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Küssen - DER WELTTAG DES KUSSES | und nochmal - weil es so schön ist ...

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Ein Kuss als Zeichen der Liebe

Bielefeld. „Ein Kuss ist ein oraler Körperkontakt mit einer Person oder einem Gegenstand.“ So nüchtern definiert Wikipedia die Geste, die wohl zu den ausdrucksstärksten menschlichen Äußerungen gehört. Es gibt den Friedenskuss, den politischen Bruderkuss, den erotischen Kuss, den zärtlichen Mutter- oder Vaterkuss. Gerade wegen dieser starken Symbolik kann der Kuss auch Inbegriff des Verrats und der Falschheit werden, etwa der Judaskuss. Viel Stoff zum Nachdenken also am heutigen Welttag des Kusses.
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Öffentlich knutschen: Show oder Liebe?


Am heutigen Samstag feiert die Welt den internationalen Tag des Kusses. Guter Anlass für die Autoren der NEUEN WESTFÄLISCHEN, über Lippenakrobatik in der Öffentlichkeit und die Bedeutung eines Kusses zu streiten.








Nehmt euch ein Zimmer!
Kleine Schmatzer, liebevolle Stirnküsse oder das Begrüßungsbussi – alles kein Problem. In der Öffentlichkeit sind diese Kussvarianten durchaus akzeptabel. Doch es gibt eine Schmerzgrenze: Pärchen, die vor aller Welt ihre romantischen zehn Minuten ausleben müssen.

Unübersehbar ist das Lippenspiel verliebter Paare, die sich in Cafés, der Fußgängerzone oder im Park als Schleckermäuler outen. Es wird geknutscht, als gäbe es kein Morgen mehr. Doch was für die einen der Inbegriff von Zärtlichkeit zu sein scheint, ist für mich eine unerträgliche Paar-Dröhnung. Wer die Sinnlichkeit eines Kusses als olympische Disziplin versteht  und für die eigene Zungenfertigkeit auf Höchstpunktzahlen hofft – der hat die Rechnung ohne das Publikum gemacht. Statt Beifall und Verzückung für das öffentliche Liebesbekenntnis gibt es nur eines zu sagen: „Nehmt euch ein Zimmer.“

Wer schamlos knutschend und grenzenlos fummelnd seinen Gefühlen völlig freien Lauf lassen will, der stört. Verschmierter Lippenstift dank hemmungslose Zungenküsse – eher ein Stein des Anstoßes als ein Bild für die Götter. Nicht jeder Schmatz für den Schatz, der voller Leidenschaft ausgetauscht wird, muss bis zum letzten Zungenschlag zelebriert werden.

Beim Küssen sind Feingefühl, Niveau und das Gespür für den Augenblick gefragt. Und viel mehr noch: Talent sollten Mann und Frau haben. Nicht nur tierisch unappetitlich sieht dieser Austausch von Zärtlichkeiten sonst schnell aus – er wird auch zur feuchten Angelegenheit. Götz Alsmann sprach ein wahres Wort, als er sagte: „Küsst du gerne Frauen, denke stets daran, du schaffst kein Vertrauen, machst du gleich den Leguan.“

Silke Gensicke

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Neue Liebe braucht das Land!

Was wäre die Bundesrepublik nur ohne ihre Pedanten, ihre Oberlehrer und Kleingeister. Keine Bagatelle ist ihnen dümmlich genug, um nicht mit mahnendem Zeigefinger auf die Störung der öffentlichen Ordnung hinzuweisen. Rasenmähen am helllichten Tag, Kinderlärm auf Schulhöfen, Rauchen in Grünanlagen – und jetzt wollen die selbsternannten Sittenwächter auch noch dem Küssen, dieser ältesten aller Ehrerbietungen, an den Kragen. Ja, geht’s denn noch?

Bei einem Kuss, egal in welcher Form, sprechen wir doch von nicht weniger als dem höchsten Ausdruck von Liebe, Zuneigung und Leidenschaft. Emotionen, wie sie schöner nicht sein können – und ein ungleich deutlicheres Gefühlsbekenntnis zweier Menschen als der in weiten Teilen zum Konsumartikel verkommene Geschlechtsakt.

Nicht ohne Grund also geht vom Kuss eine derartige Faszination aus. Kinder proben ihn bei Geburtstagsspielchen, für Jugendliche markiert er die Schwelle zur Adoleszenz, und Paare messen mit seiner Hilfe den Zustand ihrer Beziehung: Um eine Liebe, in der nicht mehr geküsst wird, ist es jedenfalls schlecht bestellt.

Wer gegen derlei offen gelebte Zuwendung Einwände erhebt, ist entweder äußerst prüde oder noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. In einer Zeit nämlich, die durch Raubtierkapitalismus, Menschenhass, Gewalt, Neid und Missgunst kontinuierlich rabiater wird, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr öffentliche Zärtlichkeit. Als Kontrapunkt zu Ausgrenzung und Abneigung, als zivilisierendes Moment in einer schlechter werdenden Welt.

Menschen, die ihre Zuneigung durch Küsse öffentlich bezeugen, sind also weder Störenfriede noch Sittenstrolche. Sie gehen mit gutem Beispiel voran. Und demonstrieren, dass Liebe noch immer einen Platz in unserer Gesellschaft verdient.

Felix Eisele

© 2013 Neue Westfälische | Samstag 06. Juli 2013


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Das Kuss-Gedicht
Autor unbekannt

Der Menschheit größter Hochgenuss
ist ohne Zweifel wohl der Kuss.
Er ist beliebt, er macht vergnügt,
ob man ihn gibt, ob man ihn kriegt.

Er kostet nichts, ist unverbindlich
und vollzieht sich immer mündlich.
Hat man die Absicht, dass man küsst,
so muss man erst mit Macht und List
den Abstand zu verringern trachten
und dann mit Blicken zärtlich schmachten.

Die Blicke werden tief und tiefer,
es nähern sich die Unterkiefer.
Man pflegt dann mit geschlossenen Augen
sich aneinander festzusaugen.

Jedoch nicht nur der Mund allein
braucht eines Kusses Ziel zu sein.
Man küsst die Wange und die Hände
und auch noch and're Gegenstände,
die ringsherum mit Vorbedacht
sämtlich am Körper angebracht.

Auch wie man küsst, das ist verschieden,
im Norden, Osten, Westen, Süden.
So mit Bedacht und mit Gefühl,
der eine heiß, der and're kühl.
Der eine haucht, der and're schmatzt,
als ob ein alter Reifen platzt.
Hingegen wiederum der Keusche
vermeidet jegliche Geräusche.
Der eine kurz, der and're länger,
den längsten nennt man Dauerbrenner.

Ein Kuss ist, wenn zwei Lippenlappen in Liebe aufeinander klappen und dabei ein Geräusch entsteht, als wenn die Kuh durch Matsche geht.




Bitte anclicken: http://nunchic.blogspot.de/2011/11/benetton-der-kuss-eine-konstruktive.html


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