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Bundeswehr: Afrika ruft ... ??? - Deutsche Verirrungen ...

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DPA | SZ

Berlin will Soldaten der deutsch-französischen Brigade nach Mali entsenden, um für Sicherheit und Ausbildung der lokalen Truppen zu sorgen. Die Regierung bietet zudem ein stärkeres Engagement in der Zentralafrikanischen Republik an.
Tja - also wenn ich das als strammer Kriegsdienstverweigerer von ehedem schon höre: Die (schwatt-red) Regierung "bietet" ein stärkeres Engagement in der Zentralafrikanischen Republik an ... 
Ich habe neulich einen Artikel gelesen - ich weiß nicht mehr genau wo - wo aber der Autor die Legitimation einer persönlichen "Motivation" anzweifelte, in der junge Deutsche in der Bundeswehr unter Lebensgefahr beruflich militärischen Dienst leisten könnten ... 
Also - nehmen wir mal an: Da gibt es einen 21-jährigen jungen deutschen Mann - schon immer technisch und elektronisch interessiert, der nach einem Dauerpraktikum bei einem deutschen Rettungsdienst nun nicht weiter übernommen wird - und dessen "Praktikum" damit zum Ende gekommen ist: Der bewirbt sich bei der Bundeswehr als Berufssoldat und wird auch übernommen ...: Aber warum - um Gottes Willen - soll der nun mit Leib und Leben in der Zentralafrikanischen Republik oder in Mali oder auf dem Balkan seinen Dienst absolvieren - als vielleicht ersten Auslandseinsatz - denn in Deutschland - in der "Heimat" - gibt es ja sooooo viel nun auch nicht mehr zu beschützen und zu verteidigen ... 
Straßenkreuzung Bangui
Straßemkreuzung Bamako
Warum werden junge Menschen "abkommandiert", weltpolizeiliche Aufgaben "am Hindukusch" oder eben mitten in Afrika oder im Balkan zu übernehmen - 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges ... ??? Was hat ein solcher - ja immerhin in jedem Falle lebensgefährlicher - Einsatz mit der bisherigen Biographie und der bisherigen Identität dieses jungen deutschen Mannes zu tun ... ???: Warum soll dieser junge Mann eines Tages voll innerer Überzeugung und voll aufmunitioniert an einer Straßenkreuzung in Bangui oder Bamako stehen - "um den Weltfrieden zu sichern" - um "deutsche Interessen zu schützen und zu wahren" ... Und in der Bundeswehr-Werbung heißt es so schön martialisch: "Das mögliche Spektrum [des Einsatzes] reicht von der humanitären Hilfe nach Naturkatastrophen über Stabilisierungsoperationen in Krisengebieten bis zum hochintensiven Gefecht"... - ist das nicht echt toll - toll - toll ...??? 
Wahrscheinlich - vielleicht - ist dieser junge deutsche Soldat etwas überfordert in seiner Emotionalität - vielleicht denkt er - typisch deutsch: "Warum soll ich denn meinen teuren Arsch in einem noch so 'hochintensiven Gefecht' hinhalten" - und da kommt so das klammheimliche Gefühl hoch - als könnten ihm das weder Angie Merkel noch Frank-Walter Steinmeyer noch seine Fachministerin Ursula von der Leyen letztlich plausibel erklären ... : "Stell Dir vor - es ist Krieg - und keiner geht hin "...
Und meine Mutter, die 2002 fast 92-jährig verstorben ist, hatte Geschwister im Weltkrieg verloren - und sie prophezeite immer bis zuletzt mit Nachdruck: "Ja - wenn sie doch endlich diesen Unsinn lassen würden - denn wenn erst einmal wieder Särge - mit der Bundesflagge umhüllt - auf dem Flughafen eingeflogen werden - dann ist es zu spät ..."- Ja - und dann - spätestens dann - würde ein Kamerad dieses oben benannten jungen Soldaten - ein Kamerad namens "Beckmann" - nämlich der aus Borcherts "Draußen vor der Tür" sagen: 
„Seit gestern. Seit gestern heiße ich nur noch Beckmann. Einfach Beckmann. So wie der Tisch Tisch heißt. Ich war nämlich drei Jahre lang weg. In Rußland [Respektive in der Zentralafrikanischen Republik]. - Und gestern kam ich wieder nach Hause. Das war das Unglück. Drei Jahre sind viel, weißt du, Beckmann – sagte meine Frau zu mir. Einfach Beckmann. Und dabei war man drei Jahre weg. Beckmann sagte sie, wie man zu einem Tisch Tisch sagt. Möbelstück Beckmann. Stell es weg. Das Möbelstück Beckmann.“ ... 
Die deutschen Soldaten da in Afrika (oder in Afghanistan oder auf dem Balkan ...) haben vielleicht auch nach einiger Zeit Auslandseinsatz "für nichts und wieder nichts" den "Sinn" verloren, ihre Legitimation, ihren "Kopf"- ihre Persönlichkeit - und sind auch längst degradiert zum Möbelstück - zur Sache - zum Kalkül - zu einer Staffage für die internationale Politik dieser Bundesrepublik - zu einer kleinen Schachfigur auf dem globalen Brett irgendwelcher politischen Deals des Gebens und Nehmens - sie sind plötzlich "Söldner" - "Legionäre" - wie früher die "Fremdenlegionäre" der Franzosen: Ganz simple Berufssoldaten: so ähnlich wie - "Wer nichts wird - wird Wirt" ... - und das alles wird schön "Schwatt-Red-Gold" umkränzt: und is dat nich einfach nur herrlich ... ???

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