wie frank schirrmacher posthum
oskar lafontaine unter die arme greift ...
oskar lafontaine zeigte beim jahresauftakt der linkspartei in berlin verständnis für selbstmordattentate: "was sollen die armen machen im vorderen orient, die seit jahren dem kolonialismus ausgesetzt sind? sie haben keine bomben, sie haben keine raketen, sie haben keine heere, die sie auf den weg bringen können, um ihre interessen zu wahren – und dann greifen sie zum selbstmordattentat"...
äääh - oskar lafontaine ??? - ich meine - wo lafontaine recht hat hat er recht - aber hier redet er auch ziemlichen unsinn ... - wenigstens wenn man sein zitat so verkürzt wiedergibt, wie es die "bürgerlichen" medien in der mehrheit getan haben - aber auch sonst: man kann das eine opfer nicht mit dem anderen rechtfertigen = das ist auge um auge - zahn um zahn - denn da gibt es ja auf beiden seiten eben die opfer - die toten, die noch leben könnten - die ermordeten ... - auch wenn man wie oskar lafontaine das dann in der quintessenz als "perversion" bezeichnet ... - und ich weiß nicht, wer oder warum man das mitschreibt und heraushebt und nun hochkocht - anscheinend neben SPIEGEL-online und anderen "bürgerlichen" meinungsmedien auch seine partei selbst ...- notgedrungen - oder um alte zwistigkeiten zu begleichen ... - sei's drum ...
in der so verkürzten logik von lafontaine hieße das: "was sollen die armen antänzer-bubis in köln denn machen, die seit jahren in ihren heimatländern dem kolonialismus ausgesetzt sind und für ihre daheimgebliebenen knete beschaffen müssen? sie haben diese knete nicht, denn sie dürfen nicht arbeiten, sie haben keine wohnung und keine unterstützung, die sie auf den weg bringen könnte, um ihre eigenen interessen zu wahren – und dann grapschen sie eben der nebenstehenden frau bei massenveranstaltungen gezielt in den ausschnitt oder an den po, um dabei gleichzeitig das handy zu ergattern oder die geldbörse"... - also soooo geht das nicht, oskar ....
Lafontaine hat wörtlich gesagt: „Deshalb ist es gut, dass ein Mann wie Peter Ustinov das auf eine ganz kurze Formel gebracht hat. Er sagte: ‚Der Terrorismus ist der Krieg der Armen. Und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen.‘ Und wir müssen das immer wieder sagen.
Was sollen die Armen denn machen, im Vorderen Orient, die seit Jahren dem Kolonialismus ausgesetzt sind, die seit Jahren unter Kriegen zu leiden haben? Sie haben keine Bomben, sie haben keine Raketen, sie haben keine Heere, die sie auf den Weg bringen können, um ihre Interessen zu wahren. Und dann greifen sie zum Selbstmord-Attentat. Und das zeigt doch die ganze Perversion unserer Weltordnung, dass sich Menschen nur so noch wehren können. Jawohl, Ustinov hatte Recht: Krieg ist der Terror der Reichen! Und deshalb sind wir die Anti-Kriegspartei.“
ich will mal versuchen - diese etwas knifflige "verständnis-hülse" also auch der bürgerlichen presseorgane in meiner hinsicht da etwas aufzudröseln - wenigstens wie ich mir das vorstelle und einbilde: okay - oskar lafontaine: arm sind sie, die selbstmordattentäter - und sie wählen einen weg ins "paradies" - ins nirwana - ins nichts - nach ihrem unweigerlichen tod - aus ihrer perspektivlosigkeit in diesem leben - aus ihren jeweiligen beschissenen lebensumständen heraus ... da haben ihnen verführer versprochen - mit ihrem "heldenhaften tod," in den sie möglichst viele mit hineinziehen - würden sie eine gewisse destabilisierung des "feindes", beziehungsweise der "anders- und damit falsch an allah glaubenden" auslösen ... der tod dafür sei etwas heldenhaftes - und wenn man sonst schon an nichts mehr in diesem leben glaubt - hinterlässt man "wenigstens" in dieser schnöden ungerechten welt - zumindest in der arabischen - einen paukenschlag ...
