Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerer 2015
15. Mai 2015 - weltweit
Der internationale Tag der Kriegsdienstverweigerer ist ein Aktionstag, der Ende der 1990er-Jahre eingeführt wurde und jährlich am 15. Mai stattfindet. Kriegsdienstverweigerung ist die Entscheidung einer Person, nicht am Kriegsdienst eines Staates teilzunehmen. Seit Menschen gegen ihren Willen zu Militärdiensten und Krieg gezwungen werden, gibt es Kriegsdienstverweigerung, die lange Zeit nur durch Desertion möglich war. Erst seit der europäischen Aufklärung wurde es denkbar, die Nichtteilnahme an Kriegsdiensten als ein Recht zu betrachten.
Seit 1945 wird es in immer mehr Staaten als allgemeines Menschenrecht anerkannt, das in vielen demokratischen Rechtsstaaten gesetzlich geschützt und einklagbar ist. 1987 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Recht zur Verweigerung des Kriegsdienstes als internationales Menschenrecht an. Seither kämpft die UN-Menschenrechtskommission um seine überprüfbare Anwendung und rechtsstaatliche Geltung, die in vielen Mitgliedsstaaten der UN nicht gewährleistet ist.
In Deutschland ist die Kriegsdienstverweigerung ein Grundrecht im Rahmen der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit. Die Bundesrepublik Deutschland war der erste Staat der Welt, der diesem Recht Verfassungsrang einräumte. Dieses erhielt rechtlich, historisch und sachlogisch Vorrang gegenüber einer künftigen militärischen Landesverteidigung. Auch eine Zwangsrekrutierung von Deutschen durch die Alliierten sollte damit ausgeschlossen oder erschwert werden.
(Mit Material von www.kleiner-kalender.de und Wikipedia)
Man lacht über die Militärdienstverweigerer! Nach meiner Meinung sind das allerwertvollste Symptom der Zeit, auch wenn der Einzelne sonderbare Gründe angibt für sein Tun. Jetzt aber ist man schon soweit, dass eine ernsthafte Motion im Gange ist, man solle denen, die aus sittlichen Gründen den Dienst verweigern, Gelegenheit schaffen, ihren Dienst in ziviler Arbeit abzulösen. Vielleicht wird das nicht durchgehen, heute noch nicht, aber kommen wird es absolut sicher, und vielleicht kommt dann auch eine Zeit, wo auf drei Soldaten zehn Zivildienstleistende kommen werden, wo man ganz natürlich das Kriegshandwerk, soweit es noch existiert, den geborenen Raufbolden und Sauhunden überlässt. Aber alles das wäre nie gekommen, wenn nicht zuerst eine kleine Zahl Menschen den Mut gehabt hätten, einem starken Gefühl zuliebe gegen die Allgemeinheit zu protestieren und den Dienst zu verweigern.
Hermann Hesse, aus einem Brief vom 3. Januar 1917 (!) (Hermann Hesse - Hans Sturzenegger: Briefwechsel 1905-1943, S. 42)
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Dazu mein persönlicher Bezug:
Seit dem 31.10.1969 ist mein "Bescheid in der Kriegsdienstverweigerungssache" unanfechtbar: "Der Wehrpflichtige ist berechtigt, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern"!
Prüfungssausschuß für Kriegsdienstverweigerer beim Kreiswehrersatzamt Bielefeld: PA-Bi-B - Az: 24-11-02 377/69
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