Nach Tagen des Rätselratens über das Schicksal von Flug MH370, der auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden war, gibt es nun immerhin ein paar Gewissheiten. Zum Beispiel, dass die Boeing 777-200 nicht, wie ursprünglich angenommen, kurz nach dem Start ins Meer gestürzt ist. Stattdessen gilt als sicher, dass die Maschine vorsätzlich für Radarsysteme unkenntlich gemacht und auf einen anderen Kurs gebracht wurde.
Die für ein derartiges Manöver nötigen Kenntnisse lassen zumindest Rückschlüsse darauf zu, wer das Flugzeug in seine Gewalt gebracht haben könnte. Das systematische, sukzessive Abschalten aller Kommunikationsmittel und ein, wie seit Freitag bekannt ist, stundenlanger Flug um die sogenannten Wegmarken der zivilen Luftfahrt herum ist für Laien nicht zu bewerkstelligen. Und so überrascht es nicht, dass inzwischen vor allem die Piloten ins Visier der Ermittler geraten sind, wie malaysische Behörden am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt gaben.
Zur Zeit schließen die Ermittlungsbehörden deswegen kein Szenario aus: Sie haben bei allen Staaten, deren Bürger an Bord der Maschine waren, sogenannte Backgroundchecks erbeten, die Aufschluss über mögliche kriminelle Verflechtungen oder allgemeine Auffälligkeiten geben sollen. Die Ermittler verfolgen derzeit vier mögliche Motive: Entführung, Terroranschlag oder aber persönliche oder psychische Probleme der Piloten.
Quelle SPIEGEL-ONLINE