Ich bin wie der heilige Mais
nach einem Foto zu dem Text von Abbott Pongyesva: von Cornelia Lampart |
- weil ich wie der Mais in den Schoß von Mutter Erde eingepflanzt wurde durch den Großen Geist.
- Und jeden Tag bete ich für Regen, weil Wasser das Getränk des Lebens ist - und das Leben von diesem Wasser abhängig ist.
- Ich bete zu Vater Sonne, der mir die Nahrung gibt.
- Und jedes Jahr pflanze ich meinen selbstgezogenen Früchtesamen, um das Leben zu erneuern.
- Und mein Wesen - das eines Indianers - ebenfalls zu erneuern.
- Auch ich muss mich bei einem Besuch in der heiligen Kiva*) jeweils neu be-sinnen und gestalten, um mich selbst immer wieder zu erneuern und mich zu reinigen.
- Und eines Tages gehe auch ich zurück in den Schoß von Mutter Erde, um neu gepflanzt zu werden - um erneut in den Kreislauf eines Lebens einzutreten ...
- Als ich klein war, konnte ich in einem Gedanken das Universum umkreisen und sicher zurückkehren - mit dem Wissen um Dinge, die nicht in Worte zu fassen sind.
Abbott Pongyesva, Hopi-Indianer aus Hotevilla, Arizona
Wie schön drücken diese Texte und Bekenntnisse eines Hopi-Mannes das aus, was Kindern noch eigen ist: ein Gefühl des Aufgehoben-Seins in dieser Welt; leider ein Gefühl, das wir Erwachsene oft verlieren, wenn Erkenntnisse und Erfahrungen des Lebens mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben. Erfahrung und Erkenntnis ist eben nicht alles. Ein großes Maß an Glück und Zufriedenheit kommt aus dem Bauch und wird gespeist von einem Urvertrauen. Wenn wir das nächste Mal Kinder mit dieser unbeschreiblichen Gewissheit und Zuversicht erleben, schneiden wir uns doch einfach eine Scheibe davon ab und tanken selbst von diesem Aufgehoben-Sein. (nach Michaela Kaiser)
*) Eine Kiva ist ein Zeremonien- und Versammlungsraum der Pueblo-Kulturen. Das Wort selbst stammt aus der Sprache der Hopi. Zu einem Pueblo gehören meist mehrere Kivas, eine große für alle Bewohner sowie mehrere kleinere für die einzelnen Clans.
Die kreisrunden Kivas sind halb oder ganz unterirdisch angelegt. Baumstämme bildeten das Dach. Diese wurden dann mit Lehm verputzt, so dass bei den unterirdischen Anlagen wieder eine ebene begehbare Fläche entstand. Als Zugang nutzte man eine Leiter, die durch ein Loch im Dach gelegt wurde. Bei halbunterirdischen Kivas führte eine Leiter von einem kleinen Vorraum aus hinunter.
Jede Kiva ist mit einer Feuerstelle sowie einem Luftschacht ausgestattet. An der Innenwand befinden sich rundum steinerne Sitzbänke. Diese in der Regel aus sechs Einheiten bestehende Gruppierung repräsentiert die möglichen Bewegungsrichtungen (neben den Himmelsrichtungen oben und unten). Ein kleines Loch im Boden, der Sipapu, symbolisiert den Eingang zur Unterwelt beziehungsweise auch den Weg, durch den die Menschen in diese Welt kamen. In mindestens zwei Kivas (Yellow Jacket Canyon und Sand Canyon in Colorado) ist dem Sipapu eine eigentümlich Figur zugeordnet. Während des Baus der Kiva wurden auf dem Grund zunächst großformatige Bilder der Fruchtbarkeitsgottheit Kokopelli gemalt, bevor diese durch den eigentlichen Boden der Kiva über- und verdeckt wurden.
