relaxen - nach einem DPA-Foto | SPIEGEL-ONLINE - |
Grund für das Frühlingswetter in Deutschland ist das Hoch "Ostra". Es sorgt dafür, dass selbst auf der 2962 Meter hohen Zugspitze die Temperatur auf 0,1 Grad stieg, wie Wetterbeobachter Pirmin Weis sagte. "Das fühlt sich sehr gut an. Es ist ja auch relativ windstill. Das sind dann gefühlte fünf Grad." Am vergangenen Mittwoch wurden noch minus zwölf Grad gemessen, vermeldet SPIEGEL-ONLINE ...
Ich meine - wer weiß denn schon noch, dass dieses eherne Gesetz einer relaxen "arbeitsfreien Zeit" - diese jeweilig irgendwie notwendigen "freien Wochenenden" letztlich herrührt vom Gebot eines arbeitsfreien Ruhetags - nach dem Schöpfungsbericht: Am siebten Tag ruhte Gott von seiner Arbeit aus. Er sagte: „Dieser Tag gehört mir. Er ist ein heiliger Tag. Ein Ruhetag.“ Und das 3. Gebot lautet fortan infolgedessen:"Du sollst den Feiertag heiligen" ...
"Es ist Gottes Lust und Ehre,
dass er viel geben will."
Martin Luther
(1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator
Also - so richtig relaxen - das ist ein Geschenk Gottes - auf keinen Fall ein Geschenk der "marktkonformen" Kapitalgesetze, nach den ausgeklügelten Algorithmensteuerungen des "immer mehr" an Knete, die derzeitig dieses irdische Leben bis in die allerletzten Belange hinein bestimmen ... - und die den Glauben an Gott längst abgelöst haben ...
"Da sei der HERR vor" - das ist so eine Bekräftigungsfloskel, bei dem man sich wünscht, dass etwas von Gott her geschützt bleibt, was im alltäglichen profanen Leben droht, endgültig verlorenzugehen ...
Mitbetroffen ist da auch die arbeitsfreie Zeit - die Zeit, in der man meditieren kann, zu sich selbst finden kann - "in sich" gehen kann ...
Sich selbst zu finden und zu erkunden: Das ist der zweite Teil dieses Gebots: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN ... - [und - merke auf:] ... WIE DICH SELBST ...
Sich selbst "lieben" zu lernen - auch in Bezug auf den uns innewohnenden Gott - benötigt seine Zeit - seine arbeitsfreie und nicht fremdbestimmte algorithmengesteuerte Zeit ...
Als Rentner setze ich mich mit seit einigen Jahren mit diesem Phänomen der "arbeitsfreien Zeit" auseinander: Können wir kapitalistisch physisch und psychisch ausgebeuteten Menschen überhaupt noch ohne eine "zweck"bestimmte "Betätigung" - ohne "Ablenkung" [... von Wem oder Was ...] zufrieden und "gewinn"bringend leben ... ???
Es fehlt uns eine schon in Erziehung und Schule angelegte Kultur des ernsthaften "Müßiggangs" - mit bloßem Sabbatjahr hier und da und den jüngst wieder in Mode gekommenen "Pilger"-Gängen und Wallfahrten ist das sicherlich nicht abschließend getan ...
Der alte Spruch über den Traueranzeigen:
Müh' und Arbeit war sein LebenBis der Herr ihm Ruh' gegeben
zeugt für mich von reiner Blasphemie - von einer falsch verstandenen Gottgläubigkeit: Da wusste jemand mit seiner "arbeitsfreien" Zeit ein Lebenlang wenig bis nichts - vielleicht sogar rein gar nichts - anzufangen ...
Und die derzeitigen Krankenkassen zahlen für solcherart Verirrungen und Verfehlungen ... nichts - aber auch rein gar nichts ...
... vielleicht ließe sich dafür das irgendwo eingestellte aber letztlich viel zu knapp bemessene "Burnout-Prophylaxe"-Budget mit etwas gutem Willen anzapfen ...