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vielleicht lesen sie mal dieses interview mit herrn kraushaar und seine sichtweisen und aspekte in bezug auf die 68-er und vornehmlich auf rudi dutschke.
vielleicht lesen sie sich aber auch mal in die kommentare und diskussionen zu diesem interview ein: das ein zeitgemäßes ringen widerspiegelt: um die "vereinnahmung" der "bewegung" bzw. rudi dutschkes durch "die kirchen" und den "glauben" - und den widerstand der "marxisten" oder was von ihnen übrigblieb - und über die hilflosen menschen inzwischen, die weder etwas mit den 68-ern, rudi dutschke oder jesus von nazareth anfangen können ...
in all dem hin- und her-gezerre schreibt ein "blues man" dazu:
"Vielleicht kann man mal darüber diskutieren, dass man nicht notwendigerweise Christ sein muss, wenn man Christus als einen Menschen betrachtet, der kein Gott ist und auch nicht Gottessohn, der keine Wunder vollbracht hat und auch nicht wiederauferstanden ist, dafür aber als ein liebender Wohltäter und rebellischer Gegner der Obrigkeit ein Vorbild sein kann. Dafür braucht man weder die Bibel, noch die Kirche und da können selbst Atheisten oder Sozialisten Übereinstimmungen finden." ...
und dazu meine anmerkung:
korrekter wäre es hier nicht von "christus" zu sprechen - sondern von "jesus von nazareth". -
die "christus"-erhöhung und "erlöser"- und "messias"-ernennung war eine reine erfindung des paulus von tarsus, der sein ego als religionserfinder an der schnittstelle zwischen griechischer götterphilosophie und judentum damit befriedigt hat: er hat jesus ja persönlich nie kennengelernt - und ist auf sein leben und seine ihm ureigene glaubensphilosophie ("bergpredigt") nie eingegangen.
er hat jesus als vehikel benutzt für seine ansinnen und sein leben lang im clinch gelegen mit den "beschnittenen" juden, nämlich die direkten auch leiblichen brüder jesu (jakobus) und die glaubensgeschwister und gefährt(inn)en (z.b. maria magdala und petrus) ...
wir sehen das heute noch am "apostolischen glaubensbekenntnis" der "christlichen" = eigentlich "paulinischen" kirchen: wo ein jesus von nazareth nur mit seinen "eckdaten" genannt wird - aber nichts von seinem leben, der bergpredigt oder seinem friedensgebot usw.denn darin heißt es relativ lapidar und dröge: "... empfangen durch den heiligen geist - geboren von der jungfrau maria - gelitten unter pontius pilatus - gekreuzigt - gestorben und begraben - hinabgestiegen in das reich des todes - am dritten tage auferstanden von den toten - aufgefahren in den himmel ..." -
alles "griechisch-mystische" im gedankengebäude des paulus von tarsus brabbeln wir im gottesdienst wie selbstverständlich vor uns hin, was aber heutzutage dem "aufgeklärten" menschen kaum noch nahezubringen ist, außer mit dogmen und der androhung von "strafen" im jenseits ...
die auch von "modernen" menschen durchaus nachzuvollziehenden äußerungen und sein auflehnen gegen das damalige "establishment" des jesus von nazareth werden gern "verschwiegen" - weil man sich sonst mit den "staatlichen" obrigkeiten jeweils anzulegen hätte ... - doch jetzt unter papst franziskus hat sich dieses bild von einer "nachfolge" ein wenig verschoben - durch die unverkennbaren anteile der südamerikanischen "befreiungstheologie" im denken des papstes und seiner strikten nachfolge zum hl. franziskus ...
da dutschke äußerst belesen war und bei den gollwitzers ein und aus ging, wird er diese zusammenhänge paulinischer verirrungen in der jesuanischen "nachfolge" gekannt und vielleicht sogar analysiert haben. jesus war ein revoluzzer gegen das konservative und verwässerte und mit der römischen besatzungsmacht korrumpierte judentum eines reinen jüdischen tempel-klerus ("räuberhöhle") - und wurde deshalb nach kurzem prozess in zusammenarbeit mit eben dieser römischen besatzungsmacht hingerichtet ...
und die überlieferten von paulinischer theologie befreiten vielleicht also "echten" jesus-maßstäbe und äußerungen sind schon wert, sich danach auszurichten und sie in unser jahrhundert und leben zu adaptieren und zu modifizieren - das war nach meiner überzeugung der zugang dutschkes zu jesus - was ich aber auch als durchaus "gläubig & fromm" bezeichnen möchte ... S!