Hermann, the Cherusker | Photo by Bernd Meiseberg | fotocommunity.com |
DER HERRMANN ...- Er ist schon vieles gewesen: Symbol für Freiheit, Symbol für Nationalstolz, die höchste Statue der westlichen Welt (dann kam die Freiheitsstatue).
Sonntag steht das Hermannsdenkmal seit genau 140 Jahren auf dem Teutberg im Kreis Lippe und deutet mit seinem Schwert verschmitzt lächelnd gen Westen. Zum Geburtstag gibt es kuriose Geschichten, gefühlte Wahrheiten und Mythen zum Hermannsdenkmal.
Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius (Deutsch: Hermann oder Armin, Alt-Niederdeutsch auch Irmin) erinnern, insbesondere an die sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald, in der germanische Stämme unter seiner Führung den römischen Legionen unter Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 eine entscheidende Niederlage beibrachten.
© Landesverband Lippe / Foto: Franz-Josef Mertens |
Wussten Sie zum Beispiel, dass . . .
. . . man es gern auf Martin Luther schiebt, dass Arminius „Hermann“ genannt wird?
Luther bekannte nur:„Wenn ich ein poet wer, so wollt ich den zelebrieren. Ich hab ihn von hertzen lib“. Den„Hermann“ gab es nämlich schon weit über 500 Jahre vor Luther; nur die überlieferten Schriften in Bezug auf Arminius fehlen bisher. „Hermann“ leitet sich ab vom althochdeutschen „heri“ (= das Heer / die Krieger) und althochdt. „man“ (= Mann). Kombiniert steht „Hermann“ also für „Mann des Heeres“ bzw. korrekt überliefert und dem Sinn des Althochdeutschen entsprochen: „Heeres- oder Kriegsführer“. Luther verstand es eben auch, seinen logischen Verstand zu gebrauchen: Die Erfindung des „Heer-man“ ist hingegen Wichtigtuerei, die man ihm andichten wollte. man Arminius „Hermann“ nannte, schiebt man gern auf Martin Luther, aber der hat andere Dinge vollbracht. Luther bekannte nur: „Wenn ich ein poet wer, so wollt ich den zelebrieren. Ich hab ihn von hertzen lib“.
Luther bekannte nur:„Wenn ich ein poet wer, so wollt ich den zelebrieren. Ich hab ihn von hertzen lib“. Den„Hermann“ gab es nämlich schon weit über 500 Jahre vor Luther; nur die überlieferten Schriften in Bezug auf Arminius fehlen bisher. „Hermann“ leitet sich ab vom althochdeutschen „heri“ (= das Heer / die Krieger) und althochdt. „man“ (= Mann). Kombiniert steht „Hermann“ also für „Mann des Heeres“ bzw. korrekt überliefert und dem Sinn des Althochdeutschen entsprochen: „Heeres- oder Kriegsführer“. Luther verstand es eben auch, seinen logischen Verstand zu gebrauchen: Die Erfindung des „Heer-man“ ist hingegen Wichtigtuerei, die man ihm andichten wollte. man Arminius „Hermann“ nannte, schiebt man gern auf Martin Luther, aber der hat andere Dinge vollbracht. Luther bekannte nur: „Wenn ich ein poet wer, so wollt ich den zelebrieren. Ich hab ihn von hertzen lib“.
Im US-Bundesstaat Minnesota wurde in der Stadt New Ulm 1897 - 22 Jahre nach dem deutschen Denkmal - das "Hermann Heights Monument" fertiggestellt. Die baulich der deutschen sehr ähnliche Statue ist mit 31 Meter Höhe gute elf Meter kleiner. Erbaut wurde das Denkmal von deutschen Auswanderern. Nach der Freiheitsstatue und der Portlandia ist es die höchste Kupferstatue der USA. Die Amerikaner nennen ihn liebevoll "Hermann the German".
. . . die Arminius-Statue völlig unpassend gekleidet ist?
Der Erbauer des Hermanns, Ernst von Bandel, hat bei Arminius' Accessoires quer durch die Jahrhunderte zugelangt. Laut Michael Zelle, Direktor des Lippischen Landesmuseums, stammen die Stiefel aus dem antiken Rom, Schild und Schwert aus dem Mittelalter. Die Tunika passe gar nicht. Auch der Flügelhelm tauchte erst zur Zeit der Renaissance auf. "Es gibt nun mal keine Beschreibung, wie Hermann ausgesehen hat", sagt Zelle.
