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SPIEGEL-Titelgeschichten im Weihnachts-Heft: Versuchter Verrat der letzten Geheimnisse ...

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Repro aus SPIEGEL.de




Tja - es ist so wie in jedem Jahr: Die SPIEGEL-Weihnachtsausgabe lass ich mir fast nie entgehen, denn der SPIEGEL hat dann meist eine Titelgeschichte der besonderen Art: Es geht seit Rudolf Augsteins Zeiten oft um Übersinnliches, Heiliges, Geheimnisvolles, um Glauben oder Unglauben, um Gott und die Menge der himmlischen Heerscharen (nach SPIEGEL-Definition ...) - und um Bethlehem und den Stall, um Homöopathie, Naturheilkunde, Schulmedizin und um Esel und Kühe ...
bild: kasperlibühne.ch


Dabei hat doch schon der olle Meister Eckhart vor mehr als 800 Jahren - ganz ohne SPIEGEL-Titelgeschichte - formuliert: 
"Etliche Leute wollen Gott mit Augen schauen,
so wie sie eine Kuh betrachten,
und wollen Gott genauso lieben,
wie sie eine Kuh lieb haben"
Nun - Sie werden fragen, was hat das mit der neuesten SPIEGEL-Titelgeschichte zu tun ...? In solcherart Entlarvungs-Geschreibsel (diesmal heißt der Autor Manfred Dworschak) - kopiert der SPIEGEL sich fast jedes Jahr selbst: Zunächst kommt der große schlaglichtartige Rundumschlag verschiedenster Themenbereiche als Indizienansammlung - man zitiert darin aus irgendwelchen unterschiedlichen "wissenschaftlichen Studien", um in allen möglichen Varianten aufzuzeigen, wie blöd doch "An-irgendwas-glaubende" Menschen eigentlich sind, dass sie sich an nicht materielle Dinge quasi "geisterhaft" hängen, mit diesen Phantomen sogar zu sprechen suchen, im "Dialog" zu beten versuchen, von ihnen Reaktionen und Nachrichten erwarten usw. - das alles geschieht in einer kommentierend unbeteiligten "Da-stehe-ich-selbstverständlich-drüber"-Schreibe ... 



Ja - sagt der SPIEGEL im Heft 52 eines jeden Jahrgangs irgendwie auch schon - pardon - "gebetsmühlenartig" - ja merkt ihr Christen oder eben ihr "Irgendwie-und-an-irgendwas" Glaubenden - merkt ihr eigentlich noch was - oder wie blöd seid ihr eigentlich?: Da funkelt "in Wirklichkeit"doch nur wieder dieses bestimmte "Gottes-Modul"- auch: Religionszentrum genannt - wie ein bestimmtes Hirnareal im Bereich der Schläfenlappen bezeichnet wird, eben ein ganz bestimmter spirituell-numinos empfänglicher Hirnbereich (nicht etwa zu verwechseln mit der "Seele") - oder vielleicht ist auch das "Religions-Gen"mit der Bezeichnung VMAT2 mit seinen chemisch in diese Richtung stimulierenden Substanzen verantwortlich, das für die Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn zuständig ist, die Stimmungen und Gefühle steuern: alles inzwischen längst darstellbare und längst erforschte Fakten - aber vom "lieben Gott" beileibe keine Spur - und schon der olle Dr. Rudolf Virchow (1821 - 1902), deutscher Arzt, Begründer der Zellularpathologie, der große Verdienste um die öffentliche Gesundheitspflege vorwies, hat richtigerweise festgestellt: "Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden." ... 

Und da ist ein anderes weiteres uraltes geheimnisvolles Überlebens-Gen, dass wir leider seit Urzeiten mit unserer Artenentwicklung mitschleppen und nicht überwinden können, und das uns an solchen Unfug immer wieder glauben lässt ...: Dieser Glaube an Gott, wurde ja nun auch folgerichtig - zumindest ausgehend von Deutschlands Osten - ein wenig aufgeweicht, was bereits schon seit der sogenannten "Aufklärung" in Fahrt kam - aber selbst die sogenannten und sich selbst so bezeichnenden "Atheisten""leiden" an diesem verzwickten Gen-Rest: Und sie glauben nun stattdessen an mindestens eben solch einen Unfug: an Freitag den 13., an schwarze Katzen, die von links nach rechts ..., an Tarot-Karten, an die "Wissenschaft", an das "Kapital" in allen Erscheinungsformen, an Bayern München oder an die Rolling Stones usw. - kurz und gut: statt Gottesglaube nun Aberglaube, Börsen-Gezocke, Woodoo oder Fan-Kult, aber fast mit der gleichen Inbrunst: 
Tse-tse-tse: da kann da auch der SPIEGEL nur mit irgendwas schütteln und abfällig die Nase rümpfen ...


Titel der Titelgeschichte (Repro aus SPIEGEL.de)

Ja - kommen wir zurück auf den ollen Meister Eckhart und seinem Gott-Kuh-Vergleich (... übrigens: in Indien gehören heilige und geschmückte Kühe durchaus zum normalen Straßenbild ...):

Das Problem des SPIEGELS ist, dass er alle Geheimnisse hier auf Erden, die irgendwie den Menschen verblieben sind und die nicht "greifbar" sind - die sich reflexiv fest und unauslöschbar ins Stamm- und Großhirn eingebrannt haben "dank" der instinktiven "animalischen" vorsprachlichen Restreflexe, die sich der derzeitige Homo sapiens über all die Millionen Jahre an Entwicklungsgeschichte seit seiner Tierzeit bewahren konnte - dass der SPIEGEL immer wieder so tut, als habe er diese Geheimnisse längst alle - zumindest für sich - eindeutig gelüftet ...

