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photo|graphic: ... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster

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s!NEdi|photo|graphic | ... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster








vom rosendorn direkt
ins aug gestochen
tränenreiche hybridanleihen
geschäft ist geschäft
und geld ist geld

was ist der erlös
was ist denn die erlösung gar

die ultimative endlösung
ist für alle gleich:

... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster

bessere zeiten damals - ist klar
wer hebt so lang schon
verflossene blüten auf
die längst verstaubt 
nach heu und knete und asche riechen

und der benzingestank wird das
seine dazu beigetragen haben -
und als sich dann das trockenlaub
hinterm fensterglas entzündete
fehlte im eimer der sand zum löschen

das gab der feuerversicherungsfritze
seinerzeit zu protokoll -
erde zu erde - asche zu asche
staub zu staub

die ultimative endlösung
ist für alle gleich:

... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster



sinedi




Unisex-Toiletten: BROT & SPIELE ....

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s!NEdi|photo|graphic: mauer-latrine bei einer abendveranstaltung | immer an der wand lang ...



Von V. REICHARDT, S. RATHENOW und J. BRÖMSE

Berlin – Haben diese Politiker denn einen Sprung in der (Klo)-Schüssel?

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg soll es in öffentlichen Gebäuden künftig zusätzlich sogenannte „Unisex“-Toiletten geben, entschied das Bezirksparlament. Die bizarre Begründung: „Existieren nur nach Männern und Frauen getrennte Toiletten, so benachteiligt dies Menschen, die sich entweder keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen können oder wollen oder aber einem Geschlecht, das sichtbar nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht.“

Klartext: Es sollen WCs für Transsexuelle geschaffen werden oder alle anderen, die sich ihres Geschlechts nicht so sicher sind...

Eingebracht hatte den Antrag die Piratenpartei. Unterstützt und schließlich verabschiedet wurde das Vorhaben auch von SPD, Grünen und Linkspartei.Die Folge: In Bibliotheken, Bürgerämtern, im Rathaus und sogar in Schulen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg sollen nun Toiletten für „sexuell Unentschlossene“ geschaffen werden.

Bis 1. Juni ist eine Probephase in „stark frequentierten Gebäuden“ geplant. Zum Start sollen Rathaus und Gesundheitsamt mit „Unisex-Toiletten“ ausgestattet werden. Dafür sollen bestehende Toiletten durch neue Schilder zur „Unisex-Toilette“ umgewidmet werden. Der Berliner Bezirksbürgermeister und Bestseller-Autor („Neukölln ist überall“) Heinz Buschkowsky: „Wir haben andere Probleme, aber es ist schön, dass es ein Bezirksparlament gibt, das sich den wirklich drängenden Problemen widmet ...“
Hintergrund der Initiative sind Forderungen nach weiterer Angleichung der Geschlechterrollen - Fachbegriff: „Gender Mainstream“ *).




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Berlin – Die Unisex-Toiletten – Deutschland diskutiert! Wer nutzt diese Toiletten wirklich? Wo gibt sie schon überall? Und haben sie überhaupt eine Chance, sich in der Gesellschaft zu etablieren?

In der Begründung aus Berlin heißt es: Solche Klos hätten eine große Bedeutung für den Alltag von Intersexuellen und Transsexuellen! Doch dieser Beschluss sorgt nun für ordentlich Zündstoff.
Fakt ist: Die Idee der Unisex-Klos ist nicht neu! Sie begleiten uns vor allem auf Reisen in unserem Alltag: Ob im Flugzeug, der Bahn oder im Reisebus – ohne Unisex-Toilette wäre so manch Reisender aufgesch(m)issen!

Die Vergangenheit hat aber gezeigt: Große Diskussionen um die Unisex-Toilette hat es schon immer gegeben! Und nicht überall konnten sich die Toiletten für Männer UND Frauen durchsetzen.

► Humboldt-Universität in Berlin: Bereits 2009 wollten vier Philosophiestudierende (drei Frauen, ein Mann) die Unisex-Toiletten in ihrer Universität einführen. Studentin Lena Rohrbach sagte damals gegenüber „Die Zeit“: „Unisex-Toiletten wären ein großer Schritt für die Gleichstellung von Frauen und Männern.“ Doch das Vorhaben scheiterte! In der offiziellen Begründung der Humboldt-Universität hieß es, dass die geplante Modellphase abgelehnt werde. Grund: „Die fehlende Akzeptanz der betroffenen Beschäftigten, die mehr Erschwernisse als Vorteile sehen.“

► Das „P1“ in München: Seit dem Umbau im Jahr 2010 hat die noble Diskothek immerhin einen gemeinsamen Toilettenvorraum, berichtete „Die Süddeutsche“ im Jahr 2011. Das eigentliche „Geschäft“ müssten Männer und Frauen aber getrennt voneinander verrichten – die Männer stehend an Pissoirs in Baumstamm-Design, die Frauen sitzend auf der Klobrille! Doch die Damen kämen in den Genuss eines „Specials“: An den Toilettenwänden befänden sich kleine Schlitze zum Öffnen, um die Kommunikation mit der Nachbarin zu erleichtern.

► Das „Berghain“ in Berlin: Der Techno-Tempel in Friedrichshain war einer der ersten Orte, an dem Unisex-Toiletten eingeführt wurden. Denn die Besuchern gingen eh auf irgendein Klo – egal, wer da noch neben einem stand oder saß!

In der Partyszene scheinen die gemeinsamen Toiletten weniger ein Problem zu sein – bei Alkohol sinkt ja bekanntlich die Hemmschwelle! Doch im Berufsalltag sieht das anders aus.
Auf der Internetseite „urbia.de“ gab es zum Beispiel bereits 2011 eine heiße Diskussion, wie Unisex-Klos in der Firma, in der man arbeitet, ankommen.

★ Nutzerin „Liz.Lemon“ schreibt: „Ich finde es überhaupt nicht super, wenn ich auf dem Klo sitze und mein Chef, der Aufsichtsrat, der süße Typ aus der Marketingabteilung oder sonst ein Kerl im gleichen Raum vor der Kabine steht und meinen Pipi-Geräuschen lauscht, oder dem verräterisch klappernden Mülleimerdeckel, wenn ich einen Tampon wegwerfe.“ Sie fährt fort: „Gott bewahre, wenn nicht nur Pipi angesagt ist, sondern – naja, ihr wisst schon. Womöglich noch Gerüche entstehen oder andere peinliche Geräusche!“

★ „Windsbraut69“ antwortet: „Aber macht es da wirklich einen Unterschied für Dich, ob man durch diese ätzenden 'halben Wände' von Männlein oder Weiblein nebenan getrennt ist? Wir haben gemauerte 'Kabinen', die sind vollkommen getrennt und das ist ganz angenehm.“ Also nur eine Frage der Bauart der Toilette? „Mir ist es aber völlig egal, ob ich beim Händewaschen neben einer sich schminkenden Frau oder einem sich schminkenden Mann stehe.“

★ „thea21“ schreibt: „Furchtbar! Ich selbst finde es schon megapeinlich und lache mich schlapp, sitze ich zeitgleich mit einer Frau im gleichen Toilettenraum, nur getrennt durch eine Kabinenwand.“

★ „pupsismum“ schreibt: „Solange kein Pissoir da ist, wäre mir das egal. Ich hätte nur wenig Lust, irgendeinem Kollegen oder gar Vorgesetzten dabei zuzusehen, wie er versucht Pissoirfußball zu spielen und dann lustig gackernd auf der Rüttelplatte steht. Och nee, das müsste nicht sein. Aber sonst ist mir das wurscht.“


*)„Gender Mainstreaming“, wörtlich „Geschlechter-Vereinfachung“, beruht auf dem Gedanken, dass Geschlechter-Unterschiede mehr auf kulturellen als auf biologischen Tatsachen beruhen.
Ziel ist, die in der Gesellschaft verbreiteten kulturellen Unterschiede zwischen Mann und Frau zu beseitigen. 1999 beschloss die rot-grüne Bundesregierung, durch „Gender Mainstreaming“ die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern. Neben der klassischen Gleichberechtigung berücksichtigt eine auf „Gender Mainstreaming“ ausgerichtete Politik auch Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau begreifen.

http://www.bild.de/politik/inland/toilette/politiker-beschliessen-uni-sex-toilette-29339710.bild.html
http://www.bild.de/news/inland/news-inland/streit-um-unisex-toiletten-dabei-gibt-es-sie-schon-29346322.bild.html

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sinedi's kommentar: 

"BROT & SPIELE" - das ist für solche politischen "Ergüsse" immer mein Schlagwort: wir werden nur abgelenkt von tiefgründigeren Problemen bzw. vom politischen Unvermögen einzelner Gruppierungen und "Persönlichkeiten", wo wir dann tatsächlich über den Tisch gezogen werden sollen mit solchem unsinnigen Pseudo-Gedöns ... Und gerade die Piratenpartei hat sicherlich keine anderen Sorgen zur Zeit, als solcherart Verordnungen zu beantragen -  das nenne ich einmal sowas von "volkstümlicher Politik"... - aber leider etwas am normalen Wählervolk vorbei - denn die Klientel, die da zufriedengestellt werden soll - geht ja seit Jahrzehnten zum Wählen in eine Unisex-Wahlkabine - wenn sie denn zum Wählen überhaupt geht - und diese "Emanzipation" gab es ja schon ein paar Leben schon vor den "Piraten" ... 
Und während "draußen im Lande" mühsam versucht wird, einen seriösen "Inklusions"-Begriff ideell aber auch vor allen Dingen auch inhaltlich zu etablieren und für die Allgemeinheit akzeptabel zu gestalten - wird hier mit solchen Spaßanträgen mit "pseudoernstem Hintergrund" eben ein seriöser Inklusions-Begriff ad absurdum geführt und lächerlich gemacht - quasi "von hinten" aufgezäumt: Gleiches Recht für alle - besonders auch auf der Toilette - wenn denn sogar schon behinderte oder sonstwie benachteiligte Menschen die gleichen Annehmlichkeiten, Bildungschancen und Vorteile genießen sollen wie die so genannten "normalen" Menschen ... 
Die Toilette ist da also für tatsächlich echte "Clowns" quasi der primäre "Ort", der da unbedingt geschlechtermäßig von der Politik neu zu organisieren ist, wo doch z.B. rollstuhlgeeignte barrierefreie "Stille Orte" noch fast überall rar gesät sind - und eigentlich wäre ja die Forderung zu erweitern: festgemauerte rollstuhlgerechte barrierefreie Unisex-Toiletten (also nicht im Keller oder eine Treppe hoch) mit Bidet und allem Pipa-"Po" - für Alle ... Und weil man eben diese Unisex-Toiletten im neuen Flughafen BER bisher nicht eingeplant hatte - verzögert sich nun das ganze Projekt auf Jahre ...
Und dabei wäre das ja alles in dieser "Hinsicht" ganz einfach: Schafft diese elenden Aschenbecher-Pissoirs ab - international und national - und richtet überall "normale" Sitztoiletten oder auch die französischen Hocktoiletten ein - geeignet für alle Geschlechter und deren Randgruppen - mit einer gesetzlichen Verordnung - dass sich so genannte "Männer"auch zu setzen bzw. zu hocken haben bei all ihren "Geschäften" - und schon wäre alles "gebongt" ...

photo|graphic|montage: total verfärbtes ballett

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s!NEdi|photo|graphic|montage: angerührt



tauche ganz sacht hinein
und riskiere deinen blick
in dies total verfärbte ballett

da wogen die kaskaden
da explodieren eruptionen
und in all dem getöse und gewölk


eine stille im glas:
das unerhörte schweigen
schwingt sich zum ahnen auf

und fällt da nirgendwo
weit hinten rechts - ins nichts -
ja - und lässt sich überwältigen:

tauche ganz sacht hinein
und riskiere deinen blick
in dies total verfärbte ballett


sinedi 








(m)ein wort zum sonntag -78: Die PORSCHE-ARENA und der Milliardärssohn: Zeugen echter Christlichkeit bei ProChrist 2013 in Stuttgart ....

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...dies "wort" schon etwas früher - aber immerhin bis zum 08.03. gibt es ja noch "ProChrist" in Stuttgart ...: s. ERF 1-TV immer um 19.30 Uhr, Wiederholung 12 Uhr am nächsten Tag, und um 18 Uhr in  BibelTV: schauen Sie und verwundern Sie sich ...

