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A 320-Crash: Andreas L. und die Fragezeichen ???????????????

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A 320-Crash: Andreas L. und all die Fragezeichen ???????????????


Absturzstelle - Andreas L. - Foto: heavy.com (Ministere de l’Interieur via Getty Images)


Eine Annäherung an das WARUM ?
  • Es gibt immer wieder weltweit Amokschützen - z.B. in Schulen - oftmals sehr jung , die wahllos Lehrer oder Mitschüler töten ...
  • Es gab (japanische) Kamikaze-Flieger im Krieg ...
  • Es gibt bewusste Geisterfahrer auf der Autobahn - die lediglich einmal in den Verkehrsnachrichten genannt werden möchten ...
  • Es gibt Selbstmordattentäter aller Couleur ...
  • Es gibt Selbstmörder, denen es im Moment völlig egal ist, wen sie mit in den Tod reißen ...
  • Es gibt Feuerwehrleute, die zündeln, um sich bei Löscharbeiten hervorzutun ...
  • Es gibt Krankenpfleger(innen), die oft mehrere Dutzend der ihnen anvertrauten Patienten durch Todesspritzen "erlösen" wollen - oder die sich bei den einzuleitenden Rettungsmaßnahmen hervortun möchten ...
  • Es gab und gibt Serienmörder ...
  • Es gab die Täter beim "Holocaust" und bei der NS-"Euthanasie", die oft für sich gar nicht ahnten, dass sie tatsächlich (Mit-)Täter waren ...
... und diese Liste ist sicherlich nicht vollständig. Was in diesen Menschen tatsächlich vorgeht, im Fall des Falles, entzieht sich einfach dem "normalen" Menschenverstand ... - und auch sie selbst werden es kaum mit eigenen Worten beschreiben können ...

In meinem Psychiatrie-Unterricht in der Fachschule wurden solche Ereignisse als "Primitivreaktionen" - bzw. "Überpersönliche Affektreaktionen" beschrieben - wenn ich mich recht erinnere ...:
Primitivreaktion
Das Großhirn kontrolliert und hemmt die entwicklungsgeschichtlich älteren (primitiveren) Teile des Gehirns. Bei besonders starken Affekten kann diese Kontrolle kurzzeitig verloren gehen. Die dann erfolgenden Handlungen nennt man Primitivreaktionen; sie entziehen sich (als Kurzschlusshandlungen) weitgehend der Bewusstseinskontrolle und können vom Handelnden somit nicht immer verantwortet werden. 

"Irren" ist menschlich - wir können nur Gott danken, dass er uns bis hierher bewahrt hat ...






Der Aargauer Psychiater Josef Sachs unterstellt dem Co-Piloten keine Bosheit. Aber: «Er wollte nicht sang- und klanglos untergehen.»
Was bringt jemanden dazu, 149 unschuldige Menschen mit in den Tod zu reissen? 

Josef Sachs: Hinter einem derartigen erweiterten Suizid steckt ein ganz anderer Mechanismus, als wenn jemand Angehörige mit in den Tod nimmt. Wer auf diese Art Unbeteiligte mit ins Verderben reisst, will, dass die ganze Welt an seinem Leid teilnimmt. Hinter so einer Tat steckt wohl ein Mensch, der sich selbst als sehr bedeutend empfindet. Er wurde aber massiv gekränkt und ist an seinem Umfeld und an der Welt verbittert. Seine Tat ist ein Rache-Akt an der Gesellschaft und beinhaltet die Botschaft: «Seht, wozu ihr mich gebracht habt!»

Aber die Menschen, die mit ihm gestorben sind, konnten nichts für sein Unglück. Warum war ihm das egal?

Solche Menschen stecken so tief in einem dunklen Loch, sie können nur noch an sich denken. Die Passagiere, die beim Absturz ums Leben gekommen sind, stehen stellvertretend für die Sündenböcke in der Gesellschaft.

War es also ein Akt purer Bosheit?

Nein, es war ein Akt der Verzweiflung. Er wollte diese Verzweiflung aber nicht für sich behalten, sondern allen Menschen mitteilen. Auch wenn er die Auswirkungen nicht mehr mitbekommt – das Bewusstsein, dass alle an seinem Tod teilhaben, reicht ihm. Er wollte nicht sang- und klanglos untergehen.

Ist eine andere Erklärung ausgeschlossen?

Nein, aber viel weniger wahrscheinlich. Es gäbe auch die Möglichkeit, dass der Co-Pilot Stimmen gehört hat. Gegen eine derart schwerwiegende psychische Krankheit spricht allerdings, dass Piloten sozial und medizinisch sehr eng kontrolliert werden.

Der Co-Pilot konnte nicht davon ausgehen, dass sein Kollege auf einem Flug, der nur anderthalb Stunden dauert, das Cockpit verlässt und aufs WC muss. War die Tat das Ergebnis einer Kurzschlussreaktion? 

Meistens entsteht ein Mitnahme-Suizid nicht aus dem Affekt. Die Vorstellung ist viel eher schon lange in ihm gereift. Es ist wahrscheinlich, dass der Situation eine gewisse Entwicklung oder sogar ein Plan vorausgegangen ist.

Hätte man ihm nichts anmerken müssen?

Diesen Menschen merkt man gegen Außen oft nichts an, sie verkörpern nicht das klassische Bild eines Depressiven. Es ist nicht so, dass sie sich immer stärker zurückziehen, ihren Kummer im Alkohol ertränken oder Mühe haben, am Morgen überhaupt aufzustehen. Sie verfügen trotz ihrer Krise noch über eine starke Persönlichkeit und können eine Fassade aufrechterhalten.

Welche Kränkungen und Verletzungen gehen so einer Tat voraus?

Das ist sicher nicht ein einzelnes Ereignis, sondern vielmehr ein Problem, das sich über Monate oder sogar Jahre hingezogen hat. Die einzelnen Kränkungen wären isoliert betrachtet vielleicht nicht so schlimm, in der Summe werden sie aber irgendwann nicht mehr tragbar. Am Dienstag oder kurz davor ist wohl etwas passiert, was das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht hat.

Quelle: blick.ch

S!-Grafik nach einem DPA-Foto


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