WM-Star Mario Götze:
«Ich danke Gott!»
Die Tücken des «Public-Praying»
10. August 2011, der gerade 19-Jährige Mario Götze - damals noch von Borussia Dortmund - spielt zum ersten Mal in der Nationalmannschaft von Beginn an. Gegen Brasilien, in Stuttgart. Deutschland gewinnt hoch verdient und viel zu knapp mit 3:2. Es ist der erst vierte Erfolg einer Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen Brasilien, nie sind die Südamerikaner so chancenlos gewesen.
Der Abend wirkte wie ein tatsächliches "Erweckungserlebnis": Mario Götze spielte brillant, war dynamisch, dribbelte und passte immer zur rechten Zeit, bereitete das erste Tor vor, schoss das zweite. Dieses etwas kleinere, trickreiche, schnelle Wunderkind trieb die inzwischen berühmte Elite-Ausbildung im Land auf die Spitze. Mit ihm sollte der deutsche Fußball endlich ganz oben ankommen. In diesem Sinne schließt sich am Dienstag in Belo Horizonte ein Kreis. Wieder geht es gegen Brasilien. Mario Götze kann im Halbfinale der Weltmeisterschaft den deutschen Fußball ganz nah an den Olymp bringen.
Dieser Kreis hat inzwischen allerdings Beulen und Dellen erhalten. Würde jemand eine Umfrage unter deutschen Fans starten, ob er überhaupt auflaufen solle im Éstadio Minerão, das Ergebnis würde wohl gegen ihn sprechen. Mario Götze ist irgendwo zwischen Stuttgart und Belo Horizonte vom Weg abgekommen. Es gibt Momente, da findet er ihn plötzlich wieder. Doch oft erweckt er den Eindruck, als würde er im angrenzenden Feld sitzen und verträumt ein paar Blümchen pflücken. Währenddessen er natürlich einen Fußball mit allen möglichen Körperteilen in der Luft hält. Irgendwas muss man mit so viel Talent schließlich anfangen.
In der Vorrunde erzielte der 22-Jährige das Führungstor gegen Ghana. Und während ganz Deutschland über Götze und seinen Treffer jubelte, ging Götzes Blick nach oben... - nach oben in den Himmel ...
Schon seit Herbst immer die gleiche Geste nach einem Tor: Mario Götze breitet die Arme aus und blickt Richtung Himmel. Daheim, beim Verein FC Bayern München, ist bei diesem Torritual auch sein Kumpel und Mitspieler David Alaba mit von der Partie. Der verrät: «Das ist eine persönliche Sache zwischen uns, aber der Gruß nach oben ist immer dabei.»
Dass David Alaba an Gott glaubt, ist spätestens bekannt, seit er sein Motto auf der Homepage des FC Bayern München veröffentlicht hat: «Meine Kraft liegt in Jesus». Aber auch Mario Götze hat einen guten Draht nach oben. Immer wieder postet der Dribbelkönig auf Facebook Inhalte mit dem Zusatz «Faith», «Hope», «Strength» oder «Believe» (Vertrauen, Hoffnung, Stärke, Glaube).
Mein Talent - ein Geschenk Gottes
Götzes Glaube ist keine Sache, die erst durch die Freundschaft mit David Alaba gewachsen ist. Schon bei Borussia Dortmund sprach der deutsche Nationalspieler wie selbstverständlich von seiner Beziehung zu Gott. Auf die Frage, von wem er sein Talent habe, antwortete er, dass er das nicht von seinem Vater haben könne. Der ist Professor an einer Universität in Dortmund. Von dem hätte er nur schulisches Talent erben können. «Hab ich aber nicht», sagt Götze verschmitzt. «Das Fussball-Talent muss wohl von Gott gegeben sein.»
Der persönliche Dank nach Oben
Dass der Nationalspieler nicht nur bei Erfolg einen Dank Richtung Himmel schickt, zeigte er Anfang des Jahres, als er durch eine schwere Verletzungsphase ging. Eine Zeit lang stand sogar auf der Kippe, ob er überhaupt mit zur WM nach Brasilien fahren kann.
