S!NEDi: wir ehren die wasser |
die fließen und die stehen.
Wir ehren die Pflanzen
auf den Höhen und in den Tälern.
Wir ehren das ganze Land,
den Himmel und die Sterne,
die Sonne, den Mond und alle ewigen Lichter.
Wir ehren die Viehherden,
die Tiere im Wasser und in der Luft.
Wir ehren alle reinen und heiligen Schöpfungen.
O Ahura Mazda, du großer Künstler!
Du hast alle Wesen vollkommen geschaffen.
Wir ehren die Berge, die Meere und das Feuer.
Wir ehren die wahren Worte,
die Reinheit geben und Weisheit.
Sie alle mögen uns schützen.
Zum Wohle meiner Seele rufe ich sie an.
So ehre ich auch die heiligen Bücher,
die Würde und Sinn den Zeiten des Tages verleihen.
Zarathustra (630-553 v. Chr.), altpersisch
Quelle: weltverbunden leben - Jahresbegleiter 2015 - Reich-Gottes-Impulse für jeden Tag, S. 153-154
Das haben wir heutzutage fast vergessen, täglich die Schöfung zu ehren, wie das die Zoroastrier, die Jünger des Zarathustra, vor schon fast 3000 Jahren taten ...
Und Zarathustra hat hier etwas formuliert, was dann auch dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus, immerhin 2000 Jahre später formuliert, immer noch gut von den Lippen und vom Herzen kam - auch wenn nun der Schöpfer nicht mehr Ahura Mazda sondern Gott genannt wurde.
All die besungenen Elemente aber sind von Menschen fertig vorgefundene Begleiter, sie sind der Menschheit mit in die Wiege gelegt - sie sind uns als Geschenke mitgegeben, sie kosten uns nichts ...
Sie sind einfach da ... -und wir müssen sie liebevoll hüten und pflegen und verteidigen - auch 2015
Danke ...
S!NEDi: ... da träumte mir ... |
Es beginnt das Lob der Schöpfung, das der selige Franziskus
zu Lob und Ehre Gottes dichtete, als er krank bei St. Damianus lag
Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft
und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernähret und lenkt (trägt)
und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.
Lobt und preist meinen Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.
Franz von Assisi, 13. Jahrhundert
siehe hierzu auch: Enzyklika LAUDATO SI' („Gelobt seist du“) von PAPST FRANZISKUS - über die "Sorge für das gemeinsame Haus" ...