Einige Kivas sind durch unterirdische Tunnel mit in der Nähe befindlichen mehrstöckigen Türmen verbunden. Die Funktion der Türme sowie ihrer Verbindung zu den Kivas ist unklar.
Eine original rekonstruierte Kiva ist im Aztec Ruins National Monument bei Aztec in New Mexico zu besichtigen. Es finden sich außerdem zahlreiche Exemplare im Mesa-Verde-Nationalpark, Colorado, die abgesehen von der ursprünglich vorhandenen Überdachung gut erhalten sind.
- Text-Quellen:
- bilder.cornelia-lampart.ch: Besuch im Hopi-Reservat - Zitat: Abbott Pongyesva - übertragen ins Deutsche;
- "weltverbunden" - Jahresbegleiter 2015 - Reich-Gottes-Impulse für jeden Tag, Fenestra-Verlag 2014 - Eintragung für den 16.05;
- WIKIPEDIA
aus der Fotoreportage bilder.cornelia-lampart.ch: Besuch im Hopi-Reservat |
Ja das war schon heute morgen eine Entdeckung in meinem "weltverbunden" - Jahresbegleiter 2015-Kalender für den heutigen Tag: diese eindrücklichen Aussagen des Hopi-Indianers Abbott Pongyesva und seine kindhafte Beziehung zu Mutter Erde und Vater Sonne und den fantasievollen "Umkreisungen des Universums". Mich regte das wenigstens zu weiteren Recherchen an, in deren Verlauf ich dann auf die Fotoreportage aus dem Hopi-Reservat von Cornelia Lampart stieß... - und lernte, was eine Kiva ist ... ("... hinabgestiegen in das Reich der Mutter Erde ... - um sich zu erneuern - geläutert wieder aufzustehen ...) ...
Und dann erinnerte ich mich meines Moqui-Marbles-Stein"paares", dass ja auch in Hopi-Mythen eine Rolle spielt - davon hatte ich gelesen damals, als ich mir die Steine zulegte - und sie passen irgendwie zu der Gedankenwelt des Abbott Pongyesva - und zu den Folklore- Bildern aus der Foto-Reportage ...
bilder.cornelia-lampart.ch: Besuch im Hopi-Reservat |
Auf alle Fälle betrachtete ich meine Steine auf der Fensterbank mit einem ganz neuen Geist und neuem Respekt.
Auch wenn nun ausgesagt wird - die esoterische Deutung dieser Moqui-Marbles sei natürlich in unserer aufgeklärten Zeit "Unsinn" - so komme ich in meinen innersten Gefühlen nicht umhin, diese bildhafte Mythologie der Hopis dazu auch irgendwie nachzuspüren: Aus ihrem "Weltbild" heraus und ihren Empfindungen und Beobachtungen zu den Steinen entwickelte sich ihre Mythologie dazu - und abstrakte quasi wissenschaftliche Erklärungen und chemisch-physikalische Untersuchungen standen ihnen gar nicht zur Verfügung und "spukten" auch nicht in ihren Köpfen herum. Wie in den biblischen Ur-Texten formulierten auch die Hopis aus dem Gefühlten und Gesehenen eine "magische" Erklärung zu den Phänomenen - die wir voller Respekt zur Kenntnis nehmen sollten statt sie ins Lächerliche zu ziehen und als unwissenschaftlich abzutun ...
William Shakespeare lässt seinen Hamlet im 1. Akt, 5.Szene zu Horatio sagen: "There are more things in heaven and earth, Horatio, Than are dreamt of in your philosophy." - übersetzt etwa: "Es gibt mehr im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt" ...
So wie sich in der Bibel in einem ganz bestimmten Bereich der Erde einige Redakteure in der Antike die Welt erklärten - so tun und taten das die Hopi-Indianer eben auch - und viele alte Mythologien und heilige Schriften tun das - nach bestem Wissen und Gewissen aus der jeweiligen Sicht und Er-Kenntnis ...