ProChrist: ... das Glück finden ...



Ausgerechnet in der PORSCHE-ARENA zu Stuttgart findet in diesen Tagen PRO|CHRIST 2013 statt ...: 6000 Menschen vor Ort und über 1 Million Menschen in den örtlichen Gemeinden draußen in ganz Europa, wohin das Hallengeschehen per TV-Satellit übertragen wird - derartige Massen will man erreichen - ja und - wenn es denn sein soll - auch "bekehren" - zu Gott - im Hauruck-Verfahren: "Kommen Sie [natürlich "freiwillig" und "symbolhaft"] nach vorne" ....

Und das versucht man mit allen Mitteln: Mit einer Atmosphäre wie bei einem Schlagerfestival, mit Riesen-Themenbanner und Tamtam - mit einem gewaltigen-PRO-CHRIST Gospel-Chor, mit bunten Schals um den Hals - bei dem die Akteure scheinbar dazu angehalten werden, das Gesungene gleichzeitig mit einer hektischen Gebärdensprache zu unterlegen/zu übersetzen - alles sehr wuselig - aber man findet das wahrscheinlich "ausdrucksstark" - und man versucht es mit den üblichen Moralappellen, dem Gruppendruck und der Sozialkontrolle ... - eben so echt "freiwillig" ... - alles Dinge, die Jesus immer vermieden hat (Stilles Kämmerlein, Beten allein auf dem Berg, Flucht vor dem Mob ans andere Ufer des Sees, die begleitenden Jünger sind beim Gebet eingeschlafen ...).

Tja - und da am ersten Abend der Matador Pfarrer Ulrich Parzany wegen einer Kreislaufschwäche ausfällt, dachte ich schon, dass Thomas Gottschalk im tomatenroten Anzug und frisch ondoliertem Blonschopf einspringen würde - so vom Ambiente hätte das gut gepasst - aber da holte man dann rasch den "Ersatzmann" von der Bank, den nach außen bieder wirkenden württembergischen evangelischen Pfarrer Steffen Kern, Mitglied der Landessynode und Vorsitzender des württembergischen Gemeinschaftsverbandes "Die Apis", der aber mit genau der gleichen eingeübten geradezu aufdringlich übergriffigen Parzany-Dringlichkeit im Stile dieser unsäglichen US-Fernsehpfarrer aufforderte: "Kommen Sie nachher nach vorn - und bekennen Sie sich zum Herrn - probieren Sie ein paar Schritte mit Jesus mitzugehen ...". Es sind große Schuhe für den End-Dreißiger, aber der meistert seine plötzliche Aufgabe. Frei spricht er zur Menge und in die Kamera. Seine Routine als kirchlicher Verkündiger im baden-württembergischen Privatradio nutzt ihm in dieser Situation wahrscheinlich sehr.
Ja - Routine - Großveranstaltung - Gruppendruck - grelles Scheinwerferlicht - wuselnd und fetzig beschalte und elektronisch beschallte Sänger mit Schnippefingern im Takt - das sind die "Aufmacher", die "Anmacher", die unmissverständlichen Reize, die da gesetzt werden: Kommt zu Jesus - da ist das "Glück" zu finden ... Ja - da versteigt man sich dahin, in der Porsche-Arena zu Stuttgart - ausgerechnet dort - sei der lebendige Gott jetzt - im Augenblick - das Kreuz sei dort "vorne" - man müsse nur bereit sein, hinzugehen ... - und per Gebet ein "einfaches" Treueversprechen abgeben, dass mich sehr stark an die Aufnahmeformeln in Geschwisterschaften - Schwesternschaften, Bruderschaften - erinnerte ....

Allerdings erinnert diese Atmosphäre mich - ich kann mir nicht helfen - auch an eine frühere Zeit ganz anderer Natur, die ich aus Wochenschauen und dem Geschichtsunterricht kenne - an das Berliner Sportpalast-Ambiente vor rund 70-80 Jahren - als man mit ähnlichen Massenveranstaltungen und ähnlichen leicht zu durchschauenden "Zutaten" versuchte, Menschen - "Volksgenossen" - "hinüberzulocken" ins das einzig wahre eigene Lager: wo das "Glück" zu finden war: kommt "nach vorne" ...


... und hier der "Höhepunkt" des Abends: Nach deutlichen Nötigungen und Aufforderungen kommen einige "nach vorn"  - natürlich "freiwillig" und nur "symbolhaft" - um ein Treueversprechen zu Gott nachzubeten ...  - Video-Still aus der ERF-TV-Übertragung



Ja - und wie ist man nur allen Ernstes und offenen Auges auf den Veranstaltungsort "PORSCHE-ARENA" gekommen - wo sich "Jesus, der lebendige Gott direkt befindet":  - Porsche-Arena anstatt Golgatha - Porsche-Arena anstatt des Friedhofes, mit dem hinweggerollten Stein vor dem Grab -Porsche-Arena statt einem freien Hügel im freien Gelände für eine Bergpredigt - spätestens da hätten doch einem seriösen bodenständigen Christen Zweifel aufkommen und alle inneren Glocken läuten müssen: das kann nicht der richtige Ort für unsere Anliegen sein ...

Der christliche Glauben weiß sich in erster Linie "motiviert zur barmherzigen und solidarischen Zuwendung zu den Armen, Schwachen und Benachteiligten. Das Erbarmen macht damit ernst, daß jeder menschlichen Person, auch den Schwachen und den mit Schuld Beladenen, eine unveräußerliche Würde zukommt. Dieser Schatz geschichtlicher Erinnerung hilft, den neuen Herausforderungen gerecht zu werden" - heißt es in einer ökumenischen Denkschrift: Ja - und dann sucht man sich für solch ein Unterfangen allen Ernstes die PORSCHE-ARENA aus, ein wahres Sinnbild kapitalistischer Größe und Abgehobenheit: zum Innehalten, zum Gebet, zum Zwiegespräch mit Gott ...: und man betet und ist gewiss, dass man selbst in dieser Arena "einen Türspalt weit in Gottes Welt schauen darf" ... -  ja - geht's denn noch ... -

Ja - und Jesus - der hätte sicherlich einen großen Bogen um diese PORSCHE-ARENA gemacht - und der hätte allenfalls noch all die Büchertische und die Verkaufsshops in der Halle, auf die immer wieder per Laufbanner-Aufschrift hingewiesen wird, umgestoßen - und gerufen: "In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht."

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Fundstück: So kann man auch eine "moderne" m.E.  "gottnähere" authentischere Bergpredigt  und Evangelisation gestalten: BERGpredigt Pfingstmontag 2010 am Alberfeldkogel - ohne Elektronik - ohne Dschingderassabumm - und mit echten Anstieg und Anliegen ..."als ermutigendes und solidarisches Zeichen für eine jesuanisch geprägte Kirche". Es wurde dort ein sehr eindringlicher offener Brief  von Ernst Aigner, Freistadt, Österreich, an den damaligen Papst vorgetragen, der die Herabsetzung der Frauen und die neurotisierende Sexualmoral in der katholischen kritisierte. "Gottlob ist Jesus auferstanden, sonst würde er wohl pausenlos im Grab rotieren, wenn er mitkriegt, was sich da alles auf ihn beruft! Okay, überall gibt es schrullige Sonderlinge, aber müssen in der Kirche genau jene Karriere machen, die Schwule für krank und Naturkatastrophen für eine Strafe Gottes halten?"  Quelle: kaineder.at  








Ja - Jesus ging hinauf auf einen einfachen Hügel mitten in der Landschaft, um seine "Bergpredigt" zu halten - am hellichten Tag mit der Sonne als Scheinwerfer - und ohne diese penetrante Aufforderung: "Kommt nach vorne" - sondern mit einer zurückhaltenden feinen Art und Geste: "Gesegnet seid ihr, wenn ...." - keine Überredungskünste, sondern nüchterne Feststellungen - die eine eigene Entscheidung im Inneren zulässt - kein Überredungskünstler sondern ein Lehrer:


Dort setzte er sich und lehrte die Menschen. Er zeigte ihnen, woran man erkennt, dass jemand sich unter die Herrschaft Gottes begeben hat:

„Ihr seid gesegnet, wenn ihr wisst, dass ihr wie Bettler vor Gott steht. Es ist das
sicherste Zeichen, dass ihr unter seiner Herrschaft lebt.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr in Leid und Traurigkeit daran festhaltet, dass Gott selbst
einmal alle eure Tränen trocknen wird.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr nicht versucht, lautstark und verbissen zu eurem Recht
zu kommen. Gott wird euch mehr geben, als ihr jemals erstreiten könntet.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr in euch einen großen Hunger nach Gott wachhaltet.
Diese Sehnsucht geht nie ins Leere, denn Gott selbst will nichts mehr, als sie zu
stillen.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr im Umgang mit euch selbst und anderen Erbarmen
kennt. Gott möchte euch mit seinem Erbarmen überhäufen.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr im Herzen aufrichtig und klar seid. Nur so könnt ihr Gott in allem entdecken.

Ihr seid gesegnet, wenn ihr den Menschen zeigt, wie man ohne Kampf und
Streitigkeiten miteinander leben kann. Sie werden sehr schnell merken, zu welcher
Familie ihr gehört.

Ihr seid gesegnet, wenn eure Hingabe an Gott euch Nachteile und sogar Verfolgung
einbringt. Näher könnt ihr Gott nicht kommen.

Und nicht nur das. Haltet euch jedes Mal für gesegnet, wenn euch Leute
niedermachen oder benachteiligen, wenn sie Lügen über euch verbreiten, tim mich
in Misskredit zu bringen. Ihr werdet - so unwahr scheinlich das jetzt noch für euch
klingen mag - in solchen Situationen eine ganz tiefe Freude empfinden, ja regelrecht
fröhlich sein. Und das ist erst der Anfang der Belohnung. Gott wird den Himmel weit
für euch öffnen. Und denkt daran, dass ihr in bester Gesellschaft seid. Meine
Propheten und Zeugen sind zu allen Jahrhunderten drangsaliert worden.

Ihr seid in dieser Welt so etwas wie Salz, durch das die Menschen wieder
Geschmack an Gott finden sollen. Wenn ihr aber eure 'Salzigkeit' verliert, wie soll
dann jemand noch Geschmack am Leben mit Gott finden? Dann seid ihr zu nichts
mehr nütze und werdet im Abfall landen.

Oder anders ausgedrückt: Ihr seid hier, um Licht zu sein, um die Farben Gottes in
dieser Welt hervorzubringen. Was Gott in eurem Leben getan hat, sollte von allen
Menschen so erkannt werden können, wie man schon von Ferne eine Stadt
wahrnimmt, die auf einem Hügel liegt. Eine Lampe stellt man mit Sicherheit nicht
unter einen Eimer, sondern an einen Platz, von dem alle im Raum das meiste
haben. Mit euch ist es nicht anders. Habt kein Problem damit, andere in euer Leben
hineinschauen zu lassen. Nur so können sie an eurem Verhalten etwas von Gott
entdecken, das sie begeistert."

Soweit ein Ausschnitt aus der Bergpredigt bei Matthäus 5 aus dem neu übertragenen Neuen Testament "willKOMMen daHEIM" von Fred Ritzhaupt.

Ich meine, ob in dieser dunklen und mit Elektronik vollgeladenen PORSCHE-ARENA, durch die ab und zu mal grell-bunte Spot-Lichtstrahlen gleiten, ganz nach einem bestimmten Ablaufschema und auf eine ganz besondere Zielgruppe ausgerichtet - ob der dort anwesende Christ noch dieses in der Bergpredigt gemeinte "Licht der Welt" ist ...? - oder sonnen sich in einem solchen Licht längst nur noch ein paar "PRO CHRIST"-SuperStars ... - ist der Christ dann, wenn er am Ende der jeweiligen Tagesveranstaltung von PRO CHRIST vielleicht mit "nach vorne" kommt, um mit dem Referenten gemeinsam zu beten - alle gleich - alle auf einmal - ist er dann tatsächlich schon "gesegnet", ist das die "Hingabe an Gott", die ggf. "Nachteile und sogar Verfolgung" einbringen kann ...