Und was macht Götze? Der stellt erst mal ein Foto mit einem englischen Spruch auf Facebook: «Lieber Gott, ich möchte mir eine Minute Zeit nehmen. Nicht, um dich um irgendwas zu bitten. Sondern einfach, um Danke zu sagen für alles, was ich habe.» ...
Doch nun - ein paar Tage nach dem Tor im Ghana-Spiel - direkt vor dem Brasilien-Spiel fragt sich der deutsche Fan: Wo ist dieser Götzinho - dieser unbedarfte frische Mario Götze von vor 2 Jahren? Mario Götze hat die besten Anlagen, wie ein Brasilianer zu spielen, doch davon gibt es in den jüngsten Spielen bei der Fußball-WM wenig zu sehen. Stattdessen hat sich der Münchner einen Panzer zugelegt. Er zeigt keine Regung.
Vielleicht liegt es daran, dass er mit Marco Reus seinen besten Kumpel im Team verloren hat. Womöglich redet ihm sein Umfeld ein, dass der eigene Internetauftritt wichtiger ist als eine passable Außenwirkung. Sind ihm trotz Gott die 37 Millionen Euro zu Kopf gestiegen? Oder die kolportierten zwölf Millionen Euro Gehalt im Jahr? Das Gerede vom Jahrhundert-Talent, vom deutschen Messi, von Götzinho? ...
Irgendetwas ist passiert mit Mario Götze - schon während der vergangenen Monate. Was, das weiß niemand so genau. Und diejenigen, die es wissen könnten, sagen nichts. Bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft macht der junge Mann jedenfalls den Eindruck, als bewege er sich in einer anderen Welt ...
Manche bringen die Veränderungen mit seiner Ankunft in München zusammen. In Dortmund erzählten sie von einem freundlichen, offenen Jungen, der lern- und wissbegierig der Welt entgegenkickte. Es folgte der Wechsel, der FC Bayern zahlte die Ausstiegssumme in seinem Vertrag, sein Jugendklub Borussia Dortmund musste machtlos hinterherwinken. Ein Sturm der Entrüstung brach über ihn herein. Vielleicht bewirkte das die Neigung zur Abschottung.
Alles wird als Arroganz ausgelegt
In München ließ er sich sogleich von seinem Sponsor missbrauchen, trug bei seiner Vorstellung ein T-Shirt mit dessen Aufschrift, obwohl dessen größter Konkurrent Anteilseigner des FC Bayern ist. Es folgten Verletzungen und der Umstand, dass er im schmucken Kader der Münchner keineswegs der strahlendste Edelstein war. Franck Ribéry und Arjen Robben funkelten weiterhin heller, selbst Toni Kroos trug mehr zum Erfolg bei. Was den Ärger nach sich zog, dass Kroos, der den gleichen Berater wie Götze hat und deshalb über Gehaltsfragen bestens informiert ist, ähnlich viel verdienen möchte wie der wechselhafte Mitspieler. Weil der FC Bayern das ablehnt, wechselt Kroos demnächst zu Real Madrid.
Das alles ist viel Aufregung für einen immer noch 22-Jährigen. Könnte man meinen. Mario Götze allerdings äußert sich dazu nicht. Er spricht überhaupt nicht gerne in der Öffentlichkeit. Beim FC Bayern zwang ihn anfangs manchmal ein Mitarbeiter der Presseabteilung, ein paar Worte zu sagen zum Spiel. "Aber nur kurz", schränkte Götze dann ein, um die Augen zuzukneifen und es mit leiser Stimme zu schaffen, außer vorgefertigten Schablonen nichts zu sagen.
In Brasilien hatte er eigentlich einen ganz guten Start. Was kein Wunder ist, kann er sich doch hier wie zu Hause fühlen: "Er könnte auch Brasilianer sein. Ja, von seinen technischen Fähigkeiten ist er Brasilianer", sagte Bayern-Kollege Dante einmal. Gegen Portugal sprach ihm der Schiedsrichter einen Elfmeter zu. Er spielte zielgerichtet, gefährlich für jeden Gegner. Mario Götze hat mit seinen Füßen so viele Tricks und Täuschungen im Repertoire, dass die besten Verteidiger der Welt bisweilen beträchtlich aus dem Gleichgewicht kommen. Er erklärte danach für seine Verhältnisse lange und höflich, wie das laufe mit der neuen Offensivformation des Bundestrainers. Er machte einen ausgeglichenen Eindruck.
