7 wochen ohne - das ist seit jahren das motto für die uralte christliche fastenzeit - der christliche ramadan sozusagen -fast/fasten- das wort sagt ja schon viel - wie überhaupt die sprache oft so "weise" ist - inner lich längst "weiß" - über das wort lässt sich der "sinn" der dinge erschließen:
fast - der Ausdruck geht zurück auf mhd. vaste, ahd. fasto und ist ursprünglich als Adverb zu "fest" (konsistenz) in Verwendung gewesen; zunächst als „sehr“ verstärkend gebraucht, ist es in neuhochdeutscher Zeit zu „beinahe“ abgeschwächt worden ...
hingegen fest - mhd. vest, ahd. festi; der Ausdruck ist auf germ. fastu– „fest“ zurückzuführen, das sich auch in altengl. fæst und altnord. fastr wiederfindet; ein indogermanischer Ursprung wird angenommen: pasto–„fest“ ist auch in armenisch hast„fest“ und altind. pastyám= „Behausung, fester Wohnsitz“ nachzuweisen; erst in neuhochdeutscher Zeit ist fest ein Gegenausdruck zu „flüssig, locker“ geworden, bereits in mittelhochdeutscher Zeit bedeutete es „hart, beständig“
... "fast" ist eben nicht"ganz" oder "voll" oder "chanz feste" - wie man im westfälischen sacht - und damit flüchtig und oft oberflächlich - fast ist dadurch oft am schwarzen vorbei - ist nicht das große rasche glück - der one-night-stand ... - fast hält auch irgendwie inne, nimmt sich etwas zurück um genauer zu sein ... - und im englischen ist "fast" etwas schnelles, flüchtiges, aber auch dadurch auch etwas gewissenhaftes, genaues ...
für "fast" werden als übersetzungsvorschläge aus dem englischen genannt:
- schnell - rasant - geschwind - sicher - echt - lichtstark - schneidig - locker - ebenso wie - hoch empfindlich und widerstandsfähig ...
fasten = ahd. fastēn (9. Jh.), mhd. vasten, altenglisch. fæstan, englisch to fast, mittelniederdeutsch, mittelniederländisch. niederländisch vasten, altnordisch fasta, schwedisch fasta, gotisch fastan sind abgeleitet von dem unter fest (s.o.) behandelten adjektiv. das lässt auf eine entwicklung schließen, die in der ostgotischen kirche beginnt. Die im gotischen noch bezeugte allgemeine Bedeutung ‘halten, festhalten, beobachten’ wird weitgehend auf das einhalten des fastengebots eingeschränkt. Im althochdeutschen ist die bedeutung ‘sich aus religiösen gründen der nahrungsaufnahme enthalten’ allein herrschend, während das altenglische und das mittelniederländische auch verwendungen aufweisen wie ‘festmachen, begründen, bekräftigen, bestätigen’, altenglisch. auch ‘anvertrauen’. bereits früh (9. jhdt.) ist die substantivierung fastēn für ‘enthaltsamkeit, das fasten’ bezeugt. ein substantiv althochdeutsch fasta für mittelhochdeutsch vaste‘enthaltung von speise und trank, das fasten, fastenzeit’ lebt vor allem in den mundarten und landschaftlich in pluralischem Gebrauch die fasten weiter;
weiter werden - aufweichen - flexibilität --- ist das gegenteil von engstirnig - starrsinnig - fest eingefahren
tja - da ist also diese metapher der diesjährigen fastenaktion der kirche "7 wochen ohne" durchaus stimmig: die festigkeit hinter sich lassen - die sache noch einmal durchdenken - mal ganz anders an die sache herangehen - alternativen entwickeln - die immer wiederkehrenden festivitäten abhaken - das herz weiter werden lassen - die enge überwinden - auch die enge der eigenen und der nationalen (denk-)begrenzungen... - eine andere wahr-nehmung einnehmen - das "fest eingefahrene" einmal "aufzuweichen", weiter zu sehen - tiefer zu blicken - hinter die oberflächliche fassade zu schauen - durch- und dahinterblicken ... gerade in dieser zeit der umbrüche ist das so wichtig ...
wenn sie verstehen was ich meine -
und chuat choan -
wird schon wieder -
nichts wird so kalt gefastet wie es verschmäht wird ...
S!wenn sie verstehen was ich meine -
und chuat choan -
wird schon wieder -
nichts wird so kalt gefastet wie es verschmäht wird ...
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Aufruf zu Fleischverzicht
Tagesthema: Umweltschützer und Politiker prangern die Folgen für Mensch und Umwelt an
Berlin (dpa). Umweltschützer rufen die Verbraucher in Deutschland dazu auf, ihren übermäßigen Fleischkonsum um die Hälfte zu drosseln. Dies nütze der Gesundheit und auch dem Klimaschutz, sagte die WWF-Referentin Tanja Dräger de Teran. Auch die Bundesregierung müsse das Thema endlich anpacken. "Um die Produktion von Billigfleisch zu reduzieren, sollte die Regierung den sogenannten Gülle-Euro prüfen, eine Abgabe für Landwirte auf Stickstoffüberschüsse."
Zu viel Gülle auf den Feldern führt zur Übersättigung der Böden mit Nährstoffen und verschlechtert die Wasserqualität. Der hohe Fleischkonsum der Deutschen und der Sojaverbrauch für Tierfutter beschleunigen den Ausstoß von Treibhausgasen und den Flächenverbrauch. Die WWF-Expertin regt an, dass zumindest staatlichen Kantinen vorgeschrieben werden sollte, fleischarm zu kochen.
In Deutschland übersteigt der Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch mit 88,3 Kilogramm jährlich den Welt-Durchschnitt um das Doppelte - und den Indiens sogar um das 20-fache. Die Viehhaltung ist global für mehr Treibhausgase verantwortlich als alle Autos, Lkw und Flugzeuge zusammen.
Auch SPD und Grüne im Bundestag prangern den Fleischkonsum in Deutschland an. Die Sprecherin der Grünen für Tierschutz und Verbraucherpolitik, Nicole Maisch, sagte: "Wenn alle Menschen so viel Fleisch äßen wie hierzulande, bräuchten wir einen zweiten Planeten." Die Exzesse der Massentierhaltung und Dumpingpreise müssten ein Ende haben. "Ein Kilo Hackfleisch für 3,40 Euro ist pervers." Nötig seien schärfere gesetzliche Vorgaben für die Tierhaltung, betonte Maisch. Die Preise für Fleischprodukte müssten die soziale und ökologische Wirklichkeit widerspiegeln.
Die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Christina Jantz, plädierte für einen "Mix aus gesetzlichen Maßnahmen": zum einen für bessere Haltungsbedingungen, zum anderen zur Unterstützung der Landwirtschaft im Wandlungsprozess.
Umweltschützer fordern seit längerem, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte zu streichen. Alle Lebensmittel werden mit nur 7 statt 19 Prozent besteuert. Von einer solchen "Fleischsteuer" hält die SPD-Tierschutzbeauftragte Jantz wenig. Die daraus folgenden höheren Preise könnten zwar die Nachfrage abschwächen. Zu Verbesserungen in der Intensivtierhaltung werde es aber nicht zwangsläufig kommen. Nebeneffekt könnte außerdem mehr soziale Ungleichheit sein.
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03 - Bielefeld Süd, Mittwoch 10. Februar 2016