Tödlicher Erreger bedroht Finken
Erst der Grünfink - dann der Mensch ...
Erstmals gab es 2009 ein Massensterben, jetzt schlagen die ersten Vogelfreunde Alarm
von Kurt Ehmke | NEUE WESTFÄLISCHE
Der Grünfink ist ein prächtiger Vogel - einer, der an vielen Futterstellen gern gesehener Gast ist. Sein leuchtend gelb-grünes Gefieder ist markant wie kaum ein anderes - vor allem im Winter fällt das Tier auf. 2009 wurde erstmals die breite Öffentlichkeit auf den Grünfinken aufmerksam: Ein Erreger namens "Trichomonas gallinae" tötete geschätzt 90.000 Finken. Vergangenes Jahr kam es laut NABU erneut zu 80.000 Todesfällen. In Bielefeld schlagen erste Vogelschützer wieder Alarm, die Zahl der Grünfinken an ihren Futterstellen sei sichtbar zurückgegangen.
Einer von ihnen ist Klaus-Dieter Thiel. Er wohnt seit 17 Jahren in Hoberge-Uerentrup - und wenn er in diesen Tagen aus dem Küchenfenster schaut, ist er traurig. "Noch im letzten Jahr waren hier 15 bis 20 Grünfinken, dazu zwei Buchfinkenpärchen - und jetzt: Nichts." Er vermutet, dass der tödliche Erreger den Tieren zugesetzt hat. Viele Experten gehen derzeit von einem Überschwappen einer Todeswelle aus dem Rheinland nach Ostwestfalen aus.
Thiel (72) hat mehrere Futterstellen. Außer Spatzen, einem Rotkehlchen und vielen Meisen sind keine Vögel mehr da. "Auch in meiner Nachbarschaft ist das so." Er schaue jetzt besonders genau hin, Grünfinken sieht er nirgendwo.
Andreas Schäfferling , Vorsitzender des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), ahnt, dass an den Sorgen von Thiel etwas dran ist. "Wir haben uns auch schon darüber unterhalten, es gibt verschiedene Eindrücke - aber auch ich habe das Gefühl, dass weniger Finken in meinen Garten kommen." Andere Vogelfreunde hätten dagegen noch Tiere bei sich. Detlef Hunger vom NABU: "Vor wenigen Tagen habe ich reichlich Grünfinken an meinem Futterplatz gesehen." Wolfgang Beisenherz, ebenfalls vom NABU, warnt: "Das geht aber schnell, das kann noch kommen." Entscheidend sei, so Schäfferling, Futterstellen sauber zu halten (¦ Info-Kasten).
Denn: Wo Menschen füttern und ihre Lieblinge bewundern, steigt das Infektionsrisiko. Kot auf Körnern, Feuchtigkeit, verschmutztes Trinkwasser - an solchen Futterstellen hat es der Erreger leicht, weitere Tiere zu infizieren. Laut NABU sind die Folgen eines Befalls tödlich, Anzeichen sind "ein apathisches Verhalten, ein schaumiger, verklebter Schnabel, starkes Aufplustern und fehlendes Fluchtverhalten der Vögel". Meist infizieren sich Finkenarten, doch auch andere Vögel können erkranken.
Beim Umweltamt der Stadt kennen die Experten natürlich den Erreger und das Problem. "Noch aber haben wir aus der Bevölkerung keine Rückmeldungen über tote Vögel", sagt Amtsleiter Martin Wörmann. Sein Kollege Arnt Becker ergänzt: "Das größte Problem sind die Winterfutterstellen - wenn sie verschmutzen, dann steigt das Risiko." Er bittet die Bevölkerung, die Futterstellen "sehr sauber zu halten".
´ Wer tote Grün- oder Buchfinken findet, ist von Vogelexperten des NABU und Stadt aufgerufen, das zu melden. Der Naturschutzbund ist zu erreichen unter Tel. (0 52 05) 54 71, das städtische Umweltamt unter (05 21) 51 85 20.
© 2014 Neue Westfälische, Donnerstag 27. November 2014
please click on the speaker-icon ...
Hat's der Mensch nicht weit gebracht
und von seinem Wissen
nicht wunderbar Gebrauch gemacht,
und immer forscht er weiter und wird noch gescheiter!
Ist er nicht gütig wie ein Engel?
Ist er nicht weise - fast wie Gott?
So schön ist diese Welt,
ein Paradies für Tiere!
Wie kommts nur,
dass ich an dieser Welt den Spaß verlor?
