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glyphosat in bielefeld

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Pflanzenschutz-Streit: Landwirte sehen sogar ökologische Vorteile durch den Einsatz des Herbizids und kritisieren die Politik. Rückendeckung erhalten sie vom Fachinstitut, das keine gesundheitsschädigende Wirkung feststellen kann

Von Ansgar Mönter | NW

Bielefeld. Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat, seit 40 Jahren im Einsatz, ist zum Politikum geworden. Interessenvertreter arbeiten sich daran ab. Für die einen steht das Mittel für die industrielle Landwirtschaft, für das Ende von Artenvielfalt und Gesundheitsschäden; für die anderen ist es eine bewährte und gesundheitlich unbedenkliche Chemikalie, die sogar ökologischen Nutzen hat, solange es keine brauchbaren Alternativen dazu gibt. Bielefelds Landwirte verteidigen Glyphosat - und erhalten fachliche Rückendeckung vom Bundesinstitut für Risikobewertung.

Landwirt Adolf-Heinrich Quakernack spricht für den Ortsverband Bielefeld-Süd des Landwirtschaftlichen Kreisverbands; Landwirt Bernd Upmeier zu Belzen für den Ortsverband Bielefeld-Nord. Beide verteidigen das umstrittene Pflanzenschutzmittel. "Das Mittel ist gut und wirksam und schädigt nicht Boden und Samen der Frucht", sagt Quakernack. Er erklärt, warum das so sei: "Es wird nur vor der Einsaat oder nach der Ernte eingesetzt." Die eigentliche Kulturpflanze, die der Bauer anbaut, werde nicht damit gespritzt. Quakernack führt als weiteren Vorteil an, dass mit Glyphosat der Boden seltener gepflügt und gegrubbert werden müsse. "Das spart enorm viel Dieselverbrauch und verhindert die Erosion des Bodens." Kollege Upmeier zu Belzen sieht das genauso. Laut seiner Rechnung müsste er rund 2.000 Liter Diesel verbrauchen, dürfte er Glyphosat nicht einsetzen. Auch das Bodengefüge bleibe durch dessen Einsatz stabiler, und damit auch die biologische Zusammensetzung mit Kleintieren im Boden.

Upmeier zu Belzen widerspricht den Vermutungen, die Landwirte seien von dem Glyphosat-Konzern Monsanto abhängig. "Das stimmt für uns nicht, außerdem ist das Patent längst abgelaufen, es gibt zahlreiche Nachahmerprodukte auf dem Markt." Der Landwirt aus Jöllenbeck erinnert zudem an die Funktion seiner Berufskollegen. Man müsse Lebensmittel produzieren, und dabei verlasse man sich beim Einsatz der Hilfsmittel auf die Bewertung von Experten. Glyphosat sei geprüft worden, deren Giftigkeit sehr gering eingeschätzt worden. Tatsächlich hatte ein Krebsforschungsinstitut der Weltgesundheitsorganisation ein Krebsrisiko durch Glyphosat aus Tierversuchen abgeleitet. Demnach sei es "potenziell krebserregend" - ähnlich wie Rindfleisch, Kaffee oder Sonnenstudios.

Die Bielefelder Landwirte wünschen sich, dass Fachleute weiterhin über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entscheiden. Mehrere Verbote, etwa von E 605 oder Lindan, würden zeigen, dass bei Gefahr eingegriffen werde. "Es macht uns Sorgen, wenn solche Fragen zum Spielball der Politik werden", sagt Upmeier zu Belzen. 

© 2017 Neue Westfälische, Bielefeld Süd, Dienstag 05. Dezember 2017

Mein Leserbrief daraufhin:

Leserbrief zu "Bauern verteidigen Glyphosat" v.  05.12.2017:
                
Beide Sprecher der Bielefelder Landwirte umschiffen das mit Glyphosat zusammenhängende Thema des massiven Insekten(aus)sterbens und folglich des Vogel(aus)sterbens als Folge der Anwendungen.
                
Da wird vielleicht weniger Diesel verbraucht - allerdings bei  allmählich cleanen leblosen Böden und fehlendem diversen Vogelgezwitscher im Frühling ...
               
Und wenn man  Glyphosat  "nur vor der Einsaat oder nach der Ernte einsetzt" - heißt das für mich: dass das Keimen der Saat selbst und die pflanzliche Entwicklung der Kultur mit Glyphosat "im Kern" - also "substanziell"  irgendwie auch kontaminiert wird. 
                
Im einzelnen sind solche biologischen Mikro-Stoffwechselrozesse nur ungenügend erforscht und die sogenannten "Gut-Achten" sind hauptsächlich von der chemischen Interessenindustrie selbst finanziert und entsprechend redaktionell bearbeitet.  
Die Versuchsreihen dazu sind so kostspielig, dass sie "neutral" oder  "allparteilich" gar nicht durchgeführt werden.

Das gesamte humanoide "Mikrobiom" von Allerkleinstlebewesen zum Beispiel im menschlichen Magen-/Darmtrakt, deren Wirkung das "Bauchgehirn" und hauptsächlich über den Nervus vagus auch das Gehirn zumeist in einer Richtung von unten nach oben beeinflussen  und bis in die Psyche mit steuern, ist jedenfalls bisher kaum im Einzelnen erforscht ... Da klaffen überall noch große Erkenntnislücken - ebenso dann natürlich all die Botenstoff-Verbindungen in der Pflanzenwelt und im Mutterboden (siehe dazu auch die populärwissenschaftlichen Bücher von Peter Wohlleben) ...
                
Der Einfluss von Glyphosat auf Böden und Pflanzen (!) jedenfalls ist ja wiederum durch die Wirksamkeiten auf das sogenannte "Unkraut" eindeutig.
                
Ich jedenfalls werde lieber Bio-Gemüse kaufen von Landwirten, die mechanisch "Unkraut""bekämpfen" und/oder als Bio-Gewürz- und Teekräuter anbieten - und die die Äcker nicht mit Monokulturen ersticken - und uns  letztlich zu Tode füttern  ... - aber dann wegen "nie gekannter Staunässe" die Felder nicht abernten können, um so steuerfinanzierte "Ausgleichszahlungen" geltend zu machen ...
                
So ein Unsinn ... -S!


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