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Uli Hoeneß: Danke für "Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung" ...

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Freitag, 10.05 Uhr: Uli Hoeneß (62) erklärt, dass seine Anwälte keine Revision einlegen werden – und er erklärt seinen sofortigen Rücktritt von allen Ämtern (Präsident und Aufsichtsratschef) beim FC Bayern. Hoeneß in der Erklärung: „Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe.“

Hoeneß in seiner Erklärung: „Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens.“

Durch seinen Verzicht auf eine mögliche Revision akzeptiert er die Haftstrafe von 3,5 Jahren! Hoeneß: „Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung.“

DIE HOENESS-ERKLÄRUNG IM WORTLAUT:

„Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich.
Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München eV und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden von meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben. Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe.
Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung.“

Wow - das nächste Beben kommt bestimmt ... - und wenn es auch ein Nachbeben ist ...Ich habe gestern geschrieben - ich wolle mich zum Fall Hoeneß erst wieder äußern, wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt: Aber dass durch Verzicht auf Revision schon praktisch heute durch Uli Hoeneß ein rechtskräftiges Urteil auf dem Tisch liegt, hätte ich nicht für möglich gehalten: Als ich heute Morgen meine Heimatzeitung aufschlug prangte mir noch dieses Bild mit Schlagzeile entgegen ...  



- Aber - wie heißt das alte deutsche Journaillen-Sprichwort: "Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern..." - und richtig: Sogar die Schlagzeile von heute hatte sich bereits erledigt. Uli Hoeneß war über Nacht zur Einsicht gekommen - und wer weiß schon, ob das nicht insgesamt für ihn und für seinen Verein auch zum Besten war ... - wir wollen hier und jetzt mal gar nicht weiter spekulieren ... Die "Flucht nach vorn" ist zwar eine Flucht - aber eben nicht durch die Hintertür auf leisen Sohlen - und weg vom Fenster: Sondern Hoeneß' Flucht nach vorne bewerte ich jetzt erst einmal so - wie er sie selbst auch begründet: „Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung.“
Na - wer sagts denn - der "Große Zampano" kommt zur Vernunft. 

Frau Merkel zollt immer - jetzt auch wieder bei Uli Hoeneß aber auch bei oft selbst angerührten Rücktritten ihrer Minister oder damals des Bundespräsidenten - ihren "Respekt"... vor solchen Schritten ...

Also Respekt - im Wortsinn (siehe unten) - will ich mir im Fall Hoeneß lieber aufsparen - sein Rücktritt und sein Verzicht auf Revision ehrt ihn - ich hätte ihm diese Konsequenz nicht zugetraut - er, der eigentlich immer mit "Augen zu - und durch" durchs Leben gejoggt ist, hält nun endlich inne - und schöpft Atem - und sucht Halt - sucht Halt bei seinen Lieben und seinem Verein, die er sonst alle mit in den Strudel gerissen hätte ...

Und dafür möchte ich ihm hier ganz schlicht danken - und Dank sagen, dass der verflixte Kleinmut durch echten und eigentlichen Großmut überwunden wurde - als Beispiel für solch eine Verwicklung muss dieser Fall Hoeneß nun noch lange vorhalten - und es wird nicht das schlechteste Beispiel sein ... - auch dafür, wie gespielte und oberflächliche Reue in den alten Begriff einer echten "Buße" gewandelt werden kann - wenn wir überhaupt noch verstehen, was damit - im christlichen Glaubenssprech - gemeint sein könnte - natürlich neben dem Begriff beispielsweise des "Bußgeldes", der uns nach erwischten Straßenverkehrs-Verfehlungen ereilen kann ...

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Respekt(lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“, auch respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht ..

Buße Das griechische Wort, das im Neuen Testament mit Buße übersetzt wird, ist μετάνοια metanoia, von νοεῖν noein, „denken“ und μετά meta, „um“ oder „nach“, wörtlich also etwa: „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“.

Der hebräische Begriff שוב schub, der in der Septuaginta mit metanoia übersetzt wird, umfasst eine Umkehr zu Gott nicht nur im Denken, sondern in der ganzen Existenz, was die Veränderung des Verhaltens, vor allem aber auch Gehorsam gegenüber Gott, neues Vertrauen zu ihm ebenso einschließt wie die Abkehr von allen bösen und widergöttlichen menschlichen Neigungen und Schwächen.

Ins Lateinische wurde metanoia mit paenitentia, „Reue, Buße“, übersetzt, häufig abgeschliffen zu poenitentia und unzutreffend abgeleitet von poena, „Strafe“.

Im Deutschen wurde das Wort Buße verwendet, das sprachlich mit baß, besser, verwandt ist und ursprünglich „Nutzen, Vorteil“ bedeutet. Es bezeichnete also die Genugtuung des Sünders gegenüber Gott, woraus sich die jetzige (untheologische) Bedeutung „von außen auferlegte Strafe oder Wiedergutmachung, die unabhängig von der inneren Einstellung ist“ entwickelt. Luther betonte wieder mehr den „Schrecken und gläubige Reue“.

In der katholischen Kirche kann der Begriff Buße Folgendes bedeuten:

  • die Teilhabe am Leiden Christi
  • das Erfüllen eines Werkes der Wiedergutmachung, das in Gebet, Almosen, Dienst am Nächsten, oder freiwilligem Verzicht bestehen kann, vielfach in Verbindung mit dem Empfang des Bußsakraments
  • in der alten Kirche eine von der Kirche auferlegte Strafe für ein Fehlverhalten, um den Sünder durch dieses äußere Bußwerk zu innerer Umkehr zu führen und ihn wieder mit Gott und der Kirche zu versöhnen.
  • Allgemeine Bußzeiten im Laufe des Kirchenjahrs sind der Advent, die Fastenzeit, nach überliefertem Brauch auch die Quatembertage.

In der evangelischen Kirche wird Buße vor allem als Änderung der inneren Haltung verstanden und betont,dass Buße von Gott bewirkt wird. Nicht der Mensch kehrt aus eigenem Entschluss um, sondern Gott ist Ursache der Umkehr. Äußere Handlungen sind zwar mit dieser Umkehr verbunden, aber nicht als Voraussetzung, sondern als natürliche Folge einer grundlegenden Veränderung der inneren Haltung. Das Wort Buße kann angewandt werden auf besondere Tage oder Akte der Umkehr oder auf eine ständige Lebenshaltung. Dies drückt sich in der ersten der 95 Thesen Luthers aus:
„Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: ‚Tut Buße‘ etc. (Mt 4,17 LUT), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.“...

(BILD.de + WIKIPEDIA)

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