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der heiland - unser retter - ist da ...

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 REMBRANDT: DETAIL, HEAD OF CHRIST, c. 1648-56 - bild: brownartist.wordpress.com




Heiland

Fromme deutsche Sprache

In der Weihnachtszeit besingt man ihn wieder in vielen Liedern: Den Heiland. Jesus Christus ist hier gemeint. Doch es handelt sich dabei um eine rein deutsche Wortschöpfung. Eine Übersetzungsvariante, die umstritten ist.

Das Wort "Heiland" taucht erst im 9. Jahrhundert im Zuge der ersten Bibelübersetzungen ins Deutsche auf. Die Bibelübersetzer setzten Heiland an die Stelle des griechischen Wortes: "soter", was zu deutsch eigentlich "Retter" bedeutet. Doch diese setzte sich im deutschen Sprachraum dann schnell durch – auch außerhalb von Bibeltexten, wenn Jesus beispielsweise oft als Heiland der Welt bezeichnet wurde.

Hier wird schon deutlich: es geht bei dieser Wortschöpfung Heiland nicht nur um eine reine Übersetzung sondern damit sollte auch ein ganz spezieller Aspekt im Leben und Wirken Jesu herausgehoben werden. Der Bibelwissenschaftler Gunter Fleischer erklärt: "Mit dem Wort Heil verbindet man auch die Vorstellung des Arztes, der heilt. Das heißt: in Jesus sieht man den Seelenarzt. Die Kommunion in der Heiligen Messe als Begegnung mit dem Heiland kann dann auch als Medikament, als Arznei verstanden werden."

Aus einer Zeit, in der die Innerlichkeit überbetont wurde

Wenn Jesus als Heiland bezeichnet wird, geht es also vor allem um eine innerliche Beziehung zwischen dem Betenden und Jesus. Das Wort Heiland hat dann einen therapeutischen Charakter: Die innerliche Beziehung zu Jesus kann heilend wirken oder das Leben in die richtige Bahn lenken. Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf Jesus Christus. "Aber: es ist ja nicht das Einzige, was Jesus auszeichnet", wirft Gunter Fleischer ein und weist auf die Kehrseite dieser Übersetzungsvariante hin: "Es hat die Gefahr, und das ist zum Teil in evangelischen Strömungen dann besonders erkennbar, dass auf einmal der Glaube sehr reduziert wird auf eine reine Innerlichkeit."

Und so wird das Wort Heiland auch kennzeichnend für den so genannten Pietismus, eine Frömmigkeitsform aus dem evangelischen Raum. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert wird Jesus dort fast nur noch als der Heiland bezeichnet, was einer Überbetonung des privaten Charakters des Glaubens gleich kommt. Weil Jesus aber nicht nur innerlich wirkt, sondern in seiner Person auch die Aufforderung liegt zum Wirken nach außen, in die Welt, plädiert Gunter Fleischer für die ursprünglichere Übersetzung "Retter", denn "wenn der Retter kommt, dann will er auch die Welt verändern, schon jetzt. Und weil Heiland eben nur eine Dimension umfängt und weniger das Ganze umschreibt, hat man sich dann doch entschieden in der Einheitsübersetzung wieder mit Retter zu übersetzen."

Bibelübersetzungen haben den Heiland wieder gestrichen

Die Einheitsübersetzung ist die von evangelischen und katholischen Theologen gemeinsam erarbeitete Bibelfassung aus den 1960er und -70er Jahren. Seit dem ist der Retter als Übersetzung für das griechische Original wieder etabliert, wie zum Beispiel an ganz bekannt Stelle im Weihnachtsevangelium des Lukas. Dort lautet die Verkündigung der Engel: "Heute ist euch der Retter geboren" (Lukas 2,11). Fleischer meint, man könnte an dieser Stelle auch sagen: Heute ist euch der Heiland geboren, wie es in älteren Weihnachtsliedern durchaus noch der Fall ist. "Es wäre richtig, es würde nichts wegnehmen, aber es wäre zu wenig."

