Über Wiedergeburt nachdenken, reizt Günter Grass. Der Schriftsteller verrät, als welches Tier er gern zurückkommen würde. Doch er spricht auch über Zukunftsängste.
Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass reizt die Idee, als Kuckuck wiedergeboren zu werden. "Ich mag den Vogel, der das Frühjahr verkündet und den Leuten jedes Jahr wieder Versprechungen macht mit seinen Rufen, den Kuckuck", sagte der 86-Jährige in einem Interview mit dem Magazin "Focus". Auch die Unart des Kuckucks, seine Eier in die Nester anderer Vögel zu legen, sei eine verführerische Vorstellung. Biologen bezeichnen diese Lebensart als Brutparasitismus.
Er finde im Alter keinen Trost in der Religion, sagte Grass und fügte hinzu: "Allenfalls in Märchenform: Im Buddhismus ist ja davon die Rede, nach dem Tod in anderer Gestalt wiedergeboren zu werden." Ihn reize der Gedanke: "Was wäre wünschenswert?"
Erst vor Kurzem hatte Grass gesagt, dass er wohl keinen weiteren Roman mehr schaffen werde. Fünf, sechs Jahre brauche er nach eigenen Angaben für die Recherche zu einem neuen Roman, sein Gesundheitszustand lasse jedoch nicht zu, über einen so langen Zeitraum zu planen, sagte er der "Passauer Neuen Presse".
Angst vor Schmerzen und Demenz
Er spüre zwar keine Angst vor dem Tod, aber er fürchte sich vor Schmerzen, erklärte der Schriftsteller jetzt dem "Focus". Wenn ihm diese erspart blieben, wäre er dankbar. Auch die Vorstellung, er könnte dement werden und für seine Familie nur noch eine Belastung sein, sei für ihn schrecklich.
"Noch entsetzlicher wäre die Vorstellung, in dementem Zustand auch noch der Öffentlichkeit quasi vorgeführt zu werden - so wie es Walter Jens geschehen ist. Einer der peinlichsten Vorgänge, die ich je erlebt habe", sagte Grass.
Der Tübinger Schriftsteller und Rhetorik-Professor Jens hatte lange Zeit an Demenz gelitten und war im Juni 2013 im Alter von 90 Jahren gestorben.
spiegel-online | wbr/AFP
S!NEDi: photo|karikatur: zum kuckuck mit dem grass |
Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass reizt die Idee, als Kuckuck wiedergeboren zu werden. "Ich mag den Vogel, der das Frühjahr verkündet und den Leuten jedes Jahr wieder Versprechungen macht mit seinen Rufen, den Kuckuck", sagte der 86-Jährige in einem Interview mit dem Magazin "Focus". Auch die Unart des Kuckucks, seine Eier in die Nester anderer Vögel zu legen, sei eine verführerische Vorstellung. Biologen bezeichnen diese Lebensart als Brutparasitismus.
Er finde im Alter keinen Trost in der Religion, sagte Grass und fügte hinzu: "Allenfalls in Märchenform: Im Buddhismus ist ja davon die Rede, nach dem Tod in anderer Gestalt wiedergeboren zu werden." Ihn reize der Gedanke: "Was wäre wünschenswert?"
Erst vor Kurzem hatte Grass gesagt, dass er wohl keinen weiteren Roman mehr schaffen werde. Fünf, sechs Jahre brauche er nach eigenen Angaben für die Recherche zu einem neuen Roman, sein Gesundheitszustand lasse jedoch nicht zu, über einen so langen Zeitraum zu planen, sagte er der "Passauer Neuen Presse".
Angst vor Schmerzen und Demenz
Er spüre zwar keine Angst vor dem Tod, aber er fürchte sich vor Schmerzen, erklärte der Schriftsteller jetzt dem "Focus". Wenn ihm diese erspart blieben, wäre er dankbar. Auch die Vorstellung, er könnte dement werden und für seine Familie nur noch eine Belastung sein, sei für ihn schrecklich.
"Noch entsetzlicher wäre die Vorstellung, in dementem Zustand auch noch der Öffentlichkeit quasi vorgeführt zu werden - so wie es Walter Jens geschehen ist. Einer der peinlichsten Vorgänge, die ich je erlebt habe", sagte Grass.
Der Tübinger Schriftsteller und Rhetorik-Professor Jens hatte lange Zeit an Demenz gelitten und war im Juni 2013 im Alter von 90 Jahren gestorben.
spiegel-online | wbr/AFP