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geile zeiten - geile sitten: alles so schön geil hier ...

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da brat mir doch einer nen storch: geile zeiten ...
andere zeiten - andere sitten: 
alles so schön geil hier ...

Im Etymologie-Duden von 1963 heißt es unter dem Stichwort„geil“
„[...] Im heutigen Sprachgebrauch wird 'geil' ausschließlich im Sinne von geschlechtlich erregt, brünstig verwendet.“

In den 1970er und 1980er Jahren fand das Wort „geil“ zunehmend populäre Verwendung in der Jugendsprache und erlebte einen weiteren Bedeutungswandel. Etwa Mitte der 1970er Jahre erweiterte sich die Bedeutung „sexuell erregt“ im umgangssprachlichen Gebrauch zunächst in Richtung „sexuell attraktiv“. In den 1980er Jahren wurde der Ausdruck bezugnehmend darauf zunehmend auf andere Bereiche ausgeweitet und drückt seitdem – als eine umgangssprachliche Steigerung von „gut“ – freudige Anteilnahme oder eine positive, begeisterte Bewertung aus, Beispiele: „Das geile Motorrad“, „Das geile Konzert“. Das Duo Bruce & Bongo setzte 1986 mit „Geil“ – dem Hit über „Germanys most successful word“ (Deutschlands erfolgreichstes Wort) – eine Marke, an der zu sehen war, dass der Bedeutungswandel in der Jugend bereits angekommen war, in den älteren Generationen jedoch noch nicht.

Dieser Bedeutungswandel ist eine Annäherung an die ursprüngliche Wortverwendung, wenngleich dem Wort „geil“ seit seiner Verwendung im sexuellen Kontext zusätzlich ein allerdings inzwischen nur noch sehr leicht anrüchiges sowie provokantes Image anhaftet, da es meist eine eher sinnliche Begeisterung und materielle Freude ausdrückt und in nicht sinnlichen Zusammenhängen (vergleiche den Werbespruch Geiz ist geil) eher etwas merkwürdig und deplatziert wirken würde. Heutzutage hat das Wort seine anrüchige Konnotation fast vollständig verloren, wie z. B. das Lied Geile Zeit von Juli verdeutlicht.


(hier nochmal - auch für a. - [falls du das hier jemals zu gesicht bekommst...] - zur erinnerung: also ich weiß die bedeutung des wortes "geil" um 1995-2005 gar nicht mehr richtig ... ;-))


Durch diesen Bedeutungswandel wird das Wort heute in der Zusammensetzung mit „sein“ nur noch dann gelegentlich im Sinne von „sexuell erregt“ verwendet, wenn es sich auf die eigene Person bezieht („Ich war heute den ganzen Tag lang geil“). „Du bist so geil“ bedeutet heutzutage hingegen nicht mehr, dass man jemanden sexuell attraktiv findet, sondern dass man jemanden für besonders außergewöhnlich hält und von seiner Persönlichkeit (in einer bestimmten Situation) begeistert ist. In einem rein sexuellen Zusammenhang wird „geil“ heute fast nie mehr mit dem Hilfsverb „sein“ verwendet, sondern fast nur noch in der Zusammensetzung „geil werden“ oder „jmd. geil machen“. Nur mit dem Hilfsverb „machen“ ist die sexuelle Bedeutung von „geil“ noch völlig eindeutig und hat so auch seine anrüchige Konnotation nicht verloren.

Da das Wort für sich genommen durch die häufige Verwendung seine starke Ausdruckskraft inzwischen etwas eingebüßt hat, ist (neben der Verwendung von umgangssprachlichen Präfixen wie sau- oder end-) eine in der Jugendsprache sehr häufig benutzte Wendung, um seiner sehr starken Begeisterung noch mehr Ausdruck zu verleihen, die rhetorische Frage „Wie geil ist das denn (bitte)?“.

Die positive sowie provokante Besetzung des Adjektivs „geil“ und seine Popularität wurde ab 2002 in einer umstrittenen Werbekampagne genutzt, siehe Geiz ist geil.