Gewiss, eine Lampe stellt man auch nicht "unter einen Eimer, sondern an einen Platz, von dem alle im Raum das meiste haben" (es müsste sich dabei aber auch tatsächlich um eine "Leuchte" handeln ...) ... - aber kann ich in solch einer Massenveranstaltung unter 6000 Menschen und über Satellit unter weiteren über 1 Million Menschen "andere in mein Leben hineinschauen lassen" ... - will ich das ? - ich meine, was ist dann noch die Kritik an dem Sozial-Netzwerk "facebook" wert ??? - denn dafür eignet sich doch sicherlich besser ein vertrautes Gespräch "von Mensch zu Mensch" unter vier Augen - und nicht nur das vorgeführte "routiniert" "gekonnte" Bekenntnis eines - ausgerechnet - Milliardärssohn am ersten Abend - der sich wohlgemerkt lediglich als studierter Sozialarbeiter in einem Jugendheim für Straffällige verdingt hat [merke: der "Milliardärssohn" wirbt in der "PORSCHE"-ARENA mit seinen für einen Sozialarbeiter relativ normalen Job bei Benachteiligten - für PRO CHRIST ... - deutlicher daneben geht es wohl nicht mit solchen "zelebrierten" Glaubensvorführungen - und mit den gleichzeitig unübersehbaren Spendenaufrufen]. 

Und dieser Milliardärssohn - übrigens ein Spross aus dem Hause des Pharma-Mischkonzerns Merckle (s. Hintergründe dazu im Internet) - sollte dann wohl so "etwas wie [das] Salz" sein, "durch das die Menschen wieder Geschmack an Gott finden sollen" ... (ich habe fast mein gesamtes Arbeitsleben von 50 Jahren für Menschen mit Behinderungen ebenfalls als sozialpädagogische Fachkraft gearbeitet - bin aber eben kein "Milliardärssohn" - sondern Sohn eines schlichten Straßenbahnschaffners ...).

In dieser überdimensionierten PORSCHE-ARENA und mit diesen überdimensionierten "Zeugen" wird auch immer wieder gebetet bzw. zum Gebet aufgefordert. Beten in Massen - im Gebet sein gemeinsam mit 6000 Menschen ... - beten laut "Drehbuch" und Regieanweisung - beten im Scheinwerfer-Licht:  ist das etwa "intime" "Zwiesprache" halten mit Gott ...???

Hierzu gibt Jesus im Neuen Testament, Matthäus 6, eine recht deutliche "Anleitung" zum Gebet:

"Eurem Vater im Himmel entgeht nichts von alledem, was ihr tut. Das gilt auch für die Art und Weise, wie ihr eure Beziehung zu Gott nach außen hin darstellt. Macht daraus keine fromme Selbstdarstellung. Manche Leute meinen, andere Menschen dadurch beeindrucken zu können, dass sie ihre Frömmigkeitsrituale in aller Öffentlichkeit praktizieren. Sie nehmen oft einige Mühen auf sich, nur weil es ihnen schmeichelt, dass die Leute sie achten. Eines aber ist sicher: Ihre Gebete werden den nicht erreichen, an den sie eigentlich gerichtet sind.

Hier ist das, was ich von euch erwarte: Sucht euch einen ruhigen, abgeschiedenen Ort, sodass ihr nicht in die Gefahr geratet, vor Gott irgendeine Rolle zu spielen. Seid lediglich vor ihm da, so einfach und ehrlich, wie es euch möglich ist. Eure Aufmerksamkeit wird sich von euch weg zu Gott hinbewegen und ihr werdet mehr und mehr seine Gnade erfahren.

Das bedeutet auch, dass ihr nicht versuchen solltet, Gott durch viele wortreiche Gebete zu beeinflussen. Das versuchen immer wieder Menschen, die von Gebet keine Ahnung haben. Ihr wisst, dass ihr mit eurem Vater im Himmel redet, und der weiß besser als ihr selbst, was ihr braucht. Mit einem Gott, der euch liebt, könnt ihr sehr einfach sprechen. Etwa so:

Unser Vater im Himmel
offenbare uns immer mehr, wer du bist.
Errichte deine Herrschaft in unserer Welt;
denn wo du herrschst, da ist der Himmel.
Versorge uns mit allem,
was wir Tag für Tag zum Leben brauchen.
Vergib uns, wo wir schuldig wurden,
so wie auch wir anderen vergeben haben.
Hilf uns, wenn wir durch Versuchungen hindurchmüssen,
und sei bei uns im Kampf gegen das Böse. Amen.

(ebenfalls aus: Übertragung des NT "willKOMMen daHEIM" von Fred Ritzhaupt)



Das Motto des Kirchentags 2013 in Hamburg: was brauchen wir wirklich ... - und was können wir verantworten vor Gott und den Menschen und all der übrigen Natur ...



photo|graphic: innegehalten

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s!NEdi|photo|graphic: innegehalten


eingefroren erstarrt die bewegungen
mitten im knirschenden geknatsch 
ein stoppen - ein innehalten - 
beuger/strecker: ich achte nur noch 
auf meinen schläfenpuls

wo kommen nur all 
diese seidenen tücher her
die da hinten die treppe hoch
die da hinten treppauf-treppab
manchmal wie von 
einem zärtlichen hauch
in zeitlupen-sequenz einer daunenfeder 
sich segelnden segen erbringt
mit leisem weißbestrumpften gerascheln

auch bei vollständiger ruhe
auch beim "stopp" des Regisseurs
nur ein hauch, ein windzug noch
bei unlängst angehaltener schnappatmung:
klappe - die XIII.: weggeschnappt

jetzt gerade - gerade jetzt - also im nu - 
wird diese eine situation
dahindrapiert - zum ambiente gestaltet - 
da wird eine szene geboren und festgehalten:
nie - nie wieder - wird es so sein
nicht haarklitzeklein genau so 
wie jetzt - in diesem augenblick
die welt ist jetzt schon nicht mehr so - 
wie sie gerade noch war

das ist doch auch ein trost
nichts ist ewig - aber es bleibt
nichts ist so beständig wie der wandel 
vergeht irgendwie - dann und wann ...
und eitert erweitert weiter unter 
all den pflasterstränden
dieser welt

und - was ich noch sagen wollte:
der flughafen wurde 
vorübergehend evakuiert


sinedi



photo|graphic: ohrmuschelpilzgewucher mit tinnitus-geklingel

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s!NEdi|photo|graphic: ohrmuschelpilzgewucher


welten tun sich auf:
ein ineinandergewrungenes
ohrmuschelpilzgewucher
draußen - oder drinnen 

man hört damit endlich 
mal die flöhe husten
und als der lauscher
an der wand die eigene schand

ein eldorado für ohrenkriecher:
doch drinnen klingelt ohne unterlass
ein tinnitus vor sich hin - 
allenfalls ruhestörender lärm ...

ob man die schmalzproduktion
dieser pilzgattung als ökologisch
bezeichnen darf - regelt in kürze
eine entsprechende eg-verordnung

sinedi


Zeitungsenten | Fisematenten - Spurensuche | s!NEdi|kritzel

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s!NEdi|kritzel: fisemat-ente



Wenn Enten in der Zeitung stehen, ist die Aufregung groß. Darum versuchen Journalisten, Zeitungsenten zu vermeiden.

"Alle meine Entchen schwimmen auf dem See, Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh." Dieses deutsche Kinderlied beschreibt, was Enten den ganzen Tag tun: Sie schwimmen und lassen es sich gut gehen. Eigentlich nicht besonders spannend. Schon gar nicht so interessant, dass man darüber in der Zeitung berichten müsste. Trotzdem hört man immer wieder von so genannten Zeitungsenten. Es gibt die verschiedensten Theorien, woher der Begriff kommen könnte. Sehr wahrscheinlich hat er etwas mit dem französischen Ausdruck "donner des canards" zu tun. Genau übersetzt heißt das: "jemandem Enten geben". Das bedeutet, dass man jemanden anlügt oder etwas Falsches erzählt. Wenn ein Journalist Dinge schreibt, die gar nicht stimmen, hat er eine Zeitungsente produziert. Das kann richtig viel Ärger geben, und der eine oder andere Journalist ist deswegen schon baden gegangen … Autorin: Hanna Grimm - Redaktion: Shirin Kasraeian - 15.06.2009 - Deutsche Welle: http://www.dw.de/zeitungsente/a-4329137


Und dazu vermeldete bereits

Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 562-563,1821,1821 zum Begriff "Zeitungsente":


Zeitungsente

* Es ist eine Zeitungsente.

Ente 
nennt man eine in Zeitungen verbreitete, gleichsam fortschwimmende, aber wiederholt auftauchende Fabel oder Lüge. (Vgl. Grimm, Wb., III, 509.) 
Früher hieß sie blaue Ente; denn blau ist nebelhaft, nichtig, daher blauen Dunst vormachen, lügen. 
Damit ist aber die Zeitungsente noch nicht erklärt. 


