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Hand anlegen mit Geist: Das "Reich Gottes" auf Erden | impulse für die woche -116

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Eine Makonde-Schnitzerei aus Tanzania hat mir diese „Handzeichen“ gegeben: Aus einem schwarzen Ebenholzkreuz hat der Makonde-Künstler 6 offene Hände als Relief herausgeschnitzt - und in der Mitte dieses Kreuzes - auf einer siebten angedeuteten Hand - landet just die Friedenstaube von oben als Symbol für den Geist Gottes ...

Und die 6 Hände, die da offen sichtbar Zeichen setzen könnten stehen für:


1) die helfende Hand 
2) die tragende Hand 
3) die tröstende Hand
4) die umarmende Hand
5) die heilende Hand
6) die segnende Hand 

Ja - das ist mal ein ganz anderes Kreuzsymbol als zum Beispiel das Kruzifix mit dem verkrümmten Korpus des getöteten Jesus: 
Mit diesem afrikanischen Kreuz wird die Jesus-Geschichte über den Tod hinaus in alle Ewigkeit weiter erzählt: Der Tod ist hier nicht der Schlusspunkt - sondern hier geht es weiter - ein immerwährendes Pfingsterleben: die Ausgießung des Geistes auf die Menschen - auf die Menschen, die permanent „Hand anlegen“ am Zustand der Welt, die die Schöpfung Gottes geistig und praktisch immer weiterführen in einer Creatio continua“ ... dieses „Reich Gottes“, das sich immer weiter entwickelt und entfaltet - ... bis in alle Ewigkeit ...: wenn wir denn in Gottes gutem Sinne helfen, tragen, trösten, in den Arm nehmen, heilen und segnen ...:

„Als Jesus aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ aus Lukas 17
Wer damals mit Jesus unterwegs war, konnte dieses „Reich“ bereits sehen: „Seht doch!“: Wenn Menschen teilen – dann reicht es für alle. Wenn man Schuld vergibt, kommt der Schuldige wieder auf die Beine. Wenn man nicht verdammt, macht man einen neuen Anfang möglich: man entschuldet und entschuldigt sich – dann fängt das Leben immer wieder neu an. So bewegt das „Reich Gottes“. So bringt der Gott in uns uns in Bewegung, das anzupacken oder auch loszulassen, was auf Erden nicht bleiben kann, wie es ist. Aber genau dazu benötigt das „Reich Gottes“ Hände: Hände die zupacken, Hände die loslassen, Hände die beten, Hände die pflegen, die stützen, die trösten, in den Arm nehmen ... 
Das „Reich Gottes“ ist schon da. Mitten unter euch. Seht doch - packt nur zu , legt Hand an - oder lasst los - je nach dem - aber verändert: Denn das einzig Beständige ist der Wandel ... von Ewigkeit zu Ewigkeit ...

Das „Reich Gottes“ , das sind wir - und die, die nach uns leben - wenn wir in seinem Namen handeln: „Denn Gott … hat keine anderen Hände als unsere. Keine anderen Augen, keine anderen Ohren. Der Schrei, den wir nicht hören, wird nicht gehört, das Unglück, das wir nicht wahrnehmen, wird nicht wahrgenommen.“ (Dorothee Sölle)

Christus hat niemanden auf Erden außer euch, keine Hände außer die euren, keine Füße außer die euren. Deine Augen sind es, durch die Christi Erbarmen auf diese Welt blicken will; Deine Füße sind es, mit denen Er umhergehen will, um Gutes zu tun; Deine Hände sind es, mit denen Er die Menschen jetzt segnen will.“ (Hl. Teresa von Avila)

„Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. 
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. 
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. 
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.“  
(Unbekannter Autor - aus dem 4. oder 14. Jhdt. - je nach Quelle ...). 


Gott braucht Hände

Gott braucht mutige Hände,
die Gerechtigkeit in die Tat umsetzen,

starke Hände,
die überflüssige Grenzen einreißen können,

hilfreiche Hände,
die anpacken, wo Not ist,

tröstende Hände,
die Tränen trocknen,

fleißige Hände.
die sich nicht vor wichtigen Aufgaben scheuen,

sichere Hände,
die dem Strauchelnden Halt geben,

friedliche Hände,
die sich nicht mehr zu Fäusten ballen,

ordnende Hände,
die Zweifel und Fragen in den Griff bekommen,

willige Hände,
die Gottes Plan mit uns Menschen umsetzen,

schützende Hände,
die sich der Verlassenen und Ängstlichen annehmen,

segnende Hände,
die den Menschen Glück wünschen.

Aber Gott braucht auch leere Hände, 
Hände, die bereit sind, 
sich zum Gebet zu falten.

Gott braucht unsere Hände,
deine und meine Hände,
um heute in der Welt zu wirken. 

mit Materialien und Aspekte aus: Heinrich Götz, Rektor der Ev. Diakonissenanstalt Augsburg | Pfarrei St. Josef Aschaffenburg > Pfarreigeschichte > "In deiner Hand" (2011-2012) | Rundfunkpfarrerin Dr. Lucie Panzer, Stuttgart




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