© Foto: Markus Krüger/ www.digital-park.de | NW |
"Ja, das ist so eine dieser Geschichten", sagt Michael Zelle,"ist aber Quatsch. Dafür ist die Öffnung viel zu klein." In den Kopf des Cheruskers gelangten ohnehin nur Wartungskräfte. "Und darin kann man gerade aufrecht stehen." Genauso abwegig seien übrigens auch Gerüchte, nach denen Hermann hin und wieder die Schwerthand wechselt. "Das ist schlechterdings unmöglich."
. . . es andere Entwürfe für das Denkmal gab?
37 Jahre - so lange arbeitete Ernst von Bandel, bis das Hermannsdenkmal fertig war. Ideen für solch ein Denkmal gab es laut Zelle aber schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Und so hatte auch von Bandel Konkurrenten. 1813 und 1814 schlug der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel eine gigantische Hermannsstatue vor, die laut Zelle "um ein Vielfaches höher gewesen wäre als Bandels Entwurf". Beinahe durchgesetzt hätte sich kurz vor Baubeginnsein Konkurrent Christian Daniel Rauch. Denn Bandel forderte für sein Projekt immer neue Geldmittel. "Erst als er da einlenkte, bekam er den Zuschlag und durfte mit dem Bau beginnen", sagt Zelle. Bandels Geburtstag jährt sich in diesem Jahr zum 215. Mal.
1999 bekam die Statue vorübergehend ein 130 Quadratmeter großes Trikot von Arminia Bielefeld angezogen. Dafür gab es 2001 den Eintrag ins Buch der Rekorde.
. . . der Hermann in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges beschossen wurde?
Das Lipper Wahrzeichen trug einige Kriegsschäden davon. Michael Zelle: "Es gibt Aufnahmen von Einschusslöchern, wahrscheinlich Maschinengewehrfeuer." Er schätzt, dass die Statue den alliierten Fliegern als Landmarke diente. Die Schäden sind aber beseitigt. NW
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WIKIPEDIA: Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald
Das Hermannsdenkmal ist eine Kolossalstatue in der Nähe von Hiddesen südwestlich von Detmold in Nordrhein-Westfalen im südlichen Teutoburger Wald. Es wurde zwischen 1838 und 1875 nach Entwürfen von Ernst von Bandel erbaut und am 16. August 1875 eingeweiht.
Das Denkmal soll an den Cheruskerfürsten Arminius (Deutsch: Hermann oder Armin, Alt-Niederdeutsch auch Irmin) erinnern, insbesondere an die sogenannte Schlacht im Teutoburger Wald, in der germanische Stämme unter seiner Führung den römischen Legionen unter Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 eine entscheidende Niederlage beibrachten.
Mit einer Figurhöhe von 26,57 Metern und einer Gesamthöhe von 53,46 Metern ist es die höchste Statue Deutschlands und war von 1875 bis zur Erbauung der Freiheitsstatue 1886 die höchste Statue der westlichen Welt.
Historischer Hintergrund
Der Bau ist vor dem Hintergrund der deutsch-politischen Situation des 19. Jahrhunderts zu sehen, in der der Begriff „Deutsch-französische Erbfeindschaft“ durch jahrhundertealte Konflikte geprägt war. Durch die Niederlagen gegen die Franzosen unter Napoleon Bonaparte und die politische Zersplitterung Deutschlands begann man zunehmend die nationale Identität in der germanischen Vergangenheit zu suchen. Mit der zeitgenössischen Wertung Arminius’ als eines ersten Einigers der „deutschen“ (eigentlich „germanischen“) Stämme bot sich diese Figur an, zumal die Arminius-Figur seit der Wiederentdeckung römischer Historiker durch den Humanismus im 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum bekannt war.
Standort
Das Hermannsdenkmal steht in der Grotenburg genannten Ringwallanlage auf dem stark bewaldeten, 386 m hohen Teutberg.
