Der Großteil der Bevölkerung fällt abends müde aus überfüllten Pendlerzügen, schaut noch ein wenig im Internet, noch mehr Informationen, die wir weder zu verarbeiten oder zu beeinflussen vermögen. Wir können nichts ändern. Wir sind zu müde. Zu gestresst, um nachzudenken. Es wäre verwegener Unfug zu behaupten, der real existierende Verblödungskapitalismus hielte die Menschen von Bildung und Kultur fern, aber durch die Eigendynamik der Lebensumstände ist es für den Einzelnen sehr aufwendig, sich Zeit zu nehmen, um sein Gehirn mit etwas anderem als TV-Serien und Games zu fordern. Dieses ach so langweilige Lesen von Geschichtsbüchern, diese alten und neuen Philosophien, all das geistige Slow Food könnten den Einzelnen zu einem Überdenken seiner Position verleiten, zum Hinterfragen von im Sekundentakt herausgeschleuderten Menschenerregungs- und Informationsabfall. Bildung und eine Ahnung von historischen Ursachen, das Begreifen des eigenen kulturellen Kontextes machen das Leben nicht leichter, aber es macht, dass man sich etwas weniger hilflos fühlt...............................................
ein Gedicht, ein Gedicht
On 18/06/2014 by Frau Berg
Wenn ich entspannte Tage hab,
dann ist die Angst bei mir sehr stark,
dass irgendjemand merken kann,
dass ich nicht krank bin, fuck,
und dann,
dann würde keiner
mit mir reden,
denn wer keine Macke hat
und keine Angst vor leeren Räumen,
der ist out und kann dann fast
die Wohnung und die Schlafstatt räumen.
Schau an, ich habe Angst vor Plätzen,
vor Mixern und vor weißen Frau’n,
hör her, das ist doch völlig seltsam,
ich wag mich nicht in einen Raum
zusammen mit zwei Hamsterkindern,
und diese Pillen hier verhindern,
dass ich jetzt auf den Boden felle
Ich sterbe aus, und wir beenden
Den miesen Reim an dieser Stelle.
Hier oder hier clicken ...
ich meine, so wie im richtigen leben, könnte ich vielleicht nur streit haben mit sibylle berg - keine ahnung ... - aber ihre texte - ja - ihre lyrik - zu unseren alltäglichen problems sind einfach umwerfend ...
Schau an, ich habe Angst vor Plätzen,
vor Mixern und vor weißen Frau’n,
hör her, das ist doch völlig seltsam,
ich wag mich nicht in einen Raum
zusammen mit zwei Hamsterkindern ...
ich überlege - welchen anteil ich ihr überreichen könnte - welchen teil von diesen inneren anteilen an brüderlicher empathie ... - und doch: das alles fühlt sich so seltsam kalt und emotionslos an: ihre haut so eingecremt - dass ich mir hinterher gern die hände waschen würde - um diese abgeblätterten winz-schuppen loszuwerden ...: und - da ist insgesamt mir zuwenig butter beim fisch ... - nu - sie kommt aus der schweiz - aber jetzt im augenblick - direkt nach dem tatort aus wien in der ard - könnte sie auch gut die adele neuhauser alias "bibi fellner" aus österreich geben - die sibylle berg - wenn sie verstehen was ich meine ...