Warum kommt sie mir plötzlich vor
wie ein ödes Felsgebirge?
Der herrlich blaue Baldachin,
hoch über uns das Firmament,
das selbst sich trägt,
das himmelhohe Dach
bestickt mit Sternenglanz.
Warum ist es nichts anderes mehr für mich
als ein Meer von faulen Dämpfen,
die das Leben verpesten?
Hat's der Mensch nicht weit gebracht?-
Ja, das kann man sagen!
Dies ist ein Song aus der deutschen Fassung des Musicals "HAIR" von 1968 - und der eigentlich alles sagt zum Schicksal der Grünfinken - und zum Problem der Winterfütterung bzw. der Ganzjahres-Fütterung von Singvögeln allgemein (bitte hierzu die aktuell kontroversen Meinungen googeln ...) und - und - und --- und all diese Theorien und Ursacherforschungen sagen ja vielleicht auch etwas zu den Entsteheungen der neuen Geißeln unserer Menschheit:
Nichts genaues weiß man nicht ... - nur: wenn wir zu sehr eingreifen in die Kreisläufe der Natur - "Gott-spielen-Wollen", durch CO 2, Erderwärmung, "sogenannte wissenschaftliche Direktiven ergreifen anstatt eine natürliche selbstregulierende Entwicklung abzuwarten - vieleicht manchmal über 2- oder 3-Leben hinaus" - "schmeißen wir oft mit dem Hintern das um, was wir mit den Händen aufbauen":
Erst der Grünfink - dann der Mensch ...
Erstmals gab es 2009 ein Massensterben, jetzt schlagen die ersten Vogelfreunde Alarm
von Kurt Ehmke | NEUE WESTFÄLISCHE
Bildbearbeitung nach einem Foto von lutzi55 | galerie.chip.de |
Der Grünfink ist ein prächtiger Vogel - einer, der an vielen Futterstellen gern gesehener Gast ist. Sein leuchtend gelb-grünes Gefieder ist markant wie kaum ein anderes - vor allem im Winter fällt das Tier auf. 2009 wurde erstmals die breite Öffentlichkeit auf den Grünfinken aufmerksam: Ein Erreger namens "Trichomonas gallinae" tötete geschätzt 90.000 Finken. Vergangenes Jahr kam es laut NABU erneut zu 80.000 Todesfällen. In Bielefeld schlagen erste Vogelschützer wieder Alarm, die Zahl der Grünfinken an ihren Futterstellen sei sichtbar zurückgegangen.
Einer von ihnen ist Klaus-Dieter Thiel. Er wohnt seit 17 Jahren in Hoberge-Uerentrup - und wenn er in diesen Tagen aus dem Küchenfenster schaut, ist er traurig. "Noch im letzten Jahr waren hier 15 bis 20 Grünfinken, dazu zwei Buchfinkenpärchen - und jetzt: Nichts." Er vermutet, dass der tödliche Erreger den Tieren zugesetzt hat. Viele Experten gehen derzeit von einem Überschwappen einer Todeswelle aus dem Rheinland nach Ostwestfalen aus.
Thiel (72) hat mehrere Futterstellen. Außer Spatzen, einem Rotkehlchen und vielen Meisen sind keine Vögel mehr da. "Auch in meiner Nachbarschaft ist das so." Er schaue jetzt besonders genau hin, Grünfinken sieht er nirgendwo.
Andreas Schäfferling , Vorsitzender des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), ahnt, dass an den Sorgen von Thiel etwas dran ist. "Wir haben uns auch schon darüber unterhalten, es gibt verschiedene Eindrücke - aber auch ich habe das Gefühl, dass weniger Finken in meinen Garten kommen." Andere Vogelfreunde hätten dagegen noch Tiere bei sich. Detlef Hunger vom NABU: "Vor wenigen Tagen habe ich reichlich Grünfinken an meinem Futterplatz gesehen." Wolfgang Beisenherz, ebenfalls vom NABU, warnt: "Das geht aber schnell, das kann noch kommen." Entscheidend sei, so Schäfferling, Futterstellen sauber zu halten (¦ Info-Kasten).
Denn: Wo Menschen füttern und ihre Lieblinge bewundern, steigt das Infektionsrisiko. Kot auf Körnern, Feuchtigkeit, verschmutztes Trinkwasser - an solchen Futterstellen hat es der Erreger leicht, weitere Tiere zu infizieren. Laut NABU sind die Folgen eines Befalls tödlich, Anzeichen sind "ein apathisches Verhalten, ein schaumiger, verklebter Schnabel, starkes Aufplustern und fehlendes Fluchtverhalten der Vögel". Meist infizieren sich Finkenarten, doch auch andere Vögel können erkranken.
