zum Sterben - er kann es sogar mit in den Sarg nehmen: Aber es geht im Leben nun mal um andere "Werte"!

Gnade Ihnen Gott, Herr Mayer: Sollten Sie noch einmal einer der großen christlichen Kirchen angehören wollen - Gott gibt zwar jedem Menschen immer eine weitere Chance - aber er spielt nicht "Schach" - oder schon gar nicht mit Ihnen am "Einarmigen Banditen"bei der nächsten Aktionswoche Ihrer Uni... S!



der stallgeruch der armut - magnificat ... - S!|art




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George Michael ist tot


(* 25. Juni 1963 in Finchley, London als Georgios Kyriakos Panagiotou, griechisch Γεώργιος Κυριάκος Παναγιώτου; † 25. Dezember 2016 in Goring-on-Thames, Oxfordshire) war ein britischer Sänger, Komponist, Songwriter und Musikproduzent.

winterblütenstand

Weihnachten mit "Schneckentraum" in Bielefeld

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Dechant Klaus Fussy predigt in der Bahnhofshalle in Bielefeld

Euch ist heute der Heiland geboren

Die Weihnachtsgeschichte führt die Menschen Heiligabend an ganz unterschiedliche Orte



Michael Schläger | WESTFALEN-BLATT | Dienstag 27.12.2016 | Seite 9

Bielefeld (WB). Es war die wichtigste Nachricht des Tages, die in der Heiligen Nacht von den Kanzeln der Stadt – und auch an ganz ungewöhnlichen Orten – verkündet wurde: die Weihnachtsgeschichte: 


Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt werde.

Pastor Herbert Bittis lässt im Filmhaus die Kraft der Bilder wirken
So beginnt im Lukas-Evangelium die Erzählung von Jesu Geburt. Ein Plot, wie er besser in keinem Drehbuch stehen könnte. Aber auch eine Handlung, die im weiteren Verlauf wahrlich nicht nur positive Wendungen enthält, meint Pastor Herbert Bittis von der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist. Seit zwei Jahren richtet er gemeinsam mit Gemeindereferentin Regina Beissel in der Reihe »Gast und Haus« Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten aus. An Heiligabend wählten beide das Filmhaus an der August-Bebel-Straße.

Dort boten sie kein Popcorn-Kino. Die Predigt wurde durch den Kurzfilm »Schneckentraum« ersetzt, die Geschichte von Julia und Oliver, die durch Olivers tragischen Tod nicht zueinander kommen können. Warum lässt Gott so etwas zu? Diese Frage steht auf einmal im mit 43 Gottesdienstbesuchern besetzten Kinosaal.





Materialien und Interpretationshilfen zum Film: click here

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Pastor Michael Geymeier von der
Heilsarmee dankt den Spendern
»Keinen Raum in der Herberge«, keine Wohnung, kein Obdach. Das hatten in der Heiligen Nacht auch einige Besucher des Gottesdienstes in der Halle des Bielefelder Hauptbahnhof nicht. Dort mischten sie sich mit Alkoholikern, Junkies, Flüchtlingen, Reisenden, Neugierigen, Christen, Moslems, Menschen, die fern jedes Glaubens sind. Eine bunte Gemeinschaft auf Zeit im »Bahnhof Bethlehem«. In dem sprachen Dechant Klaus Fussy vom Dekanat Bielefeld-Lippe der Katholischen Kirche und Pastor Michael Geymeier von der Heilsarmee.

Gabi Roeder hat die Gulaschsuppe gekocht - Ansgar Brinkmann verteilt
sie an die Gottesdienstbesucher
Auf den in der Bahnhofshalle aufgestellten Biertischbänken nahmen die Gottesdienstbesucher Platz, spendeten am Ende von Fussys Predigt Beifall. Genau so ungewöhnlich wie die Dose Bier, die dabei mancher vor sich hatte. Nach dem »O du fröhliche«, das in der Halle seine besondere Kraft entfaltete, gab es eine gemeinsame Tafel. Wärmende Gulaschsuppe von fleißigen Helfern serviert, unter ihnen auch der »weiße Brasilianer« Ansgar Brinkmann. »Ich bin gern dabei«, sagte der Ex-Fußballprofi. Schon zum dritten Mal teilte er Heiligabend Essen in der Bahnhofshalle aus.

