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Scheiß drauf ...

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Satirezeitschrift "Charlie Hebdo": 
"Sie haben die Waffen. Wir den Champagner!"



Das aktuelle "Charlie-Hebdo"-Cover: 
"Scheiß drauf"


Die Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" antwortet auf die Terroranschläge von Paris. Das Cover der neuen Ausgabe zeigt einen von Kugeln durchsiebten Franzosen, der sich nicht vom Feiern abhalten lässt.

"Dies ist die einzige Antwort, die wir den Terroristen geben sollten: dass ihr Versuch, Terror auszulösen, vergeblich ist." Diesen Satz schreibt Zeichner und Redaktionsleiter RISS im Editorial der morgen erscheinenden Ausgabe von "Charlie Hebdo".

Die Karikatur auf dem Titelblatt der Satirezeitschrift soll diesen Gedanken illustrieren. Sie zeigt einen tanzenden und trinkenden Franzosen, dessen Körper von Kugeln durchsiebt ist. Dazu der Text: "Sie haben die Waffen. Aber Scheiß drauf, wir den Champagner!"

Die Zeichnung wird derzeit auf Twitter verbreitet. Auch auf ihrer Webseite veröffentlichte die Redaktion eine Zeichnung zu den Anschlägen. Darauf zu sehen sind Gespenster mit Baguette, dazu der Text: "Die Franzosen nehmen ihr normales Leben wieder auf."


"Die Franzosen nehmen ihr normales Leben wieder auf."
"Charlie Hebdo"-Zeichnung zu den Anschlägen von Paris

Die Redaktion des Magazins war am 9. Januar 2015 selbst von Terroristen überfallen worden, elf Menschen starben. Die Satirezeichnungen lösen immer wieder Kontroversen aus, zuletzt mit einer Zeichnung eines ertrunkenen Flüchtlingsjungen.

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Sie sind saugut - diese Karikaturen von "CHARLIE HEBDO" - und wir gehören ja seit über 10 Monaten alle dazu, denn wir haben ja geschrien: JE SUIS CHARLIE = "Wir sind Charlie"- wie wir jetzt: "JE SUIS PARIS" oder "PEACE for PARIS" rufen.

Auch - weil wir ansonsten sprachlos sind in unserer achselzuckenden Hilflosigkeit. Diesmal hat Corinne Rey, genannt COCO, eine 33-jährige Zeichnerin, das Titelblatt geliefert für die neue CHARLIE HEBDO - und diese COCO war eine der Geiseln beim Überfall im Januar 2015 - sie ist also nicht einfach mit frecher Feder vor sich hin krakelnd mal tätig geworden, weil sie dran war: nein - auch diesmal bleibt uns wieder zunächst der verwunde(r)te Schauer, der uns über den Rücken läuft: Ist das okay - soviel geradezu "Blasphemie" angesichts der fast 140 gemeuchelten Opfer ... 

Satire muss und will provozieren und uns aus unseren Sehgewohnheiten kitzeln: Alle Sender haben dieses Mal vermeldet: Beim Anschlag auf CHARLIE HEBDO war es in Paris im Januar so und so laut und quirlig - und diesmal ist es ganz anders ... - stiller ...- nachdenklicher ... Ja - es ist ganz anders: Wir hatten uns alle ja längst wieder zurückgelehnt und uns "eingerichtet" - und uns irgendwie arrangiert - wir köpften die Flaschen - es war so ein bisschen wie beim Kaffeetrinken nach einer Beerdigung, wo auch manchmal ein paar Cognac zu viel in den Kaffee geschüttet werden - und es langsam anfängt zu lallen, und die Tränen einfach - ganz ungehemmt - übers Gesicht laufen: "Niemand hat mich lieb - und xxxx gibt es nun auch nicht mehr" ... - oder eben ein irgendwie "irres" In-sich-hinen-Kichern ...


Das Titelbild von CHARLIE HEBDO hat zwei Ebenen für mich: einmal die Ebene: "Man muss die Feste feiern wie sie fallen - lass kommen was will ... - und wir haben wenigstens Spaß am Leben" - wogegen die IS-Rekruten ja meist mit ihren Aktionen mit in den Tod gehen - oft sehr jung an Jahren ... - keine Perspektive sehen - nichts zu Lachen haben ... - Einfach lebensuntüchtig sind - und vor lauter Gram andere Unbeteiligte mit sich ziehen in ihr hoffnungsloses Nichts - denn da sind keine 72 Jungfrauen im Jenseits ...

Und die zweite Ebene: Da haben manche Menschen Lebensziele, für die sie in den Tod gehen ... - und wir vertun unsere Zeit mit Nonsens und Champagner und Internet und virtuellem Krams - aber nichts bewegt sich ... nichts bewegt uns noch ... - ... "linkes Auge blau - rechtes Auge blau" grölen vielleicht noch ... - und morgen ist auch wieder ein Tag ... - hoffentlich wird das korrupte Fußballspiel nicht auch noch abgepfiffen - und beim Zocken gewinnt man und verliert man - meist hält es sich die Waage - gut, dass bald wieder Weihnachten und dann Rosenmontag ist ... - und ansonsten wollen wir "unseren Seelenfrieden" haben - keine Störungen - fast so wie die IS-Kämpfer in ihrem Paradies, wenn sie auf die 72 Jungfrauen warten die sowieso nicht kommen ... - fast genauso tot ... - hick - wenn Sie verstehen was ich meine ... - hick ... - ach - ist mir doch egal - Scheiß was drauf  ... S!


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