Versteckt im Panzer
Doch es folgte Ghana. Und Algerien. Vor allem im Achtelfinale unterstellten ihm Beobachter sogar Lustlosigkeit. Wer so gut ist, der kann doch nicht so teilnahmslos am Spiel vorbeitraben!
Mario Götze hat sich längst wieder seinen Panzer zugelegt. Muss er das Mannschaftshotel oder die Kabine verlassen, dann erinnert er mehr an eine Play-Station-Figur als an einen Menschen. Er zeigt keine Regung, keine Emotion. Er hält den Kopf sehr weit oben und streckt die Brust sehr weit vor. Inzwischen wird ihm alles als Arroganz ausgelegt, als Überheblichkeit. Sein Jubel nach seinem kuriosen Kopf-Knie-Tor gegen Ghana mit ausgebreiteten Armen wurde als Imitation der Christus-Statue interpretiert. Mario Götze als Sohn Gottes. Mehr Verlust an Bodenhaftung ginge nicht.
In der Erregung einer Fußball-Weltmeisterschaft wird vieles extremer gesehen als sonst. Die Übertreibung wird zum Normalzustand. Die Geschichte um Mario Götze droht deshalb in diesen Tagen zu entgleiten, der 22-Jährige muss aufpassen, dass dieses Turnier nicht sein poliertes Image beschmutzt. Doch ein Mario Götze ist auch in der Lage, mit zwei, drei Aktionen alles wieder zu richten. Vielleicht sollte er sich vom DFB einmal den Mitschnitt vom August 2011 geben lassen ... - und es vielleicht doch so machen, wie Jesus es in Matthäus 6 rät:
Textanregungen aus: livenet.de - und von Thomas Hummel, Belo Horizonte, sueddeutsche.de
«Ich danke Gott!»
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"wie mache ich es richtig" ... ??? motivation zwischen kopf und geist ... |
Die Tücken des «Public-Praying»
10. August 2011, der gerade 19-Jährige Mario Götze - damals noch von Borussia Dortmund - spielt zum ersten Mal in der Nationalmannschaft von Beginn an. Gegen Brasilien, in Stuttgart. Deutschland gewinnt hoch verdient und viel zu knapp mit 3:2. Es ist der erst vierte Erfolg einer Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen Brasilien, nie sind die Südamerikaner so chancenlos gewesen.
Der Abend wirkte wie ein tatsächliches "Erweckungserlebnis": Mario Götze spielte brillant, war dynamisch, dribbelte und passte immer zur rechten Zeit, bereitete das erste Tor vor, schoss das zweite. Dieses etwas kleinere, trickreiche, schnelle Wunderkind trieb die inzwischen berühmte Elite-Ausbildung im Land auf die Spitze. Mit ihm sollte der deutsche Fußball endlich ganz oben ankommen. In diesem Sinne schließt sich am Dienstag in Belo Horizonte ein Kreis. Wieder geht es gegen Brasilien. Mario Götze kann im Halbfinale der Weltmeisterschaft den deutschen Fußball ganz nah an den Olymp bringen.
Dieser Kreis hat inzwischen allerdings Beulen und Dellen erhalten. Würde jemand eine Umfrage unter deutschen Fans starten, ob er überhaupt auflaufen solle im Éstadio Minerão, das Ergebnis würde wohl gegen ihn sprechen. Mario Götze ist irgendwo zwischen Stuttgart und Belo Horizonte vom Weg abgekommen. Es gibt Momente, da findet er ihn plötzlich wieder. Doch oft erweckt er den Eindruck, als würde er im angrenzenden Feld sitzen und verträumt ein paar Blümchen pflücken. Währenddessen er natürlich einen Fußball mit allen möglichen Körperteilen in der Luft hält. Irgendwas muss man mit so viel Talent schließlich anfangen.
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S!NEDi: Götze |
In der Vorrunde erzielte der 22-Jährige das Führungstor gegen Ghana. Und während ganz Deutschland über Götze und seinen Treffer jubelte, ging Götzes Blick nach oben... - nach oben in den Himmel ...
