Ich bin gestern Nachmittag vom 34. Evangelischen Kirchentag aus Hamburg heimgekehrt - und bin noch heute überwältigt von den vielen guten Eindrücken aus diesen fünf intensiven Tagen. Beim Anblick des oben abgebildeten Kirchentagplakats habe ich mich die ganze Zeit immer wieder gefragt: Was stand wohl als Symbol auf dem ausgerissenen Merkabschnitt...??? Seit gestern vermute ich, dass es die Dunkelheit ist, die "so lange zu treten ist, bis daraus Tageslicht blutet" ...
Bei herrlichem Sonnenschein erlebten wir zum Abschluss den Schlussgottesdienst im Hamburger Stadtpark - gemeinsam mit über 100.000 Menschen - .Ich möchte den für mich zentralen Aspekt aus der Schlusspredigt von anglikanischen Bishop Nick Baines hier durch Wort und Bild herausgreifen:
NDR-Video-Stills |
Soviel du brauchst (Micha 4.4-5)
Alle Menschen aus Israel und den Völkern werden unter ihrem eigenen Weinstock und unter ihrem Feigenbaum sitzen – niemand wird mehr Terror verbreiten. Denn das Wort ADONAJS, mächtig über Himmelsheere, wirkt. Ja, alle Völker handeln im Namen ihrer Gottheiten, wir handeln im Namen ADONAJS, unseres Gottes, jetzt schon – und in der Zukunft.
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Eines Tages rollte der berühmte Künstler Michelangelo einen riesigen Felsbrocken einen Abhang hinunter. Er musste seine ganze Kraft aufbieten, um den Stein in die richtige Richtung zu manövrieren.
Michelangelo-Porträt - Druck aus einem Buch von 1872 nach einem zeitgenössischen Stich - collmann/ebay.de |
Jemand sah ihn dabei, blieb stehen und fragte, was er da tun würde, schließlich sei es doch bloß ein riesiger Stein. Michelangelo erwiderte, dass er es eilig hätte, denn in dem Stein würde sich ein Engel befinden, der nur darauf warte, dass Michelangelo ihn heraushole.
der engel im marmorbrocken: s!NEdi|photo|montage |
Michelangelo konnte sehen, was normale Menschen sich überhaupt nicht vorstellen konnten. Und diese kurze Geschichte illustriert die herausfordernde Berufung der Menschen, die durch Gottes Augen hinausschauen möchten. Sehen wir nur das, was uns vor Augen steht, oder schauen wir die Welt um uns herum anders an?
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Michelangelo hatte die fertige Skulptur vor Augen; er musste einfach den Stein behauen, bis der Engel sich zeigen würde, der darin steckte. Er sah tiefer, er konnte das Mögliche deutlich erkennen, und so wandte er seine ganze Kraft und Energie darauf, um eine Schönheit zu erschaffen, die anderen zu diesem Zeitpunkt noch verborgen war.
Wir sind dazu berufen, wie Michelangelo zu schauen, Gottes Gesicht in der Welt zu erkennen, und der Welt diese Hoffnung zu enthüllen.
Der kanadische Musiker Bruce Cockburn fasst die Forderung zusammen, wenn er singt: “Du musst die Dunkelheit treten, bis sie Tageslicht blutet”(“You gotta kick at the darkness till it bleeds daylight”).
...http://aktuell.evangelisch.de/artikel/82837/das-predigt-manuskript-von-bischof-baines-vom-kirchentag
http://nickbaines.wordpress.com/
http://www.ndr.de/regional/hamburg/kirc hentag/kirchentag755.html
Lovers in a dangerous time
Songtext | Übersetzung:
Werden die Stunden nicht kürzer, wenn die Tage vorüberziehen
Du hast nie die Möglichkeit, anzuhalten und die Augen zu öffnen
An einem Tag wartest du darauf, daß der Himmel einstürzt
Am nächsten bist du geblendet von all der Schönheit
Wenn du ein Liebender bist in einer gefährlichen Zeit
Liebender in einer gefährlichen Zeit
Diese zerbrechlichen Körper von Berührung und Geschmack
Diese leuchtende Haut - dieses Haar wie Spitze
Lebensgeister erwachen durch den Stoß der Anmut
Es gibt nie einen Atemzug zum Vergeuden
Wenn du ein Liebender bist in einer gefährlichen Zeit
Liebender in einer gefährlichen Zeit
Wenn du ein Liebender bist in einer gefährlichen Zeit
Bekommst du manchmal das Gefühl, daß deine Liebe ein Verbrechen wäre
Aber nichts, das es wert ist, es zu besitzen, ergibt sich kampflos
Du musst die Dunkelheit treten bis sie Tageslicht blutet
Wenn du ein Liebender bist in einer gefährlichen Zeit
Liebender in einer gefährlichen Zeit
Und wir sind Liebende in einer gefährlichen Zeit
Liebende in einer gefährlichen Zeit