Darum plädieren heute nicht wenige Theologen dafür, beide Begriffe für Jesus zu verwenden, auch wenn in den aktuellen Bibelübersetzungen das Wort Heiland nicht mehr zu finden ist. (domradio)

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tja - das ist sowas mit dem "heiland" ... dies hier oben ist ein eindeutig "katholischer" beitrag aus dem "domradio", der sich von daher naturgemäß etwas schwertut mit dem "jesus für alle" - der in tiefer innerlichkeit im protestantismus verankert sei: doch wenn jeder seinen jesus - seinen heiland - in sich trägt - und wenn er jetzt zu weihnachten immer wieder neu in uns geboren wird - müsste sich das auch auf das "äußerliche" im leben abfärben, müsste das "miteinander" positiv und stressfrei zu beeinflussen sein ... wenn jesus aber der "retter" dieser welt ist, hat er zur zeit ja vielleicht gerade "urlaub" genommen (→ s. aleppo) ...

es wird oft vor lauter ehrfurcht und "heiligkeit" verdrängt, dass jesus uns seinen "abba" (seinen "papa") bereits vor 2000 jahren aus den weiten himmeln zu uns auf die erde und in unsere herzen mitgebracht hat: in der weihnacht ist das geschehen: gott als sohn jesus - als mensch - in einem ärmlichen stall in einer harten holzkrippe bei armen hirten und ochs und esel - ohne nordmanntanne - und damals war nicht mehr sondern gar kein lametta, kein glühwein, kein lichtermeer - nur das schnauben des viehs und die andacht der anwesenden und herbeigeeilten - und so etwas wie ein "frohlocken" in den atemnebeln dieser eiseskalten nacht ...

aber katholiken haben in bezug auf jesus und gott immer einen hauptamtlichen "vermittler" von amtswegen eingebaut - den fürsprecher und anklopfer und türöffner, der ihnen die bibel nicht als ein von menschen mit irgendwelchen "politischen" absichten in vielen jahren geschriebenen überlieferungstext erklärt, sondern jede lesung endet ja mit dem bekräftigungsruf "verbum domini" - deutsch: "wort des lebendigen gottes" bzw. "evangelium unseres herrn jesus christus" - und eingefleischte katholiken fragen deshalb lieber vor lauter fehlender zivilcourage "darf ich das auch glauben oder denken" - und "was sagt der bischof - oder der beichtvater - dazu" ...

ich behaupte hier mal als eingefleischter protestant, der auch mit seiner protestantischen kirche mehr hadert als derzeit mit dem katholischen papst, dass mit dem begriff "retter" auch viel zu sehr dieser paulus-kirche mit ihrem dogma des "sühneopfer-tod" und der herabsetzung und nichtzulassung der frauen gefrönt wird - als mit dem tatsächlich unter mühen inzwischen von der kritisch-historischen bibeltextforschung freigelegten jesuanischen "heiland" - aber auch bereits der mittelhochdeutschen "heliand"-dichtung, die leider oben noch gar nicht explizit erwähnt wird - "heliand" hieß es also schon, als es noch gar keinen protestantismus gab und selbst luther noch in "abrahams wurschtekeller" ruhte ... 

der "retter" der welt - das klingt eben sehr nach: "vergebung der sünden aller durch jesu tod am kreuz" - und damit nach freifahrtschein von beichte zu beichte ... -

der "heiland" hingegen ist einmal mehr der "innere heiler" - aber zum anderen auch der "fliegende heiler" draußen vor der tür auf der straße für die armen und krüppel und flüchtlinge und außenseiter - für die ehebrecherin (... "der werfe den ersten stein" ...)  und für die samaritanerin am jakobsbrunnen - und für die frauen martha und maria und ihrer beider unterschiedlichen formen des glaubens - der heiler durch handauflegen, gebet, zuspruch und "dein glaube hat dir geholfen - gehe hin und erzähle niemandem davon" - der vertreiber und austreiber der unguten gedanken, die wie böse geister uns immer wieder heimsuchen - und die bezeichnung "heiland" nimmt jesu wirken zwischen geburt und seinem gewaltsamen tod am marterkreuz durch die jüdische tempeldynastie und der römischen besatzungsmacht in den blick - den jesus der bergpredigt und der handhalter in den damaligen finalen "hospiz"-phasen am lebensende, der jesus des "vater-unsers" - nämlich alle die passagen, die das "apostolische glaubenbekenntnis", das in beiden großen christlichen kirchen vor sich hin gebrabbelt wird, nach alter paulinischer art ebenfalls total ausklammern, denn paulus von tarsus kannte den tatsächlichen jesus ja nur vom hörensagen und hat die eigentliche botschaft jesu nie begriffen, sondern sein eigenes ding gedreht ...

tja - und von wegen "... in den aktuellen Bibelübersetzungen sei das Wort Heiland nicht mehr zu finden" ...: in der neuesten luther-revision 2017 - gerade erst erschienen - steht doch tatsächlich in lukas 2, 10-14:


10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;  
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.  
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.  
 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:  
 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Luther-Revision 2017) S!


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