Das Duden-Bedeutungswörterbuch erklärt neben der meist abwertenden Bedeutung im Sinne von sexueller Begierde als Synonym für lüstern und der umgangs- und jugendsprachlichen Bedeutung als begeisterte Steigerung von gut und der botanischen Bedeutung (lang, aber wenig kräftig in die Höhe wachsender Trieb) „geil“ in der Wendung „auf etwas geil sein“, was soviel bedeutet wie auf etwas versessen sein, etwas um jeden Preis haben wollen. In diesem Sinne wird „-geil“ auch oft als adjektivisches Pejorativsuffix verwendet (z. B. machtgeil, geldgeil, karrieregeil). Eine heute oft verwendete, sehr abwertende Steigerung von geil in seiner sexuellen Bedeutung ist „notgeil“, was darauf abzielt, dass eine sexuelle Begierde momentan so groß ist, dass mehr Sexualpartner als sonst üblich in Erwägung gezogen werden (vgl. „etwas dringend/bitter nötig haben“). WIKIPEDIA



jaja - so alt bin ich schon - dass ich die wandlung in der bedeutung des wortes "geil" durchaus in den letzten 60 Jahren nachvollziehen kann ... 1962 bin ich aus der schule gekommen - und ging in die lehre der "schwarzen kunst" bei einem zeitungsverlag - und lesen sie ruhig noch einmal oben nach, was der "etymologie-duden von 1963" damals unter dem stichwort „geil“ als bedeutung notierte ...

als ich noch klein und schön war war "geil" ein wort wie das porno-sex-heftchen unter der kiosktheke ... man raunte seinem klassenkameraden zu, wer von den mädchen in der klasse wohl "auch geil" sei, so wie man das ja in einem gewissen alter - den hormonen sei dank - wohl durchgehend war - als junge wenigstens ... bei der betrachtung der gleichaltrigen mädchen konnte ich wenigstens diese selbstempfundene "geilheit" nicht feststellen oder gespiegelt bekommen, wenigstens nicht an den zu betrachtenden körperpartien und/oder der mimik ...

ich weiß noch, wie mal mein vater in der straßenbahn meiner mutter zuraunte, eine der mitfahrenden frauen habe eine "furchtbar obszöne billige" stimme - wohlgemerkt: "stimme" - nicht "sprache" ... - und ich denke, er meinte vielleicht in wirklichkeit "geile" stimme, doch war das wort wohl so obszön für ihn, dass er stattdessen lieber "obszön" selbst verwendete ... ich habe mich seinerzeit gefragt, wie wohl eine "obszöne billige stimme" - oder auch eine "geile stimme" definiert wird, was ihr tremolo - ihre vibration sein müsste, um so benannt zu werden ...
rauchig vielleicht, tief vielleicht, eine rauchige tiefe frauenstimme - adaptiert vielleicht - wenigstens in meiner fantasie - von den zigarrerauchenden und whiskeytrinkenden prostituierten "auf der reeperbahn - nachts um halb eins" - (übrigens: das wort "nutte" lag ebenfalls unter dem kiosk-ladentisch - gleich neben der "geilheit" ...) ... - ich kann es bis heute nicht belegen - weiß aber trotzdem haargenau, was mein vater meinte - damals ...




heutzutage jedenfalls brüllen die handballsspieler, die gerade europameister geworden sind, ganz aus der puste nur noch "geil" ins hingehaltene mikrofon - "einfach geil ...""wahnsinn - echt nur geil ..." usw. - und wie es dazu gekommen ist, so "objektiv" wie es bei diesem wort eben nur geht, haben sie oben im WIKIPEDIA-abschnitt gelesen ...


zitronenfalter: nach dem foto von barbara leeb - fotocommunity


für mich flattert das wort "geil" weiterhin wie ein gelber zitronenfalter (war das jetzt eine "tautologie" - so wie "schwarzer rappen"... ???) - mal freier - mal stringenter - aber immer mit ein paar "hintergedanken" durch die birne ... ist das nicht echt geil ??? ... - also ich empfinde das so ... - echt geil ...

wenn sie verstehen was ich meine -
und chuat choan -
wird schon wieder - 
nichts wird so geil gegessen wie'
s gekocht wird ... ;-))
S!

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