Eichhörnchen steckt fest
Tierrettung: Eine Stunde lang bemühen sich Helfer um ein Tier, das in einem Gullydeckel klemmt. Inzwischen ist der Nager wieder wohlauf
Von Britta Schultejans
Ein Eichhörnchen ist in München in einem Gullydeckel stecken geblieben - weil es zu breite Hüften hatte. Die Tierrettung wurde von einer Passantin zur Hilfe gerufen. Das Tier war in einem der Löcher im Deckel stecken geblieben und konnte weder vor noch zurück. Die "Erste-Hilfe-Maßnahme Pflanzenöl" blieb erfolglos, weil das Eichhörnchen einfach zu sehr feststeckte.
Als die Wildtierassistentin eintraf, war das Eichhörnchen schon stark unterkühlt. "Es wirkte kraftlos. Seine Vorderkrallen waren durch die verzweifelten Befreiungsversuche stark abgewetzt." Die Lage schien aussichtslos, weil die Hüften des Hörnchens nach Angaben der Tierrettung zu breit waren, um es wieder aus dem Loch herauszuziehen. Auch das Bad im Olivenöl sorgte nicht dafür, dass das Tier aus dem Gullydeckel flutschte. Mit vereinten Kräften hoben die Passantin und die Mitarbeiterin der Tierrettung schließlich den gusseisernen Deckel hoch und zogen das Tier von unten heraus. Nach einer guten Stunde war das völlig erschöpfte Tier - ein Männchen - endlich gerettet, in ein warmes Handtuch gewickelt und mit Glukose gefüttert. Es kam in die Auffangstation des Vereins Eichhörnchen Schutz, wo es, weil es vor Olivenöl troff, "Olivio" genannt und mit Nüssen gefüttert wurde.
"Er wäre beinahe gestorben", sagte Sabine Gallenberger von dem Verein, der pro Jahr Hunderte Eichhörnchen aufnimmt, aufpäppelt und auswildert. Das schätzungsweise knapp ein Jahr alte Tier sei ohnehin schon schlecht ernährt gewesen. "Jetzt isst er viel und schläft sehr viel." Was "Olivio" im Gully wollte, kann Gallenberger nur mutmaßen. Womöglich sei er auf der Suche nach Wasser oder Nahrung gewesen. Nach Angaben der Tierrettung geraten Eichhörnchen immer wieder in solch missliche Lagen. "Solche Fälle häufen sich", sagte Evelyne Menges von der Tierrettung.
© 2016 Neue Westfälische, Donnerstag 08. Dezember 2016
das sind die echten tragödien, die das leben schreibt - ganz und gar in real life und wenig virtuell - und die es auf die titelseite meiner e-morgenzeitung brachte ... und in diesen unseren zeiten ist das so kurz vor weihnachten auch gut so - dass uns der kleine "olivio" in seinem missgeschick eine meldung wert ist ...
da fiebert man direkt mit mit ihm - und nach kurzer erholungsphase wird er (es ist ein neugieriges eichhörnchen-männchen) wieder ausgewildert - und da bleibt uns, ihm alles alles gute zu wünschen: und vorsicht vor den gullydeckeln - deine herbstnüsse hast du bestimmt woanders versteckt ... S!