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Edvard Munchmacht aus einer Heiligen- eine Sexikone, und er lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die sonst so keusche Madonna wirft sich hier in eine leidenschaftliche Pose, ein Arm ist lasziv hinter den Kopf gestreckt, die Augen lustvoll geschlossen, das Licht hebt ihre nackten Brüste hervor. Wo ein Heiligenschein sein sollte, sitzt eine rote Baskenmütze, wie sie die Pariser Prostituierten der Zeit trugen. Und dort, wo der Bildraum an den Realraum trifft, müsste der Frauen- mit einem Männerkörper verschmelzen – vielleicht sind wir als Betrachter hier doch mehr als passive Voyeure.
Abgebildet ist seine Geliebte Dagny Juel. Der Titel des Bildes weist auf die Gottsmutter. Die Kreuzung eines religiösen Motivs mit Sexualität – am Bildrand in der handbemalten Lithographie schwimmen Spermien und unten links in der Ecke kauert ein Fötus – das sorgte natürlich damalig für Aufsehen und Ärger - denn ganz bewusst arrangierte Munch hiermit ein Antiplakat zum Dogma der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter ...
Munch glaubte zwar an so etwas "wie einen Gott" - aber als zwar lutherisch-orthodox aufgewachsener Mensch, verwarf er im Laufe seines Lebens alle ihn einengenden dogmenhaften Glaubensvorschriften, die seiner Meinung nach nur dem Machtgebahren der Kirchen dienen sollten - und der Unterdrückung.
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Dagny Juel- später verheiratete Przybyszewska (* 8. Juni 1867 in Kongsvinger, Norwegen; erschossen am 5. Juni 1901 in Tiflis, Georgien), war eine norwegische Schriftstellerin.
Die Arzttochter Dagny Juel studierte ab 1892/1893 in Berlin Musik und wurde zur Muse der dortigen skandinavischen Studenten. Zum Kreis ihrer Freunde zählten Edvard Munch und August Strindberg.
1893 wurde sie die Ehefrau des polnischen Schriftstellers Stanisław Przybyszewski, der in den gleichen Kreisen verkehrte. Mit ihm hatte sie zwei Kinder: Zenon (* 1895) und Iwa (* 1897).
Stanislaw entwickelte ein großes Interesse für Satanismus sowie die Philosophie von Friedrich Nietzsche und begann ein Bohème-Leben. Zu seinen Freunden in dieser Zeit gehörten Edvard Munch, Richard Dehmel und August Strindberg, die sich in ihrer Berliner Stammkneipe Zum schwarzen Ferkel trafen. Im "Schwarzen Ferkel" wurde diskutiert, philosophiert und gesoffen - und die Themen waren Nietzsche, Magnetismus, Freuds Psychologie, Sexualität usw.
1898 zog das Ehepaar nach Krakau. Die Ehe litt offenbar an Juels Ruf, eine Femme fatale zu sein, wobei Przybyszewski selbst sexueller Freizügigkeit keineswegs abgeneigt war. 1901 war die Ehe zerrüttet, so dass die beiden sich trennten.
Juel unternahm mit einem jungen Krakauer Liebhaber, Władysław Emeryk, eine Reise nach Georgien. Dort wurde sie von ihm, offenbar aus Eifersucht, erschossen. Emeryk beging daraufhin Selbstmord.
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Angie - klingt ja vom Namen her für mich ähnlich wie Dagny - und erinnert mich in der Performance und im Text und im dadurch erzeugten Klima durchaus an die Madonna von Munch - damals die Femme fatale in Berlin, die etwas unstet in ihren Beziehungen war, und die im "Schwarzen Ferkel", der Künstlerkneipe in Berlin, mitdiskutierte (damals für Frauen nicht selbstvertändlich) und philosophierte - und sich so emanzipierte ...
Es ist eines der bekanntesten Lieder der Rolling Stones und wurde von Mick Jagger und Keith Richards geschrieben, es erschien 1973 auf dem Album Goats Head Soup. Am 20. Oktober 1973 belegte die Single Platz 1 der Billboard Hot 100. In den USA wurde eine Million Singles der Originalversion von Angie verkauft, womit die Platte Platinstatus erhielt. In Großbritannien wurden 200.000 verkaufte Singles bestätigt, was für eine silberne Schallplatte reichte.Die Single erreichte Platz 5 der UK Top 40. Mit europaweit 1,2 Millionen verkauften Singles ist Angie die erfolgreichste Single der Rolling Stones in Europa.
Das Lied besteht aus einem Abschiedsmonolog, in welchem der Sänger seiner Geliebten erklärt, warum für die Beziehung keine Hoffnung mehr besteht. Er verweist dabei mehrmals auf die vergangenen Versuche in der Beziehung Zufriedenheit zu finden, um dann letztlich den Schluss zu ziehen, dass dies nicht möglich scheint. Ohne Geld in der Tasche sei keine Erfüllung zu finden, alle Träume wären verpufft.