  • Wurzbach erzählt in seinen Historischen Wörtern, S. 83, Folgendes: In den ersten Zeiten des französischen Kaiserreichs fehlte es nicht an ausserordentlichen Siegesberichten. Zur Verspottung der napoleonischen Schlachtberichte habe der Brüsseler Egide Norbert Cornelissen dem Ernste den Scherz gegenübergestellt, indem er der lügentrunkenen Zeit einen Spiegel vorhielt und in einer Zeitung folgende Geschichte einrücken liess: 
  • Um die Gefräßigkeit der Enten zu beweisen und zu veranschaulichen, hat man einen interessanten Versuch vorgenommen. Zwanzig derselben seien gemeinschaftlich eingesperrt und eine nach der andern geschlachtet und zerhackt worden, um den übrigen als Futter zu dienen. Die erste wurde von den andern neunzehn sehr schnell verschlungen, dann wieder eine von achtzehn, wieder eine von siebzehn u.s.f. bis neunzehn von einer einzigen in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit aufgefressen waren. Diese Anekdote ging allmählich durch alle europäischen Zeitungen, und tauchte nach einigen Jahren, hier bereits der Vergessenheit anheimgefallen, in einem amerikanischen Blatte wieder auf, und zwar vermehrt mit einem »wissenschaftlichen Certificat« über die Untersuchung des zuletzt am Leben gebliebenen Thieres, an dessen Speiseröhre man bedeutende Verletzungen gefunden haben wollte. Diese Geschichte soll nun die Stammmutter aller »Zeitungsenten« sein. So erzählt auch Quetelet den Ursprung der Redensart in einem Artikel über Norbert Cornelissen (Annuaire de l'Académie).
  • Sanders bemerkt dagegen über den Ursprung des Worts (vgl. National Zeitung, Berlin 1856, Nr. 543), dass J.L. Frisch in seinem Teutsch-lateinischen Wörterbuche (1741, I, 106c) schon aus »alten teutschen Sprichwörtern, Fol. 856« die Bezeichnung: »Blaue Enten, tricae apinaeque« anführt, wie sich denn z.B. auch bei Paracelsus (Opera 1616, I, 62, a) findet: »Die Arzt sagen von andern blauen Enten« (d.h. sie fabeln allerlei) »wo der Ursprung herkommt« 
  • Im Plattdeutschen findet sich in ganz ähnlichem Sinne der Ausdruck »Fisematenten«(visematentae), der auch, wie z.B., Claus Bur, v. 68 u. 938, visepetenten lautet, welches vielfach falsch, z.B. von J. Grimm in den Göttinger Gelehrten Anzeigen (1850, S. 763 ff.) aus Vice-Superintendenten gedeutete Wort, vielleicht nur eine besondere Art von »Enten« bezeichnet, wie denn nach Stalder, Schweizerisches Idiotikon (I, 174) die vorzüglich auf dem Bodensee sich findende Anas rufina »Bismattente« heisst. Dürfte man dabei in den ersten Silben von viscematenten eine Anspielung auf die Avisen, d.i. Zeitungen erblicken; so böte das plattdeutsche Wort den vollständigsten Pendant zu unserer heutigen »Zeitungsente.« 
  • Das im Jahre 1776 in Paris erschienene Industrielle Lexikon gibt über die Entstehung des Wortes Zeitungsente folgende Erklärung: »Die Landwirthschaftliche Zeitung veröffentlichte ein eigenthümliches Verfahren, wilde Enten zu fangen. Man kocht, schrieb sie, eine starke und lange Eichel in einem Absud von Sennesblättern und Jalappe. Die so zubereitete Eichel bindet man an einen dünnen, aber starken Faden in der Mitte fest und wirft sie darauf ins Wasser. Das Ende des Fadens behält man in der Hand und verbirgt sich. Die Ente schwimmt heran und verschluckt die Eichel; diese hat aber in ihrer Zubereitung eine starke purgative Wirkung und kommt sofort wieder zum Vorschein. Darauf kommt eine andere Ente und verschluckt diese wiederum, eine dritte, vierte und so fort. So reihen sich alle an demselben Faden auf. Man berichtet bei dieser Gelegenheit, dass ein Huissier in der Nähe von Guede-Chaussée zwanzig Enten auf diese Weise aufgereiht habe. Darauf flogen die Enten auf und nahmen den Huissier mit; der Strick riss und der unglückliche Jäger brach ein Bein.« Dieses Urbild aller Zeitungslügen erlangte einen Ruf; und schliesslich griff man – zur Bezeichnung einer derben Ungeheuerlichkeit – aus der obigen famosen Entengeschichte nur das eine Wörtchen heraus, um durch dasselbe fortan jede offenbare Erfindung und Erdichtung zu kennzeichnen (Nordböhmisches Volksblatt, 1876, Nr. 42.).
  • In Schelmuffky's curiöser Reisebeschreibung in hochdeutscher Frau Muttersprache(Schelmerode 1616, neu, Leipzig 1848) heisst es übrigens schon: » ... So wusste ich allemalen so eine arttige Lüg-Ente vorzubringen.« Mit Bezug auf den Ausdruck Lüg-Ente bemerkt der Verfasser eines Artikels in den Blättern für literarische Unterhaltung (1865, S. 174), dass dies nur eine witzige Umdeutschung für Legende sein könne. »Der Reformation lag es nahe, indem sie die Heiligenverehrung als Abgötterei verwarf, auch der Legende den Glauben [563] aufzukündigen; und so sprach schon Luther von einer Lügend von St. Chrysostomus. Daraus ward bald eine Lug- Ente; und war man so weit, so ward auch die Ente allein als Lüge verstanden. Nicht das Untertauchen und Wiederhervortauchen allein, sondern das leere Geschnatter ist dabei als mitwirkend zu dem Misverständniss anzusehen.« 
  • Wurzbach (II, 85) sucht die Bezeichnung aus dem fortwährenden enten-artigen Wiederauftauchen einer Nachricht in verschiedenen Zeitungen, unbekümmert darum, ob sie wahr oder erdichtet ist, zu erklären. Er bemerkt, ein Schreiner, Kreischer u.s.w. sei früher »Antenmayer« genannt worden.
  • Nach neuern Erfahrungen sollen aber auch die wirklichen Enten eine Lebenszähigkeit besitzen, wie man sie bisher nur an den Zeitungsenten gekannt hat. Wenn es nicht ebenfalls eine solche ist, soll nach der Brünner Zeitung vom Jahre 1862 in Mährisch-Weisskirchen eine Ente in einen unterirdischen Abzugsstollen gerathen sein, in dem es nicht nur an allem Licht, sondern auch an athembarer Luft fehlte; nach länger als einem Jahre soll man sie kürzlich (1863) bei einer Oeffnung des Kanals noch am Leben gefunden und auch darin erhalten haben. (Breslauer Zeitung, 1863, Nr. 511, 1. Beil., S. 2677.)
  • In Frankreich werden gedruckte Flugblätter, die auf der Strasse verkauft werden, canards, Enten, genannt, und donner des canards à quelqu'un heisst: Jemand etwas weiss machen. 

Quelle: Zeno.org | meine Bibliothek | http://www.zeno.org/Wander-1867/A/Zeitungsente

photo|graphic: lichtung | "zum lichte sich öffnet" ...

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s!NEd|photo|graphic: lichtung


"Dass der Tod nur ist wie ein dunkler Gang // der zum Lichte sich öffnet, ganz weit, // wo kein erblindetes Kind so bang // sich härmt um des Vaters Geleit."

"So vergehn die Schatten und verwehen im Nichts, // und die Westwinde spielen im Hag, // und die Fenster meiner Seele spiegeln des Lichts // kommenden jungen Tag." 

aus: Mein Psalm | John Greenleaf Whittier (1807-1892) | US-amerikanischer Dichter


MEHR LICHT | Gallery-Rundgang | s!NEdi|photography | photo|graphic

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... fast wie gemalt ... 


Musik an-/ausschalten mit Clicken auf das Lautsprecher-Symbol ...


Ich lade Sie ein zu einem Gallery-Rundgang mit Music zu meinen neuesten Kreationen - 

s!NEdi|photo|graphy - photo|graphic - Viel Spaß dabei ...

Und übrigens: heute kreiste fast zwei Stunden immer wieder neu ein großer Kranich-Zugvogel-Verband über unsere Wohnung ganz nah am Teuto - teilte sich - fand sich wieder - um sich wieder zu teilen usw. ...: 
Ein gutes Zeichen: Es wird Frühling ...



Israel | Ägypten: HEUSCHRECK-PLAGE - wie vor rund 3325 Jahren ...

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Bild: aus einer Bibel von 1483 aus der Universitätsbibliothek Salzburg



Als der Morgen kam, waren die Heuschrecken da. Sie fielen in ganz Ägypten ein und ließen sich in riesigen Schwärmen nieder. Eine so große Menge Heuschrecken wurde noch nie gesehen, und man wird sie auch nie wieder zu sehen bekommen. 
Der ganze Boden war bedeckt, das Land war schwarz von Heuschrecken. Sie fraßen alle Pflanzen, auch die Früchte an den Bäumen, alles, was der Hagel verschont hatte. Weder auf den Bäumen noch am Boden ließen sie irgendetwas Grünes übrig. ... 
Als Mose vom Pharao weggegangen war, betete er zum HERRN. Da ließ der HERR den Wind drehen und in einen starken Westwind umschlagen. Der nahm die Heuschrecken mit und wehte sie ins Rote Meer; in ganz Ägypten blieb nicht eine Heuschrecke übrig. 
Die Bibel: 2. Mose 10, 14-15, 18-19.
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Wie sich die Bilder gleichen: Heuschreckenjagd wie vor 3325 Jahren - Foto: Getty Images

Anders als vor ca. 3325 Jahren bekommt es diesmal Israel mit Heuschrecken zu tun - aber die Ägypter, die damals die Heuschrecken als eine der in Mose 2 beschriebenen 10 Plagen ertragen mussten, haben die Heuschreck-Invasion diesmal bereits hinter sich. Der Wind wehte diesmal nach Osten:  Mehrere Schwärme sind aus Ägypten nach Israel über die Sinai-Halbinsel herangezogen. Bauern fürchten um ihre Ernten, doch bisher ist die Insekten-Invasion vor allem ein faszinierendes Naturschauspiel.

Nachdem Ägyptens Hauptstadt Kairo hat die Plage schon hinter sich hat, zogen die Heuschrecken gen Osten auf die Halbinsel Sinai und von dort über Israels Grenze in der Negev-Wüste. Dort bedrohen die gefräßigen Insekten nun Getreidefelder.

Lokale Medien bemühten prompt alttestamentarische Vergleiche: "Eine der zehn Plagen ist über die Felder Ägyptens gekommen und könnte nun nach Israel kommen", hieß es etwa in der "Jerusalem Post". Tatsächlich traten die Heuschrecken örtlich offenbar in einer Dichte auf, dass sie den Himmel verdunkelten. Das israelische Landwirtschaftsministerium rief einen Heuschrecken-Alarm aus, nachdem es eine Warnung von der Uno-Ernährungsbehörde FAO erhalten hatte.
Miriam Freud, Direktorin für Pflanzenschutz im israelischen Agrarministerium, sprach allerdings ebenso wie die FAO von Schwärmen überschaubarer Größe. Die Insekten hätten in der Nacht zum Mittwoch rund acht Quadratkilometer Wüstenboden bedeckt. Man habe aus der Luft und vom Boden aus Gift versprüht, um die Tiere zu töten, noch bevor der Morgentau auf ihren Flügeln getrocknet sei und sie wieder abheben konnten.

Die letzte größere Heuschrecken-Invasion erlebte Israel 2004.

Kartoffelbauer Pavel Rosenfeld lebt rund drei Kilometer von der Grenze zu Ägypten entfernt. 30 bis 40 Prozent seines Landes seien bereits von den Heuschrecken befallen worden, sagte er. "Alles hängt jetzt vom Wind ab. Wir beten, dass er uns nicht noch mehr bringt."


Gefangene Heuschrecken in Israel - aus einem Foto von Getty Images


Also - vor 3325 Jahren im gleichen Raum eine ähnliche Plage ... - demnach kein Ergebnis von Umweltschädigungen oder dergleichen ... - einfach ein "Zeichen" ...

Material aus: mbe/Reuters/SPIEGEL-ONLINE | Gute Nachricht Bibel, 2. Mose

Dieter Pfaff ist tot ... ( ... er singt hier Johnny Cash und BobDylan/JimmyHendrix ...)

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 "Oder sollte ich etwa am Trapez herumturnen? Stellen Sie sich das mal vor!" Dieter Pfaff auf einer Wohltätigkeitsveranstalung  im Zelt von Zirkus Krone in München am 01.12.2001, bei der er einen Zauberer mimen sollte ...

SCHAUSPIELER DIETER PFAFF STIRBT AN KREBS

Der Selbsterfinder

„Sperling“, „Bloch“, „Der Dicke“: Dieter Pfaff verliert den Kampf gegen Lungenkrebs und Deutschland einen beliebten TV-Star. Er starb mit 65 Jahren in Hamburg.


HAMBURG dpa | Schon schien Dieter Pfaff den Krebs überwunden, zumindest die Krankheit im Griff zu haben. Mitte Februar kündigte er noch an, für neue Episoden seiner TV-Serie „Der Dicke“ wieder vor der Kamera zu stehen. „Der Krebs ist weg“, sagte er damals. Umso mehr schockte jetzt die Nachricht vom Tod des einfühlsamen und vielseitigen Charakterdarstellers, der am Dienstag mit 65 Jahren im Kreis seiner Familie zu Hause in Hamburg starb.
Wie sehr das TV-Publikum Pfaff liebte, zeigte sich am Bangen und Hoffen seiner Fans, als im vergangenen Herbst die am Ende tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Er musste damals die Dreharbeiten für eine neue Staffel seiner beliebten ARD-Serie „Der Dicke“ abbrechen und sich einer Chemotherapie unterziehen. Den angekündigten Neuanfang der Dreharbeiten schaffte er nicht mehr.

Als Franziskanerpater in „Bruder Esel“, Kommissar „Sperling“, als Psychotherapeut „Bloch“ oder eben "„Der Dicke“ spielte sich Pfaff in die Herzen von Millionen Fernsehzuschauern. In der Rolle des wohlbeleibten Rechtsanwalts Dr. Gregor Ehrenberg kümmerte sich Pfaff „mit viel Herz und Verstand um die Probleme der Menschen“, würdigte ARD-Vorsitzender und NDR-Intendant Lutz Marmor am Mittwoch den gestorbenen Schauspieler.

Pfaff habe Ehrenberg als einen Mann gespielt, „der sich einmischt, wo andere wegsehen, der Werte lebt wie Mitmenschlichkeit und Toleranz, mit aller Schlitzohrigkeit, die einen erfolgreichen Anwalt ausmacht“, so Marmor. „Wahrhaftig, beharrlich, einfühlsam und von einzigartiger Präsenz“ sei Pfaff als Schauspieler gewesen. „Diese Eigenschaften machten ihn unverwechselbar.“ 

Der Menschenversteher

Den Menschenversteher hat Pfaff in vielen Rollen verkörpert - sich aber auch im realen Leben als Unicef-Sonderbotschafter gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagiert. Es war seine Glaubwürdigkeit, die die Zuschauer an dem Mimen mit Leibesfülle und Bildschirmpräsenz schätzten.

Dabei machte der in Dortmund geborene Sohn eines Polizisten erst spät seine Liebe zur Schauspielerei auch zum Hauptberuf. Sein Lehramtsstudium hatte er zwar abgebrochen, doch zunächst zog es ihn als Dramaturg, Autor und Regisseur zum Theater. Erst Jahre später beschloss er, sich selbst zu entdecken, wie er selber erzählte. Als ihm der Durchbruch gelang, war er fast 50 Jahre alt.