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Maria Klocke musiziert in der Begegnungsstätte (Foto: Christina Falke)
Diese Botschaft der himmlischen Heerscharen hatten bereits am Nachmittag die Senioren im Begegnungszentrum der Diakonie für Bielefeld an der Kreuzstraße zusammen gebracht. 70 meist ältere Menschen waren dort zu Kaffee und Kuchen versammelt. Sie hörten eine weihnachtliche Andacht, sangen gemeinsam Lieder. Der festlich geschmückte Raum bot den richtigen Rahmen für alle, die an diesem Abend nicht allein bleiben und lieber in Gemeinschaft feiern wollten.

Möglich gemacht hatte die Weihnachtsfeier der Verein »Bielefelder Handel hilft«. Von den Spenden wurden auch Weihnachtspäckchen gepackt, in denen die Gäste des Abends Gebäck, Kaffee und andere kleine Aufmerksamkeiten fanden. Franca Maria Di Mineo, Hauswirtschafterin in der Begegnungsstätte, und die zahlreichen Helfer waren mit Eifer bei der Sache.

Lasst uns gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

»Die Geschichte sehen« – das wollten schon am frühen Nachmittag zahlreiche Eltern mit ihren Kinder. In den meist übervollen Gotteshäusern wurde vielerorts ein Krippenspiel gezeigt. Die kleinen Marias und Josephs, die dort aufgeregt agierten, taten nichts anders als der Evangelist Lukas in der Weihnachtsgeschichte: die frohe Botschaft unter die Menschen bringen.

Fotos (4): F. Starke und Christina Falke (1) - WB

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es ist ein kreuz mit den leeren kirchen - aber das ist ja vielleicht auch eine der bearbeitungen und antworten auf diesen "blinden fleck": nicht die menschen gehen in die kirchengebäude, sondern die kirche kommt mitten unter die menschen ... - 

und statt der predigt läuft da zunächst einmal ein nachdenkenswerter zeitlos aktueller kurzfilm (s. "schneckentraum") - hier z.b. zu der problematik nonverbaler ausdeutbarer kommunikationsformen der beginnenden liebe - in der man vor lauter ritualen "nicht zu potte kommt" - mit einem nicht leichtverdaulichen tragischen schluss: statt eines "happy"-ends mit emotionaler kurzzeitwirkung ein tragisches und etwas abruptes ende ohne jeden tatsächlichen realen anfang eines miteinanders, das allerdings nachhaltiger mit vielen fragezeichen auch an mich eher im gedächtnis bleiben wird als die schönfärberischen varianten in der sonstigen medialen auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen problemen. 

ins volk zu gehen ist sogar sehr "ur-christlich", denn jesus besuchte die menschen jeglicher couleur vor ort und hielt mit ihnen mahl und feierte - und in den urchristen-gemeinden fanden die gottesdienste und andachten ja in den wohnstuben statt. auch heute gibt es ja zumeist bei den evangelikalen christen die "hauskreise" zur gemeinsamen andacht und zur bibellese.

in der apostelgeschichte 7, 48-50 sagt stephanus ganz eindeutig: 48 Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66,1-2): 49»Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen«, spricht der Herr, »oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?« - und jesus versichert: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (matthäus 18,20) ...

und die mangels masse verkauften kirchen - z.b. in bielefeld wurde eine ausrangierte und "entweihte" kirche in ein restaurant umgewandelt mit dem beziehungsreichen namen: "glückundseligkeit" - ist also gar kein großes manko und keine blasphemie, sondern liegt quasi im trend: allerdings - wer aus der kirche austritt wird jetzt also vielleicht auf der straße oder im bahnhof wieder eingeholt ... - aber man darf dann auch einfach weitergehen und das alles links liegen lassen, wenn einem nicht danach ist ... - 

aber schon jesus gab in einem gleichnis der kirche die richtung bei abtrünnigen schäflein vor: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war (lukas 15,4-7). 

und oftmals sind es pure "schwellenängste" und persönliche bequemlichkeit, die die kirchen entleeren - mit "unglauben" oder atheismus hat das weniger zu tun ...

"glückundseligkeit" - ein restaurant in einer ehemaligen kirche in bielefeld - das ist das paradox: kirche stellt sich im öffentlichen raum - und die leerstehenden kirchen werden "weltlich" bevölkert ... - foto: hp "glückundseligkeit"

die "amts"kirche verliert durch solche projekte - von denen es ja immer mehr gibt in beiden großen "volks"kirchen - auch etwas von ihrer unnahbarkeit, ihrer "amtlichkeit", von dem behördenhaften, von ihrer hehren "abgrenzung" - vom "hohen dom" und der ehrwürdigen aber vielleicht muffeligen kathedrale ... sie tritt herab und ist als "reich gottes""mitten unter uns", wie jesus das schon vor über 2000 jahren in lukas 17,20-21 beschrieben hat: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch. - 

kirche zum anfassen - als begegnung mitten im alltag - und mit dieser entwicklung bekommt auch sogar ein permanenter verkaufsoffener sonntag eine ganz neue bewertung ...

und für das beten empfiehlt jesus ja schon immer: 5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. (matthäus 6, 5-8) S!

ich hab dir ja was gesagt ...