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Alaba und Götze danken |
Dass David Alaba an Gott glaubt, ist spätestens bekannt, seit er sein Motto auf der Homepage des FC Bayern München veröffentlicht hat: «Meine Kraft liegt in Jesus». Aber auch Mario Götze hat einen guten Draht nach oben. Immer wieder postet der Dribbelkönig auf Facebook Inhalte mit dem Zusatz «Faith», «Hope», «Strength» oder «Believe» (Vertrauen, Hoffnung, Stärke, Glaube).
Mein Talent - ein Geschenk Gottes
Götzes Glaube ist keine Sache, die erst durch die Freundschaft mit David Alaba gewachsen ist. Schon bei Borussia Dortmund sprach der deutsche Nationalspieler wie selbstverständlich von seiner Beziehung zu Gott. Auf die Frage, von wem er sein Talent habe, antwortete er, dass er das nicht von seinem Vater haben könne. Der ist Professor an einer Universität in Dortmund. Von dem hätte er nur schulisches Talent erben können. «Hab ich aber nicht», sagt Götze verschmitzt. «Das Fussball-Talent muss wohl von Gott gegeben sein.»
Der persönliche Dank nach Oben
Dass der Nationalspieler nicht nur bei Erfolg einen Dank Richtung Himmel schickt, zeigte er Anfang des Jahres, als er durch eine schwere Verletzungsphase ging. Eine Zeit lang stand sogar auf der Kippe, ob er überhaupt mit zur WM nach Brasilien fahren kann.
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Götze via instagram |
Doch nun - ein paar Tage nach dem Tor im Ghana-Spiel - direkt vor dem Brasilien-Spiel fragt sich der deutsche Fan: Wo ist dieser Götzinho - dieser unbedarfte frische Mario Götze von vor 2 Jahren? Mario Götze hat die besten Anlagen, wie ein Brasilianer zu spielen, doch davon gibt es in den jüngsten Spielen bei der Fußball-WM wenig zu sehen. Stattdessen hat sich der Münchner einen Panzer zugelegt. Er zeigt keine Regung.
Vielleicht liegt es daran, dass er mit Marco Reus seinen besten Kumpel im Team verloren hat. Womöglich redet ihm sein Umfeld ein, dass der eigene Internetauftritt wichtiger ist als eine passable Außenwirkung. Sind ihm trotz Gott die 37 Millionen Euro zu Kopf gestiegen? Oder die kolportierten zwölf Millionen Euro Gehalt im Jahr? Das Gerede vom Jahrhundert-Talent, vom deutschen Messi, von Götzinho? ...
Irgendetwas ist passiert mit Mario Götze - schon während der vergangenen Monate. Was, das weiß niemand so genau. Und diejenigen, die es wissen könnten, sagen nichts. Bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft macht der junge Mann jedenfalls den Eindruck, als bewege er sich in einer anderen Welt ...
Manche bringen die Veränderungen mit seiner Ankunft in München zusammen. In Dortmund erzählten sie von einem freundlichen, offenen Jungen, der lern- und wissbegierig der Welt entgegenkickte. Es folgte der Wechsel, der FC Bayern zahlte die Ausstiegssumme in seinem Vertrag, sein Jugendklub Borussia Dortmund musste machtlos hinterherwinken. Ein Sturm der Entrüstung brach über ihn herein. Vielleicht bewirkte das die Neigung zur Abschottung.
Alles wird als Arroganz ausgelegt
In München ließ er sich sogleich von seinem Sponsor missbrauchen, trug bei seiner Vorstellung ein T-Shirt mit dessen Aufschrift, obwohl dessen größter Konkurrent Anteilseigner des FC Bayern ist. Es folgten Verletzungen und der Umstand, dass er im schmucken Kader der Münchner keineswegs der strahlendste Edelstein war. Franck Ribéry und Arjen Robben funkelten weiterhin heller, selbst Toni Kroos trug mehr zum Erfolg bei. Was den Ärger nach sich zog, dass Kroos, der den gleichen Berater wie Götze hat und deshalb über Gehaltsfragen bestens informiert ist, ähnlich viel verdienen möchte wie der wechselhafte Mitspieler. Weil der FC Bayern das ablehnt, wechselt Kroos demnächst zu Real Madrid.