ich meine - der letzte angreifer von paris, der am jahrestag des anschlags auf die satirezeitung "charlie hebdo" etwas unvermittelt in ein polizeirevier im pariser viertel goutte d'or eingedrungen ist, um dort mit einem metzger-hackebeil herumzuwedeln mit einer sprengstoff-gürtel-attrappe um den bauch geschnallt und dabei "allahu akbar" (gott ist groß) rufend von wachhabenden polizisten erschossen wurde - dieser walid salihi, wie er sich u.a. auch nannte, hinterließ am tatort eine selbstgemalte is-fahne mit einem treueschwur an den chef der dschihadistenmiliz "islamischer staat" (is) abu bakr al-baghdadi ... der war bestimmt ein einzelkämpfer, ein fan, der abu bakr al-baghdadi noch nie zu gesicht bekommen hatte außer aus zeitungen vielleicht - und er wusste, dass das seine letzte "tat" sein würde ... - ein fremdausgelöster "selbstmord" sozusagen ... dieser walid war sicherlich ein durch €uropa herumirrender perspektivloser und herumschnorrender junger mann - die der olle vadder bodelschwingh vor gut 100 jahren noch "brüder der landstraße" - "tippelbrüder" als "nichtsesshafte" nannte - also das war die schaumkrone: wo gehobelt wird ..., die an den rand gespülten der industrialisierung damals - und eine schaumkrone des modernen virtuellen internet-kolonialismus der staaten im "vorderen orient" heutzutage. die genaue herkunft und das genaue schicksal dieses walid werden wir ja wahrscheinlich nie erfahren, fest steht, er benutzte 7 identitäten und hielt sich in spanien, frankreich deutschland und schweden u.a. auf ... - wenn denn die fingerabdrücke immer wirklich genau zugeordnet werden konnten mit den modernen digitalprogrammen dafür ...
aber das war ja ein verirrter amateur - der direkt "im namen allahs" operierende tatsächliche "is"-selbstmordattentäter - wie wahrscheinlich jüngst in istanbul - stammt sicherlich aus einem ähnlichen millieu, wurde aber extra gezielt angeworben, ausgebildet und hirngewaschen für seine tat vom superreichen "is", der sich seine knete aus milliarden-transaktionen auch mit öl und waffen zusammenergaunert hat - mit flüchtlings-schleuserbanden, die ihr geld an den "is" abliefern müssen und entführungsopfern, die zum freikauf angeboten werden - wie auf dem markt bzw. im discounter ... -
und hinsichtlich dieser "professionellen" selbstmord-attentäter hat oskar lafontaine nun gar nicht mehr recht - sondern da kommt er mit der "logik" dieses vereins einfach nicht mehr mit: die haben nämlich raketen, die haben auch kleine heere, die sie sehr gezielt auf den weg bringen in ihren bewaffneten und beflaggten toyota-gelände-caddys, um ihre interessen zu wahren – die haben einen haufen knete, spekulieren an den börsen eifrig mit, sind sicherlich auch irgendwo unternehmer und kapitalisten - aber sie greifen trotzdem zum selbstmordattentat, weil es das christliche abendland so schockiert, und so angsteinflößend ist - weil raketen und bomben und drohnen so inflationär eingesetzt worden sind - dass die da im christlichen abendland gar nicht mehr aufblicken und zuordnen können - denn das war meist weit weg - und man musste nicht mal innehalten ... aber so ist das ganze ja nun eine weiterentwickelte form des guerilla-krieges, wie ihn kein geringerer als mao-tse-tung (inzwischen auch oft "maozedong" geschrieben) theoretisch beschrieben hat ... vielleicht kann oskar oder sarah da mal in der hintersten ecke ihres reichhltigen bücherschrankes schauen, ob da nicht die alte rororo-ausgabe vorhanden ist - die gibt es ansonsten für 2,66 €uro gebraucht bei amazon ...
der krieg findet plötzlich mitten in den westlichen metropolen statt - und man zündet eine stufe nach der anderen der neuen "einschüchterungs"-rakete ... - und es funktioniert ...: die hochaufgerüsteten und bis ins letzte durchorganisierten metropolen sind mit dieser art herausforderung schlichtweg völlig überfordert ...
