Inspiration beseelt unser Leben
Das ist Pfingsten gemeint: die "Inspiration" - die "Be|geisterung":
Pfingsten (altgr. πεντηκοστή ἡμέρα pentekostē hēméra ‚fünfzigster Tag‘) ist ein christliches Fest. Gefeiert wird die Entsendung des Heiligen Geistes (daher als Mysterium die Aussendung des heiligen Geistes oder auch Ausgießung des heiligen Geistes genannt). Es wird am 50. Tag des Osterfestkreises, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, begangen.
Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot (τὴν ἡμέραν τῆς πεντηκοστῆς ‚zum 50. Tag‘) in Jerusalem versammelt waren (Apg 2,1-41). Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden. Als christliches Fest wird Pfingsten erstmals im Jahr 130 erwähnt.
Die Bibel in gerechter Sprache berichtet dieses Pfingsten in der Apostelgeschichte 2,1-4 so:
"Als der 50. Tag, der Tag des Wochenfestes, gekommen war, waren sie alle beisammen. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Tosen wie von einem Wind, der heftig daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich aufhielten. Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus."
Und in Lukas 12, 11-12 heißt es durch Jesus selbst schon vor dem Pfingstereignis:
"Wenn sie euch aber vor die Behörden, die Obersten und die Machthaber führen, so sorgt euch nicht, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn die heilige Geistkraft wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen müsst."
Diese Jüngerinnen und Jünger wurden am Pfingstfest durch feurige "Geistesblitze" plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes "inspiriert": ... "wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus..." - ... "die heilige Geistkraft wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen müsst"...: Sie konnten plötzlich frei formulieren, es sprudelte aus ihnen heraus, was sie empfanden - und was sie weiterzugeben hatten aus ihrem inneren Erfülltsein.
Was bedeutet nun diese "Inspiration" - diese innere "Be|seeltheit"? Wikipedia schreibt: Inspiration von lat.: inspiratio = Be|seelung, Einhauchen von „spiritus“ = Leben, Seele, Geist.
Wer inspiriert ist und andere inspirieren kann, ist beseelt und beseelt und begeistert andere also.
Ist es nicht so, dass wir viel zu viele Tage verbringen ohne uns auch nur einen Moment über diese Inspiration Gedanken zu machen? Wir haben zu oft zuviel zu tun, zuviel zu leisten, zuviel auf einmal, zuwenig Zeit, zuwenig Ruhe, zuwenig Muße. Denn das ist es tatsächlich, was eine gesunde angemessene Inspiration braucht: Sie braucht Muße und Raum. Raum um entdeckt zu werden. Bewusstsein, Achtsamkeit um wahrgenommen zu werden.
Ich glaube, Inspiration ist eng verwandt mit Aufmerksamkeit - aber auch mit Kreativität und Motivation - mit dem "Impuls", mit der neuen "Idee"...
Inspiration scheint für viele Menschen etwas zu sein, was nur Künstler haben und was für “Normalsterbliche” wenig bis keinen Sinn macht. Doch was ist es, was uns dazu bringt, Aufgaben gern und mit Freude zu erfüllen? Ist das nicht diese Be-geisterung und damit Inspiration?
Wenn ich Menschen erreichen möchte, muss ich sie begeistern können. Eine Geschichte erzählen können, die erklärt wo die Reise hingehen soll.
Antoine de Saint-Exupery hat in seinem Werk: Die Stadt in der Wüste / Citadelle geschrieben: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Was bedeutet das für uns im Kleinen? Wie können wir uns Inspiration immer wieder neu schaffen und bewahren? Und wie können Sie andere Menschen inspirieren? Ich glaube, dass es eher weniger um das ‘wie’ geht als um die innere Haltung. Kehren wir doch noch einmal zur Wortbedeutung zurück:
In|spiration = Be|seelung = Be|geisterung
Sehr alte Worte. Wir verwenden sie im normalen Sprachgebrauch leider nur noch wenig. Und doch haben sie unfassbar viel Kraft, wenn wir uns auf sie einlassen - sie be|greifen. Wie fühlen wir uns, wenn uns etwas inspiriert? Ist das nicht ein unglaublich lebendiges, elektrisierendes, waches Empfinden? Voller Freude und Energie? Das ist Be|seelung - Be|geisterung. Etwas lebendig werden lassen. Uns einsetzen, an etwas glauben, andere damit anstecken, Durststrecken überstehen, weil wir das Große - das dahinterliegende Ziel - sehen. Und gleichzeitig "profilieren" wir uns damit, wenn wir von dem berichten und weitergeben, was uns bewegt ...
Das ist das Gegenteil von mechanistischem Abarbeiten, Erledigen und stumpfer Pflichterfüllung, wo wir zwar existieren, aber nicht "leben". Wir brauchen die Seele/den Geist in den Dingen, in den Erlebnissen, in unserem alltäglichen Sein.
Doch die einzigen, die uns abhalten, Begeisterung wieder zu entdecken, uns selbst zu überraschen und damit zu inspirieren, sind wir selbst. Es liegt an uns, diese Gabe immer wieder zu entdecken. In jedem Tag das Lebendige zu erfahren, wahrhaft zu leben. Wahrhaft. Die Brille des Hektischen absetzen und wieder wirklich sehen, was wir betrachten und erleben.
Jeder Tag hat seinen eigenen Zauber und kann uns inspirieren. Es ist nie zu spät, wieder zu lernen, dass wir die Fähigkeit zur Be|seelung und Be|geisterung besitzen. Sich voller Be|geisterung in etwas zu verlieren, ganz einzutauchen in eine Erfahrung, und dabei andere mitnehmen um so zu einem Menschen zu werden, der andere inspirieren kann.
Ein schönes be|seeltes Pfingsten wünsche ich Ihnen ...