Das alles ist viel Aufregung für einen immer noch 22-Jährigen. Könnte man meinen. Mario Götze allerdings äußert sich dazu nicht. Er spricht überhaupt nicht gerne in der Öffentlichkeit. Beim FC Bayern zwang ihn anfangs manchmal ein Mitarbeiter der Presseabteilung, ein paar Worte zu sagen zum Spiel. "Aber nur kurz", schränkte Götze dann ein, um die Augen zuzukneifen und es mit leiser Stimme zu schaffen, außer vorgefertigten Schablonen nichts zu sagen.
In Brasilien hatte er eigentlich einen ganz guten Start. Was kein Wunder ist, kann er sich doch hier wie zu Hause fühlen: "Er könnte auch Brasilianer sein. Ja, von seinen technischen Fähigkeiten ist er Brasilianer", sagte Bayern-Kollege Dante einmal. Gegen Portugal sprach ihm der Schiedsrichter einen Elfmeter zu. Er spielte zielgerichtet, gefährlich für jeden Gegner. Mario Götze hat mit seinen Füßen so viele Tricks und Täuschungen im Repertoire, dass die besten Verteidiger der Welt bisweilen beträchtlich aus dem Gleichgewicht kommen. Er erklärte danach für seine Verhältnisse lange und höflich, wie das laufe mit der neuen Offensivformation des Bundestrainers. Er machte einen ausgeglichenen Eindruck.
Versteckt im Panzer
Doch es folgte Ghana. Und Algerien. Vor allem im Achtelfinale unterstellten ihm Beobachter sogar Lustlosigkeit. Wer so gut ist, der kann doch nicht so teilnahmslos am Spiel vorbeitraben!
Mario Götze hat sich längst wieder seinen Panzer zugelegt. Muss er das Mannschaftshotel oder die Kabine verlassen, dann erinnert er mehr an eine Play-Station-Figur als an einen Menschen. Er zeigt keine Regung, keine Emotion. Er hält den Kopf sehr weit oben und streckt die Brust sehr weit vor. Inzwischen wird ihm alles als Arroganz ausgelegt, als Überheblichkeit. Sein Jubel nach seinem kuriosen Kopf-Knie-Tor gegen Ghana mit ausgebreiteten Armen wurde als Imitation der Christus-Statue interpretiert. Mario Götze als Sohn Gottes. Mehr Verlust an Bodenhaftung ginge nicht.
In der Erregung einer Fußball-Weltmeisterschaft wird vieles extremer gesehen als sonst. Die Übertreibung wird zum Normalzustand. Die Geschichte um Mario Götze droht deshalb in diesen Tagen zu entgleiten, der 22-Jährige muss aufpassen, dass dieses Turnier nicht sein poliertes Image beschmutzt. Doch ein Mario Götze ist auch in der Lage, mit zwei, drei Aktionen alles wieder zu richten. Vielleicht sollte er sich vom DFB einmal den Mitschnitt vom August 2011 geben lassen ... - und es vielleicht doch so machen, wie Jesus es in Matthäus 6 rät:
«Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten [und vielleicht im Falle von Götze und Alaba immer vor den Zigtausenden im Stadion und in den Medien - bei einem Tor - oder beim Pokalgewinn - oder auf facebook und twitter...], damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten» ... (Matthäus 6, 5-6) - was diametral dem vor einem Millionen-Publikum zelebrierten Gebets- und Beteuerungsgehampel eines David Alaba und eines Mario Götze total entgegensteht - was aber einer persönlichen Eigenmotivation sicherlich ebenso zugute kommt ... - denn Gott lässt sich weder nötigen noch bestechen... - ich kann ihn um Beistand bitten - zu jeder Zeit - auch stumm und in meinem Herzen - und kann mich ebenso schlicht bei ihm bedanken ...: nicht mehr und nicht weniger ...
Textanregungen aus: livenet.de - und von Thomas Hummel, Belo Horizonte, sueddeutsche.de