nach einem dpa-foto - tagesspiegel.de |
... und schenken kann man mir eh nichts ...
... aus einem INTERVIEW mit Armin Rohde über seine Rolle in der Krimireihe "N8schicht" ...
Er ist als Schauspieler ja eine wahre Urgewalt: Armin Rohde ist im Fernsehen zurzeit so gefragt wie nie.
Cornelia Wystrichowski sprach mit Rohde über die Krimireihe, vegetarisches Leben und seine neue Fitness.
Herr Rohde, nachträglich noch herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 60. Geburtstag. Haben Sie das Ereignis groß gefeiert?
ARMIN ROHDE: Nein, nur ganz klein mit ein paar Freunden. Mir war das nicht wichtig, und schenken kann man mir eh nichts. Das, was ich haben will, kaufe ich mir selber. Naja, wenn jemand einen guten Cognac mitbringt . . . (lacht).
Was haben Sie sich fürs neue Lebensjahrzehnt vorgenommen?
Rohde: Abnehmen, fitter werden, meine Ernährung umstellen - das alles habe ich schon seit einem Jahr in Arbeit. Und ich fühle mich jetzt deutlich besser. Als ich damit anfing, habe ich mich gefühlt wie ein alter Mann. Jetzt fühle ich mich wie Mitte 40, ich habe weniger Ranzen, weniger Pausbäckchen, und es ist jetzt mehr Bums drauf auf dem ganzen Kerl.
Sündigen Sie denn nie?
Rohde: Doch - und wenn ich mal eine Tafel Schokolade esse, dann genieße ich die ohne schlechtes Gewissen. Aber ich weiß in dem Moment auch, dass das eine halbe Stunde auf dem Rudergerät bedeutet, dabei trainiere ich die Kalorien wieder ab und schaue nebenbei fern.
Was gucken Sie sich dann an?
Rohde: Am liebsten irgendwelche Naturfilme, und am allerbesten so Unterwassergeschichten. Ich habe 50, 60 Filme auf DVD in HD gesammelt, schöne Naturreportagen mit herrlichen Bildern.
Und wie sieht es mit den Zoo-Doku-Soaps im öffentlich-rechtlichen Programm aus?
Rohde: Nein, ich mag keine eingesperrten Tiere.
Sie verzichten seit einer Weile ja beim Essen auch auf Fleisch.
Rohde: Mir kommt das gar nicht wie ein Verzicht vor, es fehlt mir nicht. Ich bin ja schließlich kein heiliger Mönch, der Entsagung übt.
Wieso essen Sie kein Fleisch mehr?
Rohde: Ich lasse es bleiben, weil ich weiß, dass Tiere gequält werden, damit ich Fleisch essen kann. Ich habe früher selber mit Begeisterung Fleisch gegessen, auch Wurst aller Art, und ich will jetzt bestimmt niemanden bekehren. Aber wer sechsmal die Woche billiges Fleisch isst, weil es ihm egal ist, der soll einfach mal in einen Schlachthof gehen und sich anschauen, was da passiert. Es reicht doch, wenn die Leute nur zweimal die Woche Fleisch essen, dafür dann bitte solches von glücklichen Tieren, die nicht unter ekelhaften Bedingungen zu Tode gekommen sind. Tiere sind unsere Brüder. Seit ich meinen Hund aus dem Tierheim habe, merke ich, wie nah sie uns sind. Es ist grauenvoll, was wir mit denen machen.
================================================================
Zur Person
Armin Rohde
Armin Rohde kam am 4. April 1955 in Gladbeck als Sohn eines Bergmanns zur Welt und machte eine Schauspielausbildung an der renommierten Essener Folkwang-Schule.
Seinen Durchbruch hatte er 1992 mit der Rolle als Kampftrinker "Bierchen" in Sönke Wortmanns Komödie "Kleine Haie", danach war er unter anderem in Erfolgsfilmen wie "Der bewegte Mann", "Rossini" oder "Keinohrhasen" zu sehen.
Seit 2003 verkörpert der beliebte Schauspieler in der Reihe "N8schicht" den etwas prolligen Bo Erichsen.
Rohde, der seit vielen Jahren Buddhist ist, lebt mit seiner Frau Angela Freifrau von Schilling in Bochum.
© 2015 Neue Westfälische, Samstag 25. April 2015