Rekordergebnis: Gerhard Richter: Abstraktes Bild - Sotheby's |
Der Star der vergangenen Londoner Auktionswoche mit Gegenwartskunst war wieder einmal Gerhard Richter. Das sehr grossformatige «Abstrakte Bild» von 1986, das bis anhin als Leihgabe im Museum Ludwig in Köln hing, sorgte bei Sotheby's für eine wahrhafte Überraschung. Bei einer Schätzung von 14 bis 20 Millionen Pfund erzielte es 30,3 Millionen und damit den neuen Auktionshöchstpreis des Künstlers. Der Verkäufer hatte das Gemälde im Mai 1999 in New York für 607 000 Dollar erworben, was schon damals einen Preisrekord für seine ungegenständlich gemalten Bilder darstellte.
So teuer kam noch nie ein Werk des deutschen Malers Gerhard Richter unter den Hammer: "Abstraktes Bild" hat in London einen Rekordpreis von umgerechnet 41 Millionen Euro erzielt. Ein Maßstab für künftige Auktionen.
Damit habe Richter Maßstäbe für lebende europäische Künstler gesetzt, teilte das Auktionshaus Sotheby's nach der Versteigerung am Mittwoch mit. Das farbenfrohe Bild von 1986 gehört zu Richters Lieblingswerken und hing lange im Kölner Museum Ludwig. Geschätzt worden war sein Wert auf bis zu 27 Millionen Euro. Der Käufer blieb anonym.
Bei Christie's hingegen blieb Richters fotorealistischer «Vierwaldstätter See» etwas hinter den Erwartungen zurück. Die romantische Landschaft in Grau von 1969, wohl die beste der vier existierenden Versionen, kostete dann 15,7 Millionen Pfund = 21,3 Millionen €uro ... Das Gemälde aus dem Jahr 1969 ging an einen anonymen Käufer, wie Christie's mitteilte.
Nachdem im letzten November in New York mit einem Gemälde von Cy Twombly ein Spitzenpreis von knapp 70 Millionen Dollar erzielt worden war, wurden Begehrlichkeiten geweckt. Nicht weniger als acht kapitale Werke des Künstlers kamen in dieser Woche auf den Markt. Das Toplos, «Untitled (New York City)» von 1970, war bei Christie's mit einer Verkaufsgarantie versehen und ging mit 19,6 Millionen Pfund = 26,6 Millionen €uro wohl an einen Kunden aus Asien.
"Study for a Head" (Studie für einen Kopf) des Iren Francis Bacon (1909-1992) aus dem Jahr 1955 brachte rund 13,6 Millionen Euro.
Insgesamt wechselte am Dienstagabend zeitgenössische Kunst für 166,5 Millionen Euro den Besitzer.
Mit Textbausteinen von SPIEGEL.de und focus.de
«Untitled (New York City)» von 1970 ging mit 19,6 Millionen Pfund = 26,6 Millionen €uro wohl an einen Kunden aus Asien. |
"Study for a Head" (Studie für einen Kopf) des Iren Francis Bacon (1909-1992) aus dem Jahr 1955 brachte rund 13,6 Millionen Euro. ..................................................... |
Doch wiederum: solange wie so viel Geld von Privatsammlern für Kunst ausgegeben wird kann keiner sagen, der kulturelle Bereich sei in einem gesellschaftlichen Tief ...
Nur - hoffentlich lagern die neuen Besitzer ihre frisch erworbenen Schätze nicht irgendwo in einem Privat- und Spekulationsdepot, sonderm leihen sie den einschlägigen Museen aus - damit die Öffentlichkeit auch davon etwas hat ...
Allerdings sind die Versicherungssummen für die Aussteller bei solchen Preisen ja kaum noch erschwinglich ...: Das ist irgendwie auch eine Katze, die sich in den Schwanz beißt ...
Übrigens: Hier in diesem Blog und in meinem Blog S!NEDi | galleria d'arte können Sie ohne jeden Eintritt und ohne jede Versicherungssumme meine bildnerischen Erzeugnisse betrachten - Tag & Nacht - und sogar auch montags ...