Pussy-Riot-Musikerinnen aus Straflagern entlassen
"Straflager sind das Gesicht des Landes"
Nach ihrer Freilassung aus russischer Lagerhaft haben zwei Pussy-Riot-Musikerinnen ungebrochenen Kampfeswillen demonstriert. Beide Frauen sagten, sie bereuten die Protestaktion gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht, die zu ihrer Verurteilung geführt hatte.
Nach ihrer Entlassung aus einem Straflager in Sibirien rief Nadeschda Tolokonnikowa vor wartenden Journalisten: "Russland ohne Putin". Bei der von der Duma erlassenen Amnestie, die zur Freilassung der Pussy-Riot-Mitglieder führte, handle sich um eine Show des Kremls, um dem Westen vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi im Februar zu besänftigen, sagte die 24-Jährige. Sie verglich das gesamte Land mit einem Straflager. "Russland ist nach dem Modell einer Strafkolonie aufgebaut", sagte sie. "Straflager und Gefängnisse sind das Gesicht des Landes." Um Russland zu verändern, müsse auch das Strafvollzugssytem geändert werden. Sie wolle sich daher künftig vor allem für die Rechte von Gefangenen einsetzen.
"Ich glaube nicht, dass es ein humanitärer Akt ist"
Wenige Stunden zuvor war bereits ihre Bandkollegin Maria Aljochina aus der Lagerhaft in der Nähe von Nischninowgorod an der Wolga freigekommen.
Auch Aljochina bezeichnete die Amnestie als "Scherz und PR-Aktion". "Ich glaube nicht, dass es ein humanitärer Akt ist", sagte die 25-Jährige. Sie hätte es vorgezogen, bis zum Ende ihrer Haftstrafe im März im Gefängnis zu bleiben: "Wenn ich die kleinste Chance gehabt hätte, diese Barmherzigkeit nicht in Anspruch zu nehmen, hätte ich das getan." Aber das Straflager habe die Amnestie-Verordnung ausführen müssen.
Die Haftstrafe einer dritten Pussy-Riot-Musikerin war vor mehr als einem Jahr von einem Berufungsgericht in Moskau in eine Bewährungsstrafe umgewandelt worden.
Die Musikerinnen waren im Februar 2012 nach einer Protestaktion gegen Putin in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale festgenommen und wegen "Rowdytums" und Anstiftung zu religiösem Hass zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Den Weg für ihre vorzeitige Freilassung ebnete ein kürzlich vom russischen Parlament verabschiedetes Amnestiegesetz, unter das Menschen fallen, die zu weniger als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. In dem Gesetz werden insbesondere Frauen mit minderjährigen Kindern und wegen Rowdytums Verurteilte erwähnt.
Mit einem Gnadenakt hatte Putin am Freitag auch seinen Erzfeind Michail Chodorkowski nach mehr als zehn Jahren Haft freigelassen. Der frühere Milliardär reiste daraufhin nach Berlin aus.
Amnestie gilt auch für Greenpeace-Aktivisten
Das Amnestiegesetz betrifft auch die Greenpeace-Aktivisten, die im September gegen Ölbohrungen in der Arktis protestiert hatten. Die 30 Frauen und Männer sind derzeit gegen Kaution frei, noch ist allerdings unklar, wann sie Russland verlassen dürfen. Sie saßen wochenlang in Murmansk in Untersuchungshaft, bevor sie nach St. Petersburg verlegt wurden.
Auftritt der Punkband Pussy Riot in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale am 21. Februar 2012. Die Band hatte mit Strickmasken vermummt und Punkmusik gegen Wladimir Putin und den Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche Kyrill I. protestiert - dafür haben sie jetzt "eingesessen" .... Aus lyrischer Sicht ist ihr Punkgebet damals nicht gerade ein Hochgenuss. Lesen Sie hier die entscheidenden Zeilen aus dem Lied, für das die Aktivistinnen von Pussy Riot damals schuldig gesprochen wurden - und für die sie nun nach Lesart "Putin""begnadigt" wurden ... Mutter Gottes, Du Jungfrau, vertreibe Putin! Vertreibe Putin, vertreibe Putin! Schwarzer Priesterrock, goldene Schulterklappen - Alle Pfarrkinder kriechen zur Verbeugung Das Gespenst der Freiheit im Himmel Homosexuelle werden in Ketten nach Sibirien geschickt. Der KGB-Chef ist Euer oberster Heiliger, Er steckt die Demonstranten ins Gefängnis. Um den Heiligsten nicht zu betrüben Müssen Frauen gebären und lieben. Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck! Göttlicher Dreck, Dreck, Dreck! Mutter Gottes, Du Jungfrau, werde Feministin, Werde Feministin, werde Feministin! Kirchlicher Lobgesang für die verfaulten Führer - Kreuzzug aus schwarzen Limousinen. In die Schule kommt der Pfarrer, Geh' zum Unterricht - bring ihm Geld. Der Patriarch glaubt an Putin. Besser sollte er, der Hund, an Gott glauben. Der Gürtel der Seligen Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen - Die Jungfrau Maria ist bei den Protesten mit uns! Mutter Gottes, Du Jungfrau, vertreibe Putin! Vertreibe Putin, vertreibe Putin! Mit Materialien aus: tagesschau.de und Pussy Riot auf diesem Blog ............................. |
Es wird Weihnachten
Wer jetzt Dreck am Stecken hat - der verzeiht lieber: der entschuldigt sich lieber:
Zur Zeit wird allenthalben begnadigt -verziehen, geherzt und geküsst -Aber - der Stern da am Himmel soll kein Brennpunkt sein - Soll mild lächelnd - aber stetig - in aller Ruhe seine Bahn ziehen:
Wie jetzt - ...: Das ist Euch nicht genug ...Was wollt ihr denn noch: zu Weihnachten ist doch euer Teller voll ...
Langt nur zu ...
Wie jetzt: Das Krippenspiel - ja - das Krippenspiel ist doch - ist doch in ein paar Szenen nun zu Ende - Und für eine Fortsetzung gibt es kein Drehbuch mehr ... kein Manuskript ...
Was wollt ihr denn noch ... ??? Immer Weihnachten ... ??? Ihr spinnt wohl - ... Jahraus - Jahrein ... ??? Schön wär's - Aber nun nehmt doch bitte mal Vernunft an ...
sinedi