Immer wieder wurde darüber spekuliert, welche „Angie“ konkret gemeint sein könnte. Es gab Mutmaßungen, es könne sich um Anita Pallenberg, die damalige Lebensgefährtin von Keith Richards,um Angela Bowie, die erste Frau von David Bowie, der eine Dreiecks-Beziehung mit Jagger und ihrem damaligen Ehemann nachgesagt wird, oder um Marianne Faithfull, deren Beziehung zu Jagger 1969 endete, handeln. Richards selbst äußerte sich im Begleittext des Best-of-Albums Jump Back wie folgt: „I’d recently had my daughter born, who’s name was Angela, and the name was starting to ring around the house. But I’m into writing about my baby’s. Angie just fitted.“ (Keith Richards: Begleittext zum Album Jump Back: The Best of The Rolling Stones). Jagger bestätigte diese Aussage, als er erklärte, dass Richards mit dem Titel Angie ankam und er den restlichen Text hinzufügte. Darüber hinaus wird „Angie“ auch als englischer Codename für Kokain verwendet.
Obwohl das kommerziell erfolgreiche Album von Kritikern nicht besonders gut aufgenommen wurde, bezeichnete man Angie als Höhepunkt des Albums und lobte es für die beispiellose, überzeugende Leidenschaft in Mick Jaggers Stimme und den sich im Text manifestierenden Zwiespalt zwischen der traditionellen Vorstellung von Romantik und einem vernunftgeprägten Pragmatismus.
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Ausschnitt aus "Madonna" von Edvard Munch |
The Rolling Stones
Angie
Song Text - Deutsche Übersetzung:
Angie, Angie
Wann werden all diese Wolken endlich verschwinden?
Angie, Angie
Wohin werden sie uns von hier bringen?
Ohne Liebe in unseren Seelen
Und ohne Geld in unseren Mänteltaschen
Du kannst nicht behaupten, dass wir zufrieden sind.
Aber Angie, Angie
Du kannst nicht sagen, dass wir es niemals versucht hätten.
Angie, Du bist wunderschön ... ja
aber ist es nicht Zeit, dass wir Auf Wiedersehen sagen?
Angie, ich liebe dich immer noch
Erinnere Dich an all die Nächte, in denen wir weinten
All diese Träume, die wir so lange ausgehalten haben
Scheinen sich in Rauch zu verwandeln
Lass mich in Dein Ohr flüstern
Angie, Angie (flüsternd)
Wohin werden sie uns von hier bringen?
Angie, weinst du nicht?
All Deine Küssen schmecken (noch) so süß
Ich hasse diese Schwermut in Deinen Augen
Aber Angie, Angie
aber ist nicht es Zeit, dass wir auf Wiedersehen sagen?
Ohne Liebe in unseren Seelen
Und ohne Geld in unseren Mänteltaschen
Du kannst nicht behaupten, dass wir zufrieden sind.
Aber Angie, ich liebe dich immer noch, Baby
Überall wo ich mich umschaue sehe ich Deine Augen
Es gibt keine Frau, die an Dich herankommt
Hey Süße, trockne Deine Augen
Angie, Angie
Ist es nicht gut, lebendig zu sein
Angie, Angie
Sie können nicht behaupten, dass wir es niemals versucht hätten.
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Edvard Munchmacht aus einer Heiligen- eine Sexikone, und er lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die sonst so keusche Madonna wirft sich hier in eine leidenschaftliche Pose, ein Arm ist lasziv hinter den Kopf gestreckt, die Augen lustvoll geschlossen, das Licht hebt ihre nackten Brüste hervor. Wo ein Heiligenschein sein sollte, sitzt eine rote Baskenmütze, wie sie die Pariser Prostituierten der Zeit trugen. Und dort, wo der Bildraum an den Realraum trifft, müsste der Frauen- mit einem Männerkörper verschmelzen – vielleicht sind wir als Betrachter hier doch mehr als passive Voyeure.
Abgebildet ist seine Geliebte Dagny Juel. Der Titel des Bildes weist auf die Gottsmutter. Die Kreuzung eines religiösen Motivs mit Sexualität – am Bildrand in der handbemalten Lithographie schwimmen Spermien und unten links in der Ecke kauert ein Fötus – das sorgte natürlich damalig für Aufsehen und Ärger - denn ganz bewusst arrangierte Munch hiermit ein Antiplakat zum Dogma der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter ...
Munch glaubte zwar an so etwas "wie einen Gott" - aber als zwar lutherisch-orthodox aufgewachsener Mensch, verwarf er im Laufe seines Lebens alle ihn einengenden dogmenhaften Glaubensvorschriften, die seiner Meinung nach nur dem Machtgebahren der Kirchen dienen sollten - und der Unterdrückung.
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Dagny Juel- später verheiratete Przybyszewska (* 8. Juni 1867 in Kongsvinger, Norwegen; erschossen am 5. Juni 1901 in Tiflis, Georgien), war eine norwegische Schriftstellerin.
