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Mount Everest: Schlägerei - da runzelt sich die "Stirn des Himmels" ...

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Da runzelt sich die "Stirn des Himmels" ...


Der Mount Everest (die "Mutter des Universums" bzw. die "Stirn des Himmels") aus Sicht des Basislagers - Foto: Wikipedia


SCHLÄGEREI AM HÖCHSTEN BERG DER WELT
Bergsteiger: So wurden wir am Mount Everest verprügelt


220 Menschen starben schon am Mount Everest (8848 Meter). Sie erfroren, stürzten zu Tode, verschwanden spurlos. Nur eine blutige Schlägerei gab es noch nicht. Bis vor wenigen Tagen.



Kathmandu (Nepal) – Drei europäische Bergsteiger wurden offenbar von einheimischen Sherpa-Bergführern angegriffen. Das Trio behauptet: Wir wurden geschlagen, getreten, mit Steinen beworfen und hatten Todesangst!

In 7000 Metern Höhe, nicht weit vom Lager 2 entfernt, kam es am Samstag zum Streit. Es ging um Sicherungs-Seile, die für andere Bergsteiger auf dem Weg zum Lager 3 vorbereitet werden sollten.

Die drei Bergsteiger Ueli Steck aus der Schweiz, Simone Moro aus Italien und Jonathan Griffith aus Großbritannien missachteten angeblich Anweisungen, mit ihrem Aufstieg zu warten, bis die Fixseile angebracht wurden, so stellten es die Sherpas dar. Beim Aufstieg traten die Bergsteiger dann angeblich Eis los, das auf die Sherpas stürzte.

Dagegen ließ Bergsteiger Ueli Steck (36), einer der drei Betroffenen, auf seiner Internetseite erklären: „Das Überschreiten der Fixseile behinderte in keiner Art und Weise die Arbeit der Sherpas. Die Kletterer waren nicht gesichert unterwegs und benutzen keine Seile, so dass sie niemanden behinderten.“

Angriff im Zeltlager

Schon am Berg war die Stimmung offenbar extrem gereizt, die Männer gerieten aneinander. Als die drei Kletterer schließlich ins Lager zurückkehrten, stießen sie auf mehr als 100 wütende Sherpas. Steck: „Sie waren äußerst aggressiv.“

Sein britischer Kollege Jonathan Griffith (29) schilderte der britischen Zeitung „Daily Mail“: „Sie kamen zu unserem Zelt, griffen in kleinen Gruppen an und warfen Steine. Wir haben Schnittwunden und Prellungen. Ueli traf ein Stein im Gesicht.“

Die Männer hatten Todesangst

Laut Griffith drohten die Angreifer: „Sie sagten, dass einer von uns in der Nacht sterben werde, die anderen später!“ Erst durch das Eingreifen weiterer Alpinisten gelang dem Trio die Flucht. Sie stellten sich zwischen Sherpas und die drei Bergsteiger. Steck schrieb, er und seine Begleiter „verdanken diesen selbstlosen und mutigen Helfern ihr Leben“.

Die Flucht war nicht minder gefährlich: Die Alpinisten packten zusammen, was sie tragen konnten und verließen schnellstmöglich das Lager. Sie stiegen über eine umständliche und tückische Gletscher-Route ins Basislager ab, für die man sonst einen Tag benötigt – in nur zweieinhalb Stunden.

Griffith: „Wir konnten uns nicht einmal sichern, weil der Mob sonst auf uns losgegangen wäre. Wir dachten wirklich, wir werden sterben.“

Verschiedene Philosophien am Berg


Die drei Alpinisten glauben, dass die Attacke nicht mit einem simplen Streit erklärt werden kann, heißt es in Stecks Mitteilung. „Sie glauben, dass viel mehr dahinter steckt und dass dies das Resultat eines lang anhaltenden Problems zwischen Westlern und Nepalesen auf dem Berg ist.
Ein Kommentator der Zeitung „Nepali Times kommt zu einen ähnlichen Schluss. Er schreibt: „Der Konflikt verdeutlicht die wachsende Kluft zwischen zwischen kommerziellen Expeditionen und dem Klettern im freien Alpinstil auf den höchsten Bergen der Welt. Ein solcher Zwischenfall habe früher oder später passieren müssen.

Nun geschah er ausgerechnet im Jahr des 60-jährigen Jubiläums der Erstbesteigung des Mount Everest durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay. Hunderte Bergsteiger bereiten sich im Basecamp auf die Besteigung vor, in Feierstimmung dürfte niemand von ihnen sein. Und schon bald könnte der Konflikt erneut ausbrechen: Moro und Griffith wollen innerhalb weniger Tage einen neuen Aufstieg wagen.

„Der Vorfall hat Nepals Ansehen in der Welt beschädigt”, sagte Tourveranstalter Nimanuru Sherpa der Tageszeitung „The Himalayan Times”.


Das um diese Zeit meist überfüllte Basislager - Foto: imago



Der Alpinismus gilt als eine wichtige Einnahmequelle für Nepal. Seit der Erstbesteigung durch Sir Edmund Hillary im Jahr 1953 haben mehr als 3000 Menschen den 8848 Meter hohen Berg erklommen.

Auf Nepali wird der Berg "Sagarmatha" („Stirn des Himmels“) und auf Tibetisch "Jo mo klungs ma" (in offizieller Transkription: "Qomolangma"; „Mutter des Universums“) genannt. 

Text aus: http://www.bild.de/news/ausland/mount-everest/mount-everest-30211214.bild.html und
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/mount-everest-moro-und-steck-geraten-in-pruegelei-a-897162.html und Wikipedia

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