Viele Möglichkeiten - aber keine echte Wahl ...

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"Vor lauter Möglichkeiten hat er keine echte Wahl mehr."Der Mensch. 

So steht es in dem "FREITEXT"-Essay von Fridolin Schley oben: Der Mensch steht in der Postmoderne vor einem gefüllten Lager voller Waren - und kann sich nicht entscheiden, was er in seinen Einkaufswagen packen soll. Und will ich gelbe Haare wie der Mats Hummels jüngst - so nach dem Motto: Wenn ich schon kein gelbes Trikot mehr trage, dann wenigstens einen goldgelben Haarschopf ... - oder rote oder grüne Haare... - bin ich hetero oder schwul - bin ich Steppenwolf oder Stubenfliege ... ??? 


Heute morgen sah ich den NRW-Innenminister Jäger im "Morgenmagazin": Auf die Vorhaltung des Redakteurs über den Attentäter Anis Amri sei ja soooooviel bekannt gewesen - im Nachhinein sei das ja fast ein lückenloses Psychogramm und Bewegungsprofil mit Aliasnamen und Aufenthaltsorten und Internetaktivitäten - aber niemand hätte tatsächlich gehandelt - und den Anschlag in Berlin vereitelt - bis eben auf die eingebaute Bremsautomatic im Scania-Lastwagen aus Polen - die treu und verlässlich ihren Dienst verrichtete und nach dem ersten Aufprall einfach stoppte ... 

Da herrschte die "Jäger-und-Sammler"-Mentalität des Menschen vor - aber er ist in erster Linie "Sammler" - und hat das "Jagen" verlernt - weil er Fleisch beim Metzger kauft bzw. längst "Veganer" geworden ist ... 

Aber auch das ist der "Zeitgeist", der in dem FREITEXT-Essay in der ZEIT (oben anclicken) beschrieben wird: "Vor lauter Möglichkeiten hat er keine echte Wahl mehr." Der Fahnder - der Polizist, der Verfassungsschützer: Da ist alles bienenfleißig eingesammelt, aber niemand trägt das auf die tatsächliche Handlungsebene - niemand fühlt sich dafür letztlich auch zuständig: Wieso - wir haben doch alles weitergeleitet ... Aber niemand legt tat-sächlich Hand an - oder fällt ihm in den Arm ...: Da sind die in NRW zuständig - Nein: laut Richtlinie XY die Berliner, das ist sein letzter Aufenthaltsort - aber in Italien hätte man den doch schon abschieben müssen, da saß der sogar schon im Gefängnis und hat dort einen Sicherheitsbeamten geschlagen - und in Ravensburg saß er 2 Tage in Abschiebehaft ... und - und - und ...


Auch der Minister Jäger konnte nur etwas hilflos mit den Schultern zucken: "Man kann nicht immer alle Anschläge verhindern ..."


Vor lauter Verhaltens-Möglichkeiten des Anis Amri, konnte man sein tatsächliches Ziel nicht mehr erahnen - bzw. niemand war dafür letztlich zuständig, die ermittelten "2 + 2" auch "tat-sächlich" zusammenzuzählen ... - das Wort "tat-sächlich" beinhaltet schon das "Tun": Ich "tue" die "Sache" ... - Ich handele ...

Das ist so wie an den Unfallstellen: Da werden Handys gezückt und Filme gedreht von den blutigen Opfern und den zerbeulten Fahrzeugen, aber niemand legt einen Verband an oder leistet "Erste Hilfe" oder Herzmassage oder Mund-zu-Mund-Beatmung: erst einmal wird das Video gedreht - und dann vielleicht wenigstens die Notruf-Nummer gewählt ... - "Wieso - ich habe doch alles gemacht" ...

Hoffentlich haben wir 2017 mehr Mut, den Umständen entsprechend das im Augenblick Richtige zu tun ... - denn dann würde kein Trump den Präsidenten geben müssen, keine AfD spukte herum, längst hätte man eine Aburteilung im NSU-Prozess und keine 5000 Wasserleichen trieben im Mittelmeer ... - Ein gutes neues Jahr wünscht 

S!NED! ...
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