Der Erbauer Ernst von Bandel ging nach damaliger Forschungslage noch davon aus, dass die Varusschlacht im Teutoburger Wald stattgefunden hatte. Die Wahl auf die Grotenburg fiel allerdings aus praktisch-ästhetischen Erwägungen. Der lippische Fürst wollte den Bauplatz nur unter der Bedingung zur Verfügung stellen, dass das Denkmal auf der Berghöhe errichtet würde, da es von dort aus weithin über Lippe sichtbar wäre. Mittlerweile ordnen die meisten archäologischen Fachwissenschaftler die Fundregion Kalkriese bei Bramsche in Niedersachsen als wahrscheinlichsten Ort der Schlacht ein.
Baugeschichte
König Wilhelm und Ernst von Bandel mit dem Kopf des Hermannsdenkmals in seiner Werkstatt in Hannover im Jahr 1869
Mit dem Bau wurde 1838 begonnen. Schon vor Baubeginn, aber auch infolge des Baus entstanden überall in Deutschland Vereine, die erfolgreich Gelder für das Denkmal sammelten. So berichtet etwa Heinrich Heine 1843 und 1844: „… zu Detmold ein Monument gesetzt; hab selber subskribieret.“ (Deutschland. Ein Wintermärchen, Caput XI).
1846 wurde der Sockel des Denkmals fertiggestellt. In der Reaktionsphase nach der Revolution von 1848 ruhte der Bau bis 1863. Es fehlte in dieser Zeit sowohl das finanzielle als auch das politische Interesse, den Bau weiter zu führen. Erst mit dem Besuch des preußischen Königs im Juni 1869 am Bauplatz und nachfolgend mit der Gründung des Deutschen Reiches nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) wurde das Denkmalsprojekt wieder populär. Der Reichstag bewilligte 10.000 Thaler für den Weiterbau, Wilhelm I. spendete die gleiche Summe. Der größte Betrag von 37.500 Thalern kam jedoch von privater Seite durch Spenden der Bevölkerung; weitere 1.082 Thaler gab Franz Joseph I., andere deutsche Fürstenhäuser überwiesen 13.500 Thaler und aus dem Ausland trafen 1.500 Thaler ein. Der Kostenaufwand belief sich insgesamt auf 90.000 Thaler. Ernst von Bandel hatte von Beginn an auf ein Künstlerhonorar verzichtet. Damit kostete das Denkmal nur die Hälfte wie etwa die Bavaria.
Die Entstehung des Denkmals ist nicht von seinem Erbauer, dem Bildhauer Ernst von Bandel zu trennen. Dieser widmete sich zeitlebens dem Denkmalprojekt und versuchte insbesondere in der Zeit der Bauunterbrechung weitere finanzielle Unterstützung für die Vollendung zu finden. Während der Arbeiten lebte Bandel zeitweise in einem unterhalb des Denkmals errichten Blockhaus, der Bandel-Hütte, die man noch besichtigen kann. Bandel konnte die feierliche Einweihung im Jahr 1875 noch erleben. Er starb 1876.
Erscheinungsbild
Der Unterbau
Es handelt sich bei dem Denkmal um eine Kombination von Bau- und Figurendenkmal. Der Unterbau des Hermannsdenkmals hat einen runden Grundriss, ist 26,89 m hoch und besteht aus roh behauenem Sandstein. Auf dem 2,20 m hohen Sockel schließen sich zurückgesetzt zehn Pfeiler (genauer Pfeilervorlagen) und zehn Nischen an. Die Schafte der Pfeiler haben eine hexagonale Form. Die Dienste der Kapitelle bilden Spitzbögen zum jeweils nächsten Pfeiler und Rundbögen zum übernächsten Pfeiler (Stilmix Gotik und Romanik). Über den Kapitellen schließt sich der rippenwulstartige Besucherumlauf an. Darüber befindet sich eine Rundkuppel als typisches Moment der Herrscherrepräsentation und auf einem weiteren kleinen Sockel die Figur des Hermann. Für den Bau des Sockels wurden auch Steine der Grotenburg verwendet, so dass die prähistorische Fliehburganlage durch den Denkmalsbau weitgehend zerstört wurde.