das ist mao's guerilla-krieg im gewand weiterentwickelter hochexplosiver (plastik-)sprengstoffe, mit zum teil digitalen fernzündern, oder punktgenau einzusetzenden selbstauslösern - und mit dem menschen als instrumentalisierte bereitschaft, diese verheerende sprengkraft durch sich selbst an die von der führung strategisch mit satellit-computerbildern ausgeklügelten punkte "an den mann/die frau zu bringen" - um dort zu zünden oder eine sprengfalle aufzubauen - koste es was es wolle - dazu die bereitschaft unbedingten gehorsams - sich selbst vollständig "in den dienst der sache" zu stellen ...
das ist der krieg dieser zeit - nicht einfach die gegenwehr eines geschundenen volkes im vorderen orient: nach frontenkriegen früher: mann gegen mann im schützengraben - dann der bomben- und raketen-krieg aus der luft - immer technisierter und digitalisierter mit heute unbemannten aber sehr teuren automatischen drohnen - - - jetzt dennoch wirksam und effizient mit kleinen mitteln: der selbstmordattentäter ... - als waffe - da haben lafontaine und ustinov zum teil wieder recht - als waffe wenn auch nicht für arme aber für preisbewusste, sparsame - und ich füge hinzu: denen ein menschenleben als selbständiges individuum nichts bis wenig wert ist - die menschen nicht nur instrumentalisieren sondern auch materialisieren bzw. - makaber genug - "entmaterialisieren" ...
hinzu kommt die strategie der modernen computerprogramme, wie sie für diese kriegs-"spiele" allerorten eingesetzt und entwickelt sind: in silicon valley für den multikulturellen und neoliberal-kapitalistischen börsen"krieg" ebenso wie in den kellern und bunkern des "is" für den guerilla-krieg: jeder "spiel"zug ist so programmiert und gesteuert und angelegt, dass jedes etwaige interessenlager ausschließlich an sich und seinen vorteil denkt - koste es was es wolle ...
S!: kurz danach ... |
"wir erleben die neue ära des informationskapitalismus. er hat damit begonnen, die welt in einen geisteszustand zu verwandeln. er tut und plant große dinge. er will gedanken lesen, kontrollieren und verkaufen. er will risiken vorhersagen, einpreisen und eliminieren. sein hirn ist unablässig damit beschäftigt, herauszufinden, was menschen tun, sagen, kaufen und welche spielzüge sie als nächstes planen. wo immer sie ihm begegnen, treffen sie auf ein system, das alles immer besser weiß. es spricht den menschen das recht ab, sich der umwelt anders
darzustellen, als sie sind. was immer sie tun, es behauptet, dass sie es um des eigenen vorteils willen tun. ...
es hat sich herausgestellt, dass menschen, die mit diesem denken in berührung kommen, ihr verhalten verändern. ein weltbild, das hinter allem menschlichen tun die unausweichliche logik des eigennutzes am werk sieht, produziert egoismus wie am fließband. neuerdings kommt aber jeder ständig damit in berührung. umgeben von einer welt, in der informationen nicht nur an börsen, sondern am arbeitsplatz, in der kommunikation und sogar bei freundschaften von logisch arbeitenden rechenmaschinen organisiert werden, die nach den Gesetzen der persönlichen profitmaximierung den menschlichen charakter kalkulieren, verändern sich gesellschaftliche wertvorstellungen in staunenswerter geschwindigkeit" ..., schreibt frank schirrmacher in seinem buch "ego" ...und all diese furchtbaren orwellschen "1984"er- oder huxleys "schöne neue welt"-gedanken, von denen schirrmacher durchaus authentisch und real berichtet, zeigen uns: die zukunft hat nun längst begonnen - und bis zu ihrem konsequenten und radikalen ende gedacht, bringen sie die real existierende ausbeutung und den turbo-kapitalismus auf der einen seite - und gleichermaßen auf der anderen seite quasi den "selbstmordattentäter-guerilla-kampf" hervor ... -
und millionen verzweifelter flüchtlinge der vorwiegend "guten" menschen--------------------------------------------------
und der in promille zu berechnenden "schlechten" -
wobei 1 promille von 1.000.000 auch schon 1.000
(eintausend) sind ... - so ist die welt ...- herr lanfontaine ...