Die Arzttochter Dagny Juel studierte ab 1892/1893 in Berlin Musik und wurde zur Muse der dortigen skandinavischen Studenten. Zum Kreis ihrer Freunde zählten Edvard Munch und August Strindberg.
1893 wurde sie die Ehefrau des polnischen Schriftstellers Stanisław Przybyszewski, der in den gleichen Kreisen verkehrte. Mit ihm hatte sie zwei Kinder: Zenon (* 1895) und Iwa (* 1897).
Stanislaw entwickelte ein großes Interesse für Satanismus sowie die Philosophie von Friedrich Nietzsche und begann ein Bohème-Leben. Zu seinen Freunden in dieser Zeit gehörten Edvard Munch, Richard Dehmel und August Strindberg, die sich in ihrer Berliner Stammkneipe Zum schwarzen Ferkel trafen. Im "Schwarzen Ferkel" wurde diskutiert, philosophiert und gesoffen - und die Themen waren Nietzsche, Magnetismus, Freuds Psychologie, Sexualität usw.
1898 zog das Ehepaar nach Krakau. Die Ehe litt offenbar an Juels Ruf, eine Femme fatale zu sein, wobei Przybyszewski selbst sexueller Freizügigkeit keineswegs abgeneigt war. 1901 war die Ehe zerrüttet, so dass die beiden sich trennten.
Juel unternahm mit einem jungen Krakauer Liebhaber, Władysław Emeryk, eine Reise nach Georgien. Dort wurde sie von ihm, offenbar aus Eifersucht, erschossen. Emeryk beging daraufhin Selbstmord.
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Angie - klingt ja vom Namen her für mich ähnlich wie Dagny - und erinnert mich in der Performance und im Text und im dadurch erzeugten Klima durchaus an die Madonna von Munch - damals die Femme fatale in Berlin, die etwas unstet in ihren Beziehungen war, und die im "Schwarzen Ferkel", der Künstlerkneipe in Berlin, mitdiskutierte (damals für Frauen nicht selbstvertändlich) und philosophierte - und sich so emanzipierte ...
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Dagny Juel (S!NEDi|photo|bearbeitung |
Es ist eines der bekanntesten Lieder der Rolling Stones und wurde von Mick Jagger und Keith Richards geschrieben, es erschien 1973 auf dem Album Goats Head Soup. Am 20. Oktober 1973 belegte die Single Platz 1 der Billboard Hot 100. In den USA wurde eine Million Singles der Originalversion von Angie verkauft, womit die Platte Platinstatus erhielt. In Großbritannien wurden 200.000 verkaufte Singles bestätigt, was für eine silberne Schallplatte reichte.Die Single erreichte Platz 5 der UK Top 40. Mit europaweit 1,2 Millionen verkauften Singles ist Angie die erfolgreichste Single der Rolling Stones in Europa.
Das Lied besteht aus einem Abschiedsmonolog, in welchem der Sänger seiner Geliebten erklärt, warum für die Beziehung keine Hoffnung mehr besteht. Er verweist dabei mehrmals auf die vergangenen Versuche in der Beziehung Zufriedenheit zu finden, um dann letztlich den Schluss zu ziehen, dass dies nicht möglich scheint. Ohne Geld in der Tasche sei keine Erfüllung zu finden, alle Träume wären verpufft.
Immer wieder wurde darüber spekuliert, welche „Angie“ konkret gemeint sein könnte. Es gab Mutmaßungen, es könne sich um Anita Pallenberg, die damalige Lebensgefährtin von Keith Richards,um Angela Bowie, die erste Frau von David Bowie, der eine Dreiecks-Beziehung mit Jagger und ihrem damaligen Ehemann nachgesagt wird, oder um Marianne Faithfull, deren Beziehung zu Jagger 1969 endete, handeln. Richards selbst äußerte sich im Begleittext des Best-of-Albums Jump Back wie folgt: „I’d recently had my daughter born, who’s name was Angela, and the name was starting to ring around the house. But I’m into writing about my baby’s. Angie just fitted.“ (Keith Richards: Begleittext zum Album Jump Back: The Best of The Rolling Stones). Jagger bestätigte diese Aussage, als er erklärte, dass Richards mit dem Titel Angie ankam und er den restlichen Text hinzufügte. Darüber hinaus wird „Angie“ auch als englischer Codename für Kokain verwendet.
Obwohl das kommerziell erfolgreiche Album von Kritikern nicht besonders gut aufgenommen wurde, bezeichnete man Angie als Höhepunkt des Albums und lobte es für die beispiellose, überzeugende Leidenschaft in Mick Jaggers Stimme und den sich im Text manifestierenden Zwiespalt zwischen der traditionellen Vorstellung von Romantik und einem vernunftgeprägten Pragmatismus.
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Schallplattencover von ANGIE, 1973 |
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Edvard Munch. MADONNA |