08.12.2016: Hasskommentare gegen Flüchtlinge und deren Helfer machen SC-Freiburg-Trainer Christian Streich Angst. Was man dagegen tun kann und wie er die Situation einschätzt, im Video ...
Nachdenkliche Worte eines Fußball-Trainers zur politischen Situation im Land. Freiburg-Coach Christian Streich (51) nutzte am Donnerstag die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Darmstadt (Samstag, 15.30 Uhr), um Stellung gegen Rassismus zu beziehen.
Hintergrund der aufrüttelnden Rede ist der Mord an Medizinstudentin Maria (†19). Dringend tatverdächtig ist ein Flüchtling (17) aus Afghanistan, der als 15-Jähriger nach Deutschland einreiste und im Oktober Maria in Freiburg vergewaltigt und getötet haben soll. In unmittelbarer Nähe zum Schwarzwald-Stadion. Die Beweise sind erdrückend.
Seitdem wird viel diskutiert in Deutschland – und leider auch viel gehetzt. Die sozialen Medien kochen über, in unzähligen Postings schlägt Flüchtlingen und Helfern blanker Hass entgegen. Die extreme Rechte instrumentalisiert den Mord an Maria, um weiter aufzustacheln.
Freiburg-Trainer Streich nahm sich am Donnerstag deshalb die Zeit, Klartext zu reden: „Man muss große Angst haben, was passiert“, sagte er auf der Pressekonferenz.
Konkret bezog er sich auf Äußerungen des stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Fraktion in Mecklenburg Vorpommern, Holger Arppe. Der hatte Marias Vater in einem Tweet „pathologische Realitätsverweigerung” attestiert, weil die Familie bei Marias Beerdigung dazu aufgerufen hatte, statt Blumen lieber unter anderem für Flüchtlinge zu spenden.
Streich: „Dass in diesem Land jemand einer als demokratisch eingeordneten Partei angehören darf und jemanden dann verhöhnen darf, der so etwas erleben musste – daran sehen Sie, was los ist.“
Wenn Helfer dermaßen mit Hass und Häme überzogen würden, dann sei man „in kürzester Zeit da, wo man vor ein paar Jahren dachte, dass man niemals wieder hinkommen würde“.
► Streich erinnert an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte!
„Die Generalverurteilung von Menschen gibt es solange, wie es Menschen gibt“, sagte er in seiner mehr als fünf Minuten langen Ansprache. „Wir kennen das aus diesem Land sehr gut.“
Im Dritten Reich seien es die Juden gewesen. Und nach dem furchtbaren Verbrechen an Maria würden pauschal „die Afghanen oder die Ausländer“ angegriffen. Statt gesellschaftlicher Ächtung würden die Hetzer zustimmendes Nicken ernten.
Streichs Schlussfolgerung: „Man muss das als Herausforderung annehmen und sich bekennen. Jetzt kommt es darauf an, was gesellschaftlich toleriert wird. Wer sich nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung, wenn es in die andere Richtung geht. Also ich habe Angst, wenn ich diese Entwicklung sehe. Ich habe meine Kinder. Ich habe besonders Angst um die.“
Quelle (ausnahmsweise): BILD-news
danke - danke christian streich: er ist einer der ersten "nichtpolitischen" prominenten, der deutlich und mutig stellung bezieht und sich "bekennt" - und seine möglichkeiten der persönlichen meinungsäußerung auch voll ausnutzt: das ist initiative und das ist zivilcourage ... - ich schließe mich umfassend allen äußerungen streichs dazu voll an ... - und "bekenne" mich in seinem diesem sinne ... - und - ja - für manche meinetwegen - auch "schuldig" ... S! -ich würde mir wünschen, dass tagesschau-sprecherinnen und -sprecher, moderatorinnen und moderatoren, fußballtrainer, redakteurinnen und redakteure, weihnachtsmarkt-anpreiserinnen und -anpreiser usw. sich alle eindeutig und klar "bekennen", wie es christian streich getan hat ... - es ist an der zeit, die persönliche meinung über alle möglichkeiten der medien lautstark und selbstbewusst zu bekennen ... - und zwar in zivilcourage und wenn es sein muss auch gegen den "strom" ... - es geht nicht an, dass sich die braune suppe jeweis nur noch hinter der menge anonym versteckt, um nicht persönlich entlarvt zu werden ...
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