Der SPIEGEL lässt in solchen Titeln in letzter Konsequenz nur das "wissenschaftliche Denken" gelten: Was kann man tatsächlich beweisen, beschreiben und in der Universität in 5000 Kilometern Entfernung unter den gleichen Parametern genauso bestätigen ...

Die "Aufklärung" hat mit dazu beigetragen - die magischen Geheimnisse des Mittelalters zu lüften: Und doch - spricht man ja beim Lüften von Geheimnissen (nun gegen Knete) immer auch noch von Geheimnis-"Verrat": der SPIEGEL "verrät" uns mit seinen Titelgeschichten im Oster-, Pfingst-, Weihnachts- bzw. Jahresend-SPIEGELheft diese letzten Geheimnisse - bzw. er versucht das mehr schlecht als recht - immer und immer wieder - in immer neuen Varianten und Beispielen: 

Vielleicht auch bald schon ... 
  • ...wie das Leben, wie unsere Ängste, wie unser So-Sein, wie unser jeweils unterschiedlicher Habitus zustandegekommen sind - ... 
  • Ja - und die Liebe, wie entsteht und wie endet die Liebe, warum "verlieben" wir uns "unsterblich" - und sind krank vor "Liebeskummer" - ja und manche bringen sich trotz der damaligen "Unsterblichkeit ihrer Liebe" vor Liebeskummer sogar um ...  -
  • Wo kommen unsere heiteren, unsere depressiven Stimmungen her, was sind Affekte ... -
Und die großen existenziellen Fragen: 
  • Warum wir hier sind, 
  • woher wir kommen, 
  • wohin wir gehen ... - 
  • Warum hilft der angebliche Placebo-Effekt der Homöopathie oft genauso, wie diese teure Injektion aus der Schulmedizin - nur mit weniger Nebenwirkungen -
  • Wo bleiben die erdachten geistigen Zugewinne - die geistigen Ergüsse der Menschheit und dieser Gesellschaft ? (sterben sie auch ab mit dem, der das Gedachte erdacht hat ...??? - oder bleibt das von ihm bestehen ...??? - und verändert die Welt - verändert die Schöpfung ...) - 
  • Warum - oft fast 80-100 Jahre - schlägt unser Herz so präzise, das das in uns durch Verstoffwechselungen zubereitete Blut durch unsere Körperkapillaren und Schlagadern gejagt wird, 
  • Warum sind wir "instinktiv""humanoid" beim Annehmen und beim Ablehnen ("Kindchenschema"), 
  • Was ist Sympathie und Antipathie - 
  • Gibt es persönliche Rückerinnerungen auf etwas, was nicht direkt unserer Biographie entspricht - kann ich mich zurückerinnern, an das was war - als ich noch nicht war ...;
  • Warum wollen wir partout kein Menschenfleisch essen und genießen - und weshalb scharren wir beim Genuss von Pferdefleisch "instinktiv" mit dem Fuß - und Würmer und Maden kommen trotz ihres hohen Eiweißgehaltes nicht auf den Tisch des Hauses ... ??? 
Das ist nur eine kleine Auswahl an vielleicht unlösbaren Rätseln unseres Menschseins - und das ist auch gut so ... - auch die nächsten Jahre werden hier keine eindeutigen Antworten finden - nur ein pseudowissenschaftliches Hin- und Herwälzen, was der olle Luther mit "Ruminatio"= Wiederkäuen - [= und noch ne Kuh als Vergleich!] bezeichnet hat ...: "Gut, das wir mal drüber gesprochen (bzw. geschrieben) haben" ....
  
Nun ist leider das dafür zuständige SPIEGEL-Heft immer nur so 140 - 150 Seiten dick - und da muss man sich für die vollständigen Erklärungen der Weltformeln, für den vollständigen Verrat all dieser letzten Geheimnisse in der Welt - bei Berücksichtigung anderer verkaufbarerer Themen - eben doch leider zu kurz fassen ... Der SPIEGEL kommt nie ganz zum Schluss - und nie ganz zum Ende - damit man vielleicht schon vorab ein bisschen Stoff für die Karfreitag/Ostern-Ausgabe im nächsten Jahr in petto hat - und immer noch ein weitere Geheimnisse zu enthüllen hat... - es gibt ja so reichlich viele: (Und darum beten und staunen da ein paar Dummbaxe immer noch: "Herrgott - wie groß ist Deine Schöpfung ..." - oder wer oder was - oder wann - oder wie ...). 



Eine solches beständiges  "Entlarven" all der geistig-kulturellen-philosophischen Werte und Paradigmen ist nur - leider - wenn es bis zum "endlichen" Exzess geführt wird - im Prinzip auch der Tod aller Kultur, aller Künste, aller Kreativität des geistigen Schaffens: Denn wenn man auch die letzten Ansporn-Motivationsaspekte negiert - oder ins Gegenteil umwandelt - was bleibt dann ... ??? Aber darüber lesen wir dann spätestens in Heft 52/2014 weiter ....


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