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von goya bis "charlie hebdo" .... - geschichte der karikatur - die ins auge geht

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Katakomben-"Spottkreuz" - Kritzelzeichnung/-karikatur/-cartoon zu Jesus in Rom ... (bild: pius-kirchgessner)



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Das ist so wichtig, Graffities und Karikaturen aus ihrem antiken Ursprung heraus vorzustellen: die ritzigen Höhlenmalereien, einfache Umrisse auf Felsen und verrußten Wohnplätzen, künstlerisch und ausdrucksstark ... ja - das hat natürlich auch Verwandtschaft mit der ersten Schrift - und damit mit Kommunikation, mit dem Dialog, mit der authentischen Mit-teilung (= geteiltes Leid = halbes Leid) ...

Das ist so wichtig, sich ein Bild zu machen: ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ... - Ein-bildung ... - ge-bildet sein ...: Bildung ...

Alles, was Menschen planen, schaffen und hoffen, trägt ein unsichtbares Verfallsdatum. Was wir denken, sagen und schreiben, ist oft bald Schnee von gestern - (aber das Internet vergisst nichts ...). Vielleicht üben die Zeugnisse der Vergangenheit - ausgegrabene Steine, Knochen oder Papyrusfetzen, Höhlen, Felsen, Mumien, Katakomben - deshalb eine so starke Faszination aus, weil sie uns ein Stück "Unvergänglichkeit" vortäuschen.

Die Szene beginnt ganz harmlos. Jesus kommt zum Tempel, um dort nach Art der Schriftgelehrten einen Vortrag zu halten. Doch kaum setzt er dazu an, schleppen seine Gegner eine Frau an, die beim Ehebruch ertappt wurde.

Jesus soll über den Fall entscheiden, denn das Gesetz aus dem Alten Testament verlangt, dass diese Frau gesteinigt werden muss. Eigentlich stecken hinterhältige Motive dahinter. Jesus hatte sich dazu bekannt, das Gesetz erfüllen zu wollen. Andererseits hat sich Jesus zum "Freund der Sünder und Zöllner" erklärt und gesagt: "Ich richte niemanden!" Das Vorgehen der Ankläger ist eine Falle: Jesus soll Stellung nehmen, damit er durch seine Antwort selber zu Fall gebracht werden kann. Dann ist nicht die Frau, sondern er angeklagt.

Doch die Souveränität Jesus zeigt sich darin, dass er sich dieser Alternative durch eine vielsagende Geste entzieht: Er bückt sich und "schreibt" oder malt - macht sich seine "Planungsskizze" - seine "Begrifflichkeit" in den Sand auf den Boden. Die Ausleger früherer Zeiten haben sich oft gefragt, was Jesus da wohl in den Sand gekritzelt hat. Jesus lässt sich nicht zu einem schnellen Urteil verleiten. Er bewertet nicht gleich. Er denkt nach. Er überlegt. Er lässt sich Zeit. Er unterbricht die Aufgeregtheit der Ordnungshüter.

Als seine Gegner dennoch weiterfragen, richtet sich Jesus nur kurz auf, sagt seinen berühmten Satz "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!" und bückt sich erneut und schreibt weiter.

Das waren die Inhalte der ersten Karikaturen, der ersten geritzten Umrisse, der ersten Skizzen und Pläne. Problemlösungen, Ehrfurcht vor der Schöpfung, Kommunikation und Auseinandersetzung ...

Die ersten Karikaturen waren keine "Witzzeichnungen": das waren im wahrsten Sinne des Wortes "Mindmaps" ...

Machen wir uns ein Bild - rücken wir das alles ins "richtige" und angemessene Licht ... - S!


Jesus "schreibt": nachzulesen in Johannes 8, 2-11


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