WIKIPEDIA: Die Moqui-Marbles
sind von oxidischen Eisenverbindungen (Limonit, Goethit, Hämatit) umgebene und teilweise durchdrungene runde Steine aus einem Indianerreservat im südlichen Utah in den USA. Die murmelförmigen (engl. ‚Marbles‘ = Murmeln) Konkretionen wurden nach den Moqui-Indianern benannt, dem Indianerstamm, der früher dieses Gebiet besiedelte. Die Hopi wurden früher auch als Moki' oder Moqui bezeichnet.
Verwendung
Die auch als „Indian color pot“ bekannt gewordenen Sandstein-Eisenkonkretionen wurden bereits frühzeitig von den Indianern gesammelt und als Wurfgeschoss und Spielzeug verwendet. Aus den Moqui-Marbles gewonnene Naturfarben (verschiedene Ockertöne) wurden für rituelle Bemalungen und Felszeichnungen gebraucht.
Oft werden Moqui-Marbles auch als „aus der Erde geborene Steine“ bezeichnet. Die Ursache dieser Umschreibung ist der Prozess der Freiwitterung aus den umgebenden Sandsteinschichten. Durch die Verwitterungsprozesse werden die Eisenkonkretionen nach und nach freigelegt. Sie werden dabei aber keineswegs „geboren“ oder in großen Tiefen der Erdkruste neu gebildet um sich dann aktiv nach oben „durchzubohren“, wie teilweise in der esoterischen Literatur zu lesen ist. Es handelt sich lediglich um schlichte Verwitterungsfreilegung von härteren Gesteinsbestandteilen, wie sie bei vielen Gesteinsarten vorkommt.
Mythologie
Gemäß der indianischen Überlieferung gibt es 'männliche' (linsenförmige) und 'weibliche' (runde) Steine. Das Steinpaar hat bei den Indianern eine mystische Bedeutung. Die Legende besagt, dass die Vorfahren (Ahnen) der Indianer am Abend mit ihnen spielten, bevor sie am Morgen die Rückreise in den Himmel antreten mussten. Sie ließen die Steine zurück, um ihren Verwandten damit zu zeigen, dass es ihnen gut geht. Angeblich erhält auch heute noch jeder Ureinwohner dieser Region bereits bei seiner Geburt ein solches Paar als Talisman, welche ihn ein Leben lang begleiten.
Sie sollen ihren Besitzer vor allem Bösen schützen, vor falschen Freunden bewahren, seine Seele stärken, vor Feuer, Hochwasser und Blitzschlag bewahren, sollen Willenskraft, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen, seelische Stabilität verleihen und die Heilkraft anderer Heilsteine stärken. In der Astrologie repräsentieren Moqui-Marbles wegen ihrer Kombination von Eisen und Quarz die Verbindung von Mars und Saturn.
Zusammensetzung
Die harte Außenschale, die den Sandsteinkern der Moquis umgibt, besteht aus den Hauptbestandteilen dem Limonit-komplex (im Wesentlichen FeOOH), Eisenoxid Hämatit (Fe2O3) und Siliziumdioxid (SiO2).
Mineralienatlas: Moqui-Marbles
Moqui-Marbles sind Lieblingsobjekte der Esoteriker. Sie haben jedoch - entgegen esoterischer Auffassung - weder übernatürliche, noch heilende, noch irgendwelche geheimnisvollen Eigenschaften. Sie sind auch keine lebenden Steine, sind nicht im Meer geboren und es gibt weder weibliche noch männliche Moqui-Marbles. Es gibt weder rechts- noch linksdrehende Energieflüsse, noch stammen die Moqui-Marbles von heiligen indianischen Plätzen. Es gibt auch keine Marbles, welche mit Eisen-Mangan-Titan-Palladium-Legierungen umgeben sind, wenngleich dieser Satz gedankenlos tausendfach von einem Autor zum anderen abgeschrieben wird.