... das pisst ein Hund in New York an die Hauswand ... |
- Es ist eine verrückte Welt: Gestern noch berichtete ich hier im Blog von den Kunst-Auktionen bei Christie's -und bei Sotheby's - die beide fast 300 Mio. €uro Auktions-Umsatz erzielten ... - als Beispiel für friedfertige Kultur-"Spiele" in einer an sich dekadenten Welt ...
- Und heute lese ich, dass sich diese nach außen hin friedliebende Bundesregierung in großem Stil Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien leistet. Allein im vergangenen Monat genehmigte das Haus von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Exportanträge in Höhe von 110 Millionen Euro - so viel wie seit vergangenem Sommer nicht mehr. Tatsächlich ausgeführt wurden seit Oktober 2014 sogar Waffen im Wert von 332 Millionen Euro. Darunter befinden sich neben Lenkflugkörpern und Ersatzteilen für Kampfflugzeuge auch "Teile für Geschützmunition, Haubitzenmunition, Mörsermunition", heißt es in einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linkenfraktion.
- Tja - und gleichzeitig erinnert man sich an die Bombenangriffe auf Dresden 1945 - vor 70 Jahren:
- Dresden ist und war Elbflorenz: ein barockes Schmuckstück - und doch auch Chiffre für Schrecken und Leid. Die Stadt steht weltweit wohl wie kein anderer Ort - neben den von US-Atombomben zerstörten japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki - als Symbol für Zerstörung. Die Angriffe britischer und amerikanischer Bomber in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 machten aus einer Bilderbuch-Stadt eine Ruine. 15 Quadratkilometer brannten, 25.000 Menschen starben, ein Inferno.
- Und ausgerechnet dieser derzeit amtierende Bundespräsident, der vor Jahresfrist noch für "mehr Verantwortung Deutschlands in der Welt" plädierte, wozu auch militärische Einsätze für ihn zählten - und zu denen er durchaus "seinen Segen" schon im Vorhinein gab - er musste hier in der Frauenkirche die Versöhnungs-Festrede halten ... - was die Spitzen-Genossen der Linken dazu bewog, diese Rede zu boykottieren ...: "Wer bereit ist, die Fixierung auf das eigene Schicksal zu überwinden, erfährt auch einen Akt der Selbstbefreiung", orakelt Gauck in der Frauenkirche ...
- Immerhin gibt es diesmal, anders als in vielen Vorjahren, keine große Neonazi-Demonstration, das sehen viele schon als positives Zeichen...
- Die Stadt hat eine erfolgreiche Universität, internationale Unternehmen, eine interessante Künstlerszene. Aber es gibt da eben auch dieses etwas finstere Dresden 70 Jahre nach der verheerenden Dresden-Katastrophe.
- Martin Roth war lange Jahre Museumsdirektor in der Stadt, inzwischen ist er Chef des "Victoria and Albert"-Museums in London. Roth sagt über Dresden: "Übrig geblieben ist eine Fassade, die Demokratie und Toleranz nur vorspielt." Und das sagt er sicherlich auch in Hinblick auf die NPD-, AfD-Sympathisanten rund um Dresden und die Pegida-Versammlungen in diesem "Elbflorenz" - wobei sich letztere wohl allmählich aber sicher aufzulösen scheinen ... - wollen wir es hoffen - und: "Gottseidank" ...
... an Banksys Graffiti ... |
- Und in der Ostukraine brüllen sich die Waffen an und die Propagandamaschinen beider Seiten - 24 Std. vor der angeblichen Waffenruhe, die mit ganz viel Tam-Tam und "Brennpunkten" mediengerecht mit den bei so etwas üblichen Nachtsitzungen - sehr hoch aufgehängt - in "äußerst zähen Verhandlungen""vereinbart" wurde - bevor man sich unausgeschlafen am nächsten Nachmittag mit den €uro-müden Griechen auseinanderzusetzen hatte ...
- Merke(l): Nachtsitzungen und das diesbezügliche Hin- und Her-Gefliege - das ist zunächst einmal nur hektischer Aktionalismus - bei dem man sich für die Medien gern ablichten lässt: Irgendwas muss man ja tun - oder wenigstens so tun als ob - und in Hamburg sind immerhin Wahlen - und... und... und...
- Es ist einfach eine verrückte Welt ...