aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt
NEUES DDR-WANDBILD IN MEERANE SORGT FÜR DISKUSSIONEN
Ist jener dort denn auferstanden - ist der denn tatsächlich wahrhaftig auferstanden ...???
Mit Text von MARTIN WIEGERS | BILD.de
Er ist wieder da: Erich Honecker. Ein neues Wandbild im Skulpturenpark zeigt den DDR-Staatsratsvorsitzenden selig als wiederauferstandenen Jesus.
Honis Wiederkehr findet vor NVA-Soldaten, einem Vopo und Jungpionier statt. Und wird vom Dach eines „Mangelwarenhauses“ von zwei Spitzeln beobachtet.
„Elf Künstler haben auf dieser Wand ihr Bild von der DDR geschaffen“, sagt der Graffiti-Künstler Jens Müller (47) alias Tasso. Er leitete die Gruppe, die im Auftrag des Kunstvereins binnen zehn Tagen die 240 qm große Wand der „Pala Klimatechnik“ besprühte.
Herausgekommen ist eine große Collage von Szenen aus der DDR – oftmals ironisch verfremdet. Ein Stalin-Kopf mit Augenbinde variiert ein Plattencover der Sex Pistols. Auf einem Schild stehen die Worte: „Niemand hat die Absicht, diese Wand zu bemalen.“ Und die Honecker-Szene zitiert ein berühmtes Motiv aus der Kunstgeschichte.
Der Sprayer Tasso findet sich selber unter den abseits stehenden Punks wieder, zu denen er damals gehörte. „Heute erzählen sich die Leute, wie toll es im Intershop gerochen hat“, sagt er. „Aber sie vergessen, dass sie nur drei Mark hatten, für die sie sich nichts kaufen konnten.“ Der Bildtitel erteilt übrigens jeglicher Ostalgie eine Absage: „Es ist nicht alles gut, was schlecht war.“
Christina Zech (63) vom Kunstvereins ist sehr angetan von dem Werk: „Die letzten drei Tage standen immer wieder Leute davor, haben das Bild fotografiert – und diskutiert!“
Fotos: Härtel, Harry/Härtelpress | BILD.de
Link Originalartikel
Vita des Künstlers TASSO bei Wikipedia
NEUES DDR-WANDBILD IN MEERANE SORGT FÜR DISKUSSIONEN
Manche Wunder gehen ihren eigenen Weg: Da erscheint in einem neuen Wandbild mit dem vielsagenden Titel:„Es ist nicht alles gut, was schlecht war.“ in der Kleinstadt Meerane im Landkreis Zwickau im Bundesland Sachsen ein auferstandener "Jesus" mit dem Antlitz des ollen Erich Honecker - tatsächlich naturgetreu und fotorealistisch der berühmten Auferstehungs-Ikone von Caravaggio aus dem Entstehungsjahr 1603 nachempfunden - und - vor allem bis jetzt schaut das Lokalpublikum völlig überfordert auf dieses "Machwerk", reibt sich die Augen und diskutiert: Was will uns diese Provokation des Graffitikünsters "Tasso" (der ein Lokalmatador ist, erblickte er doch eben in Meerane das Licht der Welt) nun wirklich sagen ...
Tasso selbst wird sich hüten, hierzu Einblicke in die Beweggründe seiner Motivwahl zu geben: Und außer zaghaften Wegweisern werden wir selbst gefordert sein, uns darauf einen Reim zu machen ...
Und wem es bei der Interpretation weiterhelfen könnte: Die biblische Textstelle zu genau dieser Szene lautet: Und über acht Tage waren abermals seine Jünger drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und tritt mitten ein und spricht: Friede sei mit euch! Darnach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände, und reiche dein Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! (Johannes 20,26) ...
Zum Mitinterpretieren bringe ich hier einen BILD-Artikel zum Thema und die dazugehörigen Abbildungen - und - wenn es beim Interpretieren hilft - einen Link zur Vita des Künstlers "Tasso" ...:
Ist jener dort denn auferstanden - ist der denn tatsächlich wahrhaftig auferstanden ...???
Mit Text von MARTIN WIEGERS | BILD.de
Ist dies der Erlöser? Die Bibel erzählt, dass der Apostel Thomas erst an die Wiederauferstehung Jesu glaubte, als er ihn berührt hatte (Joh 20,19–29) |
Er ist wieder da: Erich Honecker. Ein neues Wandbild im Skulpturenpark zeigt den DDR-Staatsratsvorsitzenden selig als wiederauferstandenen Jesus.
Honis Wiederkehr findet vor NVA-Soldaten, einem Vopo und Jungpionier statt. Und wird vom Dach eines „Mangelwarenhauses“ von zwei Spitzeln beobachtet.
„Gott erhalte den König“ steht über Stalins Augen," Perestroika“ auf seinem Mund |
„Elf Künstler haben auf dieser Wand ihr Bild von der DDR geschaffen“, sagt der Graffiti-Künstler Jens Müller (47) alias Tasso. Er leitete die Gruppe, die im Auftrag des Kunstvereins binnen zehn Tagen die 240 qm große Wand der „Pala Klimatechnik“ besprühte.
„Niemand hat die Absicht...“ – doch der Meeraner Kunstverein hat’s trotzdem geschafft.. |
Caravaggio: Ungläubiger Thomas - wikipedia |
Der Sprayer Tasso findet sich selber unter den abseits stehenden Punks wieder, zu denen er damals gehörte. „Heute erzählen sich die Leute, wie toll es im Intershop gerochen hat“, sagt er. „Aber sie vergessen, dass sie nur drei Mark hatten, für die sie sich nichts kaufen konnten.“ Der Bildtitel erteilt übrigens jeglicher Ostalgie eine Absage: „Es ist nicht alles gut, was schlecht war.“
Christina Zech (63) vom Kunstvereins ist sehr angetan von dem Werk: „Die letzten drei Tage standen immer wieder Leute davor, haben das Bild fotografiert – und diskutiert!“
Fotos: Härtel, Harry/Härtelpress | BILD.de
Link Originalartikel
Vita des Künstlers TASSO bei Wikipedia