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68-er

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S!|art: 68-er

"Bürger lasst das glotzen sein - kommt herunter, reiht euch ein!"
Im Zuge der 68er-Bewegung entsteht eine Protestkultur, die spätere Jahre prägt. Hier eine Demo im April 1973 in Bielefeld -
Bildunterschrift unter der Original-Bildquelle für die Arbeit oben: Bild: www.westfalen-blatt.de

tja - bis zum zum silvestertag, 23.59 uhr, werden wir immer mal wieder "50 jahre 68er" thematisieren, feiern, verdammen, neidvoll oder wehmütig zurückblicken können - je nach persönlicher couleur.

mit jahrgang 1947 kann ich mich ja mit fug und recht "68-er" schimpfen - wurde ich doch 1968 "volljährig" ... - erwachsen vor dem gesetz - mit 21 jahren damals ... - und vor dem gesetz sollten von nun an ja alle gleich und gleicher sein ... - doch da gab und gibt es noch manche offene oder versteckte hierarchie, die es einzuebnen gilt ...

ich bekenne mich auch unverhohlen dazu, ein 68-er zu sein. diese jahre haben mich persönlich geprägt und befreit. von stund an wusste ich, ich muss mich zu wort melden oder muss mein bild aufzeigen (... ein bild sagt ja mehr als 1000 worte ...), wenn ich was zu sagen oder auszudrücken habe, wenn ich wahr-genommen werden will, sonst können meine belange nicht berücksichtigt werden - sonst komme ich nicht vor ...

die 68-er jahre standen für be-freiung - in vielerlei hinicht: sexualität, frau- und mannsein, emanzipation der sozialberufe (die aber mit diesem etikett versehen heutzutage wieder deutlich vernachlässigt wurden), kriegsdienstverweigerung, allerorten beginn demokratischer strukturen, abrechnung mit der elterngeneration in bezug auf das "dritte reich", revolution in der musik - und - und - und ...

gewiss gab es auch radikalste und kriminelle auswüchse - etwa in der mordserie der raf - aber nicht jede provokation von rudi dutschke, fritz teufel oder joseph beuys oder joschka fischer waren gleich radikale äußerungen - sondern hielten oft der gesellschaft lediglich den spiegel vor: unter den talaren war nämlich immer noch der muff von tausend jahren ... 

mit den 68-ern gingen die fenster auf - und es kam frische luft rein ... - leider vergisst man heutzutage oft die tägliche lüftung aller räumlichkeiten ... - S!


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