„taz“-Chef entschuldigt sich für Titelseite zum Tod von Kohl
Lars Wienand | WAZ
BERLIN „Geschmacklos“, „die neue Titanic“, „widerlich“: Die „taz“ bekommt heftige Reaktionen auf ihre Titelseite zum Tod von Helmut Kohl.
Die „taz“ packt unter der Überschrift „Blühende Landschaften“ Grabschmuck auf ihre Titelseite zum Tode von Helmut Kohl – und muss sich dann dafür entschuldigen. Chefredakteur Georg Löwisch nannte die Seite 1 „missglückt“ und erklärte in einem Beitrag in eigener Sache: „Ein Witz, der von so vielen falsch verstanden wird, ist schlecht.“
Vereinzelt gibt es zwar euphorisches Lob dafür, dass die „taz“ so provoziert. Überwiegend muss die Redaktion aber heftige verbale Prügel einstecken. In Kommentaren von Nutzern auf Facebook und Twitter dominierte seit Freitagabend die Empörung: Viele Nutzer empfinden die Optik mit der Überschrift geschmacklos, würdelos. Die Zeitung hatte Bilder der Seite vorab in sozialen Netzwerken verbreitet.
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es liegt immer auf des "messers schneide": satire, pietät, karikatur, sepulkralkultur, respekt usw.: bei vielen "charlie-hebdo" zeichnungen oder manipulierten fotos in der "titanic" - z.b. zu einem "inkontinenten" papst benedict - usw. - mit solchen erzeugnissen und ideen werden wir ganz nah herangeführt an den abhang: ein schritt weiter - und uns bleibt dann das lachen oder das weinen im hals stecken - ein hustenanfall - zyanose - luftnot - und dann ewige dunkelheit ...
der mensch sucht immer wieder diesen kick: wie weit kann ich gehen: manche springen mit dem fallschirm oder dem bungee oder tauchen so tief bis es in den ohren rauscht - oder halten die luft an bis es schwarz wird vor augen - und sich womöglich ein epileptischer anfall einstellt ... -
gott hat uns diese freiheit gegeben, uns auszuprobieren, uns zu testen, ihn zu testen: bis wie weit sind wir in seiner hand ... - wie weit können wir gehen - können wir mit ihm eine wette eingehen --- ob sich helmut kohl zu lebzeiten in all seinen re-aktionen dazu gedanken gemacht hat oder hätte, sei mal dahingestellt: es sind individuelle empfindungen und beurteilungen: für manche ist zucker wie salz - und lockerheit zur falschen zeit schon "blasphemie" und "nestbeschmutzung" ... es ist und bleibt eine mehrheitlich unentscheidbare geschmacksfrage ... - S!