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populistisch populäre pop|art

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Schulz setzt aufs Gefühl. Seine Kampagne wird, das lassen erste Auftritte als Kandidat vermuten, Merkel dort angreifen, wo sie am verletzbarsten ist: in ihrer Kommunikation. Nach zwölf Jahren im Amt hat sie die Fühlung zu weiten Teilen des Volkes verloren. Viele Menschen sind verstört von ihrer chaotischen Flüchtlingspolitik. Ihre hermetische Technokraten-Sprache schreckt ab, auch ihr immer mehr zum Vorschein kommender Hang zu pampiger Rechthaberei. 
Ein seriöses politisches Alternativ-Angebot ist von ihrem Herausforderer aber bisher noch nicht gekommen. Martin Schulz macht im Grunde das, was die Populisten von ganz links bis ganz rechts, von Sahra Wagenknecht bis Frauke Petry machen: Er bedient die anti-elitären Ressentiments, die im Volke schlummern, auch die latenten Aversionen gegen alles Gebildete und Intellektuelle. Seiner breit ausgestellten Normalität ist das Absichtsvoll-Instrumentelle stets anzumerken. Und sie wirkt ein bisschen peinlich bei einem Mann, der mehr als 20 Jahre finanziell üppig versorgt im Europaparlament gesessen hat und dort zuletzt als Präsident durchaus zu genau jenem "Establishment" gehörte, von dem er sich nun so wortreich als Mann des Volkes abzugrenzen versucht."Auszug aus "stern-mobil"

bearbeitung: S!|art



das schreibt der stern-redakteur tilman gerwien, jahrgang 1964, der bei axel springer die journaille erlernte - und bei "welt" und "capital" arbeitete - durchaus meinungsmachende medien aus einer ganz bestimmten politischen "ecke" ...

gerwien könnte und müsste deshalb eigentlich wissen, dass ein bisschen "populismus" - wie er es nennt - schon vonnöten ist, wenn man als kontrahent von angela merkel als spitzenkandidat einer abgeschlagenen partei seinen hut in den ring der bundestagswahl wirft: "populismus" um "populär" zu werden und auf augenhöhe mit der abgehobenen aber einsamen rautenkönigin zu kommen ("sie kennen mich" ... - mit anderen worten: wozu soll ich ihnen dazu noch ein programm präsentieren ...) ...

was gerwien bei seiner argumentation übersieht, ist die frage, wie stark die unterstellte berufliche karriere denn nun den menschen verändert - und ob man die bodenhaftung dabei verliert, was gerwien ja tatsächlich angela merkel unterstellt ...

das "gemeine volk", die "wählerschaft", hat ja nichts gegen berufliche karriere - und es bewundert menschen, die es "von ganz unten" nach "ganz oben" schaffen ohne sponsor und tantiemen ... - schulz war ja nie helmut schmidts "junge" - wie merkel etwa kohls "mädchen" ...

martin schulz musste sich im uropa-parlament schon mit rechtspopulisten und linkspopulisten herumschlagen, wovon frau merkel bisher ja verschont blieb (mit sahra wagenknecht hat sie sich meines wissens noch nie einen verbalen "schlagabtausch" geliefert ... - das lässt sie andere machen ...: und ich glaube, das geschieht nicht aus souveränität sondern aus "schiss") ...

gerwien schreibt im schlusssatz seines artikels davon, dass martin schulz ein "netter" populist sei ... - immerhin ...!!!

ich behaupte mal, dass wahlkampf immer etwas mit populimus und taktik zu tun hat: die hamburger sturmflut spülte seinerzeit helmut schmidt in die spur - und das elbhochwasser bescherte gerhard schröder eine zweite amtszeit - naturkatastrophen, die man rasch mit hilfe der medien in populäre politik umzumünzen verstand - der atomausstieg nach fukushima befeuerte angela merkel - ebenfalls eine "naturkatastrophe", die ihr da vor die füße fiel - und ihr "wir schaffen das" in einem frühen stadium des flüchtlingsstromes - vor der leider noch populäreren schließung der "Balkan-Route" durch populisten anderer couleur - auch wieder eine art "naturkatastrophe" - zufälle ohne jedes politische kalkül oder programm - und damals fragte sich auch alle welt:  " w i e  schaffen wir das" ... - worüber frau merkel dann abrupt verstummte ... - und sicherlich sich erst in münchen rückversichern musste ...

und wie schreibt eigentlich ein redakteur, der bei "springer" war und bei der "welt" und der "capital" ??? ohne populismus keine verkaufte auflage - das müsste ja bei der springer-schule das erste gebot gewesen sein - und all die rücksichtnahmen auf große werbekunden und lobbyisten ...

martin schulz muss kein "netter" populist sein, aber er muss "aufrichtig" sein - und mir in augenhöhe in die augen schauen können - alles andere ist fast zweitrangig - und das kann er - und das kann seine gegnerin nicht (mehr) ...: mal sehen, wie die "marktgerechte demokratie" (merkel) das bewertet ... - denn alle welt ruft jetzt nach "seriösen politischen alernativ-angeboten" von martin schulz zu angela merkel - ähhh ? - was hat denn frau merkel außer eben dieser "marktgerechten demokratie" als schlagwort für den globalliberalen turbokapitalismus bisher zu kreieren vermocht ... ??? - und heute küsst sie wieder erdogan den ringfinger ... S!

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