Neben den TV-Serienhelden hat Pfaff auch in Kinoproduktionen mitgewirkt, so zum Beispiel in der Komödie „Manta - der Film“ oder in der Mediensatire „Late Show“ als abgehalfterter Moderator. Seine Vielseitigkeit zeigte Pfaff auch in dem ARD-Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ (2003, Regie: Oliver Storz) über den Rücktritt Willy Brandts als Bundeskanzler, Pfaff verkörperte den damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher.

Mehr als „der lustige Dicke“

Eigentlich habe er aber ohnehin Therapeut werden wollen, um sich mit dem menschlichen Wesen auseinanderzusetzen, sagte er einmal. Mit den Abgründen der menschlichen Seele kannte er sich aus, auch deshalb setzte er auf die darstellende Kunst. „Deswegen bin ich auch kein Therapeut geworden, weil das andere spannender und spielerischer war.“ Und das hat sich der Spätzünder in Sachen Schauspielerei dann quasi selbst auf den mächtigen Leib geschneidert.
Pfaff hätte weiterhin den „komischen Dicken“ geben können, doch auf diesen Part wollte er sich nicht festlegen lassen. Als jedoch ein Regisseur verbreitet habe könne keine Filme tragen, also keine Hauptrollen spielen, sagte er sich: „Okay, entweder du akzeptierst das jetzt oder du entdeckst dich selber.“
Der Selbsterfinder entwickelte fortan seine Rollen hauptsächlich selbst, zunächst vor allem ernste Parts, „um zu beweisen, dass ich ein seriöser Schauspieler bin“. Seine Lieblingsfigur wurde dann aber der schlitzohrige Anwalt in „Der Dicke“ - sein „Versuch, das Ernsthafte mit dem Komödiantischen“ zu verbinden.

„Märchenonkel für Erwachsene“

Hochkarätige Preise und hohe Quoten erntete er als „vollendeter Charakterbildner“, der in seinen Rollen sensibel Menschenporträts zeichnet, immer wieder. Den Adolf-Grimme-Preis, die renommierteste Fernsehauszeichnung, bekam er für „Balko“ und „Bruder Esel“.

Er selbst nannte sich gern „Märchenonkel für Erwachsene“, erzählte seine Geschichten aber fast nur in seinen Filmen - in Talkshows sah man ihn selten („Ein Schauspieler braucht immer ein Geheimnis“). So hielt er es auch mit seinem Privatleben. Mit seiner Frau, den erwachsenen Zwillingen und deren Familien lebte er bis zuletzt in einer Generationen-WG unter einem Dach.

(Quelle: taz.de - 06.03.2013)

Christian Buß schreibt auf SPIEGEL-ONLINE in seinem Nachruf u.a.: 

... In der bewegendsten aller "Bloch"-Folgen vor gut einem Jahr sah man Pfaff an der Seite von Vadim Glowna. Die beiden spielten ehemalige Muckerfreunde, die nach den wilden Sechzigern und Siebzigern im Zorn voneinander geschieden waren. Hier sah man sie dann wiedervereint in schwarzen Anzügen Songs von Johnny Cash spielen, der einst wie kein Zweiter die eigenen Dämonen besungen hatte. Vadim Glowna war kurz nach dem Dreh gestorben.

Nun ist auch Dieter Pfaff tot. Er erlag in Hamburg im Kreise seiner Familie den Folgen eines Lungenkrebsleidens und wurde 65 Jahre alt. Das deutsche Fernsehen hat mit ihm einen Koloss kreativer Unruhe verloren. Im öffentlich-rechtlichen Radio sollte an diesem traurigen Tag nur Johnny Cash laufen...

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In Videos von der Late-Night-Show Inas Nacht  mit Ina Müller (gefunden auf Youtube - hochgeladen von hubertvomfenn) singt Dieter Pfaff  "Ring Of Fire" (Original von Johnny Cash) - und "All Along The Watchtower" (Original Bob Dylan und auch Jimmy Hendrix): 






Im Oktober 2010 trug Dieter Pfaff ein schwarzes Hemd, presste eine Gitarre auf seinen wuchtigen Bauch und sang mit rauchiger Stimme "Ring of Fire" von Johnny Cash. Kein Mucks war sonst zu hören im Schellfischposten, in den die sonst kreischend-juchzende Ina Müller auch an jenem Abend zu "Inas Nacht" eingeladen hatte. Die älteste Seemannskneipe Hamburgs bebte beim tosenden Applaus.
Pfaff deutete eine kleine Verbeugung an, lächelnd nahm er den Beifallssturm entgegen. Einer wie Pfaff, ein Koloss von einem Mann, mochte die kleinen Gesten. Es war eine der amüsantesten Ausgaben der NDR-Sendung. "Der wohl intensivste Moment in der 'Inas Nacht'-Sendung mit Dieter Pfaff war für mich der, als er seine Gitarre nahm und mit der Band zusammen 'All along the Watchtower' von Jimi Hendrix sang und spielte", sagte Müller. "Diese Seeligkeit dabei und danach in seinen Augen. Das habe ich bisher bei keinem meiner Gäste so gesehen."
aus: Zum Tode Dieter Pfaffs: Der Johnny Cash des deutschen Fernsehens - Von Julia Jüttner und Rainer Leurs SPIEGEL-ONLINE



In der Bloch-Folge "Tod eines Freundes" - singt Dieter Pfaff zum Schluss ebenfalls "Ring Of Fire" - (Original Johnny Cash) - hochgeladen von offa100

BLAUES LICHT FÜR DAS PURE GLÜCK - BLAUES LICHT LÄSST UNSERE VITALITÄT ENTFALTEN ...

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WER ES GLAUBT - WIRD SELIG: BLAUES LICHTFÜR DAS PURE GLÜCK - BLAUES LICHT LÄSST UNSERE VITALITÄT ENTFALTEN ...


Zu spät - oder klappt das noch mit einer Blaulicht-Bestrahlung als "belebende Wirkung"??? | s!NEdi|photo|bearbeitung






Bisher glaubte man: 
BLAUES LICHTLÖSE EINEN BOOM BEIM PSYCHIATER AUS ... 
Der Lichtdesigner Ingo Maurer prophezeite angesichts der Energiesparlampen mit ihrem bläulicheren Lichtspektrum in unseren Wohnzimmern einen "Boom der Psychiater".  
Auch Goethe schätzte Blau nicht besonders. In seiner Farbenlehre schrieb er: "Das Blaue gibt uns ein Gefühl von Kälte.
Der Stararchitekt Lord Norman Foster dachte ebenfalls über ideales Licht nach: "Jeder Ingenieur kann die Lichtmenge errechnen, die nötig ist, um ein Buch zu lesen. Wo aber bleibt die poetische Dimension des natürlichen Lichts: der stetige Wandel eines bewölkten Himmels, die Entdeckung des Schattens, die Leichtigkeit eines Tupfers Sonnenlichts?"
Ja - und ich habe erst neulich hier berichtet, dass die so genannte "Zeitungsente" vormals eine "blaue Ente" war ...  - vom "Blues" und seinen Gefühlen ganz zu schweigen: Das Wort "Blues" leitet sich von der bildhaften englischen Beschreibung I’ve got the blues bzw. I feel blue („ich bin traurig“) ab - also alles andere als muntere Euphorie ...
Aber "Blau" steht auch für "besoffen": Er ist völlig "blau": Er war "schläfrig" - oder putzmunter - euphorisch oder depressiv ???

Doch gibt es auch künstliches Licht, das uns glücklich und gesund macht? Ja, sagt Lichtforscher Oliver Stefani. Er arbeitet am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart und kommt bei Licht ins Schwärmen: "Licht hat Einfluss auf das Wohlbefinden, da ist es erlaubt, dass man an jedem Quäntchen dreht. Wir suchen das optimale Licht."

Zusammen mit seinem Team am IAO arbeitet Stefani an einem virtuellen Himmel, dem "Virtual Sky", der ein dynamisches Licht erzeugt. "Der Mensch mag nicht so sehr statisches Licht", sagt Stefani. "Das Beste wäre, wenn wir bei der Arbeit riesige Fenster hätten und natürliches Licht mit seinem Wechsel von Sonne und Wolken abbildeten."

Lichtduschen gegen Winterdepression

Bereits vor einigen Jahren entdeckten Forscher in unserem Auge einen Photorezeptor, der auf Licht reagiert. Trifft blaues Licht darauf, setzt es wie eine Flipperkugel eine Hormonreaktion in Gang: Die Melatonin-Produktion wird unterdrückt und das aktivierende Cortisol wird produziert, wir fühlen uns wach. Frühlingsgefühle nach dem Wintergrau sind ebenfalls ein Effekt dieser Hormonkaskade. "Am Tag und bei der Arbeit hält uns blaues Licht munter", sagt Stefani. "Da sind Energiesparlampen mit ihrem kalten Lichtspektrum gar nicht verkehrt."

Natürliche Lichtverhältnisse im Büro

Auch wenn der Frühling mit großen Schritten naht: Für die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts spielt die Sonne längst keine große Rolle mehr. Deshalb simuliert der "Virtual Sky" die natürlichen Lichtverhältnisse im Büro. Der Blauanteil, der tagsüber variiert, wird in seinem Wechsel nachgebildet. Es lasse sich sogar ein Sonnenaufgang oder -untergang mit rötlichen Stimmungen programmieren.

Die Wirkung von blauen Licht konnte auch Dieter Kunz belegen. Der Leiter der Abteilung Schlafmedizin an der Berliner Charité bestrahlte Probanden mit bläulichen Lichtduschen. Schon nach zehn Minuten sank der Melatonin-Gehalt im Körper. Melatonin taktet die innere Uhr, den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. Kunstlicht am Abend bringt die Uhr durcheinander. Kunz hält deswegen langfristig depressive Erkrankungen, ein höheres Tumorrisiko, Herzinfarkte und andere Krankheitsbilder in Folge des verschobenen Rhythmus für denkbar.

Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf mit dem Lampenhersteller Philips testete dynamisches Licht in Schulklassen: Wurden Farbtemperatur und Lichtintensität optimal auf Situationen und Anforderungen im Klassenraum eingestellt, verbesserten sich die Leistungen der Schüler. Unter sehr hellen, bläulichem Licht waren die Schüler schneller beim Lesen und machten weniger Fehler. Durch Beigabe von gelbem Licht konnten sie sich schneller beruhigen. Per Knopfdruck konnte die Lehrerin das passende Ambiente für die Schüler wählen: "Aktivieren", Beruhigen" oder "konzentriertes Arbeiten". Bald hatten die Schüler sogar Lieblingslichtstimmungen.

Überraschend positive Wirkungen von Licht entdeckten auch Mediziner: Kaltes, bläuliches, also wachmachendes Licht, wirkte günstig auf die Verwirrtheit von Demenzkranken; hyperaktive Kinder wiederum beruhigten sich in rötlichen Lichtumgebungen schneller. Licht könnte ein Glücks-Medikament der Zukunft sein.

aus: Licht und Wohlbefinden: 10.000 Lux für das pure Glück - von Stefanie Maeck, SPIEGEL-ONLINE

facebook: Eine Zensur findet [bei Kunst] doch statt ....

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Fotokunst: Facebook sperrt Museumsseite wegen Nacktbild von 1940 - eine Zensur findet also doch statt ...

Facebook macht keinen Unterschied zwischen Kunst und Pornografie. Das ist bekannt, ein aktueller Fall aber wirkt besonders skurril: Das Profil eines französischen Museums wurde gesperrt - wegen eines dezenten Aktfotos aus dem Jahr 1940.


Zensiertes historisches Foto: Museumsprofil bei Facebook gesperrt | Jeu De Paume / Facebook/SPIEGEL-ONLINE

Aus europäischer Perspektive wirken die Bemühungen amerikanischer Unternehmen um Wohlanständigkeit zuweilen bizarr. Neben Apple ist Facebook zuverlässiger Lieferant entsprechender Meldungen. So auch im Fall des Pariser Museums "Jeu de Paume". Das bekannte Ausstellungshaus ist auf historische und moderne Fotokunst spezialisiert, derzeit läuft dort noch bis zum 12. Mai eine Retrospektive der französischen Fotografin Laure Albin Guillot (1879-1962). Da war es naheliegend, mit einem Werk der Künstlerin auch beim Facebook-Profil des Museums für die Ausstellung zu werben. Das dafür ausgewählte Schwarzweiß-Bild von 1940 namens "L'Étude du Nu" (Nacktstudie) zeigt eine liegende, unbekleidete Frau, lediglich der Schambereich ist durch ein weißes Tuch verdeckt.