Beim Umweltamt der Stadt kennen die Experten natürlich den Erreger und das Problem. "Noch aber haben wir aus der Bevölkerung keine Rückmeldungen über tote Vögel", sagt Amtsleiter Martin Wörmann. Sein Kollege Arnt Becker ergänzt: "Das größte Problem sind die Winterfutterstellen - wenn sie verschmutzen, dann steigt das Risiko." Er bittet die Bevölkerung, die Futterstellen "sehr sauber zu halten".
´ Wer tote Grün- oder Buchfinken findet, ist von Vogelexperten des NABU und Stadt aufgerufen, das zu melden. Der Naturschutzbund ist zu erreichen unter Tel. (0 52 05) 54 71, das städtische Umweltamt unter (05 21) 51 85 20.
INFO
Vögel füttern im Winter
- "Füttern schadet nicht", sagt Andreas Schäfferling (NABU), "ob es wirklich hilfreich ist, ist aber auch offen."
- Fakt sei, dass das Füttern die Bindung der Menschen zur Vogelwelt erhöhe - und damit eine stärkere Nähe zur Natur einhergehe.
- Wer Vogelhäuschen aufstellt, sollte sie sehr regelmäßig reinigen - "gerne auch richtig mit Seife", sagt Vogelexperte Schäfferling.
- Nass gewordenes Futter muss entfernt werden - und Vogelkot hat nichts im und am Futter zu suchen.
- Wasser muss regelmäßig erneuert werden.
- Es gibt ideale Vogelfutterspender, bei denen die Tiere keinen Kontakt zum Futter haben - und es sich nur mit dem Schnabel aus einer Röhre herausziehen.
© 2014 Neue Westfälische, Donnerstag 27. November 2014
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Hat's der Mensch nicht weit gebracht
und von seinem Wissen
nicht wunderbar Gebrauch gemacht,
und immer forscht er weiter und wird noch gescheiter!
Ist er nicht gütig wie ein Engel?
Ist er nicht weise - fast wie Gott?
So schön ist diese Welt,
ein Paradies für Tiere!
Wie kommts nur,
dass ich an dieser Welt den Spaß verlor?
Warum kommt sie mir plötzlich vor
wie ein ödes Felsgebirge?
Der herrlich blaue Baldachin,
hoch über uns das Firmament,
das selbst sich trägt,
das himmelhohe Dach
bestickt mit Sternenglanz.
Warum ist es nichts anderes mehr für mich
als ein Meer von faulen Dämpfen,
die das Leben verpesten?
Hat's der Mensch nicht weit gebracht?-
Ja, das kann man sagen!
Dies ist ein Song aus der deutschen Fassung des Musicals "HAIR" von 1968 - und der eigentlich alles sagt zum Schicksal der Grünfinken - und zum Problem der Winterfütterung bzw. der Ganzjahres-Fütterung von Singvögeln allgemein (bitte hierzu die aktuell kontroversen Meinungen googeln ...) und - und - und --- und all diese Theorien und Ursacherforschungen sagen ja vielleicht auch etwas zu den Entsteheungen der neuen Geißeln unserer Menschheit:
- AIDS,
- Ebola,
- Vogelgrippe,
- Rinderwahnsinn,
- Krankenhauskeime,
- Alzheimer ... usw.
Nichts genaues weiß man nicht ... - nur: wenn wir zu sehr eingreifen in die Kreisläufe der Natur - "Gott-spielen-Wollen", durch CO 2, Erderwärmung, "sogenannte wissenschaftliche Direktiven ergreifen anstatt eine natürliche selbstregulierende Entwicklung abzuwarten - vieleicht manchmal über 2- oder 3-Leben hinaus" - "schmeißen wir oft mit dem Hintern das um, was wir mit den Händen aufbauen":
- Füttern mit nassem und vollgekotetem bzw. von Spelzen durchsetzten Futter wirkt auf Dauer tödlich - und lässt Vogelseuchen ausbrechen ...
- Erst neulich lagen viele tote Seehunde auf den Sandbänken an der Nordseeküste, die wohl in einem ähnlichen tödlichen Kreislauf verendet waren ...
- Mit den künstlich angelegten Storchennestern, um Brutpaare anzulocken, verhält es sich ähnlich: Bei nasskaltem Wetter erfrieren und ertrinken die gerade geschlüpften Storchenküken ...