Die Figur
Die Figur hat eine Höhe von 26,57 m. Sie besteht aus einer Eisenrohrkonstruktion, die Oberfläche aus Kupferplatten. Sie wiegt mitsamt der Standplatte, auf der sie befestigt ist, 42,80 Tonnen. Zu sehen ist eine überlebensgroße Figur mit antikisierender Rüstung und Flügelhelm. Der rechte Arm ist emporgestreckt und hält ein Schwert, das 7 m misst und etwa 550 kg wiegt und von der Krupp gespendet worden ist. Der Schwertarm ist in Richtung Westen gestreckt; dies wird je nach Standpunkt als ein offensives oder defensives Mahnen in Richtung Frankreich interpretiert. Der linke Arm ist auf einen bauchhohen Schild gelehnt. Unter dem linken, leicht angewinkelten Bein liegen ein Adler (Aquila) und ein Rutenbündel (Fasces) mit Beil. Die Informationen über die Kleidung des Hermann dürfte von Bandel den Werken des Tacitus entnommen haben. Auffällig ist, dass keine Stammeszeichen oder Ähnliches an der Statue angebracht wurden.
Inschriften
Das Schwert trägt die Inschrift:
DEUTSCHE:EINIGKEIT:MEINE:STAERKE
MEINE:STAERKE:DEUTSCHLANDS:MACHT
Auf dem Schild steht:
TREUFEST.
In den Nischen des Denkmals wurden erst nach der Reichsgründung von 1870/71 Sprüche eingefügt. Sie verbinden die Deutsch-französische Erbfeindschaft mit der germanisch-römischen Geschichte:
- Wilhelm, Kaiser, 22. März 1797, Koenig von Preussen, 2. Januar 1861. Erster Kaisertag, Versailles, 18. Januar 1871, Krieg 17. Juli 1870, Frieden 26. Februar 1871.
- Der lang getrennte Staemme vereint mit starker Hand,
- Der welsche Macht und Tücke siegreich überwandt,
- Der längst verlorne Söhne heimführt zum Deutschen Reich,
- Armin, dem Retter ist er gleich.
- Am 17. Juli 1870 erklaerte Frankreichs Kaiser, Louis Napoleon, Preuszen Krieg, da erstunden alle mit Preuszen verbündeten deutschen Volksstaemme und züchtigten vom August 1870 bis Januar 1871 im[m]er siegreich franzoesischen Uibermuth unter Führung des Koenigs Wilhelm von Preuszen, den am 18. Januar Deutsches Volk zu seinem Kaiser erhob.
- Nur weil deutsches Volk verwelscht und durch Uneinigkeit machtlos geworden, kon[n]te Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, mit Hilfe Deutscher Deutschland unterjochen; da endlich 1813 scharten sich um das von Preuszen erhobene Schwert alle deutschen Staem[m]e ihrem Vaterlande aus Schmach die Freiheit erkaempfend. Leipzig, 18. October 1813 – Paris, 31. Maerz 1814, Waterloo, 18. Juni 1815 – Paris, 5. Juli 1815.
- Arminius liberator haud dubie Germaniae et qui non primordia populi romani, sicut alii reges ducesque, sed florentissimum imperium lacessierit: proeliis ambiguus, bello non victus. (Tacitus, Annales: II, 88: Armin, ohne Zweifel Deutschlands (Germaniens) Befreier, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen bedrängt hat wie andere Könige und Heerführer, sondern in der höchsten Blüte seiner Herrschaft: In Schlachten mit schwankendem Erfolge, im Kriege nicht besiegt.)
Daten und Fakten
Gewichte der einzelnen Elemente
Standbild: 42.800kg
Schild: 1.150kg
Schwert: 550kg
Abmessungen
Höhe des Denkmals: 53,46m
Größe des Unterbaus: 19,86m
Größe der Kuppel: 7,03m
Größe der Figur: 26,57m
Länge des Schwertes: 7m
Höhe des Schildes: 10m
Denkmallandschaft auf der Grotenburg
In der Nähe des Hermannsdenkmals befindet sich auch ein 1895 errichteter Bismarckstein und eine Erinnerungstafel für die 1882 auf der Grotenburg erfolgte Gründung des CVJM. An der Stelle, wo bei der Einweihungsfeier von 1875 Kaiser Wilhelm I. saß, ist ebenfalls eine Erinnerungstafel angebracht. 1950 wurde vom Ostwestfälisch-Lippischen Friedensring eine Tafel mit der Inschrift „Deutsche Männer und Frauen bekennen sich anlässlich des 75jährigen Bestehens des Hermannsdenkmals einmütig zur Einigung der Völker durch den Frieden“ auf einem Findling direkt neben dem Denkmal angebracht.
nach: deutschlandistschoen.com |