...das unabgedeckte Original


Allerdings sind die Brüste der Dame inklusive der Brustwarzen zu erkennen, damit aber war für die Facebook-Zensur der Anlass zum Einschreiten vorhanden. Die Netzwerk-Verantwortlichen sperrten am vergangenen Freitag das komplette Museumsprofil für die Dauer von 24 Stunden.
Am Mittwoch machte das Museum schließlich seinen Ärger öffentlich, die Nachrichtenagentur AFP zitiert die erboste Stellungnahme: "Nicht zwischen einem Kunstwerk und einem Bild mit pornografischem Charakter zu unterscheiden, ist nicht nur eine fragwürdige, sondern vor allem gefährliche Vermischung."

Gemälde ja, Fotos nein

Ein Sprecher von Facebook France [sicherlich angestiftet von facebook america] erklärte, es sei "bisweilen schwierig, zwischen Kunst und Pornografie zu unterscheiden". Daher seien Irrtümer nicht auszuschließen. Würden diese erkannt, stelle man gelöschte Inhalte schnellstmöglich wieder her. Auch "L'Étude du Nu" erschien am Mittwoch vorübergehend wieder, allerdings mit einem schwarzen Balken über den inkriminierten Körperzonen.

Während der Zorn der Facebook-Freunde des Museums ungebrochen ist und zum Beispiel den "amerikanischen Puritanismus" kritisiert, dankten die Museumsverantwortlichen ihren Unterstützern und erklärten, die Kontroverse könnte für die Facebook-Administratoren Anlass sein, um ihre Position zu überdenken: "Wir erwarten, dass die 'Facebook Community Standards' demnächst überprüft werden und weigern uns, uns jeglicher Form der Zensur zu unterwerfen."

"Cnet" nutzte die Gelegenheit, um genüsslich an frühere Skandale wie die Verwechslung von Ellenbogen mit Brustwarzen zu erinnern. Dann fragte das IT-News-Portal beim Netzwerk nach, ob es nicht ein Zeichen der Vernunft sei, einem Museum zu erlauben, künstlerische Bilder auf seinem eigenen Profil zu zeigen, dessen Betrachter darüber wohl kaum schockiert wären. Ein Facebook-Sprecher teilte daraufhin mit, das Netzwerk erlaube "bedauerlicherweise" Gemälde von Nackten, jedoch keine Fotos.

meu-SPIEGEL-ONLINE: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/nackte-fotokunst-facebook-sperrt-museumsseite-wegen-pornografie-a-887391.html


sinedi's kommentar: 
die Amis und ihre dort rechtlich angesiedelten aber weltweit operierenden Netztfirmen gehen mir mit ihrem prüden "political correctness" allmählich so etwas von auf den "Sack" ... Ich glaube auch, das ist nicht irgend ein "Sauberkeitswahn" sondern schlichtweg eine völlige Unkenntnis und Überforderung von diesen dort angestellten pubertierenden Milchgesichtsbubies der europäischen Kunst- und Kulturwelt gegenüber  - ausgehend von so ein paar "christlichen" Fundamentalisten hier und da, die den "nackten Körper" - wie, wann und wo er irgendwo öffentlich sichtbar ist - zur Pornographie erklären, weil damit die lieben Kinderlein "verdorben" werden könnten. Da hat man - gerade in den USA - lieber einen vernünftigen stets griffbereiten Ballermann im Kleiderschrank - und kauft den auch noch ein mitsamt der lieben Kinderlein, aber ein züchtig abgedecktes Foto von 1940 wird zur schrecklichen "Pornographie" hochstilisiert. 
Still aus dem Video Trauer-Nachruf für Susanne Lothar der ARD-Tagesthemen - nur mit Altersbeschränkung weiter bei Youtube
Ein ähnliches Problem hatte ich mit einem Video-Nachruf zu der vor einem halben Jahr verstorbenen Susanne Lothar: Hier hat das sittengestrenge "Youtube-Team" einen ARD-Tagesthemen-Nachruf (http://www.youtube.com/watch?v=S6RXClMD6ZQ&feature=player_embeddedvom 2.08.2012 nach über 2000 Clicks kurzfristig ohne Angaben von Gründen gesperrt - vermutlich wegen der "politisch inkorrekten" Oben-Ohne-Szene. Nach meinem erfolgten Widerspruch am Abend des 03.08. wurde das Video wieder freigegeben - allerdings versehen mit einer Altersbeschränkung ... - merke also: in den ARD-Tagesthemen konnte der Beitrag gesendet werden, bei Youtube dagegen gilt nach wie vor eine Altersbeschränkung ... Und man beruft sich dann auch immer rasch auf das amerikanische Recht, weil ja der Sitz der Firmen da irgendwo in Kalifornien ist ... Die spinnen - die Amis ... 

photo|graphs of the week - s!NEdi s|w-lichtbildnerey

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NACHTS SIND ALLE KATZEN GRAU

s!NEdi: am MARTa-museum in herford ein baukran


ja - in dieser woche habe ich meinen neuen photoblog für schwarz|weiss-photobearbeitungen in betrieb genommen unter http://sinedi-sw-photoblog.blogspot.de

oftmals erscheinen mit s|w-photos einfach "reifer" und edler. vielleicht auch, weil ja inzwischen alles farbig ist: die abbildungen in der tageszeitung, die filme im tv sowieso - und es sind ja zusätzliche clicks, um die "normalen" bunten digitalphotos in s|w umzuwandeln - die farbe daraus zu absorbieren ...
die anschließende bildbearbeitung, die ich mit dem "paint|shop|pro X5" von corel durchführe - ist dann auch zumeist aufwändiger als die arbeit mit farbbildern ...: um konturen abzubilden bedarf es gewisser zuzuordnender grauabstufungen...
rot und grün sind deutlich voneinander unterscheidbar - aber in der s|w-wiedergabe ist eine exakte farbzuordnung - also eine exakte farbübersetzung der erfolgten "verfremdung" in grautöne - wesentlich problematischer.



das gleiche rot-grün wie oben hier in grautönen


will sagen: der betrachter der s|w-photographie hat so aber auch die individuelle und kreative freiheit, sich seine farben in die abbildung hineinzuzumixen, hineinzudenken, hineinzudeuten: was also erst einmal ziemlich grau daherkommt, ist eindeutig der boden für mehr geistige gestaltungsfreiheit als das farbphoto es bieten kann.

ich habe neulich noch den satz gelesen: "alle photographie lügt"... eine für alle menschen gleiche objektive darstellung von gegenständen gibt es eben genauso wenig, wie es überhaupt eine "objektivität" an sich nicht gibt und nicht geben kann. das individuum kann sich nur immer um objektivität bemühen - jedoch wird immer die eigene subjektive erfahrung mit farben, gegenständen, nuancen, situationen usw. den grund für die eigene wahrnehmung bilden und der "objektivität" dazwischengehen ... und da jeder mensch seinen ureigenen erfahrungshintergrund im laufe seines erdenerlebens ausprägt, wird er auch jede erblickte abbildung auf diesem individuell augesprägten hintergrund und erfahrungshorizont beurteilen und deuten ...: ein jeder nach seiner fasson ...
und diese wahrgenommene bildwelt bildet dann den stoff für seine sprache, für seine fantasie, für seine träume, für die beurteilung seiner situation und der situationen um ihn, für seine psyche und gestimmtheit ...


ja und die farbpigmentträgermaterialien oder darstellungs-physik-techniken zum beispiel, die bearbeitung der photos mit bearbeitungssoftware usw. tragen ja alle zur subjektiven "lüge" in der photographie bei.

also - s|w-photographien bzw. s|w-bilder sind keineswegs als minderwertiger anzusehen. sie verfolgen eine andere aber vielleicht auch fantasiereichere und kreativere didaktik bei der deutung und wahrnehmung als die farbigkeit, die ja dann auch bei einem zuviel allmählich in ein weißes rauschen untergehen kann - zu einer vielleicht vorübergehenden "farbenblindheit" ...  

wenn sie auf den geschmack gekommen sind, lade ich sie herzlich ein, zu einem rundgang durch meine neue "s|w-lichtbildnerey" - einer gallery mit über 80 exponaten. lassen sie sich verzaubern - und entwickeln sie sich ihre persönliche innere farbigkeit. entwickeln sie szenen aus den einzelnen arbeiten - zum beispiel für ihr "kopfkino" ...


s!NEdi: hydrocephalus


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clicken sie auf folgenden link: http://sinedi-sw-photoblog.blogspot.de

Häschenschule und Gender-Mainstreaming - political-correctness in den Kinderbüchern ...

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Jaja - ich habe ja schon neulich hier berichtet (http://nunchic.blogspot.de/2013/02/marchen-kinderbucher-sprache.htmlüber die ach so notwendige Überarbeitung der Märchen- & Kinderbücher-Sprache in "political-correctness-Neusprech"-Formulierungen. 
Besonders die Ministerin Kristina Schröder (CDU) hat da ja beim Vorlesen der guten alten Gutenacht-Geschichten am Bettchen ihres Töchterleins große Probleme, die sie dann einfach geistesgegenwärtig - abweichend vom Original-Text - entsprechend in Neusprech kaschiert - (z.B. das Gott statt der Gott - um das eindeutig zuzuordnende und damit hinweisstiftende und die Vorstellung des Tochterchens prägende masculinum [Gott als Vater - Vater unser - Gott als ein Mann - igittigitt] zu vermeiden ... - und so kann das Töchterchen später mal selbst entscheiden, auf welche Toilette der liebe Gott wohl gehen würde - vielleicht deshalb ja die "Unisex-Toiletten" in Berlin s. unter http://nunchic.blogspot.de/2013/03/unisex-toiletten-brot-spiele.html...).

Und zum Glück für Frau Ministerin ziehen ja einige Kinderbuch-Verlage mit - und ändern beispielsweise in Pippi Langstrumpf den Job des Papas als Negerkönig  in Südseekönig usw. Nur bei Erich Kästner traut man sich an die Umänderung der von ihm verwandten Bezeichnung "Neger" noch nicht heran, hat aber einen entsprechenden Hinweis in Neuauflagen platziert ... 

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Es ist mir schleierhaft, warum bei dieser epochalen und grundlegenden Fragestellung, die ja die Erziehung der Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte ... (fast hätte ich jetzt hier "Glied" geschrieben - bekomme aber noch rechtzeitig die Kurve und schreibe - also:) bis in die dritte oder vierte Generation beeinflussen kann - dass da noch niemand auf die Idee gekommen ist, den im Deutschen und abgeschwächt auch in angelsächsischen Idiomen durchaus fragwürdig schlüpfrigen und sich nah an der Verniedlichungs-Fäkalsprache befindlichen Vornamen des Mädchens "Pippi" umzuwandeln in den unverdächtigen und herzlicheren Namen "Pia" zum Beispiel - oder - wenn schon die Assoziation "Pipimachen" erhalten bleiben soll - vielleicht in "Rinni" (Rinnsal) - bzw. "Strahlemaid" (hier bleibt die Assoziation zum "Strahl" beim Pipimachen zwar noch erhalten - jedoch tritt hier die "Teekesselchen"-Bedeutung des "Strahlens" (wie die Sonne) in den Vordergrund  - um hier nur einige Formulierungsmöglichkeiten zart zur Diskussion zu stellen ...

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Aber - ich wollte auf ein ganz anderes Beispiel aus diesem Genre zusteuern, das gerade jetzt in dieser Jahreszeit allmählich an Bedeutung gewinnt - und heute schon in meiner Gratis-Sonnatgszeitung entsprechend beworben wurde: DIE HÄSCHENSCHULE - Ein lustiges Bilderbuch von Fritz Koch-Gotha (* 5. Januar 1877 als Friedrich Robert William Koch in Eberstädt bei Gotha; 16. Juni 1956 in Rostock) zu den Versen des Kinderbuchautors Albert Sixtus (* 12. Mai 1892 in Hainichen; 24. Februar 1960 in Jena), Erstauflage immerhin bereits 1924 - also in den so genannten "Goldenen 20er Jahren" ...