Bild: picture alliance | faz |
finaler countdown eines selbstmordattentäters
diesmal
: zum nachteil des volkes israel
vierzehn
ich muss es
tun - da vorn geht ali - sechzig
meter vor mir - links von
mir - wegen dem winkel der
geschosse - ganz ruhig - nasses
grobes kopfstein
pflaster - der
countdown läuft - die
hände schwitzen - wir haben bei
fünfzehn angefangen zu
zählen - müde
dreizehn
bei null drücken ali und
ich gleichzeitig auf den
knopf - in der linken
nassen faust - auf den
zündungsauslöser -
elektronik - auf den knopf wie
im lager so oft geübt -
regenrinne marlboro
plakatwand mit rotem
rennwagen - mein kommandant
wird stolz auf
mich sein - ganz gewiss
zwölf
dann wird der
sprengstoff in der
weste aktiviert und
präzise gezündet - bus
haltestelle grün
kreuzung theater - tel
aviv: dario fo
nobelpreisträger
elf
dann werde ich ein
held sein - bushalte
stelle linie achtzehn
grün neonlicht - ich muss
es tun
zehn
das dorf daheim wird
ehrfürchtig von
mir ... - alle werden trauern -
wehklagen viele tage - der
geruch meines schaf
fells - linie acht
zehn grün ampel
neun
und fatima -
auch sie wird
an mich denken - in
liebe - und weinen wird
sie - ihre augen ... - scheiße -
jetzt nicht ihre augen ... -
verschwimmend der blick ... -
buslinie
achtzehn grün
acht
der rest - der
rost - der stachel
draht - nie keine chance
nicht - wellblech disteln - die
augen - scheiße - wieder
diese augen - da ein
kind - ein kleines kind schreit -
blickt sich um - mein kopf
platzt gleich - der herz
schlag dröhnt in mir - grün zum
grünen schild da drüben el-
al-plakat: in die ganze
welt - ich muss - ich muss - mein kommandant
ist stolz auf mich
sieben
wir müssen näher an und
in die menschen
gruppe da drüben - mit
dem kind - mit dem kind - denn
es sollen doch viele ... - hat
der kommandant gesagt - möglichst
viele - und um mich wird das ganze
dorf trauern - das ganze
land - linie acht
zehn grün bordstein
sechs
los ali geh
weiter nach links
rüber - achte auf den winkel - wie
im lager geübt - wegen der
geschosse aus metall
splitter die sie bei
gemengt haben - grüne
bushalte mit benettoncolor
plakat mit den gedärmen im
schlachthof - ich muss es
fünf
der tod ist befreiung - ist
der sieg - der sieg - ja -
zäh ist mein volk - ich bin
ein held - ein kämpfer - mein
heldenhaftes volk - wir
werden siegen - das un
glück meiner feinde ist mein
glück - fatima - schleier - augen -
haut ab - augen - scheiße -
bordstein - der puls
dröhnt in mir - gleich
zerreißts mich -
ich werde es tun
vier
stacheldraht - immer stachel
draht - und vater und
mutter und die geschwister - alle -
die freunde im dorf - mein
esel - meine
ziege - mein motorrad - zum
schluss diese alte rost
beule - die cd von michael
jackson - ich werde ihr
held sein - meine kameraden -
und mein schaffell - warum
kann ich es jetzt
riechen - papier
korb grün zebra
streifen mit ampel
und da drüben das camel
plakat - weil ich es tun muss
drei
keine arbeit - mein
stolzes volk - mein
land - eingemauert -
eingezäunt - wellblech
hütten - disteln und
feigen - und ich werde
der held sein - ich
kann nichts mehr
sehen - es brennt in
mir alles -
verschwommen - schleier
haft - horch - alles
still - zeit
lupe allmählich
zwei
los ali -
schneller - wir
müssen es tun -
steht plötzlich
still - wie ein schnapp
schuss - ein foto - alles
ist jetzt ganz
still - mucksmäuschen
still - helden - held -
held - mein kommandant
ist stolz auf mich - er
wird um mich
trauern - viele tage -
vierzig tage oder ein
ganzes jahr - still - ruhe -
ruhig - ich weine
nicht - tränen halt - mir
ist schlecht - nur keine
angst - hass - es brennt
in mir - das blut
pocht laut - da -
die haltestelle mit
den feinden die
fallen müssen -
die sterben -
zerfetzen
eins
keine arbeit - der
esel - das schaf
fell und meine
mutter wird wei... -
sie wird schluchzen und klagen
null
... präzise ...
grün - dreht
sich - weiss - weiss -
weiss gold -
hell - feuer - schwefel
gestank - ich
falle - hölle - himmel
schaffell - grell
--- stille - null - null - null - null - n...
sinedi