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einfach war er nicht - eher einfältig in dieser vielfalt - aber er hat schneller koalitionsverhandlungen ausgekungelt als seine jetzige nachfolgerin

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ANDREAS MÜHE - KOHL AM TOR | 2014 | 160 x 126 CM - artsy net - carlier|gebauer berlin

Andreas Mühe
Andreas Mühes Fotografie schafft bewusst inszenierte Bilder, durchdrungen von Themen wie Macht, Ideologie, Vergangenheit und Eitelkeit. Seine Fotografie rekonstruiert analytisch Bilder der deutschen Geschichte, die längst aus dem visuellen Gedächtnis verbannt sind. Diese Bilder orientieren sich an der Sprache des Theaters, da die Mehrheit professionelle Schauspieler, künstliches Licht und historisch korrekte Kostüme anwendet. Seine Bilder fangen so scheinbar authentische Szenen ein, die meisterhaft zu den kleinsten Details nachgebildet wurden. Die Unfähigkeit, Andreas Mühes Fotografien ihres angeblichen Realismus zu leugnen, macht sie so beunruhigend und etabliert ihn zu einem der aufregendsten und umstrittensten deutschen Fotografen seiner Generation.

Andreas Mühe (geb. 1979, Karl-Marx-Stadt) lebt und arbeitet in Berlin. Er gewann zahlreiche Fotografiepreise, darunter den Hansel-Mieth-Preis (2010) und die Lead Awards (2015, 2010). Ausgewählte Ausstellungen umfassen Deichtorhallen, Hamburg, FotoMuseum Antwerpen, Antwerpen; Kunsthalle Rostock, Rostock; Memory Lab: Benaki Museum, Athen; Musée national d'histoire et d'art, Luxemburg; Budapest Galerie; Deichtorhallen, Hamburg; Europäischer Monat der Fotografie: Martin-Gropius-Bau, Berlin; und MUSA, Wien.  Text: carlier|gebauer berlin

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meine bildinterpretation: 
  • der scheinwerfer gleißt dem in diesem jahr verstorbenen altkanzler im rollstuhl sitzend voll ins gesicht: er ist hell erleuchtet - er sitzt da wo er immer war: im blickpunkt - ihm ist ein licht aufgegangen ... - und er muss geblendet blinzeln - sitzt also trotz gleißendem licht quasi ohne jeden durchblick im dunklen ...
  • doch wo viel licht ist, ist eben auch viel schatten - ein langer eindrücklicher schatten, der auf kanzlerschaft und leben "des dicken" lastet und drückt - wo komm ich her - wo will ich hin - wo bin ich gelandet ...
  • und wer lauerte und duckte sich in diesem langen schatten unter ihm weg oder versteckte sich mit dem dolch in der tasche ... 
  • seine erste frau hannelore und seine familie, die bis zu einem gewissen zeitpunkt immer wieder gern in die öffentlichkeit "vorgeführt"/aufgeführt und in den blickpunkt gezerrt wurden - 
  • dann das schicksal mit dem suizid und dem auseinanderfallen dieser familie. 
  • die wiedervereinigung, die ihm quasi über nacht in den schoß geplumpst ist -  motto: wer jetzt nicht zugreift, den bestraft das leben ...
  • die abwicklung der ddr nach gutsherrenart - 
  • diese ungeheure knurrige schnodderigkeit, wenn er jemanden abwatschte - wie aus einer anderen welt, wo die uhren anders ticken ... 
  • die führung der cdu als kanzlerwahlverein im stile eines schützen- und karnevalvereins mit dem mief von saumagen und grünkohlessen ... 
  • ohne jede eigene aktive politische vision oder idee (..."wer visionen hat soll zum arzt gehen", hatte ja sein kontrahent helmut schmidt dazu gesagt ...) - 
  • und kohl's weltsicht, die aus der einfachen und schlichten einteilung der realitäten in die dualität a)"nützlich für mich" - b)"unnütz für mich"bestand ...
  • sein streit um's erbe und vermächtnis mit kindern und stiftung und archiv ...
und wenn man genau hinspürt liegt ja sein zäher pragmatischer schatten immer noch auf diesem land - angestrahlt vom gleißenden spot - ja - man sucht im lichtschein unwillkürlich die knete, die er erhalten haben will, zu deren spendern er aber bis ins grab schwieg ... - und vielleicht nur schwieg - um sich unsterblich "wichtig" zu wissen ...: ja - und wichtige dinge werfen ihre schatten voraus - und nicht zurück - "im diesem umserem blühendem lamde"... - S!




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