...mit Mehrzweck-Stock bis 1949
...ohne Stock ab 1949














Und - das hatte sich fest in meinem Hirn eingebrannt - der Hasenlehrer auf dem Titelbild trug einen "Stock" unter dem Arm - man konnte ihn durchaus auch als "Zeigestock" bezeichnen - aber er war offensichtlich ein "Schlagstock" für die armen kleinen Häschen. Und - dass musste ich heute morgen bei meiner Recherche dazu lernen: Da die Original-Druckplatten im 2. Weltkrieg vernichtet wurden, hat der Zeichner Ende des Weltkrieges für eine Neuauflage die Bilder nachgezeichnet - und für die damalige Zeit bereits mit "political correctness"-Korrektur: ab der Auflage 1949 den Vielzweck-"Stock" des Hasenlehrers einfach weggelassen ... Ebenso wurde eine Szene im Schulgarten umgestaltet. Aus Blumenbeeten wurden Salat-/Kohlbeete. (hört-hört - oder besser: sehr-seht ...)

Aber ich habe mich bemüht, diese bereits abgeschwächte "Häschenschule"-light nun mit den Augen von Kristina Schröder und dem derzeitigen "Gender-Mainstreaming" durchzublätten - und bin doch auf einige Stellen gestoßen, die es schleunigst gilt, abzuändern oder zu tilgen - dem derzeitigen Zeitgeist anzupassen (ich beziehe mich auf eine offensichtliche Nachkriegsausgabe ohne Jahresangabe - ca. 50-er Jahre - aus dem Verlag Alfred Hahn's K.G., Hamburg:



Zuerst fällt auf, dass die Hasenkinder von einer beschürzten offensichtlich "treusorgenden" und augenscheinlich nicht berufstätigen Hasenmutter in einem typischen geschlechtsspezifischen Rollenklischee voll zärtlicher Inbrunst zum Unterricht in die anscheinend nahgelegene Schule von Zuhause aus verabschiedet werden ... Der Weg zur Schule geht "lustig Pfot' in Pfötchen - um die sechste [!] Morgenstund'" - also nicht im dichtgedrängten vollbesetzten und somit aggressionsauslösenden Hasenschulbus - aber doch schon - deshalb wahrscheinlich - viel zu früh ...


Ein weiteres Bild scheint mir für diese Zeit ebenfalls äußerst fragwürdig: "Artig faltet man die Hände [gemeint sind wohl wieder 'Pfötchen']  - bis das  F r ü h g e b e t  [hört-hört] zu Ende." ... 
Was soll man nun dazu sagen: Offen bleibt in dieser Szene, ob die Hasenkinder die Möglichkeit haben, das gemeinsame Gebet abzuwählen, nicht teilnehmen zu müssen - oder ob man bei den Haseneltern oder Hasenerziehungsberechtigten eine Erlaubnis zu solch einem gemeinsamen Gebet eingeholt hat. Ob alle Häschen einer Konfession angehören - oder ob es Hasenkinder mit Migrationshintergrund gibt - sei mal dahingestellt ... 

Die eindeutige und völlig einseitige Diskriminierung einer Tierart im dann stattfindenden Unterricht, nämlich des Rotfuchses (Vulpes vulpes), einer in Europa weit verbreiteten Wildhundart, sei hier zunächst mal den besonderen Bedingungen zwischen Hase und Fuchs geschuldet ...




Hellhörig oder hell"seherisch" muss man dagegen werden, wenn berichtet wird: "Lustig sind die Hasenjungen, toll wird da herumgesprungen. Doch die Mädchen knabbern stumm an dem Frühstückskraut herum, und sie wandern, tipp-tipp-tapp, mit der Freundin auf und ab."
Das hingegen spottet doch nun vehement jeder Gender-Mainstreaming-Diskussion: Die Jungen toben - die Mädchen "knabbern stumm". Also- anscheinend wird auf die Schulkost bei Jungen nicht oder kaum Wert gelegt.
Den Mädchen dagegen wird eine offensichtlich radikal vegetarische bzw. gar vegane Kost geradezu aufgezwungen, so dass sie keine Gelegenheit haben zu toben oder sich mit dem anderen Geschlecht auszutauschen. Auch hier wird verschwiegen, ob die Einwilligung der erziehungsberechtigten Haseneltern für solche eine Ungleichbehandlung überhaupt vorliegt... Ja - geht es denn noch ... ??? Sollen solche Bilder wieder Vorbilder für unsere Kinder sein ???

Der Gipfel aber, ist auf der nächsten Seite abgebildet. Zwar hat man ja wohlweislich den Mehrzweck-Stock des Lehrers aus dem Titelbild des Buches getilgt, doch wird zu einem eindeutigen völlig übergriffigen und zu jeder Zeit unzulässigen Sanktionstext (..."In den Karzer muss er nun. Ei, da kann er Buße tun!") eines Schülers namens "Hasenmax" ein Bild gezeigt, das eindeutig - ungeschützt - ohne Abdeckungen oder Retuschen - eine körperliche Züchtigung in Form eines offensichtlich stark schmerzhaften und verletzenden Hasenohr-Ziehens beinhaltet ... !!! Als Hasenvater des kleinen "Hasenmax" würde ich hier unverzüglich Strafanzeige wegen Nötigung und vorsätzlicher Misshandlung und Körperverletzung unter Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses gegen den Lehrer erstatten ...




Und - das Abschlussbild einer gemeinsamen Mahlzeit im Kreis der Familie hängt wieder sehr alten Zöpfen an: Die Familie sitzt gemeinsam um einen runden gedeckten Tisch: der Vater - bereits sitzend mit einem Bierhumpen vor sich (hilft der Mutter nicht bei der Hausarbeit ...) - während die Mutter eine Schüssel aufträgt - laut Text ebenfalls wieder vegetarische bzw. vegane Kost - und die Kinder sitzen bereits brav am Tische und erwarten heißhungrig und mit großer Aufmerksamkeit das Mahl ...: alles zum Glück längst überholte Klischees - die endlich überwunden scheinen - die aber hier anscheinend aus besonderen politischen Motiven immer wieder - auch bildnerisch und damit in das Unterbewusstsein eindringend - neu beschworen werden ...

Übrigens tragen alle weiblichen Hasen Röcke und Kleidchen und nur die männlichen Hasen Hosen - und beim Sport laufen nur die Hasenjungen, während die Mädchen ohne Sportkleidung zu tragen, in Röcken und Kleidchen, zuschauen und allerhöchstens mal zaghaft Ringelreihn tanzen - das sagt ja schon alles ... 

Auch vermisse ich jegliche Abbildung von zeitgemäßer Elektronik in den Klassenräumen bzw. im Zuhause der Hasen.

Vor allen Dingen bitte ich - dieses Bildgut entsprechend abzuschwächen, anzupassen oder gar zu tilgen ... - auf alle Fälle ist das Buch "Die Häschenschule" - so wie es trotz manch erfolgter Abschwächung vor 60 Jahren immer noch daherkommt - für unsere heutigen Kinder und Jugendlichen nicht mehr zuträglich - und abzulehnen ... 

(Bildmaterial: Die Häschenschule, Alfred Hah'ns Verlag K.G., Hamburg o.J., esslinger-verlag.de, megswelt.blogspot.com, http://www.emilundpaula.de, http://img.zvab.com, weltbild.de)


Goethe: Über allen Wipfeln ist Ruh' | Wanderers Nachtlied | Klang- und Bildcollage

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Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.



s!NEdi|photo|graphic: ...über allen gipfeln ist ruh ...

Marktkonforme Demokratie: Viel Armuts- und wenig Reichtumsbericht - Dem Volk wird Sand in die Augen gestreut ...

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So sieht es in den Nebenstraßen unserer Städte aus: Waisenhausstraße in Herford | s!NEdi|photography



Bundesregierung legt umstrittenen Armuts- und Reichtumsbericht vor


Die deutsche Wirtschaft brummt, die Zahl der Arbeitslosen schrumpft - doch jeder siebte Bürger ist von Armut bedroht. Das sind die Fakten des herrschenden Merkelismus un der von ihr begründeten "marktkonformen Demokratie". Denn nun belegt ein umstrittener Bericht der Bundesregierung die ungleiche Vermögensverteilung im Land. Es ist ein paradoxer Trend. Trotz insgesamt guter Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist die Kluft zwischen Vermögenden und Mittellosen in Deutschland weiter gewachsen. Das geht aus dem neuen Armuts- und Reichtumsbericht hervor, der koalitionsintern heftig umstritten war. Am Mittwoch billigte ihn das Bundeskabinett nach monatelanger Diskussion.

Von Armut bedroht sind unverändert zwischen 14 und 16 Prozent der Bundesbürger. Laut Bericht verfügen die reichsten zehn Prozent der Haushalte über 53 Prozent des gesamten Nettovermögens. Die gesamte untere Hälfte der Haushalte besitzt dagegen nur gut ein Prozent - im Jahr 2003 waren es noch rund drei Prozent gewesen.

Vorwurf der Schönfärberei

Dies wird im Bericht aber nicht mehr explizit ausgesprochen. Grund ist die Intervention von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Dieser setzte in der Ressortabstimmung Änderungen am Entwurf von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) durch. Dabei entfiel auch der Satz: "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt." Stattdessen findet sich diese Aussage sich nun auf Seite 343 in abgewandelter Form. Auch Aussagen zum Mindestlohn und zu Niedriglöhnen wurden abgeschwächt. Kritiker werfen der Regierung deshalb "Schönfärberei" vor.

So hat SPD-Chef Sigmar Gabriel der Bundesregierung Fälschung vorgeworfen. Mit der Streichung von mehreren Passagen in ihrem Armuts- und Reichtumsbericht habe die Regierung "einen der wichtigsten bürgerlichen Werte" mit Füßen getreten - die Wahrhaftigkeit, sagte Gabriel am Donnerstag im Bundestag. Bislang sei es eher in totalitären Staaten üblich gewesen, dass die Wirklichkeit "gefälscht, Statistiken verändert, retuschiert und Zensur ausgeübt" worden sei. In diesem Fall habe die Bundesregierung aber "kosmetische Berichtschirurgie" betrieben.

Gabriel bezog sich auf den Armuts- und Reichtumsbericht, dessen erste Fassung im September für erheblichen Streit innerhalb der Bundesregierung gesorgt hatte und daraufhin an mehreren Stellen verändert worden war. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe mit dem ursprünglichen Bericht Mut bewiesen, sei aber "mundtot" gemacht worden, sagte Gabriel. "Die Wirklichkeit, die kann man nicht ressortabstimmen", fügte er hinzu,.

Der SPD-Vorsitzende kritisierte die Sozialpolitik der Bundesregierung. Deutschland sei längst "auf dem Weg in die Zwei-Klassen-Gesellschaft". Gabriel machte sich vor allem für einen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro stark. Es gehe nicht nur um die Höhe des Lohns, sondern "um den Wert und die Würde von Arbeit". "Sozial ist nicht, was Arbeit schafft. Sozial ist, was Arbeit schafft, von der man leben kann."

Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Hubertus Heil, kritisierte: "Auf Druck der FDP frisiert die Merkel-Regierung den Armuts- und Reichtumsbericht. Damit verkennt sie die sozialen Realitäten in Deutschland und verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen."

Rösler verteidigte die Änderungen und wies den Vorwurf zurück: "Ich halte das schlichtweg für Wahlkampfrhetorik", sagte er in München. Jeder wisse, dass es Deutschland so gut gehe, wie schon lange nicht mehr. Das zeigten auch die guten Arbeitsmarkt- und Wachstumszahlen. Dies müsse auch dargestellt werden.

Weniger Kinder in Notlagen

Der 548 Seiten starke Report trägt den Titel "Lebenslagen in Deutschland" und erscheint zum vierten Mal. Am Mittag stellte von der Leyen die Ergebnisse in einer Pressekonferenz vor. Und zeichnete, ungeachtet der Kritik, ein positives Bild: "Wir stehen heute im internationalen Vergleich sehr gut da."

