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Frauenfußball im ZDF ist wie der Lederfußball in der Waschmaschine

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... und nun neu: Der bügelnde Waschbrettbauch - mit der Rücken-Nr. 2 - soll das nun sexistisch entschärfen ... - wegen all der Proteste ... - na ja ...

 

ZDF wirbt mit Waschmaschinen-Clip für Frauenfußball-EM

Sauberes Eigentor

Sportkommentar von STEFAN BRAMS | NW


Als das ZDF 1970 einen Beitrag über ein Frauenfußball-Länderspiel sendete, lästerte dessen Kommentator Wim Thoelke: „Decken, decken – nicht Tisch decken!“
43 Jahre sind seitdem vergangen. Die Erde hat sich weitergedreht – der Frauenfußball sich längst etabliert. Die deutschen Fußballfrauen sind von Erfolg zu Erfolg geeilt, gehören zu den erfolgreichsten Teams der Welt. Nur beim ZDF scheint die Welt seit Thoelkes Zeiten still zu stehen. Werben die Verantwortlichen doch mit einem Clip für die am Mittwoch eröffnete Frauenfußball-Europameisterschaft in Schweden, der sich in Sachen Frauenfeindlichkeit nur so gewaschen hat.

Denn für das ZDF findet diese EM offenbar nicht auf dem Rasen, sondern im blitzsauberen Waschkeller statt. Eine junge Frau, ein blütenweißes Trikot tragend, dribbelt leichtfüßig mit dem Ball die Treppe hinab. Die Tür der Waschmaschine ist bereits weit geöffnet. Dann schießt sie, und der dreckige Ball landet in der Trommel. Die Frau mit der Rückennummer Zwei wählt zielsicher das Programm „Leder“ und wartet neben der Maschine sitzend. Derweil endet der Spot mit dem Hinweis: „Ballsauber in Schweden – die UEFA-Frauenfußball-EM im ZDF“.

Was für ein Spot. Gedreht aus den immer gleichen Zutaten – dumme Klischees und Sexismus. Als hätte es die ganzen Debatten der vergangenen Wochen über plumpe Frauenanmache à la Brüderle und alltäglichen Sexismus in der Gesellschaft überhaupt nicht gegeben. Ein sauberes Eigentor des ZDF.

© 2013 Neue Westfälische, Freitag 12. Juli 2013



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