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Alex Diehl: Nur ein Lied - mit etwas Pipi in den Augen - ganz viral...

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... und weitertragen ...

Bayerischer Sänger landet mit Paris-Song Viralhit: 
Ein kleines Lied gegen den großen Hass





































"Ich habe ein kleines Lied geschrieben"- ein 27-jähriger Oberbayer verarbeitet in einem Facebook-Video die Anschläge von Paris. Doch er wendet sich damit auch gegen engstirnige Menschen in seiner direkten Umgebung.

Der große Mann sieht ganz klein aus. Unter der Holzvertäfelung der Dachschräge kauert er über seiner Gitarre, hält sich an ihr fest. Im Hintergrund das Poster eines erschossenen Soldaten, "Why?" prangt in großen Lettern darauf. "Ich hab zu viel Angst, um still zu sein", stimmt der Bärtige mit klarer Stimme an. "Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein."

Diese Angst hat ihn am vergangenen Freitag ereilt. Als am Abend des 13. November die Bomben vor dem Stade de France explodieren, sitzen Millionen Fußballfans fassungslos vor den Fernsehbildschirmen. Unter ihnen ist auch der bayerische Liedermacher Alex Diehl. Und der kann seine Hilflosigkeit, seine Trauer nicht anders kanalisieren, er schreibt "ein kleines Lied".

Am Nachmittag des darauffolgenden Tages veröffentlicht der 27-Jährige das Schwarz-Weiß-Video des Songs auf seiner Facebook-Seite - und tritt eine virale Lawine los. Bis Donnerstagmittag wurde der Song beinahe sechs Millionen mal aufgerufen, über 150.000 Mal geteilt und tausendfach kommentiert.

In seinem ursprünglichen Post schreibt Diehl: "Ich versuche, in einem kleinen Lied ein wenig darauf Aufmerksam zu machen, dass es viele gibt, die sich eben nicht einschüchtern lassen, die dagegenhalten, mit Anstand, friedlich... bereit sind es zu versuchen, es schaffen zu wollen."

Bereits zuvor hatte Diehl der Streit um den Umgang mit Flüchtlingen und zunehmender Fremdenhass zu schaffen gemacht: "Nach wochenlangen Diskussionen mit Menschen, die so festgefahren sind in ihrer Wut und ihrem Zorn über die Umstände und die Menschen, die sie damit in Verbindung bringen (Flüchtlinge, Politiker usw...) habe ich mich nun in ein paar Zeilen ausgelassen und hoffe, es findet Anklang und wird weitergetragen."

Dass "Nur ein Lied" einen derartigen Anklang finden würde, damit hatte Diehl, der in Waging am See lebt, nicht gerechnet. "Ich bin sprachlos", postete er einen Tag später unter das Video. Dem Bayerischen Rundfunk erklärte er: "All das was sich bei mir über Wochen und Monate angestaut hat, habe ich aufgeschrieben. Ich hab den Text nicht einmal noch angefasst. Er war nach zehn Minuten fertig."

Gerade diese ungeschliffene Direktheit scheint in den sozialen Netzwerken ein großes Echo auszulösen. "Nur ein Lied" gibt der Angst und Ratlosigkeit nach Paris eine Stimme. Und es vermittelt einen Hoffnungsschimmer. Sein Song beendet Diehl mit den Worten: "Ihr könnt Hass verbreiten, Ängste schüren, doch Ihr werdet diesen Kampf verlieren, denn wie John Lennon glauben wir daran: The World will live as one."     SPIEGEL-ONLINE


Ein kleines Lied 

Alex Diehl
Produced By: Alex Diehl 
Written By: Alex Diehl 

[Verse 1]
Habt ihr nichts daraus gelernt?
Hat euch denn niemand hier erklärt
Wie die Regeln funktionieren?
Das Spiel verstehen und auch kapieren
Dass diese Welt niemand gehört
Ihr steht hier und wir stehen da
Vor lauter Angst sieht keiner klar
Ihr seid wütend, wir können's verstehen
Doch diesen Weg voll Hass zu gehen
Löst kein bisschen das Problem!

[Pre-Chorus]
Aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg
Bis die Menschlichkeit am Boden liegt
Bis hier alles explodiert
Und jeder den Verstand verliert
Das alles hatten wir schon mal

[Chorus]
Und ich hab' keine Lust, nur zuzusehen
Wie das alles hier in Flammen aufgeht
Ich hab' zu viel Angst, um still zu sein
Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein
Denn wie John Lennon glaub' ich daran

The world could live as one!

[Verse 2]
Unsere Zeit ist nur geliehen
Wollen wir sie wirklich so verbringen?
Was muss passieren, damit ihr seht
Dass das hier auf der Kippe steht
Und dass es nur gemeinsam geht?

[Pre-Chorus]
Denn aus Angst wird Hass, aus Hass wird Krieg
Bis die Menschlichkeit am Boden liegt
Bis hier alles explodiert
Und jeder den Verstand verliert
Das alles hatten wir schon mal

[Chorus]
Und ich hab' keine Lust, nur zuzusehen
Wie alles hier in Flammen aufgeht
Ich hab' zu viel Angst, um still zu sein
Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein
Ihr könnt Hass verbreiten, Ängste schüren
Doch ihr werdet diesen Kampf verlieren
Denn wie John Lennon glauben wir daran

The world will live as one!



Ähhh - bei "Viralhit" dachte ich zunächst - es handele sich um etwas Unanständiges ... - aber WIKIPEDIA hat mich mal wieder aufgeklärt: Viral kommt Virus: Wie ein Virus - aus dem Nichts - hat sich dieser Song vom Alex entwickelt - und das ist wohl gut so ... Wenn die Betroffenheit "geteilt" wird, ist man in seinem Schmerz nicht so allein ... Und da können auch ruhig die ganz ganz "Harten aus dem Garten" die Nase rümpfen ... - Das gibt es also noch - da wo alles vermarktet wird und wo man vor Kraft kaum laufen kann - etwas Spontanes - etwas Virales halt ... - einfach mit Pipi in den Augen - ganz viral ...

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