Erfreulich sei, dass die real verfügbaren Einkommen sich seit 2005 insgesamt positiv entwickelt hätten, heißt es in dem Bericht. Als Erfolg wertete es von der Leyen, dass eine Viertelmillion Kinder weniger in Hartz-IV-Haushalten lebten. Das sei ein Hinweis darauf, "dass im Berichtszeitraum die Dinge besser geworden sind". Allerdings nahmen der Niedriglohnsektor und atypische Beschäftigungsverhältnisse wie Leih- und Zeitarbeit oder befristete Jobs weiter zu.

Deutschland ist auf dem Weg zur Klassengesellschaft

Das meint Jakob Augstein in seiner neuesten SPIEGEL-Kolumne in Bezug auf den Armuts- und Reichtumsbericht.

Wir sollten uns an den Begriff "Klassengesellschaft" wieder gewöhnen. Die Zeiten, in denen ein sozialpolitisch eingehegter Kapitalismus "Wohlstand für alle" (Ludwig Erhard) zumindest möglich erscheinen ließ, sind vorbei. Die Ära der sozialen Marktwirtschaft ist beendet.

Eine große Enteignung hat stattgefunden. Aber in Deutschland sind nicht die Reichen enteignet worden. Sondern das Volk.

Der "Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung", der jetzt vorgelegt wurde, legt davon Zeugnis ab. Man muss genau hinsehen, um die traurige Botschaft des Berichts zu entziffern. Die Regierung hat sich in den vergangenen Monaten viel Mühe gegeben, die Lage zu schönen und zu manipulieren.

Deutschland ist ein ungerechtes Land. 1970 besaß das oberste Zehntel der (West)-Deutschen 44 Prozent des gesamten Nettogeldvermögens. 2011 waren es 66 Prozent. Die - von der Masse der Menschen getragenen - Lohn-, Umsatz- und Verbrauchsteuern ergeben 80 Prozent des gesamten Steueraufkommens, die Unternehmens- und Gewinnsteuern machen nur zwölf Prozent aus. Fast acht Millionen Menschen in Deutschland arbeiten für Niedriglöhne. Etwa zwölf Millionen leben an oder unter der Armutsgrenze. 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben sogenannte prekäre Jobs: Leiharbeit, Zeitarbeit, Werkverträge, Praktika. Jeder zweite neu zu besetzende Arbeitsplatz ist befristet.

Die Industrie, die regierenden Parteien, große Teile der Medien, willfährige Forscher und Institute - sie alle helfen, diese Tatsachen zu leugnen, zu relativieren, zu ignorieren. Das Kartell der Profiteure ist so stark, dass es auf die Wirklichkeit keine Rücksicht mehr nehmen muss. Es schafft sich seine eigene Wirklichkeit.


System der Lüge

Währenddessen können wir den Niedergang dieser Gesellschaft längst mit eigenen Augen sehen. Die Schulen verfallen, die Städte verrotten, die Straßen verkommen, an den Kreuzungen klauben Menschen Pfandflaschen aus den Mülleimern. Aber man hat uns beigebracht, unseren Augen nicht mehr zu trauen und Ungerechtigkeit für Notwendigkeit zu halten und Unsinn für Vernunft. Alles dient dem Zweck, die Erträge, die unten erwirtschaftet werden, nach oben fließen zu lassen und gleichzeitig zu verschleiern, dass es sich so verhält. Die Gesetze, das Steuergefüge, die Werte - das System.


s!NEdi|photo|graphy: Jeder siebte Bürger ist von Armut bedroht ...

Es ist ein System der Lüge. Die Ideologen des Neoliberalismus reden gerne von Leistung, die sich lohnen soll. Aber wir leben nicht in einer Leistungsgesellschaft, sondern in einem Ständestaat.

Die sozialpolitischen Ziele wurden verfehlt. Die wirtschaftspolitischen wurden erreicht. Die Agenda-Politik, die Schröder erfunden hat und die Merkel fortsetzt, hat Deutschlands Wirtschaft gestärkt, aber die Deutschen geschwächt.

An seiner erschütterndsten Stelle zeigt der Armutsbericht, wie wenig Illusionen sich die Menschen über die deutsche Wirklichkeit machen. Wenn man sie nach den Gründen für Reichtum in der Gesellschaft fragt, nennt gerade mal ein Viertel besondere Fähigkeiten oder harte Arbeit. Eine viel größere Anzahl dagegen führt die Herkunft an (46 Prozent) oder das soziale Netzwerk (39 Prozent). Die ganz Enttäuschten halten gleich Unehrlichkeit (30 Prozent) oder die Ungerechtigkeit des Wirtschaftssystems (25 Prozent) für die Wurzeln des Wohlstands.

Was ist erschreckender: der Realismus der Menschen oder ihre Passivität?

Mit Materialien von: SPIEGEL-ONLINE: jok/dpa/AFP / der S.P.O.N.-Kolumne | Im Zweifel links: "Armutszeugnis für Deutschland" von Jakob Augstein - und welt.de/dapd

photo|graphic: mein blick in die zukunft ...

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s!NEdi|photo|graphic: ... und ich sah diesmal - leicht verschleiert in der kristallkugel...



und sie befragen mich wieder
und ich sehe diesmal 
in meiner kristallkugel 
wenn auch leicht verschleiert 
durch all die jahre 
wie man mit der beute flieht - 
und oben links 
steht die äbtissin - 
und betrachtet die szene 
mit wohlwollen

sie - alle - haben darauf
hingearbeitet nun war es 
wieder einmal soweit 
ja - sie werden wieder sagen: 
geld ist nicht alles 
edelsteine sind nicht alles 
werden sie wieder sagen

entscheidend ist immer
die innere zufriedenheit ...
und das vertrauen auf gott ...
werden sie wieder sagen



(m)ein wort zum sonntag -79: ATHEISTISCHER "GOTTESDIENST" - Auch das noch ....

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Glaube paradox in der ausgehenden Post-Postmodernen: 
Atheistische "Gottesdienste" finden regen Zulauf

Ein Komiker als "Pfarrer": Still aus Youtube-Video: Atheist Church First Sunday Assembly - Don't Panic - DontPanicOnline


London (idea) – Anfang des Jahres trafen sich in London rund 200 Gottesleugner, um in einer früheren Kirche im Stadtteil Islington den ersten atheistischen „Gottesdienst“ zu feiern. Jetzt planen sie, dieses Modell in aller Welt zu etablieren. Das berichtet die „Christian Post“ (Washington). 

Grund dafür seien die zahlreichen positiven Rückmeldungen von Menschen, die davon gehört hätten und so etwas bei sich vor Ort nun auch machen wollten. Die Idee stammt von den zwei Londoner Komikern Sanderson Jones und Pippa Evans: „Es wäre schade, wenn wir nicht das Gute an der Religion genießen könnten, etwa den Gemeinschaftssinn.“ Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es in der britischen Hauptstadt nun eine Art Ersatz für den christlichen Gottesdienst – verpackt in Impulsreferate, Unterhaltung und Musik. Wie Jones in einer Videobotschaft erklärte, wird seine „Kirche“ Menschen, die etwas Vergleichbares in ihrer Umgebung starten wollten, unter anderem mit Videos und anderem Material unterstützen. Lieder und Lesungen auszusuchen bzw. Redner einzuladen bleibe jedoch den Gemeinschaften selbst überlassen. Zu Ostern soll der erste atheistische „Gottesdienst“ in Glasgow stattfinden.


Geklaute Riten: Still aus Youtube-Video: Atheist Church First Sunday Assembly - Don't Panic - DontPanicOnline




Theologe: Diese Bewegung ist „gefährlich“

In christlichen Kreisen stößt die Bewegung auf ein geteiltes Echo. Der Präsident und Gründer des Zentrums für christliche Apologie und Forschung, Matt Slick, hält sie für „gefährlich“: Atheismus sei die ultimative Leugnung Gottes. „Der Teufel versucht durch diese Bewegung die christliche Kirche zu ersetzen“, erklärte er. Seine Sorge sei, dass sich Bewegungen dieser Art aus allen Teilen der Welt zusammentun könnten und dann ein starker Gegenpart zum Christentum wären. Pfarrer rief Slick dazu auf, nicht länger ein Wohlfühl-Evangelium zu predigen, sondern „wahre christliche Theologie“. 

Der katholische Priester Saviour Grech (London) hingegen hält atheistische Gottesdienste eher für einen Witz: „Das ist ein Widerspruch in sich selbst. Zu wem wollen die denn singen?“ Auch der prominenteste britische Atheist, der Evolutionsbiologe Prof. Richard Dawkins (Oxford) hält das Ganze für absurd: „Atheisten brauchen keine Tempel.“

Quelle: http://www.idea.de/detail/thema-des-tages/artikel/atheisten-kirche-moechte-weltweit-expandieren.html





sinedi's kommentar: 

Ja - es ist ein Widerspruch in sich ... - Ich weiß auch nicht, wer hier "verar....t" ist - wird - oder werden soll ... Aber immerhin hat ja sogar die altehrwürdige BBC 1:42 min. berichtet - und so die beiden Komiker wieder ins Gespräch gebracht ... 
Auch wenn das Ganze ja wohl Happening und Komik und Satire darstellen soll - es bleibt ja die Frage beim überzeugten Atheisten nach dem "Warum" und "Weshalb" - wenn es nun mal keinen Gott gibt - gibt es ja auch nichts zu verulken in dieser Richtung.
Und vor wem oder was man sich dann erhebt von den Bänken (s. Abb.) - mit fast gefalteten Händen - na ja - und nicht lieber irgendwo gemütlich sein Guinness trinkt - und sich dabei über "echte" Kirchgänger lustig macht - versteh ich nicht.
Es gibt auch einen Film über Asterix, mit dem Titel: "Die spinnen, die Briten" - wie recht doch so ein Comic haben kann - - ...

P.S.: Joschka Fischer, Daniel Cohn-Bendit, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine werden am 20.04.2014 kein gemeinsames Treffen in der Feldherrnhalle durchführen - nehme ich mal an ...  

Papst Franziskus zur Begrüßung: Der Sonnengesang des Hl. Franziskus

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Der Sonnengesang des Hl. Franziskus



Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein ist Ruhm und Verherrlichung und Ehre und jeglicher Lobpreis! Dir allein, Höchster, gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.







Gepriesen seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, vornehmlich mit der edlen Frau, der Schwester Sonne, die uns herrlich leuchtet durch ihr Licht; und schön ist sie und strahlend in großem Glanz; von dir, Höchster, ist sie das Abbild.




Gepriesen seist du, mein Herr, für den Bruder Mond und die Sterne: am Himmel hast du sie geformt; klar und kostbar und schön.



Gepriesen seist du, mein Herr, für unsern Bruder, den Wind und für die Luft und das Gewölk, und das Wetter, sei es heiter oder nicht, wodurch du deinen Geschöpfen Erhaltung gewährst.


Gepriesen seist du, mein Herr, für unsere Schwester die Quelle; sie ist sehr nützlich und demütig, köstlich und keusch.





Gepriesen seist du, mein Herr, für unsern Bruder Feuer, durch den du erleuchtest die Nacht. Sein Sprühen ist kühn; heiter ist er, schön und gewaltig und stark.



Gepriesen seist du, mein Herr, für unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns nährt und pflegt, und mancherlei Früchte uns spendet und bunte Blumen und Kräuter.


Gepriesen seist du, mein Herr, für jene, die verzeihen aus Liebe zu dir und Elend tragen und Mühsal. Selig, die dulden im Frieden, denn du, o Höchster, wirst sie einst krönen.



Gepriesen seist du, mein Herr, für unseren Bruder, den leiblichen Tod, dem kein lebender Mensch entrinnen kann. – Wehe denen, die sterben in Todessünden! – Selig, die ruhen in deinem allerheiligsten Willen, denn ihnen tut der zweite Tod kein Übel.


Lobt und preist meinen Herrn und sagt ihm Dank, all ihr Geschöpfe und dient ihm in grosser Demut.

Amen.


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Der neue Papst Jorge Mario Bergoglio aus Argentinen ist an die Spitze der katholischen Kirche getreten. Er hat sich den Namen Franziskus gegeben. Er gilt als bescheiden, volksnah, an ökologischen Fragen interessiert.

Diese Namenswahl Franziskus ist ja schon Programmhinweis - und deshalb hier der Sonnengesang ...
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